[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bewegungsmelder zur bewegungs- und richtungsselektiven
Detektion von Wärmestrahlung abgebenden beweglichen Objekten, insbesondere von Personen.
[0002] Ein solcher Bewegungsmelder ist in der DE 36 13 374 A1 beschrieben. Der daraus bekannte
Pyrodetektor hat Weitwinkeleigenschaften in hauptsächlich einer Ebene. Er weist einen
sphärischen bis sphärisch-parabolischen Spiegel auf, in den sich ein auf einer pyroelektrischen
Folie angeordnetes Sensorarray befindet mit einer Vielzahl von Sensorelementen. Aus
Signalunterschieden der Sensorelemente ist eine Richtung eines erfaßten Objektes ableitbar.
Die Weitwinkeleigenschaften des fest montierten Bewegungsmelder sind praktisch auf
etwa ± 60° begrenzt. Die erzielbare Richtungsselektivität ist trotz hohem erforderlichem
Realisierungsaufwand nicht für alle Verwendungszwecke ausreichend.
[0003] Sonstige, beispielsweise aus den Fachbuch

Passiv-Infrarotbewegungsmelder", R. Rosch, 1996, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech,
bekannte Bewegungsmelder haben teilweise einen weiteren Erfassungswinkel und sind
geeignet zur Steuerung fest installierter Beleuchtungseinrichtungen. Dabei wird die
Beleuchtungseinrichtung eingeschaltet, sobald ein sich bewegendes Objekt im Erfassungsbereich
detektiert wird. Der Aufenthaltsort des wärmestrahlenden Objekts und seine Bewegungsrichtung
sind mit diesen Bewegungsmeldern nicht detektierbar. Reichweite und Empfindlichkeit
solcher Bewegungsmelder werden oftmals durch geeignete Maßnahmen begrenzt, um Fehlauslösungen
zu vermeiden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bewegungsmelder anzugeben, der ein
Objekt in einem weiten Erfassungsbereich detektieren und dessen Bewegungsrichtung
erkennen und ihr folgen kann. In weiterer Ausgestaltung sollen mittels des Bewegungsmelders
ein Lichtkegel einer Lichtquelle auf das Objekt richtbar und dem Objekt nachführbar
sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Bewegungsmelder mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0006] Der Bewegungsmelder arbeitet mit zwei Erfassungssystemen, einem unbeweglichen Erfassungssystem
und einem beweglichen Erfassungssystem. Ausgangssignale beider Systeme werden durch
eine Steuereinrichtung erfaßt. Das erste Erfassungssystem ermöglicht eine grobe Richtungsdetektion,
das zweite Erfassungssystem eine Verfolgung eines erfaßten Objekts mit hoher Genauigkeit
der Ortsbestimmung. Ein elektrischer Antrieb zur Bewegung des zweiten Erfassungssystems
wird in Abhängigkeit von Meßsignalen aus beiden Erfassungssystemen gesteuert.
[0007] Bei einem Bewegungsmelder gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein Scheinwerfer
oder Richtstrahler mit dem elektrischen Antrieb gekoppelt, wobei der Scheinwerfer
durch den Bewegungsmelder gesteuert auf ein detektiertes Objekt richtbar ist. Das
zweite Erfassungssystem und der damit gekoppelte Scheinwerfer sind wenigstens um eine
vertikale Achse drehbar ausgeführt. Zusätzlich können Mittel vorhanden sein, die eine
veränderliche Neigung des zweiten Erfassungssystems und/oder des Scheinwerfers ermöglichen.
[0008] Der erfindungsgemäße Bewegungsmelder hat eine Reihe von Vorteilen. Je nach Ausführung,
insbesondere je nach der Anzahl von angeordneten Erfassungsmodulen des ersten Erfassungssystems
und je nach Montageort, z.B. Anordnung auf einem Mast, ist ein Erfassungswinkel bis
360° erreichbar. Durch eine zweistufige Objekterfassung mittels der beiden Erfassungssysteme
wird eine erhöhte Sicherheit gegen Fehlauslösungen erreicht. Wenn mit dem Bewegungsmelder
ein Scheinwerfer gekoppelt ist, kann ein Lichtkegel auf eine detektierte Person gerichtet
und nachgeführt werden. Der Bewegungsmelder kann auch dafür eingesetzt sein, die Bewegungsgeschwindigkeit
eines Objekts zu ermitteln und daraus Maßnahmen abzuleiten.
