[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine in einem Satellitenfunk-Terminal für Systeme
mit nichtgeostationären Satelliten vorgesehene, elektronisch phasengesteuerte Antenne
(Phased Array Antenne) mit der Fähigkeit einer schnellen Hauptkeulenrichtungsschwenkung
von einem Satelliten zu einem anderen Satelliten bei einem Satellitenwechsel.
[0002] Breitbandige Satellitensysteme mit niedrigfliegenden Satelliten benötigen am Boden
häufig Satellitenfunk-Terminals mit intelligenten Antennen, deren Hauptkeule dem Satelliten
ständig nachgeführt wird und darüber hinaus in Abständen von einigen Minuten sehr
schnell von einem Satelliten zum nachfolgenden Satelliten wechseln muß. Eine typische
Konfiguration, die sich unter anderem auch aus Kostengründen so darstellt, besteht
in einem Satellitenfunk-Terminal mit einer Sendehauptkeule und zwei Empfangshauptkeulen.
Dabei müssen die Sendehauptkeule und eine der beiden Empfangshauptkeulen stets auf
den aktuellen Satelliten ausgerichtet sein, während die zweite Empfangshauptkeule
zum Suchen des dem aktuellen Satelliten jeweils nachfolgenden Satelliten benötigt
wird.
[0003] Damit der Nutzer den Umschaltvorgang der Sendeantenne vom aktuellen auf den nachfolgenden
Satelliten nicht bemerkt, muß dieser Vorgang sehr schnell, also innerhalb weniger
Millisekunden, ablaufen. Aus diesem Grund müssen in den Satellitenfunk-Terminals als
Antennen sogenannte elektronisch schwenkbare Antennen (Phased Array Antennen) verwendet
werden.
[0004] Da, von der Erde aus betrachtet, die Satellitenbahnen stark unterschiedlich verlaufen
können, ist es erforderlich, daß die Antennenhauptkeulen in alle Richtungen geschwenkt
werden können. Im Falle einer elektronisch phasengesteuerten Antenne führt diese totale
Schwenkvoraussetzung zu einer ziemlich aufwendigen Lösung, die in einem ebenen (zweidimensionalen)
Array besteht. Eine solch aufwendige Antennenausführung schlägt sich stark auf die
Kosten des Terminals nieder.
[0005] Verschärft wird dieser Sachverhalt noch durch die Tatsache, daß neuere Satellitenfunksysteme
höhere Trägerfrequenzen (z.B. 20/30 GHz) benutzen, die für die elektronisch phasengesteuerten
Antennen die kostspielige Galliumarsenid-Technologie erfordern. Bekanntlich sind die
Kosten einer elektronisch phasengesteuerten Gruppenantenne zur Anzahl der benötigten
aktiven Antennenelemente im wesentlichen proportional.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vorteilhafte Maßnahme anzugeben, welche
dafür sorgt, daß der durch die elektronisch phasengesteuerte Antenne (Phased Array
Antenne) in einem Satellitenfunk-Terminal für Systeme mit nichtgeostationären Satelliten
verursachte, große technische und damit auch kostenmäßige Aufwand erheblich reduziert
wird.
[0007] Gemäß der Erfindung, die sich auf eine elektronisch phasengesteuerte Antenne der
eingangs genannten Art bezieht, ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die elektronisch
phasengesteuerte Antenne eine linear (eindimensional) ausgebildete Antenne ist, deren
Hauptkeule also nur in einer Ebene elektronisch schwenkbar ist, daß die elektronisch
phasengesteuerte Antenne baulich auf einer mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung
angeordnet ist, die eine Schwenkung der Schwenkebene der phasengesteuerten Antenne
in beliebige räumliche Lagen erlaubt, und daß die elektronisch phasengesteuerte Antenne
mittels der mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung so positioniert wird, daß
die Schwenkebene der elektronisch steuerbaren Hauptkeule der elektronisch phasengesteuerten
Antenne sowohl die beiden genannten Satelliten als auch das Terminal enthält.
