[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufspulen eines kontinuierlich anlaufenden
Fadens zu einer Spule nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Aufspulvorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0002] Beim Aufspulen eines kontinuierlich anlaufenden Fadens zu einer Spule, bei welchem
am Umfang der Spule eine Andrückwalze mit einer Anlagekraft anliegt, wird das Anwachsen
des Spulendurchmessers durch eine Ausweichbewegung der Spule oder durch eine Ausweichbewegung
der Andrückwalze ermöglicht. Aus der DE 40 18 095 (= US-PS 5,100,072 (Bag. 1826))
ist eine Aufspulvorrichtung zum Aufspulen von frisch gesponnenen Fäden bekannt, bei
der die Ausweichbewegung des die Spule aufnehmenden Spulenhalters während der Spulreise
in Abhängigkeit von der Stellung der Andrückwalze geregelt wird. Hierbei ist der Spulenhalter
als Spulspindel in einem Zapfen drehbar gelagert. Durch Drehung des Zapfens wird die
Ausweichbewegung der Spulspindel bewirkt. Die Andrückwalze ist an einem beweglichen
Träger gelagert, so daß sie während der Spulreise eine Bewegung in radialer Richtung
zur Spule ausführen kann. Die Bewegung des Walzenträgers wird sensiert und einer Steuereinrichtung
zugeführt, die in Abhängigkeit von dem Hub der Andrückwalze die Drehung des Zapfens
mit der Spulspindel bewirkt.
[0003] Bei derartigen Aufspulvorrichtungn treten insbesondere im unteren Drehzahlbereich
von < 2.000 U/min beim Aufwickeln Schwingungen an der Spulspindel auf, die das Aufwickeln
der Spule empfindlich stören. Außerdem führt die radiale Beweglichkeit der Andrückwalze
zu einer weiteren Verstärkung derartiger Schwingungen.
[0004] Aus der DE 32 07 375 (Bag. 1241) ist eine Aufspulvorrichtung zum Aufwickeln von Fäden
bekannt, bei welcher der Spindelträger schwenkbar an einer Schwenkachse gelagert ist.
Die bekannte Aufwickelvorrichtung wird bevorzugt in Texturiermaschinen bei Fadengeschwindigkeiten
bis zu 1.200 m/min eingesetzt. An dem freien Ende des Spindelträgers ist ein Spulenhalter
zur Aufnahme der Spule angeordnet. Die Spule liegt auf einer ortsfesten angetriebenen
Andrückwalze an. Während der Spulreise bewirkt der anwachsende Spulendurchmesser eine
radial zur Andrückwalze gerichtete Bewegung des Spindelträgers. Auch bei dieser Anordnung
können aufgrund der freien Beweglichkeit des Spindelträgers ungehindert Schwingungen
auftreten, die den Aufwickelprozeß erheblich beeinträchtigen. Es ist zwar bei derartigen
Aufspulvorrichtungen bekannt, die Bewegung des Spindelträgers in Bewegungsrichtung
zu dämpfen. Hierbei tritt jedoch das Problem auf, daß bei einer durch Schwingung verursachte
Bewegungsumkehr hohe Hysteresekräfte auftreten, die zu starken Schwankungen der Anlagekraft
zwischen der Andrückwalze und der Spulenoberfläche führt.
[0005] Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Aufspulen eines kontinuierlich
anlaufenden Fadens sowie eine Aufspulvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen, bei welchem bzw. bei welcher beim Aufwickeln einer Spule eine im wesentlichen
hysteresefreie Dämpfung der Ausweichbewegung des frei beweglichen Trägers (Spindelträger
oder Walzenträger) erfolgt, so daß auch noch bei extrem niedrigen Aufwickelgeschwindigkeiten
gewickelt werden kann.
[0006] Die Losung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie aus den
Merkmalen des Anspruchs 10.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen
definiert.
[0008] Es hat sich gezeigt, daß der Aufbau der Schwingungen an beispielsweise einem ortsfesten
Spindelträger maßgeblich durch die Beweglichkeit bzw. die Steifigkeit der Andrückwalze
zu beeinflussen ist. Bei einer in radialer Richtung unbeweglichen Andrückwalze werden
die Schwingungen des ortsfesten Spindelträgers sehr stark gedämpft. Das erfindungsgemäße
Verfahren besitzt nun den Vorteil, daß ohne Verlust der Beweglichkeit der Andrückwalze
ein hohes Maß an Dämpfung der Schwingungen an der Spulspindel vorhanden ist. Durch
die impulsartigen Klemmungen des Walzenträgers wird die Bewegung der Andrückwalze
nur zeitweilig gestört. Während der Klemmung des Walzenträgers wird jede Bewegungsenergie
vernichtet und kann somit nicht zum Aufbau von Schwingungen führen.
[0009] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß diese Dämpfung
hystereselos ist, da sie richtungsunabhängig erfolgt. Daher kann das erfindungsgemäße
Verfahren auch besonders günstig bei Konzepten mit ortsfester Andrückwalze bzw. ortsfestem
Walzenträger und frei beweglichem Spindelträger angewandt werden. Sobald die Klemmung
des Spindelträgers aufgehoben wird, stellt sich das zur Bildung der Spule erforderliche
Weg-Kraft-Gleichgewicht zwischen der Andrückwalze und der Spule selbsttätig ein.
