[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Modifizierung von gereinigten
oder chemisch vorbehandelten Metalloberflächen mit wäßrigen Lösungen organischer Polymerer
und die Verwendung der modifizierten Metalloberflächen zur Lackierung, insbesondere
für die kathodische Elektrotauchlackierung.
[0002] Die Verbesserung der Naßhaftfestigkeit organischer Beschichtungen auf Stahloberflächen,
die mit stark verdünnten Lösungen von Polysäuren, wie Polyacryl- und Polymethylenacrylsäure
behandelt werden und eine verbesserte Haftung zu Alkyd/Melamin-, Epoxid- und Polyurethanharzen
aufweisen, wird von Z. Gao, H. Yamabe, B. Marold und W. Funke in farbe + lack, 98
(1992), Nr. 12, S. 917 beschrieben.
[0003] Die Phosphatierung von Eisen und Eisenlegierungen ist eine allgemein gebräuchliche
Methode, um die Korrosionsbeständigkeit des Metalls zu erhöhen und die Haftung zu
einer Lackierung zu verbessern.
[0004] Aus der Publikation J. of Coatings Technol. 65 (1993), Nr. 819, S. 59-64 sind auch
Phosphatierlösungen mit Polyethylenimin als Additiv bekannt, die Phosphatschichten
mit einer niedrigen Permeabilität gegenüber Feuchtigkeit aufweisen.
[0005] Die Elektrotauchlack-Beschichtung erfolgt generell auf phosphatiertem Untergrund.
Eine verbesserte Lackhaftung, insbesondere zu den Elektrotauchlacken wird häufig durch
eine Modifizierung der Phosphatierungsbäder erreicht (vgl. z.B. DE-A 22 32 067, japanische
Patentanmeldung Nr. 58 144 477 (Chemical Abstracts 99/216843) und DE-A 34 08 577).
[0006] Um die Lackhaftung noch weiter zu erhöhen, werden spezielle passivierende Nachspülungen,
beispielsweise Chromatlösungen verwendet (vgl. hierzu auch Dr. Josef Ruf, Organischer
Metallschutz: Entwicklung und Anwendung von Beschichtungsstoffen / Josef Ruf - Hannover:
Vincentz, 1993, S. 646f).
[0007] Die Lackhaftung und insbesondere die Korrosionsfestigkeit auf den verwendeten Konversionsschichten
genügen jedoch nicht immer den gestellten Anforderungen.
[0008] Aus der EP-A-0 274 738 ist ein Verfahren zur Erzeugung von hydrophilen Überzügen
auf Aluminiumoberflächen zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit bekannt, bei
dem man auf die Aluminiumoberflächen eine wässrige Lösung oder Dispersion eines speziellen
amphoteren (Meth)acrylamid-copolymerisats, welches neben (Meth)acrylamid ungesättigte
kationische und ungesättigte anionische Monomere eingebaut enthält, aufbringt. Ein
Hinweis auf die Behandlung von Metalloberflächen zur Verbesserung der Lackhaftung
ist dieser Druckschrift nicht zu entnehmen.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, durch eine auf gereinigte Metalloberflächen
oder auf industriell eingesetzte Konversionsschichten zusätzlich aufgebrachte dünne
Polymerschicht die Lackhaftung wesentlich zu verbessern und auf diese Weise eine verbesserte
Schutzwirkung, insbesondere eine verringerte Rostunterwanderung der Beschichtung zu
erhalten.
[0010] Überraschenderweise läßt sich diese Aufgabe besonders vorteilhaft dadurch lösen,
daß die gereinigte oder chemisch vorbehandelte Metalloberfläche mit einer dünnen Schicht
eines Aminogruppen enthaltenden Polymeren überzogen wird.
[0011] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Modifizieren von gereinigten
oder chemisch vorbehandelten Metalloberflächen mit wäßrigen Lösungen organischer Polymerer,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die gereinigten oder chemisch vorbehandelten Metalloberflächen
mit einer wäßrigen Lösung von Aminogruppen enthaltenden organischen Polymeren behandelt
werden.
