Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brennkammer gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1. Sie betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Brennkammer.
Stand der Technik
[0002] Brennkammern von modernen Gasturbogruppen werden vorzugsweise als Ringbrennkammern
ausgelegt. In Strömungsrichtung werden sie axial zwischen Verdichter und Turbine angeordnet,
wobei darauf geachtet wird, dass die dort gebildeten Heissgase zwischen den beiden
Strömungsmaschinen, im Normalfall zwischen Verdichter und Turbine, strömungs- und
verbrennungstechnisch optimal geführt werden. Dies führt regelmässig dazu, dass solche
Ringbrennkammern eine verhältnismässig lange axiale Erstreckung aufweisen, sollen
insbesondere die verbrennungstechnischen Vorgaben resp. Minimalanforderungen erfüllt
werden. Die verbrennungstechnischen Aspekte üben einen nicht unwesentlichen Einfluss
auf die absolute axiale Länge solcher Brennkammern aus. Regelmässig ist die Länge
einer Hauptringbrennkammer ausschlaggebend für die Konzeption der ganzen Gasturbogruppe,
so beispielsweise, ob dann für die Rotorabstützung mehr als zwei Lager vorgesehen
werden müssen, oder ob die Gasturbogruppe zweiwellig ausgelegt werden muss. Eine Akzentuierung
dieser Ausgangslage ergibt sich dann, wenn die Gastubogruppe mit einer sequentieller
Befeuerung betrieben wird; dann sind die axialen Längen der beiden ringförmig konzipierten
Brennkammern ausschlaggebend für die Machbarkeit und weitgehend auch für die marktfähige
Akzeptanz solcher Maschine.
Die aus dem Stand der Technik bekanntgewordenen Gasturbogtuppen mit Ringbrennkammern
weisen aus obengenannten Ueberlegungen durchwegs eine respektable Länge auf, wodurch
der weitere Schritt zu einem qualitativen Sprung betreffend Kompaktheit dieser Anlagen
verbaut bleibt.
[0003] Zudem ist hinzuweisen, dass langgestreckte Brennkammern dazu neigen, Pulsationen
innerhalb der Brennraumstrecke zu initiieren, wobei diese Pulsationen dann negativ
den Betrieb der Brenner beeinflussen, insbesondere wenn diese Vormischbrenner mit
einer integrierten Vormischstrecke arbeiten und als Flammenhalter eine Rückströmzone
aufweisen.
Darstellung der Erfindung
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Anspruchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Brennkammer der eingangs
genannten Art Vorkehrungen vorzuschlagen, welche mindestens die obenaufgelisteten
Nachteile zu beheben vermögen.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Brennkammer unter
Aufrechterhaltung einer hochstehenden Verbrennung hinsichtlich des Wirkungsgrades
und der Minimierung der Schadstoff-Emissionen eine äusserst kompakte axiale Länge
aufweist, dergestalt, dass ebendiese Brennkammer im Verbund mit den Strömungsmaschinen
einer Gasturbogruppe keinen gewichtigen Einfluss mehr auf die Rotorlänge ausübt.
[0006] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass diese Brennkammer
von grundsätzlich einfachstem Aufbau ist. Ihre verbrennungs- und strömungstechnische
Konzeption lässt einen optimalen strömungsmässigen Betrieb bei der Beaufschlagung
der nachgeschalteten Turbine zu.
[0007] Diese Brennkammer ist geometrisch gesehen im wesentlichen von toroidaler Konfiguration,
wobei gewisse Abweichungen von einer idealen Torusform zulässig sind. Eine solche
Brennkammer lässt sich problemlos zwischen zwei beliebigen Strömungsmaschinen anordnen.
Des weiteren ist die erfindungsgemässe Brennkammer geradezu prädestiniert, als Retrofit-Einheit
beispielsweise an Stelle einer Silobrennkammer bei bestehenden Gasturbinen eingebaut
zu werden.
[0008] Darüber hinaus entfaltet diese Brennkammer, insbesondere bei Vormischverbrennungen,
im Hinblick auf eine Maximierung des Wirkungsgrades und Minimierung der Schadstoff-Emissionen,
ihre volle Stärke.