[0008] Nach der Erfindung kommt also in einer die Anzahl der benötigten aktiven Antennenelemente
minimierenden Weise eine elektronisch phasengesteuerte Antenne zum Einsatz, die nicht
in allen Richtungen, sondern lediglich in einer Ebene geschwenkt werden kann. Eine
solche Antenne wird als lineare oder eindimensionale elektronisch phasengesteuerte
Antenne bezeichnet. Die Verwendung einer solchen linearen Antenne führt zu einer drastischen
Verringerung der Anzahl der benötigten aktiven Antennenelemente und somit der Terminalkosten.
[0009] Um ein Schwenken in jede Richtung und somit das Umschalten auf den nachfolgenden
Satelliten trotzdem zu ermöglichen, wird nach der Erfindung die eindimensionale elektronisch
phasengesteuerte Antenne durch die mechanisch angetriebene Schwenkvorrichtung immer
so positioniert, daß der aktuelle Satellit und der diesem nachfolgende Satellit in
der elektronischen Schwenkebene der elektronisch phasengesteuerten Antenne liegen.
[0010] Diese hybride Lösung nach der Erfindung, d.h. die Kombination aus einer eindimensionalen
elektronisch phasengesteuerten Gruppenantenne mit einer mechanischen Schwenkvorrichtung,
erlaubt sowohl das geforderte schnelle Umschalten zum nachfolgenden Satelliten als
auch das Schwenken in jede beliebige Richtung und ist darüber hinaus kostengünstiger
als die Lösung mit einer zweidimensionalen elektronisch phasengesteuerten Gruppenantenne.
[0011] Hierbei besteht der Kostenvorteil darin, daß eine lineare elektronisch phasengesteuerte
Antenne nur n aktive Antennenelemente benötigt, wogegen eine quadratische zweidimensionale
elektronisch phasengesteuerte Gruppenantenne n x n aktive Antennenelemente erfordern
würde. Wie bereits erwähnt worden ist, hängen die Kosten einer Phased Array Antenne
wesentlich von der Anzahl der eingesetzten aktiven Antennenelemente ab. Es ergibt
sich also ein erheblicher Kostenunterschied zwischen der eindimensionalen und der
quadratischen, rechteckförmigen oder auch runden zweidimensionalen elektronisch phasengesteuerten
Gruppenantenne.
[0012] Aufgrund des bei der erfindungsgemäßen Antenne sehr hohen Antennengewinns und der
daraus resultierenden sehr schmalen Hauptkeulenbreite ist die geforderte Ausrichtgenauigkeit
sehr hoch; sie liegt üblicherweise bei 0,5° oder weniger. Da die Position des Satelliten
und des Terminals nicht mit hinreichender Genauigkeit bekannt ist, ist ein Akquirieren
des zweiten Satelliten nur durch ein Absuchen in dem vermuteten Gebiet möglich. Damit
während des Absuchens die Kommunikationsverbindung nicht unterbrochen wird, muß dieses
Absuchen mit einer zweiten Hauptkeule erfolgen, wobei die erste Hauptkeule auf den
ersten Satelliten ausgerichtet bleibt.
[0013] Ein weiterer Grund für ein gleichzeitiges Ausrichten der zwei Hauptkeulen auf zwei
Satelliten liegt in der Forderung nach einem unbemerkten Weiterreichen der Kommunikationsverbindung,
dem sogenannten
Seamless Handover". Gemäß der Erfindung werden bei einem Wechsel zu einem anderen
Satelliten eine gewisse Zeitlang zwei Kommunikationsverbindungen, nämlich zum alten
und zum neuen Satelliten, aufgebaut, und erst nach erfolgreichem Aufbau der Kommunikationsverbindung
zum neuen Satelliten wird die Koomunikationsverbindung zum alten Satelliten aufgelöst.
Dadurch wird es möglich, ohne für den Nutzer erkennbare Unterbrechungen in der Kommunikationsverbindung
zu einem anderen Satelliten zu wechseln.
[0014] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die räumlich beliebige Schwenkung der
phasengesteuerten Antenne auch durch andere entsprechend wirkende mechanische Lösungen,
wie z.B. hydraulische Kippvorrichtungen in Verbindung mit einem Drehteller, erreicht
werden kann.
