Technisches Gebiet
[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Tonwiedergabeanordnung, insbesondere eine solche
zur Wiedergabe von tief-frequenten Tönen.
Stand der Technik
[0002] Gemäß dem Stand der Technik ist es bekannt, Tonsignale mittels von sogenannten elektroakustischen
Wandlern wiederzugeben. Solche Wandler weisen als Hauptkomponenten eine Membran, eine
Antriebsanordnung und Befestigungsmittel zur gegenseitigen Verbindung von Membran
und Antriebsanordnung auf. Antriebsanordnungen für eine solche Membran werden überwiegend
von einem Magnetsystem gebildet, welches einen Dauermagneten und ein Joch (auch Rückschlußteil
genannt) aufweist. Die Membran ist mit einer Schwingspule versehen und taucht in einen
im Magnetsystem belassenen Luftspalt ein. Werden die beiden Enden der Schwingspule
mit einer Tonsignalquelle leitend verbunden, bewegt sich die Schwingspule im Luftspalt
des Magnetsystems, so daß über die mit der Schwingspule verbundene Membran die an
den jeweiligen Oberflächen der Membran anliegenden Luftvolumina in Schwingungen versetzt
werden. Da eine solche Anordnung nicht geeignet ist, das gesamte hörbare Frequenzband
einer Tonsignalquelle in befriedigender Weise wiederzugeben, ist man dazu übergegangen,
sogenannte Bereichswandler zu entwickeln, welche nur für einen Teilbereich des zu
übertragenden Frequenzbandes optimiert ausgebildet sind. In der Praxis geläufige Anordnungen
weisen in der Regel einen Wandler für tief-, mittel- und hoch-frequente Tonsignale
auf. Auch können in solchen Anordnungen die beiden Wandler für mittel- und hoch-frequenten
Tonsignale von bloß einem Wandler abgestrahlt werden. Um die Wiedergabe von tief-frequenten
Tonsignalen weiter zu verbessern, ist man schon sehr früh dazu übergegangen, Wandler,
welche tief-frequente Tonsignale übertragen sollen, in Gehäuse einzubauen, um Auslöschungen
von Schallwellen, welche von Membranvorderseite und der Membranrückseite abgestrahlt
werden, auszuschließen. Hierbei haben sich im wesentlichen drei Grundformen herausgebildet.
[0003] Die erste Grundform, welche auch als geschlossenes Gehäuse bezeichnet wird, zeichnet
sich dadurch aus, daß das Gehäuse mit Ausnahme der Wandleröffnung, in welcher ein
Wandler montiert ist, keine andere Öffnung aufweist. Hierbei wirkt jedoch das im Gehäuse
eingeschlossene und mit der Rückseite der Membran in Verbindung stehende Luftvolumen
als zusätzliche Feder, wodurch die Resonanzfrequenz des Wandlers erhöht und somit
die untere Grenzfrequenz zu höheren Frequenzen verschoben wird. Damit mit solchen
Anordnungen noch hinreichend tiefe Töne abgestrahlt werden können, darf das eingeschlossene
Luftvolumen, welches auch als Dämpfungsvolumen bezeichnet wird, einen Mindestwert
nicht unterschreiten. Nachteilig ist bei solchen Anordnungen, daß das Gehäuse zumindest
eine dem Abhörraum zugewandte Wandung aufweisen muß, die von ihren Abmessungen geeignet
ist, den zumeist großdimensionierten Tieftonwandler in der Öffnung aufzunehmen. Mit
Rücksicht auf die Raum- bzw. Flächenanforderungen solcher Anordnungen sind diesen
Anordnungen Anwendungen versagt, die auch bei geringerem Raumangebot (wie z.B. in
einem Kraftfahrzeug) eine gute Tieftonwiedergabe ermöglichen.
[0004] Baßreflexboxen, welche die zweite Grundform bilden, bauen auf dem Prinzip der ersten
Grundform auf. Abweichend von diesem Prinzip weisen Baßreflexboxen jedoch eine weitere
Öffnung im Gehäuse auf aus der die von der Membran rückwärts abgestrahlten Schallwellen
phasenrichtig mit der von der Vorderseite der Membran abgestrahlten Schallwellen austreten
und deren Wirkung unterstützen. Wandler und Gehäuse stellen bei Baßreflex-Anordnungen
zwei miteinander gekoppelte Systeme dar. Das Baßreflexgehäuse ist ein Resonator, dessen
von dem Volumen des Gehäuses und der Größe und Tiefe der zusätzlichen Öffnung abhängige
Resonanzfrequenz auf die Eigenfrequenz des eingebauten Tieftonwandlers abgestimmt
ist. Als Folge hiervon stellen sich Koppelschwingungen ein. Töne, die in der Nähe
der Eigenresonanz des eingebauten Wandlers liegen, regen das Gasvolumen im (in Resonanz
befindlichen) Gehäuse zum besonders kräftigen Mitschwingen an. Die hierbei auftretende
tiefe Koppelfrequenz bewirkt, daß Bässe, welche von einem in einem geschlossenen Gehäuse
angeordneten Wandler nur schwach angestrahlt werden können, verstärkt hörbar werden.
