[0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der streufähigen Reinigungsmittel
für Textilien.
[0002] Zur Reinigung von bestimmten Textilien, wie Teppichen und Polstermöbeln, die im allgemeinen
einer Wäsche nicht zugänglich sind und daher an Ort und Stelle gereinigt werden, verwendet
man neben shampooartigen Mitteln vor allem pulverförmige Reiniger, die auch als Trockenreinigungsmittel
bezeichnet werden. Diese Trockenreinigungsmittel bestehen aus einem festen Stoff,
der als Adsorbens wirkt und einer flüchtigen Flüssigkeit, die in das Adsorbens eingelagert
ist und dazu dient, die Anschmutzungen auf dem Textil anzulösen. Zur Reinigung werden
diese Mittel auf die Textilien gestreut und nach dem Verdunsten der Flüssigkeit aus
dem Textil zusammen mit den Schmutzbestandteilen, die sich auf dem Adsorbens niedergeschlagen
haben, ausgebürstet oder abgesaugt. Sowohl als Adsorbens als auch als Flüssigkeit
sind für diese Mittel bereits sehr viele Substanzen in der Literatur vorgeschlagen
worden. So hat man als Adsorbens natürliche Polymere, wie Holzmehl, Stärke und Korkpulver,
anorganische Materialien, wie Kieselgur und Bentonit, sowie verschiedene synthetische
organische Polymere in Pulverform vorgeschlagen. Als geeignete Reinigungsflüssigkeiten
wurden organische Lösungsmittel, wie Benzin oder Chlorkohlenwasserstoffe ebenso wie
wäßrige Tensidlösungen oder Wasser-Akohol-Gemische genannt. Nur beispielhaft sei an
dieser Stelle auf die deutschen Offenlegungsschriften DE 38 42 152, DE 34 37 629 und
DE 40 27 004 hingewiesen, in denen die Verwendung relativ großflächiger synthetischer
Polymerteilchen beziehungsweise kurzfaseriger Cellulose, jeweils zusammen mit wäßrigen
oder nichtwäßrigen Reinigungsflüssigkeiten, beschrieben wird.
[0003] Eine ausreichende Reinigungswirkung wird mit den streufähigen Teppichreinigungsmitteln
nur dann erreicht, wenn sie nach dem Aufstreuen mit Hilfe von Bürsten entweder manuell
oder maschinell in den Teppich eingearbeitet werden, damit sie möglichst mit allen
schmutztragenden Fasern in Berührung kommen. Das Einbürsten des Reinigungspulvers
stellt wegen der übertragenen Kräfte besondere Anforderungen an die Festigkeit der
Teppichfasern. Eine Aufrauhung der Oberfläche und der Verlust von Teppichfasern lassen
sich oft nicht vermeiden. Es kommt zur Bildung von Flusen, die unter gewissen Umständen
auch das Einarbeiten des Pulvers selbst behindern, weil sich ein Teil der losen Fasern
um das untere Ende der Bürste wickelt und der Arbeitsprozeß unterbrochen werden muß.
[0004] Die vorgenannten Probleme werden überraschenderweise vermieden, wenn den Teppichreinigungsmitteln,
die auf pulverförmigen Adsorbentien beruhen, größere poröse und rollfähige Partikel
zugesetzt werden.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Teppichreinigungsmittel in Form einer streubaren
Zubereitung, die eine wäßrige Reinigungsflüssigkeit, ein pulverförmiges festes Adsorbens
und zusätzlich rollfähige Partikel aus Viskoseschwamm enthalten sind, wobei die längste
Abmessung dieser Partikel mehr als 1 mm und bis zu 50 mm beträgt und die Abmessungen
in zwei anderen Raumrichtungen, die zueinander und auf dieser Länge senkrecht stehen,
wenigstens 10 % dieser größten Länge beträgt. Besonders bevorzugt werden Teppichreinigungsmittel,
in denen die rollfähigen Partikel aus deformierbarem Material, insbesondere saugfähigem
schwammartigem Material gebildet sind.