[0009] Dadurch, dass der Verbrennungsprozess innerhalb dieser Brennkammer ganzheiheitlich
in einem toroidalen kompakten Raum abläuft, lassen sich gleichzeitig mehrere strömungstechnische
Vorteile erzielen, welche bis anhin nur durch die Implementierung kostspieliger und
komplizierter Massnahmen erzielt werden konnten. Diese Vorteile lassen sich wie folgt
auflisten, wobei die nachfolgenden Darlegungen nicht beanspruchen, abschliessend zu
sein:
- Die Behebung von Pulsationen, welche insbesondere bei Vormischverbrennung die Flammenfront
und die mit dieser in Interdependenz stehende Rückströmzone negativ attackieren.
- Die Verteilung und Eindüsung des oder der Brennstoffe ist von einfachster Ausgestaltung.
Die Brenner reagieren weitestgehend insensitiv auf Ungleichmässigkeiten in der Brennstoffeindüsung,
sei es durch Druckunterschiede, sei es durch Verzögerungen der Ansprechbarkeit bei
Lastwechseln hervorgerufen.
- Eine Leckage beim Einbringen der Verbrennungsluft oder eine ungleichförmige Eindüsung
des Brennstoffes entfalten keine oder nur eine geringe Beeinflussung der sogenannten
"Pattern"-Faktoren am Turbineneintritt. Somit wird innerhalb des ringförmigen toroidalen
Innenraumes eine robuste und durch äussere Faktoren oder Interferenzen nicht alterierte
Heissgasströmung von der Form einer Drallströmung gebildet.
- Strömungstechnisch wird innerhalb dieses ringförmigen toroidalen Innenraumes eine
kongeniale drallförmige Heissgasströmung für die Beaufschlagung der nachgeschalteten
Turbine gebildet, indem die Heissgase ohne weitere Strömungsumlenkungen direkt zur
Turbine strömen. Das sich bildende Fliehkraftfeld dieses Wirbels führt dann ursächlich
zu einer starken Vergleichmässigung der Gastemperaturverteilung in Umfangsrichtung,
dergestalt, dass die Beschaufelung der Turbine über den ganzen Umfang dann mit Heissgasen
beaufschlagt wird, welche einen gleichmässigen Druck- und Temperaturprofil aufweisen.
Die Torusform der Brennkammer kombiniert mit dem Fliehkraftfeld reduziert den konvektiven
Wärmeübergang wegen des Gaszentrifugeneffektes und der Strömung an konkaver Wand auf
ein Minimum. Zudem wird bei vergegebenem Brennkammer-Volumen die kleinstmögliche Oberfläche
erreicht.
- Die Interdependenz zwischen den einzelnen auf den Umfang des ringförmigen toroidalen
Innenraumes verteilten Brennern ist gross. Zugleich verhält sich der Betriebsverlauf
bei einer Ausserbetriebssetzung einzelner Brenner nicht ruckartig hinsichtlich der
geförderten Heissgase zur Turbine. Demnach lässt sich eine solche Brennkammer, ohne
auf die Vorteile der sich im ringförmigen toroidalen Innenraum bildenden Heissgaströmung
zu verzichten, problemlos von einem Teillastbetrieb aus auf Vollast auffahren, oder
umgekehrt nach unten regeln. Die Querzündung wird somit entscheidend verbessert. Eine
Zündung über kalte Brenner hinweg ist möglich. Sonach ist die Brennerstufung in Umfangsrichtung
auch bei einreihigen Brenneranordnung möglich. Das einfache Betriebskonzept führt
auch bei Teillast zu niedrigen Schadstoff-Emissionen (Nox, CO, UHC).
- Wird die Brennkammer mit Vormischbrennern betrieben, beispielsweise nach einem der
Vorschläge gemäss EP-B1-0 321 809 (EV) oder EP-A2-0 704 657 (AEV), welche ein integrierender
Bestandteil dieser Beschreibung bilden, so lässt sich die Drallströmung aus den einzelnen
Brennern, durch entsprechende Disposition derselben in Umfangsrichtung des ringförmigen
toroidalen Innenraumes, leicht in eine einheitliche Vortex-Strömung innerhalb desselben
überführen, wobei sich im Zentrum dieses Innenraumes einen stabilen Kern bildet, der
die Funktion eines körperlosen Flammenhalters erfüllt. Die Stabilität dieses Vortex-Kerns
hängt ursächlich damit zusammen, dass dieser im Bereich seiner Ringachse eine uniforme
Dichtheit aufweist.