[0005] Auch wenn bei Baßreflex-Anordnungen gegenüber geschlossenen Gehäuseanordnungen der
Schalldruck-Frequenzgang nicht so linear ist, haben Baßreflex-Anordnungen gegenüber
den geschlossenen Gehäuseanordungen den Vorteil, daß sie bei kleineren Abmessungen
einen höheren Wirkungsgrad bei tiefen Frequenzen liefern. Aber auch Baßreflex-Anordnungen
haben wie geschlossene Gehäuse-Anordnungen den allgemeinen Nachteil, daß die Wandler
in eine Wandung des (Baßreflex-) Gehäuses eingesetzt werden müssen, womit eine Vielzahl
von Einsatzmöglichkeiten für diese Anordnungen (insbesondere solche mit geringerem
Raumangebot) ausscheiden.
[0006] Den vorläufigen Schlußpunkt der Boxentwicklung stellen die sogenannten Bandpass-Anordnungen
dar, welche gleichzeitig die dritte Grundform bilden. Bandpass-Anordnungen zeichnen
sich dadurch aus, daß ein geschlossenes Gehäuse durch eine Trennwand in zwei Kammern
unterteilt ist. In diese Trennwand ist der Tieftonwandler eingesetzt. In der einfachsten
Bauform weisen Bandpass-Anordnungen in einer der beiden Kammern eine Baßreflexöffnung
auf, die allein für die Schallabstrahlung zuständig ist. Grundlage für diese Anordnungen,
welche ein sehr gutes Tieftonwiedergabeverhalten zeigen, ist die Nutzung des speziellen
Frequenzgangcharakters eines Helmholtz-Resonators: Diese aus einem Hohlraum mit einer
Öffnung bestimmter Länge und bestimmten Querschnitts bestehende Anordnung zeigt, angeregt
durch einen Wandler, einen Frequenzgang mit ausgeprägter Resonanzfrequenz, bei der
der Schalldruck maximal ist, und mit zu tieferen und höheren Frequenzen mit einer
Steilheit von 12 Dezibel pro Oktave abfallenden Flanken. Bei höheren Frequenzen tritt
jedoch ein zusätzlicher parasitärer Effekt auf, der am ehesten mit dem Verhalten einer
Transmission-Line-Anordnung zu vergleichen ist. In der Öffnung des Helmholtz-Resonators
bilden sich stehende Wellen aus, deren Grundschwingung eine Wellenlänge von der doppelten
Länge der Öffnung hat. Dieser Effekt kann aber durch den Einsatz von elektrischen
Filtern ausgeschaltet werden.
[0007] Kennzeichnend für die Bandpass-Anordnungen ist, daß das offene - weil mit der Baßreflexöffnung
versehene - Volumen ein Raumvolumen erfordert, welches je nach Ausbildung zwischen
etwa 0,4 und 0,8 des Raumvolumens des - für diese Betrachtung - geschlossenen Volumens
erfordert. Dabei ist, sofern die entsprechenden Volumina bereitgestellt werden, die
Formgebung der verschiedenen Kammern weitgehend beliebig. Berücksichtigt man weiter,
daß Bandpass-Anordnungen lediglich für den Schallaustritt Wandungen erfordern, die
etwas größer sind als der Querschnitt der Baßreflexöffnung, und daß i. ü. solche Anordnungen
schon ab etwa 10 - 12 Litern Gesamtvolumen eine akzeptable Baßwiedergabe erlauben,
sind für diese Anordnung auch für Anwendungen geeignet, bei welchen nur ein sehr begrenztes
Raumangebot zur Verfügung steht. Zieht man jedoch in die Überlegung mit ein, daß auch
in vielen Anwendungsfallen das begrenzte Raumangebot, welches zur Aufnahme von Baßreflex-Anordnungen
zur Verfügung steht, einer Mehrzahl von Veränderungen unterliegen kann, bedeutet dies,
da Baßreflex-Anordnungen auf Verkleinerungen des Gesamtvolumens sehr sensibel reagieren,
daß entsprechend den Raumveränderungen eine Vielzahl von Bandpass-Anordnungen vorgehalten
werden müssen.