[0009] Eine weitere Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand eines in den Zeichnungsfiguren
dargestellten Ausführungsbeispiels.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Bewegungsmelders mit Scheinwerfer,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein erstes Erfassungssystem,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein zweites Erfassungssystem,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf Erfassungsbereiche der beiden Erfassungssysteme,
- Fig. 5
- eine Ansicht der Scheinwerferanordnung, und
- Fig. 6
- eine Darstellung des Prinzips der Abbildung von Objekten auf einem Mehrelementsensor
des zweiten Erfassungssystems.
[0011] Fig. 1 zeigt in einer Prinzipdarstellung eine bevorzugte Ausführungsform eines Bewegungsmelders,
der auf eine Gebäudewand 9 montiert ist. Wesentliche Komponenten des Bewegungsmelders
sind ein erstes, unbewegliches Erfassungssystem 1, ein zweites, bewegliches Erfassungssystem
6, eine drehbare Halterung 4 mit Scheinwerfer 5, sowie eine Steuereinrichtung 8.
[0012] Das zweite Erfassungssystem 6 und die Scheinwerferanordnung 4, 5 sind mittels eines
elektrischen Antriebs 15 (Fig. 2), der vorzugsweise im ersten Erfassungssystem 1 angeordnet
ist, miteinander mechanisch gekoppelt und um eine vertikale Achse A drehbar ausgeführt.
Als Antriebsmotor ist beispielsweise ein Schrittmotor geeignet.
[0013] Das erste Erfassungssystem 1, das außerdem in Fig. 2 in einer Draufsicht gezeigt
ist, ist ein permanent aktiviertes System zur Objektraumüberwachung, das sich aus
mehreren Modulen 2 zusammensetzt. Ein Modul 2 wird durch einen Gleichlicht kompensierenden
Dualsensor 10 (Fig. 2) und eine vorgeschaltete Multifresnellinsenoptik 3 gebildet.
Die Multifresnellinsenoptik 3 kann mehrere, z.B. zwei Zeilen 31 mit beispielsweise
sechs Einzel-Fresnellinsensegmenten 32 aufweisen. Ein Modul 2 kann z.B. für einen
Öffnungswinkel 11 von 60° ausgelegt sein. Bei sechs Einzelsegmenten 32 entsteht im
Abstand von 10° ein empfindlicher Abbildungskegel 33.
[0014] Fig. 1 zeigt in Verbindung mit Fig. 3 (Draufsicht) das zweite Erfassungssystem 6,
das nur temporär, nämlich nach Detektion eines Objektes durch das erste Erfassungssystem
1 durch die Steuereinrichtung 8 aktiviert wird. Es enthält einen Mehrelementsensor
12 mit einer vorgeschalteten Linsenoptik 7. Der Mehrelementsensor 12 kann ein Zeilen-
oder Arraysensor sein. Als Linsensoptik 7 ist eine große Einzel-Frensellinse oder
eine konventionelle große Linse geeignet. Die Optik 7 und der Mehrelementsensor 12
sind starr zueinander angeordnet. Der durch die Anordnung festgelegte Gesamtöffnungswinkel
13 des zweiten Erfassungssystems 6 kann beispielsweise bei 60° liegen, also gleich
groß sein wie der Öffnungswinkel 11 eines Moduls 2 des ersten Erfassungssystems 1.
[0015] Fig. 6 macht ergänzend zu Fig. 3 deutlich, daß die Kombination eines Mehrelementsensors
12 mit einer Einzellinse 7 bewirkt, daß durch die Abbildung der einzelnen Sensorelemente
121 durch die Linse jedem Element eine eigene Beobachtungskeule 14 zugeordnet ist.
Durch die Wahl einer geeigneten Brennweite und die Sensorgeometrie kann eine gewünschte
Keulendichte realisiert werden. Es kann eine feine Auflösung von beispielsweise 10°
erreicht werden, mit der die Richtung eines bewegten Objektes genau ermittelbar ist.
Diese Auflösung ist nicht zu verwechseln mit dem beispielhaft genannten 10°-Abstand
der Abbildungskegel der Multifresnellinsenoptik 3; denn dort wird mittels der Abbildungskegel
lediglich detektiert, ob sich ein Objekt im Bereich des Modul-Öffnungswinkels 11 bewegt.
