[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff des ersten, unabhängigen
Patentanspruchs. Das Verfahren dient zum Ausschleusen von Druckprodukten aus einem
Förderstrom und zum Bilden von Stapeln aus den ausgeschleusten Druckprodukten. Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Druckprodukte werden während ihrer Verarbeitung, beispielsweise zwischen aufeinanderfolgenden
Verarbeitungsstationen, meist in Form von Förderströmen transportiert. In solchen
Förderströmen liegen die Druckprodukte beispielsweise auf einer Förderfläche hintereinander
oder einander überlappend (Schuppenstrom) auf und werden im wesentlichen parallel
zu ihren Hauptflächen gefördert oder die Druckprodukte werden einzeln von Haltemitteln
beispielsweise hängend gehalten im wesentlichen quer zu ihren Hauptflächen gefördert.
[0003] Druckprodukte werden für verschiedene Verarbeitungen zu Stapeln gesammelt (Zwischenlagerung,
Verpackung) und anschliessend in Stapelform (Stangen, Pakete usw.) weitergefördert
und/oder weiter verarbeitet.
[0004] Üblicherweise bilden Vorrichtungen zum Bilden von Stapeln, das Ende von Förderströmen,
das heisst, alle im Förderstrom zugeführten Druckprodukte werden gestapelt. Die Kapazität
der die Stapel weiterfördernden oder weiterverarbeitenden Vorrichtungen ist dabei
an die Förderleistung des Förderstromes anzupassen oder es sind vorgängig Weichen
in den Förderstrom einzubauen, die den Förderstrom auf verschiedene stapelbildende
Vorrichtungen leiten. Die Anzahl von Druckprodukten, die eine Vorrichtung zum Weiterfördern
oder Weiterverarbeiten (z.B. Umschnüren oder Verpacken) von Stapeln pro Zeiteinheit
verarbeiten kann, ist im wesentlichen konstant und die Zuführung problemlos zu handhaben,
solange alle gebildeten Stapel im wesentlichen gleich viele Druckprodukte umfassen.
Sollen nun aber Stapel mit sehr verschiedenen Zahlen von Druckprodukten gebildet werden
(z.B. Normpakete und Spitzenpakete oder Pakete mit Normgrösse aus Druckprodukten verschiedener
Dicke), kommt es zu sehr schnellen Veränderungen in der Kapazität, mit der die stapelverarbeitenden
Vorrichtungen Druckprodukte aufnehmen können. Dadurch entstehen Schwierigkeiten, die
noch verschärft werden, wenn die Stapelbildung auch noch auf die Eigenschaften der
einzelnen Druckprodukte ausgerichtet werden muss (individualisierte Druckprodukte).
[0005] In der Publikation CH-667854 (bzw. US-4683708) ist eine Anlage beschrieben, mit der
aus einem zugeführten Schuppenstrom Druckprodukte wahlweise in einen Stapelschacht
abgeworfen werden oder in eine weitere stapelbildende Vorrichtung weitergefördert
werden. In der weiteren Vorrichtung werden die gebildeten Stapel sofort in Folien
gepackt und weitergefördert. Diese Anlage ist nur anwendbar, wenn die Hauptmenge der
Druckprodukte in den Stapelschacht abgeworfen wird, oder, wenn die Förderleistung
des zugeführten Schuppenstromes auf die momentane Kapazität der beiden, insbesondere
der weiteren stapelbildenden Vorrichtung abgestimmt wird. Es ist mit der beschriebenen
Vorrichtung auch nicht möglich, einzelne Druckprodukte aus dem Schuppenstrom auszuschleusen
und in den Stapelschacht abzuwerfen, das heisst, individualisierte Druckprodukte individuell
zu behandeln. Aus diesen Gründen bleibt die beschriebene Anlage auf ein sehr schmales
Anwendungsspektrum beschränkt.
[0006] Es ist nun die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem aus einem
Förderstrom von Druckprodukten einzelne Druckprodukte oder Gruppen von aufeinanderfolgenden
Druckprodukten gezielt ausgeschleust und einzeln oder als gestapelte Gruppe einer
Weiterverarbeitung zugeführt werden können. Das Verfahren soll einfach sein und an
verschiedenste Vorgaben anpassbar. Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung, wie sie in den
Patentansprüchen definiert sind.
