[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sitzeinrichtung mit wenigstens einer Abstützung
für Reihensitzmöbel, vorzugsweise mehrsitzige Bänke.
[0002] Reihensitzmöbel, z. B. in Form von Lochblechmöbeln, lassen sich einzeln oder in Gruppe
reihenweise mit Ablage oder mit Beistelltisch in der jeweils gewünschten Weise aufstellen.
Solche Möbel eignen sich beispielsweise für Publikum in öffentlichen Gebäuden, wie
z. B. Verwaltungen, Museen, Hochschulen usw., aber auch für Patienten in Arztpraxen
oder Krankenhäusern. Wenn solche Reihensitzmöbel lose nebeneinander bzw. in einem
Winkel zueinander aufgestellt werden, zeichnen sie sich durch eine vergleichsweise
große Flexibilität aus. Nachteilig ist jedoch, daß solche Bankreihen bzw. Bankeinheiten
leicht verrutschen können, wenn sie nicht mit der Aufstellfläche fest verbunden sind.
[0003] Andererseits ist es bekannt, Reihensitzmöbel, beispielsweise mehrsitzige Bänke über
eine Rahmenkonstruktion fest miteinander zu verbinden. Solche Sitzeinrichtungen zeichnen
sich zwar durch eine große Robustheit und Stabilität aus, jedoch ist eine solche Sitzeinrichtung
hinsichtlich ihrer flexiblen Einsatzmöglichkeit sehr begrenzt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sitzeinrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau sich durch eine stabile Konstruktion und
eine besonders flexible Einsatzmöglichkeit bzw. eine Vielzahl von Aufstellvarianten
auszeichnet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die auf den einander zugewandten
Seiten der Reihenmöbel liegende Abstützung ein eine frei auswählbare Winkellage einzustellen
erlaubendes und feststellbares Gelenk mit einer im wesentlichen vertikal verlaufenden
Gelenkachse aufweist. Durch die Anordnung eines Gelenks zwischen gleich oder ungleich
ausgebildeten Sitzmöbel- bzw. Bankeinheiten ergibt sich der außerordentliche Vorteil,
daß diese nicht nur den jeweiligen räumlichen Verhältnissen leicht angepaßt werden
können, sondern sie bieten aufgrund ihrer zentralen Abstützung gleichermaßen ein attraktives
und bequemes Umfeld für Publikum und Patienten. Durch die Verbindung der Sitzmöbel-
bzw. Bankeinheiten über das gemeinsame Gelenk in der Abstützung ergibt sich ein stabiler
Verbund, da sich die Bankeinheiten gewissermaßen über die Abstützung selbst abstützen.
[0006] Da das Gelenk eine vergleichsweise weitläufige Winkelverstellung der Bankeinheiten
erlaubt, ist im Bedarfsfall eine radiale Aufstellung bzw. sogar ein Kreisaufbau möglich.
[0007] Zu einem besonders einfachen Aufbau des Gelenks trägt bei, wenn dieses eine auf einer
Aufstellfläche abstützbare, mit einem ersten Reihensitzmöbel verbundene Tragsäule
und ein gegenüber dieser um die Gelenkachse verschwenkbar gelagertes und mit einem
zweiten Reihensitzmöbel verbundenes Traggehäuse aufweist, das in der für den jeweiligen
Anwendungsfall ausgewählten Winkelstellung der Reihensitzmöbel zueinander mittels
einer Spanneinrichtung an der Tragsäule festsetzbar ist. Eine derartige Gelenkverbindung
ermöglicht nicht nur einen leichten Auf- und Zusammenbau der Sitzeinrichtung, sondern
zeichnet sich auch dadurch aus, daß die Abstützung vergleichsweise ohne große Füße
auskommt. Hierdurch wird der optische Gesamteindruck erheblich verbessert.
[0008] Zu einer schnellen Montage der Sitzeinrichtung trägt ferner bei, wenn die Tragsäule
und das Traggehäuse jeweils über eine Steckverbindung mit einem Tragrahmen des jeweils
zugeordneten Reihensitzmöbels lösbar verbunden sind. Über die beispielsweise mittels
Schrauben lösbare Steckverbindung, lassen sich die Tragrahmen der Reihensitzmöbel
bzw. Bankeinheiten relativ leicht mit der Tragsäule der Abstützung verbinden. Auf
diese Weise ist es sogar möglich, mit geringem Aufwand Bankeinheiten seitlich jeweils
einer Abstützung in umgekehrter Richtung anzuschließen, d. h. einmal weist die Sitzrichtung
in die eine und zum anderen in die andere Richtung. Hierdurch wird eine weitere Variante
einer Aufstellmöglichkeit der erfindungsgemäß ausgebildeten Sitzeinrichtung erreicht.