[0015] Aus dem Aufsatz von P.W. Hannan: "2-D Coverage with l-D Phased Arrays" in der Zeitschrift
"Microwave Journal" , Juni 1976, Seiten 16 bis 22, ist bereits bekannt, für manche
Anwendungen eine zweidimensionale Phased Array Antenne durch den Einsatz einer eindimensionalen
Phased Array Antenne zu ersetzen. Dabei ist es bekannt, gemäß einer Hybridabtastung
eine zweidimensionale Überdeckung durch eine mechanische Schwenkabtastung in einer
Dimension, z.B. im Azimut, und eine elektronische Abtastung in der anderen Dimension,
z.B. in der Elevation, zu erreichen.
[0016] In dem Aufsatz ist allerdings eigens darauf hingewiesen, daß eine solche hybride
Abtastung nur beschränkt einsatzfähig ist, weil die mechanische Abtastung im Gegensatz
zur elektronischen Abtastung langsam und nicht agil abläuft. Bisher bekannte Kombinationen
aus mechanischer und elektronischer Schwenkung erlauben zudem keine räumlich beliebige
mechanische Schwenkung der Schwenkebene der elektronisch schwenkbaren Antenne, was
aber für das Umschalten zwischen zwei beliebigen Satelliten notwendig ist.
[0017] Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Prinzips zeichnet sich dadurch
aus, daß die elektronisch phasengesteuerte Antenne zweigeteilt ist und aus einer linear
ausgebildeten Sendeanntenne mit einer elektronisch schwenkbaren Hauptkeule und aus
einer linear ausgebildeten Empfangsantenne mit zwei voneinander unabhängig elektronisch
schwenkbaren Hauptkeulen besteht. Hierbei sind sowohl die Sendeantenne als auch die
Empfangsantenne auf der gleichen mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung angeordnet,
und zwar derart, daß die Ebenen zur elektronischen Schwenkung der Hauptkeule der Sendeantenne
und der beiden Hauptkeulen der Empfangsantenne zueinander im wesentlichen parallel
liegen und jeweils die beiden genannten Satelliten enthalten.
[0018] Die Verwendung von genau zwei elektronisch steuerbaren Hauptkeulen ist insbesondere
deswegen besonders vorteilhaft, da bei der erfindungsgemäßen Verknüpfung einer elektronischen
und einer mechanischen Schwenkung eine Kommunikationsverbindung über Zeiträume unterbrechungsfrei
aufrechterhalten wird, welche länger als die Sichtbarkeitsdauer von niedrig fliegenden
Satelliten ist. Gemäß der vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Prinzips
folgt abwechselnd eine Hauptkeule dem ersten, aktuellen Satelliten, wobei sich die
andere Hauptkeule bereits auf dem nächsten Satelliten ausrichtet. Nach einem Umschalten
auf diesen nächsten Satelliten wird sofort mit dem Ausrichten der freigewordenen Hauptkeule
auf den dann nachfolgenden Satelliten begonnen. Diese Umschaltvorgänge werden nachstehend
anhand der Darstellungen in Fig.3 nochmals im einzelnen erläutert.
[0019] Die linear ausgebildete Sendeantenne und die linear ausgebildete Empfangsantenne
lassen sich dabei in zweckmäßiger Weise auf einer Plattform der mechanisch angetriebenen
Schwenkvorrichtung parallel nebeneinander anordnen. Mit der entsprechend dieser Weiterbildung
ausgeführten hybrid schwenkbaren Antenne reduzieren sich die Terminalkosten deutlich.
Anstatt einer elektronisch phasengesteuerten Antenne mit beispielsweise ca. 10 x 10
aktiven Antennenelementen wird nur noch eine eindimensionale Phased Array Antenne
mit beispielsweise ca. 10 aktiven Antennenelementen benötigt. Aufgrund der Anordnung
der Sende- und der Empfangsantenne auf der gleichen mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung
wird entsprechend dieser Ausführungsform der Erfindung eine zusätzliche Kostenersparnis
erreicht.
[0020] Eine zweckmäßige Weiterbildung der zuletzt angegebenen Ausführungsform mit zwei linearen
elektronisch phasengesteuerten Antennen besteht in der Verwendung einer Ansteuersoftware
zur mechanischen und elektronischen Schwenkung der Hauptkeulen der Sendeantenne und
der Empfangsantenne in der Weise, daß während des Ausgerichtetseins der einen Empfangshauptkeule
und der Sendehauptkeule auf den aktuellen Satelliten ein beliebiges Schwenken der
anderen Empfangshauptkeule möglich ist.
