(19)
(11) EP 0 771 239 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
28.07.1999  Patentblatt  1999/30

(21) Anmeldenummer: 96914880.8

(22) Anmeldetag:  04.04.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B22D 41/60, B22D 11/06, B22F 9/08, H05B 6/40
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP9601/477
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9633/829 (31.10.1996 Gazette  1996/48)

(54)

VERFAHREN ZUM INDUKTIVEN AUFHEIZEN EINES FEUERFESTEN FORMTEILS SOWIE EIN ENTSPRECHENDES FORMTEIL HIERFÜR

PROCESS FOR THE INDUCTIVE HEATING OF A FIREPROOF MOULDING AND A SUITABLE MOULDING THEREFOR

PROCEDE DE CHAUFFAGE PAR INDUCTION D'UNE PIECE MOULEE REFRACTAIRE ET PIECE MOULEE APPROPRIEE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.04.1995 DE 19515230

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.05.1997  Patentblatt  1997/19

(73) Patentinhaber: DIDIER-WERKE AG
65189 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • BRÜCKNER, Raimund
    D-65527 Engenhahn-Niedernhausen (DE)
  • GRAU, Rüdiger
    D-63538 Grosskrotzenburg (DE)
  • GRIMM, Daniel
    D-65307 Bad Schwalbach (DE)
  • HASHEMI, Seyed, Masoud
    D-38668 Clausthal-Zellerfeld (DE)
  • SPITZER, Karl-Heinz
    D-38668 Clausthal-Zellerfeld (DE)

(74) Vertreter: Brückner, Raimund, Dipl.-Ing. 
Didier-Werke AG Abraham-Lincoln-Strasse 1
65189 Wiesbaden
65189 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 503 237
EP-A- 0 593 383
US-A- 4 940 870
EP-A- 0 526 718
FR-A- 2 670 697
US-A- 5 198 017
   
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 13, no. 522 (E-849) [3370] , 21.November 1989 & JP,A,01 205858 (DAIDO STEEL CO LTD), 18.August 1989,
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein induktiv aufheizbares feuerfestes Formteil.

[0002] Ein derartiges Formteil ist in der EP-A-0 503 237 beschrieben. Dieses Formteil besteht aus Schalen, von denen wenigstens eine induktiv aufheizbar ist. Die äußere Schale weist einen Schlitz auf. Maßnahmen zur induktiven Beheizung von in Längsrichtung des Formteils außerhalb des Induktors liegenden Bereichen sind nicht vorgesehen.

[0003] In der FR-A-2 670 697 ist ein induktiv beheizbarer Kanal mit mehreren in Längsrichtung geschlitzten Schichten beschrieben. Der Induktor erstreckt sich über die gesamte zu beheizende Länge des Kanals.

[0004] In der EP-A-0 593 383 ist ein Twin-roll-caster mit Begrenzungsplatten gezeigt, die durch besondere Induktoren beheizbar sind.

[0005] Aus der US-A-5 198 017 ist ein induktiv beheizbares Ausgußorgan für ein Schmelzengefäß bekannt. Das Ausgußorgan trägt mehrere Längsröhren.

[0006] Aus der US-PS 3 435 992 ist eine Ausgußhülse für das kontinuierliche Gießen von flüssigem Metall, insbesondere Stahl, bekannt, welche vor dem Inkontaktbringen mit dem flüssigen Metall induktiv aufgeheizt wird. Die in der US-PS 3 435 992 beschriebene Ausgußhülse weist einen elektrisch leitfähigen Einsatz in der aus einem im wesentlichen nicht elektrisch leitfähigen Feuerfestmaterial geformten Ausgußhülse auf. Durch eine Induktionsspule, welche die Ausgußhülse umgibt und im wesentlichen hierzu koaxial angeordnet ist, kann der elektrisch leitfähge Einsatz, der vorzugsweise aus einem Graphitteil besteht, durch einen Strom geeigneter Frquenz im Bereich von 3 bis 50 kHz aufgeheizt werden. Dabei nimmt jedoch nur der elektrisch leitfähige Einsatz Induktionsenergie auf und erhitzt sich, wobei die erzeugte Wärme durch Wärmeleitung auf die eigentliche, aus dem nicht elektrisch leitfähigen Feuerfestmaterial gebildete Ausgußhülse übertragen wird.

