[0001] Die Erfindung betrifft einen Saugkopf für Bodenstaubsauger, insbesondere Haushaltsstaubsauger,
mit einem Gehäuse und einer an der Unterseite des Gehäuses angeordneten Gleitsohle,
wobei die Gleitsohle einen quer zur Arbeitsrichtung sich erstreckenden Saugkanal mit
einem von einer in Arbeitsrichtung vorderen und hinteren Saugmundkante begrenzten
Saugmund aufweist. Die Saugmundkanten sind mit Fadenhebern ausgerüstet. Die hintere
Saugmundkante kann zu der vorderen Saugmundkante parallel oder zumindest abschnittsweise
auch V-förmig zu dieser ausgerichtet sein. Die Gleitsohle ist an der Unterseite des
Gehäuses fest oder kippbeweglich angeordnet.
[0002] Die Saugmundkanten grenzen den Saugkanal gegenüber dem Bodenbelag hin ab, so daß
in einem entstehenden engen Spalt zwischen Saugmundkante und Bodenbelag eine Luftströmung
mit hoher Geschwindigkeit entsteht, die für die Saugwirkung maßgebend ist und das
Säubern des Bodenbelages bewirkt. Bei marktgängigen Saugköpfen für Haushaltsstaubsauger
beträgt der mittlere Abstand zwischen den Saugmundkanten etwa 9 bis 25 mm. Der Abstand
zwischen den Saugmundkanten ist wesentlich für die Gebrauchseigenschaften des Saugkopfes.
[0003] Im Rahmen der bekannten Maßnahmen ist der Abstand der Saugmundkanten ein unveränderliches
Konstruktionsmerkmal des Saugkopfes. Die Bemessung richtet sich nach dem Bodenbelag,
für den der Saugkopf primär ausgelegt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Saugkopf für Bodenstaubsauger anzugeben,
dessen Saugeigenschaften an den Bodenbelag angepaßt werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Abstand zwischen den Saugmundkanten
einstellbar und betriebsmäßig veränderbar ist. Eine Anpassung der Saugmundbreite und
damit eine Anpassung der Saugeigenschaften an den Bodenbelag ist möglich. Die weitere
Ausgestaltung kann so getroffen werden, daß der Abstand der Saugmundkanten von dem
Anwender mechanisch eingestellt wird oder sich nach Maßgabe einer Führungsgröße, z.B.
des im Saugkanal herrschenden Unterdruckes oder der auf den Saugkopf wirkenden Schiebekraft,
selbsttätig einstellt.
[0006] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die hintere Saugmundkante an
einem beweglichen Träger angeordnet und ist an den Träger eine Stelleinrichtung mit
einem Fuß- oder Handhebel angeschlossen. Vorzugsweise erfolgt die Einstellung zwischen
zwei vorgegebenen Endwerten. Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführung der Erfindung
ist die hintere Saugmundkante an einem beweglichen Träger angeordnet, der bei einer
Vorwärtsbewegung des Saugkopfes in einem von Anschlägen begrenzten Arbeitsbereich
gegen eine Federanordnung mit mindestens einer Druckfeder bewegbar ist, wobei der
Saugmund sich nach Maßgabe des auf die hintere Saugmundkante wirkenden Bewegungswiderstandes
innerhalb des durch die Anschläge begrenzten Arbeitsbereiches weiter öffnet und schließt.
Die Federanordnung ist so dimensioniert, daß der Saugmund in Ruhestellung sowie bei
einer Bewegung des Saugkopfes über Glattböden und Teppichböden mit geringem Bewegungswiderstand,
z.B. Schlingenware, weitgehend geschlossen ist. Solche Böden werden folglich mit einem
für diese Böden vorteilhaften schmalen Saugmund abgesaugt. Bei Teppichböden mit hohem
Bewegungswiderstand, z.B. hochfloriger Teppichböden, öffnet sich der Saugmund, wenn
der Saugkopf in Arbeitsrichtung über diese Böden bewegt wird. Der sich dann einstellende
breite Saugmund erlaubt ein effektives Absaugen der hochflorigen Velourböden. Bei
Auslegung der Federanordnung mit einer progressiven oder stufenförmigen Federkennlinie
lassen sich beliebige Zwischenstellungen erzeugen. In weiterer Ausgestaltung lehrt
die Erfindung, daß die vordere Saugmundkante ebenfalls an einem beweglichen Träger
angeordnet ist, der bei einer Rückwärtsbewegung des Saugkopfes in einem von Anschlägen
begrenzten Arbeitsbereich gegen eine Federanordnung mit mindestens einer Druckfeder
bewegbar ist, wobei der Saugmund sich nach Maßgabe des auf die vordere Saugmundkante
wirkenden Bewegungswiderstandes innerhalb des durch die Anschläge begrenzten Arbeitsbereiches
weiter öffnet und schließt. Bei dieser Ausführung ist gewährleistet, daß sich auch
bei einer Rückwärtsbewegung des Saugkopfes der Saugmund nach Maßgabe des zu reinigenden
Bodenbelages öffnet und schließt. Sind vordere und hintere Saugmundkante entsprechend
beweglich eingerichtet, ist es möglich, den Bodenbelag in hin- und hergehenden Schiebebewegungen
bei sich jeweils optimal einstellender Saugmundbreite abzureinigen.
