(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 777 780 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
18.11.1998 Patentblatt 1998/47 |
(22) |
Anmeldetag: 25.08.1995 |
|
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/AT9500/170 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 9606/974 (07.03.1996 Gazette 1996/11) |
|
(54) |
SULFITAUFSCHLUSSVERFAHREN
SULPHITE DIGESTION PROCESS
PROCEDE DE LESSIVAGE AU SULFITE
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT DE ES PT SE |
(30) |
Priorität: |
26.08.1994 AT 1651/94
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
11.06.1997 Patentblatt 1997/24 |
(73) |
Patentinhaber: IMPCO-VOEST-ALPINE PULPING TECHNOLOGIES GmbH |
|
4020 Linz (AT) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- FUCHS, Karl
D-69124 Heidelberg (DE)
- HUBER, Albert
D-77839 Lichtenau (DE)
- SCHUBERT, Hans-Ludwig
D-88255 Baienfurt (DE)
|
(74) |
Vertreter: Pawloy, Heinrich, Dr. et al |
|
Patentanwälte
Sonn, Pawloy, Weinzinger & Wolfram
Riemergasse 14 1010 Wien 1010 Wien (AT) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 498 330
|
DE-A- 3 518 005
|
|
|
|
|
- PAPIER 43, NO. 10A: V108-115 (OCT. 1989)., PATT, R. ET AL 'Wirtschaftliche, technologische
und ökologische Aspekte der Zellstoffherstellung nach dem ASAM-Verfahren'
- DATABASE PAPERCHEM THE INSTITUTE OF PAPER SCIENCE AND TECHNOLOGY, ATLANTA, GA, US
PAIK, K. H. ET AL 'Alkaline Sulfite Pulping with the Additions of Anthraquinone and
Methanol;Pine [Pinus densiflora] ASAM Pulping and the Composition of Tall Oil Recovered
from ASAM Black Liquor' & J. TAPPIK 26, NO. 1: 37-44 (1994). [KOREAN;ENGL. SUM.],
- DATABASE PAPERCHEM THE INSTITUTE OF PAPER SCIENCE AND TECHNOLOGY, ATLANTA, GA, US
PAIK, K. H. ET AL 'Alkaline Sulfite Pulping with the Additions of Anthraquinone and
Methanol;Oak [Quercus] and Birch [Betula] ASAM Pulping' & J. TAPPIK 26, NO. 4: 51-57
(1994). [KOREAN;ENGL. SUM.] CF. ABIPST 65: ABSTR. 18822.,
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sulfitaufschlußverfahren zur Herstellung von
Zellstoffen unter Verwendung von alkalischen Monosulfitlösungen, organischen Lösungsmitteln
und Chinonderivaten.
[0002] Die wichtigsten chemischen Verfahren zur Herstellung von Zellstoff sind der Sulfit-
und der Sulfat-Aufschluß. Daneben sind Verfahren unter Verwendung von Natronlauge
und Chlor oder von Salpetersäure bekannt, jedoch in industriellen Maßstab nicht sehr
verbreitet.
[0003] Im wesentlichen werden beim Sulfitaufschlußverfahren die Rohstoffe (zerkleinertes
Holz) in eine sauer bzw. neutral eingestellte Kochsäure eingebracht und diese lignozellulosehältigen
Materialien mit Lösungen von Hydrogensulfiten oder Sulfiten gekocht. Wenn die Hydrogensulfitlösungen
zusätzlich noch Schwefeldioxid enthalten, spricht man von "sauren Bisulfitverfahren".
[0004] Häufig angewendete Verfahren sind dabei das Kalziumbisulfitverfahren und insbesondere
das Magnesiumbisulfitverfahren. Eine ausführliche Zusammenfassung der verschiedenen
bekannten Sulfitausfschlußverfahren findet sich in Ingruber und Allard (1973) "Alkaline
Sulfite Pulping for Kraft Strength", Pulp and Paper Magazine of Canada 1974, Seiten
354-369.
