(19)
(11) EP 0 878 584 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.11.1998  Patentblatt  1998/47

(21) Anmeldenummer: 98201355.9

(22) Anmeldetag:  27.04.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E02D 5/76, E02D 27/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.05.1997 NL 1006077

(71) Anmelder: Gebr. van Leeuwen Harmelen B.V.
3481 MC Harmelen (NL)

(72) Erfinder:
  • van Leeuwen, Marinus Teunis
    3481 MC Harmelen (NL)

(74) Vertreter: Boelsma, Gerben Harm, Ir. et al
van Exter Polak & Charlouis B.V., P.O. Box 3241
2280 GE Rijswijk
2280 GE Rijswijk (NL)

   


(54) Vorrichtung zum Ankuppeln eines Schraubankers an ein Verlängerungsrohr


(57) Vorrichtung zum Ankuppeln des mit Aussengewinde versehenen Proximalendes eines Schraubinjektionsankers an ein ebenfalls mit Aussengewinde versehenes Ende eines Verlängerungsrohrs, welche Vorrichtung eine Kupplungsbuchse enthält, deren Enden mit entsprechendem Innengewinde versehen sind. Die Kupplungsbuchse arbeitet mit einer zweiten Kupplungsbuchse zusammen, deren eine Hälfte (6a) der ersten Kupplungsbuchse ähnlich ist und deren zweite Hälfte (10) in der Weise erweitert und ausgeführt ist, dass sie dichtend über ein Endteil der ersten Kupplungsbuchse passt, wobei die erweiterte Kupplungsbuchsenhälfte mit mindestens einem, vom Stirnrand derselben ausgehenden Bajonettschlitz versehen ist, welcher mit einem an einer Stelle zwischen den Enden der ersten Kupplungsbuchse radial nach aussen ragenden Zapfen zusammenarbeitet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ankuppeln des mit Aussengewinde versehenen Proximalendes eines Schraubinjektionsankers an ein ebenfalls mit Aussengewinde versehenes Ende eines Verlängerungsrohrs, welche Vorrichtung eine Kupplungsbuchse enthält, deren Enden mit entsprechendem Innengewinde versehen sind.

[0002] Bei Schraubinjektionsankern handelt es sich um ein Rohr oder eine Hohlstange, das (die) wenigstens am Distalende mit einem Schraubenflügel versehen ist und das (die) drehend in den Boden hineingebracht wird. Während und/oder nach dem Eintreiben des Ankers wird durch den Hohlraum des Rohres oder der Stange ein hydraulischer Mörtel eingebracht, der durch in der Rohrwandung vorhandene Löcher in die zwischen den Schraubenflügelwindungen eingeschlossene Bodenmasse injektiert wird mit dem Zweck diese Bodenmasse zu verfestigen.

[0003] Derartige Schraubinjektionsanker werden in grossem Masstab zum Verankern von bodenabstützenden und/oder wasserhaltenden Bauten, zur Bodenverankerung von gegen "Auftreiben" zu sichernden Betonbauten und dergleichen verwendet.

[0004] In Abhängigkeit der Tiefe, bis auf welche der Anker eingetrieben werden muss, wird eine grössere oder kleinere Anzahl von Verlängerungsrohren verwendet.

[0005] Die anfangs beschriebene Kupplungsbuchse ist ein bekanntes, einfaches, billiges und wirksames Mittel zum Verbinden des eigentlichen Ankerkörpers mit einem Verlängerungsrohr und auch zum gegenseitigen Kuppeln von Verlängerungsrohren.

[0006] Beim Einschrauben des Ankers in den Boden, zu dem im Allgemeinen ein sehr grosses Drehmoment ausgeübt werden muss, drehen sich der Ankerkörper und das Verlängerungsrohr in der Regel so fest in die Kupplungsbuchsen, dass das Losdrehen eines einmal in den Boden eingetriebenen Verlängerungsrohres, ohne Zugleicherzeit auch die tieferliegenden Verlängerungsrohre zu Lösen, schwer wird.

[0007] Letzteres ist z.B. ein Problem, wenn es sich handelt um das gegen "Auftreiben" Verankern von Betonbauten, wie unter der Erdoberkannte anzubringenden Betonsohlen. In einem derartigen Fall muss ein von der Erdoberkannte eingetriebener Anker bis auf die Tiefe des zu verankernden Betonwerkes abgekürzt werden und zwar vor dem Ausgraben der für die Herstellung des Betonwerkes benötigte Baugrube. Dazu wird in der Regel von jedem Anker das zuletzt eingebrachte Verlängerungsrohr weggenommen.