[0007] Aus der US-PS 4 940 870 ist es bekannt, eine teilweise von einer Induktionsvorrichtung umgebene Hülse aus elektrisch leitfähigem Material mit einem ganz oder teilweise durchlaufenden Schlitz zu versehen. Durch diesen Schlitz soll die Erwärmung dieser Hülse weitgehend unterdrückt werden.

[0008] Die FR 2 609 914 A1 zeigt eine Ausgußhülse, deren Außenteil induktiv aufheizbar ist. In das Außenteil sind mehrere, die Ausgußöffnung bildende Rohre eingesetzt. Auch hier wird die durch die Induktionsenergie erzeugte Wärme durch Wärmeleitung auf die, die eigentliche Ausgußöffnung bildenden Rohre übertragen.

[0009] Nachteilig bei dem hier aufgezeigten Stand der Technik ist es, daß die Induktionswärme nicht direkt, sondern erst durch Wärmeleitung auf das gesamte feuerfeste Formteil übertragen wird. Dies ist insbesondere auch dann der Fall, wenn das Formteil nicht vollständig von der Induktorvorrichtung umschlossen wird, sondern aus dieser mehr oder weniger weit "herausragt". Dies ist oft nicht zu vermeiden, da aus Platz- oder konstruktiven Gründen keine andere Lösung möglich ist. In einem solchen Fall wird das feuerfeste Formteil sehr ungleichmäßig aufgeheizt, was zu Spannungsrissen usw. führen kann.

[0010] Deshalb ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Formteil mit verbesserter induktiver Aufheizbarkeit vorzuschlagen.

[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Formteil nach Anspruch 1 gelöst.

[0012] Das erfindungsgemäße Formteil ist rasch und gleichmäßig induktiv erwärmbar, also auch im Bereich der elektromagnetischen Nebenfelder. Die Induktorvorrichtung kann somit an einem unkritischen und konstruktiv günstigen Bereich des Formteils plaziert werden und trotzdem kann das komplette Formteil gleichmäßig induktiv aufgeheizt werden.

[0013] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Formteil ein keramisches Tauchgießrohr für das Einleiten von Metallschmelze, in einen Schmelzensumpf, insbesondere in eine Kokille zur Erzeugung von Dünnbrammen oder Bändern. Das Tauchgießrohr ragt in die Kokille hinein und taucht, wenn die Kokille nach dem Angießen mit Metallschmelze gefüllt ist, mit seinem unteren Bereich in den mit Gießpulver bedeckten Metallsumpf ein. Durch die Möglichkeit mittels einer oberhalb der Kokille angeordneten Induktorvorrichtung, das Tauchgießrohr ebenfalls im von der Kokille umgebenen Bereich zu erwärmen, wird die, insbesondere bei Dünnbrammen und Tauchgießrohren bestehende Gefahr der Brückenbildung zwischen dem Tauchgießrohr und der Kokillenwand vermieden. Darüber hinaus kann das Gießpulver gezielt aufgeschmolzen werden, wodurch die Reproduzierbarkeit dieses Verfahrens bzw. die Qualität des erzeugten Produktes verbessert wird. Ebenso wird die Gefahr des Cloggings verringert.

[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Formteil ein keramischer Zufuhrkanal für die Aufgabe von Metallschmelze auf ein Transportband.

[0015] Ein erfindungsgemäßes Formteil, welches insbesondere für das Einleiten oder Aufgeben von Metallschmelze verwendet wird, weist im wesentlichen die folgenden Merkmale auf:

[0016] Das aus einer elektrisch leitfähigen Schicht bestehende Formteil ist in Längsrichtung mit einem durchgehenden, nicht unterbrochenen, elektrisch isolierenden Längsschlitz versehen. Dieser elektrisch isolierende Längsschlitz ist vorteilhafterweise mit einem elektrisch isolierenden, feuerfesten keramischen Material ausgefüllt. Der von dem Formteil umfaßte Innenbereich, durch welchen die Metallschmelze eingeleitet oder aufgegeben wird, ist mit einer der Metallschmelze zugewandten, elektrisch isolierenden, feuerfesten keramischen Innenschicht versehen. Die übrigen Bereiche des Formteils, welche im Einsatz entweder in den Schmelzensumpf eintauchen oder beim Aufgeben der Metallschmelze auf ein gekühltes Transportband mit der Metallschmelze in Kontakt kommen, sind mit einer elektrisch isolierenden, feuerfesten keramischen Schicht versehen. Für die Erzeugung eines elektromagnetischen Nebenfelds weist ein erfindungsgemäßes Formteil in einem Zwischenbereich einen weiteren elektrisch isolierenden Längsschlitz auf. Dieser Längsschlitz verbindet mindestens zwei in diesem Zwischenbereich nahezu um den gesamten Umfang des Formteils verlaufende, das elektromagnetische Feld umlenkende, elektrisch isolierende Querschlitze. Mit dieser Anordnung werden Wirbelströme umgelenkt und es bildet sich neben einem elektromagnetischen Hauptfeld ein weiteres elektromagnetisches Nebenfeld, das eine gleichmäßigere Aufheizung des Formteils gewährleistet.

