[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fassung für elektrotechnische Bauelemente gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Fassungen sind für Halogen-Niedervoltlampen oder für Starter von Leuchtstofflampen
weit verbreitet. Die beiden Kontaktstifte weisen, je nach Ausführung des Bauelement
unterschiedliche Mittenabstände von ca. 7 mm (z.B. bei Halogen-Niedervoltlampen) bis
12,5 mm (z.B. bei Startern) auf, und werden in den Kulissen nach Art eines Bajonettverschlusses
verriegelt. Im Rahmen der Markteinführung von Halogen-Hochvoltlampen, die mit einer
üblichen Netzspannung von 230 V betrieben werden können, einigte sich die Elektroindustrie
als Norm ebenfalls auf das Kontaktstiftsystem zum bajonettartigen Eindrehen in eine
Fassungskulisse. Insofern wird dieses Fassungssystem in absehbarer Zeit eine noch
zunehmende Verbreitung finden.
[0003] Sowohl die Sockel der elektrotechnischen Bauelemente, wie auch der Fassungskörper
selbst, sind in der Regel aus Porzellan hergestellt. Beim Brennen des Porzellans kommt
es zu einem Masseschwund, der bis zu 15 % betragen kann. Dabei entstehen relativ große
Toleranzen in den Abmessungen der Werkstücke, die Probleme hinsichtlich der Fixierung
des Bauelementes in der Fassung mit sich bringen. Insbesondere ist eine reproduzierbar
exakt ausgerichtete Halterung bei einer Strahlerlampe im Hinblick auf einen ausgerichteten
Lichtaustritts von besonderer Bedeutung.
[0004] Um das bajonettartig eingedrehte Bauelement sicher in seiner Arretierposition zu
halten, sind beispielsweise aus der DE 296 12 393 abgefederte Kontakte bekannt, die
sich an den Innenwänden des Fassungsgehäuses abstützen und die Köpfe der Kontaktstifte
radial beaufschlagen.
[0005] Prinzipiell sorgen diese Federn bereits für einen einigermaßen sicheren Halt des
Bauelementes in der Fassung. Aufgrund der Toleranzen im Fassungskörper, insbesondere
in der Wandstärke, ist jedoch ein Wackeln des Bauelementes in der Fassung unvermeidlich,
das sich besonders bei langgestreckten und schweren Bauelementen nachteilig bemerkbar
macht.
[0006] Die metallischen Kontaktstifte sind am Boden des Sockels festgenietet und haben üblicherweise
Toleranzen von etwa 0,2 mm. Die Wand des Fassungskörpers, die die Auflagefläche ausbildet,
hat bei Keramikfassungen eine Toleranz von etwa 0,3 mm. Die Wandstärke muß genügend
klein gewählt werden, damit ein hinreichendes Spiel für ein problemloses Eindrehen
des Bauelements in die Fassung vorhanden ist. Im Endbereich der Kulisse bildet die
Wand einen Anschlag für den Schaft des Kontaktstiftes aus. Aufgrund der Toleranzen
sitzt das Bauelement selbst in der Arretierposition relativ locker in der Fassung
und kann unter Umständen eine Position einnehmen, die zu dem Reflektor oder dem Gehäuse
nicht zentrisch ist. Die Folgen eines derartigen Schrägstehens bei Lampen können sich
in nachteilig veränderter Lichtverteilung und somit einer Verschlechterung des Wirkungsgrades
der Leuchte äußern. Außerdem kann es unter Umständen partiell zu unerwünschten Temperaturerhöhungen
in der Leuchte kommen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fassung für elektrotechnische Bauelemente gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei der die Position des elektrotechnischen
Bauelementes im montierten Zustand gut reproduzierbar ist und die das Bauelement fest
und äußerst spielarm hält.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wonach auf der
Rückseite der Wand im Bereich des Endanschlags eine bezüglich der Auflagefläche geneigte
Auflauframpe angeordnet ist, die mit dem dem Sockel zugewandten Randbereich des Kopfes
des Kontaktstiftes zusammenwirkt.
[0009] Das Prinzip der Erfindung beruht somit im wesentlichen darauf, daß in der quer zur
Fassungsmittelachse verlaufenden Wand eine Steuerfläche angeordnet ist, auf die ein
Randbereich des Kopfes des Kontaktstiftes beim Eindrehen in die Kulisse auftrifft.