[0005] Eine alkalische Sulfitaufschlußlösung besteht im allgemeinen aus einem Sulfit und
Karbonaten oder Laugen; die spezifische Aufschlußvariante ist jedoch stets abhängig
von der jeweils eingesetzten Holzart.
[0006] Es ist bekannt, daß mit einem Sulfitaufschlußverfahren, bei dem eine Natriumsulfitlösung,
also eine reine Monosulfitlösung, zum Einsatz kommt und bei dem der Kochlösung weiters
Methanol und/ oder Anthrachinon zugesetzt werden, eine erhöhte Delignifizierungs-
Geschwindigkeit und eine erhöhte Aufschlußeffizienz erreicht werden kann (Tappi-Journal,
65 (10) (1982), 29).
[0007] Ein besonders vorteilhaftes Verfahren wird in dem EP-B1-0 205 778 beschrieben. Dabei
werden in einem Sulfitaufschlußverfahren der Aufschlußlösung, welche einen überwiegenden
Anteil an Monosulfitlösung aufweist, neben Methanol und einem Chinonderivat noch Karbonate
und/oder Hydroxide zugesetzt. Dieses Verfahren bezeichnet man als ASAM-Verfahren (Alkaline
Sulphite Anthrachinon Methanol-Verfahren).
[0008] In der EP-A1-0 538 576 und in der AT-B-398 992 werden jeweils Verfahren zur Rückgewinnung
der für den Zellstoffaufschluß eingesetzten Chemikalien aus den Ablaugen nach dem
ASAM-Verfahren geoffenbart. Hierzu wird die Ablauge in einem Laugenverbrennungskessel
verbrannt, die Schlacke bzw. Asche abgezogen, in Wasser gelöst, zu H
2S umgewandelt und verbrannt, wobei aus den bei der Verbrennung entstehenden Abgasen
Natriumsulfit rückgewonnen wird.
[0009] In einem Artikel von R. Patt et al. in Das Papier, Band 43, Heft 10A, 1989, Seiten
V 108-115 wird ein Sulfitaufschlußverfahren zur Herstellung von Zellstoffen unter
Verwendung von alkalischen Monosulfitlösungen, organischen Lösungsmitteln und Chinonderivaten
beschrieben. Ein besonderer Imprägnierungsschritt wird jedoch nicht geoffenbart.
[0010] In der EP-0 498 330 Al wird eine Imprägnierstufe für den Einsatz in einem strikt
schwefelfreien Aufschlußverfahren geoffenbart. Gemäß Spalte 1, Zeilen 10 bis 12 wird
festgehalten, daß ORGANOSOLV-Verfahren - und das Verfahren dieses Dokuments ist ein
solches - den Einsatz von Schwefelverbindungen vermeiden.
[0011] Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, ein gegenüber dem beschriebenen
Stand der Technik weiter verbessertes Sulfitaufschlußverfahren zur Verfügung zu stellen,
welches einen effizienteren Aufschluß des Rohstoffs, eine verbesserte Rückgewinnung
von eingesetzten Substanzen sowie eine prozeßtechnische Vereinfachung des Verfahrens
ermöglicht.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Sulfitverfahren für lignozellulosehaltiges
Rohmaterial unter Verwendung von wasserlöslichen alkalischen Monosulfitlösungen, organischen
Lösungsmitteln sowie mindestens einem Chinonderivat, gelöst, bei welchem das Rohmaterial
vor dem eigentlichen Aufschluß des Rohmaterials einem Imprägnierungsschritt ohne organischen
Lösungsmitteln in Anwesenheit der Monosulfitlösung und gegebenenfalls des Chinonderivats
bei einer Temperatur, welche unterhalb der für die Aufschlußreaktion notwendige Temperatur
liegt, unterzogen wird.
