[0001] Die Erfindung betrifft einen verschleißfesten Werkzeugeinsatz für Maschinen zur Herstellung
von Nägeln, Schrauben, Nieten und dergleichen aus drahtförmigem Ausgangsmaterial.
[0002] Derartige Werkzeugeinsätze sind sogenannte Schlag- bzw. Klemmbacken sowie Zwickbacken,
die in der Maschine jeweils paarweise eingesetzt werden. Die Klemmbacken werden vielfach
als umsetzbare und auswechselbare Einsätze in Werkzeughaltern in der Regel in Form
von länglichen, prismenförmigen Grundkörpern mit trapezförmigem Querschnitt in entsprechenden
Ausnehmungen dieses Werkzeughalters eingesetzt und festgeklemmt. Die Klemmbacken weisen
auf einer Einsatzfläche eine oder mehrere Spannrillen zum Festklemmen des zugeführten
Drahtes sowie eine Ausnehmung zur Anformung der gewünschten Kopfform des herzustellenden
Teiles auf. Sie sind in der Maschine so angeordnet, daß sich die Spannrillen der paarweise
eingesetzten Einsätze gegenüberliegen. Im Zuge des Arbeitsablaufes werden die Klemmbacken
geschlossen oder geöffnet. Im geschlossenen Zustand wird der eingeführte Draht durch
die Spannrillen festgeklemmt. Im festgeklemmten Zustand wird dann der Kopf der Nägel,
Schrauben oder Nieten angestaucht. Zur besseren Klemmung des Drahtes sind die Spannrillen
vorzugsweise mit halbkreisförmig verlaufenden Querrillen profiliert. Nach Fertigstellen
des Kopfes wird das Teil durch Schließen von zwei gegenüberliegenden Zwickbacken abgelängt.
Die Zwickbacken werden ebenfalls in Werkzeughaltern oder direkt in der Maschine festgeklemmt.
Sie weisen ein symmetrisches Profil mit mehreren Schneiden auf, durch das einerseits
das Ende des fertigen Teiles angeformt und der Teil abgelängt und andererseits gleichzeitig
die Ausgangsgeometrie zur Ausbildung des Kopfes des nächsten Teiles angeformt wird.
[0003] Bei den Klemmbacken unterscheidet man zwischen einadrigen oder zweiadrigen Klemmbacken,
wo entweder eine oder zwei nebeneinanderliegende Spannrillen eingearbeitet sind.
[0004] Die zweiadrige Ausführung ermöglicht die gleichzeitige Fertigung von zwei Nägeln,
Schrauben oder Nieten, also eine Verdoppelung der Produktionsleistung. Die Zwickbacken
werden in der Regel immer nur einadrig ausgeführt, so daß in Verbindung mit zweiadrigen
Klemmbacken vier Zwickbacken zur Anwendung kommen.
[0005] Die Werkzeugeinsätze werden zur Verringerung des Verschleisses vielfach aus Hartmetall
hergestellt. Ist der Verschleiß der Spannrillen bzw. der Schneiden unzulässig hoch,
müssen die Einsätze ausgewechselt werden.
[0006] Hartmetall und andere harte, verschleißfeste Werkstoffe weisen zwar neben einer hohen
Druckfestigkeit eine sehr hohe Härte und damit hohe Verschleißfestigkeit auf, sind
aber hinsichtlich Zug- und Biegebeanspruchungen nur mäßig belastbar.
Aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Drahtqualität hinsichtlich schwankender Abmessungen
oder unterschiedlicher Festigkeiten kann es bei der Herstellung der Nägel, Schrauben
oder Nieten zu sehr hohen Zugbeanspruchungen und damit Überbeanspruchungen der Einsätze
aus verschleißfestem Material kommen, was vielfach mit einem Bruch der Einsätze verbunden
ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verschleißfeste Werkzeugeinsätze für Maschinen
zur Herstellung von Nägeln, Schrauben, Nieten und dgl. zu schaffen, bei denen gegenüber
bekannten Ausführungen eine unzulässige Überbeanspruchung durch zu hohe Zugspannungen
und damit ein frühzeitiges Brechen vermieden wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Werkzeugeinsatz in Axialrichtung
des zugeführten Drahtes geteilt ausgeführt ist.
[0009] Auf diese Art und Weise wird erreicht, daß der Einsatz aus verschleißfestem Material
bei Überbelastung kontrolliert "nachgeben" kann, wodurch unzulässig hohe Zugspannungen,
die zu einem Bruch des Einsatzes führen könnten, vermieden werden.
[0010] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung sind die einzelnen Teile durch eine
Niet- oder Schraubverbindung miteinander verbunden.
[0011] In einer anderen Variante werden die einzelnen Teile des Werkzeugeinsatzes über den
Werkzeughalter bzw. über den Maschinenteil, in den sie eingesetzt werden, zusammengepreßt.