[0010] Die Verfahrensvariante, bei welcher während der Klemmung eine Klemmkraft erzeugt
wird, die eine Bewegung des Trägers mit endlicher Reibung zuläßt, ist besonders vorteilhaft,
um eine hohe Gleichmäßigkeit des Anlagedruckes zwischen der Andrückwalze und der Spule
zu erreichen. Hierbei wird die Schwingungsenergie durch die Reibung aufgenommen.
[0011] Dagegen kann bei der Verfahrensvariante, bei welcher während der Klemmung derart
hohe Klemmkräfte aufgebracht werden, die zu einem völligen Stillstand des Trägers
führen, ein maximales Maß an Dämpfung erreicht werden. Hierbei wird jede Form von
Schwingung vollständig unterdrückt.
[0012] Mit dem Verfahren nach Anspruch 4 ist eine vorteilhafte Variante gegeben, bei der
ein stetiger Wechsel zwischen der Klemmung und dem Lösen des Trägers auftritt. Damit
läßt sich während der gesamten Spulreise ein Aufbau von Schwingungen an der Andrückwalze
verhindern. Ebenso werden die Schwingungen der Spulspindel während der gesamten Spulreise
im wesentlichen mit gleicher Dämpfung bekämpft.
[0013] Die Weiterbildung des Verfahrens nach Anspruch 5 besitzt den besonderen Vorteil,
daß die Dämpfung während der Spulreise variiert werden kann. Damit kann für jede Drehzahl
bzw. jeden Spulendurchmesser eine optimale Dämpfung erzeugt werden. So wird zu Beginn
der Spulreise eine relativ lange Periodenzeit gewählt. Die Periodenzeit bestimmt dabei
die Zeit, während der der Walzenträger einmal geklemmt und wieder gelöst wird. Gleichzeitig
mit der langen Periodenzeit wird die Impulszeit, d.h. die Zeit der Klemmung, minimiert.
Damit ist die aufgrund des rasch anwachsenden Spulendurchmessers erforderliche Beweglichkeit
des Walzenträgers bzw. Spindelträgers gewährleistet.
[0014] Die Verfahrensvariante gemäß Anspruch 6 wird bevorzugt im unteren Drehzahlbereich
der Spulspindel eingesetzt. Da die Umfangsgeschwindigkeit der Spule und damit die
Drehzahl der Andrückwalze während der Spulreise im wesentlichen konstant bleiben,
treten die unteren Drehzahlen der Spulspindel nur bei entsprechend großen Spulendurchmessern
auf. In diesem Fall ist der zeitliche Spulendurchmesserzuwachs entsprechend gering,
so daß die Dämpfungswirkung der Andrückwalze gegenüber der Beweglichkeit der Andrückwalze
im Vordergrund stehen.
[0015] Zur Erzeugung einer zusätzlichen Reibdämpfung ist die Verfahrensvariante gemäß Anspruch
8 von Vorteil, bei der die Klemmkraft zur Klemmung des Trägers nur verzögert aufgebaut
wird. Damit kann noch in der Bewegungsphase der Andrückwalze bereits eine Dämpfkraft
erzeugt werden.
[0016] Die Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 9 ist besonders vorteilhaft,
um Fäden mit einer hohen Geschwindigkeit mit über 6.000 m/min aufwickeln zu können.
[0017] Die erfindungsgemäße Aufspulvorrichtung besitzt den Vorteil, daß sie im gesamten
Drehzahlbereich schwingungsarm betrieben werden kann und hierbei Spulen mit gleichmäßigem
Spulenaufbau erzeugt. Die zur Erzeugung der Klemmung des Walzenträgers oder des Spindelträgers
eingesetzte Klemmvorrichtung kann hierbei mechanisch, elektrisch oder elektropneumatisch
erfolgen. Die Ansteuerung der Klemmvorrichtung erfolgt hierbei über einen Impulsgeber.
[0018] Je nachdem welches Verfahren eingesetzt ist, werden die entsprechenden Zeitprogramme
mittels des Impulsgebers der Klemmvorrichtung aufgegeben.
[0019] Die Aufspulvorrichtung gemäß Anspruch 12 besitzt insbesondere den Vorteil, daß die
Steuerung der Klemmvorrichtung in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung des Trägers
bzw. des Spulendurchmessers erfolgt. Hierzu ist der Impulsgeber mit der Steuereinrichtung
verbunden, welche die Ausweichbewegung zur Vergrößerung des Achsabstandes zwischen
der Andrückwalze und der Spulspindel steuert.
[0020] Die Weiterbildung der Aufspulvorrichtung gemäß Anspruch 13 besitzt den Vorteil, daß
beispielsweise eine bewegliche Andrückwalze während der gesamten Spulreise auf der
gesamten Länge der Spulenoberfläche gleichmäßig anliegt. Unebenheiten auf der Spulenoberfläche
bzw. Fluchtungsfehler zwischen der Andrückwalze und der Spulspindel können sich nicht
negativ auswirken. Der Effekt kann durch ein gegensinniges Ansteuern der Klemmvorrichtungen
zu beiden Enden der Andrückwalze noch verstärkt werden. Hierbei ist die Andrückwalze
nicht völlig verwindungssteif.