[0006] Durch den Gehalt an rollfähigen Partikeln vermindert sich bei der Einarbeitung der
streufähigen Mittel die Beanspruchung des Teppichbodens, ohne daß die Reinigungsleistung
in nennenswertem Maße zurückgeht. Die Bildung von Teppichflusen wird vermindert. Lose
Fasern und ähnliches Material, wie z. B. Haare, die auf dem Teppich liegen, werden
um die Partikel gerollt und können dadurch nicht mehr zu einer Belegung der Bürste
und zur Störung des Einarbeitungsprozesses führen. Darüber hinaus können während der
Reinigung auftretende Gerüche gezielt durch Einarbeitung geeigneter Duftstoffe in
die porösen rollfähigen Partikel überdeckt werden. Da das Absaugen der Teppichreinigungsmittel
einschließlich der rollfähigen Teilchen nach dem Trocknen vollständig möglich ist,
verbleiben nach Beendigung der Reinigung nur geringe Anteile Parfüm auf dem Teppichboden,
so daß nur ein geringer Nachgeruch resultiert. Stattdessen wird in stärkerem Maße
der Staubsaugerbeutel mit einem Langzeitduft versehen, wie dies in vielen Fällen gewünscht
wird. Die posititven Eigenschaften, die die streufähigen Reinigungsmittel durch den
Zusatz der rollfähigen Partikel erhalten, sind weitgehend unabhängig vom Material,
aus dem die rollfähigen Partikel bestehen. Die Vorteile sind ebenfalls nicht an die
Wahl besonderer pulverförmiger Adsorbentien gebunden, sondern, soweit erkennbar, bei
allen für streufähige Teppichreinigungsmittel verwendbaren pulverförmigen Adsorbentien
zu beobachten.
[0007] Als pulverförmige Adsorbentien eignen sich demnach für die erfindungsgemäßen Teppichreinigungsmittel
beispielsweise Holzmehl in gebleichter und ungebleichter Ausführung, Cellulosepulver,
Stärke, Korkpulver, synthetische organische Polymere in Pulverform, wie Polyethylenpulver,
Polypropylenpulver, Polyurethanpulver, Polystyrolpulver, wobei als Pulver hier auch
feinteilige Polymerfasern und gemahlene Polymerschäume verstanden werden, beispielsweise
gemahlener Polyurethanschaum, gemahlener Polystyrolschaum, gemahlener Harnstofformaldehydharzschaum
und gemahlener Phenolharzschaum. Auch anorganische Materialien können als pulverförmige
Adsorbentien dienen, beispielsweise Siliciumdioxid in verschiedenster Form, wie gefällte
Kieselsäure, Kieselgur und selbst feiner Sand, Aluminiumoxid in Pulverform, gemahlener
Bimstein, Tonerden, wie beispielsweise Bentonit und andere Aluminiumsilikate, wie
etwa die Zeolithe X, Y und A, Faujasit und Hydrotalcit, weiterhin gemahlenes Schaumglas
und auch feinteilige lösliche Salze, wie Natriumborat und Natriumchlorid. Die Teilchengröße
dieser pulverförmigen Adsorbentien liegt vorzugsweise zwischen etwa 0,01 mm und 1
mm, insbesondere zwischen 0,02 und 0,3 mm. Bevorzugt werden Adsorbentien aus der Gruppe
Holzmehl, Cellulosepulver, wasserunlösliche Cellulosederivate, Kieselsäure, Zeolith,
gemahlener Polyurethanschaum und gemahlener Harnstofformaldehydharzschaum.
[0008] Bei den in den erfindungsgemäßen Mitteln enthaltenen rollfähigen Partikeln aus Viskoseschwamm
kann es sich um regelmäßig oder unregelmäßig geformte Körper handeln. Entscheidend
ist, daß die Form so gestaltet ist, daß die Körper beim Einarbeiten des Teppichreinigungsmittels
unter der über den Teppich geführten Bürste rollen können. Als Formen kommen demnach
Kugeln, Zylinder, Ellipsoide, Eiformen aber auch unregelmäßig geformte Körper, wie
sie beispielsweise durch Agglomeration von kleineren Teilchen zu Granulaten entstehen,
infrage. Insbesondere bei elastischen und leicht verformbaren Materialien können aber
auch stärker eckige Körper bis hin zu Würfeln und Quadern durchaus rollfähig und für
die erfindungsgemäßen Mittel geeignet sein. Die Größe der rollfähigen Partikel soll
im Mittel deutlich über der Teilchengröße der pulverförmigen Adsorbentien liegen.