[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Formteil in Längsrichtung durch eine elektrisch isolierte Trennwand geteilt. Diese Trennwand kann in dem durchgehenden, elektrisch isolierenden Längsschlitz und dem oder den elektrisch isolierenden Längsschlitzen im Zwischenbereich verankert sein. Diese Trennwand kann beispielsweise auch als Strömungsteiler in einem Tauchgießrohr ausgebildet werden oder dazu dienen, die mechanische Stabilität des Tauchgießrohres oder eines Zufuhrkanals zu erhöhen.

[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Formteil eine seitliche Begrenzungsplatte, wie man sie insbesondere für eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Vergießen von Metallschmelze zwischen Gießwalzen, einem sogenannten Twin-roll-caster benötigt. Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Formteils gestattet in diesem Fall, die Induktorvorrichtung nicht unmittelbar am Wirkort montieren zu müssen und trotzdem eine vorzeitige Erstarrung von Metallschmelze in den Zwickeln zu den Gießwalzen hin zu vermeiden. Ein solches Formteil ist ein geometrisch offenes Gebilde mit in Längsrichtung seitlichen Begrenzungen.

[0019] Folgende Merkmale kennzeichnen ein derartiges erfindungsgemäßes Formteil:

[0020] Das Formteil besteht aus einer elektrisch leitfähigen Schicht oder weist eine solche auf. Es ist auf der der Metallschmelze zugewandten Seite mit einer elektrisch isolierenden Schicht versehen und weist in dem Zwischenbereich mindestens einen weiteren elektrisch isolierenden Längsschlitz auf, welcher im Abstand mindestens zwei, in diesem Zwischenbereich nahezu über die gesamte Breite des Formteils verlaufende, das elektromagnetische Feld unterbrechende Querschlitze verbindet. Eine derartige Ausgestaltung des Formteils gestattet die Aufheizung auch im Bereich des elektromagnetischen Nebenfeldes.

[0021] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Schlitze in dem Zwischenbereich sich kreuzende Längsschlitze, wodurch eine gezielte Umlenkung der Wirbelströme in das elektromagnetische Nebenfeld oder die elektromagnetischen Nebenfelder bewirkt wird.

[0022] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung haben die elektrisch leitfähigen Materialien einen spezifischen elektrischen Widerstand <1000 Ohm mm2/m, vorzugsweise 200 Ohm mm2/m. In Versuchen hat sich gezeigt, daß solche Materialien über ein gutes Ankopplungsverhalten verfügen. Besonders gute Ergebnisse wurden mit einem kohlenstoffgebundenen, graphithaltigen Aluminiumoxidwerkstoff erreicht. Für die elektrisch isolierenden Schlitze und die elektrisch isolierende Innen- und/oder Außenschicht kommen elektrisch nicht leitfähige, feuerfeste Werkstoffe, wie z.B. Zirkonoxid in Betracht.

[0023] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der anhand der Zeichnungen nachfolgend näher erläuterten Ausführungsbeispiele.

[0024] In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1
ein feuerfestes Formteil mit rechteckigem Querschnitt einschließlich einer Induktorvorrichtung,
Figur 2
schematisch ein Tauchgießrohr, welches Metallschmelze aus einem Verteilergefäß in eine Kokille einleitet,
Figur 3
schematisch einen Zufuhrkanal, durch welchen aus einem Verteilergefäß Metallschmelze auf eine Fördervorrichtung aufgegeben wird
Figur 4
eine seitliche Begrenzungsplatte an einem Twin-roll-caster,
Figur 5
eine Ansicht X gemäß Figur 4,
Figur 6
die Abwicklung der elektrisch leitfähigen Schicht gemäß Figur 1.


