[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Lochscheiben-Messer-Kombination für Schneidsätze
von Fleischwölfen und für wolfähnliche Zerkleinerungsmaschinen, deren Förderschnecken
drehbar im Druckgehäuse gelagert und mit ein- oder mehrteiligen Schneidsätzen ausgerüstet
sind. Ein Schneidsatz für Fleischwölfe besteht in der einfachsten Form aus einer im
Schneidgehäuse des Fleischwolfes fest angeordneten Lochscheibe und einem der Lochscheibe
zuordneten und umlaufenden Messer, welches durch einen von der Achse der Förderschnecke
vorstehenden Messerzapfen angetrieben wird. Durch die Anordnung von mehreren Messern
und Lochscheiben ergeben sich die mehrteiligen Schneidsätze.
[0002] Die Scherkanten der Messer laufen dabei auf den Oberflächen der Lochscheiben um und
das durch die Förderschnecke vorgetriebene Verarbeitungsgut wird auf der Innenseite
der jeweiligen Lochscheibe durch das zugeordnete umlaufende Messer scherend zerkleinert.
Die Durchgangsbohrungen in den Lochscheiben sind dabei nach verschiedenen Systemen
in den Lochscheibenkörpern eingebracht und nehmen, je nach Lage auf der Fläche einer
Lochscheibe, in unterschiedlicher Weise an der Aufnahme und Förderung des Wolfgutes
teil. Dies ist dadurch bedingt, daß die Bohrungen über den gesamten Lochscheibendurchmesser
verteilt und somit in verschiedenen Koordinaten vorgesehen sind und in unterschiedlicher
Weise auch zu den Messerbalken des jeweils zugeordneten Messers stehen. Durch die
unterschiedliche Lage und den unterschiedlichen Druckaufbau im Rohstoff entstehen
somit unterschiedliche Förderprozesse in den einzelnen Bohrungen bzw. Segmentabschnitten
einer gesamten Lochscheibe.
Die in den Schneidsätzen zum Einsatz kommenden Lochscheiben und Messer sind in einer
Vielzahl aus dem Stand der Technik bekannt. Den eingesetzten Lochscheiben kommt dabei
die Aufgabe zu, das Verarbeitungsgut in den Bohrungen der Lochscheibe aufzunehmen,
zu verdichten, einzuspannen und mit den Bohrungskanten als Gegenschneide für das umlaufende
Messer zu fungieren, um somit den Schnitt zu ermöglichen.
In der Funktion als Gegenschneide werden Werkzeugstähle und Edelstähle in gehärtetem
Zustand ab 50 HRC aufwärts bis 62 HRC für die Lochscheiben eingesetzt. Ferner sind
Materialauswahl und Belegungsdichte, die Anzahl der Durchgangslöcher in der jeweiligen
Lochscheibe, von wesentlicher Bedeutung für den Durchsatz des zu wolfenden Gutes durch
die jeweilige Lochscheibe und somit Qualitätsmerkmal für den gesamten Schneidsatz.
[0003] Alle bisherigen Lochscheiben gehen davon aus, möglichst eine Vielzahl von Durchgangsbohrungen
als freie Durchgangsflächen in eine Lochscheibe einzubringen, wobei immer darauf geachtet
wird, daß diese Durchgangsbohrungen zu den Stirn- und Schneidflächen der Lochscheibe
scharfkantig und die Durchgangsbohrungen mit einer möglichst hochgradigen glatten
Oberfläche zu versehen sind, damit das zu schneidende Gut ungestört durch die Durchgangsbohrungen
einer Lochscheibe austreten kann.
[0004] So befaßt sich die DD 277 399 mit dem Problem einer optimalen Belegungsdichte von
Lochscheiben mit entsprechenden Durchgangsbohrungen. Es wird dargelegt, daß das Flächenverhältnis
von gebohrter zu ungebohrter Fläche einem Wert von 0,2 bis 0,3 aufweist, der Belegungsgrad
einem Wert < 60 bis 80 % entsprechen soll, wobei die Stege ein System von Sekundärschneiden
bilden und das Breitmaß einer derart ausgebildeten Lochscheibe in einem bestimmten
Verhältnis zu den Bohrungsdurchmessern auszubilden ist. Dabei wird ausgeführt, daß
das Breitenmaß derartigen Lochscheiben im Bereich von 0,125 bis 0,25 x Bohrungsdurchmesser
liegen soll.