[0008] Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren ist der Förderstrom, in dem die Druckprodukte
zugeführt werden, ein Strom von quer zu ihren Hauptflächen einzeln an Haltemitteln
hängend geförderten Druckprodukten. Dieser Förderstrom wird über eine Stapelfläche
gefördert, wobei die Stapelfläche derart angeordnet ist, dass sie von unten in den
Förderstrom ragt und dass jedes der Druckprodukte mindestens mit seinem unteren Teil
vorübergehend an die Stapelfläche oder an ein bereits an der Stapelfläche anliegendes
Druckprodukt angelegt wird. Soll nun ein Druckprodukt dem sich auf der Stapelfläche
bildenden Stapel zugefügt werden, wird es in dem Moment, in dem es an der Stapelfläche
anliegt oder unmittelbar vorher, vom Haltemittel losgelassen. Durch die Schwerkraft
fällt das losgelassene Druckprodukt, geführt von der Stapelfläche oder von bereits
auf der Stapelfläche gestapelten Druckprodukten nach unten bis auf ein Fussstück und
steht dort auf.
[0009] Für den Weitertransport eines auf der Stapelfläche gebildeten Stapels wird beispielsweise
das Fussstück entfernt und das oder die auf dem Fussstück aufstehenden Druckprodukte
werden durch die Schwerkraft fallend einer Weiterverarbeitung, beispielsweise einer
Verpackung zwischen Folienbahnen zugeführt. Für den Weitertransport eines auf der
Stapelfläche gebildeten Stapels, der aus mehreren Druckprodukten oder auch aus nur
einem Druckprodukt bestehen kann, kann dieser auch mit geeigneten Mitteln seitwärts
von der Stapelfläche gestossen werden.
[0010] Die Ausschleusung und die Stapelbildung können in einem Verfahrensschritt vereinigt
werden. In einer derartigen Verfahrensvariante werden Produkte, die nicht ausgeschleust,
das heisst nicht auf der Stapelfläche deponiert werden sollen, von den Haltemitteln
im Bereiche der Stapelfläche nicht losgelassen sondern am Haltemittel hängend weiter
gefördert und damit über die Stapelfläche gezogen.
[0011] Die Ausschleusung und die Stapelbildung können aber auch in zwei voneinander getrennten
Schritten durchgeführt werden, dadurch, dass vor der Stapelfläche eine Weiche vorgesehen
wird, an der die auszuschleusenden Druckprodukte samt ihren Haltemitteln aus dem Förderstrom
ausgeschleust und gegen die Stapelfläche gefördert werden, während Druckprodukte,
die nicht ausgeschleust werden, auf der ursprünglichen Förderstrecke weitergefördert
werden. In einem derartigen Verfahren ist es auch möglich, die Druckprodukte zwischen
Ausschleusweiche und Stapelfläche zu puffern, um Kapazitätsengpässe in der Stapelweiterverarbeitung
zu überbrücken.
[0012] Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung werden anhand
der folgenden Figuren mehr im Detail beschrieben. Dabei zeigen:
- Figuren 1 bis 4
- das Funktionsprinzip des erfindungsgemässen Verfahrens;
- Figuren 5 und 6
- schematische Darstellungen von zwei beispielhaften Ausführungsformen von Vorrichtungen
zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
[0013] Figuren 1 bis 4 zeigen schematisch das Funktionsprinzip des erfindungsgemässen Verfahrens anhand
von aufeinanderfolgenden Stadien eines Förderstromes mit einer Förderrichtung F, in
welchem Förderstrom hängend von Haltemitteln 1 gehaltene Druckprodukte 2 im wesentlichen
quer zu ihren Hauptflächen gefördert werden. Aus dem Förderstrom werden einzelne Druckprodukte
2 ausgeschleust und als Stapel 3 weitergefördert. Zu diesem Zwecke ist eine von unten
in den Förderstrom ragende Stapelfläche 4 vorgesehen, deren obere Kante 4.1 (im wesentlichen
senkrecht zur Papierebene) in einer parallel zu den Hauptflächen der Druckprodukte
liegenden Ebene liegt und an deren unterem Ende, das unterhalb des Förderstromes positioniert
ist, ein Fussstück 5 angeordnet ist. Die Stapelfläche 4 kann senkrecht ausgerichtet
sein oder derart schief, dass ihre obere Kante in Förderrichtung F gegenüber dem unteren
Ende vorlaufend ist.
