[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Farbgebindesystem, bestehend aus einem eimerförmigen
Behälter mit einem einseitig durch einen Boden verschlossenen, umlaufenden Seitenwandbereich,
einem Deckel zum Verschließen des Behälters an dem dem Boden gegenüberliegenden offenen
Randbereich des Seitenwandbereichs sowie Wenigstens einem etikettartigen Informationsträger.
[0002] Farbgebindesysteme der gattungsgemäßen Art sind an sich bekannt und in großem Umfang
im alltäglichen Einsatz. Die meist zylindrisch oder oval ausgebildeten eimerförmigen
Behälter werden durch einen auf den Rand aufgeklemmten Deckel verschlossen. Die Behälter
weisen in der Regel einen Tragebügel auf und sind mit Informationsträgern an der Außenseite
versehen, auf denen die notwendigen Informationen über den Eimerinhalt angeordnet
sind, meist durch Aufdrucken. Derartige Informationsträger sind in der Regel etikettartig
ausgebildet, so daß sie nach Herstellung des Eimers, ggf. auch nach der automatischen
Befüllung beispielsweise durch Kleben auf den Eimer aufgebracht werden können.
[0003] Allgemein ist es bei Farben wünschenswert, daß die Verbraucher einerseits den Zustand
der im Behälter befindlichen Farbe überprüfen können, andererseits aus gestalterischen
Zwecken den Farbton möglichst naturgetreu erkennen und ggf. vergleichen können. Dies
ist jedoch bei derzeit im Verkehr befindlichen Farbgebindesystemen nicht möglich.
Insbesondere die in großen Mengen hergestellten und in Verkehr gebrachten Wandfarben,
die darüber hinaus vorrangig in Baumarktketten vertrieben werden, werden meist zu
Zwecken der universellen Einsetzbarkeit in weißen Kunststoffeimern in den Verkehr
gebracht. Häufig können vorgemischte Farben anhand von aufgeklebten Farbidentifikatoren
erkannt werden, welche jedoch üblicherweise nicht naturgetreu die im Behälter befindliche
Farbe wiedergeben. Ein Öffnen der Gebinde ist selbstverständlich aus Originalitätsgründen
zu Prüfzwecken nicht vorgesehen.
[0004] In jüngerer Zeit setzen sich auch im Massengeschäft sogenannte Tintingsysteme durch,
bei welchen in eine weiße Farbe eine exakte Menge von Pigmentanteilen eingemischt
wird, so daß sich ein definierter Farbton ergibt. Auch in diesem Fall sollte den Benutzern
ermöglicht werden, den Farbton zu erkennen und zu überprüfen.
[0005] Ausgehend von dem o. g. Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Farbgebindesystem der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern,
daß eine möglichst ungehinderte und aussagekräftige optische Überprüfung des Behälterinhaltes
ohne Öffnung des Behälters ermöglicht ist.
[0006] Zur technischen
Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen ein Farbgebindesystem, bestehend aus einem eimerförmigen
Behälter mit einem einseitig durch einen Boden verschlossenen, umlaufenden Seitenwandbereich,
einem Deckel zum Verschließen des Behälters an dem dem Boden gegenüberliegenden offenen
Randbereich des Seitenwandbereichs sowie wenigstens einem etikettartigen Informationsträger,
wobei wenigstens der Seitenwandbereich des Behälters wenigstens teilweise sowie der
Informationsträger aus durchsichtigem Material gebildet sind.
[0007] Das erfindungsgemäße Farbgebindesystem ermöglicht den Verbrauchern eine nahezu ungehinderte
Überprüfung des Zustandes des Behälterinhaltes einerseits, sowie auch des Farbtons
des Behälterinhaltes in seiner naturgetreuen Erscheinungsweise. Dabei ist das erfindungsgemäße
Farbgebindesystem wirtschaftlich produzierbar, ohne im wesentlichen herkömmliche Produktionsprozesse
grundlegend ändern zu müssen. Der eimerförmige Behälter kann in an sich bekannter
Weise aus Kunststoff, vorzugsweise Polypropylen im Spritzgußverfahren hergestellt
werden, wobei die Art der Kunststoffrezeptur eine mehr oder weniger starke Trübung
der Durchsichtigkeit bewirkt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Trübung
nahezu ganzflächig auf ein Minimum reduziert. Dabei kann sich eine untere Grenze durch
die Weichheit des Kunststoffes ergeben. Die härtenden Additive führen zu einer Zunahme
der Trübung. Der weitestgehend durchsichtige Behälter, der auch vollständig durchsichtig
ausgebildet sein kann, kann gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung Bereiche
unterschiedlicher Trübung aufweisen. So kann beispielsweise ein an der Behälteroberseite
angeordneter, umlaufender Rand starker Trübung vorgesehen sein, durch welchen die
Oberfläche des Farbinhaltes nicht zu erkennen ist. Durch diese Maßnahme wird ein einheitlich
sauberes Erscheinungsbild im Bereich der Oberflächenspiegel des Farbinhaltes erreicht.
[0008] Der Informationsträger ist in vorteilhafter Weise eine Folie, die mit den erforderlichen
Informationen, Namen, Werbeinformationen, Produkt- und Verarbeitungsdaten und dergleichen
bedruckt ist. Auch kann ein Teil des Seitenwandbereichs selbst als Informationsträger
ausgelegt und für ein Bedrucken vorbereitet sein.
[0009] Der Deckel kann im Farbton der im Eimer werksseitig eingefüllten Farbe gefärbt sein.
[0010] Mit der Erfindung wird ein einfach und wirtschaftlich herstellbares Farbgebindesystem
bereitgestellt, welches den Blick auf die im Behälter befindliche Farbe und die Erkennung
des Farbtons weitestgehend ungehindert ermöglicht. Selbst im Bereich aufgedruckter
Informationen wird der Blick auf den Behälterinhalt für den Verbraucher kaum gehindert.