[0012] In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung stehen die einzelnen Teile über eine
zumindest teilweise gezahnte Oberfläche miteinander in Verbindung. Diese Ausgestaltung
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn keine Verbindungselemente, wie Schrauben oder
Nieten, zum Verbinden der einzelnen Teile vorgesehen sind. Durch das Sägezahnprofil
werden Kräfte in Richtung des Anpreßdruckes an den Draht aufgenommen und ein besonders
guter Formschluß der einzelnen Teile miteinander erreicht.
[0013] Als besonders vorteilhaftes Material für den Werkzeugeinsatz wird Hartmetall verwendet.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Schlagbacken zur Herstellung von Nägeln mit einem erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz
in Schrägansicht
- Figur 2
- die Variante eines erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatzes für einen Nagelschlagbacken
in Draufsicht
- Figur 3
- den Einsatz nach Figur 2 in Seitenansicht, teilweise geschnitten
- Figur 4 - 6
- einen erfindungsgemäßen Werkzeugeinsatz für einen Zwickbacken für die Nagelherstellung
in Stirn-, Seiten-und Schrägansicht
[0016] Figur zeigt einen Nagelschlagbacken, bestehend aus einem länglichen, prismenförmigen
Grundkörper -1- mit einem in einer Ausnehmung auswechselbar festklemmbaren, würfelförmigen,
erfindungsgemäßen Einsatz -2- aus Hartmetall an einem Ende. In den Grundkörper -1-
ist ausgehend von der Ausnehmung für den Einsatz mittig in Längsrichtung ein Schlitz
eingebracht. Quer zu diesem Schlitz ist der Grundkörper -1- von einer Klemmschraube
-7- durchsetzt, über welche die durch den Schlitz beabstandeten Abschnitte des Grundkörpers
-1- zusammengezogen und damit der Einsatz -2- in der Ausnehmung festgeklemmt wird.
Der Einsatz -2- weist in seiner vorderen Mantelfläche eine Spannrille -3- mit Querrillen
-8- auf, über die der eingeführte Draht zur Nagelherstellung festgeklemmt wird. Der
Einsatz -2- ist in Längsrichtung der Spannrille -3- symmetrisch geteilt ausgeführt.
Durch die vom Grundkörper -1- auf den Einsatz -2- wirkende Klemmkraft werden die zwei
Teile aneinandergepreßt. Zur Verbesserung des gegenseitigen Formschlusses der beiden
Teile weisen die miteinander in Verbindung stehenden Oberflächen ein Sägezahnprofil
-6- auf.
[0017] In den Figuren 2 und 3 ist die Variante eines erfindungsgemäßen Einsatzes -2- dargestellt.
Der würfelförmige Einsatz -2- weist an zwei gegenüberliegenden Mantelflächen je zwei
parallel und symmetrisch zueinander verlaufende Spannrillen -3- auf. Der Einsatz -2-
ist in Längsrichtung zweier gegenüberliegender Spannrillen -3- geteilt ausgeführt.
Quer zu den Spannrillen -3- ist der Einsatz -2- mittig durchbohrt. Über einen Niet
-5- sind die drei Teile des Einsatzes miteinander verbunden.
[0018] Die Figuren 4 bis 6 zeigen einen erfindungsgemäßen Einsatz -9- für einen Zwickbacken
zur Herstellung von Nägeln mit einer symmetrischen Profilierung in Längsrichtung des
abzulängenden Drahtes. Beim Schließen der Zwickbacken wird der Draht zentriert und
durch die zentrale Schneide -10- abgeschnitten. Gleichzeitig wird durch die seitlichen
Schneiden -11- einerseits das Ende des fertigen Teiles und andererseits die Ausgangsform
des nächsten Teiles zur Ausbildung der endgültigen Kopfform angeformt.
1. Verschleißfester Werkzeugeinsatz für Maschinen zur Herstellung von Nägeln, Schrauben,
Nieten und dergleichen aus drahtförmigem Ausgangsmaterial,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkzeugeinsatz in Axialrichtung des zugeführten Drahtes geteilt ausgeführt
ist.
2. Verschleißfester Werkzeugeinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Teile des Werkzeugeinsatzes durch eine Niet- oder Schraubverbindung miteinander
verbunden sind.
3. Verschleißfester Werkzeugeinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Teile des Werkzeugeinsatzes über den Werkzeughalter bzw. den Maschinenteil,
in den sie eingesetzt werden, zusammengepreßt werden.
4. Verschleißfester Werkzeugeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Teile dieses Werkzeugeinsatzes über eine zumindest teilweise gezahnte
Oberfläche miteinander in Verbindung stehen.
5. Verschleißfester Werkzeugeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus Hartmetall besteht.