[0021] Die andere Empfangshauptkeule wird vorteilhaft nach einem Suchvorgang in Richtung
auf einen dem aktuellen Satelliten nachfolgenden Satelliten ausgerichtet. Bei einem
Satellitenwechsel wird die Sendehauptkeule also durch rein elektronische Schwenkung
in kürzester Zeit auf den nachfolgenden Satelliten ausgerichtet, dessen Richtung in
bezug zum Terminal aufgrund der Suche und der korrekten Ausrichtung der anderen Empfangshauptkeule
bereits vorher ermittelt wurde.
[0022] Diese Schwenkung der Sendehauptkeule von der ursprünglichen Position in die Position
der anderen Empfangshauptkeule erfolgt also rein elektronisch in der vorher bereits
durch die mechanische Schwenkvorrichtung eingestellten Ebene der elektronischen Schwenkung
der Antennenhauptkeule, was eine äußerst schnell und zügig ablaufende Richtungsumschaltung
der Sendehauptkeule von einem Satelliten zum nachfolgenden Satelliten hin bedeutet.
[0023] Aus Kostengründen, d.h. um die Kosten noch weiter zu reduzieren, können die phasengesteuerte
Sendeantenne und die phasengesteuerte Empfangsantenne auch durch eine einzige phasengesteuerte
Sende/Empfangsantenne ersetzt werden. Zudem sind verschiedene Ausführungen bei den
linearen elektronisch phasengesteuerten Antennen denkbar.
[0024] Die elektronisch phasengesteuerte Antenne nach der Erfindung ist in vorteilhafter
Weise sowohl für feste als auch für mobile Satellitenfunk-Terminals einsetzbar. Bei
den mobilen Terminals ist dabei kein zusätzlicher Hardware-Aufwand bei der Antennennachführung
zum Zwecke der Kompensation der Terminalbewegung erforderlich, falls Tracking-Verfahren
zur Antennennachführung eingesetzt werden.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen im einzelnen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Schrägansicht einer prinzipiellen Kombination einer mechanisch angetriebenen
Schwenkvorrichtung mit einer linearen, elektronisch phasengesteuerten Antenne nach
der Erfindung einschließlich der Ausrichtung der Antennenschwenkebene;
- Fig.2
- ebenfalls in Schrägansicht eine für ein Satellitensystem besonders vorteilhafte Kombination
einer mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung mit einer zweiteiligen, linearen,
elektronisch phasengesteuerten Antenne nach der Erfindung, und
- Fig.3a bis 3h
- eine schematische Darstellung von Schritten zum unterbrechungsfreien Aufrechterhalten
einer Kommunikationsverbindung beim Umschalten von einem auf einen nächsten Satelliten.
[0026] In Fig.1 ist in einer Schrägansicht das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip einer
Kombination einer mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung 1 mit einer linearen
elektronisch phasengesteuerten Antenne 2 dargestellt, deren Hauptkeule nur in einer
Schwenkebene 3 elektronisch schwenkbar ist. Diese Kombination soll in einem Satellitenfunk-Terminal
für Systeme mit nichtgeostationären Satelliten eingesetzt werden können. Die Ausrichtung
der Schwenkebene 3 im Raum erfolgt durch die mechanisch angetriebene Schwenkvorrichtung
1.
[0027] Die lineare, elektronisch phasengesteuerte Antenne 2 wird mittels der mechanisch
angetriebenen Schwenkvorrichtung 1 immer so positioniert, daß der aktuelle Satellit
und der nachfolgende Satellit in der Schwenkebene 3 der Hauptkeule der elektronisch
phasengesteuerten Antenne 2 liegen, wodurch das schnelle elektronische Umschalten
vom aktuellen zum nachfolgenden Satelliten und das Schwenken in jede beliebige Richtung
ermöglicht wird. Die Richtung zum aktuellen Satelliten hin ist mit dem Bezugszeichen
4 und die Richtung zum nachfolgenden Satelliten mit dem Bezugszeichen 5 bezeichnet.