[0011] Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß der Behälter unterhalb des dem Boden gegenüberliegenden
Randes einen umlaufenden Funktionsring aufweist. Dieser an der Behälteraußenseite
umlaufende Funktionsring kann durch Rippen verstärkt am Behälter angeordnet sein.
Dieser Funktionsring kann als zweite Aufklemmebene für den Deckel ausgebildet sein
und eine Eingriffsmulde aufweisen. Auch kann eine Originalitätssicherung hier angeordnet
sein. Der Funktionsring kann zur Aufnahme eines Tragebügels ausgebildet sein, die
auch lösbar sein kann. Der Funktionsring stellt darüber hinaus eine Stapelhilfe dar,
und schließlich kann der Funktionsring den Behälter hinsichtlich seiner Festigkeit
stabilisieren.
[0012] Der Deckel kann eine zusätzliche, verschließbare Öffnung aufweisen, wodurch das gesamte
Farbgebinde für die oben beschriebene Tintingsysteme besonders geeignet wird. Aber
auch in herkömmlicher Weise kann die zusätzliche Öffnung zum Einbringen von Farbpigmenten
in die in dem Behälter befindliche Farbe genutzt werden, ohne daß der gesamte Behälter
geöffnet werden muß.
[0013] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Farbgebindesystems
und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Informationsträgers.
[0014] In Figur 1 ist ein Gebinde 1 gezeigt, bestehend aus einem Behälter 2 aus durchsichtigem
Kunststoff und einem ebenfalls aus Kunststoff gebildeten Deckel 3, welcher jedoch
nicht zwingend durchsichtig sein muß. Der Deckel 3 weist eine verschließbare Öffnung
4 auf, in welche sich im gezeigten Ausführungsbeispiel ein stopfenartiger Verschluß
befindet. Der Behälter 2 hat einen im gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls durchsichtig
ausgebildeten Boden 5 und im oberen Randbereich einen umlaufenden Funktionsring 6.
Dieser umlaufende Funktionsring 6 besteht aus einer ringförmig ausgebildeten Kunststofflippe,
die durch darunterliegende Verstärkungsrippen versteift ist. Der obere Rand 8 des
Funktionsringes 6 ist so ausgebildet, daß der auf den Behälterrand 9 aufgepreßte Deckel
3 mit seiner Unterkante auch auf den Funktionsrand aufgepreßt wird, also zwei verschiedene
Klemmbereiche hat. Dadurch kann auf einfache Weise eine Originalitätssicherung zwischen
Deckel und Funktionsring gebildet werden. Zur Vereinfachung des Abhebens des Deckels
3 weist der Funktionsring eine Ausnehmung 7 auf.
[0015] Der gesamte Funktionsring kann ebenfalls auch durchsichtigem Kunststoff gebildet
sein. Durch gestrichelte Linie 10 ist eine Kante gezeigt, durch welche zusammen mit
dem oberen Behälterrand 9 ein ringförmiger Streifen im Behälter gebildet wird. Dieser
kann mit einer starken Trübung des Kunststoffes oder auch undurchsichtig gefärbt sein.
Dieser obere undurchsichtige Rand bewirkt ein sauberes und immer gleichmäßiges Erscheinungsbild
des gefüllten Behälters 2, ohne daß ein beispielsweise durch Bewegung und damit Verschwappen
der im Behälter 2 befindlichen Farbe ein unsauberer oberer Spiegel erzeugt wird.
[0016] Auf den in Figur 1 gezeigten Behälter läßt sich ein wie in Figur 2 gezeigtes Etikett
aufbringen, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer mit Informationen 12
bedruckten, durchsichtigen Folie 11 gebildet ist. Es ist offensichtlich, daß auch
das auf dem Behälter 2 aufgebrachte Etikett aus der Folie 11 den Blick auf das Produkt
nicht behindert.
[0017] Das beschriebene Ausführungsbeispiel dient nur der Erläuterung und ist nicht beschränkend.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Gebinde
- 2
- Behälter
- 3
- Deckel
- 4
- Öffnung
- 5
- Boden
- 6
- Funktionsring
- 7
- Griffmulde
- 8
- Oberkante
- 9
- oberer Rand
- 10
- Randbegrenzung
- 11
- Folie
- 12
- Informationen
1. Farbgebindesystem, bestehend aus einem eimerförmigen Behälter mit einem einseitig
durch einen Boden verschlossenen, umlaufenden Seitenwandbereich, einem Deckel zum
Verschließen des Behälters an dem dem Boden gegenüberliegenden offenen Randbereich
des Seitenwandbereichs sowie wenigstens einem etikettartigen Informationsträger, wobei
wenigstens der Seitenwandbereich des Behälters wenigstens teilweise sowie der Informationsträger
aus durchsichtigem Material gebildet sind.
2. Farbgebindesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter vollständig
durchsichtig ausgebildet ist.
3. Farbgebindesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Informationsträger eine Folie ist.
4. Farbgebindesystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Informationsträger als Teil des Seitenwandbereiches ausgebildet ist.
5. Farbgebindesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Elemente aus Kunststoff gebildet sind.
6. Farbgebindesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens der Behälter und der Deckel aus Polypropylen gebildet sind.
7. Farbgebindesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter unterhalb des dem Boden gegenüberliegenden Randes einen umlaufenden
Funktionsring aufweist.
8. Farbgebindesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel in dem Farbton einer in den Behälter einzubringenden Farbe gefärbt
ist.
9. Farbgebindesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel eine verschließbare Öffnung aufweist.