[0008] Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Geht man davon aus, daß das erforderliche
Raumangebot für den Einbau einer Baßwiedergabeanordnung unter dem Fahrersitz eines
PKW's in sogenannter Normalausstattung zur Verfügung steht, so kann dieses Volumen
etwa bei der Ausstattung des Fahrzeugs mit elektrischer Sitzverstellung durch die
notwendigen Stellmotoren nicht mehr oder nur noch in veränderter Form vorliegen. Gleiches
gilt, wenn das Fahrzeug etwa auch mit Sportsitzen lieferbar ist. Auch wenn bei der
Dimensionierung einer Baßwiedergabeanordnung solche Ausstattungsvarianten bei der
Konzeption von Baßwiedergabe-Anordnungen berücksichtigt werden können, kommt irgendwann
der Punkt, wann Veränderungen (= Verkleinerungen) der Gehäuseform bzw. der Baßwiedergabeanordnung
notwendig werden. In diesem Zusammenhang sei nur auf den Fall hingewiesen, daß ausgehend
von einer Limousine (mit zeitlichem Verzug) Kombi- oder All-Rad-Version mit geänderter
Bodengruppe entwickelt werden und diese zur Stabilität des Fahrzeugs den Raum unter
den Sitzen beispielsweise durch Versteifungssicken verkleinern.
[0009] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Tonwiedergabeanordnung zur Wiedergabe
von tief-frequenten Tönen anzugeben, welche ein vorhandenes Raumangebot auch bei Veränderungen
dieses Raumangebots sehr flexibel nutzen kann und darüber hinaus nur eine Schallabstrahlöffnung
zum Abhörraum erfordert, deren Querschnittsfläche kleiner ist als diejenige der Membran.
Darstellung der Erfindung
[0010] Diese Aufgabe wird mit dem in Anspruch 1 angegebenen Mitteln gelöst. Vorteilhafte
Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind den Ansprüchen 2 - 8 entnehmbar. Arbeitet
diejenige Oberfläche der (ersten) Membran, welche dem geschlossenen Dämpfungsvolumen
abgewandt ist, ausschließlich auf das Verschiebevolumen, welches sehr klein ausgebildet
ist und bis auf zumindest eine Öffnung geschlossen ist, läßt sich auch bei variablem
Raumangebot eine sehr gute Baßwiedergabe erreichen, wenn die Querschnittsflächen sämtlicher
Öffnungen wesentlich kleiner als die Querschnittsfläche der ersten Membran sind und
an jede der Öffnungen ein offener Schallführungskanal anschließt, dessen Querschnitt
im wesentlichen der Querschnittsfläche der Öffnung entspricht, mit welcher er verbunden
ist. Die Variabilität einer solchen Anordnung zur Baßwiedergabe beruht darauf, daß
zum einen das Verschiebevolumen einschließlich der Schallführungskanäle sehr gering
ist und daß das Dämpfungsvolumen mit großer Bandbreite gegenüber Volumenveränderungen
unkritisch reagiert.
[0011] Das gute Wiedergabeverhalten läßt sich am besten mittels von akustischen Analogien
bzw. elektrischen Ersatzschaltbildern (zugl. hierzu R. Small,
Vented-Box-Loudspeaker-Systems", AESJ, Juni 1973, Pages 363 ff.) erklären. Danach
ergibt sich, daß bei Baßreflexboxen zu den beiden Blindkomponenten des Lautsprechers
(= Masse und Nachgiebigkeit) zwei weitere Blindkomponenten und zwar die Nachgiebigkeit
des Gehäusevolumens und die akustische Masse des Baßreflexrohres (auch Port genannt)
hinzukommen. Aus der akustischen Analogie bzw. dem elektrischen Ersatzschaltbild wird
deutlich, daß bei solchen Anordnungen drei Resonanzfrequenzen auftreten.
[0012] Im Gegensatz dazu wird bei einem geschlossenen Gehäuse aus den Nachgiebigkeiten der
Lautsprecheraufhängungen und des Gehäusevolumens eine resultierende Nachgiebigkeit
gebildet, welche kleiner ist als die Nachgiebigkeit des frei aufgestellten Lautsprechers.
Dies ergibt beim frei aufgestellten Lautsprecher nur eine Resonanzfrequenz, welche
allerdings in, Vergleich zur geschlossenen Box einen höheren Wert aufweist.