- Eine solche ringförmige toroidale Brennkammer ist auch geeignet, in einer sequentiell
befeuerten Gasturbogruppe eingesetzt zu werden, vorzugsweise als Hochdruck-Brennkammer,
aber nicht nur. So ist deren Einsatz als selbstzündende Brennkammer innerhalb einer
sequentiellen Verbrennung ohne weiteres möglich, indem an Stelle der hier vorgeschlagenen
Vormischbrenner ein System von Wirbelgeneratoren vorgesehen wird, welche in analoger
Weise zu einer brennerbetriebenen Brennkammer einen Vortex-Kern zur Stabilisierung
der Flammenfront gegen einen Flammenrückschlag bilden.
[0010] Die hier zum Vorschlag gelangenden Vormischbrenner sind indessen für den Betrieb
der ringförmigen toroidaler Brennkammer nicht von unabdingbarer Bedingung. Diese Brennkammer
lässt sich auch dank ihrer Konzeption ohne weiteres mit Diffusionsbrennern betreiben.
[0011] Die geometrisch einfache Ausgestaltung und kompakte Form dieser Brennkammer lässt
darüber hinaus eine effiziente Kühlung ihrer Liner mit einer minimierten Menge des
jeweils zum Einsatz gelangenden Kühlmediums zu. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt,
insbesondere in jenen Fällen, bei welchen zur Kühlung der Brennkammer eine Menge Luft
aus dem Verdichter eingesetzt wird.
[0012] Ferner ist diese Brennkammer auch geeignet, ohne Qualitätseinbusse sowohl mit flüssigen
als auch mit gasförmigen Brennstoffen betrieben zu werden. Insbesondere beim Betrieb
mit einem flüssigen Brennstoff lässt sich, wie weiter unten noch näher speziflziert
wird, eine hervorragende Minimierung der Schadstoff-Emissionen erzielen.
[0013] Die exzellente Flammenstabilisierung aus obengenannten strömungstechnischen Zusammenhängen
bewirkt eine Minimierung der Schadstoff-Emissionen, insbesondere was die NOx-Emissionen
betrifft. Bei diesen sind Emissionen von kleiner 5 vppm (15% O
2) erzielbar. Aber auch die übrigen Schadstoff-Emissionen, wie CO und UHC, lassen sich
mit der erfindungsgemässen Brennkammer reduzieren, denn der toroidale Raum, d.h. die
Vortex-Führung der Heissgase, wirkt auch als eine intensive kompakte Ausbrandzone.
Auf die ebenfalls niedrigen Schadstoff-Emissionen bei Teillast wurde bereits oben
näher eingegangen.