[0021] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Aufspulvorrichtung ist der
Träger als am Maschinengestell einseitig gelagerte Schwinge mit einem angeformten
Zapfen, welcher in die Klemmvorrichtung eingreift, ausgebildet. Der Zapfen kann somit
durch eine elektrische oder mechanische Klemmvorrichtung derart fixiert werden, daß
die Schwinge relativ zum Maschinengestell nicht schwenkbar ist.
[0022] Hierbei kann die Klemmvorrichtung durch zwei zueinander bewegbare Klemmbacken und
einen Aktor realisiert werden, wobei die Klemmbacken den Zapfen umschließen. Eine
derartige Klemmvorrichtung zeichnet sich durch eine hohe Funktionssicherheit aus.
[0023] Es ist darüberhinaus jedoch auch möglich, daß die Klemmvorrichtung einen Elektromagneten
aufweist, der direkt an die Schwinge angreift.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Aufspulvorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens führen somit zur Unterdrückung jeder Form von Schwingungen
an den für die Bildung der Spule relevanten Komponenten. Die hierbei erzeugte Dämpfung
wird durch die zyklische Klemmung ohne Hystereseerscheinungen möglich. In den Klemmphasen
der Zyklen wird jede Bewegungsenergie vernichtet, in den Freiphasen kann sich das
Weg-Kraft-Gleichgewicht einstellen, welches auch ohne Dämpfung zu erwarten wäre. Hysterese
und Bewegungsrichtungsabhängigkeiten treten hierbei nicht auf. Die Freiphasen der
Klemmung werden vorteilhaft so kurz gewählt, daß sich eine Schwingung gar nicht aufbauen
kann. Die Klemmphasen werden in Abhängigkeit vom Spulendurchmesser derart gewählt,
daß keine negative Bewegungsbehinderung der Andrückwalze auftritt.
[0025] Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verahrens sind im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
in den folgenden Zeichnungen erläutert.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung;
- Fig. 2
- schematisch die Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels im Betrieb;
- Fig. 3
- schematisch die Frontansicht der Aufspulvorrichtung aus Fig. 2;
- Fig. 4
- schematisch einen Walzenträger mit mechanischer Klemmvorrichtung;
- Fig. 5
- schematisch eine mechanische Klemmvorrichtung mit Aktor;
- Fig. 6 und 7
- Impuls-Pausen-Diagramme der Klemmung des Walzenträgers;
- Fig. 8
- schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Walzenträgers mit zwei Klemmvorrichtungen;
- Fig. 9
- ein Impuls-Pausen-Diagramm der Klemmung des Walzenträgers mittels zwei Klemmvorrichtungen.
[0027] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung
gezeigt, wie sie beispielsweise in einer Texturiermaschine eingesetzt sein kann. An
einer im Maschinengestell 9 angeordneten Schwenkachse 47 sind in Abstand zueinander
die Spindelträger 46.1 und 46.2 schwenkbar gelagert. An dem freien Ende des Spindelträgers
46.1 ist ein Spulenhalter in Form eines Zentriertellers 48.1 drehbar gelagert. An
dem freien Ende des Spindelträgers 46.2 ist ebenfalls ein Spulenhalter in Form eines
Zentriertellers 48.2 drehbar gelagert. Zwischen den Zentriertellern 48.1 und 48.2
ist eine Hülse zur Aufnahme der Spule gespannt. An der Oberfläche der Spule 17 liegt
eine Andrückwalze 5 an. Die Andrückwalze 5 ist auf einer Antriebswelle 49 befestigt.
Die Antriebswelle 49 ist in den Walzenträgern 8.1 und 8.2 drehbar gelagert. Die Walzenträger
8.1 und 8.2 sind starr mit dem Maschinengestell 9 verbunden. Die Antriebswelle 49
ist an einem Ende mit dem Antrieb 44 gekoppelt. Der Antrieb 44 und die Antriebswelle
49 treiben die Andrückwalze 5 derart an, daß die Andrückwalze 5 während der Spulreise
mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit umläuft. Vor der Andrückwalze 5 ist ein Changierfadenführer
50 angeordnet, der mittels eines Changierantriebes (hier nicht gezeigt) innerhalb
eines Changierhubes achsparallel zur Spule hin- und herbewegt wird.
[0028] Beim Aufspulen wird ein Faden 1 der Aufspulmaschine mit konstanter Geschwindigkeit
zugeführt. Der Faden 1 wird zunächst durch den Changierfadenführer 50 geführt und
läuft von da auf die Andrückwalze auf und wird auf der Spulenoberfläche abgelegt.
Der anwachsende Spulendurchmesser der Spule 17 bewirkt nun, daß der Spindelträger
46 an der Schwenkachse 47 radial zur Andrückwalze verschwenkt wird. An dem Spindelträger
46.1 ist ein Zapfen 33 angeordnet. Der Zapfen 33 greift in eine Klemmvorrichtung 31
ein. In der Klemmvorrichtung 31 erfolgt eine zyklische Klemmung des Zapfens 33. Der
Aufbau sowie die Funktionsweise der Klemmeinrichtung 31 wird im nachfolgenden später
beschrieben.
[0029] Zur Vergleichmäßigung der Anlage zwischen der Spule 17 und der Andrückwalze 5 ist
es von Vorteil, wenn beide Spindelträger 46.1 und 46.2 jeweils mit einer Klemmvorrichtung
verbunden sind. Hierbei werden die Klemmvorrichtungen bevorzugt synchron aktiviert,
d.h. die Klemmung und das Lösen der Träger erfolgt an beiden Spindelträgern zur gleichen
Zeit.