[0028] Die mechanisch angetriebene Schwenkvorrichtung 1 erlaubt eine totale Schwenkung der
Schwenkebene der phasengesteuerten Antenne 2 in beliebige räumliche Lagen. Die mechanisch
durch Gelenke und Drehvorrichtunqen realisierbaren Schwenkbewegungen der Schwenkvorrichtung
1 sind durch Doppelpfeile 6, 7 und 8 angedeutet, wobei der Doppelpfeil 6 eine Drehung
im Azimut, der Doppelpfeil 7 eine Schwenkung um eine Horizontalachse 9 und der Doppelpfeil
8 eine Drehung einer die lineare elektronisch phasengesteuerte Antenne 2 enthaltenden
Plattformebene 10 um eine durch deren Schwenkung um die Horizontalachse definierte
Achse bedeuten.
[0029] Der im Unterschied dazu gestrichelt dargestellte Doppelpfeil 11 symbolisiert die
rein elektronische Schwenkung der Hauptkeule der phasengesteuerten Antenne 2 innerhalb
deren Schwenkebene 3. Während des Vorgangs des Satellitenwechsels bewegt sich die
Hauptkeule der Antenne nur innerhalb dieser Schwenkebene 3 und zwar rein elektronisch
gesteuert, was sehr rasch erfolgen kann.
[0030] In Fig.2 ist gleichfalls in einer Schrägansicht eine besonders vorteilhafte, zum
Einsatz in einem Satellitenfunk-Terminal für Systeme mit nichtgeostationären Satelliten
vorgesehene Ausführungskombination einer mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung
12 mit einer zwei lineare elektronisch phasengesteuerte Antennen 13 und 14 gemeinsam
enthaltenden Antennenplattform 15 dargestellt. Hinsichtlich des Aufbaus und der Funktion
gleicht die mechanisch angetriebene Schwenkvorrichtung 12 der Schwenkvorrichtung 1
nach Fig.1, so daß diesbezüglich auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet ist.
[0031] Die eindimensionale phasengesteuerte Antenne 13 dient als Sendeantenne und die ebenfalls
eindimensionale phasengesteuerte Antenne 14 als Empfangsantenne. Sowohl die Sendeantenne
13 als auch die Empfangsantenne 14 sind somit oben auf der gleichen, mechanisch angetriebenen
Schwenkvorrichtung 12 angebracht.
[0032] Die durch eine eindimensionale phasengesteuerte Antenne realisierte Empfangsantenne
11 ist genauso wie die durch ebenfalls eine eindimensionale phasengesteuerte Antenne
realisierte Sendeantenne 13 nur in einer Ebene elektronisch schwenkbar ausgebildet.
Die Empfangsantenne 14 hat aber im Gegensatz zur Sendeantenne 13, die nur eine elektronisch
schwenkbare Hauptkeule bildet, zwei elektronisch schwenkbare Antennenhauptkeulen,
die voneinander unabhängig schwenkbar sind.
[0033] In dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die linear ausgebildete Sendeantenne
13 und die linear ausgebildete Empfangsantenne 14 auf der Antennenplattform 15 auf
der mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung 12 parallel nebeneinander angeordnet.
Die Ebenen zur elektronischen Schwenkung der Antennenhauptkeule der Sendeantenne 13
und der beiden Antennenhauptkeulen der Empfangsantenne 14 liegen zueinander im wesentlichen
parallel und enthalten jeweils den aktuellen und den nachfolgenden Satelliten.
[0034] Die Richtung zum aktuellen Satelliten ist für die Antennenhauptkeule der Sendeantenne
13 mit dem Bezugszeichen 16 und für die erste Empfangskeule der Empfangsantenne 14
mit dem Bezugszeichen 17 bezeichnet, wogegen die Richtung der zweiten Empfangskeule
der Empfangsantenne 14 zum nachfolgenden Satelliten mit dem Bezugszeichen 18 gekennzeichnet
ist.
[0035] Durch eine entsprechende Ansteuersoftware zum mechanischen bzw. elektronischen Schwenken
wird es bei der in Fig.2 gezeigten Ausführungsform ermöglicht, daß die mit der Richtung
18 eingezeichnete zweite Empfangskeule zum Suchen und anschließenden Tracking des
nachfolgenden Satelliten verwendet wird, während die mit der Richtung 17 eingezeichnete
erste Empfangskeule und die mit der Richtung 16 eingezeichnete Sendekeule auf den
aktuellen Satelliten ausgerichtet bleiben.