[0016] Die Einzellinse 7 kann mit einer deutlich größeren Linsenfläche ausgebildet werden,
als dies bei einer Abfolge von Linsensegmenten einer Multifresnellinse möglich wäre,
da bei letzterer der Winkelabstand zwischen zwei Linsenzentren durch die geforderte
Keulendichte begrenzt ist. Damit ist bei gegebener Brennweite automatisch die Breite
solcher Segmente festgelegt. Bei dem beschriebenen zweiten Erfassungssystem 6 wird
aber bei gegebener Brennweite die Keulendichte nur durch den Abstand der Sensorelemente
des Mehrelementsensors 12 bestimmt, für den es nur technologische und für den Bewegungsmeldereinsatz
irrelevante Grenzwerte gibt. Durch die im Vergleich zu den Linsensegmenten der Multifresnellinsen
3 der Module 2 des ersten Erfassungssystems 1 größere Fläche der Einzellinse 7 des
zweiten Erfassungssystems 6 erreicht man eine besonders hohe Empfindlichkeit. Damit
kann das zweite Erfassungssystem 6 neben der genauen Richtungsbestimmung auch eine
empfindlichere Kontrolle der gemeldeten Detektion durchführen, ohne dabei das Risiko
häufiger Fehlschaltungen zu erhöhen, da das zweite Erfassungssystem nur dann arbeitet,
wenn das erste Erfassungssystem die grobe Richtung eines Objekts detektiert hat, wie
noch weiter erläutert wird.
[0017] Fig. 5 zeigt den Scheinwerfer oder Strahler 5, der mittels der drehbaren Halterung
4 mit dem Bewegungsmelder verbunden ist, und in seiner horizontalen Rotationsebene
starr mit der Bewegung des zweiten Erfassungssystems verbunden ist. Beide zeigen mit
ihren Hauptachsen somit immer in dieselbe Richtung. Der Scheinwerfer 5 ist mindestens
horizontal drehbar. In einer Weiterbildung kann er auch vertikal schwenkbar sein,
insbesondere dann, wenn durch ein zweidimensionales Sensorarray außer dem horizontalen
Winkel zur Ermittlung der Beobachtungsrichtung auch noch der vertikale Objektwinkel
und daraus die Entfernung bestimmbar ist.
[0018] In jedem Fall ist eine gewisse Richtcharakteristik der beweglichen Beleuchtung 5
vorteilhaft, da dies das Konzept der Beobachtung in schmalen Winkelbereichen unterstützt
und in diesen eine höhere Beleuchtungsstärke ermöglicht. Insbesondere ist es zweckmäßig
den Abstrahlwinkel des Lichtkegels 18 der beweglichen Beleuchtung 5 identisch oder
geringfügig größer als den Öffnungswinkel 11 der Module 2 bzw. des zweiten Erfassungssystems
6, also z.B. 60° zu wählen. Damit ist eine ständige Beleuchtung des sich bewegenden
Objektes auch dann möglich, wenn es die Bereichsgrenzen von Module 2 überschreitet
und eine Nachführung des zweiten Erfassungssystems, und der gekoppelten Beleuchtungseinrichtung
5 erforderlich.
[0019] Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten und Vorteile des Bewegungsmelders ergeben sich
aus der nachstehenden Beschreibung seiner Arbeitsweise, wobei auf die oben erläuterten
Zeichnungsfiguren sowie auch auf Fig. 4 Bezug genommen wird. In Fig. 4 sind in einer
Draufsicht auf den Bewegungsmelder und seiner Erfassungsbereiche die Öffnungswinkel
11 von drei mit I, II, III bezeichneten Segmenten gezeigt, die durch Module 2 des
ersten Erfassungssystems 1 festgelegt sind. Der Öffnungswinkel 13 des zweiten Erfassungssystems
6 kann Teile von zwei Segmenten, z.B. I und II entsprechend dem genauen Ort und der
Bewegungsrichtung 17 eines Objekts bzw. einer Person 16, überdecken.
[0020] Wird von einem der Module 2 des ersten Erfassungssystems 1 ein Objekt detektiert,
also ein Sensorsignal oberhalb eines vorgegebenen Schwellwerts erzeugt, so wird in
einer ersten Reaktionsstufe des Systems eine dem jeweiligen Modul 2 zugeordnete Kennummer
der Steuereinrichtung 8 mitgeteilt. Die Steuereinrichtung 8 aktiviert das zweite Erfassungssystem
6 zwecks Überprüfung der Detektion und zur Bestimmung der genauen Richtung, in der
sich das Objekt 16 befindet. In der ersten Reaktionsstufe wird der geräteeigene Strahler
5 noch nicht aktiviert, aber ein mit einem Schaltausgang der Steuereinrichtung 8 verbundenes
externes fest installiertes Beleuchtungssystem kann gegebenenfalls in dieser Stufe
bereits als Grundbeleuchtung eingeschaltet werden.