[0030] Im folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtung
nach Fig. 2 und Fig. 3 gemeinsam beschrieben.
[0031] Die Aufspulvorrichtung wird insbesondere zum Aufwickeln von frisch gesponnenen Fäden
eingesetzt, wobei Aufspulgeschwindigkeiten von 1.800 m/min bis 6.000 m/min gefahren
werden. Der Aufspulvorrichtung wird ein Faden 1 mit konstanter Geschwindigkeit zugeliefert.
Der Faden 1 wird zunächst durch den Kopffadenführer 2 geführt, der die Spitze des
Changierdreiecks bildet. Sodann gelangt der Faden zu einer Changiereinrichtung. Die
Changiereinrichtung besteht hierbei aus einem Changierantrieb 6 und den Flügeln 3.
Die Flügel 3 führen den Faden 1 abwechselnd entlang eines Leitlineals 4 in den Grenzen
eines Changierhubes hin und her. Hierzu sind die Flügel an zwei gegensinnig angetriebenen
Rotoren befestigt. Die Changiereinrichtung ist beweglich am Maschinengestell 9 der
Aufspulvorrichtung gelagert. Hierzu dient ein Träger 7, an dessen freiem Ende die
Changiereinrichtung befestigt ist und die mit dem anderen Ende derart schwenkbar gelagert
ist, daß die Changiereinrichtung eine Bewegung senkrecht zu sich selbst und zu der
Andrückwalze 5, d.h. eine Parallelverschiebung, ausführen kann.
[0032] Hinter der Changiereinrichtung wird der Faden an der Andrückwalze 5 mit mehr als
90° umgelenkt und sodann auf der Spule 17 aufgewickelt. Die Spule 17 wird auf der
Spulhülse 16 gebildet. Die Spulhülse 16 ist auf einem als frei drehbare Spulspindel
14 ausgebildeten Spulenhalter aufgespannt. Die Spulspindel 14 befindet sich mit der
darauf aufgespannten Spulhülse 16 und der darauf zu bildenden Spule 17 im Aufspulbereich.
[0033] Die Spulspindel 14 ist an einem drehbaren Träger 11 auskragend drehbar gelagert.
Der drehbare Träger 11 ist hierbei als Spulrevolver ausgeführt, an dem eine zweite
Spulspindel 15 ausktagend außermittig um 180° versetzt zu der ersten Spulspindel 14
gelagert ist. Der Spulrevolver 11 ist in dem Lager 20 im Maschinengestell 9 drehbar
gelagert. Der Spulrevolver 11 wird von einem Elektromotor 40 angetrieben. In Fig.
2 ist dargestellt, daß sich die Spulspindel 14 in Betriebsstellung in dem Aufspulbereich
und die Spulspindel 15 in einer Wartestellung in einem Wechselbereich der Aufspulvorrichtung
befindet.
[0034] Die Spulspindel 14 ist mit dem Spulrevolver 11 über das Lager 30 gelagert. Die Spulspindel
14 wird durch einen Spulspindelantrieb 27 angetrieben, welcher beispielsweise als
Synchronmotor ausgeführt ist. Der Spulspindelantrieb 27 ist fluchtend mit der Spindel
14 an dem Spulrevolver 11 befestigt. Der Spulspindelantrieb 27 wird durch einen Umrichter
21 mit Drehstrom von steuerbarer Frequenz versorgt. Die Ansteuerung des Umrichters
21 geschieht durch ein Steuergerät 34, das von einem Drehzahlsensor 35 angesteuert
wird. Der Drehzahlsensor 35 tastet die Drehzahl der Andrückwalze 5 ab. Durch das Steuergerät
34 wird der Umrichter 30 der Spulspindel 14 so gesteuert, daß die Drehzahl der Andrückwalze
5 und damit auch die Oberflächengeschwindigkeit der Spule 17 trotz wachsendem Spulendurchmesser
konstant bleibt.
Die zweite Spulspindel 15 ist über ein Lager 29 im Spulrevolver 11 exzentrisch angeordnet
und wird mittels eines Spulspindelantriebs 28 angetrieben. Der Spulspindelantrieb
28 ist derzeit deaktiviert, da die Spulspindel 15 zum Austausch einer vollen Spule
gegen eine Leerhülse 18 bereit steht.
[0035] Der Spulrevolver 11 ist in dem Maschinengestell 9 der Aufspulvorrichtung drehbar
gelagert und wird durch den Elektromotor 40 im Drehsinn 23 angetrieben. Der Elektromotor
40 ist beispielsweise als Asynchronmotor ausgeführt. Der Elektromotor 40 dient dazu,
den Spulrevolver 11 im Sinn des wachsenden Spulendurchmessers zu drehen. Dabei vergrößert
sich der Achsabstand zwischen der Andrückwalze 5 und der Spulspindel 14, obwohl die
Lage der Andrückwalze 5 im wesentlichen unverändert bleibt. Der Elektromotor 40 wird
hierzu über einen Umrichter 13 angesteuert.