[0036] Anhand der schematischen Darstellung in Fig.3a bis 3h wird eine Folge von Schritten
beschrieben, durch welche ein unterbrechungsfreies Aufrechterhalten einer Kommunikationsverbindung
gewährleistet ist, die länger als die Sichtbarkeitsdauer eines Satelliten ist. Hierbei
werden diese Schritte mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung aus den zwei anhand
von Fig.2 im einzelnen beschriebenen und in einer Ebene elektronisch schwenkbaren
Empfangskeulen 17, 18 und einer beliebigen mechanischen Schwenkung der Schwenkebene
der zwei elektronisch schwenkbaren Empfangskeulen 17, 18 erreicht.
[0037] In den Fig.3a bis 3h sind schematisch dargestellt jeweils ein durch ein kleines Quadrat
angedeutetes Terminal 19 sowie durch kleine Kreise gekennzeichnete Satelliten 20 bis
22. Hierbei ist der Satellit 20 in der nachstehenden Beschreibung der erste aktuelle
Satellit, der Satellit 21 der zweite dem Satelliten 20 nachfolgende Satellit und der
Satellit 23 ein dritter auf den zweiten Satelliten 21 folgender Satellit.
[0038] Entsprechend den in Fig.2 verwendeten Bezugszeichen ist mit dem Bezugszeichen 17
die erste durch einen stark ausgezogenen Strich wiedergegebene Empfangskeule der in
Fig.3a bis 3h nicht näher dargestellten, linearen elektronisch phasengesteuerten Empfangsantenne
bezeichnet, während mit dem Bezugszeichen 18 die zweite gestrichelt dargestellte Empfangskeule
der Empfangsantenne 14 bezeichnet ist. Ferner ist durch grau gepunktete Flächen die
Schwenkebene 3' der elektronisch schwenkbaren Empfangskeulen 17 und 18 gekennzeichnet.
Schließlich sind mit den Pfeilen die Satellitenbahnen der jeweiligen Satelliten 20
bis 22 angedeutet. Die Kreisfläche stellt jeweils den Horizont 23 des Terminals 19
dar.
[0039] In Fig.3a und 3b ist das Verfolgen der beiden Satelliten 20 und 21 wiedergegeben,
wobei die aktuelle Verbindung zwischen dem Terminal 19 und dem Satelliten 20 über
die erste Hauptkeule 17 geführt ist. In Fig.3c und 3d ist das unbemerkte Weiterreichen
der Kommunikationsverbindung, das sogenannte
Seamless Handover" wiedergegeben; dies bedeutet, in Fig.3c besteht noch Verbindung
zwischen dem Terminal 19 und dem Satelliten 20 über die zweite Empfangskeule 18; die
aktuelle Verbindung ist nunmehr über die erste Empfangskeule 17 mit dem zweiten Satelliten
21 geführt, welcher dem ersten Satelliten 20 gefolgt ist.
[0040] In den Fig.3e bis 3h ist das Ausrichten der Schwenkebene 3' mit den elektronisch
schwenkbaren Empfangskeulen 17 und 18 auf den dritten, dem zweiten Satelliten 21 nachfolgenden
Satelliten 22 dargestellt. Dadurch ist immer gewährleistet, daß sich immer mindestens
ein Satellit in der Schwenkebene 3' befindet. Dies ist in Fig.3e bis 3g der zweite
Satellit 21, über welchen die aktuelle Verbindung mit dem Terminal 19 geführt ist.