[0021] Das aktivierte zweite Erfassungssystem 6 wird durch die Steuereinrichtung 8 und den
Antrieb 15 in die vom ersten Erfassungssystem 1 gemeldete grobe Richtung gedreht,
so daß die Hauptrichtung seines Erfassungsbereichs 13 mit der Mitte des Öffnungswinkels
11 des entsprechenden Moduls 2 übereinstimmt. Nach Abschluß der Rotationsbewegung
detektiert das zweite Erfassungssystem 6 das Objekt 16. Dabei wird aus den einzelnen
Sensorsignalen des Mehrelementsensors 12 unter Anwendung der Schwerpunktmethode die
genaue Richtung des Objekts 16 ermittelt.
[0022] Wenn sich durch diesen Erfassungsvorgang bestätigt, daß sich ein Objekt 16 im Erfassungsbereich
des Bewegungsmelders bewegt, wird eine zweite Reaktionsstufe ausgelöst. Diese bedeutet,
daß der Scheinwerfer 5 eingeschaltet wird und das zweite Erfassungssystem 6 aktiviert
bleibt, um die Bewegungsrichtung und den jeweiligen Ort des Objekts zu erfassen. Dazu
ist zunächst keine Bewegung des zweiten Erfassungssystems 6 notwendig, da mittels
der erwähnten Schwerpunktmethode aus den Signalen der einzelnen Elemente des Mehrelementsensors
12 der genaue Ort feststellbar ist. Nur wenn das Objekt den Gesamtwinkelbereich 13
verläßt, erfolgt eine Nachführung des beweglichen zweiten Erfassungssystems 6 in die
Mitte des Öffnungswinkels 11 eines benachbarten Segments, z.B. I. Während der Bewegung
des zweiten Erfassungssystems 6 und des Scheinwerfers 5 erfolgt keine Erfassung. Die
Bewegungsdauer kann jedoch im Millisekundenbereich liegen, so daß sich kein signifikanter
Ausfall der Beobachtungszeit ergibt.
[0023] Da eine genaue Zuordnung eines Objektorts zu einzelnen Sensorelementen 121 des Mehrelementsensors
12 gegeben ist, können Ort und Bewegungsrichtung des Objekts ermittelt werden. Mit
einem horizontal angeordneten Zeilensensor mit beispielsweise sechs Elementen 121,
kann die tangentiale Bewegungskomponente verfolgt werden. Mit einem Arraysensor, der
z.B. 6x3 Elemente 121 enthält, kann die tangentiale und die radiale Bewegungskomponente
verfolgt werden. Dabei kann folgendes Prinzip Anwendung finden: Da aufgrund der flächenhaften
Ausdehnung eines Objektes in der Regel nicht nur ein Element ein Bewegungssignal abgibt,
wird aus allen innerhalb eines kleinen Zeitschlitzes registrierten Signalen ein mit
der Signalhöhe gewichteter Flächenschwerpunkt berechnet, der die Richtung des wahrscheinlichsten
Objektmittelpunkts angibt.
[0024] Für die Nachführung des zweiten Erfassungssystems 6 kann eine Zwischenstellung vorgesehen
sein, so daß z.B. die optische Hauptachse des zweiten Erfassungssystems 6 genau auf
der Grenze zwischen den Öffnungswinkeln 11 von zwei Modulen 2 liegt. Das Licht des
Melder-eigenen bewegten Scheinwerfers 5 bleibt während der Nachführung eingeschaltet.
Der Scheinwerfer 5 selbst wird mit dem zweiten Erfassungssystem 6 mitgeführt, womit
eine andauernde Beleuchtung des Objekts gewährleistet ist. In der neuen Stellung des
zweiten Erfassungssystems 2 wird die Beobachtung wie oben beschrieben fortgesetzt.