[0036] Nach Fig. 2 ist die Andrückwalze 5 an einem Walzenträger 8 gelagert. Der Walzenträger
8 ist als Schwinge ausgebildet, die mit einem Ende an einer Schwenkachse 25 am Maschinengestell
9 schwenkbar angeordnet ist. Die Andrückwalze 5 ist an dem freien Ende der Schwinge
8 befestigt. Die Andrückwalze 5 liegt am Umfang der Spule 17 an. Somit wird bei wachsendem
Spulendurchmesser die Andrückwalze 5 an der Schwinge 8 in radialer Richtung zur Spule
17 wegbewegt. Unterhalb der Schwinge 8 ist ein Lagesensor 19 angeordnet. Der Lagesensor
19 erfaßt den Hub der Andrückwalze 5 bzw. den Schwenkwinkel der Schwinge 8 relativ
zum Maschinengestell 9. Der Sensor 19 ist mit einer Antriebssteuereinrichtung 10 verbunden.
Die Antriebssteuereinrichtung 10 ist weiterhin mit dem Umrichter 13 gekoppelt.
[0037] Unterhalb der Schwinge 8 ist eine Klemmvorrichtung 31 an dem Maschinengestell 9 befestigt
und mit der Schwinge 8 verbunden. Die Klemmvorrichtung 31, die nachfolgend noch näher
beschrieben wird, wird über einen Impulsgeber 32 angesteuert. Der Impulsgeber 32 ist
mit der Antriebssteuereinrichtung 10 verbunden. Es ist jedoch auch möglich, die Steuereinrichtung
der Klemmvorrichtung unabhängig von der Antriebssteuereinrichtung zu schalten.
[0038] Die Betriebsweise der Aufspulvorrichtung ist im folgenden beschrieben. Auf der Hülse
16 wird die Spule 17 gewickelt. Bei wachsendem Spulendurchmesser wird zunächst die
Andrückwalze 5 an der Schwinge 8 in radiale Richtung relativ zum Maschinengestell
bewegt. Diese Bewegung wird mittels dem Sensor 19 erfaßt und der Steuereinrichtung
10 aufgegeben. Die Steuereinrichtung 10 wird sodann über den Umrichter 13 den Elektromotor
40 derart ansteuern, daß der Spulrevolver im Drehsinn 23 gedreht wird bis die Andrückwalze
5 bzw. die Schwinge 8 ihre ursprüngliche Ausgangsposition wieder erreicht hat. Während
der Bewegung der Andrückwalze wird gleichzeitig über den Impulsgeber 32 die Klemmvorrichtung
31 derart angesteuert, daß eine nach einer bestimmten Zeitfolge sich wiederholende
Klemmung der Schwinge 8 erfolgt. Die Klemmung der Schwinge 8 erfolgt impulsartig,
so daß ein ständiger Wechsel zwischen Klemmen und Lösen der Schwinge 8 vorliegt. Dadurch
wird die Beweglichkeit der Schwinge 8 nicht eingeschränkt. Jedoch ist der Freiheitsgrad
der Andrückwalze 5 in radialer Richtung derart eingeschränkt, daß keine Schwingungen
an der Andrückwalze 5 entstehen können. Zudem werden die Schwingungen der Spulspindel
14 in der Phase der Klemmung der Schwinge 8 sehr stark gedämpft. Damit können die
insbesondere im unteren Drehzahlbereich unterhalb von 1.800 m/min auftretenden starken
Schwingungen an der Spulspindel derart reduziert werden, daß ein sicherer Spulenaufbau
der Spule 17 möglich ist. Die Klemmvorrichtung 31 ist hierbei derart ausgeführt, daß
die Bewegung der Schwinge 8 in Richtung von der Spulspindel 14 weg wie als auch in
Richtung zur Spulspindel 14 hin möglich sind.
[0039] Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, daß die Steuereinrichtung 10 einen entsprechenden
programmierten Ablauf der Spulreise derart vorgibt, daß in bestimmten Bereichen der
Spulreise die Klemmvorrichtung 31 nicht aktiviert wird. Diese Verfahrensvariante ist
insbesondere bei einem kleinen Durchmesser der Spule 17 von Vorteil, da der zeitliche
Durchmesserzuwachs ein hohes Maß an Beweglichkeit der Andrückwalze 5 voraussetzt,
so daß eine Klemmung der Schwinge 8 zu Veränderungen der zwischen der Andrückwalze
5 und der Spule 17 eingestellten Anlagekraft führen würde.
[0040] Es könnte auch zur Feineinstellung eines Grundwertes der gewünschten Anlagekraft
zwischen der Andrückwalze und der Spulenoberfläche eine Entlastungseinrichtung 12
- wie in Fig. 2 gezeigt - an der Schwinge 8 angreifen. Durch die Entlastungseinrichtung
12, die pneumatisch beaufschlagbar ist und die von unten gegen das Gewicht auf die
Schwinge 8 einwirkt, kann das Gewicht, das auf der Andrückwalze und damit als Anlagekraft
auf der Spule 17 lastet, ganz oder teilweise kompensiert werden. Die Entlastungseinrichtung
12 kann über die Steuereinrichtung 10 gesteuert werden.
[0041] In Fig. 4 und 5 ist ein Ausführungsbeispiel einer Klemmvorrichtung gezeigt, wie sie
beispielsweise in einer Aufspulvorrichtung aus Fig. 1 oder Fig. 2 einsetzbar wäre.
Hierbei ist unterhalb der Schwinge 8 ein Zapfen 33 fest an der Schwinge 8 angebracht.