[0025] Figur 1 zeigt ein Formteill (1), beispielsweise ein feuerfestes keramisches Tauchgießrohr für das Einleiten von Metallschmelze in eine Kokille bzw. einen feuerfesten keramischen Zufuhrkanal für die Aufgabe von Metallschmelze auf ein Transportband. Im Bereich (3) ist das Formteil (1) von einer Induktorvorrichtung (2) umgeben, die ein elektromagnetisches Hauptfeld (A) erzeugt. Zur Erzeugung eines elektromagnetischen Nebenfelds (B) im Bereich (4 und 5) ist das im wesentlichen aus einer elektrisch leitfähigen Schicht (6) aufgebaute Formteil (1) in Längsrichtung mit einem durchgehenden, elektrisch isolielenden Längsschlitz (7) versehen sowie den weiteren Schlitzen (10, 11) im Zwischenbereich (4).

[0026] Die im Zwischenbereich (4) nahezu um den gesamten Umfang des Formteils (1) verlaufenden, elektrisch isolierenden Querschlitze (11) sind durch einen ebenfalls elektrisch isolierenden Längsschlitz (10) miteinander verbunden. Durch diese Gestaltung des Formteils (1) wird durch die Induktorvorrichtung (2) in den Bereichen (4, 5) ein elektromagnetisches Nebenfeld (B) erzeugt, wodurch es zur induktiven Erwärmung des Formteils (1) auch in den Bereichen (4, 5) kommt. Um das in diesem Fall unerwünschte Ankoppeln von Metallschmelze zu vermeiden, ist das Formteil (1), welches sich im wesentlichen aus der elektrisch leitfähigen Schicht (6) zusammensetzt, gegenüber den mit Metallschmelze beaufschlagten Flächen mit elektrisch isolierenden Schichten (8, 9) versehen. Diese elektrisch isolierenden Schichten umfassen auch die Stirnflächen des Formteils (1), soweit diese mit Metallschmelze beaufschlagt werden können. Die elektrisch isolierende Innenschicht (8) erstreckt sich über sämtliche innenliegenden Flächen des Formteils (1). Die elektrisch isolierende Außenschicht (9) erstreckt sich mindestens über die Oberfläche des schematisch dargestellten Schmelzensumpfes hinaus. Die Schlitze (7, 10, 11) sind in aller Regel mit einem elektrisch isolierenden, keramischen Material verfüllt.

[0027] In Figur 2 ist ein Formte (1) in einer Verwendung als Tauchgießrohr (16) dargestellt. Aus einem Verteilergefäß (18) wird mittels eines als Tauchgießrohr (16) ausgebildeten Formteils (1) Metallschmelze in eine Kokille (12) eingeleitet. Das Formteil (1) wird über eine schematisch dargestellte Induktorvorrichtung (2) induktiv erwärmt. Durch eine erfindungsgemäße Ausgestaltung des Formteils (1) läßt sich dieses auch im Bereich des Badspiegels des Schmelzensumpfes erwärmen. Außer der hierdurch bewirkten geringeren Thermoschockempfindlichkeit des Formteils (1) beim Angießen wird auch die Gefahr der Brückenbildung, wie sie insbesondere beim Dünnbrammengießen besteht, durch die Möglichkeit der induktiven Erwärmung des Formteils (1) im Bereich des Badspiegels während des laufenden Gießvorgangs vermindert.

[0028] Figur 3 zeigt eine Anordnung analog Figur 2, wobei die Metallschmelze nicht in eine Kokille, sondern auf eine Fördervorrichtung (13) aufgegeben wird. In diesem Fall taucht das als Zufuhrkanal (17) ausgebildete Formteil (1) nicht bzw. nur in sehr geringem Maße in die Metallschmelze ein. Dementsprechend kann eine elektrisch isolierende Außenschicht (9) schmaler gestaltet werden.

[0029] In Figur 4 ist schematisch ein Twin-roll-caster mit einer Begrenzungsplatte (15) zur seitlichen Begrenzung dargestellt. Mittels einer Induktorvorrichtung (2) und elektrisch isolierenden Schlitzen (7, 11) läßt sich die Begrenzungsplatte (15) auch im unteren Bereich induktiv erwärmen. Mit dieser Maßnahme kann das unerwünschte Einfrieren von Metallschmelze in den Zwickeln, welche aus den Gießwalzen und der oder den Begrenzungsplatten gebildet werden, und was zu einer Zerstörung der Gießwalzen bzw. einer schlechten Bandqualität führt, vermieden werden.

