[0001] Die Erfindung betrifft den Anfahrkopf eines Anfahrstranges für eine Stranggießanlage
mit einer oszillierenden Durchlaufkokille, deren Innenwände den Formhohlraum für die
Schmelze bilden, mit einem der Durchlaufkokille nachgeordneten, den Gußstrang stützenden
Strangführungsgerüst und mit einem Verformungsgerüst für den teilerstarrten Gußstrang,
welches dem Strangführungsgerüst vorgeordnet oder innerhalb des Strangführungsgerüstes
angeordnet ist, sowie ein Verfahren zum Einleiten eines kontinuierlichen Gießprozesses
an einer Stranggießanlage.
[0002] Zur Verbesserung der Qualität eines gegossenen Stranges ist es bekannt, diesen Strang
unmittelbar nach dem Austritt aus der Stranggießkokille - also in einem Bereich mit
noch flüssigem Kern - einer Dickenreduktion zu unterziehen. Zur Durchführung dieses
Dickenreduktionsverfahrens wird an der Strangführung ein keilförmiger Rollenspalt
eingestellt, mit dem ein Strang beispielsweise von einer Dicke von etwa 70 mm auf
eine Dicke von etwa 60 mm reduziert wird. Der Strang, der unmittelbar unter der Stranggießkokille
nur eine dünne Strangschale aufweist, erfährt hierdurch eine sanfte Dickenreduktion,
eine gemäß Fachliteratur sogenannte

Liquid Softreduction".
[0003] Zu Beginn des Gießvorganges muß der Formhohlraum der Durchlaufkokille mit einem in
seinem Querschnitt im wesentlichen dem Kokillenquerschnitt entsprechenden Anfahrkopf
verschlossen werden, damit die in die Durchlaufkokille eingebrachte Schmelze an diesem
Anfahrkopf und den ihn umgebenden Kokillenwänden erstarren und den Beginn des Gußstranges
bilden kann. Der Anfahrkopf hängt an einem Anfährstrang, der von Treibrollen im Strangführungsgerüst
angetrieben wird.
[0004] Probleme ergeben sich beim Ausfördern des Anfahrkopfes aus einer Stranggießanlage
mit einem Verformungsgerüst zur Durchführung der

Liquid Softreduction" dadurch, daß bei Gießbeginn die gesamte Strangführung dem Kokillenformat
entsprechend geöffnet werden muß und erst in Abhängigkeit von der Position des Anfahrkopfes,
nämlich seinem Vorbeibewegen am jeweiligen Strangführungssegment, ein Anstellen der
einzelnen Strangführungssegmente auf das gewünschte Zielformat des Gußstranges möglich
ist (DE-A 44 36 328). Dies bedingt eine komplexe Regelungstechnik und eine aufwendige
Hard- und Software zur Einstellung des Gießspaltes. Weiters kommt es durch das dickere
Anfangsstück zu erhöhten Ausbringungsverlusten, da das dickere Anfangsstück üblicherweise
verschrottet werden muß.
[0005] Ein Anfahrkopf, bei dessen Verwendung die zuvor beschriebenen Probleme ebenfalls
auftreten, ist aus der DE-A 195 03 911 bekannt. Er besteht aus einer Bodenplatte,
die in ihrem Querschnittsformat an den ausgangsseitigen Querschnitt des Formhohlraumes
der Durchlaufkokille mit geringem Spiel zu den begrenzenden Wänden des Formhohlraumes
angepaßt ist und einem topfartigen Körper, der von der Bodenplatte aufragt. Die an
den Querschnitt des Formhohlraumes angepaßte Bodenplatte ist nicht geeignet in einem
der Durchlaufkokille nachgeordneten Verformungsgerüst eine problemlose Dickenreduktion
auf das im nachfolgendem Strangführungsgerüst eingestellte Strangformat zu ermöglichen,
da in diesem Bereich die für eine problemlose Verformung notwendige Verformungstemperatur
nicht erzielt wird. Zusätzlich sind die Wände des topfartigen Körpers von Überfließöffnungen
durchbrochen, durch die die Schmelze in den Raum zwischen den Kokillenwänden und den
Anfahrstrangkopf gewollt eindringt, wodurch eine schnelle Durcherstarrung der Schmelze
im gesamten Bereich des Anfahrkopfes herbeigeführt wird.
