[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Drehschalter nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein derartiger Drehschalter ist beispielsweise Gegenstand der DE 28 24 584 A1 und
weist dort im Grundkörper umlaufend angeordnete Kontakte auf, die von einem zur Drehachse
in radialer Richtung wirkenden Abgriffsglied kontaktiert werden.
[0003] Mit diesem Drehschalter liegt bereits eine kompakte Ausführung vor, für eine feinfühlige
Verstellung fehlt jedoch ein ausreichend großer Verstellweg des ßetätigungsknopfes.
[0004] Aus dem DE 89 12 785 U1 ist ein Tandem-Potentiometer bekannt, bei dem ein Schleiferträger
mittels eines Untersetzungsgetriebes mit einer Antriebswelle gekoppelt ist, so daß
einer der Schleiferträger um einen kleineren Winkel als der Winkel der Antriebswelle
verstellt wird. Durch diese Maßnahme läßt sich eine feinfühligere Verstellung des
Potentiometers erreichen.
[0005] Das Untersetzungsgetriebe soll von einem Planetenradgetriebe gebildet werden, wobei
der erwähnte Schleiferträger mit einem Planetenrad verbunden ist, das zwischen Verzahnungen
der Antriebswelle und eines ortsfesten konzentrischen Zahnrades angeordnet ist.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
Drehschalter so auszubilden, daß bei verringertem konstruktiven Aufwand eine feinfühlige
Verstellung erreicht wird.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 und 4
Querschnitte von Ausführungsbeispielen eines erfindungsgemäßen Drehschalters;
Fig. 5
einen Schnitt durch den Drehschalter nach Fig. 2.
[0010] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines elektrischen Drehschalters 1 mit einem in einem
Gehäuse 2 gelagerten Betätigungsknopf 3, dessen maximaler Betätigungsverstellwinkel
4 größer als ein maximaler Kontaktstellungswinkel 5 ist, wie nachfolgend anhand der
Fig. 5 noch näher erläutert wird. Der Betätigungsknopf 3 ist auf drei Kugeln 6 gelagert,
die von einer Käfigscheibe 7 geführt in einer Gehäuserille 8 rollen, die von einer
Radialwand 9 und einer Axialwand 10 gebildet ist, gegen die die Kugeln 6 unter der
Auflagekraft einer Außenkegellauffläche 11 des Betätigungsknopfes 3 belastet sind.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführung, bei der eine Innenkegellauffläche 12 vorgesehen
ist. Diese beiden Ausführungen der Lagerung ermöglichen eine reibungsarme Verstellung
des Betätigungsknopfes 3.
[0011] Die Radial- und Axialwandlaufflächen weisen Kontaktsegmente und Kontaktbahnen 13,
14 auf, die von wenigstens einer der Kugeln 6 in vorgegebenen Schaltstellungen kurzgeschlossen
sind. Die Kugeln 6 bestehen aus einem sehr gut leitenden Werkstoff und können mit
einem Edelmetall beschichtet sein. Es entfallen somit bisher verwendete Kontaktbrücken,
Schleifer usw., so daß eine außerordentliche Verbilligung vorliegt.
[0012] Der Betätigungsknopf 3 weist einen Anschlagansatz 15 auf, dessen Betätigungsverstellwinkel
4 durch Gehäuseanschläge 16 begrenzt ist, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist. Dieser Anschlagansatz
15 kontaktiert während der Betätigungsverstellung mit wenigstens einem von zwei Anschlagansätzen
17 der Käfigscheibe 7, deren Anordnung unter einem Winkel erfolgt, der in etwa dem
halben maximalen Betätigungsverstellwinkel 4 bzw. dem maximalen Kontaktstellungswinkel
5 entspricht. Diese Abweichung des Winkels vom theoretisch im Verhältnis 100 % zu
50 % erreichbaren Winkel kann versuchsmäßig oder rechnerisch bestimmt werden. Es hat
sich gezeigt, daß die unterschiedlich großen Kreisbahnen des Angriffspunktes der Außenkegellauffläche
11 an den Kugeln 6 und des Mittelpunktes der Kugeln 6 bzw. Kreisbahnen des Angriffspunktes
der Innenkegellauffläche 12 an den Kugeln 6 und des Mittelpunktes der Kugeln 6 das
Verhältnis vergrößern (ca. 100 % zu 55 %) bzw. verkleinern (ca. 100 % zu 38 %).