Dem Problem der materialmäßigen Ausführung von Lochscheiben unter Berücksichtigung
der mechanischen Bearbeitung und der Paarung zum jeweiligen Messer, wenden sich die
Lösungen nach den DE 38 21 930 und 43 38 347 zu.
So beschreibt die DE 38 21 930 einen Fleischwolf, dessen Lochscheibe und auch Messer
mit einer keramischen Deckschicht versehen sind.
Als Keramikwerkstoffe kommen Alumiumoxyd (Al
2O
3), Zirkonoxyd (ZO
2), Siliziumkarbid (SiC) oder Mischungen dieser Werkstoffe zum Einsatz.
Um den technisch sehr aufwendigen Herstellungsprozeß und dessen Kosten zu verringern,
wird mit der DE 43 38 347 eine Lochscheibe für Schneidsätze eines Fleischwolfes vorgestellt,
welche dadurch charakterisiert ist, daß diese Lochscheibe aus einem Grauguß hergestellt
ist, vorzugsweise aus einem Kugelgraphitguß oder aus einem laminaren Grauguß und deren
Härtegrade im Bereich von 25 bis 28 HRC liegen.
[0005] Alle bisherigen Lochscheiben sind in der beschriebenen Art ausgeführt, wobei eben
bei der Gestaltung und Ausbildung der Lochscheiben darauf geachtet wurde, daß die
Durchgangsbohrungen möglichst scharfkantig und die Oberflächen der Durchgangsbohrungen
mit einer möglichst hochgradigen glatten Oberfläche ausgeführt werden, damit das zu
schneidende Gut ungestört durch die Durchgangsbohrungen einer Lochscheibe hindurchtreten
kann, was sich eben als nachteilig erwiesen hat, da das Wolfgut durch diese Durchgangsbohrungen
lediglich hindurchgeführt wird. Dies immer vor dem Hintergrund, das zerkleinerte Gut
möglichst in gerader Förderrichtung durch die Lochscheiben und somit durch den jeweiligen
Schneidsatz hindurchzuführen, was jedoch auf die Bindefähigkeit des Wolfgutes in keiner
Weise positiv Einfluß nimmt.
[0006] Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnungen von Messer und Lochscheiben in Schneidsätzen
ist darin gegeben, daß unterschiedliche Schnittfolgen entstehen, was zu ungleichen
Teilchengrößenausbildungen in den einzelnen Durchgangsbohrungen der Lochscheiben führt
und sich ein unterschiedlicher Druck in den einzelnen Lochscheibenbereichen einstellt.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lochscheiben-Messer-Kombination
für Schneidsätze von Fleischwölfen zu entwickeln, deren Kosten und technischer Aufwand
bei der Herstellung von Lochscheiben wesentlich verringert wird, gleichzeitig soll
die Verweilzeit des Wolfgutes innerhalb der Durchgangsbohrungen der Lochscheiben verlängert
und die Bindefähigkeit des Wolfgutes durch Querschnittsverschiebung oder Querschnittsänderungen
erhöht werden, gleichzeitig soll mit dem jeweils ausführenden Schnitt durch die jeweiligen
Messerklingen eine gleichmäßige Fleischteilchengröße erzielt werden.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0009] Besondere Ausgestaltungen und vorteilhalte Lösungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0010] Gemäß der Erfindung sind die Lochscheiben, entgegen aller bisherigen Ausführungen
derart ausgebildet, daß ihre Durchgangsbohrungen keine glatten Bohrungen sind, sondern
diese Durchgangsbohrungen sind in gestufter Form ausgeführt oder aber mit entsprechenden
Ansätzen versehen. An diesen Ansätzen und Verengungen bzw. Übergängen wird das hindurchzufördernde
Gut gehalten und durch das nachfördernde Gut gewälzt, gewendet und schließlich nach
mehrmaliger Durchmischung aus der jeweiligen Durchgangsbohrung herausgefördert und
besitzt nach dem Verlassen der Endlochscheibe eines Schneidsatzes ein Gefüge, welches
eine hohe Bindigkeit besitzt und somit ein gutes Wasseraufnahmevermögen des Wolfgutes
realisiert wird.