So soll die längste räumliche Abmessung der Partikel mehr als 1 mm und vorzugsweise
mehr als 3 mm betragen und kann bis zu 50 mm, vorzugsweise bis zu 10 mm, reichen.
In den beiden anderen Raumrichtungen, die zueinander und auf dieser Längsausdehnung
senkrecht stehen, sollen die Teilchenabmessungen wenigstens 10 %, vorzugsweise wenigstens
20 % dieser größten Länge betragen.
[0009] Die rollfähigen Partikel bestehen aus Viskoseschwamm.
[0010] Die Herstellung der Partikel kann zum einen durch Zerkleinern größerer Materialstücke,
etwa durch Zerschneiden oder durch Vermahlen erfolgen. So werden insbesondere die
Partikel durch Zerkleinern größerer Stücke gewonnen. Bei den aus synthetischen organischen
Polymeren bestehenden Partikeln aus Viskoseschwamm geht man vorzugsweise von geschäumtem
Material oder von Vlies oder Gewebestücken aus. Das makroskopische Porenvolumen der
rollfähigen Partikel aus Viskoseschwamm liegt vorzugsweise zwischen etwa 0,3 und 50
ml/g, insbesondere zwischen 1 und 30 ml/g.
[0011] Der Gehalt an rollfähigen Teilchen in den erfindungsgemäßen Mitteln kann verhältsnismäßig
klein sein, da bereits wenige Partikel ausreichen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
So beträgt der Anteil der rollfähigen Partikel in den erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise
etwa 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel.
[0012] Bei der Reinigungsflüssigkeit, die in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten ist,
kann es sich im einfachsten Fall allein um Wasser handeln, doch enthält die Reinigungsflüssigkeit
oft noch andere Hilfsmittel, die die Reinigungsleistung verstärken oder in anderer
Weise bei der Anwendung der Mittel nützlich sind. Die Menge der Flüssigkeit wird so
bemessen, daß sie noch von den festen Bestandteilen der Mittel aufgenommen werden
kann und so die Streubarkeit der Mittel gewährleistet ist. Aus diesem Grunde beträgt
der Gehalt an Wasser in den Mitteln vorzugsweise 25 bis 75 Gew.-%, insbesondere 30
bis 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Mittel insgesamt.
[0013] Als reinigungsverstärkende Zusätze können die erfindungsgemäßen Mittel in der Reinigungsflüssigkeit
vorzugsweise organische Lösungsmittel und/oder Tenside enthalten. Als organische Lösungsmittel
eignen sich sowohl wassermischbare als auch nicht mit Wasser mischbare Lösungsmittel,
soweit sie die Textilien nicht angreifen und ausreichend flüchtig sind, um nach dem
Auftragen der Mittel auf die Textilien in kurzer Zeit zu verdunsten. Weiterhin ist
bei der Auswahl der Lösungsmittel darauf zu achten, daß sie im fertigen Produktgemisch
ausreichend hohe Flammpunkte aufweisen und toxikologisch unbedenklich sind. Gut geeignet
sind Alkohole, Ketone, Glykolether und Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Isopropanol,
Aceton, Ether von Mono- und Diethylenglykol und von Mono-, Di- und Tripropylenglykol
mit Siedepunkten zwischen 120 °C und 250 °C und Benzine mit einem Siedebereich von
130 bis 200 °C, insbesondere aromatenarme Fraktionen, sowie Gemische aus diesen Lösungsmitteln.
Vorzugsweise werden Alkohole mit 2 bis 3 C-Atomen, Propylenglykolether, Benzine und
deren Gemische verwendet. Die Menge an organischen Lösungsmitteln liegt in den erfindungsgemäßen
Mitteln, vorzugsweise nicht über 20 Gew.-%, insbesondere zwischen 2 und 15 Gew.-%.