[0012] Die Behandlung mit wäßriger Lösung des Aminogruppen enthaltenden organischen Polymeren
kann dabei durch Gießen, Sprühen oder Tauchen erfolgen.
[0013] Bei den Metalloberflächen handelt es sich insbesondere um solche von Eisen, Eisenlegierungen,
Zink, Aluminium, Kupfer, Kobalt, Nickel oder Mangan, wobei vorzugsweise auch chemisch
vorbehandelte Metalloberflächen, insbesondere Metalloberflächen mit Phosphatkonversionsschichten,
gegebenenfalls mit Wasser oder Chromatlösung nachgespült, eingesetzt werden können.
[0014] Als Aminogruppen enthaltende organische Polymere werden für das erfindungsgemäße
Verfahren vorzugsweise Hydrolyseprodukte von Polymeren, die Einheiten der allgemeinen
Formel (I)

enthalten oder daraus bestehen, wobei R
1 und R
2 untereinander gleich oder verschieden sind und für H oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
stehen, eingesetzt.
[0015] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem die Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten modifizierten Metalloberflächen zur Lackierung, insbesondere
für die kathodische Elektrotauchlackierung.
[0016] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren modifizierten Metalloberflächen zeichnen
sich durch deutlich verbesserten Korrosionsschutz aus, der sich insbesondere nach
einer Elektrotauchlackierung, insbesondere einer kathodischen Elektrotauchlackierung
ausweist.
[0017] Im einzelnen ist zum erfindungsgemäßen Verfahren folgendes aus zuführen.
[0018] Als zu modifizierende Metalloberflächen kommen für das erfindungsgemäße Verfahren
solche aus Eisen, Eisenlegierungen, Stahl, Zink, Aluminium, Kupfer, Kobalt, Nickel
und Mangan in Frage, die entweder gereinigt (entfettet) oder chemisch vorbehandelt,
z.B. phosphatiert und/oder chromatiert sein können.
[0019] Der Auftrag des Aminogruppen enthaltenden organischen Polymeren erfolgt im allgemeinen
aus wäßriger Lösung, beispielsweise durch Gießen, Sprühen, Tauchen und anschließendes
Trocknen der so modifizierten Metalloberflächen.
[0020] Als Aminogruppen enthaltende organische Polymere eignen sich vorzugsweise Aminogruppen
enthaltende Hydrolyseprodukte von Polymeren die Struktureinheiten der allgemeinen
Formel (I)

enthalten oder daraus bestehen, wobei R
1 und R
2 untereinander gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl,
Amyl, n-Hexyl, Isohexyl oder Cyclohexyl stehen können.
[0021] Beispiele für derartige Hydrolyseprodukte sind Hydrolyseprodukte von Homo- und Copolymeren
des N-Vinylformamid, N-Vinyl-N-methylformamid, N-Vinylacetamid, N-Vinyl-N-methylacetamid,
N-Vinyl-N-ethylacetamid, N-Vinylpropionamid und N-Vinyl-N-Methylpropionamid, wobei
N-Vinylformamid als sehr leicht hydrolisierbar bevorzugt ist. Als Comonomere kommen
monoethylenisch ungesättigte Carbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atome sowie die wasserlöslichen
Salze dieser Monomere in Betracht.
[0022] Zu dieser Gruppe von Comonomeren gehören beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure,
Dimethylacrylsäure, Ethacrylsäure, Maleinsäure, Citraconsäure, Methylenmalonsäure,
Allylessigsäure, Vinylessigsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Mesaconsäure und Itaconsäure.