[0014] Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erlindungsgemässen Aufgabenlösung
sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0015] Im folgenden wird anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen
Elemente sind fortgelassen worden. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Strömungsrichtung der Medien ist mit
Pfeilen gekennzeichnet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Es zeigt:
Fig. 1 eine angeströmte toroidale Brennkammer in axialer Sicht und
Fig. 2 einen die Brennkammer bildenden Torus.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0017] Fig. 1 zeigt eine Brennkammer zum Betrieb einer Gasturbogruppe. Diese Brennkammer
1 weist eine ringförmige toroidale Form auf, die sich um den nur andeutungsweise dargestellten
Rotor 4 erstreckt. Diese ringförmige toroidale Brennkammer 1 ist auch von einer äusserst
kompakten radialen Gestaltung, dergestalt, dass sie sich problemlos innerhalb eines
Gehäuses 2 unterbringen, das für eine Ringbrennkammer ausgelegt ist. Gegenüber einer
Ringbrennkammer weist diese toroidale Brennkammer 1 eine minimierte axiale Ausdehnung
auf, so dass die letztgenannte an sich keine Beeinflussung auf die Rotorlänge dieser
Gasturbogruppe ausübt, womit ein solcher Rotor dann sehr kurz ausfällt, was sich unter
anderen auf die Lagerung desselben positiv auswirkt. Die verbrennungstechnischen Abläufe
in axialer Strömungsrichtung innerhalb einer zum Stand der Technik gehörenden Ringbrennkammer
laufen bei der hier beschriebenen toroidalen Brennkammer 1, innerhalb des toroidalen
Innenraumes 8, mindestens in selber Qualität ab, wobei die Beaufschlagung der nachgeschalteten
Turbine 3 dann optimal vonstatten geht, denn im toroidalen Innenraum 8 selbst bildet
sich eine Heissgasströmung, welche eine gleichförmiges Temperatur- und Druckprofil
aufweist. Der Betrieb der toroidalen Brennkammer 1 wird durch eine Anzahl Vormischbrenner
5 aufrechterhalten, welche in Umfangsrichtung der Brennkammer 1 regelmässig oder unregelmässig
verteilt sind. Die Ausgestaltung dieser Vormischbrenner 5 richtet sich vorzugsweise
nach den Vorschlägen gemäss EP-B1-0 321 809 oder EP-A2-0 704 657, wobei sämtliche
Aussagen in diesen Druckschriften einen integrierenden Bestandteil der vorliegenden
Beschreibung bilden. Diese Vormischbrenner 5 werden von einem Plenum 6 aus mit Verbrennungsluft
7 gespiesen, welche aus einem nicht näher gezeigten Verdichter stammt. Die Verbrennungsluft
7 strömt tangential in die Vormischbrenner 5 und erzeugt dort eine Drallströmung,
welche sich im toroidalen Innenraum 8 fortpflanzt und dort in eine Vortex-Strömung
aus Heissgasen 9 mit einem stabilen Kern 10 übergeht. Diese Heissgasströmung 9 strömt
dann fortlaufend in gleichmässiger Masse und Konsistenz sowie ohne Strömungsumlenkungen
in einen Heissgaskanal 11 über, dessen Ende in Umfangsrichtung vorzugsweise mit Leitschaufeln
12 bestückt ist. Nachdem diese Heissgasströmung 9 über die genannten Leitschaufeln
12 auf die strömungstechnischen Belange der nachgeschalteten Turbine 3 optimal ausgerichtet
ist, erfolgt dann die Beaufschlagung der zur Turbine gehörenden Laufschaufeln nach
bekannter Technik. Die strömungstechnische Bildung der VortexHeissgasströmung 9 wird
durch die Disposition der Vormischbrenner 5 in Umfangsrichtung beeinflusst, wobei
bei der Konfiguration der hier vorgeschlagenen Brennkammer 1, hinsichtlich der Stellung
der Vormischbrenner 5 in Umfangsrichtung der toroidalen Brennkammer 1, alle Optionen
offen stehen. In Fig. 1 sind die Vormischbrenner 5, bezogen auf deren Einströmungsebene
in den toroidalen Innenraum 8, tangential angelegt und, bezogen auf die Beaufschlagungsebene
der Turbine 3, verlaufen sie unter einem spitzen Winkel. Die strömungstechnische Qualität
der Vortex-Heissgasströmung 9 lässt sich entsprechend verändern, indem die Vormischbrenner
5 beispielsweise auf dem Umfang der toroidalen Brennkammer 1 rechtwinklig gegenüber
der Beaufschlagungsebene der Turbine 3 angeordnet werden. Eine weitere Anordnung kann
einen Winkel von über 90° gegenüber der genannten Beaufschlagungsebene aufweisen.