Jede einzelne Signalerfassung startet eine Nachlaufzeit für die Beleuchtung, die verstreicht,
bis nach dem letzten Bewegungssignal das Licht verlöscht. Die Beleuchtung und auch
die aktive Beobachtung durch das zweite Erfassungssystem 6 werden dann abgeschaltet,
wenn kein Signal mehr empfangen wird und die einstellbare Nachlaufzeit abgelaufen
ist. Dieser Fall tritt in zwei Situationen ein: Zum einen kann das Objekt aus dem
letzten durch Basismodulen noch abgedeckten Beobachtungswinkel herausgelaufen sein,
so daß eine weitere Nachführung nicht möglich ist, z.B. weil ein Rotationsanschlag
bei ± 90° (im Fall von drei Modulen je 60°) erreicht ist. Oder das bewegte Objekt
ist innerhalb des beobachteten Bereiches zum Stillstand gekommen. Es ist vorteilhaft,
das zweite Erfassungssystem 6 nach Beendigung eines Beobachtungs- und Beleuchtungszyklus
in eine Vorzugslage zurückzudrehen. Seine Auswertefunktion wird auf jeden Fall abgeschaltet.
Die Vorzugslage kann z.B. eine gewählte Hauptbeobachtungsrichtung entlang einer Zufahrt
sein, und kann am Gerät kundenspezifisch eingestellt werden. Die Abschaltung des zweiten
Erfassungssystems 6 bewirkt, daß nur noch Signale von den Modulen 2 des ersten Erfassungssystems
1 von der Steuereinrichtung 8 akzeptiert werden. Dieser Zustand ist der Grundzustand
und bleibt erhalten, bis das nächste Signal von einem Modul 2 empfangen wird. Erst
dann schaltet sich das zweite Erfassungssystem wieder in der richtigen Richtung zu.
[0025] Mit dem Bewegungsmelder lassen sich auch Grenzfallsituationen beherrschen. Wird beispielsweise
von zwei benachbarten Modulen 2 gleichzeitig eine Bewegung auf der Modulgrenze registriert,
schaltet sich das zweite Erfassungssystem 6 zu und richtet sich genau auf die Bereichsgrenze
aus, anstatt wie sonst auf die Hauptrichtung des meldenden Moduls 2. Damit wird eine
Nachführung sichergestellt.
[0026] Ein weiterer Fall tritt ein, wenn während der Beobachtung ein anderes Modul 2 als
jenes, das gerade durch das zweite Erfassungssystem ergänzt wird, ein Signal liefert.
In einem solchen Fall kann entweder als Kompromiß ein mittlerer Beobachtungs- und
Beleuchtungswinkel eingestellt werden oder/und es wird ein zweites Schaltsignal zur
Zuschaltung eines globalen externen Beleuchtungssystems an die Steuereinrichtung gegeben.
[0027] Die optische Hauptachse des zweiten Erfassungssystems kann entweder horizontal oder
leicht zur Erde geneigt verlaufen. Ersteres hat den Vorteil, daß keine geometrischen
Reichweitenbegrenzung eintritt und das Objekt in ganzer Größe erfaßt wird. Falls allerdings
der Hintergrund thermisch sehr veränderlich ist, z.B. aufgrund einer belebten Straße,
könnte dies dazu führen, daß das Gerät nicht mehr abschaltet. In diesem Fall ist eine
Neigung des Bewegungsmelders günstiger.
[0028] Die Steuereinrichtung 8 koordiniert die Arbeitsweise des permanent wirksamen ersten
Erfassungssystems 1 und des zweiten Erfassungssystems 6. Sie erzeugt die Schaltsignale
für den Scheinwerfer 5 und evtl. vorgesehene externe Beleuchtungen. Es könnten auch
Schaltsignale erzeugt werden, mit denen eine Videokamera in die detektierte Richtung
eines bewegten Objektes gesteuert wird. Diese Funktionen können z. B. mit in den meisten
Bewegungsmeldern ohnehin zur Signalverarbeitung vorhandenen Mikrocontrollern oder
ASICs realisiert werden. Darüber hinaus können alle sonstigen bei Bewegungsmeldern
üblichen Funktionen realisiert werden, wie beispielsweise die Abfrage von Bedienelementen,
Signalfilterung, Schwellwerterzeugung, Rausch- und Fehlschaltungsunterdrückung, Temperaturkorrektur,
Zeit-Nachlaufsteuerung und Berücksichtigung einer Ansprechhelligkeit.