[0009] Um die Bankeinheiten in der jeweils ausgewählten Winkellage sicher festsetzen zu
können, weist die Spanneinrichtung eine in der Spannstellung sich einerseits an einer
Stirnwandung des Traggehäuses und andererseits an einem in die Tragsäule eingesetzten
Einsatzkörper abstützende Abstandshülse und eine diese durchdringende Spannschraube
auf.
[0010] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen in jeweils schematischer Darstellung:
- Figur 1
- eine Vorderansicht einer Sitzeinrichtung mit zwei Bankeinheiten,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Sitzeinrichtung mit einer in gestrichelten Linien dargestellten
Verstellage der Bankeinheiten,
- Figur 3
- einen teilweisen Querschnitt durch eine Abstützung der Sitzeinrichtung in vergrößertem
Maßstab, und
- Figuren 4 bis 6
- verschiedene Aufstellvarianten für die Sitzeinrichtung.
[0011] Eine in Figur 1 dargestellte Sitzeinrichtung 1 weist zwei Reihensitzmöbel in Form
von Bankeinheiten 2, 3 auf, die an ihrer Außenseite über eine Außenabstützung 4, 5
und auf ihren einander zugewandten Seiten über eine gemeinsame Abstützung 6 auf einer
Aufstellfläche 7 abgestützt sind.
[0012] Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzen die Bankeinheiten 2, 3 jeweils zwei
Sitze. Es versteht sich, daß auch nur ein Sitz oder auch mehr als zwei Sitze vorhanden
sein können. Entscheidend ist, daß die Sitze jeweils auf einem Tragrahmen 8, 9 der
Bankeinheiten 2, 3 angeordnet sind, beispielsweise dort festgeschraubt sind.
[0013] Entsprechend der Erfindung ist die Abstützung 6 als Gelenk ausgebildet, das um eine
im wesentlichen vertikal verlaufende Gelenkachse 11 eine Verschwenkung der Bankeinheiten
2 und 3 ermöglicht, sowie das in Figur 2 angedeutet ist. Wie sich daraus ergibt, kann
z. B. bei feststehender Bankeinheit 2 die Bankeinheit 3 um wenigstens 90° im Uhrzeigersinn
oder im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt werden, so daß sich auf diese Weise eine neue
Winkellage der beiden Bankeinheiten 2 und 3 zueinander ergibt.
[0014] Einzelheiten der Abstützung 6 sind aus Figur 3 ersichtlich. Die Abstützung 6 bzw.
das Gelenk weist zunächst eine Tragsäule 12 auf, die im Bereich ihres unteren Endes
eine zentrische Ringscheibe 13 aufweist, in die eine die Tragsäule 12 mit Abstand
zur Aufstellfläche 7 haltende Abstützschraube 14 eingesetzt ist. Die Abstützschraube
ist mit ihrem Schraubenkopf 15 auf einem auf der Aufstellfläche 7 liegenden Sicherungsring
16 abgestützt. Der untere Bereich der Tragsäule 12 ist über eine Schutzkappe 17 abgedeckt.
Oberhalb der Tragsäule 12 sitzt ein kappenförmig ausgebildetes Traggehäuse 18, an
dessen Stirnwandung 19 über Schrauben 21 eine Stützplatte 22 lösbar befestigt ist,
die ihrerseits eine Tischplatte 23 trägt. Wie aus Figur 2 ersichtlich, ist diese Tischplatte
rund bzw. zumindest annähernd rund ausgebildet, so daß beim Verschwenken der Bankeinheiten
2, 3 keine Behinderung eintritt.
[0015] Sowohl am oberen Ende der Tragsäule 12 als auch an dem Traggehäuse 18 ist jeweils
eine Steckverbindung 24, 25 vorgesehen. Die Steckverbindung 24 der Tragsäule 12 weist
einen am oberen Teil der Tragsäule 12 bzw. an einem dort befestigten Einsatzkörper
26 radial nach außen weisenden Tragarm 27 auf, der über Schrauben 28 mit dem einen
Tragrahmen, beispielsweise dem Tragrahmen 8 der Bankeinheit 2 verbunden ist. Die Steckverbindung
25 des Traggehäuses 18 weist einen am Außenmantel des Traggehäuses 18 in radial nach
außen weisender Richtung abstehenden Tragarm 29 auf, der über Schrauben 31 mit dem
Tragrahmen 9 der Bankeinheit 3 verbunden ist.
