[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder mit einem Isolierstoffgehäuse
und mit Kontakten, die einstückig mit Verbindungsstücken zur Bildung von Anschlüssen
zu Anschlußschrauben geführt sind, wobei die Anschlüsse in zwei Reihen im Isolierstoffgehäuse
angeordnet sind. Ein derartiger Steckverbinder ist beispielsweise aus der DE 195 00
068 A1 bekannt. Bei diesem bekannten Steckverbinder sind die Anschlüsse der einen
Reihe von den Anschlüssen der anderen Reihe derart versetzt angeordnet, daß die Anschlüsse
eine Zick-Zack-Anordnung bilden, so daß sich eine Art Fischgrätmuster für die Anschlüsse
ergibt. Zur Aufrechterhaltung der erforderlichen Luft- und Kriechstrecken sind zwischen
den Anschlüssen schräg verlaufende Trennwände vorgesehen, die außenseitig offen enden
und dadurch eine Zuführung äußerer Leiter ermöglichen. Die Aufnahmeräume sind dabei
so dimensioniert, daß nur Einzelanschlüsse dieser äußeren Leiter möglich sind. Im
besonderen Maße problematisch ist, daß die Außenenden dieser schrägen Trennwände dazu
dienen müssen, die offenen Enden der Aufnahmeräume eines benachbart montierten Steckverbinders
zu schließen, so daß diese Steckverbinder in ihrer Anwendung insgesamt sehr wenig
flexibel sind und auch eine optimale Raumausnutzung unter Gewährleistung der erforderlichen
Luft- und Kriechstrecken bezüglich der Anschlußmöglichkeiten, bezogen auf die vorhandene
Steckverbinderfläche und angrenzende Gehäuseflächen oder angrenzende Bauteile, nicht
gegeben ist.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen
Steckverbinder der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der eine optimale Raumausnutzung
der Leiteranschlußfläche und eine äußerst flexible Einsatzmöglichkeit eines derartigen
Steckverbinders gewährleistet.
[0003] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem Schutzanspruch 1. Dadurch, daß die
im wesentlichen parallel zur Schmalseite des Steckverbinders angeordneten Anschlüsse
der beiden Reihen in geschlossenen Anschlußkammern angeordnet sind, die zweireihigen
Anschlußkammern ihrerseits aber fluchtend zueinander in einem Winkel zur Längsachse
des Steckverbinders angeordnet sind, ergibt sich eine sehr gute Raumausnutzung der
vorhandenen Leiteranschlußfläche für die Unterbringung einer Vielzahl von Anschlüssen
und dabei eine zuverlässige Gewährleistung der erforderlichen Luft- und Kriechstrecken.
Dabei ist es möglich, die Anschlußkammern zur Aufnahme von Doppelanschlußsteckern
zu dimensionieren, so daß es im Sinne einer äußerst flexiblen Nutzungsweise möglich
ist, die Anschlüsse sowohl mit Einzelwie auch mit Doppelanschlußstücken der verschiedensten
Anschlußarten zum Anschließen äußerer Leiter zu bestücken.
[0004] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen, die insbesondere auch besonders vorteilhafte
Ausgestaltungen der Anschlüsse selbst im Hinblick auf deren zuverlässige und einfache
Montage betreffen, sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0005] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben.
[0006] Es zeigen:
- Figur 1
- eine verkürzte Frontansicht eines Steckverbinders gemäß der Erfindung,
- Figur 2
- eine perspektivische Teilschnittdarstellung durch den Steckverbinder nach Figur 1,
- Figur 3
- eine weitere Teilansicht des Steckverbinders in Perspektive unter Fortlassung des
Isolierstoffgehäuses,
- Fig. 4 u. 5
- diverse Ausführungsformen von mit einem derartigen Steckverbinder kombinierbaren Leiteranschlußelementen.
[0007] Der elektrische Steckverbinder besitzt ein Isolierstoffgehäuse 1. Er besitzt im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine Vielzahl von im Isolierstoffgehäuse 1 angeordneten Buchsenkontakten
2, die einstückig mit Verbindungstücken 3 zur Bildung von steckverbinderseitigen Anschlüssen
zu von den Verbindungsstücken 3 abgewinkelten Anschlußösen 4 geführt sind, denen Anschlußschrauben
5 zugeordnet sind, für die unterhalb der Anschlußösen 4, in eine Aussparung 6 des
Isolierstoffgehäuses 1 engelegt, Muttern 7 angeordnet sind. An den Anschlußösen 4
können mit Hilfe der Anschlußschrauben 5, wie nachfolgend im einzelnen erläutert,
wahlweise diverse Leiteranschlußelemente festgelegt werden.
[0008] Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel können anstelle der Buchsenkontakte
2 auch Steckkontakte vorgesehen sein, die dann entsprechend über Verbindungsstücke
elektrisch leitend mit den steckverbinderseitigen Anschlüssen verbunden sind.
[0009] Wie aus Figur 1 ersichtlich, liegen die steckverbinderseitigen Anschlüsse, im wesentlichen
gebildet aus den Anschlußösen 4 und den Anschlußschrauben 5, im Isolierstoffgehäuse
in zwei Reihen nebeneinander, wobei die Anschlüsse der beiden Reihen zueinander im
wesentlichen parallel zur Schmalseite des Steckverbinders liegen. Die Anschlußösen
4 mit den Anschlußschrauben 5 liegen dabei ferner in im Isolierstoffgehäuse 1 gebildeten
allseitig geschlossenen Anschlußkammern 8, wobei die beiden Reihen der Anschlußkammern
8 fluchtend zueinander in einem Winkel zur Längsachse des Steckverbinders angeordnet
sind. Die Anschauung des in Figur 1 vereinfacht dargestellten Anschlußbildes zeigt,
daß sich auf diese Weise innerhalb einer vorgegebenen Isolierstoffgehäusekontur eine
Vielzahl von Anschlüssen unterbringen läßt, wobei die allseitig geschlossenen Anschlußkammern
die Einhaltung der erforderlichen Luft- und Kriechstrecken gewährleisten und darüber
hinaus die Anschlußkammern 8 noch so groß zu dimensionieren sind, daß auch noch die
nachfolgend näher zu bschreibenden Doppelleiteranschlußelemente darin untergebracht
werden können.
[0010] Die Anschauung zeigt ferner, daß nach dem gleichen Bauprinzip auch drei oder noch
mehr Reihen von Anschlüssen 4, 5 mit entsprechenden Buchsenkontakten 2 bei einem elektrischen
Steckverbinder unter Gewährleistung der gleichen Vorteile verwirklicht werden können.
[0011] An die Anschlußösen 4, die über die Verbindungsstücke 3 einstückig mit den Buchsenkontakten
2 verbunden sind, sind in weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung nach oben abgewinkelte
Laschen 9 angeformt, die in kleine Ausnehmungen 10 in den entsprechenden Wandbereichen
der Anschlußkammern 8 eintreten können. An die Anschlußösen 4 sind ferner nach unten
gerichtet Rastlaschen 11 angeformt, die sich mit entsprechenden angrenzenden Wandabschnitten
12 der Anschlußkammern 8 verrasten bzw. verhaken können. Auf der gegenüberliegenden
Seite, im Verbindungsstück 3 sind ebenfalls Rasten 11' angeformt, die diesen Bereich
des Kontaktes sicher fixieren. Die elektrisch leitende Baugesamtheit aus Buchsenkontakt
2 mit Verbindungsstück 3 sowie Anschlußöse 4 ist damit mehrfach kraft- und formschlüssig
im Isolierstoffgehäuse fixiert und verrastet und damit nach der Montage auch gegen
Verlust gesichert, und zwar ohne daß dazu etwa die Anschlußschrauben 5 benutzt werden
müssen. Dank dieser Ausgestaltung sind ferner die Anschlußschrauben 5 und die Muttern
7 mit der dazwischenliegenden Anschlußöse 4 ein plan aufeinanderliegender Verbund,
wobei sich insbesondere zwischen diesen Teilen keine Wandabschnitte des Isolierstoffgehäuses
befinden. Die Gefahr einer Relaxation des Kunststoffes mit der Möglichkeit der Lockerung
des Schraubanschlusses ist damit vermieden.
[0012] Die Anschauung der Anordnung zeigt auch, daß die vorstehend genannten Metallteile
in vorteilhafter Weise gemeinsam aus einer Richtung montiert, d. h. in das Isolierstoffgehäuse
1 eingebracht werden können.
[0013] Die Figuren 4 und 5 zeigen nun diverse mögliche Ausgestaltungen von Leiteranschlußelementen,
und zwar einmal diese diversen Leiteranschlußelemente als solche im einzelnen, zum
anderen nach ihrer Festlegung an den Anschlußösen 4 und damit den Buchsenkontakten
2 mit Hilfe der Anschlußschrauben 6. Figur 4 zeigt einen Ringkabeleinzelanschluß 13
sowie einen Ringkabeldoppelanschluß 14. Ringkabelanschlüsse werden in diesem Anwendungsbereich
vielfach bevorzugt und können besonders bequem und zuverlässig hier mit den Anschlußschrauben
5 auf den planeben liegenden Anschlußösen 4 festgelegt werden. Figur 4 illustriert
auch, daß im Bedarfsfall auch die anzuschließenden Leiter 15 als solche nach Abisolierung
ihrer Enden direkt mit Hilfe der Anschlußschrauben 5 festgelegt werden können, und
zwar auch in Art eines Doppelanschlusses.
[0014] Die Figur 5 zeigt, daß auch als Leiteranschlußelemente Flachsteckeinzelanschlüsse
16 und Flachsteckdoppelanschlüsse 17 eingesetzt werden können, aber auch Einzel-Drahtwickelanschlüsse
18 oder Doppel-Drahtwickelanschlüsse 19. Aus Vorstehendem ergibt sich, daß hier alle
Vorteile eines Steckverbinders mit einer äußersten Flexibilität der Anschlußtechniken
zum Anschließen äußerer Leiter kombiniert ist.
[0015] Abweichend von den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen könnten auch ein
Flachsteckeinzelanschluß und ein Flachsteckdoppelanschluß einstückig mit dem Kontakt
verbunden sein.
1. Elektrischer Steckverbinder mit einem Isolierstoffgehäuse (1) und mit Kontakten (2),
die einstückig mit Verbindungsstücken (3) zur Bildung von Anschlüssen zu Anschlußschrauben
(5) geführt sind, wobei die Anschlüsse (4, 5) in mindestens zwei Reihen im Isolierstoffgehäuse
(1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse (4, 5) der mindestens zwei Anschlußreihen im wesentlichen parallel
zur Schmalseite des Steckverbinders in geschlossenen Anschlußkammern (8) angeordnet
sind, die zur Aufnahme von Doppelanschlußelementen (14, 17, 19) zum Anschließen äußerer
Leiter dimensioniert sind, wobei die mindestens zwei Reihen der Anschlußkammern fluchtend
zueinander in einem Winkel zur Längsachse des Steckverbinders angeordnet sind.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (2) über die Verbindungsstücke (3) mit vom anderen Ende der Verbindungsstücke
(3) abgewinkelten Anschlußösen (4) verbunden sind.
3. Steckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußösen (4) auf Muttern (7) für die Anschlußschrauben (5) angeordnet sind,
wobei die Muttern (7) ihrerseits in Aussparungen (6) des Isolierstoffgehäuses (1)
abgestützt sind.
4. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die Anschlußösen (4) nach oben vorstehende Laschen (9) vorgesehen sind, für die
in der angrenzenden Isolierstoffwandung Ausnehmungen (10) vorgesehen sind.
5. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß an die Anschlußösen (4) nach unten vorstehende Rastlaschen (11) angeformt sind, die
mit angrenzenden Wandabschnitten (12) des Isolierstoffgehäuses verrastbar sind.
6. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung mit dem steckverbinderseitigen Anschluß (4, 5) in den Anschlußkammern
(8) als Leiteranschlußelemente Ringkabelanschlüsse sowohl als Einzelanschlüsse (13)
wie als Doppelanschlüsse (14) vorgesehen sind.
7. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung mit den steckverbinderseitigen Anschlüssen (4, 5) in den Anschlußkammern
(8) als Leiteranschlußelemente Flachsteckeinzelanschlüsse (16) sowie Flachsteckdoppelanschlüsse
(17) vorgesehen sind.
8. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung mit den steckerseitigen Anschlüssen (4, 5) in den Anschlußkammern
(8) als Leiteranschlußelement Einzel-Drahtwickelanschlüsse (18) sowie Doppel-Drahtwickelanschlüsse
(19) vorgesehen sind.
9. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Flachsteckeinzelanschlüsse und Flachsteckdoppelanschlüsse einstückig mit dem Kontakt
verbunden sind.
10. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Verbindungsstück (3) seitliche Rasten (11') angeformt sind.