[0013] Im Gegensatz dazu arbeitet die erfindungsgemäße Anordnung direkt auf die akustische
Masse, welche vom oder von den Schallführungskanälen bereitgestellt wird, da das Verschiebevolumen
wegen seiner geringen Größe insoweit nicht als Gehäusevolumen wirkt. Mit anderen Worten,
die erfindungsgemäße Anordnung hat ein der geschlossenen Box ähnliches Ersatzschaltbild,
jedoch mit dem Unterschied, daß beim erfindungsgemäßen System zur Blindkomponente
Lautsprecher nicht die Nachgiebigkeit des Gehäuses, sondern nur die akustische Masse
des oder der Schallführungskanäle hinzukommt. Dies bedeutet, daß die akustische Masse
der Schallführungskanäle zusammen mit der bewegten Masse des Lautsprechers eine resultierende
Masse bildet, die größer ist als die akustische Masse des Lautsprechers. Die Folge
ist, daß nur eine Resonanzfrequenz auftritt, da nur zwei Blindkomponenten vorhanden
sind und daß diese (neue) Resonanzfrequenz niedriger als die Resonanzfrequenz eines
frei aufgestellten Lautsprechers ist.
[0014] Zum besseren Verständnis der Anmeldung sei schon an dieser Stelle darauf hingewiesen,
daß das in der Anmeldung mehrfach genannte Verschiebevolumen das Volumen ist, welches
von einem Wandler bereitgestellt werden muß, damit sich die (erste) Membran einseitig
unter maximalem Hub innerhalb der baulichen Gegebenheiten des Lautsprecherkorbes bewegen
kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß die schwingenden Teile des Wandlers an nicht
schwingenden Teilen des Wandlers "anschlagen". Handelt es sich beispielsweise bei
der (ersten) Membran um eine Konusmembran der in DE-Gbm 9109452 gezeigten Art, so
wird das Verschiebevolumen, welches an der dem Magnetsystem abgewandten Oberfläche
der Membran vorhanden ist, im wesentlichen vom effektiven Membrandurchmesser und dem
Volumen zwischen dem oberen Rand der Membran und dem oberen Rand des Wandlers gebildet.
Geht man bei DE-Gbm 9109452 davon aus, daß die dort mit neunzehn bezeichneten Stabilisierungselemente
und die Zentriermembran luftdurchlässig ausgebildet sind, wird das an der dem Magnetsystem
zugewandten Oberfläche der Membran anschließende (hintere) Verschiebevolumen in dem
Raum gebildet, welcher im wesentlichen von der eben benannten Oberfläche der Membran,
dem Schwingspulenträger und dem Korb des Wandlers begrenzt ist.
[0015] In diesem Zusammenhang sei nur der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen, daß
es für eine gute Tieftonwiedergabe ausreichend ist, wenn gemäß Anspruch 2 das Verschiebevolumen
unter Berücksichtigung einer einseitigen maximalen Auslenkung der Membran folgender
Beziehung unterliegt:
[0016] Da entsprechend den obigen Darlegungen die erfinderische Anordnung direkt auf die
von dem oder den Schallführungskanälen bereitgestellte akustische Masse arbeiten soll,
bewirkt die Reduzierung des in der obigen Formel mit 0,06 angegebenen Faktors zur
Verwirklichung dieser Verhältnisse.
[0017] Eine besonders gute Baßwiedergabe ist dann gegeben, wenn gemäß Anspruch 3 die Länge
des oder der Schallführungskanäle ≤ λ./8 der gewünschten oberen Grenzfrequenz ist.
Ist gemäß Anspruch 4 eine weitere Membran vorhanden und mit axialem Abstand zur ersten
Membran angeordnet sowie die Antriebsanordnung, welche die weitere Membran antreibt,
vorhanden, ist eine sehr kompakte Anordnung zur Tonwiedergabe mit separaten Bereichswandlern
geschaffen, bei welcher der Einfluß der weiteren Membran auf die Schallabstrahlung
von der ersten Membran dank der Schallführungskanäle entgegen sonst bekannten Koaxial-Anordnungen,
welche eine weitere Membran und ein Magnetsystem im Schalltrichter der ersten Membran
aufzuweisen, einflußlos ist.
[0018] Ist gemäß Anspruch 5 ein weiteres geschlossenes Dämpfungsvolumen vorhanden und wird
dieses Dämpfüngsvolumen von Wandungen eines Gehäuses und der weiteren Membran gebildet,
kann die weitere Membran zur Wiedergabe von mittel- bzw. mittel-hoch-frequenten Tonsignalen
verwendet werden, ohne daß dadurch der Gesamtraumbedarf einer Anordnung gemäß den
Ansprüchen 1 bis 4 vergrößert wird.
[0019] Eine sehr ökonomische Verwendung von Baumaterialien ist dann gegeben, wenn gemäß
Anspruch 6 die Schallführungskanäle zumindest teilweise von Wandungen des weiteren
Gehäuses gebildet sind.