Der Zapfen 33 taucht in einen Hohlkörper 36 der Klemmvorrichtung 31 ein. Der Hohlkörper
36 ist an dem Maschinengestell 9 befestigt. Im gelösten Zustand der Klemmvorrichtung
31 kann sich der Zapfen 33 in Bewegungsrichtung 37 im Hohlkörper 36 frei bewegen.
Wie in Fig. 4 dargestellt, ist zu beiden Seiten des Zapfens 33 innerhalb des Hohlkörpers
36 jeweils eine Klemmbacke 38 angeordnet. Die Klemmbacken 38 sind zueinander bewegbar.
Hierzu dient ein Aktor 39, der fluchtend zu den Klemmbacken 38 angeordnet ist. Der
Aktor 39 ist über die Steuerleitung 41 pneumatisch beaufschlagbar. Die Steuerleitung
41 ist mit dem Impulsgeber 32 verbunden. Innerhalb des Aktors 39 ist ein Kolben 43
angeordnet, der bei pneumatischer Beaufschlagung gegen eine Feder 42 ausfährt und
die Klemmbacken 38 zueinander verschiebt. Hierbei wird der Zapfen 33 zwischen die
zwei Klemmbacken 38 derart eingeklemmt, daß keine Bewegung der Schwinge 8 mehr stattfinden
kann oder die Bewegung der Schwinge 8 nur mit einer relativ hohen Reibungskomponente
möglich ist.
[0042] Um eine möglichst starre Verbindung zwischen dem zu klemmenden Träger und der Klemmvorrichtung
zu erreichen, können die Klemmbacken direkt am Maschinengestell befestigt werden.
Der Zapfen 33 wird dann zwischen den Klemmbacken geführt. Durch einen auf die Klemmbacken
in Klemmrichtung einwirkenden Aktor wird die erforderliche Klemmkraft aufgebracht.
[0043] Desweiteren kann durch Ausgestaltung der Klemmbackenoberflächen, beispielsweise durch
zusätzliche Belege, die Klemmkraft derart eingestellt werden, daß ab einer bestimmten
Maximalkraft eine zusätzliche Reibung zwischen dem Zapfen 33 und den Klemmbacken 38
auftritt.
[0044] In Fig. 6 ist ein Impuls-Pausen-Diagramm der Klemmung der Schwinge 8 gezeigt. Hierbei
setzt sich das Zeitprogramm aus konstanten Periodenzeiten T und konstanten Impuls-
t
K und Pausenzeiten t
L zusammen. Die Periodenzeit T ist dabei die Zeit, während der die Schwinge 8 einmal
geklemmt und wieder gelöst wird. Die Zeit der Klemmung, in der die Klemmkraft F von
der Klemmvorrichtung erzeugt wird, ist gleich der Impulszeit t
K. Die Zeit, während eine freie Bewegung der Schwinge stattfindet, ist gleich der Pausenzeit
t
L. Die Periodenzeit setzt sich hierbei aus der Addition beider Zeiten zusammen. Bei
diesem Zeitprogramm ist die Phase der Klemmung mit anliegender Klemmkraft F länger
als die Phase der freien Bewegung. Dadurch werden Schwingungen nachhaltig vermieden.
Die Höhe der Klemmkraft F ist dabei derart gewählt, daß die an der Andrückwalze bzw.
der Schwinge resultierenden Schwingkräfte stets kleiner sind als die eingestellte
Klemmkraft. Damit ist ein sicheres Halten der Schwinge der jeweiligen Klemmphase sichergestellt.
[0045] Durch Programmierung der Steuereinrichtung 10 ist es jedoch auch möglich, die Periodenzeit
T bzw. die Impulszeit t
K und die Pausenzeit t
L variabel zu gestalten, um eine individuelle Anpassung an den jeweiligen Spulenbetrieb
zu ermöglichen. Damit können speziell in den Bereichen, in denen eine erhöhte Gefahr
von Schwingungen besteht, entsprechend lange Impulszeiten und entsprechend kurze Pausenzeiten
gefahren werden. Die maximale Klemmkraft wird hierbei sprunghaft aufgebaut, so daß
keine Reibung auftritt. Die Klemmung ist somit hystereselos und unabhängig von der
jeweiligen Bewegungsrichtung der Andrückwalze.
[0046] In Fig. 7 ist ein Impuls-Pausen-Diagramm gezeigt, bei dem die Klemmkraft F verzögert
innerhalb einer Zeitspanne t
R aufgebaut. Da die Klemmung des Walzenträgers erst einsetzt, wenn die Klemmkraft die
durch Schwingung aufgebaute Energie vollkommen aufnimmt, tritt in der ersten Phase
beim Aufbau einer Klemmkraft somit eine Reibung auf. Der Walzenträger kommt erst zum
Stillstand, sobald die aufgebaute Klemmkraft F höher ist als die Schwingungskraft
F
S. Die Schwingungskraft F
S ist hierbei in Fig. 6 eingetragen. Die Pausenzeit t
L ist bei diesem Ausführungsbeispiel infinitisimal. Die Periodenzeit T ergibt sich
hierbei aus folgender Beziehung:

[0047] Diese Verfahrensweise bewirkt ein sehr hohes Maß an Schwingungsdämpfung.
