[0001] Die Erfindung geht aus von einem Aufzug mit z. B. an der Kabine angebrachtem Antriebssystem.
Ein derartiger Aufzug ist z.B. aus der EP 745 552 bekannt geworden.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Wartung und Service eines
solchen Aufzugs auf einfache Art zu ermöglichen, ohne die Kabine durch störende Anbauten
zu vergrössern.
[0003] Die Erfindung erlaubt es dem Wartungsmonteur, die elektrischen Komponenten des Aufzugs
wie Fahrregelung, Sicherheitskreise, ggf. Antriebsregelung, Frequenzumrichter usw.
bequem auf einem Stockwerksboden stehend in Hand- bzw. Augenhöhe zu erreichen.
[0004] Dies wird gemäss Anspruch 1 dadurch bewirkt, dass der Steuerkasten unter- oder oberhalb
der Kabinentür angeordnet ist. Wird die Kabine vor einer Stockwerkstür mit dem Steuerkasten
auf halber Höhe angehalten und sodann die Stockwerkstür geöffnet, hat der Monteur
bequem Zugriff auf alle Komponenten. Andererseits belegt der Steuerkasten keinen Raum,
der anderweitig genutzt werden würde und er hat keinen Einfluss auf die Abmessungen
von Kabine und benötigtem Schachtraum. Die Anbringung des Steuerkastens auf der Seite
der Kabine, auf der sich der Antrieb befindet, bei unten liegendem Antrieb also unterhalb
der Kabinentür erspart lange Verbindungskabel.
[0005] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Aufzugs möglich.
Ein zur Abdeckung des Steuerkastenes dienendes Schürzenblech verhindert ein unbeabsichtigtes
Hineinfallen von Personen oder Gegenständen in den Schacht, wenn es nach unten vor
die noch frei gebliebene Schachtöffnung geschoben wird. Im Falle einer Manövrierunfähigkeit
der Kabine an ungünstiger Stelle kann der Steuerkasten auch in die Kabine hereingezogen
und im Bedarfsfall umgelegt werden. Da dabei die elektrische Verbindung zu den gespeisten
bzw. geregelten Komponenten des Aufzugs erhalten bleibt, können in diesem Zustand
auch Probefahrten durchgeführt werden. Bei gänzlich hochgeklapptem Käbinenboden bieten
Trittplatten dem Monteur einen sicheren Stand.
[0006] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht der Kabine einer Aufzugsanlage,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer zu wartenden Kabine,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht des unteren Kabinenteils mit einem Steuerkasten in Betriebsstellung,
- Fig. 4
- den Steuerkasten in seiner ersten Wartungsstellung,
- Fig. 5
- einen Verriegelungsmechanismus des Steuerkastens.
[0007] Fig. 1 zeigt eine Kabine 1 mit Kabinenboden 2 und Kabinentüren 3, welche in Führungsschienen
4 vor dem Kabinenboden 2 laufen. Der Zugang zu der Kabine 1 erfolgt über den Stockwerksboden
5 des gewünschten Stockwerks. Unter dem Kabinenboden 2 befindet sich ein nicht gezeigtes
Antriebssystem mit Motor, der die Antriebsräder 6 antreibt. Diese arbeiten mit Führungssäulen
7 zusammen, an denen die Kabine 1 auch oben geführt ist. Die Führungssäulen 7 können
frei stehen oder sich in einem Schacht 8 befinden.
[0008] In Figur 2 zeigt die Kabine 1 in einer Wartungsposition, in der sich der Kabinenboden
(2) vor einer Schachttüröffnung etwa in Augenhöhe einer Person befindet. An der Vorderkante
des Stockwerksbodens 5 sind die unteren Führungsschienen 9 der Schachttüren 10 gezeigt.