[0014] Obwohl die Mittel bereits ohne Zusatz von Tensiden eine sehr gute Flächenreinigung,
die dem Ergebnis bei Anwendung handelsüblicher Mittel nicht nachsteht, erreicht wird,
kann in der Mehrzahl der Fälle auch durch den Zusatz von Tensiden die Entfernung von
Flecken noch verbessert werden. Im allgemeinen reicht ein Tensidzusatz von bis zu
10 Gew.-% aus; vorzugsweise enthalten die Mittel 0,05 bis 5 Gew.-%, insbesondere nicht
über 1 Gew.-% an Tensiden. Aus der Vielzahl der bekannten Tenside eignen sich vor
allem solche Substanzen, die gegebenenfalls zusammen mit weiteren nicht flüchtigen
Bestandteilen der Mittel zu einem festen spröden Rückstand abtrocknen. Die Tenside
können aus den Klassen der anionischen oder nichtionischen Tenside stammen, doch werden
vorzugsweise anionische Tenside eingesetzt.
[0015] Als nichtionische Tenside eignen sich insbesondere Anlagerungsprodukte von 1 bis
30, vorzugsweise 4 bis 15 Mol Ethylenoxid pro 1 Mol einer langkettigen Verbindung
mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen aus der Gruppe der Alkohole, Alkylphenole, Carbonsäuren
und Carbonsäureamide. Daneben kommen auch entsprechende Verbindungen in Betracht,
in denen anstelle eines Teils des Ethylenoxids Propylenoxid angelagert ist. Besonders
wichtig sind die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an langkettige primäre oder sekundäre
Alkohole, wie zum Beispiel Fettalkohole oder Oxoalkohole, sowie an Mono- oder Dialkylphenole
mit 6 bis 14 C-Atomen in den Alkylgruppen. Andere geeignete nichtionische Tenside
sind die langkettigen Aminoxide und die Fettalkyl(poly)glykoside mit 1 bis 3 Glykoseeinheiten
im Molekül.
[0016] Geeignete anionische Tenside sind insbesondere solche vom Sulfat- oder Sulfonattyp,
doch können auch andere Typen, wie Seifen, langkettige N-Acylsarkosinate, Salze von
Fettsäurecyanamiden oder Salze von Ethercarbonsäuren, wie sie aus langkettigen Alkyl-
oder Alkylphenyl-Polyglykolethern und Chloressigsäure zugänglich sind, verwendet werden.
Die anionischen Tenside werden vorzugsweise in Form der Natriumsalze verwendet.
[0017] Besonders geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester von langkettigen
primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs mit 10 bis 20 C-Atomen,
das heißt, von Fettalkoholen, wie zum Beispiel Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen,
Oleylalkohol, oder den C
10-bis C
20-Oxoalkoholen und solche von sekundären Alkoholen dieser Kettenlängen. Daneben kommen
die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten aliphatischen
primären Alkohole, sekundären Alkohole oder Alkylphenole in Betracht. Ferner eignen
sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide und sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
[0018] Bei den Tensiden vom Sulfonattyp handelt es sich in erster Linie um Sulfo-bernsteinsäuremono-
und diester mit 6 bis 22 C-Atomen in den Alkoholteilen, um die Alkylbenzolsulfonate
mit C
9 bis C
15-Alkylgruppen und um die Ester von α-Sulfofettsäuren, beispeilsweise die α-sulfonierten
Methyl- oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren. Weitere
brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die Alkansulfonate, die aus C
12- bis C
18-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw.
Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind, sowie die Olefinsulfonate,
das sind Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man
sie beispielsweise aus langkettigen Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung
durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließender alkalischer oder
saurer Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält.
[0019] Besonders bevorzugt werden die Fettalkoholsulfate mit 12 bis 18 C-Atomen, die Salze
von Sulfobernsteinsäuremonoestern mit 16 bis 20 C-Atomen im Alkoholteil und Gemische
dieser Tenside verwendet.
[0020] Neben den bereits genannten Bestandteilen können die Mittel dieser Erfindung noch
andere, in Textil- und Teppichreinigungsmitteln übliche Hilfs- und Zusatzstoffe in
geringer Menge enthalten. Beispiele solcher Wirkstoffe sind antistatisch wirkende
Komponenten, beispielsweise anorganische Salze und quartäre Ammoniumverbindungen,
optische Aufheller, die Wiederanschmutzung vermindernde Stoffe, beispielsweise Polyacrylate,
die Streubarkeit und Verteilbarkeit verbessernde Zusätze, Konservierungsmittel und
Parfüm. Üblicherweise werden von Hilfs- und Zusatzstoffen insgesamt nicht mehr als
10 Gew.-% verwendet; vorzugsweise liegt der Gehalt nicht über 5 Gewichtsprozent, insbesondere
zwischen 0,01 und 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.