[0006] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, einen Anfahrkopf der eingangs beschriebenen Art und ein Verfahren
zum Einleiten eines kontinuierlichen Gießprozesses vorzuschlagen, mit dem es möglich
die Rollenführungen des Strangführungsgerüstes einer Stranggießanlage auch ohne zusätzliche
Verstellmanipulationen der Rollenführungen auch in der Phase des Gießbeginnes zu durchfahren,
in welcher das Querschnittsformat des Formhohlraums in der Durchlaufkokille größer
ist als das Querschnittsformat des im Verformungsgerüst verformten und das nachfolgende
Strangführungsgerüst durchwandernden Gußstranges.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch daß der Anfahrkopf von einem Bodenteil
und von einem vom Bodenteil aufragenden Erweiterungsteil gebildet ist, wobei der Bodenteil
eine Dicke aufweist, die im wesentlichen der Strangdicke im Strangführungsgerüst entspricht
und der Erweiterungsteil den Formhohlraum der Kokille ausgangsseitig abschließt und
als deformierbarer Angießtrichter ausgebildet ist. Dieser Anfahrkopf zeichnet sich
dadurch aus, daß er durch seine Formgebung und weiche Konstruktion beim Durchlauf
durch den verformenden Abschnitt der Strangführung leicht deformiert werden kann und
die Verformungskräfte auf einen für die Strangführung zulässigen Bereich begrenzt
werden.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Erweiterungsteil von Wänden gebildet,
von denen zumindest zwei einander gegenüberliegende Wände über einen Teilbereich ihrer
Höhenerstreckung divergierend angeordnet sind. Die kontinuierlich zunehmende Strangdicke
in diesem Bereich ermöglicht die Ausbildung eines kontinuierlich dicker werdenden
flüssigen Kernes im Gußstrang und damit Verhältnisse, die den notwendigen Verformungswegen
entsprechen.
[0009] Zweckmäßig sind zur leichten Deformierbarkeit des Anfahrkopfes zumindest die Wände
mit divergierenden Teilbereichen als Doppelwände mit einer Luftkammer ausgebildet.
Durch die Ausbildung einer Luftkammer wird zusätzlich Sicherheit gegen einen Schmelzendurchbruch
erzielt, da bei Aufschmelzen der Innenwand die Schmelze nur in die Luftkammer eintritt
und nicht seitlich am Bodenteil vorbei in das Verformungsgerüst bzw. das Strangführungsgerüst
austreten kann.
[0010] Eine Verbesserung der konstruktiven Augestaltung ergibt sich dadurch, daß zumindest
die Wände mit divergierenden Teilbereichen Verstärkungsrippen aufweisen. Durch diese
Maßnahme wird die Verformungsstabilität der divergierenden Wände verbessert, die durch
die Erhitzung der Bauteile reduziert wird.
[0011] Ein optimal verformbarer Anfahrkopf ergibt sich dadurch, daß die gegenüberliegenden
Wände mit divergierenden Teilbereichen durch Wände mit einer Knickfalte verbunden
sind. Durch diese Maßnahme wird das Zusammenpressen der gegenüberliegenden divergierenden
Wände erleichtert und die Verformung der Wände mit einer Knickfalte vorgegeben.
[0012] Ein Durchtritt von Schmelze zwischen den Kokillenwänden und dem Anfahrkopf wird dadurch
verhindert, daß zwischen den Wänden des Erweiterungsteils und den Innenwänden der
Durchlaufkokille eine Dichtung, vorzugsweise eine Dichtschnur, angeordnet ist, die
vorzugsweise an der oberen Berandung des Erweiterungsteiles angeordnet ist.