[0013] Das Chinonderivat kann während der Imprägnierung des Rohrmaterials anwesend sein,
oder wird vor dem Aufschlußschritt mit den anderen noch zum Aufschluß fehlenden Komponenten
zugesetzt. Das Chinonderivat beschleunigt in alkalischen Aufschlußprozessen als Redoxkatalysator
die Delignifizierung und stabilisiert die reduzierenden Enden der Kohlehydrate gegen
ein alkalisches "Peeling-off". Ein bevorzugtes Chinonderivat ist Anthrachinon. Das
organische Lösungsmittel wird erst nach diesem Imprägnierungsschritt der alkalischen
Monosulfitlösung zugegeben.
[0014] Das besagte Rohmaterial wird während einer Zeitdauer von 5 bis 360 min, vorzugsweise
von 15 bis 60 min, mit der alkalischen Monosulfitlösung imprägniert. Die dabei üblicherweise
verwendeten Temperaturen liegen zwischen 60 und 150°C, vorzugsweise zwischen 100 und
130°C.
[0015] Die Imprägnierung mit der alkalischen Monosulfitlösung kann beendet werden, indem
das organische Lösungsmittel oder das Lösungsmittel/Wassergemisch in die Imprägnierlauge
eingetragen wird. Bei diesem Vorgang sollte die Ionenstärke der Imprägnierlauge durch
den Eintrag des organischen Lösungsmittels oder des Lösungsmittel/Wassergemisches
auf die für den Aufschluß notwendige Konzentration eingestellt werden.
[0016] Das Lösungsmittel, z.B. niedrigsiedende Alkohole, wie Methanol, kann nach der Imprägnierung
des Aufschlußgutes unter Druck in das Aufschlußsystem eingetragen werden. Anschließend
wird das Aufschlußgut mit der vollständigen Aufschlußlösung auf die zur Reaktion erforderliche
Temperatur aufgeheizt, oder die Imprägnierung wird mittels moderner Verdrängungstechnologie
durch eine das Lösungsmittel enthaltende vollständige Aufschlußlauge ausgetauscht.
[0017] Besonders bevorzugt bei dieser Verfahrensmodifikation ist eine Imprägnierlösung,
die eine höhere Ionenkonzentration als die eigentliche Aufschlußlösung aufweist. Dies
bedingt eine schnellere und homogenere Verteilung der alkalischen und monosulfitischen
Aufschlußchemikalien im Aufschlußgut.
[0018] Die Imprägnierlauge kann entweder im Vergleich zu den zur Kochung erforderlichen
Mengen mit einem Überschuß an anorganischen Chemikalien- und Flüssigkeitsmengen eingesetzt
werden, oder mit der für den Aufschluß benötigten Chemikalienmengen bei im Vergleich
zur Kochung reduziertem Flüssigkeitsvolumen.
[0019] Im ersten Fall muß ein Teil der Flüssigkeitsmenge mit der darin nach der Imprägnierung
noch vorhandenen Chemikalienmenge entweder aus dem Aufschlußsystem abgezogen oder
verdrängt werden, bevor das Lösungsmittel in das Aufschlußsystem eingetragen wird.
Das Lösungsmittel bzw. Lösungsmittel-Wassergemisch kann als Verdrängungsmedium eingesetzt
werden. Die verdrängte oder abgezogene Verdrängungslauge kann mit frischen Chemikalien
auf die Ausgangskonzentration aufgestärkt und wiederverwendet werden.
[0020] Das zur Verdrängung eingesetzte Lösungsmittel kann mit Wasser versetzt sein, so daß
die zum Aufschluß benötigte Chemikalien- und Lösungsmittelkonzentration variabel eingestellt
werden kann. Eine Energieersparnis, bedingt durch die niedrigeren Anforderungen an
die Reinheit und Konzentration des zurückgewonnenen Lösungsmittels, wird möglich.