Der Kopf gleitet auf die Auflauframpe und zieht dabei das Bauelement gegen den Fassungsboden.
Dabei kommt die Sockelstirn zum festen Anliegen auf die Auflagefläche, so daß ein
Wackeln des Bauelementes in der Fassung vermieden wird.
[0010] Da die Wandstärke der Fassung im Bereich zwischen der Einstecköffnung und dem Endanschlag
der Kulisse nach wie vor gering sein kann, ist ein problemloses Eindrehen der Kontaktstifte
auch weiterhin möglich. Erst im Bereich des Endanschlags gelangt der Kopf des Kontaktstiftes
auf die Rampe. Die bis zum Auftreffen auf die Rampe erfolgte reine Drehbewegung des
Bauelementes in der Fassung überlagert sich beim Aufgleiten auf die Rampe dann mit
einer zusätzlichen Axialbewegung, so daß die zusammengesetzte Bewegung schraubenförmig
ist.
[0011] Gegen Ende der Bewegung, wenn sich die Unterseiten der Köpfe der Kontaktstifte zumindest
teilweise auf den Rampen befinden, wird diese Postion, auch unter im Betrieb auftretenden
Vibrationen od. dgl. Erschütterungen, aufrechterhalten durch Federkraft. Diese resultiert
aus der Anordnung wenigstens einer Feder, die nach Überwinden eines Totpunktes beim
Eindrehen des Kontakstiftes in die Kulisse den Kontaktstift in Richtung auf die Rampe
baufschlagt. Diese Feder kann ausschließlich diesem Zweck dienen, aber auch Teil des
elektrischen Fassungskontakts oder eine Kontaktfeder selbst sein.
[0012] Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Lampenfassung mit eingesetzter Lampe und
Fig. 2 eine Unteransicht der Lampenfassung gemäß Ansichtspfeil II in Fig. 1 ohne deren
Fassungsboden.
[0013] Die in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete Lampenfassung ist im wesentlichen kreiszylinderförmig
ausgebildet. Sie besteht zunächst aus einer umlaufenden Seitenwand 11 und einer quer
dazu verlaufenden Wand 12, die zwei bezüglich der Fassungsmittelachse A symmetrische,
bogenförmige Kulissen 13 umfaßt. In jede Kulisse 13 können Kontaktstifte 14 bajonettartig
eingedreht werden, die an einem Sockel 15 einer Lampe 16 befestigt sind. Anstelle
der Lampe 16 kann es sich bei dem elektrotechnischen Bauelement z.B. auch um einen
Starter für Leuchtstofflampen od. dgl. handeln.
[0014] Jeder Kontaktstift 14 besteht aus einem schlanken, zylindrischen Schaft 21 und einem
gegenüber dem Schaft 21 im Durchmesser vergrößerten Kopf 17. Dieser kann durch eine
Einstecköffnung 18 in die Kulisse 13 eingeführt werden und untergreift beim Eindrehen
die Querwand 12. Zwischen der Querwand 12 und dem Boden 19 der Fassung 10 befindet
sich ein Hohlraum 20 zur Aufnahme des Kopfes 17.
[0015] Die Kulisse 13 ist in Eindrehrichtung des Kontaktstiftes 14 schmaler als die Einstecköffnung
18. In diesem Bereich führt die Kulisse 13 den Schaft 21 des Kontakstiftes 14, während
sich dessen Kopf 17 unter der Querwand 12 befindet.
[0016] Mit Rücksicht auf die beim Herstellungsprozeß der Fassung unvermeidlichen Toleranzen
und um die Lampe problemlos eindrehen zu können, ist die Wandstärke w der Querwand
12 deutlich geringer als die Länge l des Schaftes 21 des Kontaktstiftes 14. Daher
hat die Lampe 16 mit den Kontaktstiften 14 während der Drehbewegung in der Kulisse
13 zunächst reichlich Spiel.
[0017] Im Bereich des Endanschlags 22 ist an der Rückseite 28 der Querwand 12 eine Auflauframpe
25 angeordnet, auf die der Kopf 17 des Kontaktstiftes 14 am Ende seiner Bewegung durch
die Kulisse 13 aufgleitet. Diese Rampe 25 verstärkt die Querwand 12 kontinuierlich
in Eindrehrichtung des Kontakstiftes 14 und zieht die Lampe 16 mit ihrer Sockelstirn
29 fest gegen ihre Auflagefläche 26 an der Wand 12, bis die beiden Flächen 26, 29
aneinander anliegen.