Aus dieser Gruppe von Monomeren bevorzugt sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure
oder auch Mischungen der genannten Carbonsäuren, insbesondere Mischungen aus Acrylsäure
und Maleinsäure oder Mischungen aus Acrylsäure und Methacrylsäure. Die Comonomeren
können entweder in Form der freien Carbonsäuren oder in partiell oder vollständig
neutralisierter Form bei der Copolymerisation eingesetzt werden. Zur Neutralisation
der monoethylenisch ungesättigten Carbonsäuren können beispielsweise Alkalimetall-,
Erdalkalimetallbasen, Ammoniak oder Amine, z.B. Natronlauge, Kalilauge, Soda, Pottasche,
Natriumhydrogencarbonat, Magnesiumoxid, Calciumhydroxyd, Calciumoxid, Ammoniak, Triethylamin,
Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Morpholin, Diethylentriamin oder Tetraethylenpentamin
verwendet werden.
[0023] Weitere geeignete Comonomere sind beispielsweise die Ester, Amide und Nitrile der
oben angegebenen Carbonsäuren, z.B. Acrylsäuremethylestern, Acrylsäureethylester,
Acrylsäure-n- und -isopropylester, Acrylsäure-n- und -isobutylester, Acrylsäurehexylester,
Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäureethylester, Methacrylsäurebutylester, Hydroxyethylacrylat,
Hydroxypropylacrylat, Hydroxybutylacrylat, Hydroxyisobutylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxypropylmethacrylat, Hydroxyisobutylmethacrylat, Maleinsäuremonomethylester,
Maleinsäuredimethylester, Maleinsäuremonoethylester, Maleinsäurediethylester, 2-Ethylhexylacrylat,
2-Ethylhexylmethacrylat, Acrylamid, Methacrylamid, N-Dimethylacrylamid, N-tert.-Butylacrylamid,
Acrylnitril, Methacrylnitril, Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat,
Diethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylmethacrylat, die Salze der zuletzt genannten
Monomeren mit Carbonsäuren oder Mineralsäuren sowie die quaternierten Produkte. Außerdem
eignen sich als Monomere Acrylamidoglykolsäure, Vinylsulfonsäure, Allylsulfonsäure,
Methallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Acrylsäure-(3-sulfopropyl)ester, Methacrylsäure-(3-sulfopropyl)ester
und Acrylamidomethylpropansulfonsäure sowie Phosphonsäuregruppen enthaltende Monomere,
wie Vinylphosphat, Allylphosphat und Acrylamidomethylpropanphosphonsäure.
[0024] Weitere geeignete Verbindungen dieser Gruppe sind N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam,
N-Vinylimidazol, N-Vinyl-2-methylimidazolin, Diallylammoniumchlorid, Vinylacetat und
Vinylpropionat. Es ist selbstverständlich auch möglich, Mischungen der genannten Monomere
einzusetzen, beispielsweise zur Verbesserung der Haftung.
[0025] Die Copolymeren sollten mindestens 20 Gew.-%, bevorzugt mindestens 50 Gew.-% N-Vinylamide
einpolymerisiert, enthalten.
[0026] Die Herstellung der Copolymerisate kann nach bekannten Verfahren, z.B. der Lösungs-,
Fällungs-, Suspensions- oder Emulsionspolymerisation unter Verwendung von Verbindungen,
die unter den Polymerisationsbedingungen Radikale bilden, erfolgen. Die Polymerisationstemperaturen
liegen dabei üblicherweise in dem Bereich von 30 bis 200, vorzugsweise 40 bis 110°C.
Geeignete Initiatoren sind beispielsweise Azo-, und Peroxyverbindungen sowie die üblichen
Redoxinitiatorsysteme, wie Kombinationen aus Wasserstoffperoxyd und reduzierend wirkenden
Verbindungen, z.B. Natriumsulfit, Natriumbisulfit, Natriumformaldehydsulfoxilat und
Hydrazin. Diese Systeme können gegebenenfalls zusätzlich noch geringe Mengen eines
Schwermetallsalzes enthalten.
[0027] Die erfindungsgemäß einzusetzenden Homo- und Copolymeren besitzen im allgemeinen
K-Werte von 7 bis 300, bevorzugt 10 bis 250. Die K-Werte können nach H. Fikentscher
in wäßriger Lösung bei 25°C, bei Konzentrationen, die je nach K-Wert zwischen 0,1
% und 5 % liegen, gemessen werden.