[0021] Ein besonders bevorzugtes Mittel enthält als pulverförmiges Adsorbens Cellulosepulver,
vorzugsweise in Mengen von etwa 40 bis 50 Gew.-%, als rollfähige Partikel Flocken
aus Viskoseschwamm, vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1 bis 2 Gew.-%, als Tensid Natrium-Olefinsulfonat,
vorzugsweise in Mengen von etwa 0,2 bis 1,5 Gew.-%, als Lösungsmittel aromatenarmes
Benzin, vorzugsweise in Mengen von etwa 1 bis 10 Gew.-%, sowie Wasser.
[0022] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel erfordert keinen größeren technischen
Aufwand. Meist sind einfache Mischapparaturen, wie Schaufel- oder Trommelmischer geeignet,
in denen die rollfähigen Partikel, das pulverförmige Adsorptionsmittel und gegebenenfalls
weitere feinteilige feste Komponenten vorgelegt und dann unter Bewegung mit der Reinigungsflüssigkeit,
die gegebenenfalls weitere Bestandteile gelöst enthält, bedüst werden.
[0023] Die Reinigung der Textilien und Teppiche geschieht in der Weise, daß die erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel manuell oder mit Hilfe eines geeigneten Streugerätes auf die Textilien
aufgestreut und anschließend mehr oder weniger intensiv in die Textilien, beispielsweise
mit Hilfe eines Schwammes, einer Bürste oder eines Wellbretts, eingerieben werden.
In der Regel wählt man Einarbeitungszeiten von 0,3 bis 5 Minuten, vorzugsweise 0,5
bis 3 Minuten pro Quadratmeter. Die Rückstände werden auf mechanischem Wege, beispielsweise
durch Ausbürsten und/oder Absaugen, von den Textilien entfernt. Für die Reinigung
größerer Textilflächen werden von den erfindungsgemäßen Mitteln je nach Fülle der
Textilien und je nach Verschmutzungsgrad etwa 2 bis etwa 150 g/m
2 angewandt, doch können bei der Behandlung kleinerer Textilstücke oder zur Entfernung
einzelner Flecken auch wesentlich größere Mengen eingesetzt werden. Zur Flächenreinigung
von Teppichböden sind Aufwandmengen von etwa 10 bis etwa 100 g/m
2 üblich. Das gesamte Verfahren kann, etwa im Haushalt, weitgehend manuell durchgeführt
werden, doch besteht auch die Möglichkeit, das Einreiben und gegebenenfalls weitere
Schritte mit Hilfe von geeigneten Maschinen, beispielsweise kombinierten Streu- und
Bürstmaschinen auszuführen, so daß sich das Verfahren ebenso gut für die Anwendung
im gewerblichen Bereich eignet.
Beispiele
[0024] Die in der folgenden Tabelle mit Angabe der Einzelbestandteile aufgeführten Mittel
wurden jeweils in Mengen von 10 kg in einem Paddelmischer hergestellt, wobei die Adsorbentien
und die rollfähigen Partikel vorgelegt und dann mit einer Lösung der übrigen Komponenten
in Wasser besprüht wurden. Das Mischen wurde solange fortgesetzt, bis ein homogenes
gut rieselfähiges Produkt entstanden war.