[0020] Überhitzungen der Antriebsanordnung sind gemäß Anspruch 7 ausgeschlossen, wenn Wandungsflächen
des Antriebsystems über die Schallführungskanäle mit dem Gasvolumen des Abhörraumes
in Austausch steht.
[0021] Ist die Antriebsanordnung gemäß Anspruch 8 ausgebildet, bildet jede Membran zusammen
mit ihrem sie antreibenden Magnetsystem einen Wandler der in DE-Gbm 9109452 gezeigten
Art. Dies bedeutet, daß jeder der beiden Wandler gemäß der Erfindung weitgehend aus
standardisierten und beispielsweise auch in Anordnungen gemäß DE-Gbm 9109452 verwendeten
Bauteilen gebildet werden kann. Der weitgehende Entfall des Erfordernisses, eigene
Bauelemente beim anmeldegemäßen System zu verwenden, hat auch den weiteren Vorteil,
daß die beiden ein anmeldegemäßes System bildenden Wandler auf Fertigungseinrichtungen
vorgefertigt werden können, die beispielsweise auch zur Herstellung von Wandlern gemäß
DE-Gbm 9109452 verwendet werden.
Kurze Darstellung der Figuren
[0022] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Tonwiedergabeanordnung im Schnitt;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Anordnung gemäß Fig. 1;
- Figur 3
- eine weitere Draufsicht gemäß Fig. 2;
- Figur 4
- eine weitere Anordnung gemäß Fig. 1 im Schnitt; und
- Figur 5
- eine Schnittdarstellung einer weiteren Anordnung.
Wege zum Ausführen der Erfindung
[0023] Die Erfindung soll nun anhand der Figuren näher erläutert werden.
Figur 1, welche auch die übrigen Figuren keine maßstäbliche Wiedergabe der tatsächlichen
Verhältnisse veranschaulicht, zeigt eine Tieftonwiedergabeanordnung 10. Diese Anordnung
10 wird im wesentlichen von einem elektro-akustischen Wandler 11 und einem geschlossenen
Gehäuse 12 gebildet.
[0024] Der Wandler 11 weist als wesentliche Komponenten einen Korb 13, eine Antriebsanordnung
14, eine konische Membran 15 und eine auf einem Schwingspulenträger 16 angeordnete
Schwingspule 17 auf Die konische Membran 15 ist in den Korb 13 eingesetzt und verbunden.
Diese Verbindung ist so realisiert, daß der Membranrand 18, welcher den größten Radialabstand
zur Lautsprechermittelachse hat, mittels einer hohlkehlförmig ausgebildeten Sicke
19 mit dem oberen Rand 20 des Korbes 13 verbunden ist. Die Antriebsanordnung 14 bildet
vorliegend ein Magnetsystem 21, welches ein aus verschiedenen Teilen gebildetes Joch
22 und einen Dauermagneten 23 umfaßt. Der untere Rand 24 der Membran 15 ist mit dem
Schwingspulenträger 16 verbunden. Ist der Wandler 11 - wie im in Figur 1 gezeigten
Zustand - montiert, taucht die Schwingspule 17 in einen im Magnetsystem 21 belassenen
Luftspalt 25 ein. Zusätzlich sind noch eine Zentriermembran 26, welche dem Schwingspulenträger
16 mit dem Korb 13 verbindet, und eine Staubschutzkalotte 27, welche den Schwingspulenträger
16 überspannt, vorhanden.
[0025] Werden bei einem eben beschriebenen Wandler 11 die Enden der Schwingspule 17 leitend
mit einer Tonsignalquelle verbunden, wird die Membran 15 in Abhängigkeit von den von
der Tonsignalquelle bereitgestellten Spannungen in Schwingungen axial zur Lautsprechermittelachse
versetzt (alles in Fig. 1 nicht dargestellt), so daß sowohl von der Vorderseite 28
und der Rückseite 29 der Membran 14 Schallwellen abgestrahlt werden.
[0026] Damit eine gegenseitige Auslöschung zwischen Schallwellen, die von der Vorderseite
28 bzw. der Rückseite 29 der Membran 15 abgestrahlt werden, unterbleibt, ist der Wandler
11 in ein Gehäuse 12 so eingesetzt, daß der Wandler 11 das Gehäuse 12 verschließt
und dabei gleichzeitig ein Dämpfungsvolumen 30 im Innern des Gehäuses bereitstellt.
