(19)
(11) EP 0 899 383 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.03.1999  Patentblatt  1999/09

(21) Anmeldenummer: 98113384.6

(22) Anmeldetag:  17.07.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E02D 17/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.08.1997 DE 19737003

(71) Anmelder: LEONHARD WEISS GmbH & Co. NIEDERLASSUNG CRAILSHEIM
D-74564 Crailsheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Fritz Joachim
    73033 Göppingen (DE)
  • Früh, Ulrich
    74594 Kressberg (DE)
  • Vogel, Heinrich
    74586 Frankenhardt (DE)

(74) Vertreter: Patentanwalts-Partnerschaft Rotermund + Pfusch 
Waiblinger Strasse 11
70372 Stuttgart
70372 Stuttgart (DE)

   


(54) Selbsttätig fortschreitende Grabenaushubeinrichtung mit Messerschilden


(57) Bei einer selbsttätig fortschreitenden Grabenaushubeinrichtung mit in dem Boden- und in den Seitenbereichen eines Traggestelles in Fortschreitungsrichtung verschiebbaren, nebeneinander angeordneten, das Fortschreiten der Grabenaushubeinrichtung bewirkenden Messerschilden mit einzelnen Messern (2), die jeweils ein rinnenförmiges Spundbohlenprofil besitzen, bei der zumindest bei den seitlichen nach hinten abragenden Messer (2) die konkaven Spundbohlenseiten zum offenen Graben hin weisen, soll eine gleichmäßige Verdichtung des wiederaufgefüllten Grabens bis in die seitlichen Randonen möglich sein.
Zu diesem Zweck bestehen die nach hinten abragenden seitlichen Messer in einem hinteren Bereich lediglich aus dem jeweiligen Bodenabschnitt des betreffenden Spundohlenprofils und sind gegeneinander um die entfallenen Profilabschnitte beabstandet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine selbsttätig fortschreitende Grabenaushubeinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Eine solche Grabenaushubeinrichtung und die Art, wie eine solche Einrichtung verwendet wird, ist aus DE 196 50 443 A1 bekannt.

[0003] Eine solche Einrichtung wird dazu verwendet, innerhalb eines Erdreiches einen fortschreitenden seitlich abgestützten Graben zu ermöglichen. Am Anfang dieser Einrichtung wird jeweils Bodenmaterial ausgehoben und am Ende des Grabens wieder aufgefüllt. Das Ausheben des Bodenmaterials sowie das Wiederauffüllen erfolgt jeweils zwischen seitlichen in Längsrichtung der Einrichtung verschiebbaren Messerschilden. Das am hinteren Ende der Grabenaushubeinrichtung aufgefüllte Bodenmaterial wird über eine geneigte Ebene verteilt und verdichtet. Die Verdichtung erfolgt beispielsweise über Verdichterplatten, die über die geneigte Ebene bewegt werden. Die seitlichen Messerschilde, die über die Höhe der Grabenaushubeinrichtung aus mehreren übereinander liegenden Messern bestehen, enden in Längsrichtung jeweils in der geneigten Ebene des wiederaufgefüllten Grabenmaterials. Auf diese Weise ragt das oberste Messer am weitesten nach hinten ab und das seitliche untere Messerschild am wenigsten. Die seitlichen Messer besitzen rinnenförmige Spundbohlenprofile, wobei die konkave Seite des Spundbohlenprofils jeweils zum Grabeninneren weist.

[0004] Durch die vorstehend beschriebene Profilform der Messer besitzen die Seitenwände des aufzufüllenden Grabens keine ebene Fläche, sondern vielmehr jeweils eine waschbrettartige Fläche mit in Längsrichtung verlaufenden Wellentälern und Wellenbergen. Durch diese Form der Grabenseitenwände können die Bereiche in den Wellentälern bei der Verwendung üblicher Verdichtungseinrichtungen zum Verdichten des wieeraufgefüllten Bodens nicht vorschriftsmäßig verdichtet werden.

[0005] Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, hier Abhilfe zu schaffen, wozu für die Enden der seitlichen hinteren Messer der Messerschilde jeweils eine Profilform nach dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1 vorgeschlagen wird.

[0006] Eine zweckmäßige Ausgestaltung ist Gegenstand des Anspruchs 2.

[0007] Durch die erfindungsgemäße Profilform der Enden der hinteren seitlichen Messer verbleiben keine seitlichen unverdichteten Wellentäler in dem aufgefüllten Graben.