[0014] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Förderstrom in einem Stadium, in dem das Druckprodukt
2.1, das durch das Haltemittel 1.1 hängend gehalten wird, in einer Position angelangt
ist, in der es an der Stapelfläche 4 anliegt. Das Druckprodukt 2.1 soll nicht ausgeschleust
werden. Aus diesem Grunde passiert das Haltemittel 1.1 die Stelle über der Stapelfläche
ohne geöffnet zu werden und das Druckprodukt 2.1 wird über die Stapelfläche gezogen.
[0015] Figur 2 zeigt das Druckprodukt 2.1, das die Stapelfläche 4 passiert hat und weitergefördert
wird. Das folgende Druckprodukt 2.2, das vom Haltemittel 1.2 gefördert wird, ist jetzt
an der Stapelfläche 4 angelangt. Da das Druckprodukt 2.2 ausgeschleust werden soll,
wird das Haltemittel 1.2 geöffnet und das Druckprodukte 2.2 fällt geführt von der
Stapelfläche 4 nach unten, bis es auf dem Fussstück 5 aufsteht (Figur 3).
[0016] Figur 3 zeigt, wie ein weiter folgendes Druckprodukt 2.3 ebenfalls auf der Stapelfläche 4
bzw. auf dem bereits auf der Stapelfläche anliegenden Druckprodukt 2.2 deponiert wird,
dadurch, dass das Haltemittel 1.3 geöffnet wird.
[0017] Figur 4 zeigt, wie durch Verschiebung des Fussstückes 5 der Stapel 3, der sich auf der Stapelfläche
4 gebildet hat und der im dargestellten Beispiel aus den Druckprodukten 2.2 und 2.3
besteht, durch die Schwerkraft weitergefördert wird (Pfeil W), wofür vorteilhafterweise
eine geeignete, nicht dargestellt Führung vorzusehen ist. Die Stapelfläche wird dadurch
leer und, wenn das Fussstück 5 wieder in seine ursprüngliche Position gebracht ist
(Pfeil R), wieder bereit für die Bildung eines neuen Stapels, die beispielsweise durch
die dargestellte Ausschleusung des folgenden Druckproduktes 2.4 beginnt.
[0018] Selbstverständlich können anstelle von Stapeln, die aus einer Mehrzahl von Druckprodukten
bestehen, auch einzelne Druckprodukte (Stapel mit nur einem Druckprodukt) von der
Stapelfläche 4 weitergefördert und weiterverarbeitet werden.
[0019] In den Figuren 1 bis 4 ist jeweils ein Ausschnitt aus einem Förderstrom dargestellt.
Es ist ohne weiteres möglich, auf die in den Figuren dargestellte Stapelfläche 4 folgend
eine weitere Stapelfläche oder eine Serie von weiteren Stapelflächen anzuordnen, über
denen Druckprodukte, die an der ersten Stapelfläche nicht ausgeschleust wurden, losgelassen
und gestapelt werden.
[0020] In den Figuren 1 bis 4 sind die Druckprodukte schematisch dargestellt als einmal
gefaltete Bogen mit einer Faltkante, die nach oben gerichtet ist, das heisst von den
Haltemitteln gehalten wird. In der gleichen Weise sind auch andere Druckprodukte handhabbar,
die beispielsweise aus mehreren ineinandergefalteten Bogen bestehen, oder auch Druckprodukte,
die mehrseitig und geheftet oder gebundenen sind. Dabei können die Druckprodukte mit
der Faltkante bzw. dem gehefteten oder gebundenen Rücken gegen oben, gegen unten oder
auch seitlich angeordnet gefördert werden.