Nur der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, daß aus darstellungstechnischen
Gründen in Fig. 1 die völlige Geschlossenheit des Dämpfüngsvolumens 30 nicht gezeigt
ist. Auch wenn im vorliegend besprochenen Ausführungsbeispiel der Korb 13 mit dem
Gehäuse 12 verbunden ist, spricht man mit Rücksicht auf die im Korb 13 vorhandenen
Durchbrüche 31 davon, daß die Membran 15, welche weitgehend die Öffnung des Gehäuses
12 abdeckt, das Gehäuse 12 verschließt. Auf den oberen Rand 20 des Korbes 13 ist ein
Distanzring 32 aufgesetzt. Ferner ist der vom Distanzring 32 umrandete Querschnitt
mit einem Deckel 33 weitgehend abgedeckt. Bis zu diesem Punkt der Beschreibung der
Anordnung 10 sind die beiderseits der Lautsprechermittelachse gelegenen Bereiche der
in Fig. 1 gezeigten Anordnung 10 identisch ausgebildet. Dies gilt aber nicht mehr
für die Schallführungskanäle 34, welche sich in Richtung der Lautsprechermittelachse
erstrecken und welche an im Deckel 33 belassenen Öffnungen 35 anschließen.
[0027] Wie auch Figur 2 zeigt, ist das links der Lautsprechermittelachse in Figur 1 gezeigte
Ausführungsbeispiel mit einer kreisrunden Öffnung 35 im Deckel 33 versehen, welche
rotationssymmetrisch zur Lautsprechermittelachse liegt. Demgegenüber ist - wie auch
Figur 3 zeigt - im Ausführungsbeispiel, welches in Figur 1 rechts der Lautsprechermittelachse
gezeigt ist, die Öffnung 35 und der an sie anschließende Schallführungskanal 34 kreisringförmig
ausgebildet. Vernachlässigt man die Stege 36, welche in der Ausführung gemäß Figur
3 den Mittelteil 33' des Deckels 33 mit dem übrigen Deckel 33 verbinden, entspricht
in beiden Ausführungsformen gemäß Figur 1 die Querschnittsfläche der Öffnungen 35
im wesentlichen der Querschnittsfläche der Schallführungskanäle 34.
[0028] Wird, wie weiter oben erläutert, der Wandler 11 in Schwingungen versetzt, bewegt
sich die Membran 15 bei einem Auswärtshub in das sogenannte (vordere) Verschiebevolumen
37. Dieses Verschiebevolumen 37 wird für einen Auswärtshub der Membran 15 zwischen
effektiven Membrandurchmesser, welcher sich aus dem lichten Querschnitt der Membran
15 an deren Vorderseite 28 und 2x der halben Breite der Sicke 19 errechnet, dem Distanzring
32 und einem für diese Betrachtung keine Öffnung 35 aufweisenden Deckel 33 bereitgestellt.
Offensichtlich ist in diesem Zusammenhang, daß der Distanzring 32 bzw. dessen Höhe
parallel zur Lautsprechermittelachse die Aufgabe hat, ein "'Anstoßen" der Membran
15 bzw. der Sicke 19 am Deckel 33 zu verhindern. Da im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein
130iger" Wandler 11 einsetzt wurde, betrug die Größe des Verschiebevolumens 37 nur
etwa 85 cm
3. Das durch die Schwingungen der Membran 15 in Bewegung versetzte Verschiebevolumen
37 versetzt dann das sich aus dem Querschnitt und der Länge des jeweiligen Schallführungskanals
34 ergebende Volumen in besonders kräftige Schwingungen, wodurch die besonders gute
Baßwiedergabe im Abhörraum 38 erzielt wird. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß
die Länge der Schallführungskanäle 34 ≤ λ/8 der gewünschten oberen Grenzfrequenz ist.
[0029] Auch ist eine im Zusammenhang mit den in Fig. 1 bis 3 erläuterte Anordnung 10 hinsichtlich
der Baßwiedergabequalität in großer Bandbreite gegenüber Veränderungen der Volumengröße
des geschlossenen Dämpfungsvolumens 30 unkritisch. Dies bedeutet, wird eine in den
Figuren 1 bis 3 gezeigte Anordnung 10 beispielsweise in die Verkleidung einer Kraftfahrzeugtür
eingesetzt und wird das geschlossene Dämpfungsvolumen 30 von der Verkleidung und der
Türhaut gebildet (alles nicht gezeigt), lassen sich später ohne Problem das geschlossene
Dämpfüngsvolumen 30 vermindernde Bauteile - wie z.B. ein Seitenaufprallschutz, Stellmotoren
für elektrische Fensterheber oder besonders dickes Sicherheitsglas ohne Nachteil für
die Baßwiedergabe im Zwischenraum zwischen Türhaut und Verkleidung integrieren. Selbst
Veränderungen der Türform bzw. Türgröße sind als unkritisch anzusehen.