[0030] Figur 5 zeigt eine erfindungsgemäße Begrenzungsplatte (15), die im wesentlichen aus einer elektrisch leitfähigen geschlitzten Schicht (6) sowie einer elektrisch isolierenden Innenschicht (8) besteht. Die ganze Platte ist vorzugsweise mit einer elektrisch isolierenden Schicht (9) umhüllt.

[0031] In Figur 6 ist eine Abwicklung des in Figur 1 dargestellten Formteils (1) wiedergegeben. Diese Abwicklung beinhaltet die elektrisch leitfähige Schicht (6) unterbrochen durch die elektrisch isolierenden Längs- und Querschlitze (10 und 11). Über die Induktorvorrichtung (2) wird im Bereich (3) induktiv angekoppelt und durch die besondere Ausgestaltung im Zwischenbereich (4) ein Verlauf der skizzierten Wirbelströme im Bereich (5) bewirkt.


Ansprüche

1. Feuerfestes elektrisch leitendes oder eine elektrisch leitfähige Schicht(6) aufweisendes, induktiv beheizbares Formteil mit wenigstens einem elektrisch isolierenden Längsschlitz(7), das in einem Bereich(3) von einem elektromagnetischen Hauptfeld(A) eines Induktors(2) beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formteil(1) oder seine elektrisch leitfähige Schicht(6) in einem an den genannten Bereich(3) in Längsrichtung anschließenden Zwischenbereich(4) elektrisch isolierende Querschlitze(11) aufweist, die nahezu um den gesamten Umfang oder über nahezu die gesamte Breite des Formteils(1) verlaufen, derart, daß die im Bereich (3) des Formteils indurierten Wirbelströme um diesen Zwischenbereich (4) herum in einen hierauf folgenden Bereich (5) des Formteils gelenkt werden.
 
2. Formteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formteil(1) ein keramisches Tauchgießrohr(16) für das Einleiten von Metallschmelze in einen Schmelzensumpf, insbesondere in einer Kokille(12), ist.
 
3. Formteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formteil(1) ein keramischer Zufuhrkanal(17) für die Aufgabe von Metallschmelze auf eine Fördervorrichtung (13), insbesondere ein Transportband, ist.
 
4. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formteil(1) eine elektrisch leitfähige Schicht(6) mit einem in Längsrichtung durchgehenden, elektrisch isolierenden Längsschlitz(7) sowie eine der Metallschmelze zugewandte elektrisch isolierende Innenschicht(8) aufweist, daß das Formteil(1) an einem auch außen mit Metallschmelze in Berührung stehenden Bereich(5) eine elektrisch isolierende Außenschicht(9) aufweist, so daß die elektrisch leitfähige Schicht(6) nicht in Kontakt mit Metallschmelze kommt, und daß das Formteil(1) in dem Zwischenbereich(4) mindestens einen weiteren, elektrisch isolierenden Längsschlitz(10) aufweist, welcher mindestens zwei in diesem Zwischenbereich(4) nahezu um den gesamten Umfang des Formteils(1) verlaufende, elektrisch isolierende Querschlitze(11) verbindet.
 
5. Formteil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß es durch eine elektrisch isolierte Trennwand(14) in Längsrichtung geteilt ist.
 
6. Formteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formteil(1) eine Begrenzungsplatte(15) für eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Vergießen von Metallschmelze ist.
 
7. Formteil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formteil(1) eine elektrisch leitfähige Schicht(6) sowie eine der Metallschmelze zugewandte, elektrisch isolierende Innenschicht(8) aufweist, daß das Formteil(1) in einem Zwischenbereich(4) mindestens einen weiteren, elektrisch isolierenden Längsschlitz(10) aufweist, welcher mindestens zwei in diesem Zwischenbereich(4) nahezu über die gesamte Breite des Formteils(1) verlaufende, elektrisch isolierende Querschlitze(11) verbindet.
 
8. Formteil nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze(10,11) in dem Zwischenbereich(4) sich kreuzende Schlitze sind.
 
9. Formteil nach einem der Ansprüche 4, 5, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Schlitze zur Umlenkung der elektrischen Wirbelströme vorhanden sind.
 