[0048] In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Klemmvorrichtung gezeigt, wie
sie in einer Aufspulvorrichtung nach Fig. 1 einsetzbar wäre. Hierbei weist die Schwinge
8 an jedem Ende der Andrückwalze 5 jeweils einen Zapfen 33.1 und 33.2 auf. Der Zapfen
33.1 und 33.2 greift sodann zwischen zwei Klemmbacken 38.1 und 38.2 einer Klemmvorrichtung.
Der Aufbau der Klemmvorrichtung 31 sowie ihre Funktionsweise ist zu der in Fig. 4
und 5 beschriebenen Klemmvorrichtung identisch. Insoweit wird auf die Beschreibung
zu Fig. 4 und 5 Bezug genommen. Die Schwinge 8 ist an der Schwenkachse 25 schwenkbar
gelagert. Die Schwenkachse 25 ist an dem Maschinengestell 9 drehbar befestigt. Bei
dieser Ausführung der Klemmvorrichtung wird in dem Fall, daß beide Klemmvorrichtungen
gleichzeitig aktiviert werden, eine maximale Dämpfung erzeugt.
[0049] Bei der Verfahrensvariante, bei der die Aktor 39.1 und 39.2 gegensinnig beaufschlagt
werden, wird erreicht, daß die Andrückwalze 5 über ihre gesamte Länge gleichmäßig
an der Spulenoberfläche anliegt. Diese Variante ist insbesondere von Vorteil, wenn
auf einer Spulspindel mehrere Spulen hintereinander gleichzeitig gebildet werden.
Dabei wird eine Andrückwalze eingesetzt, die eine Länge von ca. 1,5 m aufweist.
[0050] In Fig. 8 ist ein Impuls-Pausen-Diagramm der Klemmkräfte der beiden Klemmvorrichtungen
gezeigt. Hierbei ist die gegensinnige Verfahrensweise dargestellt. Der Walzenträger
wird hierbei abwechselnd an dem einen oder dem anderen Ende der Andrückwalze durch
die jeweilige Klemmvorrichtung geklemmt. Dabei tritt nie der Fall ein, daß beide Enden
der Andrückwalze gleichzeitig eine freie Bewegung durchführen können. Es ist nur noch
eine schrittweise Kriechbewegung möglich, bei der die Struktur der Verbindungen zwischen
Zapfen 33, Träger 8 und Andrückwalze 5 (Fig. 7) elastisch sein muß. Damit werden mögliche
Schwingungen permanent unterdrückt. Dagegen sind langsame Bewegungen im wesentlichen
ungehindert ausführbar.
[0051] Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Aufspulvorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens zeichnen sich durch ihre Flexibilität hinsichtlich der
Bekämpfung von Schwingungen aus. Es können beliebige Zeitfunktionen zur Vorgabe der
immer wiederkehrenden Klemmungen ausgeführt werden. Die Periodendauer, d.h. die Frequenz,
mit der die Klemmungen auftreten, kann ebenso variiert werden wie die Impulszeit,
während der der Walzenträger geklemmt ist, oder die Pausenzeit, während der der Walzenträger
frei beweglich ist.
[0052] Das erfindungsgemäße Verfahren kann ebenso bei Aufspulvorrichtung angewendet werden,
bei denen der Walzenträger die Form eines vertikal verfahrbaren Schlittens hat. Zudem
ist die hier beschriebene Klemmvorrichtung beispielhaft anzusehen. Es können beliebige
Klemmvorrichtungen, die entweder elektrisch, mechanisch, pneumatisch oder in Kombination
dessen erfolgen, eingesetzt werden. Wesentlich ist hierbei, daß ein Wechsel zwischen
der Klemmung und der freien Bewegung des Walzenträgers möglich ist.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Faden
- 2
- Kopffadenführer
- 3
- Flügel
- 4
- Leitlineal
- 5
- Andrückwalze
- 6
- Changierantrieb
- 7
- Träger
- 8
- Schwinge, Walzenträger
- 9
- Maschinengestell
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- Spulrevolver, Träger
- 12
- Entlastungseinrichtung
- 13
- Umrichter
- 14
- Spulspindel
- 15
- Spulspindel
- 16
- Spulhülse
- 17
- Spule
- 18
- Spulhülse
- 19
- Lagesensor
- 20
- Lager
- 21
- Umrichter
- 23
- Drehsinn
- 25
- Schwenkachse
- 26
- Achse
- 27
- Spulspindelantrieb
- 28
- Spulspindelantrieb
- 29
- Spindellagerung
- 30
- Spindellagerung
- 31
- Klemmvorrichtung
- 32
- Impulsgeber
- 33
- Zapfen
- 34
- Steuergerät
- 35
- Drehzahlsensor
- 36
- Hohlkörper
- 37
- Bewegungsrichtung
- 38
- Klemmbacken
- 39
- Aktor
- 40
- Elektromotor
- 41
- Steuerleitung
- 42
- Feder
- 43
- Kolben
- 44
- Antrieb
- 46
- Spindelträger
- 47
- Schwenkachse
- 48
- Spulenhalter, Zentrierteller
- 49
- Antriebswelle
- 50
- Changierfadenführer
1. Verfahren zum Aufspulen eines kontinuierlich anlaufenden Fadens zu einer Spule, bei
welchem die Spule auf einem angetriebenen, an einem Spindelträger gelagerten Spulenhalter
gebildet wird,
bei welchem eine an einem Walzenträger gelagerte Andrückwalze am Umfang der Spule
anliegt und
bei welchem der Walzenträger und/oder der Spindelträger derart beweglich ist, daß
die Andrückwalze und/oder der Spulerhalter eine Bewegung radial zur Spule ausführen
kann, wobei der Achsabstand zwischen der Andrückwalze und dem Spulerhalter durch die
Bewegung vergrößert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung durch mehrere aufeinander folgende impulsartige Klemmungen des beweglichen
Trägers unstetig erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klemmkraft während der
Klemmung erzeugt wird, die eine Bewegung des Trägers mit endlicher Reibung ermöglicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klemmkraft während der
Klemmung erzeugt wird, die keine Bewegung des beweglichen Trägers zuläßt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die impulsartigen
Klemmungen des Trägers nach einem Zeitprogramm mit konstanter Periodenzeit, währenddessen
der Träger einmal geklemmt und wieder gelöst wird, und mit konstanten Impuls-(Klemmen)
und Pausenzeiten (Lösen) erfolgen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die impulsartigen
Klemmungen des Trägers nach einem Zeitprogramm mit variabler Periodenzeit, während
dessen der Träger einmal geklemmt und wieder gelöst wird, und mit variablen Impuls-(Klemmen)
und Pausenzeiten (Lösen) erfolgen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulszeit,
während dessen der Träger geklemmt wird, größer ist als die Pausenzeit, während dessen
der Träger gelöst ist.