Bei allen Anordnungen bleibt die tangentiale Einströmung der von den Vormischbrennern
5 induzierten Erzeugung der Heissgase 9 in den toroidalen Innenraum 8 vorzugsweise
bestehen, damit die Stabilität des ringförmigen Kernes 10 dieser Heisgasströmung gewährleistet
bleibt. Die Zuschaltung oder Abschaltung der einzelnen Vormischbrennern 5 geschieht
hier fliessend, d.h. die einzelnen Vormischbrenner 5 stehen in einer betriebsmässigen
Interdependenz zueinander, so dass bei Inbetriebsetzung oder Ausserbetriebsetzung
die einzelnen Vormischbrenner, welche ohne Zündvorrichtung auskommen, mit einer maximierten
Ansprechbarkeit reagieren. Durch den kompakten Brennraum dieser Brennkammer 1, der
allein durch den toroidalen Innenraum 8 gebildet ist, wird auf die Entstehung von
Pulsationen entgegengewirkt, da die Vortex-Heissgasströmung aufgrund ihrer strömungsmassigen
Stabilität und Impulsstärke keine Rückkopplung von brennkammerspezifischen Frequenzen
auf die Vormischbrenner 5 resp. auf die Flammenfront zulässt. Damit wird mit der geometrischen
Konfiguration dieser toroidalen Brennkammer 1 auf die Entstehung von Pulsationen in
markanter Weise entgegengewirkt. Die unbestritten äusserst kompakte Bauweise dieser
toroidalen Brennkammer 1 eignet sich darüber hinaus vorzüglich, eine effiziente Kühlung
mit einer minimierten Menge an Kühlmedium zu bewerkstelligen. In Fig. 1 wird gezeigt,
wie eine solche Kühlung vonstatten gehen kann. Die toroidale Brennkammer 1 ist von
einer Schale 13 umschlossen. Durch einen von dieser Schale 13 gegenüber der Wand der
Brennkammer 1 gebildeten Zwischenraum 14 strömt einen Kühlluftstrom 15 heran, der
über einen ringförmigen Kanal 17 von der Verdichtereinheit abgezweigt wird. Nach erfolgter
Kühlung der Aussenwand der toroidaler Brennkammer 1 strömt die Kühlluftstrommenge
16 grundsätzlich in das Plenum 6. Diese zur Kühlung eingesetzte Luftmenge 16 kann
indessen beispielsweise in die Brennkammer 1 oder in die Vormischbrenner 5, jeweils
an geeigneter Stelle, eingeleitet werden. Was die Drallströmungen aus den Brennern
betrifft, so ist darauf zu achten, dass deren Anzahl über alle Betriebsstufen der
Brennkammer unterkritisch bleibt. Daraus ergibt sich, dass grundsätzlich bei einer
Basislast der Maschine die Gasdichtheit des Vortex-Kernes weitgehend uniform ausfällt,
was sich auf dessen Stabilität und auf die Verharrzeiten der Heissgase in diesem Bereich
niederschlägt. Ein so gebildeter Vortex-Kern entfaltet überraschenderweise eine unmittelbare
Stabilisierung der Flammenfront im Sinne eines körperlosen Flammenhalters gegenüber
den einzelnen peripher angeordneten Brennern, womit die Bestrebungen zu einer Flammenstabiliserung
im Herrschaftsbereich dieser Brenner keine absolute Priorität mehr entfalten.
[0018] Fig. 2 zeigt die toroidale Brennkammer 1 von aussen, gemäss Ansicht II. aus Fig.
1, wobei diese Darstellung lösgelöst von der übrigen Infrastruktur der Gasturbine
ist. Aus dieser Figur geht in prägnanter Weise die geometrische Ausbildung der Brennkammer
sowie die Aufteilung und Stellung der Vormischbrenner 5 hervor. Die Vormischbrenner
5 sind zum einen tangential auf dem Umfang der toroidalen Brennkammer 1 angeordnet;
darüber hinaus weisen sie, unter einem Winkel, in Strömungsrichtung hin. Auf die strömungsdynamischen
Aspekte aus dieser Konstellation ist unter Fig. 1 bereits näher eingegangen.
[0019] Die dargestellte toroidale Brennkammer 1 erfüllt insbesondere Vorteile, die hier
anhand einer Stichwortliste nochmals zusammengefasst werden sollen, wobei sich daraus
weitgehend die weiter oben spezifizierten Vorteile ergeben.
- 1.