10. Formteil nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abwicklung der elektrisch leitfähigen Schicht(6) eine in sich geschlossene Fläche bildet, derart, daß sich dort elektrische Wirbelströme ausbilden können.
 
11. Formteil nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrisch leitfähige Schicht(6) einen spezifischen elektrischen Widerstand <1000 Ohm mm2/m, vorzugsweise <200 Ohm mm2/m aufweist.
 
12. Formteil nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrisch leitfähige Schicht(6) aus kohlenstoffhaltigen, feuerfesten Werkstoffen, insbesondere kohlenstoffgebundenem, graphithaltigem Al2O3 besteht, und daß die elektrisch isolierende Innen- und/oder Außenschicht (8,9) aus elektrisch nichtleitfähigen, feuerfesten Werkstoffen, insbesondere ZrO2, besteht.
 


Claims

1. Refractory, inductively heatable shaped member, which is electrically conductive or has an electrically conductive layer (6), including at least one electrically insulating longitudinal slot (7), which is acted upon in a region (3) by an electromagnetic main field (A) of an inductor (2), characterised in that in an intermediate region (4) adjoining the said region (3) in the longitudinal direction the shaped member or its electrically conductive layer (6) has electrically insulating transverse slots (11) which extend around nearly the entire periphery or over nearly the entire breadth of the shaped member (1) such that the eddy currents induced in the region (3) of the shaped member are deflected around this intermediate region (4) into a subsequent region (5) of the shaped member.
 
2. Shaped member as claimed in claim 1, characterised in that the shaped member (1) is a ceramic submerged pouring tube (16) for introducing molten metal into a pool of molten metal, particularly in a mould (12).
 
3. Shaped member as claimed in claim 1, characterised in that the shaped member (1) is a ceramic supply passage (17) for supplying molten metal onto a conveyor device (13), particularly a conveyor belt.
 
4. Shaped member as claimed in one of claims 1 to 3, characterised in that the shaped member (1) has an electrically conductive layer (6) with an electrically insulating longitudinal slot (7), which is continuous in the longitudinal direction, and an electrically insulating inner layer (8), which is directed towards the molten metal, that the shaped member (1) has an electrically insulating outer layer (9) on a region (5), which is also in contact externally with molten metal, so that the electrically conductive layer (6) does not come into contact with molten metal, and that in the intermediate region (4) the shaped member (1) has at least one further electrically insulating longitudinal slot (10), which connects at least two electrically insulating transverse slots (11) which extend in this intermediate region (4) nearly around the entire periphery of the shaped member (1).
 
5. Shaped member as claimed in claim 4, characterised in that it is divided in the longitudinal direction by an electrically insulated partition (14).
 
6. Shaped member as claimed in claim 1, characterised in that the shaped member (1) is a boundary plate (15) for an apparatus for continuously casting molten metal.
 
7. Shaped member as claimed in claim 6, characterised in that the shaped member (1) has an electrically conductive layer (6) and an electrically insulating inner layer (8) directed towards the molten metal, that in an intermediate region (4) the shaped member (1) has at least one further electrically insulating longitudinal slot (10), which connects at least two electrically insulating transverse slots (11), which extend in this intermediate region (4) nearly over the entire breadth of the shaped member (1).
 
8. Shaped member as claimed in one of claims 4,5 or 7, characterised in that the slots (10,11) in the intermediate regions (4) are intersecting slots.
 
9. Shaped member as claimed in one of claims 4,5,7 or 8, characterised in that further slots are present for deflecting the electrical eddy currents.
 
10. Shaped member as claimed in one of claims 4,5 or 7 to 9, characterised in that the development of the electrically conductive layer (6) constitutes a closed surface such that electrical eddy currents can develop there.
 
11. Shaped member as claimed in one of claims 4,5 or 7 to 10, characterised in that the electrically conductive layer (6) has a specific electrical resistance <1000 Ohm mm2/m, preferably <200 Ohm mm2/m.
 
12. Shaped member as claimed in one of claims 4,5 or 7 to 11, characterised in that the electrically conductive layer (6) comprises carbon-containing, refractory material, particularly carbon bonded, graphite-containing Al303 and that the electrically insulating inner and/or outer layer (8,9) comprises electrically non-conductive, refractory materials, particularly Zro2.
 