[0021] Der Hauptvorteil des erfindungsgemässen Verfahrens, wie es in den Figuren 1 bis 4
dargestellt ist, besteht darin, dass es derart einfach ist und dass die für seine
Durchführung notwendige Vorrichtung ebenfalls sehr einfach ist.
[0022] Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Förderstrecke, die beispielsweise
als Transportkette mit Greifern zur hängenden Förderung von einzelnen Druckprodukten
realisiert ist, und aus einer oder mehreren Stapelflächen mit einem verschiebbaren
Fussstück oder einem anderen geeigneten Mittel zum Entfernen eines auf der Stapelfläche
gebildeten Stapels. Ferner sind Steuermittel vorzusehen, mit denen die Greifer in
einer Position im Bereiche über der Stapelfläche geöffnet werden können, und gegebenenfalls
Führungsmittel, mit denen Druckprodukte aus geöffneten Greifern geführt werden, womit
ein unkontrolliertes Mitschleppen der Druckprodukte durch die sich entfernenden Greifer
vermieden wird. Ein derartiges Führungsmittel ist beispielsweise eine Führungskulisse
oder Führungsband und wird für auszuschleusende Produkte in den Förderstrom bewegt
(siehe Figur 5) oder ist stationär angeordnet in Fällen, in denen alle Druckprodukte
ausgeschleust werden.
[0023] Figur 5 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens. Diese weist eine Kette 10 (schematisch durch eine Linie dargestellt) auf,
die in Förderrichtung F über eine Förderstrecke bewegt wird. An der Kette 10 sind
äquidistante Greifer (Haltemittel 1) angeordnet, an denen gefaltete Druckprodukte
2 hängend über eine Stapelfläche 4 gefördert werden. Über der Stapelfläche 4 ist ein
Mittel 11 zum Öffnen der Greifer installiert, welches Mittel 11 zum individuellen
Öffnen vorbestimmter Greifer ansteuerbar ist.
[0024] Die Förderstrecke (Verlauf der Transportkette 10) kann zur Erleichterung der Weiterförderung
von nicht auszuschleusenden Druckprodukten im Bereiche der Stapelfläche 4 nach oben
abbiegen, wie dies in der Figur 5 dargestellt ist.
[0025] Die Stapelßäche 4 und das Fussstück 5 der in der Figur 5 dargestellten Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens entsprechen der Stapelfläche und
dem Fussstück der Figuren 1 bis 4. Ebenfalls zur Erleichterung der Weiterförderung
der nicht auszuschleusenden Druckprodukte kann die Stapelfläche 4 in ihrer Höhe verschiebbar
(beispielsweise parallel zu ihrer Ausrichtung) angeordnet sein, wie dies durch den
Doppelpfeil V angedeutet ist. Eine derart verschiebbare Stapelfläche 4 wird für ein
auszuschleusendes Druckprodukt in eine obere, für ein nicht auszuschleusendes Druckprodukt
in eine untere Position verschoben, wozu sie mit einem entsprechend ansteuerbaren
Antrieb wirkverbunden ist.
[0026] Die Figur 5 zeigt auch Führungsmittel 16 zur Führung von auszuschleusenden Druckprodukten
aus geöffneten Greifern. Diese Führungsmittel sind derart auszugestalten, dass sie
für auszuschleusende Druckprodukte in den Förderstrom bewegbar und für nicht auszuschleusende
Druckprodukte aus dem Förderstrom entfernbar sind. Sie sind beispielsweise realisiert
als Paar von Führungszylindern, die beidseitig der Greifer angeordnet sind und in
ihrer ausgefahrenen Position (Figur 5) ein Druckprodukt aus einem geöffneten Greifer
führen und in ihrer eingefahrenen Position nicht auszuschleusende Druckprodukte passieren
lassen.