- Das Fliehkraftfeld des Wirbels führt zu einer starken Vergleichmässigung der Gastemperaturverteilung
in Umfangsrichtung. Die Brennerstufung in Umfangsrichtung ist auch bei einreihigen
Brenneranordnung möglich, dies im Gegensatz zu Brennkammern ohne Drall. Ein einfaches
Betriebskonzept mit niedrigen Schadstoff-Emissionen (Nox, CO, UHC) ist auch bei Teillast
gewährleistet.
- 2.
- Die Torusform der Brennkammer kombiniert mit dem Fliehkraftfeld des Wirbels reduziert
den konvektiven Wärmeübergang auf ein Minimum (Gaszentrifugeneffekt, Strömung an konkaver
Wand). Zudem wird bei vorgegebenem Brennkammer-Volumen die kleinstmögliche Oberfläche
erreicht.
- 3.
- Die Querzündung innerhalb des Verbundes der Brenner wird entscheidend verbessert.
Zündung über kalte Brenner hinweg ist möglich.
- 4.
- Eine kompakte Baulänge der Brennkammer ist gegeben.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Brennkammer
- 2
- Gehäuse
- 3
- Turbine
- 4
- Rotor
- 5
- Brenner,Vormischbrenner
- 6
- Plenum
- 7
- Verbrennungsluft
- 8
- Innenraum
- 9
- Heissgasen, Heissgasströmung, Vortex-Heissgasströmung, Drallströmung
- 10
- Kern von Pos. 9, Vortex-Kern
- 11
- Heissgaskanal
- 12
- Leitschaufeln
- 13
- Schale
- 14
- Zwischenraum
- 15
- Kühlmedium, Kühlluftstrom
- 16
- Kühlluftstrommenge
- 17
- Ringförmiger Kanal
1. Brennkammer einer Gasturbogruppe, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (1)
mindestens einen ringförmigen toroidalen Innenraum (8) aufweist, dass auf dem Umfang
der Brennkammer (1) eine Anzahl mit dem Innenraum (8) in Wirkverbindung stehender
Brenner (5) angeordnet sind, und dass der ringförmige toroidale Innenraum (8) im wesentlichen
in der Anströmungsebene einer zur Gasturbogruppe gehörigen nachgeschalteten Turbine
(8) einen in Umfangsrichtung abzweigenden Heissgaskanal (11) aufweist.
2. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Heissgaskanal (11) eine
strömungsmässige richtungsgleiche Fortsetzung der sich in dem ringförmigen toroidalen
Innenraum der Brennkammer bildenden Drallströmung (9) bildet.
3. Brennkammer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Heissgaskanal (11) endseitig
mit zur Laufschaufeln der nachgeschalteten Turbine (3) in Wirkverbindung stehenden
Leitschaufeln (12) bestückt ist.
4. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (1) mit
Vormischbrennern bestückt ist.
5. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenner (5) gegenüber
der neutralen Ringachse des ringformigen toroidalen Innenraums (8) tangential angeordnet
sind.
6. Brennkammer nach einem oder mehrere der Ansprüche 1, 4, 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Brenner (5) gegenüber der senkrechten Achse des ringförmigen toroidalen Innenraums
(8) unter einen Winkel angeordnet sind.
7. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige toroidale
Innenraum (8) von einer Schale (13) ummantelt ist, und dass im von der Schale (13)
gegenüber der äusseren Form des ringförmigen toroidalen Innenraums (8) gebildeten
Zwischenraum (14) ein Kühlmedium (15) strömt.
8. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenner (5) in Wirkverbindung
mit einem Plenum (6) stehen, und dass eine zu diesem Plenum (6) gehörige Verbrennungsluft
(7) die Brenner (5) speist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Brennkammer gemass Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sich in dem ringförmigen toroidalen Innenraum (8) eine um dessen Ringachse zusammenhängende
aus Heissgasen bestehende Drallströmung (9) mit einem Vortex-Kern (10) bildet, dass
die Drehrichtung der Drallströmung (9) die Ausströmungsebene der Heissgase aus dem
Innenraum (8) zu einer nachgeschalteten Turbine (3) induziert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehrichtung der Drallströmung
(9) von der Betriebsweise der Brenner (5) und der Einströmungsebene der Verbrennungsluft
in den Innenraum (8) ausgelöst wird.