[0008] In der Praxis kommt es nunmehr vor, dass das zuletzt eingebrachte Verlängerungsrohr fester als ein zuvor eingebrachte Verlängerungsrohr sitzt, sodass das von der Erdoberkannte Ausnehmen des zuletzt eingebrachten Verlängerungsrohres nicht möglich ist, ohne dabei zugleicherzeit ein zuvor eingebrachtes Verlängerungsrohr mitzunehmen. In einem solchem Fall muss an der betreffenden Stelle gegraben werden um die letzte Kupplungsbuchse "blosszulegen".

[0009] Die Erfindung beabsichtigt nunmehr für solche Fälle eine billige und wirksame Lösung zu bieten, ohne damit die Wirksamkeit beim Eintreiben zu beeinträchtigen.

[0010] Insbesondere wird beabsichtigt, eine Vorrichtung zum Ankuppln eines letzten Verlängerungsrohres zu schaffen, welche sich unter allen Umständen leichter als die herkommliche Kupplungsbuchse lösen lässt und welche weiterhin in genügendem Masse leckdicht ist und den Kostpreis des Ankers nicht oder kaum beeinträchtigt.

[0011] Erfindungsgemäss wird dieser Zweck erreicht mit einer gattungsgemässen Vorrichtung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kupplungsbuchse mit einer zweiten Kupplungsbuchse zusammenarbeitet, deren eine Hälfte der ersten Kupplungsbuchse ähnlich ist und deren zweite Hälfte in der Weise erweitert und ausgeführt ist, dass sie dichtend über ein Endteil der ersten Kupplungsbuchse passt, wobei die erweiterte Kupplungsbuchsenhälfte mit mindestens einem, vom Stirnrand derselben ausgehenden Bajonettschlitz versehen ist, welcher mit einem an einer Stelle zwischen den Enden der ersten Kupplungsbuchse radial nach aussen ragenden Zapfen zusammenarbeitet.

[0012] Die erfindungsgemäss vorgeschlagene Kupplungsvorrichtung ist also tatsächlich eine Kombination von zwei Kupplungsbuchsen. Im Gebrauch bleibt die eine Kupplungsbuchse, welche etwa der üblichen Kupplungsbuchse entspricht, als verlorener Teil im Boden sitzten, genau wie dies für die herkommliche Buchse gilt, während die zweite Kupplungsbuchse mit ihrem erweiterten und mit einem Bajonettschlitz versehenen Ende unter den Umständen, wofür die erfindungsgemässe Vorrichtung bestimmt ist, zurückgewonnen wird und somit mehrmalig benützt werden kann.

[0013] Zu bemerken ist, dass aus der Amerikanischen Patentschrift US 3 664 444 A ein aus mehreren Längsabschnitten zusammengesetzter Erdbohrer bekannt ist, wobei je zwei Längsabschnitte mit einer Innenbuchse und einer Aussenbuchse ineinanderstecken und wobei ein an der Innenumfangsfläche vorgesehener Keil in einem an der Aussenumgangsfläche der Innenbuchse vorgesehenen Bajonetschlitz eingreift. Wesentlich dabei ist die Verwendung eines Sicherungskeiles, mit Hilfe dessen die beiden Abschnitte fest miteinander verbunden werden. Eine unter der Erdoberkante liegende Verbindung zwischen zwei Bohrerabschnitte lässt sich nicht einfach nach Art eines Bajonettverschlusses lösen.

[0014] Die Erfindung wird unten an Hand der Zeichnung mit einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine teilweise im Längsschnitt dargestellte Seitenansicht eines im Boden sitzenden Schraubinjektionsankers mit der im entkuppelten Zustand dargestellten erfindungsgemässen Kupplungsvorrichtung und

Fig. 2 zeigt eine Ansicht von rechts in Fig. 1.



[0015] In der Zeichnung ist mit 1 ein an sich bekannter Zuganker bezeichnet, bestehend aus einem Rohr 2 mit einem am Distalende desselben sitzenden Schraubenflügelkörper 3 und einem das Hohlrohr am Distalende abschliessenden Herzstück 4. Das Ankerrohr 2 ist mit einem ersten Verlängerungsrohr 5 mittels einer mit Innengewinde versehenen Kupplungsbuchse 6 herkommlicher Art gekuppelt. Zu diesem Zweck sind Ankerrohr 2 und Verlängerungsrohr 5 an ihren miteinander zu verbindenden Enden mit entsprechendem Aussengewinde versehen.