[0021] Alternativ kann die Imprägnierung mit weniger Flüssigkeit durchgeführt werden als
für den Aufschluß selbst notwendig ist. Es muß allerdings gewährleistet sein, daß
sämtliches Aufschlußgut durchtränkt wird. Dies kann z.B. durch ein Umpumpen der Imprägnierlösung
erreicht werden. In der Imprägnierung nimmt das Aufschlußgut die anorganischen Aufschlußchemikalien
auf. Die Chemikalienkonzentration der Aufschlußlösung wird am Ende der Imprägnierung
durch das Nachdosieren des Lösungsmittels bzw. des Lösungsmittel-Wassergemisches auf
die für den Aufschluß notwendige Konzentration eingestellt oder durch Verdrängung
der Imprägnierungslauge mit vollständiger Aufschlußlauge erreicht.
[0022] Diese Verfahrensgestaltung bringt den technologischen Vorteil, daß der lösungsmittelhaltige
Laugenkreislauf auf die Bereiche des Aufschlußsystems, der Schwarzlaugenführung bis
hin zur Lösungsmittelabtrennung sowie Teilen der Braunstoffwäsche begrenzt bleibt.
Die Weißlauge bleibt lösungsmittelfrei, wodurch die Löslichkeit der anorganischen
Aufschlußchemikalien erhöht wird.
[0023] Merkmal dieser Verfahrensmodifikation ist, daß bei kontinuierlich arbeitenden Aufschlußsystemen
auf konventionelle Eintragssysteme für das Aufschlußgut zurückgegriffen werden kann,
da die Imprägnierflüssigkeit lösungsmittelfrei ist.
[0024] Besonderheiten dieses Aspekts der Erfindung sind die Beschleunigung des Aufschlußvorgangs
und die Verbesserung der Aufschlußhomogenität, was sich vor allem in einer Reduzierung
der Splittermengen bemerkbar macht. Die Qualitäten der so hergestellten Zellstoffe
bleiben auf dem Niveau von nach dem Standard-ASAM-Verfahren hergestellten bei etwas
höheren Zellstoffausbeuten und geringeren Splittergehalten.
[0025] Der Imprägnierungsschritt kann durch Ersetzen (z.B. durch Verdrängen) der Imprägnierlösung
mit der Aufschlußlösung beendet werden.
[0026] Nach der Imprägnierung kann eine wässerige Lösung der anorganischen Aufschlußchemikalien,
eventuell zusammen mit dem einzusetzenden Chinonderivat, in den Kocher eingefüllt,
der Kocher auf Maximaltemperatur aufgeheizt und der Aufschluß durchgeführt werden.
Die Aufheizzeit kann dabei im Vergleich zum Normalaufschluß sehr stark verkürzt werden,
weil wegen der verbesserten Wegsamkeit des Holzes die anorganischen Aufschlußchemikalien
sehr schnell in die Mikrostruktur des Holzes penetrieren. Die Gesamtumtriebszeit des
Kochers wird nicht verlängert. Die maximale Aufschlußtemperatur kann z.B. bei Nadelholz
von 180 auf 173 - 170° erniedrigt werden, wodurch sich der Kocherdruck in Abhängigkeit
vom Lösungsmittelgehalt der Aufschlußlösung vermindert.
[0027] Während der Aufschlußreaktion sollte das Lösungsmittel vorzugsweise in einer Menge
zwischen 0,5 und 50 Volumenprozent der gesamten Flüssigkeitsmenge vorhanden sein.
[0028] In den alkalischen Monosulfitlösungen kommt bevorzugt Natriumsulfit zum Einsatz und
zwar in einer Menge zwischen 5 und 40 % bezogen auf das Rohmaterial. Andere Basen,
also z.B. Kaliumhydroxid oder Kaliumcarbonat, sind aber ebenfalls geeignet.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Verfahrensform werden wässerige Lösungen von Natriumhydroxid
und/oder Natriumkarbonat zu den Monosulfitlösungen gemischt werden, und zwar in einer
Menge zwischen 0 und 15 % bezogen auf das eingesetzte Rohmaterial.
[0030] Die Aufschlußlösung und das Aufschlußgut können direkt nach dem oder mit dem Eintrag
sämtlicher noch benötigter Aufschlußchemikalien auf die für die Aufschlußreaktion
notwendige Temperatur gebracht werden.
[0031] Der Aufschlußprozeß kann durch Verdrängen der Aufschlußlösung oder durch Abkühlung
des Systems endgültig beendet werden.
[0032] Die der beschriebenen Verfahren können sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich
betrieben werden. Ist ein diskontinuierlicher Verfahrensablauf erwünscht, so besteht
eine bevorzugte Verfahrensvariante darin, daß der Imprägnierungsschitt bereits in
stehenden, diskontinuierlichen Kochern durchgeführt wird, bei denen die Flüssigkeiten
mittels Pumpen bewegt werden und der Rohstoffeintrag mittels Füllapparaten erfolgt.
Die Imprägnierlauge wird in diesem Fall bevorzugt aus einem separaten Imprägnierlaugen-Tank
in die Kocher eingebracht.
[0033] Bei kontinuierlichem Verfahrensablauf wird der Imprägnierungsschritt bevorzugt in
einem separaten Imprägnierturm durchgeführt, und anschließend das Aufschlußgut mit
einer Flüssigkeit in den Kocher transportiert.
[0034] Ein Beispiel für eine Anlage zum kontinuierlichen Verfahrensablauf ist in Fig.1 dargestellt:
[0035] Rohmaterial (1) wird in einem Behälter (2) mittels Dampf (3, 4) aufgeheizt und in
das Eintragssystem (5) transferiert, worin die Vermengung mit der Imprägnierlauge
(6) erfolgt, welche aus NaOH, Na
2CO
3, Na
2SO
3 und Anthrachinon besteht. Das Gemisch wird über einen Wärmetauscher (7) in den Imprägnierturm
(8) geleitet, in welchem der eigentliche Imprägnierungsschritt erfolgt. Vom Imprägnierturm
wird das imprägnierte Rohmaterial über weitere Wärmetauscher (9, 10) in den Kochturm
(12) geführt, wobei zusätzlich auch das Lösungsmittel Methanol (11) zwischen den Wärmetauschern
(9) und (10) zugesetzt wird. Nach der Aufschlußphase wird sowohl der Zellstoff (13)
als auch die Lauge (14) aus dem Kocher herausgeführt und weiterverarbeitet bzw. wiederaufbereitet.
[0036] Die Erfindung ermöglicht im speziellen eine deutliche Vereinfachung der Verfahrensführung
des ASAM-Verfahrens und vereinfacht dessen Umsetzung in die industrielle Praxis, und
zwar sowohl bei kontinuierlichen als auch bei diskontinuierlichen Aufschlußsystemen.
Über eine verbesserte Imprägnierung wird der Splittergehalt der Zellstoffe verringert
und die Gutstoffausbeute erhöht.
Beispiele:
[0037]
1.: Aufschluß von Fichtenholz
TABELLE 1
Aufschlußart |
Standard (ASAM-Verf.) |
methanolfreie Imprägnierung |
Imprägnierung |
Temp., °C |
|
120 |
Aufheizzeit, min. |
|
53 |
Zeit bei Tmax |
|
60 |
MeOH, %/Flotte |
|
0 |
Flotte |
|
3:1 |
AQ, %/Holz |
|
0,1 |
Aufschluß |
Temp., °C |
180 |
180 |
Aufheizzeit, min |
100 |
37 |
Zeit bei Tmax |
120 |
150 |
MeOH, %/Flotte |
15 |
15 |
Flotte |
4:1 |
4:1 |
Druckmax, bar |
14 |
14 |
Gesamtalkali (berechnet als NaOH), %Holz |
25 |
25 |
Na2 SO3: NaOH |
80:20 |
80:20 |
AQ, % Holz |
0,1 |
0,1 |
Kappa |
22,2 |
22,4 |
Gutstoffausbeute, % |
45,9 |
50,0 |
Splitter,% |
4,9 |
2,2 |
Viskosität, ml/g |
1327 |
1334 |
Weißgrad, %.ISO |
45,7 |
39,6 |
2.: Standard-Aufschluß nach dem ASAM-Verfahren konventionell und mit Weißlaugenimprägnierung
und Chemikalienüberschuß während der Vor imprägnierung
2.1.: ASAM - konventionell
Rohstoff: Fichtenholz
Der Aufschluß wurde im 15 1-Autoklaven durchgeführt.