[0008] Eine nähere Erläuterung dieses erzielbaren Ergebnisses kann der Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles entnommen werden.

[0009] In der Zeichnung zeigen
Fig. 1
eine Draufsicht auf das hintere Ende einer Grabenaushubeinrichtung mit nach hinten abstehenden seitlichen Messerschilden,
Fig. 2
einen Schnitt durch die Grabaushubeinrichtung nach Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3
eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III auf die hinteren Enden der Messerschilde an einer Seite der Grabenaushubeinrichtung.


[0010] Von der Grabenaushubeinrichtung ist in der Zeichnung lediglich das hintere Ende dargestellt mit einem abgeschnittenen Teil des zentralen Traggestelles 1, von dem die seitlichen hinteren Messer 2 von seitlichen Messerschilden abragen.

[0011] Die seitlich übereinanderliegenden Messer 2 enden in einer geneigten Ebene des wiederaufgefüllten Grabens, wobei das oberste Messer 2 die größte und das untere Messer 2 die geringste Länge aufweist.

[0012] Die Messer 2 besitzen jeweils rinnenförmige sogenannte Spundbohlenprofile, wie sie in Fig. 3 dargestellt sind. Die konkaven Seiten dieser Spundbohlenprofile sind jeweils zum Inneren des Grabens gerichtet.

[0013] Wie der Darstellung in Fig. 3 entnommen werden kann, bildet sich in den von den hinteren Messern 2 abgestützten Seitenwänden des wiederaufzufüllenden Grabens eine Art Waschbrettprofil aus. Dadurch entstehen in Fig. 3 angegebene Wellentäler 3, in denen aufgefülltes Grabenmaterial schlecht verdichtet werden kann: Die Verdichtung des wiederaufgefüllten Grabenmaterials erfolgt auf einer geneigten Ebene in der Regel mit einer Art Plattenverdichter 4 (Fig. 2), der längs und quer der schiefen Ebene zur Verdichtung des darunterliegenden Materials verfahren wird. Die Wellentäler 3 können bei dem Einsatz eines solchen Verdichters 4 nicht erfaßt werden und bleiben damit unverdichtet.

[0014] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Enden der seitlichen Messer 2 können auch diese Bereiche durch einen Plattenverdichter erreicht werden. Zu diesem Zweck ist ein Endbereich an den seitlichen Messern 2 vorgesehen, in dem diese jeweils nur noch aus dem Bodenabschnitt des Spundbohlenprofils bestehen. Dadurch liegen die Wellentäler 3 frei zwischen den Wellenbergen 5 der seitlichen Grabenwand. Indem die Wellenberge 5 damit offen nach innen aus den Messern 2 in den hinteren Endbereichen herausragen, sind sie mit einem üblicherweise eingesetzten Verdichter 4 ohne weiteres erreichbar, wodurch die Wellenstruktur an den Seitenflächen zerstört und eine einheitlich verdichtete Randzone geschaffen werden kann.

[0015] In Fig. 2 deutet der Pfeil F die Fortschreitungsrichtung der Grabenaushubeinrichtung an.

[0016] Aus Fig. 2 ist auch ersichtlich, wie die Endbereiche der seitlichen Messer 2, die lediglich noch aus dem jeweiligen Bodenabschnitt eines Spundbohlenprofils bestehen, allmählich in die vollständige rinnenförmige Spundbohlenprofilform übergehen. Die betreffenden Übergangsbereiche sind in der Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 6 belegt.


Ansprüche

1. Selbsttätig fortschreitende Grabenaushubeinrichtung mit in dem Boden- und den Seitenbereichen eines Traggestelles in Fortschreitungsrichtung verschiebbaren, nebeneinander angeordneten, das Fortschreiten der Grabenaushubeinrichtung bewirkenden Messerschilden mit einzelnen Messern , die eine Art rinnenförmiges Spundbohlenprofil besitzen, bei der zumindest bei den seitlich nach hinten abragenden Messern die konkaven Spundbohlenseiten zum offenen Graben hin weisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hinteren Endbereiche der nach hinten abragenden seitlichen Messer (2) lediglich aus dem jeweiligen Bodenabschnitt des betreffenden Spundbohlenprofils bestehen und gegeneinander um die entfallenen Profilabschnitte beabstandet sind.
 
2. Bodenaushubeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endbereiche, die lediglich noch aus den Spundbohlenprofil-Bodenabschnitten bestehen, allmählich in die davorliegenden Spundbohlen-Vollprofile übergehen.
 




Zeichnung







Recherchenbericht