[0028] Die oben beschriebenen Homo- bzw. Copolymerisate der allgemeinen Formel (I) werden
durch Einwirkung von Säuren oder Basen dahingehend modifiziert, daß infolge dieser
Behandlung die Formylgruppe aus dem einpolymerisierten N-Vinylformamid unter Bildung
von Amin- bzw. Ammoniumgruppen abgespalten wird. Die Solvolysetemperaturen liegen
üblicherweise im Bereich von 20 bis 100°C, vorzugsweise 70 bis 90°C. Geeignete Säuren
sind beispielsweise Carbonsäuren wie Ameisensäure, Essigsäure oder Propionsäure, eine
Sulfonsäure wie Benzolsulfonsäure oder Toluolsulfonsäure oder eine anorganische Säure
wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Bromwasserstoffsäure.
[0029] Als Basen eignen sich Natronlauge oder Kalilauge sowie Ammoniak, Amine und Erdalkalimetallbasen
wie Kalziumhydroxid.
[0030] Beispiele für die Herstellung der Homo- und Copolymerisate und die anschließende
Solvolyse sind in DE-A-32 13 873 und DE-A-35 34 273 beschrieben.
[0031] Zur Entsalzung der Polymerisate verwendet man die üblichen Methoden wie Ionenaustauscher,
Elektrodialyse oder Ultrafiltration.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für die Behandlung von Eisen, Eisenlegierungen
und chemisch vorbehandelten Untergrund, wie phosphatierten und ggf. mit Wasser bzw.
Chromatlösung nachgespülten Metalloberflächen geeignet. Es eignet sich jedoch auch
für die Oberflächenmodifizierung von Zink, Aluminium, Kupfer, Kobalt, Nickel und Mangan.
[0033] Die Aufbringung der wäßrigen Polymerlösung erfolgt, wie bereits oben erwähnt, zweckmäßigerweise
durch Tauchen, Gießen oder Sprühen.
[0034] Für das erfindungsgemäße Verfahren können Polymerlösungen mit Feststoffgehalten zwischen
0,01 und 5, vorzugsweise zwischen 0,1 und 1 Gew.-% im Temperaturbereich zwischen 20
und 80°C eingesetzt werden.
[0035] Die Modifizierung der Metalloberfläche durch das Aminogruppen enthaltende organische
Polymer ließ sich durch Sekundärionen-Massenspektrometrie (TOF-SIMS) und Raster-Kraft-mikroskopie
(RKM) nachweisen.
[0036] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren modifizierten Metall- oder chemisch vorbehandelten
Metalloberflächen eignen sich prinzipiell für alle Zwecke, für die chemisch vorbehandelte
Metalloberflächen geeignet sind. In Verbindung mit einer Lackierung, bewirken die
Polymerschichten eine ungewöhnlich starke Verbesserung der Beständigkeit des Lackfilmes
gegen Rostunterwanderung bei korrosiver Beanspruchung. Dieser Vorteil wird besonders
bei der kathodischen Elektrotauchlackierung deutlich, weshalb das Verfahren für diese
Lackierart besonders vorteilhaft angewendet wird. Praktische Anwendung findet das
erfindungsgemäße Verfahren z.B. für Modifizierung von phosphatierten Autokarosserien.
[0037] Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente sind, soweit nicht anders angegeben,
Gewichtsteile und Gewichtsprozente.
[0038] Allgemeines Prüfverfahren:
190 x 105 x 0,75 mm große Prüfbleche wurden jeweils 1 Minute in wäßrige Polyvinylaminlösungen
(K-Wert 30) getaucht. Die Konzentrationen der Polymerlösungen waren 0,01; 0,1; 1 und
2 %. Die Badtemperatur betrug jeweils 23° und 50°C, s. Tabelle. Nach dem Trocknen
an Luft wurden die Bleche noch 5 Sekunden in vollentsalztes Wasser getaucht und erneut
an Luft getrocknet.
[0039] Zur weiteren Prüfung der Wirkung wurden die vorbehandelten Prüfbleche mit einem Elektrotauchlack
beschichtet.