Chemikalien |
20 % Na2SO3 und 5 % NaOH berechnet als NaOH auf otro Holz |
|
0,075 % Anthrachinon auf otro Holz |
|
15 v/v % Methanol |
|
Flotte |
4:1 (Flüssigkeit:Holz) |
|
Technologie |
Auflösen aller Chemikalien in der Flotte |
|
20 min Dämpfen des Aufschlußgutes |
|
90 min Ankochen |
|
180 min Fertigkochen bei 180°C |
|
20 min Kochlauge verdrängen und Kocher entleeren |
|
Ergebnis |
Kappazahl: 24,6 |
|
Gutstoffausbeute: 47 % |
|
Splitter 1,2 |
2.2.: ASAM - mit Weißlaugenimprägnierung
Rohstoff: Fichtenholz
Der Aufschluß wurde im 15 1-Autoklaven durchgeführt.
Chemikalien |
130 g/l Na2SO3 und 20 g/l NaOH (auf atro Holz) |
|
0,075 % Anthrachinon in der Vorimprägnierung |
|
15 v/v % Methanol in der Kochung; wird erst nach der Imprägnierung zugesetzt |
|
Flotte |
6:1 (Flüssigkeit:Holz) |
|
Technologie |
Lösen der Anorganika in der Flotte |
|
20 min Dämpfen |
|
30 min Imprägnieren bei 110°C |
|
10 min Methanoleingabe und Laugenverdrängung |
|
30 min Aufheizen |
|
100 min Fertigkochen bei 180°C |
|
20 min Kochlauge verdrängen und Kocher entleeren |
|
Ergebnis |
Kappazahl: 16,2 |
|
Gutstoffausbeute: 46,6 % |
|
Splitter 0,1 |
3.: Standard-Aufschluß nach dem ASAM-Verfahren mit Weißlaugenimprägnierung ohne Chemikalienüberschuß
während der Vorimprägnierung
Rohstoff: Fichtenholz
Der Aufschluß wurde im 10 m
3-Kocher durchgeführt.
Chemikalien |
17 % Na2SO3, 3 % NaOH und 14 % Na2CO3 bezogen auf Holz |
|
0,07 % Anthrachinon während der Imprägnierung |
|
10 v/v % Methanol in der Kochung, wird erst nach der Imprägnierung zugesetzt |
|
Flotte |
3,3:1 (Flüssigkeit:Holz) während der Imprägnierung |
|
4:1 (Flüssigkeit:Holz) während des Aufschlusses |
|
Technologie |
Bereiten der Imprägnierlauge |
|
20 min Dämpfen des Aufschlußgutes |
|
15 min Imprägnieren bei 122°C |
|
10 min Methanoleingabe und LaugenLaugenverdrängung |
|
60 min Aufheizen |
|
200 min Fertigkochen bei 180°C |
|
30 min Kochlauge verdrängen und Kocher entleeren |
|
Ergebnis |
Kappazahl: 19,8 |
|
Gutstoffausbeute: 50,8 % |
|
Splitter 1,8 |
1. Sulfitaufschlußverfahren für lignozellulosehaltiges Rohmaterial unter Verwendung von
wasserlöslichen alkalischen Monosulfitlösungen, organischen Lösungsmitteln sowie mindestens
einem Chinonderivat, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohmaterial vor dem eigentlichen
Aufschluß des Rohmaterials einem Imprägnierungsschritt ohne organischen Lösungsmitteln
in Anwesenheit der Monosulfitlösung und gegebenenfalls des Chinonderivats bei einer
Temperatur, welche unterhalb der für die Aufschlußreaktion notwendige Temperatur liegt,
unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohmaterial während einer
Zeitdauer von 5 bis 360 min, vorzugsweise von 15 bis 60 min, mit der Monosulfitlösung
imprägniert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohmaterial
bei einer Temperatur zwischen 60 und 150°C, vorzugsweise zwischen 100 und 130°C, mit
der Monosulfitlösung imprägniert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Imprägnierlauge
mit einer höheren Ionenstärke als die der Aufschlußlösung zum Einsatz kommt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beendigung
des Imprägnierungsschrittes das organische Lösungsmittel oder das Lösungsmittel/Wasser-Gemisch
in die Imprägnierlauge eingetragen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionenstärke der Imprägnierlauge