[0018] Durch das Aufgleiten des dem Sockel 15 nahen umlaufenden Randbereiches 27 des Kopfes
17 des Kontaktstiftes 14 wird die Drehbewegung des Eindrehens von einer Axialbewegung
der Lampe 16 zur Fassung 10 hin überlagert. Diese kurze schraubenartige Bewegung sichert
die Lampe 16 verwackelungsfrei in ihrer Arretierposition.
[0019] Insbesondere in Verbindung mit der Verwendung von durch Federn 23 beaufschlagten
Fassungskontakten 24, die die Köpfe 17 der Kontaktstifte 14 auf der Rampe 25 halten,
wird ein besonders sicherer, ausgerichteter Halt der Lampe 16 in der Fassung 10 gewährleistet
und ein Wackeln oder Schrägstellen der Lampe 16 bezüglich der Fassungsmittelachse
A ausgeschlossen. Die Federwirkung hat man sich beispielsweise so vorzustellen, daß
beim Eindrehen eines Kontakstiftes 14 in Richtung auf die Rampe 25 zu, eine Totpunktstellung
erreicht wird, nach deren Überwindung die Federung den Kontakstift 14 selbsttätig
in Richtung rampenaufwärts beaufschlagt, ihn also auf der Rampe 25 hält.
[0020] Als Feder kommt eine nur diesem Zweck dienende Feder in Frage, aber auch eine Kontaktfeder,
die gleichzeitig für die elektrische Kontaktierung der Kontaktstifte 14 verantwortlich
ist, oder - wie beim Ausführungsbeispiel gezeigt - eine Kombination von Druckfeder
23 und Kontakt 24.
[0021] Obwohl die Toleranzen bei aus Kunststoff hergestellten Fassungen in der Regel kleiner
sind als bei Porzellanfassungen, ist die Erfindung mit qualitativ gleichen Vorteilen
auch dort einsetzbar.
1. Fassung für elektrotechnische Bauelemente, wie Halogenlampen, Starter od. dgl., mit
in einer quer zur Fassungsmittelachse verlaufenden Wand angeordneten und zu dieser
Achse symmetrischen Kulissen für Kontaktstifte des Bauelementes, welche aus einem
schlanken Schaft und einem im Durchmesser größeren Kopf bestehen, wobei jede Kulisse
zumindest eine Einstecköffnung für den Kopf eines Kontaktstiftes und einen Endanschlag
für den Kontaktstift aufweist und wobei die dem Bauelement zugewandte Seite der Wand
eine Auflagefläche für die Sockelstirn des Bauelementes bildet, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite (28) der Wand (12) im Bereich des Endanschlags (22) eine bezüglich
der Auflagefläche (26) geneigte Auflauframpe (25) angeordnet ist, die mit dem dem
Sockel (15) zugewandten Randbereich (27) des Kopfes (17) des Kontaktstiftes (14) zusammenwirkt.
2. Fassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflauframpe (25) im Endabschnitt
der Bewegungsbahn des Kontaktstiftes (14) angeordnet ist.
3. Fassung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflauframpe (25) werkstoffeinheitlichstoffschlüssig
mit der Wand (12) ausgebildet ist.
4. Fassung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
gesamte Fassungskörper (10) einschließlich Wand (12) und Auflauframpe (25) aus einem
einstückigen Körper, insbesondere aus Keramik, besteht.
5. Fassung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kulisse (13) wenigstens eine Feder (23) zugeordnet ist, die den Kontaktstift (14)
in Richtung auf die Auflauframpe (25) belastet.
6. Fassung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (23) Teil einer Kontaktfederanordnung
(23, 24) ist oder die Kontaktfeder (24) selbst ausbildet.
7. Fassung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine Totpunktstellung der Feder
(23 bzw. 24), nach deren Überwindung beim Eindrehen des Kontakstiftes (14) die Feder
(23 bzw. 24) auf den Kontakstift (14) eine rampenaufwärts resultierende Kraft ausübt.