Tabelle
Zusammensetzung der Mittel (in Gewichtsprozent) |
|
1 |
2 |
3* |
4 |
5 |
6* |
Buchenholzcellulosepulver |
43,0 |
46,0 |
42,5 |
47,0 |
|
|
Harnstoff-Formaldehyd-Harzschaum pulverisiert (75 % Feuchtigkeit) |
|
|
|
|
72,0 |
88,0 |
Geschnittenes Viskosevlies |
0,3 |
0,6 |
|
1,0 |
3,0 |
|
Zeolith-Agglomerat |
|
|
2,5 |
|
|
4,7 |
Na-Laurylsulfat |
|
|
|
|
0,8 |
0,3 |
Na-Olefinsulfonat |
0,8 |
|
1,1 |
|
|
|
Ethanol |
|
5,0 |
|
|
|
|
Isoparaffin |
1,0 |
|
|
|
|
|
Wasser, Parfüm Konservierungsmittel zu 100 Gew.-% |
|
|
|
|
|
|
* nicht erfindungsgemäße Beispiele |
[0025] Bei den in der Tabelle angegebenen Inhaltsstoffen handelt es sich im einzelnen um
folgende Materialien:
Buchenholzcellulosepulver:
[0026] Typ Arbocel B 800 x der Firma Rettenmaier, Schüttgewicht 105 - 135 g/l.
Harnstoff-Formaldehydharzschaum pulverisiert:
[0027] Feuchtes Material mit 75 Gew.-% H
2O, Maximum der Kornverteilung bei ca. 0,03 mm, Schüttgewicht 70 g/l.
Geschnittenes Viskose-Vlies:
[0028] Schwammtuchmaterial, wie es zur Küchenreinigung verwendet wird (Baummwollanteil 50
%), wurde mit einer cross-cut-Schneidemaschine zu Flocken mit den Abmessungen 2,5
x 2,0 x 2 - 8 mm geschnitten. Schüttgewicht ca. 90 g/l.
Zeolith-Agglomerat:
[0029] Typ Baylith W 894, Granalien aus Zeolith X-Na, binderfrei, kugelförmig, Körnung 1
- 4 mm.
Isoparaffin:
[0030] Isopar M der Firma Exxon (Benzin), Siedebereich 205 - 255 °C.
[0031] Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel 1, 2, 4 und 5 wurden in ihrem Reinigungsvermögen
gegenüber künstlichen Pigmentanschmutzungen und gegenüber haarigen Belägen und im
Hinblick auf die Aufrauhung des behandelten Teppichmaterials geprüft und dabei mit
solchen Mitteln verglichen, die anstelle der rollfähigen Partikel aus Viskose-Vlies
bzw. Zeolith-Agglomerat nicht erfindungsgemäße Beispiele 3 und 6 eine entsprechende
Menge des jeweiligen pulverförmigen Adsorptionsmittels zusätzlich enthielten; im übrigen
aber gleich zusammengesetzt waren. Die Reinigungsleistung gegenüber künstlichen Pigmentanschmutzungen
wurde auf Polyamid-Velour-Teppichen geprüft. Die erfindungsgemäßen Mittel zeigten
dabei praktisch die gleichen Reinigungsleistungen wie die Mittel ohne rollfähige Partikel.
Gegenüber haarigen Belägen (aufgestreutes Gemisch aus Watte, Haaren und Wollfasern)
zeigten sich die erfindungsgemäßen Mittel deutlich überlegen. Während sich bei den
Vergleichsbeispielen ein Teil des Fasermaterials in der Bürste festsetzte, rollte
es sich bei den erfindungsgemäßen Mitteln um die rollfähigen Partikel und konnte mit
diesen abgesaugt werden. Die Aufrauhung des Teppichmaterials wurde an Teppichböden
mit Wollschlingmaterial geprüft. Hier zeigten die mit dem erfindungsgemäßen Mittel
behandelten Teppichböden bei der visuellen Abmusterung eine deutlich geringere Aufrauhung
als die mit den Mitteln ohne rollfähige Partikel behandelten Stücke.
1. Teppichreinigungsmittel in Form einer streubaren Zubereitung, die eine wäßrige Reinigungsflüssigkeit
und ein pulverförmiges festes Adsorbens enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
rollfähige Partikel aus Viskoseschwamm enthalten sind, deren längste Abmessung mehr
als 1 mm, vorzugsweise mehr als 3 mm und bis zu 50 mm, vorzugsweise nicht mehr als
10 mm, beträgt, wobei die Abmessungen in zwei anderen Raumrichtungen, die zueinander
und auf dieser Länge senkrecht stehen, wenigstens 10 %, vorzugsweise wenigstens 20
%, dieser größten Länge beträgt.