durch den Eintrag des organischen Lösungsmittels oder des Lösungsmittel/Wasser-Gemisches
auf die für den Aufschluß notwendige Konzentration eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als organische
Lösungsmittel ein- oder mehr wertige alkoholische Lösungsmittel, vorzugsweise Methanol,
eingesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel
während der Aufschlußreaktion in einer Menge zwischen 0,5 und 50 Volumenprozent der
gesamten Flüssigkeitsmenge eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumsulfit
in den Monosulfitlösungen zum Einsatz kommt und zwar in einer Menge zwischen 5 und
40 % bezogen auf das Rohmaterial.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wässerige
Lösungen von Natriumhydroxid und/ oder Natriumkarbonat zu den Monosulfitlösungen gemischt
werden und zwar in einer Menge zwischen 0 und 15 % bezogen auf das Rohmaterial.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Kaliumhydroxid
und/oder Kaliumcarbonat als Alkali in den Monosulfitlösungen zum Einsatz kommt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Imprägnierlösung zur Beendigung des Imprägnierungsschrittes durch die Aufschlußlösung
ersetzt wird .
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Imprägnierungsschritt
in diskontinuierlich arbeitenden Aufschlußsystemen durchgeführt wird, wobei die Imprägnierphase
bereits in den Kochern durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
in kontinuierlich arbeitenden Aufschlußsystemen durchgeführt wird, wobei die Imprägnierphase
in einem separaten Imprägnierturm (8) durchgeführt wird.
1. A sulphite pulping process for lignocellulose-containing raw material, using water-soluble
alkaline monosulphite solutions, organic solvents as well as at least one quinone
derivative, characterized in that the raw material, prior to the actual digestion
of the raw material, is subjected to an impregnating step without organic solvents,
in the presence of the monosulfite solution and, optionally, of the quinone derivative,
at a temperature which is lower than the temperature required for the digestion reaction.
2. A process according to claim 1, characterized in that the raw material is impregnated
with the monosulphite solution for a period of from 5 to 360 min, preferably from
15 to 60 min.
3. A process according to claim 1 or 2, characterized in that the raw material is impregnated
with the monosulphite solution at a temperature of between 60 and 150°C, preferably
between 100 and 130°C.
4. A process according to any one of claims 1 to 3, characterized in that an impregnating
liquor which has a higher ionic strength than that of the digestion solution, is used.
5. Process according to any one of claims 1 to 4, characterized in that the organic solvent
or the solvent/water mixture is added to the impregnating liquor in order to terminate
the impregnating step.
6. A process according to claim 5, characterized in that the ionic strength of the impregnating
liquor is adjusted to the concentration required for digestion by the addition of
the organic solvent or of the solvent/water mixture.
7. A process according to any one of claims 1 to 6, characterized in that a monohydric
or polyhydric alcoholic solvent, preferably methanol, is used as the organic solvent.