[0029] Da das zweite Erfassungssystem 6 es ermöglicht, die Bewegungsrichtung und die Geschwindigkeit
zu ermitteln, ist auch eine Fortschreibung der Nachführung in eine voraussichtliche
Richtung möglich, wenn das erfaßte Objekt vorübergehend durch einen Gegenstand verdeckt
sein sollte.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- erstes, statisches und permanent aktiviertes Erfassungssystem
- 2
- Modul
- 3
- Multifresneloptik
- 4
- drehbare Halterung
- 5
- Scheinwerfer
- 6
- zweites, temporär aktiviertes und drehbares Erfassungssystem
- 7
- Einzellinse
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- Gebäudewand
- 10
- Dualsensor
- 11
- Öffnungswinkel eines Moduls
- 12
- Mehrelementsensor
- 13
- Gesamtöffnungswinkel des zweiten Erfassungssystems
- 14
- Beobachtungskeule
- 15
- elektrischer Antrieb
- 16
- bewegtes Objekt, Person
- 17
- Bewegungsrichtung des bewegten Objekts
- 18
- Lichtkegel des Scheinwerfers
- 31
- Linsenzeile
- 32
- Einzellinsensegment
- 33
- Abbildungskegel
- 121
- Element des Mehrelementsensors
1. Bewegungsmelder zur bewegungs- und richtungsselektiven Detektion von Wärmestrahlung
abgebenden bewegten Objekten, insbesondere von Personen, der aufweist:
a) ein erstes, fixiertes und permanent aktives Erfassungssystem (1), das sich aus
mehreren Erfassungsmodulen (2) zusammensetzt, wobei jedes Modul (2) für die Überwachung
eines Winkelbereichs (11) als Teilbereich eines Gesamtüberwachungsbereichs vorhanden
ist,
b) ein zweites, bewegliches und temporär aktivierbares Erfassungssystem (6), das mittels
eines elektrischen Antriebs (15) zumindest um eine vertikale Achse (A) drehbar ist,
und
c) eine Steuereinrichtung (8), die basierend auf Meldesignalen wenigstens eines der
beiden Erfassungssysteme (1, 6) Steuersignale für den Antrieb (15) bildet.
2. Bewegungsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Antrieb (15)
ein Scheinwerfer (5) mechanisch gekoppelt ist, der in eine vom Bewegungsmelder ermittelte
Richtung einen Lichtkegel (18) während einer durch die Steuereinrichtung (8) gesteuerten
Dauer abstrahlt und der zugleich mit dem zweiten Erfassungssystem (6) zumindest um
die vertikale Achse (A) drehbar ist.
3. Bewegungsmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassungsmodule
(2) des ersten Erfassungssystems (1) jeweils einen Gleichlicht kompensierenden Dualsensor
(10) mit einer vorgeschalteten Multifresnellinsenoptik (3) aufweisen.
4. Bewegungsmelder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Erfassungssystem (6) einen Mehrelementsensor (12) und eine vorgeschaltete
Linsenopitk (7) aufweist.
5. Bewegungsmelder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (8) Ausgänge zur Steuerung einer externen Beleuchtungsanlage
oder anderer Einrichtungen aufweist.
6. Bewegungsmelder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel (8, 12) vorhanden sind, die aus Meßsignalen einzelner Sensorelemente (121)
eines als Arraysensor ausgebildeten Mehrelementsensors (12) sowohl tangentiale als
auch radiale Bewegungskomponenten eines Objekts (16) ermitteln und somit eine Bewegungsrichtung
(17) bestimmen.
7. Bewegungsmelder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (8, 12) vorhanden
sind, mit denen durch Verknüpfung von Meßsignalen einzelner Sensorsegmente (121) mit
Zeitsignalen ein wahrscheinlicher Objektmittelpunkt und/oder dessen Fortbewegungsgeschwindigkeit
berechnet werden.
8. Bewegungsmelder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel (1) vorhanden sind, die bewirken, daß das zweite Erfassungssystem (6) aktiviert
wird, sobald das erste Erfassungssystem (1) mit wenigstens einem seiner Erfassungsmodule
(2) ein Objekt (16) detektiert hat, und daß das zweite Erfassungssystem (6) mittels
des Antriebs (15) so gedreht wird, daß sein Erfassungsbereich (13) in die vom ersten
Erfassungssystem (1) detektierte Objektrichtung weist.
9. Bewegungsmelder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (12) vorhanden
sind, die bewirken, daß das aktivierte zweite Erfassungssystem (6) zunächst ohne weitere
Drehbewegung die genaue Richtung des erfaßten Objekts (16) ermittelt durch Auswertung
von Signalen aus Einzelsegmenten (121) des Multielementsensors (12).