[0013] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß eine Kugel oder Rolle, auf der ein
Gegenstand abrollt, mit der halben Geschwindigkeit des Gegenstandes rollt bzw. nur
dessen halben Weg zurücklegt. Hierdurch wird bei der beschriebenen Ausführung des
Drehschalters 1 eine Untersetzung der Betätigungsverstellung des Betätigungsknopfes
3 auf die Verstellung der Kugeln 6 bzw. auf die Verstellung des die Kugeln führenden
Käfigs 7 erreicht, ohne daß z.B. Zahnradgetriebe benötigt werden.
[0014] Es ist bekannt, daß bei Wälzlagern eine aus Rollen und Gleiten zusammengesetzte Bewegungsart
der Wälzkörper auftritt, wobei das Gleiten als Mikroschlupf bezeichnet wird. Bei dem
vorliegenden Drehschalter 1 wird dieser Mikroschlupf verstärkt durch die unterschiedlich
großen Rollkreise der Kugelabstützpunkte 18, 19, 20, die in Fig. 1 dargestellt sind,
die durch Gleiten der Kugeln 6 auf den Kontaktsegmenten und Kontaktbahnen 13, 14 ausgeglichen
werden.
[0015] Hierdurch erfolgt eine Selbstreinigung der Kontaktsegmente und Kontaktbahnen 13 und
14, die erst den Einsatz der Kugeln 6 als kurzschließendes Übertragungselement ermöglicht.
[0016] Dieser Mikroschlupf bewirkt jedoch, daß das theoretisch vorliegende Untersetzungsverhältnis
u. U. nicht eingehalten wird. Hierfür dienen jedoch die Anschlagansätze 17 an der
Käfigscheibe 7. Durch diese erfolgt immer eine Mitnahme der Käfigscheibe 7 und damit
der Kugeln 6 durch den Anschlagansatz 15 des Betätigungsknopfes 3 bis zu den Gehäuseanschlägen
16, d. h. es liegt jeweils eine Neujustierung vor.
[0017] Die Auflagekraft der Außen- bzw. Innenkegellauffläche 11 bzw. 12 wird durch eine
oder mehrere zwischen Gehäuse 2 und Betätigungsknopf 3 eingespannte Federn 21 erzeugt.
In Fig. 1 ist hierfür eine Scheibenfeder 22 vorgesehen, die sich in eingebautem Zustand
unter Spannung auf einem Bund 23 des Betätigungsknopfes 3 und auf einem Anschlagbund
24 des Gehäuses 2 abstützt.
[0018] Fig. 2 zeigt eine Ausführung der Feder 21 mit Federarmen 25.
[0019] Fig. 3 zeigt eine Feder gemäß Fig. 1, wobei die Scheibenfeder 22 auf einem aufgesetzten
Abschlußring 26 anstelle des Gehäuses 2 aufliegt.
[0020] Die Ausführungen der Fig. 1 und 2 unterscheiden sich durch die Ausbildung mit Außen-
bzw. Innenkegellaufflächen 11 bzw. 12. Fig 1 zeigt die Ausbildung mit Außenkegellauffläche
11, bei der die Radialwand 9 des Gehäuses 2 nach innen zeigt, und Fig. 2 mit Innenkegellaufläche
12, bei der die Radialwand 9 nach außen zeigt.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Ausführung, bei der eine beidseitige Kontaktierung erfolgt durch
beiderseits der Kontaktsegmente 13 bestehende Kugeln 6 und Kontaktbahnen 14 und Innenkegellaufflächen
12, wobei die eine Innenkegellauffläche 12 auf dem auf den Betätigungsknopf 3 aufgesetzten
Abschlußring 26 besteht.
[0022] Es ist vorgesehen, daß die Kontaktsegmente 13 und die Kontaktbahnen 14 über Anschlußfahnen
27 aus dem Gehäuse 2 herausgeführt sind. Fig. 5 zeigt einen Schnitt der Fig. 2 durch
den Betätigungsknopf 3 und das Gehäuse 2, in dem die Kugeln 6 innerhalb von Führungsausnehmungen
28 der Käfigscheibe 7 dargestellt sind. Ebenso sind der durch die Gehäuseanschläge
16 begrenzte maximale Betätigungsverstellwinkel 4 des Betätigungsknopfes 3 sowie der
maximale Kontaktstellungswinkel 5, der dem halben maximalen Betätigungswinkel 4 entspricht,
unter dem die Anschlagansätze 17 der Käfigsscheibe 7 angeordnet sind, dargestellt.