[0041] Erst in Fig.3h hat ein Handover von dem zweiten Satelliten 21 zu dem ihm nachfolgenden
dritten Satelliten 22 stattgefunden, so daß nunmehr über die erste Empfangskeule 17
die aktuelle Verbindung zwischen dem Terminal 19 und dem dritten Satelliten 22 durchgeführt
wird. Somit entspricht das in den Fig.3g und 3h schematisiert wiedergegebene Handover
zwischen dem zweiten und dritten Satelliten dem in Fig.3c und 3d schematisch wiedergegebene
Handover zwischen dem ersten Satelliten 20 und dem zweiten Satelliten 21.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- mechanisch angetriebene Schwenkvorrichtung
- 2
- elektronisch gesteuerte Antenne
- 3
- Schwenkebene
- 4
- Richtung zum aktuellen Satelliten
- 5
- Richtung zum nachfolgenden Satelliten
- 6,7,8
- Doppelpfeil
- 9
- Horizontalachse
- 10
- Plattformebene
- 11
- Empfangsantenne
- 12
- Schwenkvorrichtung
- 13
- lineare elektronisch phasengesteuerte Antenne (Sendeantenne)
- 14
- lineare elektronisch phasengesteuerte Antelle (Empfangsantenne)
- 15
- Antennenplattform
- 16
- Antennenhauptkeule von 13
- 17
- erste Empfangskeule von 14
- 18
- zweite Empfangskeule von 14
- 19
- Terminal
- 20
- erster Satellit
- 21
- zweiter nachfolgender Satellit
- 22
- dritter auf 21 folgender Satellit
- 23
- Horizont von 19
1. In einem Satellitenfunk-Terminal für Systeme mit nichtgeostationären Satelliten vorgesehene
elektronisch phasengesteuerte Antenne (Phased Array Antenne) mit der Fähigkeit einer
schnellen Hauptkeulenrichtungsschwenkung von einem Satelliten zu einem anderen Satelliten
bei einem Satellitenwechsel, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronisch phasengesteuerte Antenne (2) eine linear (eindimensional) ausgebildete
Antenne ist, deren Hauptkeule also nur in einer Ebene (2) elektronisch schwenkbar
ist, daß die elektronisch phasengesteuerte Antenne baulich auf einer mechanisch angetriebenen
Schwenkvorrichtung (1) angeordnet ist, die eine Schwenkung der Schwenkebene der phasengesteuerten
Antenne in beliebige räumliche Lagen erlaubt, und daß die elektronisch phasengesteuerte
Antenne durch die mechanisch angetriebene Schwenkvorrichtung so positioniert wird,
daß die Schwenkebene (3) der elektronisch steuerbaren Hauptkeule der elektronisch
phasengesteuerten Antenne sowohl die beiden genannten Satelliten als auch das Terminal
enthält.
2. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronisch phasengesteuerte Antenne zweigeteilt ist und aus einer linear
ausgebildeten Sendeantenne (13) mit einer elektronisch schwenkbaren Hauptkeule und
aus einer linear ausgebildeten Empfangsantenne (14) mit zwei voneinander unabhängig
elektronisch schwenkbaren Hauptkeulen besteht, und daß sowohl die Sendeantenne als
auch die Empfangsantenne auf der gleichen mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung
(12) angeordnet sind und zwar derart, daß die Ebene der elektronischen Schwenkung
der Hauptkeule der Sendeantenne und die Ebene der Schwenkung der beiden Hauptkeulen
der Empfangsantenne zueinander im wesentlichen parallel liegen und jeweils die beiden
genannten Satelliten enthalten.
3. Antenne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die linear ausgebildete Sendeantenne (13) und die linear ausgebildete Empfangsantenne
(14) auf der mechanisch angetriebenen Schwenkvorrichtung (12) parallel nebeneinander
auf einer Antennenplattform (15) angeordnet sind.
4. Antenne nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Ansteuersoftware zur mechanischen und elektronischen Schwenkung
der Hauptkeulen der Sendeantenne (13) und der Empfangsantenne (14) in der Weise, daß
während des Ausgerichtetseins der einen Empfangshauptkeule und der Sendehauptkeule
auf den aktuellen Satelliten ein beliebiges Schwenken der anderen Empfangshauptkeule
möglich ist.
5. Antenne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Empfangshauptkeule in Richtung auf einen dem aktuellen Satelliten
nachfolgenden Satelliten ausgerichtet wird.
6. Antenne nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Satellitenwechsel die Sendehauptkeule durch rein elektronische Schwenkung
auf den nachfolgenden Satelliten ausgerichtet wird, dessen Richtung in bezug zum Terminal
aufgrund der Ausrichtung der anderen Empfangshauptkeule ermittelt ist.
7. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Anwendung bei mobilen Satellitenfunk-Terminals.