[0040] Als Elektrotauchlack wurde eine Tauchbadlösung verwendet, wie sie in der DE-A-42
08 056 als Vergleichsbeispiel angegeben ist. An den als Kathode geschalteten Prüfblechen
wurde bei Raumtemperatur in üblicher Weise der Lack abgeschieden und 25 Minuten bei
175°C eingebrannt. Bei Abscheidespannungen von 320 bis 380 V wurden Schichtdicken
von 23 µm erzielt.
[0041] Als Maß für die Haftung der Lacke wurde die Unterrostung am Ritz bestimmt. Hierzu
wurde auf den Stahlblechen ein 0,1 mm breiter Längsschnitt, auf den Blechen mit einer
Phosphat-Konversionsschicht ein 0,1 mm breiter Kreuzschnitt in die Lackierung eingeritzt,
der bis zum Blechuntergrund reichte.
[0042] Die lackierten Stahlbleche wurde sodann 15 Tage im Salzsprühnebeltest (40°C, 5 %ige
NaCl-Lösung: DIN 50 021) auf Korrosionsbeständigkeit geprüft. Die lackierten Stahlbleche
mit Phosphat-Konversionsschicht wurden im salt-water-soak-test geprüft. Hierzu wurde
das Prüfblech 10 Tage in eine auf 55°C aufgeheizte 5 %ige NaCl-Lösung eingetaucht.
[0043] In der Tabelle ist das maximale und durchschnittliche Ausmaß der Unterrostung (in
Millimeter) an der Schnittstelle nach beiden Seiten hin angegeben.
[0044] Die Referenzproben wurden analog nach den oben beschriebenen Verfahren elektrotauchlackiert
und anschließend Korrosionstests unterzogen nur mit dem Unterschied, daß keine haftvermittelnde
Schicht aufgebracht war.
Beispiel 1
[0045] Entfettetes Karosseriestahlblech (z.B. St 1405) wurde wie oben angegeben in wäßrige
Polyvinylaminlösungen verschiedener Konzentration eingetaucht, nachbehandelt und elektrotauchlackiert.
Beispiel 2
[0046] Beidseitig Manganmodifiziert-niedrigzink-phosphatiertes (Spritzverfahren) und anschließend
mit Cr(VI)/Cr(III)-Lösung nachgespültes Stahlblech (BONDER® 26 60 OC) wurde wie oben
angegeben in wäßrige Polyvinylaminlösungen verschiedener Konzentration eingetaucht
und weiterverarbeitet.
Beispiel 3
[0047] Ein auf einer Seite verzinktes und auf der anderen Seite Manganmodifiziert-niedrigzink-phosphatiertes
(Spritzverfahren) und anschließend mit Cr(VI)/Cr(III)-Lösung nachgespültes Stahlblech
(BONDER® 26 W OM) wurde wie oben angegeben in wäßrige Polyvinylaminlösungen verschiedener
Konzentration eingetaucht und weiterverarbeitet.
Beispiel 4
[0048] Ein beidseitig Manganmodifiziert-niedrigzink-phosphatiertes (Spritzverfahren) und
anschließend mit Wasser nachgespültes Stahlblech (BONDER® 26 W OC) wurde wie oben
angegeben in wäßrige Polyvinylaminlösungen verschiedener Konzentration eintaucht und
weiterverarbeitet.
[0049] Die Prüfergebnisse sind in der Tabelle zusammengestellt.
[0050] Bewertung der in den Beispielen erhaltenen Ergebnisse:
Der Korrosionstest zeigt an den Beispielen 1 bis 4 deutlich die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens im Vergleich zu den Referenzproben nach dem Stand der Technik.
[0051] Das Ausmaß der Unterrostung verringert sich durch die haftvermittelnde Polymerschicht
bei den Proben mit Phosphat-Konversionsschicht um das zwei- bis dreifache. Bei dem
beidseitig Manganmodifiziert-niedrigzink-phosphatierten (Spritzverfahren) und anschließend
mit Cr(VI)/Cr(III)-Lösung nachgespülten Stahlblech verhindert das erfindungsgemäße
Verfahren die Unterrostung vollständig. Auch beim entfetteten Karosseriestahlblech
ist eine verringerte Unterrostung (Beispiel 1) festzustellen.