[0023] Es versteht sich von selbst, daß bei der Betätigungsverstellung der Anschlagansatz
15 vom Gehäuseanschlag 16 in Richtung des Anschlagansatzes 17 der Käfigscheibe 7 und
des anderen Gehäuseanschlags 16 wegwandert, wobei die dabei mit der halben Geschwigkeit
mitbewegte Käfigscheibe 7 bzw. der entsprechende Anschlagansatz 17 durch den Anschlagansatz
15 des Betätigungsknopfes 3 erst bei dessen Annäherung oder Anschlag an den Gehäuseanschlag
16 eingeholt wird.
[0024] Fig. 4 zeigt eine Ausführung, bei der eine Federanordnung besteht, die gleichzeitig
eine Verrasterung für den Betätigungsknopf 3 bildet, die durch Vertiefungen 29 des
Betätigungsknopfes 3 bzw. eines auf diesen aufgeschobenen Abschlußringes 30 und wenigstens
einer Kugel 31 gebildet ist, wobei die Kugel 31 durch die zwischen Gehäuse 2 und Betätigungsknopf
3 wirkenden Federn 21 belastet ist.
[0025] Andernfalls kann der Betätigungsknopf 3 eine Verrasterung aufweisen, die durch eine
Rastverzahnung 32 des Gehäuses 2 bzw. Betätigungsknopfes 3 bewirkt wird, in die die
Federarme 25 der zwischen Gehäuse 2 und Betätigungsknopf 3 eingespannten Feder 21
eingreifen, um eine Verstellsicherung zu erreichen.
[0026] Die aus dem Gehäuse 2 herausgeführten Anschlußfahnen 27 ermöglichen den elektrischen
Anschluß der Kontaktbahn 14 an den Pluspol einer Spannungsquelle. Über die Anschlußfahne
27 der Kontaktsegmente 13 können die Verbraucher angeschlossen werden.
[0027] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die gezeigten Ausführungen, es können mehrere
Kugeln und mehrere Kontaktbahnen vorgesehen werden, ohne daß der Bereich der Erfindung
verlassen wird.
1. Elektrischer Drehschalter mit einem in einem Gehäuse gelagerten Betätigungsknopf,
dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsknopf (3) auf wenigstens drei Kugeln (6) gelagert ist, die von
einer Käfigscheibe (7) geführt in einer Gehäuserille (8) rollen, die von einer Radialwand
(9) und einer Axialwand (10) gebildet ist, gegen die die Kugeln (6) unter der Auflagekraft
einer Außen- bzw. Innenkegellauffläche (11 bzw. 12) des Betätigungsknopfes (3) belastet
sind, daß die Radial- und Axialwandlaufflächen Kontaktsegmente und Kontaktbahnen (13,
14) aufweisen, die von wenigstens einer der Kugeln (6) in vorgegebenen Schaltstellungen
kurzgeschlossen sind, und daß der Betätigungsknopf (3) einen Anschlagansatz (15) aufweist,
dessen Betätigungsverstellwinkel (4) durch zwei Gehäuseanschläge (16) begrenzt ist
und der während der Betätigungsverstellung mit wenigstens einem von zwei Anschlagansätzen
(17) der Käfigscheibe (7) kontaktiert, deren Anordnung unter einem Winkel erfolgt,
der in etwa dem halben maximalen Betätigungsverstellwinkel (4) bzw. dem maximalen
Kontaktstellungswinkel (5) entspricht.
2. Elektrischer Drehschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Auflagekraft der Außen- bzw. Innenkegellauffläche (11 bzw. 12) durch eine
oder mehrere zwischen Gehäuse (2) und Betätigungsknopf (3) eingespannte Federn (21)
bewirkt ist.
3. Elektrischer Drehschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktsegmente (13) bzw. Kontaktbahnen (14) über Anschlußfahnen (27) aus
dem Gehäuse (2) herausgeführt sind.
4. Elektrischer Drehschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsknopf (3) eine den Schaltstellungen entsprechende Verrasterung
aufweist, die durch Vertiefungen (29) des Betätigungsknopfes (3) bzw. eines auf diesen
aufgeschobenen Abschlußringes (30) und wenigstens einer Kugel (31) gebildet ist, wobei
die Kugel (31) durch die zwischen Gehäuse (2) und Betätigungsknopf (3) wirkenden Federn
(21) belastet ist.
5. Elektrischer Drehschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsknopf (3) eine Verrasterung aufweist, die durch eine Rastverzahnung
(32) des Gehäuses (2) bzw. Betätigungsknopfes (3) bewirkt wird, in die Federarme (25)
der zwischen Gehäuse (2) und Betätigungsknopf (3) eingespannten Feder (21) eingreifen.