[0013] Um ein zu rasches Abkühlen, insbesondere ein Durcherstarren der Schmelze im Kontaktbereich
mit dem Anfahrkopf zu verzögern, wird nach einer weiteren Ausführungsform vorgeschlagen,
daß der vom Bodenteil und dem Erweiterungsteil gebildete Köcher für die Schmelzenaufnahme
an seiner Innenseite zumindest in einem unteren Bereich eine Auskleidung aus Isolationsmaterial
aufweist.
[0014] Zweckmäßigerweise ist zur Verbesserung der Verformbarkeit vorzugsweise mittig zwischen
den aufragenden Wänden des Erweiterungsteils ein verformbarer Verdrängungskörper angeordnet.
[0015] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Bodenteil ein lösbares Verbindungselement
zum Ankoppeln an den Anfahrstrang auf.
[0016] Durch diese Maßnahme ist es möglich von Gießbeginn an einen Gußstrang mit der gewünschten
Zieldicke zu produzieren. Der Trennschnitt zum Abschopfen des Anfahrkopfes kann direkt
hinter diesem angesetzt werden, wodurch sich eine wesentliche Minimierung des Ausschußanteils
ergibt.
[0017] Ein Verfahren zum Einleiten eines kontinuierlichen Gießprozesses an einer Stranggießanlage,
insbesondere an einer Stahl-Stranggießanlage, mit einer oszillierenden Durchlaufkokille,
welche vor Gießbeginn ausgangsseitig von einem Anfahrstrang verschlossen wird, mit
einem der Durchlaufkokille nachfolgenden Strangführungsgerüst und einem dem Strangführungsgerüst
vorgeordneten oder innerhalb des Strangführungsgerüstes angeordneten Verformungsgerüst,
in welchem der sich mit Gießbeginn bildende Gußstrang nach dem Austritt aus der Durchlaufkokille
in einem Bereich dickenreduziert wird, in dem er noch einen flüssigen Kern aufweist,
ist dadurch gekennzeichnet, daß der deformierbare Anfahrkopf im Wirkungsbereich des
Verformungsgerüstes zumindest abschnittsweise dickenreduziert wird.
[0018] Vorteilhaft wird der einen Bodenteil und einen von diesem aufragenden Erweiterungsteil
aufweisende Anfahrkopf im Bereich des Erweiterungsteiles aufdas Maß der Dicke des
Bodenteiles dickenreduziert. Eine Minimierung der Belastung des Verformungsgerüstes
ergibt sich, wenn der Anfahrkopf in einem Bereich dickenreduziert wird, in dem er
noch einen flüssigen Kern aufweist, oder in dem zwischen den aufragenden Wänden des
Erweiterungsteiles ein verformbarer Verdrängungskörper angeordnet ist.
[0019] Im folgenden werden nicht einschränkende Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Stranggießanlage mit Kokille, Verformungsgerüst
und Strangführung sowie den Anfahrstrang mit dem erfindungsgemäßen Anfahrkopf in der
Startposition,
Fig. 2 die Stranggießanlage gemäß Fig. 1 während des kontinuierlichen Gießbetriebes,
Fig. 3 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anfahrkopfes in einem Längsschnitt,
Fig. 4 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anfahrkopfes in einer Draufsicht,
Fig. 5 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anfahrkopfes in einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 6 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anfahrkopfes in einer dritten Ausführungsform.
[0020] Eine Stranggießanlage zum Gießen eines Gußstranges, insbesondere eines Stahlstranges
mit Brammen- oder Dünnbrammenquerschnitt, wie sie andeutungsweise in den Figuren 1
und 2 dargestellt ist, besteht aus einer oszillierenden Durchlaufkokille 1, deren
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehende Innenwände 2 den Formhohlraum 3 für
die Aufnahme der von einem nicht dargestellten Zwischengefäß über ein Gießrohr 4 zugeführten
Stahlschmelze 5 bilden und eine Strangführung 6 bestehend aus einem Fußrollengerüst
7, einem Verformungsgerüst 8, in welchem die Dicke des noch einen flüssigen Kern 9
aufweisenden Gußstranges 10 reduziert wird und den daran anschließenden Strangführungsgerüsten
11, von denen lediglich das erste Strangführungsgerüst dargestellt ist. Das Fußrollengerüst
7, das Verformungsgerüst 8 und die Strangführungsgerüste 11 sind mit Strangführungsrollen
12 bestückt, die den Gußstrang im Bereich des Fußrollengerüstes 7 und der Strangführungsgerüste
11 vorwiegend stützen und im Bereich des Verformungsgerüstes 8 vorwiegend verformen.
In Abweichung vom dargestellten einstufigen Verformungsgerüst 8 ist eine mehrstufige
Ausgestaltung des Verformungsgerüstes, beispielsweise gebildet von mehreren Segmenten
durchaus möglich.
[0021] Zu Beginn des Gießvorganges ist die Durchlaufkokille 1 mit dem Anfahrkopf 13 eines
Anfahrstranges 14 ausgangsseitig verschlossen und mit einer Dichtschnur 15 zu den
Innenwänden 2 der Durchlaufkokille 1 abgedichtet, um so den Austritt von Stahlschmelze
5 zu verhindern. Diese Startposition ist in Fig. 1 dargestellt. Der Anfahrkopf 13
ist mit einem lösbaren Verbindungselement 16, welches von ineinandergreifenden Haken
17 gebildet ist, mit dem Anfahrstrang 14 lösbar verbunden.
[0022] Die Strangführungsrollen 12 des Fußrollengerüstes 7 fluchten mit den Innenwänden
2 der Durchlaufkokille 1. Die Strangführungsrollen 12 des Verformungsgerüstes 8 und
des Strangführungsgerüstes 11 sind an den Anfahrstrang 14 bzw. den Gußstrang 10 anstellbar
bzw. auf eine gewünschte Gießstrangdicke 18 einstellbar.
[0023] In Fig. 2 ist die Stranggießanlage im kontinuierlichen Gießbetrieb dargestellt. Der
Gußstrang 10 wird mit einem Rechteckquerschnitt in der Durchlaufkokille 1 gebildet
und weist beim Austritt aus der Durchlaufkokille einen flüssigen Kern 9 auf, der im
Bereich des Verformungsgerüstes 8 kontinuierlich kleiner wird. Im nachfolgenden Strangführungsgerüst
11 erfolgt die Durcherstarrung des Gußstranges 10. Nach dem Austritt aus der Durchlaufkokille
1 wird die Außenkontur des Gußstranges 10 von den Strangführungsrollen 12 aufrechterhalten.
[0024] Der als Schweißkonstruktion ausgebildete Anfahrkopf 13, wie er in einer ersten Ausführungsform
in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist, besteht aus einem Bodenteil 19, der von einem
starren metallischen Block gebildet ist und einem von diesem Bodenteil 19 aufragenden
Erweiterungsteil 20, der von metallischen, plattenförmigen Wänden 21 gebildet ist.
Die Dicke 22 des Bodenteils 19 ist auf die Gußstrangdicke 18 abgestimmt, mit der der
Gußstrang 10 das dem Verformungsgerüst 8 folgende Strangführungsgerüst 11 durchläuft
und ist in seiner Breitenerstreckung auf die Gießbreite des Gußstranges 10 abgestimmt,
auf die der Formhohlraum 3 der Durchlaufkokille 1 eingestellt ist. Der Erweiterungsteil
20 entspricht in seinem unteren Bereich dem Querschnitt des Bodenteils 19 und ragt
von diesem trichterförmig nach oben auf. Er ist von zwei einander gegenüberliegenden
plattenförmigen Wänden 21 gebildet, die über einen Teilbereich 23 ihrer Höhenerstreckung
24 divergieren und in der Durchlaufkokille 1 bis zu deren Innenwände 2 ragen. Zwischen
den Wänden 21 sind Wände 25 eingeschweißt, die eine Knickfalte 26 aufweisen. Die Wände
21, 25 sind unter Einwirkung der Strangführungsrollen 12 des Verformungsgerüstes 8
plastisch verformbar und aus Blechen mit geringer Wandstärke hergestellt, wobei die
Wandstärke so abgestimmt ist, daß ein Durchschmelzen der Wände 25 sicher verhindert
wird.
[0025] In dem durch die Oberseite des Bodenteils 19 und den Wänden 21, 25 des Erweiterungsteiles
20 gebildeten Köcher 27, der zur Schmelzenaufnahme dient, ist ein Teilbereich 28 mit
einer Auskleidung aus Isolationsmaterial 29 ausgekleidet. Die Wand 21 ist mit einer
Verstärkungsrippe 30 versehen.
[0026] Fig. 5 zeigt einen Anfahrkopf 13 mit einem mittig zwischen den Wänden 21 des Erweiterungsteils
20 vom Bodenteil 19 aufragenden verformbaren Verdrängungskörper 31, der mit seinem
weichen Kern die Verformbarkeit des Anfahrkopfes 13 verbessert. Dieser Verdrängungskörper
kann beispielsweise aus porösem Feuerfestmaterial hergestellt werden.
[0027] Fig. 6 zeigt einen Anfahrkopf 13, bei dem die Wände 21 als Doppelwände mit einer
Luftkammer 32 ausgestaltet sind.
[0028] Das Einleiten des kontinuierlichen Gießprozesses erfolgt folgendermaßen:
Der Anfahrstrang 14 mit dem angekoppelten Anfahrkopf 13 wird entweder von oben durch
die Durchlaufkokille 1 oder von unten durch die Strangführung in eine Position gebracht,
bei der der Anfahrkopf 13 die Durchlaufkokille ausgangsseitig verschließt. Der Spalt
zwischen den Innenwänden 2 der Durchlaufkokille 1 und dem Anfahrkopf 13 wird mit einer
Dichtschnur 15 abgedichtet. Durch das Gießrohr 4 wird Stahlschmelze 5 von oben eingangsseitig
in den Formhohlraum 3 der Durchlaufkokille eingebracht. Die Stahlschmelze beginnt
an den Innenwänden 2 und am Anfahrkopf 13 zu erstarren und bildet den Beginn des Gußstranges
10. Wenn die Durchlaufkokille ausreichend mit Stahlschmelze 5 gefüllt ist, wird der
Anfahrstrang 14 nach unten durch die Strangführung abgezogen und zieht den Gußstrang
mit. Im Bereich des Verformungsgerüstes 8 wird zuerst der vom Erweiterungsteil 20
gebildete Teil des Anfahrkopfes 13 auf das Maß der gewünschten Gußstrangdicke 18 dickenreduziert
und im weiteren der nachfolgende Gußstrang 10. Der Durcherstarrungspunkt 34 des Gußstranges
wird regelungstechnisch über die Kühlintensität beeinflußt. Im Auslaufbereich der
Stranggießanlage wird der Teil des Gußstranges 10, der den Anfahrkopf 13 enthält mit
einer Brennschneidemaschine abgetrennt.
[0029] Es liegt selbstverständlich im Schutzumfang der Erfindung, verschiedene verbessernde
Maßnahmen, die bei den einzelnen Ausführungsformen der Erfindung erwähnt sind, miteinander
in anderer Art zu kombinieren. Beispielsweise ist es möglich, die Ausführungsform
mit Doppelwänden zusätzlich mit einer Auskleidung aus Isoliermaterial zu versehen.
Auch ist es möglich, die von den Doppelwänden gebildete Luftkammer teilweise oder
zur Gänze mit Isoliermaterial oder einem verformbaren Verdrängungskörper zu füllen.