[0027] Ketten mit Greifern und ansteuerbare Mittel zum Öffnen der Greifer, wie sie in der
Figur 5 schematisch dargestellt sind, sind beispielsweise in den Patentschriften CH-644816
(bzw. US-4381056, F113), EP-0557680 (bzw. US-5388820, F328) oder US-5395151 (F343)
derselben Anmelderin beschrieben und brauchen aus diesem Grunde an dieser Stelle nicht
im Detail beschrieben zu werden. Dasselbe gilt für Führungsmittel zum Führen von auszuschleusenden
Druckprodukten aus geöffneten Greifern, die beispielsweise in den Patentschriften
CH-648261 (bzw. US-4445681, F123) oder CH-654275, F128) beschrieben sind.
[0028] Figur 6 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens. Die Förderstrecke ist in diesem Falle als Schiene
12 oder Schienenanordnung (schematisch als Linie dargestellt) realisiert, auf der
individuelle Transportmittel 13, die je ein Haltemittel 1, z.B. einen Greifer tragen,
individuell transportierbar sind. Die Schiene 12 verzweigt sich in einer steuerbaren
Weichenstelle 14 in eine Schiene 12.1 zur Weiterförderung von Transport- und Haltemitteln
mit nicht auszuschleusenden Druckprodukten und in eine über die Stapelfläche führende
Schiene 12.2, auf die Transport- und Haltemittel, die auszuschleusende Druckprodukte
fördern, geleitet werden.
[0029] Die Schiene 12.2 kann beispielsweise abwärts gerichtet sein und ein steuerbares Arretiermittel
15, beispielsweise in Form eines ansteuerbaren Freigabe-, Takt- und Zählrades, aufweisen,
an welchem Arretiermittel die durch die Schwerkraft zugeförderten Transportmittel
gestoppt und gepuffert werden und nach Bedarf gegen das Mittel 11 zum Öffnen der Haltemittel
1 entlassen werden. Da auf der Schiene 12.2 nur auszuschleusende und auf der Stapelfläche
4 zu stapelnde Druckprodukte zugefördert werden, müssen alle Haltemittel 1 über der
Stapelfläche geöffnet werden, sodass das Mittel 11 zum Öffnen nicht ansteuerbar sein
muss. Es kann beispielsweise als stationäre Steuerkulisse ausgebildet sein, die mit
entsprechenden Steuerrollen an den Haltemitteln kooperiert.
[0030] Die in der Figur 6 dargestellte Stapelfläche entspricht im wesentlichen der Stapelfläche
wie sie im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 4 beschrieben wurde. Da gemäss der in
der Figur 6 dargestellten Variante keine nicht aus dem Förderstrom auszuschleusende
Druckprodukte über die Stapelfläche 4 gezogen werden müssen, kann diese eine Position
einnehmen, die für die Ausschleusung optimal ist, ein Darüberziehen von Druckprodukten
aber verunmöglicht.
[0031] Systeme von Schienen, Weicherstellen und darauf individuell laufenden Transportmitteln
mit Haltemitteln sind beschrieben beispielsweise in den Patentschriften CH-382768
(bzw. US-3032341, F2), CH-569197 (bzw. US-3948551, F62), CH-596061 (bzw. US-4039182,
F82) oder aus den Schweizerischen Patentanmeldungen 1816/96 (F434) und 1818/96 (F436)
und brauchen aus diesem Grunde an dieser Stelle keine detaillierte Beschreibung.