[0016] Mit A und B sind die beiden zusammensetzenden Teile der erfindungsgemässen Kupplungsvorrichtung bezeichnet, mit Hilfe deren das Verlängerungsrohr 5 mit einem zweiten Verlängerungsrohr 7 kuppelbar ist. Dieses zweite Verlängerungsrohr reicht, nachdem der Anker 1 bis auf der gewünschten Tiefe eingetrieben worden ist, bis oberhalb der in der Zeichnung nicht angegebenen Erdoberkannte. Das zweite Verlängerungsrohr soll darauf, gegebenenfalls nach dem Injektieren eines hydraulischen Mörtels über den Hohlkern des Ankers und die Verlängerungsrohre, gelöst und herausgenommen werden um eine Baugrube ausgraben zu können, deren Boden mit 8 bezeichnet ist.

[0017] Auf dem oberen oder Proximalende des ersten Verlängerungsrohres, das ebenfalls mit Aussengewinde versehen ist, sitzt der Teil A der erfindungsgemässen Kupplungsvorrichtung. Der Teil A wird von einer ähnlichen Kupplungsbuchse 6a wie die Kupplungsbuchse 6 gebildet. Die Buchse 6a ist jedoch etwa in der Mitte zwischen den Buchsenenden mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Löchern versehen, durch welche Löcher ein Stift 9 geschlagen ist, dessen Enden an beiden Seiten radial von der Buchse 6a ausragen.

[0018] Der Teil B der erfindungsgemässem Kupplungsvorrichtung enthält eine Buchse 6b, die der Buchse 6 entspechen kann und auf dem unteren oder Distalende des zweiten Verlängerungsrohres 2 geschraubt sitzt. Auf der Buchse 6b ist durch Schweissen eine weitere Buchse 10 befestigt, welche mittels eines O-Ringes 11 abdichtend auf dem oberen Endteil der Buchse 6a passt. Die weitere Buchse 10 ist dabei mit zwei einander diametral gegenüberliegenden Bajonettschlitzen 12 versehen, die auf bei bajonettverschlüssen bekannte Weise mit den nach beiden Seiten ausragenden Enden des Stiftes 9 zusammenarbeiten können.

[0019] Es wird klar sein, dass mit den Teilen A und B eine leicht lösbare Kupplung zwischen dem ersten Verlängerungsrohr 5 und dem zweiten Verlängerungsrohr 7 erhalten ist.

[0020] Dabei bleibt die Buchse 6a des Teiles A, wie früher eine Buchse 6, als permanenter oder verlorener Teil auf dem oberen Ende des ersten Verlängerungsrohres sitzen. Dabei kann der Stift 9 zur Verbindung zwischen dem Anker und der zu verankernden Konstruktion beitragen.

[0021] Der Teil B wird mit dem zweiten Verlängerungsrohr 7 mit entfernt und wird also um sozusagen für Wiederverwendung "zurückgewonnen".

[0022] Anziehend im obenbeschriebenen Ausführungsbeispiel ist, dass die Kupplungsvorrichtung grossenteils aus bereits vorhandenen Teilen zusammengesetzt ist, wie den beiden Buchsen 6a und 6b, denen nur noch ein erweitertes Buchsenstück und ein Stift zugeordnet werden müssen. Es wird dabei klar sein, dass bei den beiden Buchsen 6a und 6b an einem Ende auf das Anbringen von Gewinde verzichtet werden kann.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Ankuppeln des mit Aussengewinde versehenen Proximalendes eines Schraubinjektionsankers an ein ebenfalls mit Aussengewinde versehenes Ende eines Verlängerungsrohrs, welche Vorrichtung eine Kupplungsbuchse enthält, deren Enden mit entsprechendem Innengewinde versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsbuchse mit einer zweiten Kupplungsbuchse zusammenarbeitet, deren eine Hälfte der ersten Kupplungsbuchse ähnlich ist und deren zweite Hälfte in der Weise erweitert und ausgeführt ist, dass sie dichtend über ein Endteil der ersten Kupplungsbuchse passt, wobei die erweiterte Kupplungsbuchsenhälfte mit mindestens einem, vom Stirnrand derselben ausgehenden Bajonettschlitz versehen ist, welcher mit einem an einer Stelle zwischen den Enden der ersten Kupplungsbuchse radial nach aussen ragenden Zapfen zusammenarbeitet.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei sich radial auswärts erstreckende Zapfen, die von den Enden eines diametral durch die erste Kupplungsbuchse hindurchragenden und befestigten Stift gebildet werden, wobei die zweite Kupplungsbuchse dementsprechend mit zwei Bajonettschlitzen versehen ist.
 
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass die erweiterte Kupplungsbuchshälfte der zweiten Kupplungsbuchse mit einer Innenumfangsnut und einem in derselben aufgenommenen Dichtungsring versehen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht