[0001] Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Maschine mit einem Spülventil. Bei einer
hydrostatischen Maschine ist in bekannter Weise vorteilhaft eine Gehäusespülung vorgesehen,
um Wärmeverluste abzuführen und eine ausreichende Schmierung des Triebwerks zu gewährleisten.
[0002] Aus der DE 39 26 354 C2 ist bereits ein Hydromotor in Radialkolbenbauweise nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Der Hydromotor weist eine in einem Gehäuseraum
gelagerte Zylindertrommel auf. In der Zylindertrommel sind Arbeitszylinder in Form
von radialen Zylinderbohrungen ausgebildet, in welchen Arbeitskolben bewegbar sind,
die sich über Rollen an einer Kurvenbahn abstützen. In einem Steuerteil, welches die
Arbeitszylinder der Zylindertrommel mit einem Hochdruck führenden Druckfluidanschluß
und einem Niederdruck führenden Druckfluidanschluß verbindet ist ein Spülventil ausgebildet,
daß zum Spülen des Gehäuseraums dient. Das Spülventil steht sowohl mit dem Hochdruck
führenden Druckfluidanschluß als auch mit dem Niederdruck führenden Druckfluidanschluß
in Verbindung. Ein Steuerkolben des Spülventils wird durch den Druck des jeweils den
Hochdruck führenden Druckfluidanschlusses so verschoben, daß der jeweils Niederdruck
führende Druckfluidanschluß mit dem Gehäuseraum in einer gedrosselten Verbindung steht.
Als Weiterbildung ist es aus der EP 0 751 294 A1 bekannt, daß der Ausgang des Spülventils
in einen von dem Gehäuseraum getrennten Druckraum mündet, der über ein durch den in
diesem Druckraum herrschenden Druck betätigbares Steuerventil mit dem Gehäuseraum
verbindbar ist. Das Steuerventil ist so ausgelegt, daß es die Verbindung zwischen
dem jeweils Niederdruck führenden Druckfluidanschluß und dem Gehäuseraum unterbricht,
wenn der Niederdruck absinkt.
[0003] Bei dem aus den vorstehenden Druckschriften bekannten Spülventil ist jedoch nachteilig,
daß das Spülventil einen Steuerkolben für den Druckwechsel an den Druckfluidanschlüssen
benötigt. Dieser Steuerkolben ist erforderlich, da bei einem Drehrichtungswechsel
der hydrostatischen Maschine an den Druckfluidanschlüssen ein Wechsel zwischen dem
Hochdruck und dem Niederdruck auftritt und durch den Steuerkolben jeweils auf den
anderen, nunmehr den Niederdruck führenden Druckfluidanschluß umgeschaltet werden
muß. Die bekannten Spülventile sind daher konstruktiv relativ aufwendig und kostenintensiv
in der Fertigung.
[0004] Zudem ist für einige Anwendungen nachteilig, daß die aus den vorstehenden Druckschriften
bekannten Spülventile bei einer relativ hohen Arbeitsleistung der hydrostatischen
Maschine und somit einem relativ hohen Niederdruck die Gehäusespülung fortwährend
aufrechterhalten. Bei der EP 0 751 294 A1 ist sogar vorgesehen, den Spülkreislauf
beim Absinken des Drucks in der Niederdruckarbeitsleitung zu unterbrechen. Es gibt
Anwendungen, bei welchen gerade bei einem niedrigen Niederdruck z. B. im Standbetrieb
oder Stand-by-Betrieb eine Gehäusespülung erforderlich ist, da gerade in diesem Betriebsbereich
relativ geringe Leckverluste auftreten und deshalb eine ausreichende Wärmeabfuhr nicht
mit der notwendigen Sicherheit gewährleistet ist. Da in der EP 0 751 294 A1 vorgeschlagen
wird, im Standbetrieb oder im Stand-by-Betrieb, bei welchem in der Niederdruckarbeitsleitung
ein relativ niedriger Niederdruck herrscht, den Spülkreislauf zu unterbrechen, kann
es in diesem Betriebsbereich zu einer unzureichenden Wärmeabführung und Schmierung
der hydrostatischen Maschine kommen. Andererseits wird die Gehäusespülung auch im
Bereich einer großen Arbeitsleistung der hydrostatischen Maschine, bei welchem in
der Niederdruckarbeitsleitung ein relativ großer Niederdruck herrscht, aufrechterhalten,
was für manche Anwendungen nicht unbedingt notwendig ist, da in diesem Betriebsbereich
die auftretenden Leckverluste bereits eine ausreichende Wärmeabführung und Schmierung
gewährleisten. Der zusätzliche Spülkreislauf erfordert eine relativ große Auslegung
der Speisepumpe, um das durch das Spülventil fließende Druckfluid nachzuspeisen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine hydrostatische Maschine mit
einem Spülkreislauf anzugeben, wobei der Spülkreislauf einen niedrigen konstruktiven
Aufwand erfordert und in einem Arbeitsbereich, in welchem er nicht benötigt wird,
abgeschaltet wird.
[0006] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 in Verbindung
mit den gattungsbildenden Merkmalen gelöst.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch die Verwendung zweier unabhängiger
Spülventile, die jeweils einem der Druckfluidanshlüsse zugeordnet sind, der konstruktive
Aufwand wesentlich vereinfacht werden kann, da ein Steuerkolben für den Druckrichtungswechsel
nicht erforderlich ist. Es spricht jeweils dasjenige Spülventil an, dessen zugeordneter
Druckfluidanschluß mit der Niederdruckarbeitsleitung in Verbindung steht. Dadurch,
daß die Spülventile die Verbindung zwischen dem zugeordneten Druckfluidanschluß an
dem Gehäuseraum unterbrechen, wenn der Druck an dem zugeordneten Druckfluidanschluß
einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet, ist sichergestellt, daß die Verbindung
zwischen dem Gehäuseraum und dem den Hochdruck führenden Druckfluidanschluß stets
gesperrt ist. Ferner ist sichergestellt, daß das dem Niederdruck führenden Druckfluidanschluß
zugeordnete Spülventil ebenfalls schließt, wenn der Niederdruck den vorgegebenen Schwellwert
überschreitet, so daß der Spülkreislauf in einem Arbeitsbereich mit hoher Arbeitsleistung
der hydrostatischen Maschine unterbrochen wird. Der Spülkreislauf wird daher nur im
Bereich niedriger Arbeitsleistung bzw. im Stillstand und Stand-by-Betrieb zugeschaltet.
Die die Druckfluidverluste nachspeisende Speisepumpe kann daher relativ klein ausgelegt
werden, so daß der konstruktive Aufwand und die Fertigungskosten weiter gesenkt werden
können.
[0008] Die Ansprüche 2 bis 10 betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0009] Entsprechend Anspruch 2 können die Spülventile jeweils einen Kolben aufweisen, der
von dem Druck an dem zugeordneten Druckfluidanschluß gegen eine Rückstellfeder beaufschlagt
wird. Die Rückstellfeder kann entsprechend Anspruch 3 in einer Hülse angeordnet sein,
an welcher eine Ventilsitzfläche ausgebildet ist, die zusammen mit dem Kolben des
Spülventils einen Dichtsitz bildet. Dadurch ergibt sich eine besonders kompakte Bauweise
des Spülventils, da der Hülse neben einer Schutz- und Führungsfunktion für die Rückstellfeder
auch die zusätzliche Funktion eines Ventilsitzkörpers zukommt. Die Vorspannung der
Rückstellfeder kann entsprechend Anspruch 4 zur Einstellung des Schwellwerts, bei
welchem das Spülventil schließt, z. B. mittels eines in einem Gewinde geführten Federtellers
verstellbar ausgebildet sein. Ein Umrüsten der Spülventile auf die sich bei der Anwendung
der hydrostatischen Maschine ergebenden Druckverhältnisse ist dabei ohne größeren
Montageaufwand möglich. Der Kolben kann entsprechend Anspruch 5 eine axiale Nut oder
Abflachung aufweisen, so daß das Druckfluid bis zu dem Dichtsitz an dem Kolben vorbeiströmen
kann.
[0010] Entsprechend Anspruch 6 kann jedes Spülventil jeweils in einer in dem Steuerteil
ausgebildeten Verbindungsbohrung angeordnet sein, die den zugeordneten Druckfluidanschluß
mit dem Gehäuseraum verbindet. Durch die Integration der Spulventile in dem Steuerteil
ergibt sich eine besonders platzsparende und integrierende Bauweise. Die Verbindungsbohrung
kann entsprechend Anspruch 7 als Stufenbohrung ausgebildet sein, wobei die Hülse des
Spülventils in eine erste Stufe der Verbindungsbohrung dichtend eingesetzt ist und
der zugehörige Kolben des Spulventils in einer zweiten Stufe der Verbindungsbohrung
geführt ist. Die Spülventile lassen sich dabei in den Verbindungsbohrungen besonders
einfach durch Einstecken montieren und die Führung der Kolben ist durch die Verbindungsbohrungen
gewährleistet. Dadurch ergibt sich eine besonders kompakte konstruktive Lösung.
[0011] Um das Druckfluid an dem Kolben vorbei zu dem Dichtsitz zu führen, kann der Kolben
entsprechend Anspruch 8 in seinem Durchmesser geringer bemessen sein als der Durchmesser
der den Kolben führenden zweiten Stufe der Verbindungsbohrung. Alternativ oder zusätzlich
kann entsprechend Anspruch 9 eine Umgehungsleitung vorgesehen sein, die die Verbindungsbohrung
unter Umgehung des Kolbens mit dem Dichtsitz verbindet. Die Hülse des Spülventils
kann sich entsprechend Anspruch 10 gegen ein Gehäuseteil am Ende der Verbindungsbohrung
abstützen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen von der Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen hydrostatischen Maschine in
einer auszugsweisen Schnittdarstellung;
- Fig. 2
- einen vergrößerte Darstellung eines Spülventils nach aus Fig. 1;
- Fig. 3
- ein alternatives Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen hydrostatischen Maschine
in einer geschnittenen, auszugsweisen Darstellung und
- Fig. 4
- ein weiteres alternatives Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen hydrostatischen
Maschine in einer geschnittenen, auszugsweisen Darstellung.
[0013] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß hydrostatischen
Maschine 1. In der auszugsweisen Darstellung sind lediglich die die erfindungsgemäße
Ausbildung betreffenden Teile dargestellt. Das dargestellte Ausführungsbeispiel bezieht
sich auf eine hydrostatische Maschine in Radialkolbenbauweise wie sie z. B. in der
DE 39 26 354 C2 oder der EP 0 751 294 A1 vollständig dargestellt und beschrieben ist.
Auf die Beschreibung und Darstellung in diesen Druckschriften wird hier Bezug genommen.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht nur bei einer hydrostatischen Maschine
in Radialkolbenbauweise sondern in gleicher Weise auch bei einer hydrostatischen Maschine
1 in Axialkolbenbauweise einsetzbar.
[0014] In der auszugsweisen Darstellung in Fig. 1 ist das als Hohlzylinder ausgebildete
Steuerteil 2 und ein Gehäuseteil 3 der als Radialkolbenmaschine ausgebildeten hydrostatischen
Maschine 1 erkennbar. Das Steuerteil 3 dient zum Verbinden der Arbeitszylinder einer
nicht dargestellten, in einem Gehäuseraum drehbar gelagerten Zylindertrommel mit den
Hydraulikanschlüssen 4 und 5. In den Arbeitszylindern der nicht dargestellten Zylindertrommel
sind Arbeitskolben bewegbar angeordnet, die sich vorzugsweise über Rollen an einer
exzentrischen Kurvenbahn abstützen, so daß sich durch die Rotation der Zylindertrommel
ein Kolbenhub der Arbeitskolben ergibt.
[0015] Das Steuerteil 2 dient zum Verbinden der Arbeitszylinder der Zylindertrommel mit
den Druckfluidanschlüssen 4 und 5. Dabei führt jeweils einer der Druckfluidanschlüsse
4, 5 einen Hochdruck und der jeweils andere Druckfluidanschluß führt einen Niederdruck.
Die Druckfluidanschlüsse 4 und 5 sind mit entsprechenden Arbeitsdruckleitungen verbunden.
Die Funktion des Steuerteils 2 ist insoweit bekannt und z. B. in der DE 39 26 354
C2 ausführlich beschrieben. Das Gehäuse der hydrostatischen Maschine 1 kann z. B.
aus zwei Gehäusehälften zusammengesetzt sein, wobei das das Steuerteil 2 umgebende
Gehäuseteil 3 eines der beiden Gehäusehälften bildet.
[0016] In dem Gehäuseteil 2 sind die Druckfluidanschlüsse 4 und 5 ausgebildet, die zu jeweils
einer Ringnut 6 und 7 des Steuerteils 2 führen. Ein erster Verbindungskanal 8 ist
mit der Ringnut 6 verbunden und führt zu einer ersten Steueröffnung 9, die mit den
Arbeitszylindern der Zylindertrommel in einem ersten Drehwinkelbereich in Verbindung
steht. Ein zweiter Verbindungskanal 10 steht mit der Ringnut 7 in Verbindung und führt
zu einer zweiten Steueröffnung 11, die mit den Arbeitszylindern der Zylindertrommel
in einem zweiten Drehwinkelbereich in Verbindung steht. Das Steuerteil 2 ist als Hohlzylinder
ausgebildet und umschließt einen sich entlang einer Mittelachse 12 erstreckenden axialen
Hohlraum 13. Das Steuerteil 2 ist von einer sich senkrecht zu der Mittelachse 12 erstreckenden
Abschlußwand 14 des Gehäuseteils 3 durch einen Spalt 15 beabstandet.
[0017] Der erste Verbindungskanal 8 ist über eine als Stufenbohrung ausgebildete Verbindungsbohrung
16 mit dem zwischen dem Steuerteil 2 und der Abschlußwand 14 des Gehäuseteils 3 ausgebildeten
Spalt 15 verbunden, während der Verbindungskanal 10 über eine Verbindungsbohrung 17
mit dem Spalt 15 verbunden ist. Die als Stufenbohrungen ausgebildeten Verbindungsbohrungen
16 und 17 münden jeweils in den Spalt 15 aus. In jede der beiden Verbindungsbohrungen
16 und 17 ist jeweils ein Spülventil 18 bzw. 19 eingesetzt, so daß jedem Druckfluidanschluß
4 und 5 jeweils ein Spülventil 18 bzw. 19 zugeordnet ist. Dabei nimmt eine erste Stufe
20 bzw. 21 der als Stufenbohrung ausgebildeten Verbindungsbohrungen 16 bzw. 17 eine
Hülse 22 bzw. 23 des noch näher zu beschreibenden Spülventils 18 bzw. 19 auf. Eine
jeweils gegenüber der ersten Stufe 20 bzw. 21 verjüngt ausgebildete zweite Stufe 24
bzw. 25 der als Stufenbohrung ausgebildeten Verbindungsbohrung 16 bzw. 17 dient der
Führung eines Kolbens 26 bzw. 27 des erfindungsgemäßen Spülventils 18 bzw. 19. Während
die zweite Stufe 24 der Verbindungsbohrung 16 im Ausführungsbeispiel unmittelbar in
den mit dem Druckfluidanschluß 5 verbundenen Verbindungskanal 8 ausmündet, mündet
die zweite Stufe 25 der Verbindungsbohrung 17 mittelbar über einen Verlängerungsabschnitt
28 in den mit dem Druckfluidanschluß 7 in Verbindung stehenden Verbindungskanal 10
aus.
[0018] Der konstruktive Aufbau der Spülventile 18 und 19 ist besser aus der in Fig. 2 wiedergegebenen
vergrößerten Darstellung zu ersehen. Fig. 2 zeigt das Spülventil 18 entsprechend Fig.
1, jedoch mit dem Unterschied, daß die Verbindungsbohrung 16 in gleicher Weise wie
die Verbindungsbohrung 17 in Fig. 1 einen Verlängerungsabschnitt 40 aufweist, so daß
die zweite Stufe 24 der Verbindungsbohrung 16 nicht unmittelbar sondern mittelbar
über den Verlängerungsabschnitt 40 in den Verbindungskanal 18 ausmündet. Im übrigen
sind bereits beschriebene Elemente mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen, um
die Zuordnung zu erleichtern.
[0019] Wie aus Fig. 2 zu ersehen, ist der Kolben 26 des Spülventils 18 in der zweiten Stufe
24 der als Stufenbohrung ausgebildeten Verbindungsbohrung 16 geführt und in diese
eingesetzt, während die Hülse 22 des Spülventils 18 in die gegenüber der zweiten Stufe
24 mit erweitertem Durchmesser ausgebildete erste Stufe 20 der Stufenbohrung ausgebildeten
Verbindungsbohrung 16 eingesetzt ist. Die Hülse 22 ist in der ersten Stufe 20 der
Verbindungsbohrung mittels eines Dichtrings 41, z. B. eines O-Rings abgedichtet. Die
Hülse 22 weist eine axiale Durchgangsbohrung 42 auf, an welcher eine Rückstellfeder
43 angeordnet ist. Die Rückstellfeder 43 ist zwischen einem ersten Federteller 44
und einem zweiten Federteller 45 eingespannt. Der erste Federteller 44 ist mit dem
Kolben 26 vorzugsweise formschlüssig zumindest aber kraftschlüssig verbunden und weist
eine oder mehrere Bohrungen, Nuten, Abflachungen oder dergleichen auf, so daß das
Druckfluid an dem ersten Federteller 44 ungehindert vorbeifließen kann. Der zweite
Federteller 45 weist im Ausführungsbeispiel eine zentrale Öffnung 46 auf, die ebenfalls
den Durchfluß der Druckfluids ermöglicht. Der zweite Federteller 45 stützt sich über
einen Ring 47 an der Hülse 22 ab. Der Ring 47 kann z. B. durch Verschweißen mit der
Hülse 22 fest verbunden sein. Entsprechend einer bevorzugten Abwandlung kann der Ring
46 auch ein Gewinde aufweisen, das in ein entsprechendes Gegengewinde der Hülse 22
eingesetzt ist, so daß die axiale Lage des Rings 47 in die Hülse 22 justierbar ist.
Dadurch ist die Vorspannung der Rückstellfeder 43 einstellbar.
[0020] Der Kolben 26 weist im Ausführungsbeispiel einen Führungsabschnitt 48, sowie einen
stromaufwärtigen konischen Abschnitt 49 als auch einen stromabwärtigen konischen Abschnitt
50 auf. Der Führungsabschnitt 48 ist in der zweiten Stufen 24 der Verbindungsbohrung
16 geführt. Damit das Druckfluid an dem Führungsabschnitt 48 des Kolbens 26 vorbeiströmen
kann, weist der Führungsabschnitt 48 des Kolbens 26 im in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
eine oder mehrere axiale Nuten 51 auf, die den stromaufwärtigen, konischen Abschnitt
49 mit dem stromabwärtigen, konischen Abschnitt 50 verbinden. Der stromabwärtige,
konische Abschnitt 50 wirkt mit einer an der Hülse 22 ausgebildeten Ventilsitzfläche
53 zu einem Dichtsitz zusammen. Die Ventilsitzfläche 53 ist an dem stromaufwärtigen
Ende einer Öffnung 52 der Hülse 22 ausgebildet. Die Öffnung 52 steht mit der Öffnung
42 der Hülse 22 in Verbindung und ermöglicht einen Druckfluidstrom über die Öffnung
46 des Federtellers 45 zu dem Spalt 15. Um das Ausströmen des Druckfluids aus der
Hülse 22 zu ermöglichen, sind in dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel an
dem dem Gehäuseteil 3 gegenüberliegenden Endabschnitt radiale Nuten 54a, 54b ausgebildet.
[0021] In dem in Fig. 3 dargestellten alternativen Ausführungsbeispiel sind bereits beschriebene
Elemente mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen, so daß sich insoweit eine wiederholende
Beschreibung erübrigt.
[0022] Im Unterschied zu dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist bei dem
in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der Durchmesser des Führungsabschnitts
48 des Kolbens 26 geringer bemessen als der Durchmesser der zweiten Stufe 24 der Verbindungsbohrung
16. Dadurch ergibt sich ein Spalt 60 zwischen dem Führungsabschnitt 48 des Kolbens
26 und der zweiten Stufe 24 der Verbindungsbohrung 16, so daß das Druckfluid seitlich
an dem Kolben 26 in Richtung auf den Dichtsitz vorbeiströmen kann. Des weiteren sind
bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel in dem dem Gehäuseteil 3 gegenüberliegenden
Endabschnitt keine radialen Nuten 54a und 54b, sondern radiale Bohrungen 61a und 61b
vorgesehen, um das Ausströmen des Druckfluids in den Spalt 15 zu ermöglichen.
[0023] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
sind bereits beschriebene Elemente mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen, so
daß sich insoweit eine wiederholende Beschreibung erübrigt.
[0024] Im Unterschied zu dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist bei
dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel an dem Führungsabschnitt 48 des Kolbens
26 keine axiale Nut 51 vorgesehen. Start dessen ist in dem Steuerteil 2 eine Umgehungsleitung
62 ausgebildet, die den Verlängerungsabschnitt 40 der Verbindungsbohrung 16 unter
Umgehung des Kolbens 26 mit dem Dichtsitz verbindet, der durch den stromabwärtigen,
konischen Abschnitt 50 des Kolbens 26 und die Ventilsitzfläche 53 der Hülse 22 gebildet
ist.
[0025] Nachfolgend wird die Funktion der beiden Spülventile 18 und 19 beschrieben, die allen
Ausführungsbeispielen gemeinsam ist.
[0026] Im Ruhezustand wird der Kolben 26, 27 durch die Rücksteilfeder 43 beaufschlagt, so
daß der stromabwärtige konische Abschnitt 50 des Kolbens 26, 27 von der Ventilsitzfläche
53 abhebt und den Dichtsitz freigibt. Sobald jedoch der Druck an dem zugeordneten
Druckfluidanschluß 4 oder 5 einen durch die Vorspannung und die Federkonstante der
Rückstellfeder 43 vorgegebenen Schwellwert überschreitet, wird der Kolben 26, 27 an
seinem stromaufwärtigen Abschnitt 49 durch den an dem Druckfluidanschluß anstehenden
Druck so beaufschlagt, daß die stromabwärtige, konische Fläche 50 des Kolbens 26 gegen
die Ventilsitzfläche 53 der Hülse 22 gedrückt wird und somit den Dichtsitz des entsprechenden
Spülventils 18 bzw. 19 abdichtet.
[0027] Der mit dem Hochdruck in Verbindung stehende Druckfluidanschluß 4, 5 wirkt daher
auf das zugeordnete Spülventil 18 bzw. 19 stets so ein, daß das entsprechende Spülventil
18 bzw. 19 geschlossen ist. Bei dem Niederdruck führenden Druckfluidanschluß 4, 5
hängt die Öffnung des zugeordneten Spülventils 18 bzw. 19 davon ab, wie hoch der Niederdruck
ist. Ist der Niederdruck größer als der durch die Rückstellfeder 43 vorgegebene Schwellwert,
so schließt auch dieses Spülventil 18 bzw. 19 und der Spülkreislauf ist unterbrochen.
Dies ist im Leistungs-Arbeitsbereich der hydrostatischen Maschine der Fall, da hier
eine zusätzliche Gehäusespülung nicht notwendigerweise erforderlich ist, da die in
diesem Betriebsbereich auftretenden Leckageverluste bereits eine ausreichende Gehäusespülung
gewährleisten.
[0028] Wenn der Niederdruck des den Niederdruck führenden Druckfluidanschlusses 4, 5 jedoch
den vorgegebenen Schwellwert unterschreitet öffnet das zugehörige Spülventil 18 bzw.
19 und eine der Kühlung und Schmierung dienende ausreichende Gehäusespülung setzt
ein. Insbesondere im Standbetrieb und Stand-by-Betrieb wird daher eine ausreichende
Gehäusespülung erzielt. Durch das Abschalten der Gehäusespülung im Leistungs-Arbeitsbereich
wird jedoch ein unnötiger Druckfluidverlust durch Abschalten des Spülkreislaufs vermieden,
so daß die der Nachspeisung des Druckfluids dienende Speisepumpe entsprechend klein
ausgelegt werden kann. Dadurch wird der konstruktive Aufwand insgesamt verringert
und eine hydrostatische Maschine 1 mit relativ kleinem Bauraum erzielt.
[0029] Besonders vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Lösung ist auch, daß ein spezielles
Druckseitenwechselventil, welches bei einem Spülkreislauf gemäß dem Stand der Technik
das Umschalten auf den jeweils Niederdruck führenden Druckfluidanschluß vornimmt,
nicht erforderlich ist, da durch die beiden einfach ausgebildeten Spülventile 18 und
19 ein Umschalten auf den jeweils Niederdruck führenden Druckfluidanschluß 4 bzw.
5 automatisch gewährleistet ist.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Die
Spülventile 18 und 19 können konstruktiv auch in anderer Weise ausgebildet sein. Dafür
geeignete Sitzventile sind in vielfacher Bauform bekannt.
1. Hydrostatische Maschine (1) mit
einer in einem Gehäuseraum drehbar gelagerten Zylindertrommel, in der Arbeitszylinder
ausgebildet sind, in welchen Arbeitskolben bewegbar sind,
einem Steuerteil (2), welches die Arbeitszylinder der Zylindertrommel mit zwei Druckfluidanschlüssen
(4, 5) verbindet, wobei einer der Druckfluidanschlüsse (4; 5) einen Hochdruck und
der jeweils andere Druckfluidanschluß (5; 4) einen Niederdruck führt, und zumindest
einem Spülventil (18, 19) zum Spülen des Gehäuseraums,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei unabhängige Spülventile (18, 19) vorgesehen sind, die jeweils einem der Druckfluidanschlüsse
(4, 5) zugeordnet sind, und
daß jedes der Spülventile (18, 19) den zugeordneten Druckfluidanschluß (4, 5) mit
dem Gehäuseraum verbindet, wenn der Druck an dem zugeordneten Druckfluidanschluß (4,
5) einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.
2. Hydrostatische Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spülventile (18, 19) jeweils einen Kolben (26, 27) aufweisen, der von dem
Druck an dem zugeordneten Druckfluidanschluß (4, 5) so gegen eine Rückstellfeder (43)
beaufschlagt ist, daß dieser die Verbindung zwischen dem zugeordneten Druckfluidanschluß
(4, 5) und dem Gehäuseraum unterbricht, wenn der Druck an dem zugeordneten Druckfluidanschluß
(4, 5) den vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
3. Hydrostatische Maschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellfeder (43) jedes Spülventils (18, 19) in einer Hülse (22, 23) angeordnet
ist, an welcher eine Ventilsitzfläche (53) ausgebildet ist, die zusammen mit dem Kolben
(26, 27) des Spülventils (18, 19) einen Dichtsitz bildet.
4. Hydrostatische Maschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorspannung der Rückstellfeder (43) zur Einstellung der Schwellwerts, bei
welchem das Spülventil (18, 19) schließt, verstellbar ist.
5. Hydrostatische Maschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (26) eine axiale Nut (51) oder Abflachung aufweist.
6. Hydrostatische Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Spülventil (18, 19) jeweils in einer in dem Steuerteil (2) ausgebildeten
Verbindungsbohrung (16, 17) angeordnet ist, die den zugeordneten Druckfluidanschluß
(4, 5) mit dem Gehäuseraum verbindet.
7. Hydrostatische Maschine nach Anspruch 3 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Verbindungsbohrung (16, 17) als Stufenbohrung ausgebildet ist, wobei die
Hülse (22, 23) des Spülventils (18, 19) in eine erste Stufe (20, 21) der Verbindungsbohrung
(16, 17) dichtend eingesetzt ist und der zugehörige Kolben (26, 27) des Spülventils
(18, 19) in einer zweiten Stufe (24, 25) der Verbindungsbohrung (16, 17) geführt ist.
8. Hydrostatische Maschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des Kolbens (26, 27) geringer bemessen ist als der Durchmesser
der den Kolben (26, 27) führenden zweiten Stufe (24, 25) der Verbindungsbohrung (16,
17).
9. Hydrostatische Maschine nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Umgehungsleitung (62) vorgesehen ist, die die Verbindungsbohrung (16, 17)
unter Umgehung des in die zweite Stufe (24, 25) der Verbindungsbohrung (16, 17) eingesetzten
Kolbens (26, 27) mit dem Dichtsitz verbindet.
10. Hydrostatische Maschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Hülse (22, 23) an einem Gehäuseteil (3) der hydrostatischen Maschine
(1) abstützt.