1. Verfahren zum Ausschleusen von Druckprodukten (2) aus einem Förderstrom mit einer
Förderrichtung (F) und zum Bilden von Stapeln (3), die aus einer Mehrzahl von Druckprodukten
(2) oder aus einem Druckprodukt (2) bestehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Förderstrom ein Strom von durch Haltemittel (1) hängend gehaltenen, im wesentlichen
quer zu ihren Hauptflächen geförderten Druckprodukten (2) ist,
dass die durch die Haltemittel (1) gehaltenen Druckprodukte (2) über eine Stapelfläche
(4) gefördert werden, die derart in den Förderstrom ragt, dass ein unterer Bereich
jedes im Förderstrom geförderten Druckproduktes (2) an die Stapelfläche (4) bzw. an
ein bereits an der Stapelfläche (4) anliegendes Druckprodukt angelegt wird,
und dass aus dem Förderstrom auszuschleusende Druckprodukte (2) im Bereiche der
Stapelfläche (4) vom Haltemittel (1) losgelassen werden und geführt von der Stapelfläche
(4) bzw. von bereits auf der Stapelfläche (4) gestapelten Druckprodukten gegen ein
unten an der Stapelfläche angeordnetes Fussstück (5) fallen und auf diesem aufstehend
gestapelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nicht aus dem Förderstrom auszuschleusende Druckprodukte (2) im Bereiche der
Stapelfläche (4) von den Haltemitteln (1) nicht losgelassen sondem über die Stapelfläche
(4) gezogen und weitergefördert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelfläche für die Ausschleusung und Stapelung eines Druckproduktes in
eine obere Position, für das Weiterfördern eines Druckproduktes in eine untere Position
verschoben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nicht aus dem Förderstrom auszuschleusende Druckprodukte (2) zusammen mit den
Haltemittein (1), an denen sie hängend gefördert werden, vor der Stapelfläche (4)
durch eine Weiche (14) auf eine Förderstrecke (12.1) geleitet werden, die nicht über
die Stapelfläche führt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (1) mit den Druckprodukten (2) zwischen Weiche (14) und Stapelfläche
(4) gepuffert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Entfernung eines Stapels (3) von auf dem Fussstück (5) aufstehenden Druckprodukten
(2) das Fussstück (5) verschoben wird und der Stapel (3) durch die Schwerkraft weitergefördert
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (1) Greifer sind, die zum Loslassen des gehaltenen Druckproduktes
(2) geöffnet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (2) beim Loslassen durch ein Führungsmittel (16) aus dem geöffneten
Greifer geführt werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, welche
Vorrichtung zur hängenden Förderung von Druckprodukten (2) in einem Förderstrom, in
dem die Druckprodukte (2) im wesentlichen quer zu ihren Hauptflächen gefördert werden,
ein Transportmittel (10) oder eine Mehrzahl von Transportmitteln (13) zum Transport
von Haltemitteln (1) auf einer Förderstrecke aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zusätzlich eine Stapelfläche (4) mit einem unten an der Stapelfläche
(4) angeordneten Fussstück (5) aufweist, wobei die Stapelfläche (4) von unten in den
Förderstrom ragt, wobei die Stapelfläche (4) eine im Förderstrom positionierte Oberkante
(4.1) aufweist, die in einer Ebene im wesentlichen parallel zu den Hauptflächen der
Druckprodukte (2) liegt, und wobei die Stapelfläche (4) senkrecht ist oder derart
schief, dass die Oberkante (4.1) in Förderrichtung (F) vorlaufend ist, und dass im
Bereiche der in den Förderstrom ragenden Stapelfläche (4) Mittel (11) zum Öffnen der
Haltemittel (1) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie entlang der Förderstrecke eine Mehrzahl von Stapelflächen aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussstück (5) zur Weiterförderung mittels Schwerkraft eines Stapels (3)
von an der Stapelfläche (4) anliegenden und auf dem Fussstück (5) aufstehenden Druckprodukten
(2) verschiebbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (1) äquidistant auf der Förderstrecke an einem Transportmittel
(10) angeordnet sind und dass die Mittel (11) zum Öffnen der Haltemittel (1) individuell
ansteuerbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (1) an individuell auf der Förderstrecke transportierbaren Transportmitteln
angeordnet sind, dass vor der Stapelfläche (4) eine Weiche (14) vorgesehen ist zur
Ausschleusung von Transportmittel mit Haltemitteln, die auszuschleusende Druckprodukte
halten, auf eine gegen die Stapelfläche (4) führende Förderstrecke (12.2) und dass
im Bereiche der Stapelfläche (4) Mittel (11) zum generellen Öffnen der Haltemittel
(1) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (1) Greifer sind, die zum Loslassen der Druckprodukte geöffnet
werden.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum Führen der Druckprodukte aus den geöffneten Greifern Führungsmittel (16)
vorgesehen sind.