2. Teppichreinigungsmittel, nach Anspruch 1, bei dem das pulverförmige feste Adsorbens
ausgewählt ist aus der Gruppe Holzmehl, Cellulosepulver, wasserunlösliche Cellulosederivate,
Kieselsäure, Zeolith, gemahlener Polyurethanschaum und gemahlener Harnstofformaldehydharzschaum.
3. Teppichreinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 2, enthaltend
40 bis 50 Gew.-% Cellulosepulver
0,1 bis 2 Gew.-% Flocken aus Viskoseschwamm
0,2 bis 1,5 Gew.-% Natriumolefinsulfonat
1 bis 10 Gew.-% aromatenarmes Benzin
sowie Wasser.
4. Verfahren zur Teppichreinigung, bei dem 2 bis 150 g eines Reinigungsmittels gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 3 pro Quadratmeter Textil aufgestreut werden, das Mittel
0,3 bis 5 Minuten auf der Textilfläche verrieben wird und danach durch Abbürsten und/oder
Absaugen wieder vom Textil entfernt wird.
1. A carpet cleaning formulation in the form of a scatterable composition containing
a water-based cleaning liquid and a powder-form solid adsorbent, characterized in
that it additionally contains rollable particles of viscose sponge of which the longest
dimension is more than 1 mm and preferably more than 3 mm and up to 50 mm, but preferably
not more than 10 mm, the dimensions in two other spatial directions, which are perpendicular
to one another and to that length, being at least 10% and preferably at least 20%
of this maximum length.
2. Carpet cleaning formulations as claimed in claim 1, characterized in that the powder-form
solid absorbent is selected from the group consisting of wood flour, cellulose powder,
water-insoluble cellulose derivatives, silica, zeolite, ground polyurethane foam and
ground urea/formaldehyde resin foam.
3. Carpet cleaning formulations as claimed in claim 1 or 2 containing
40 to 50 % by weight of cellulose powder,
0.1 to 2 % by weight of viscose sponge flakes,
0.2 to 1.5% by weight of sodium olefin sulfonate,
1 to 10 % by weight of low-aromatic gasoline
and water.
4. A process for cleaning carpets, in which 2 to 150 g of a cleaning formulation according
to any of claims 1 to 3 are scattered on per square meter of textile, the formulation
is rubbed into the surface of the textile for 0.3 to 5 minutes and is then removed
from the textile by brushing and/or vacuum cleaning.
1. Produit de nettoyage de tapis sous forme de préparation dispersible, qui renferme
un liquide aqueux de nettoyage et un adsorbant solide pulvérulent,
caractérisé en ce qu'
en supplément des particules capables de rouler, en éponge de viscose sont contenues,
dont la dimension la plus longue s'élève à plus de 1 mm de préférence à plus de 3
mm et allant jusqu'à 50 mm, de préférence à pas plus de 10 mm, pour lesquelles les
dimensions dans les deux autres directions spatiales qui sont placées l'une par rapport
à l'autre verticalement sur cette longueur, représente au moins 10 %, de préférence
au moins 20 % de cette plus grande longueur.
2. Produit de nettoyage de tapis selon la revendication 1, dans lequel l'adsorbant solide
pulvérulent est choisi dans le groupe de la sciure de bois, de la poudre de cellulose,
des dérivés insolubles dans l'eau de la cellulose, de l'acide silicique, de la zéolite,
de la mousse de polyuréthane broyées et de la mousse de résine urée-formaldéhyde broyée.
3. Produit de nettoyage de tapis selon une des revendications 1 à 2,
contenant :
de 40 à 50 % en poids de poudre de cellulose
de 0,1 à 2 % en poids de flocons en éponge de viscose
de 0,2 à 1,5 % en poids d'oléfine sulfonate de sodium
de 1 à 10 % en poids d'essence pauvre en aromatique
ainsi que de l'eau.
4. Procédé de nettoyage de tapis
dans lequel
on répand de 2 à 150 g d'un produit de nettoyage conforme à l'une des revendications
1 à 3 par mètre carré de textile, on répand en frottant le produit pendant 0,3 à 5
minutes sur les surfaces du textile et ensuite on l'élimine par brossage et/ou par
aspiration à nouveau du textile.