Revendications

1. Pièce moulée réfractaire conductrice de l'électricité ou pourvue d'un revêtement (6) conducteur de l'électricité, chauffée par induction, comportant au moins une fente longitudinale (7) électriquement isolante qui, dans une zone (3), est soumise à un champ principal (A) électromagnétique d'un inducteur (2), caractérisée par le fait que la pièce moulée (1) ou son revêtement conducteur de l'électricité (6), dans une zone intermédiaire (4) qui fait suite à la zone (3) mentionnée dans la direction longitudinale, comporte des fentes transversales (11) électriquement isolantes qui s'étendent sur pratiquement tout le pourtour ou pratiquement toute la largeur de la pièce moulée (1) de manière telle que les courants de Foucault induits dans la zone (3) soient déviés autour de ladite zone intermédiaire (5) dans une zone (5) de la pièce moulée qui lui fait suite.
 
2. Pièce moulée selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la pièce moulée (1) est une busette (16) immergée en céramique pour l'introduction de métal en fusion dans un creuset, en particulier dans une coquille (12).
 
3. Pièce moulée selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la pièce moulée (1) est un conduit d'alimentation (17) en céramique pour délivrer du métal en fusion sur un dispositif de transport (13), en particulier sur une bande transporteuse.
 
4. Pièce moulée selon une des revendications 1 à 3, caractérisée par le fait que la pièce moulée (1) comporte un revêtement (6) conducteur de l'électricité avec une fente longitudinale (7) électriquement isolante continue que s'étend dans la direction longitudinale, ainsi qu'un revêtement intérieur (8) électriquement isolant tourné vers le métal en fusion, que la pièce moulée (1), dans une zone (5) en contact extérieurement avec le métal en fusion, comporte un revêtement extérieur (9) électriquement isolant, de telle sorte que le revêtement conducteur de l'électricité (6) ne soit pas en contact avec le métal en fusion et par le fait que la pièce moulée (1), dans la zone intermédiaire (4), comporte au moins une fente longitudinale (10) électriquement isolante supplémentaire qui relie au moins deux fentes transversales (11) électriquement isolantes présentes dans la zone intermédiaire (4) s'étendant sur pratiquement tout le pourtour de la pièce moulée (1).
 
5. Pièce moulée selon la revendication 4, caractérisée par le fait qu'elle est divisée dans la direction longitudinale par une cloison (14) électriquement isolante.
 
6. Pièce moulée selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la pièce moulée (1) est une plaque de séparation (15) d'un dispositif pour la coulée continue de métal en fusion.
 
7. Pièce moulée selon la revendication 6, caractérisée par le fait que la pièce moulée (1) comporte un revêtement conducteur de l'électricité (6) ainsi qu'un revêtement intérieur (8) électriquement isolant tourné vers le métal en fusion, par le fait que la pièce moulée (1), dans une zone intermédiaire (4), comporte une fente longitudinale (10) supplémentaire électriquement isolante qui relie au moins deux fentes transversales (11) électriquement isolantes présentes dans ladite zone intermédiaire (4) qui s'étendent sur pratiquement toute la largeur de la pièce moulée (1).
 
8. Pièce moulée selon une des revendications 4, 5 ou 7, caractérisée par le fait que les fentes (10, 11) dans la zone intermédiaire (4) sont des fentes sécantes.
 
9. Pièce moulée selon une des revendications 4, 5, 7 ou 8, caractérisée par le fait que des fentes supplémentaires sont prévues pour dévier les courants électriques de Foucault.
 
10. Pièce moulée selon une des revendications 4, 5 ou 7 à 9, caractérisée par le fait que le revêtement conducteur de l'électricité (6) forme une surface fermée sur elle-même, telle que des courants électriques de Foucault peuvent s'y former.
 
11. Pièce moulée selon une des revendications 4, 5 ou 7 à 10, caractérisée par le fait que le revêtement conducteur de l'électricité (6) présente une résistivité électrique <1000 Ohms mm2/m, de préférence <200 Ohm mm2/m.
 
12. Pièce moulée selon une des revendications 4, 5 ou 7 à 11, caractérisée par le fait que le revêtement conducteur de l'électricité (6) est réalisé en des matériaux réfractaires contenant du carbone, en particulier du Al2O3 à liant carboné, contenant du graphite, et que les revêtements intérieur et/ou extérieur (8, 9) électriquement isolants sont réalisés en des matériaux réfractaires non conducteurs de l'électricité, en particulier en ZrO2.
 




Zeichnung