7. Verfahren nach einem der Anprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmung
des Trägers mit sprunghaftem Aufbau und/oder Abbau einer maximalen Klemmkraft erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmung
des Trägers mit verzögertem Aufbau und Abbau einer maximalen Klemmkraft erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelträger
und der Walzenträger beweglich sind,
wobei der Spindelträger durch einen Antrieb im Sinn einer Vergrößerung des Achsabstandes
zwischen Andrückwalze und Spulenhalter angetrieben wird, während der Walzenträger
impulsartig geklemmt wird.
10. Aufspulvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
9, mit einer an einem Spindelträger (11, 46) gelagerten Spulenhalter (14, 48), welche
zum Aufwickeln eines Fadens zu einer Spule angetrieben wird, mit einer an einem Walzenträger
(8) gelagerten Andrückwalze (5), welche am Umfang der Spule (17) anliegt, wobei das
Anwachsen der Spule (17) durch eine Bewegung des Walzenträgers (8) oder eine Bewegung
des Spindelträgers (11, 48) möglich ist, und mit einer der Andrückwalze (5) im Fadenlauf
vorgeschalteten Changiereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Träger
(46, 8) mit einer Klemmvorrichtung (31) verbunden ist und
daß die Klemmvorrichtung (31) über einen Impulsgeber (32) derart ansteuerbar ist,
daß eine Klemmung oder ein Lösen des Trägers (8, 46) erfolgt.
11. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (8, 46)
während der Klemmung unbeweglich ist.
12. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung
(31) mittels des Impulsgebers (32) nach einem vorgegebenen Zeitprogramm mit einer
Periodenzeit, während dessen der Träger (8, 46) einmal geklemmt und wieder gelöst
wird, und mit einer Impuls-(Klemmung) und Pausenzeiten (Lösen) ansteuerbar ist.
13. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Impulsgeber mit einer Steuereinrichtung (10) verbunden ist, wobei ein Zeitprogramm
durch die Steuereinrichtung (10) vorgegeben wird.
14. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger (8) an jedem Ende der Andrückwalze oder der Spule jeweils mit einer Klemmvorrichtung
(31) verbunden ist und daß die Klemmvorrichtungen unabhängig voneinander ansteuerbar
sind.
15. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtungen
gegensinnig ansteuerbar sind.
16. Aufspulvorrichtung nach Ansprch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger als am
Maschinengestell einseitig gelagerte Schwinge (8) ausgebildet ist und daß die Schwinge
(8) einen Zapfen (33) aufweist, welcher in die Klemmvorrichtung (31) eingreift.
17. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung
(31) zwei zueinander bewegbare Klemmbacken (38), welche den Zapfen (33) umschließen,
und einen Aktor (39) zum Bewegen der Klemmbacken (38) aufweist.
18. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger als am Maschinengestell einseitig gelagerte Schwinge (8) ausgebildet ist
und daß die Klemmvorrichtung (31) einen an der Schwinge angreifenden Elektromagneten
aufweist.
19. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spindelträger (11) mit einem Antrieb (40) und der Walzenträger (8) mit der Klemmvorrichtung
(31) verbunden ist, wobei der Spulenhalter als auskragend gelagerte Spulspindel 14
ausgeführt ist.
20. Aufspulvorrichtung nach Anspruch 19, dadurchgekennzeichnet, daß eine Antriebssteuereinrichtung
(10) für den Antrieb (40) zur Steuerung der Lage der Spulspindel (14) und der Andrückwalze
(5) in Abhängigkeit vom Spulendurchmesser mit der Steuereinrichtung für die Klemmvorrichtung
verbunden ist.
21. Aufspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spindelträger durch einen Spulrevolver (11) gebildet wird und daß an dem Spulrevolver
(11) eine zweite auskragend gelagerte Spulspindel (15) angeordnet ist.