8. A process according to any one of claims 1 to 7, characterized in that the solvent
is used during the digestion reaction in a quantity of between 0.5 and 50 % by volume
of the entire quantity of liquid.
9. A process according to any one of claims 1 to 8, characterized in that sodium sulphite
is used in the monosulphite solutions, and this in a quantity of between 5 and 40
% relative to the raw material.
10. A process according to any one of claims 1 to 9, characterized in that aqueous solutions
of sodium hydroxide and/or sodium carbonate are admixed with the monosulphite solutions,
and this in a quantity of between 0 and 15 % relative to the raw material.
11. A process according to any one of claims 1 to 10, characterized in that potassium
hydroxide and/or potassium carbonate are used as the alkali in the monosulphite solutions.
12. A process according to any one of claims 1 to 3 and 7 to 11, characterized in that
the impregnating solution is replaced by the digestion solution, in order to terminate
the impregnating step.
13. A process according to any one of claims 1 to 12, characterized in that the impregnating
step is carried out in discontinuously operating pulping systems, the impregnating
step being carried out already in the digesters.
14. A process according to any one of claims 1 to 13, characterized in that the process
is carried out in continuously operating pulping systems, the impregnating phase being
carried out in a separate impregnating tower (8).
1. Procédé de digestion au sulfite pour des matières premières lignocellulosiques à l'aide
de solutions de monosulfites basiques solubles dans l'eau, de solvants organiques
et d'au moins un dérivé quinonique, caractérisé en ce que, avant la digestion proprement
dite de la matière première, on soumet la matière première à une étape d'imprégnation
sans solvant organique, en présence de la solution de monosulfite et éventuellement
du dérivé quinonique, à une température inférieure à la température nécessaire pour
la réaction de digestion.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'on imprègne la matière première
avec la solution de monosulfite pendant une durée de 5 à 360 minutes, de préférence
de 15 à 60 minutes.
3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que l'on imprègne
la matière première avec la solution de monosulfite à une température comprise entre
60 et 150°C, de préférence entre 100 et 130°C.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'on utilise une
lessive d'imprégnation ayant une force ionique supérieure à celle de la solution de
digestion.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que, pour terminer
l'étape d'imprégnation, on introduit le solvant organique ou le mélange solvant/eau
dans la lessive d'imprégnation.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que l'on amène la force ionique
de la lessive d'imprégnation à la concentration nécessaire pour la digestion en introduisant
le solvant organique ou le mélange solvant/eau.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'on utilise comme
solvants organiques des solvants mono- ou polyalcooliques, de préférence du méthanol.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que l'on utilise le
solvant pendant la réaction de digestion en une quantité comprise entre 0,5 et 50
% en volume de la quantité totale de liquide.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que l'on utilise du
sulfite de sodium dans les solutions de monosulfite, et cela en une quantité comprise
entre 5 et 40 % par rapport à la matière première.
10. Procédé selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que l'on ajoute des
solutions aqueuses d'hydroxyde de sodium et/ou de carbonate de sodium aux solutions
de monosulfite, et cela en une quantité comprise entre 0 et 15 % par rapport à la
matière première.
11. Procédé selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que l'on utilise
de l'hydroxyde de potassium et/ou du carbonate de potassium comme base dans les solutions
de monosulfite.
12. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3 et 7 à 11, caractérisé en ce que, pour
terminer l'étape d'imprégnation, on remplace la solution d'imprégnation par la solution
de digestion.
13. Procédé selon l'une des revendications 1 à 12, caractérisé en ce que l'on effectue
l'étape d'imprégnation dans des systèmes de digestion fonctionnant de manière discontinue,
en effectuant la phase d'imprégnation déjà dans les lessiveurs.
14. Procédé selon l'une des revendications 1 à 13, caractérisé en ce que l'on effectue
le procédé dans des systèmes de digestion fonctionnant en continu, en effectuant la
phase d'imprégnation dans une tour d'imprégnation (8) séparée.