[0030] In Figur 4 ist eine weitere Anordnung 10 gezeigt, welche wiederum zwei Ausführungsformen
zum Gegenstand hat. Soweit nichts weiter ausgeführt ist, sind die beiden rechts und
links der Lautsprechermittelachse liegenden Ausführungsformen identisch. Der in Figur
4 gezeigte Wandler 11 ist in Funktion und Aufbau weitgehend mit dem Wandler 11 gemäß
Figur 1 identisch. Unterschiedlich ist lediglich, daß der Wandler 11 gemäß Figur 4
mit der Vorderseite 28 der Membran 15 auf das geschlossene Dämpfungsvolumen 30 "arbeitet".
Auch wird in Figur 4 das geschlossene Dämpfungsvolumen 30 nicht von einem eigenen
Gehäuse gebildet, sondern dadurch bereitgestellt, daß die Anordnung 10 in ein Einbaugehäuse
39 eingesetzt wird, müssen Wandungen 40 an der Anordnung 10 vorgesehen werden, welche
die von der Rückseite 29 der Membran 15 abgestrahlten Schallwellen von den Schallwellen
trennen, die von der Vorderseite 28 der Membran 15 abgegeben werden.
[0031] Ferner ist in Figur 4 ein zweiter Wandler 11' vorhanden, welcher im wesentlichen
diejenigen Komponenten aufWeist, die auch der Wandler 11 aufWeist. Klarstellend sei
darauf hingewiesen, daß diejenigen Komponenten des Wandlers 11', welche mit den Komponenten
des Wandlers 11 nach ihrer Funktion identisch sind, mit den jeweiligen Bezugszeichen
des Wandlers 11 und einem Hochkomma bezeichnet sind.
[0032] Dieser Wandler 11', welcher zur Wiedergabe von mittel-frequenten Tönen vorgesehen
ist, ist abweichend vom Wandler 11 mit zwei Dauermagneten 23' ausgestattet, die innerhalb
des vom Schwingspulenträger 16' umrandeten Raumes angeordnet sind. Außerdem sind die
beiden Wandler 11, 11' zentrisch zur Lautsprechermittelachse Rücken an Rücken an ihren
Magnetsystemen 21, 21' miteinander verbunden. Ferner verfügt der Wandler 11' zur Verbesserung
der Wiedergabequalität über ein eigenständiges Mitteltonvolumen, welches das weitere
geschlossene Dämpfungsvolumen 30' im Sinne dieser Anmeldung bildet. Dieses weitere
geschlossene Dämpfungsvolumen 30', welches über die Durchbrüche 31' mit der Rückseite
29' der Membran 15' in Verbindung steht, wird in der links der Lautsprechermittelachse
gezeigten Ausführungsform im wesentlichen von der Wandung 40, dem Korb 13, den Magnetsystemen
21, 21' und dem Korb 13' gebildet. Da der in Figur 4 (linke Seite) gezeigte Schallführungskanal
34, welcher das weitere geschlossene Dämpfüngsvolumen 30' durchzieht, nur einer von
mehreren radial zur Lautsprechermittelachse angeordneten Schallführungskanäle 34 ist,
wird das weitere geschlossene Dämpfungsvolumen 30' auch von den Schallführungskanälen
34 begrenzt.
[0033] Deutlich ist der Ausführungsform links der Lautsprechermittelachse in Figur 4 entnehmbar,
daß das hintere Verschiebevolumen 37' des Wandlers 11 durch die Durchbrüche 31 im
Korb 13, welche insoweit die Öffnungen 35 bilden, und die Schallführungskanäle 34
mit dem Abhörraum 38 verbunden sind. Dadurch, daß der oder die Schallführungskanäle
34 teilweise vom Dauermagneten 23 gebildet sind, wird eine gute Wärmeabfuhr vom Magnetsystem
21 (21') sichergestellt.
[0034] In der Ausführungsform, welche rechts der Lautsprechermittelachse in Figur 4 gezeigt
ist, wird das geschlossene Dämpfungsvolumen 30' von der Wandung 40, einer weiteren
Wandung 41, dem Korb 13' und dem oder den Schallführungskanälen 34 gebildet, welche
das geschlossene Dämpfungsvolumen 30' durchziehen. Um die Dichtheit des geschlossenen
Dämpfungsvolumen 30' herbeizuführen, ist zwischen der weiteren Wandung 41 und dem
Korb 13' ein Dichtungselement 42 vorgesehen. Da die weitere Wandung 41 mit axialem
Abstand zum Korb 13 und dem Magnetsystem 21 verläuft und dadurch ein Zwischenvolumen
43 bereitgestellt wird, dessen Luftvolumen mit der Antriebsanordnung 14 (21, 21')
in Kontakt steht, wird durch dieses Zwischenvolumen 43 eine gute Wärmeabführ von der
Antriebsanordnung 14 erzielt, ohne daß eine aufwendige Führung des oder der Schallführungskanäle
34 notwendig ist.