1. Anfahrkopf (13) eines Anfahrstranges (14) für eine Stranggießanlage mit einer oszillierenden
Durchlaufkokille (1), deren Innenwände (2) den Formhohlraum (3) für die Schmelze bilden,
mit einem der Durchlaufkokille (1) nachgeordneten, den Gußstrang (10) stützenden Strangführungsgerüst
(11) und mit einem Verformungsgerüst (8) für den teilerstarrten Gußstrang (10), welches
dem Strangführungsgerüst (11) vorgeordnet oder innerhalb des Strangführungsgerüstes
(11) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfahrkopf (13) von einem Bodenteil
(19) und einem vom Bodenteil aufragenden Erweiterungsteil (20) gebildet ist, wobei
der Bodenteil (19) eine Dicke (22) aufweist, die im wesentlichen der Strangdicke im
Strangführungsgerüst (11) entspricht und der Erweiterungsteil (20) den Formhohlraum
(3) der Durchlaufkokille (1) ausgangseitig abschließt und als deformierbarer Angießtrichter
ausgebildet ist.
2. Anfahrkopfnach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Erweiterungsteil (20) von
Wänden (21, 25) gebildet ist, von denen zumindest zwei einander gegenüberliegende
Wände (21) über einen Teilbereich (23) ihrer Höhenerstreckung (24) divergierend angeordnet
sind.
3. Anfahrkopfnach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Wände (21) mit
divergierenden Teilbereichen als Doppelwände mit einer Luftkammer (32) ausgebildet
sind.
4. Anfahrkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die Wände (21) mit divergierenden Teilbereichen Verstärkungsrippen (30) aufweisen.
5. Anfahrkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüberliegenden
Wände (21) mit divergierenden Teilbereichen durch Wände (25) mit einer Knickfalte
(26) verbunden sind.
6. Anfahrkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Wänden (21, 25) des Erweiterungsteils (20) und den Innenwänden (2) der Durchlaufkokille
(1) eine Dichtung, vorzugsweise eine Dichtschnur (15), angeordnet ist, die vorzugsweise
an der oberen Berandung des Erweiterungsteiles angeordnet ist.
7. Anfahrkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Bodenteil
(19) und dem Erweiterungsteils (20) gebildete Köcher (27) für die Schmelzenaufnahme
an seiner Innenseite, zumindest in einem unteren Bereich (28), eine Auskleidung aus
Isolationsmaterial (29) aufweist.
8. Anfahrkopf nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise
mittig, zwischen den aufragenden Wänden (21, 25) des Erweiterungsteils (20) ein verformbarer
Verdrängungskörper (31) angeordnet ist.
9. Anfahrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Bodenteil
(19) ein lösbares Verbindungselement (16) zum Ankoppeln an den Anfahrkopf (13) aufweist.
10. Verfahren zum Einleiten eines kontinuierlichen Gießprozesses an einer Stranggießanlage,
insbesondere an einer Stahl-Stranggießanlage, mit einer oszillierenden Durchlaufkokille
(1), welche vor Gießbeginn ausgangsseitig von einem Anfahrkopf (13) verschlossen wird,
mit einem der Durchlaufkokille nachfolgenden Strangführungsgerüst (11) und einem dem
Strangführungsgerüst vorgeordneten oder innerhalb des Strangführungsgerüstes angeordneten
Verformungsgerüst (8), in welchem der sich mit Gießbeginn bildende Gußstrang (10)
nach dem Austritt aus der Durchlaufkokille in einem Bereich dickenreduziert wird,
in dem er noch einen flüssigen Kern (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der
deformierbare Anfahrkopf (13) im Wirkungsbereich des Verformungsgerüstes (11) zumindest
abschnittsweise dickenreduziert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der einen Bodenteil (19) und
einen von diesem Aufragenden Erweiterungsteil (20) aufweisende Anfahrkopf (13) im
Bereich des Erweiterungsteiles (20) auf das Maß der Dicke (22) des Bodenteiles (19)
dickenreduziert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfahrkopf (13)
in einem Bereich dickenreduziert wird, in dem er noch einen flüssigen Kern (9) aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfahrstrang (13)
in einem Bereich dickenreduziert wird, in dem zwischen den aufragenden Wänden (21)
des Erweiterungsteils (20) ein verformbarer Verdrängungskörper (31) angeordnet ist.