[0007] Als Führungsgröße für die Einstellung der Saugmundbreite eignet sich nicht nur die
Schiebekraft. Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, daß die hintere Saugmundkante
an einen stellbeweglichen Träger angeordnet ist, dessen Stellbewegung nach Maßgabe
des im Saugluftkanals herrschenden Unterdrucks erfolgt.
[0008] Bei allen zuvor beschriebenen Ausführungen ist die verstellbewegliche Saugmundkante
zweckmäßig an einem Schieber angeordnet, der an der Gleitsohle unmittelbar oder mittelbar
horizontal beweglich oder auf einer zum Boden geneigten Bahn beweglich gehalten ist.
Die Abstandsänderung kann mit einer Änderung des Bodenabstandes der Saugmundkante
gekoppelt sein.
[0009] Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß die verstellbewegliche Saugmundkante an einem
Träger angeordnet ist, der mittels einer Kulissenführung auf einer gekrümmten Bahnkurve
beweglich ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Lehre eignet sich auch zur Anwendung bei Saugköpfen, die mit
einer Bürstenwalze ausgerüstet sind. Die Erfindung lehrt, daß die in den Saugkanal
eingesetzte Bürstenwalze an einem heb- und senkbaren Halter gelagert ist, daß zumindest
eine der Saugmundkanten an einem horizontal beweglichen Träger angeordnet ist und
daß der Halter und Träger mechanisch gekoppelt sowie mittels eines Hand- und Fußhebels
gemeinsam verstellbar sind. Ein solcher Saugkopf hat zwei Betriebsstellungen. In einer
ersten Betriebsstellung ist die Bürstenwalze abgesenkt und ein breiter Saugmund eingestellt.
Die Besteckung der Bürstenwalze taucht durch den Saugmund hindurch; der Saugkopf arbeitet
in dieser Betriebsstellung als Saugbürste. In der zweiten Betriebsstellung ist die
Bürstenwalze angehoben und ein schmaler Saugmund eingestellt. In dieser Betriebsstellung
arbeitet der Saugkopf als statische Düse ohne Betrieb der Bürstenwalze.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen schematisch, jeweils im Längsschnitt
- Fig. 1
- einen Saugkopf mit hebelverstellbarer hinterer Saugmundkante,
- Fig. 2
- einen Saugkopf mit selbsttätig einstellbarer hinterer Saugmundkante,
- Fig. 3
- einen Saugkopf mit selbsttätig einstellbarer hinterer und vorderer Saugmundkante,
und
- Fig. 4
- einen Saugkopf mit heb- und senkbarer Bürstenwalze und einstellbarer hinterer Saugmundkante.
[0012] In den Figuren ist ein Saugkopf für Bodenstaubsauger, insbesondere Haushaltsstaubsauger,
dargestellt. Zum grundsätzlichen Aufbau gehören ein Gehäuse 1 sowie eine an der Unterseite
des Gehäuses 1 fest oder kippbeweglich angeordnete Gleitsohle 2. Die Gleitsohle 2
weist einen quer zur Arbeitsrichtung sich erstreckenden Saugkanal 3 mit einem von
einer in Arbeitsrichtung vorderen Saugmundkante 4 sowie hinteren Saugmundkante 5 begrenzten
Saugmund 6 auf. Die Saugmundkanten 4, 5 sind mit Fadenhebern 7 ausgestattet. An den
Saugkanal schließt ein durch das Gehäuse geführter Kanal 8 an, an dessen rückwärtigem
Ende ein Saugrohr 9 anschließbar ist.
[0013] Der Abstand a zwischen der vorderen Saugmundkante 4 und der hinteren Saugmundkante
5 und damit die Breite des Saugmundes 6 ist einstellbar und betriebsmäßig veränderbar.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführung ist die hintere Saugmundkante 5 an einem
beweglichen Träger 10 angeordnet und ist an den Träger 10 eine Stelleinrichtung mit
einem Fuß- oder Handhebel 11 angeschlossen.
[0014] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung ist die hintere Saugmundkante 5 an einem
beweglichen Träger 10 angeordnet, der bei einer Vorwärtsbewegung des Saugkopfes in
einem von Anschlägen 12 begrenzten Arbeitsbereich gegen eine Federanordnung 13 mit
zumindest einer Druckfeder bewegbar ist, wobei der Saugmund 6 sich nach Maßgabe des
auf die hintere Saugmundkante 5 wirkenden Bewegungswiderstandes innerhalb des durch
die Anschläge 12 begrenzten Arbeitsbereiches weiter öffnet und schließt. Gemäß Fig.
3 kann zusätzlich auch die vordere Saugmundkante 4 verstellbeweglich ausgebildet sein.