[0052] Auch das gesamte Erscheinungsbild der Lackoberfläche zeigt durch das erfindungsgemäße
Verfahren eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik. Während die
Lackflächen der Referenzproben starke Blasenbildung zeigen, ist die Lackoberfläche
auf der mit wäßriger Polyvinylamin-Lösung modifizierten Metalloberfläche einwandfrei.
[0053] Die besten Resultate wurden bei den Blechen mit Phosphat-Konversionsschichten mit
einer 0,1 %igen Polyvinylaminlösung bei 50°C erhalten. Die geringste Unterwanderung
auf blankem Stahl wurden bei Behandlung mit einer 1 %igen Polyvinylaminlösung (50°C
Badtemperatur) erhalten.

1. Verfahren zum Modifizieren von gereinigten oder chemisch vorbehandelten Metalloberflächen
mit wäßrigen Lösungen organischer Polymerer, dadurch gekennzeichnet, daß die gereinigten
oder chemisch vorbehandelten Metalloberflächen mit einer wäßrigen Lösung von Aminogruppen
enthaltenden organischen Polymeren behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit wäßriger
Lösung der Aminogruppen enthaltenden organischen Polymeren durch Gießen, Sprühen oder
Tauchen erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei den Metalloberflächen um solche von Eisen, Eisenlegierungen, Zink, Aluminium,
Kupfer, Kobalt, Nickel oder Mangan handelt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei den chemisch vorbehandelten Metalloberflächen um Metalloberflächen mit Phosphatkonversionsschichten
handelt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
als Aminogruppen enthaltende organische Polymere Hydrolyseprodukte von Polymeren,
die Einheiten der allgemeinen Formel (I)

enthalten oder daraus bestehen, wobei R
1 und R
2 untereinander gleich oder verschieden sind und für H oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
stehen, eingesetzt werden.
6. Verwendung der nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellten
modifizierten Metalloberflächen zur Lackierung.
7. Verwendung der nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 hergestellten
modifizierten Metalloberflächen für die kathodische Elektrotauchlackierung.
1. Procédé pour modifier des surfaces métalliques nettoyées ou qui ont subi un traitement
chimique préalable, à l'aide de solutions aqueuses de polymères organiques, caractérisé
par le fait que l'on traite les surfaces métalliques nettoyées ou ayant subi le traitement
chimique préalable par une solution aqueuse de polymères organiques contenant des
groupes amino.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le traitement par une
solution aqueuse de polymères organiques contenant des groupes amino est réalisé par
coulée, pulvérisation ou immersion.
3. Procédé selon une des revendications qui précèdent, caractérisé par le fait que les
surfaces métalliques sont des surfaces de fer, d'alliages de fer, de zinc, d'aluminium,
de cuivre, de cobalt, de nickel ou de manganèse.
4. Procédé selon une des revendications qui précèdent, caractérisé par le fait que les
surfaces métalliques qui ont subi un traitement chimique préalable sont des surfaces
métalliques qui portent des couches de conversion phosphatées.
5. Procédé selon une des revendications qui précèdent, caractérisé par le fait que les
polymères organiques contenant des groupes amino sont des produits d'hydrolyse de
polymères contenant des motifs de formule générale I

ou qui consistent en tels motifs, dans lesquels R
1 et R
2, ayant des significations identiques ou différentes, représentent H ou des groupes
alkyle en C1-C6.
6. Utilisation de surfaces métalliques modifiées, obtenues par un procédé selon l'une
des revendications qui précèdent, pour l'application de revêtements.
7. Utilisation de surfaces métalliques modifiées, obtenues par un procédé selon une des
revendications 1 à 5, pour l'application de revêtements par électrodéposition cathodique
en immersion.