[0035] Mit Figur 5 wird eine weitere Ausführung der Erfindung gezeigt. Diese Ausführungsform
entspricht weitgehend der in Figur 4 gezeigten Ausführungsformen. Abweichend hierzu
ist aber der Schallführungskanal 34 nicht durch das weitere geschlossene Dämpfungsvolumen
30' geführt, sondern vielmehr schließt in Figur 5 der Schallführungskanal 34 radial
an das geschlossene Dämpfüngsvolumen 30' an und nutzt dabei dessen Wandung 40. Auch
wenn in den Ausführungsformen gemäß Figur 4 und 5 als weiterer Wandler 11' solche
mit konusförmiger Membran 15' gezeigt sind, kann in diesem anderen - nicht dargestellten
- Ausführungsbeispiel der Wandler 11 für die Tieftonwiedergabe auch mit einem Wandler
mit Kalottenmembran kombiniert werden. Hierdurch ergeben sich, weil Wandler mit Kalottenmembran
gegenüber Wandlern 11' mit konischer Membran 15' in aller Regel einen geringeren Durchmesser
haben, Platzvorteile an der Seite der Anordnung 10, welche dem Abhörraum 38 zugewandt
ist, denn in diesem Fall lassen sich, da Wandler mit Kalottenmembran kein eigenes
Dämpfungsvolumen 30 benötigen, die Schallführungskanäle 34 mit geringem Abstand zur
Lautsprechermittelachse zum Abhörraum 38 führen.
1. Tonwiedergabeanordnung
mit einer ersten Membran (15) zur Wiedergabe tief-frequenter Töne, welche zwei Oberflächen
(28, 29) aufweist,
mit einer Antriebsanordnung (14), welche zumindest die erste Membran (15) antreibt
und welche mit axialem Abstand zu dieser angeordnet ist,
mit Befestigungsmitteln (13) zur gegenseitigen Verbindung von erster Membran (15)
und Antriebsanordnung (14),
mit zwei Verschiebevolumina (37, 37'), die den beiden Oberflächen (28, 29) vorgeordnet
sind, und
mit einem geschlossenen Dämpfungsvolumen (30), welches von Wandungen eines Gehäuses
(12) und der ersten Membran (15) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschiebevolumen (37; 37') welches an diejenige Oberfläche (28, 29) der ersten
Membran (15), welche dem Dämpfüngsvolumen abgewandt ist, anschließt, bis auf zumindest
eine Öffnung (35) geschlossen ist,
daß die Querschnittsfläche sämtlicher Öffnungen (35) wesentlich kleiner ist als die
Querschnittsfläche (35) der ersten Membran (15) und
daß an jede Öffnung (35) ein offener Schallführungskanal (34) anschließt, dessen Querschnitt
im wesentlichen der Querschnittsfläche der Öffnung (35) entspricht, mit welcher er
verbunden ist.
2. Tonwiedergabeanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschiebevolumen (37, 37') bei einseitiger Auslenkung der ersten Membran
(15) sich nach folgender Formel berechnet:
3. Tonwiedergabeanordnung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Schallführungskanals 34 ≤ λ/8 der gewünschten oberen Grenzfrequenz
ist.
4. Tonwiedergabeanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine weitere Membran (15') vorhanden ist,
daß die weitere Membran (15') mit axialem Abstand zur ersten Membran (15) angeordnet
ist und
daß die Antriebsanordnung (14), welche auch die weitere Membran (15') antreibt, zwischen
beiden Membranen (15, 15') plaziert ist.
5. Tonwiedergabeanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiteres geschlossenes Dämpfungsvolumen (30') vorhanden ist, welches von Wandungen
(40, 41) eines weiteren Gehäuses und der weiteren Membran (15') gebildet ist.
6. Tonwiedergabeanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die Schallführungskanäle (34) zumindest teilweise von den Wandungen (40,
41) des weiteren Gehäuses gebildet sind.
7. Tonwiedergabeanordnung nach einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsanordnung (14) über Wandungsflächen verfügt, welche mit einem Gasvolumen
eines Abhörraumes (38) in Austausch stehen.
8. Tonwiedergabeanordnung nach einem der Ansprüche 4 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsanordnung (14) für jede der beiden Membranen (15, 15') über ein eigenständiges
und einen Dauermagneten (23; 23') und ein Joch (22) aufweisendes Magnetsystem (21,
21') verfügt und
daß beide Magnetsysteme (21, 21') Rücken an Rücken miteinander verbunden sind.