Die vordere Saugmundkante 4 ist an einem separat beweglichen Träger 10' angeordnet,
der bei einer Rückwärtsbewegung des Saugkopfes in einem von Anschlägen 12' begrenzten
Arbeitsbereich gegen eine Federanordnung 13' mit mindestens einer Druckfeder bewegbar
ist, wobei der Saugmund 6 sich nach Maßgabe des auf die vordere Saugmundkante 4 wirkenden
Bewegungswiderstandes innerhalb des durch die Anschläge 12' begrenzten Arbeitsbereiches
weiter öffnet und schließt. Die Federanordnungen 13, 13' können eine progressive und
stufenförmige Federkennlinie aufweisen.
[0015] Bei allen vorbeschriebenen Ausführungen ist die verstellbewegliche Saugmundkante
4, 5 an einem Schieber angeordnet, der an der Gleitsohle im wesentlichen horizontal
beweglich gehalten ist. Der Abstand a zwischen den Saugmundkanten ist - eventuell
auch in Stufen - variierbar. Die Abstandsänderung kann auch mit einer Änderung des
Bodenabstandes der verstellbaren Saugmundkante gekoppelt sein.
[0016] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführung enthält der Saugkanal 3 eine Bürstenwalze
14, die an einem heb- und senkbaren Halter 15 gelagert ist. Zumindest eine der Saugmundkanten,
im Ausführungsbeispiel die hintere Saugmundkante 5, ist an einem horizontal beweglichen
Träger 10 angeordnet. Der Halter 15 und der Träger 10 sind mechanisch gekoppelt und
mittels eines Hand- oder Fußhebels 11 gemeinsam verstellbar. In einer ersten Betriebsstellung,
in der der Saugkopf als Saugbürste arbeitet, ist die Bürstenwalze abgesenkt und ist
ein breiter Saugmund 6 eingestellt. In der zweiten Betriebsstellung, in der der Saugkopf
als reine Saugdüse ohne Bürstenwalzenbetätigung arbeitet, ist die Bürstenwalze 14
eingefahren und ein schmaler Saugmund 6 eingestellt.
1. Saugkopf für Bodenstaubsauger, insbesondere Haushaltsstaubsauger, mit
einem Gehäuse (1) und
einer an der Unterseite des Gehäuses (1) angeordneten Gleitsohle (2),
wobei die Gleitsohle (2) einen quer zur Arbeitsrichtung sich erstreckenden Saugkanal
(3) mit einem von einer in Arbeitsrichtung vorderen und hinteren Saugmundkante (4,
5) begrenzten Saugmund (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) zwischen den Saugmundkanten (4, 5) einstellbar und betriebsmäßig
veränderbar ist.
2. Saugkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Saugmundkante (5)
an einem beweglichen Träger (10) angeordnet ist und daß an den Träger (10) eine Stelleinrichtung
mit einem Fuß- oder Handhebel (11) angeschlossen ist.
3. Saugkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Saugmundkante (5)
an einem beweglichen Träger (10) angeordnet ist, der bei einer Vorwärtsbewegung des
Saugkopfes in einem von Anschlägen (12) begrenzten Arbeitsbereich gegen eine Federanordnung
(13) mit mindestens einer Druckfeder bewegbar ist, wobei der Saugmund (6) sich nach
Maßgabe des auf die hintere Saugmundkante (5) wirkenden Bewegungswiderstandes innerhalb
des durch die Anschläge (12) begrenzten Arbeitsbereiches weiter öffnet und schließt.
4. Saugkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Saugmundkante (4)
ebenfalls an einem beweglichen Träger (10') angeordnet ist, der bei einer Rückwärtsbewegung
des Saugkopfes in einem von Anschlägen (12') begrenzten Arbeitsbereich gegen eine
Federanordnung (13') mit mindestens einer Druckfeder (6) bewegbar ist, wobei der Saugmund
sich nach Maßgabe des auf die vordere Saugmundkante (4) wirkenden Bewegungswiderstandes
innerhalb des durch die Anschläge (12') begrenzten Arbeitsbereiches weiter öffnet
und schließt.
5. Saugkopf nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung (13,
13') eine progressive oder stufenförmige Federkennlinie besitzt
6. Saugkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbare Saugmundkante
(4, 5) an einem stellbeweglichen Träger angeordnet ist, dessen Stellbewegung nach
Maßgabe des im Saugkanal herrschenden Unterdrucks erfolgt.
7. Saugkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbewegliche
Saugmundkante (4, 5) an einem Schieber (10) angeordnet ist, der an der Gleitsohle
(2) unmittelbar oder mittelbar horizontal beweglich oder auf einer zum Boden geneigten
Bahn beweglich gehalten ist.
8. Saugkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbewegliche
Saugmundkante (4, 5) an einem Träger (10) angeordnet ist, der mittels einer Kulissenführung
auf einer gekrümmten Bahnkurve beweglich ist.
9. Saugkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkanal (3) eine Bürstenwalze
(14) enthält, die an einem heb- und senkbaren Halter (15) gelagert ist, daß zumindest
eine der Saugmundkanten (4, 5) an einem horizontal beweglichen Träger (10) angeordnet
ist und daß der Halter (15) und der Träger (10) mechanisch gekoppelt sowie mittels
eines Hand- oder Fußhebels (11) gemeinsam verstellbar sind.