[0016] Zum Festsetzen der jeweiligen Winkellage der beiden Bankeinheiten 2 und 3 zueinander
ist eine Spanneinrichtung 32 vorgesehen. Diese weist eine sich in der Spannstellung
einerseits an der Innenwandung der Stirnwandung 19 und sich andererseits an dem Einsatzkörper
26 abstützende Abstandshülse 33 auf, die von einer Spannschraube 34 durchsetzt ist,
die in eine Mutter 35 eingreift. Nach Abnahme der Tischplatte 23 kann nach Lösen der
Spannschraube 34 die gewünschte Winkelaufstellung der Bankeinheiten 2, 3 eingestellt
werden.
[0017] In den Figuren 4 bis 6 ist eine Auswahl von denkbaren Aufstellvarianten der Sitzeinrichtung
dargestellt. Während Figur 4 eine annäherend Z-förmige bzw. S-förmige Aufstellposition
zeigt, ergibt sich aus Figur 5, daß auch eine halbkreisförmige oder unter Umständen
kreisförmige Aufstellung möglich ist.
[0018] Schließlich lassen sich aufgrund der Art der Verbindung der Bankeinheiten 2, 3 mit
der gemeinsamen Abstützung 6 relativ einfach auch solche Anordnungen erzeugen, wie
sie in Figur 6 gezeigt sind, wonach die Bankeinheiten umgekehrt aufgestellt, d. h.
mit unterschiedlichen Sitzrichtungen angeordnet sind.
[0019] Die Erfindung ist nicht nur auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern läßt im Rahmen der Ansprüche eine Vielzahl von abgeänderten Aufstellpositionen
zu.
1. Sitzeinrichtung mit wenigstens einer Abstützung (6) für Reihensitzmöbel (2, 3), vorzugsweise
mehrsitzige Bänke, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den einander zugewandten Seiten der Reihensitzmöbel (2, 3) liegende
Abstützung (6) ein eine frei auswählbare Winkellage einzustellen erlaubendes und feststellbares
Gelenk mit einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Gelenkachse (11) aufweist.
2. Sitzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk eine auf einer Aufstellfläche (7) abstützbare, mit einem ersten Reihensitzmöbel
(2) verbundene Tragsäule (12) und ein gegenüber dieser um die Gelenkachse (11) verschwenkbar
gelagertes und mit einem zweiten Reihensitzmöbel (3) verbundenes Traggehäuse (18)
aufweist, das in der für den jeweiligen Anwendungsfall ausgewählten Winkelstellung
der Reihensitzmöbel (2, 3) zueinander mittels einer Spanneinrichtung (32) an der Tragsäule
(12) festsetzbar ist.
3. Sitzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragsäule (12) und das Traggehäuse (18) jeweils über eine Steckverbindung
(24, 25) mit einem Tragrahmen (8, 9) des jeweils zugeordneten Reihensitzmöbels (2,
3) lösbar verbunden sind.
4. Sitzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckverbindung (24) der Tragsäule (12) einen im Bereich deren oberen Endes
der Tragsäule (12) radial nach außen weisend befestigten, vorzugsweise angeschweißten
Tragarm (27) und die Steckverbindung (25) des Traggehäuses (18) einen an deren Außenmantel
radial nach außen weisend befestigten, vorzugsweise angeschweißten Tragarm (29) aufweist.
5. Sitzeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung (32) eine in der Spannstellung sich einerseits an einer
Stirnwandung (19) des Traggehäuses (18) und andererseits an einem in die Tragsäule
(12) eingesetzten Einsatzkörper (26) abstützende Abstandshülse (33) und eine diese
durchdringende Spannschraube (34) aufweist.
6. Sitzeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der der Tragsäule abgewandten Oberseite der Stirnwandung (19) des Traggehäuses
(18) eine Stützplatte (22) lösbar befestigt ist, an der gegebenenfalls eine Tischplatte
(23) befestigt ist.
7. Sitzeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tischplatte (23) in Draufsicht gesehen rund bzw. annäherend rund ausgebildet
ist.
8. Sitzeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragsäule (12) im Bereich ihres unteren Endes eine zentrische Ringscheibe
(13) aufweist, in die eine die Tragsäule (12) mit Abstand zur Aufstellfläche (7) haltende
Abstützschraube (14) eingesetzt ist, die mit ihrem Schraubenkopf (15) auf einem auf
der Aufstellfläche (7) aufliegenden Sicherungsring, z. B. einem wellenförmigen Klemmfederring
(16), abgestützt ist.