Unterhalb der Führungsschienen 4 für die Kabinentüren 3 befindet sich der Steuerkasten
11, der hier auch Komponenten des Antriebs aufnimmt. Er ist in einer Halterung 12
unten und seitlich aufgenommen, die unterhalb der Türschwelle an der Kabine 1 angebracht
ist. Der flach ausgebildete Steuerkasten 11 selbst ist nach fünf Seiten hin grundsätzlich
geschlossen und nach vorne zur Schachtüröffnung hin im Fahrbetrieb durch ein an der
Halterung 12 angebrachtes Schürzenblech 13 abgedeckt. Der Steuerkasten 11 bildet somit
die sonst an Aufzugskabinen übliche Schürze, die bei ungenauem Halt der Kabine auf
einem Stockwerk die Schachttüröffnung verdeckt.
[0009] Um den Steuerkasten 11 zu öffnen, wird das Schürzenblech 13 heruntergezogen, wie
in Figur 2 gezeigt. In dieser Wartungsstellung verdeckt es die Schachttüröffnung in
ihrem unteren Bereich. Um das Schürzenblech 13 zu lösen, werden zunächst nicht gezeigte
Befestigungsschrauben gelöst und sodann am Schürzenblech 13 angebrachte Haltefedern
14 (siehe auch Figur 3) durch Einführen eines Werkzeugs in Löcher 15 ausgerastet.
In der herabgelassenen Endstellung rasten die Haltefedern 14 wieder ein. Alle elektrischen
Komponenten des Steuerkasten 11 sind nun für den Monteur bequem zugänglich.
[0010] Figur 3 zeigt den Steuerkasten 11 aus der Sicht des Monteurs, wobei auf der linken
Seite Haltefeder 14 und Loch 15 gestrichelt eingezeichnet ist. Die Haltefeder 14 greift
mit einem umgebogenen Ende in eine schlitzförmige Öffnung einer oben am Steuerkasten
11 angebrachten Einrastlasche 16 ein.
[0011] Untere Einrastlaschen 17 nehmen die Haltefedern 14 in der Wartungsstellung des Schürzenblechs
13 auf. Auf einem Trägerblech 18 sind Fahr- und Antriebsregelung 19, Umrichter 20,
Lüfter 21, Schütze 22, Netzteil 23, Steckdose 24 und andere elektrische Komponenten
befestigt. Oben am Steuerkasten 11 befinden sich zwei Griffe 26. Die flache, mit der
Breitseite in Richtung Schachttüröffnung ausgerichtete Bauweise des Steuerkastens
11 erlaubt optimalen Zugriff auf die Komponenten. Sollte jedoch wegen der Platzverhältnisse
eine eher quaderförmige Bauweise erforderlich sein, können die Komponenten beispielsweise
auch mehrschichtig an herausklapp- oder nehmbaren Komponententrägern angeordnet werden.
[0012] In Figur 4 befindet sich der Steuerkasten 11 in seiner ersten Wartungsstellung. Der
Kabinenboden 2 wird dazu entweder im vorderen Bereich geöffnet oder ganz zur Rückwand
der Kabine hin hochgeklappt. Sicherungsschrauben, die das Trägerblech 18 in seiner
Betriebstellung an der Halterung 12 fixieren, werden gelöst. Die Halterung 12 weist
auf ihrer Rückseite eine schräge Anschlagfläche 27 auf, entlang der das Trägerblech
18 an den Griffen 26 hochgezogen werden kann. Weiter hat die Halterung 12 eine schräg
angeordnete Führung 28, in die Führungsklötze 29 am Trägerblech 18 eingreifen. Die
Vorderseite des Steuerkastens 11 ist offen, da das Schürzenblech 13 an der Halterung
12 verbleibt. In dieser ersten Wartungsstellung sind die Komponenten des Steuerkastens
11 für Messungen und leichtere Arbeiten vom Kabineninneren her zugänglich. Sollte
ein vollständiger Zugriff erforderlich sein, z.B. zum Austausch von Komponenten, so
kann das Trägerblech 18 nach Lösen einer Sicherung auch ganz aus der Halterung 12
herausgezogen und mit seiner geschlossenen Rückseite auf den Kabinenboden 2 oder geeignete
Auflagen gelegt werden. In dieser zweiten Wartungsstellung bleibt für den Monteur
im hinteren Bereich der Kabine 1 noch genügend Standfläche; bei hochgeklapptem Kabinenboden
2 steht er auf Trittplatten 34.
[0013] Figur 5 zeigt den Verriegelungsmechanismus des Trägerblechs 18 für die erste Wartungsstellung.
Zwei rückziehbare Verriegelungsstangen 30 stehen in ihrer unteren Verreigelungsstellung
seitwärts über und sind an Klinken 31 im Bereich der Anschlagfläche 27 der Halterung
12 einrastbar (siehe auch Figur 2). Beim Hochziehen des Trägerblechs 18 weichen die
federbelasteten Klinken auf Druck der Verriegelungsstangen 30 selbsttätig zurück.
Zum Herablassen des Trägerblechs 18 müssen die Verriegelungsstangen 30 entriegelt
werden. Dies geschieht durch Ziehen an einem Ausklinkgriff 32, der über eine Zugstange
24 mit den Enden der Verriegelungsstangen 30 verbunden ist (siehe obere Stellung).
Soll also das Trägerblech 18 aus seiner ersten Wartungsstellung wieder in die Betriebsstellung
zurückgeführt werden, so wird der mittlere Ausklinkgriff 32 ergriffen und das Trägerblech
18 an diesem abgelassen, nach vorne gekippt und in seiner Betriebsstellung durch Schrauben
gesichert.
[0014] Der Steuerkasten 11 bzw. die auf seinem Trägerblech 18 montierten Komponenten 19,
20 usw. bleiben in jeder Stellung elektrisch über mindestens ein Kabel 33 mit dem
Motor und anderen nicht gezeigten elektrischen Einrichtungen, wie Türantrieb, Rufgebern,
Anzeigevorrichtungen usw. elektrisch verbunden. Dies ermöglicht die volle Prüfbarkeit
aller Aufzugsfunktionen auch im Wartungsbetrieb.
[0015] Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann der Steuerkasten auch oberhalb
der Kabinentüren angeordnet sein. In diesem Fall wird die Kabine zur Wartung auf halbem
Weg unterhalb eines Stockwerksbodens angehalten, so dass der Steuerkasten sich wiederum
in Arbeitshöhe des auf dem Stockwerksboden stehenden Monteurs befindet. Im Notfall
ist auch dieser Steuerkasten vom Inneren der Kabine zugänglich, indem die Decke mindestens
teilweise entfernt und der Steuerkasten in die Kabine heruntergelassen wird.
1. Aufzug mit einer Kabine (1) zum Transport von Personen oder Gütern und mindestens
einer Kabinentür (3) sowie mit vorzugsweise an der Kabine (1) angeordnetem Antriebssystem,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerkasten (11), der elektrische Komponenten aufnimmt,
ober- oder unterhalb der Kabinentür (3) angeordnet ist.
2. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkasten (11) flach ausgebildet
und senkrecht in Fortsetzung der Türblätter angebracht ist.
3. Aufzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkasten zur Schachtwand
hin durch ein Schürzenblech (13) abgedeckt ist, welches vorzugsweise nach unten wegschiebbar
ist.
4. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkasten
(11) zur Kabinenrückwand hin verschieb- oder kippbar ist und durch eine Öffnung im
Kabinenboden (2) oder in der Kabinendecke in die Kabine (1) in eine erste Wartungsstellung
hineinziehbar ist.
5. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkasten
(11) in der Kabine (1) auf seine Rückseite in eine zweite Wartungsstellung ablegbar
ist.
6. Aufzug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkasten (11)
jeweils mit dem Motor und anderen elektrischen Einrichtungen elektrisch verbunden
bleibt.
7. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schürzenblech
(13) Haltefedern (12) aufweist.
8. Aufzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkasten (11) auslösbare
Verriegelungselemente (30, 31) aufweist.
9. Aufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kabinenboden
(2) gänzlich hochklappbar ist und im hinteren Teil unter dem Kabinenboden (2) Trittplatten
(34) angeordnet sind.