[0011] Ferner ist erfinderisch, daß die eingesetzten Messer mit unterschiedlich angeordneten
und ausgebildeten Messerbalken bzw. Messerklingen ausgebildet sind, die sowohl als
durchgehende Messerbalken, vom Außenring des Messers zur Nabe des Messers, als auch
als hängende Klinge, vom Außenring des Messers zur Nabenmitte gerichtet und als stehende
Klinge, von der Messernabe zum Außenring des Messers gerichtet, ausgebildet sind.
[0012] Die Anordnung dieser Messerbalken/Messerklingen ist dabei so gewählt, daß die Zwischenräume
zwischen 2 bzw. 3 Messerbalken/Messerklingen bezogen zur Fläche der jeweiligen Lochscheibe
gleich groß sind und somit gleich große Schneidzonen bilden. Somit ergeben sich auch
gleich große Abstände a, die die Abstände von Schneidklinge zu Schneidklinge dokumentieren.
Diese Messerform bestimmt dabei die Teilchengröße als zeitliche Einwirkung auf die
in die Bohrungen der Lochscheibe eingedrungenen Rohstoffe.
Dabei bedingen die Ausbildung und Anordnung der Bohrungen in dem Lochscheibenkörper
und die Ausbildung der Messer sowie die Paarung von Messer und Lochscheiben einen
bestimmten Wirkzusammenhang und gewährleisten Wirkabstände der Messerbalken/Messerklingen
zu einer bestimmten Anzahl von Bohrungen der Lochscheiben, die im Wirkbereich des
jeweiligen Messerbalkens/Messerklinge liegen.
Somit werden gleiche Abstände der einzelnen Messerklingen zu den Durchgangsbohrungen
der Lochscheiben sowie gleiche Bohrungsanzahlen in den einzelnen Schneidzonen realisiert,
gleichzeitig werden gleiche Teilchengrößen des Wolfgutes erreicht und auch entsprechende
homogene Bearbeitungszustände durch die Wirkungen innerhalb der Bohrungen der Lochscheiben.
[0013] Es gehört auch zur Erfindung, daß die Durchgangsbohrungen der Lochscheiben in bekannter
Weise unterschiedliche Querschnittsformen aufweisen können, die jedoch so in dem jeweiligen
Lochscheibenkörper eingebracht werden, daß immer in den einzelnen Schneidzonen die
Anzahl und der Abstand der Durchgangsbohrungen gleich groß ist. Hinsichtlich der Querschnittsformen
können die Durchgangsbohrungen kreisrunde aber auch anders ausgebildete Querschnittsformen
besitzen, so beispielsweise quadratische Querschnittsformen oder mehreckige polygone
Querschnittsformen.
Wesensmerkmal der neuen Lösung ist jedoch, daß die Durchgangsbohrungen der Lochscheiben
nicht geradlinig, sondern gestuft mit unterschiedlichen Querschnittsflächengrößen
ausgebildet sind und zonenartig mit gleicher Lochanzahl in einem definierten Abstandsbereich
zu den Messerbalken/Messerklingen stehen. Dabei können die Durchgangsbohrungen mit
ein und mehreren Absätzen bzw. Einengungen ausgebildet sein, die sich verengend zur
Austrittsseite ausbilden oder aber auch in der Kombination großer Querschnitt, kleiner
Querschnitt, großer Querschnitt ausgebildet sind.
[0014] Möglich ist auch, daß die einzelnen Durchgangsbohrungen in ihren Mittenachsen versetzt
zueinander ausgebildet sind, was sich vorteilhaft bei der Herstellung derart ausgebildeter
Lochscheiben auswirkt.
[0015] Durch die gewählte Ausbildung der Bohrungsdurchmesser von Lochscheiben beim Wolfen
von Fleisch, wird erreicht, daß die Oberflächen der Fleischkörnung eines jeden abgeschnittenen
Fleischteilchens bewußt in den Durchgangsbohrungen bei ihrem Eintritt aufgerauht,
massiert und gerieben werden, während die zonenförmige Messerbalkenanordnung für die
gleichmäßige Korngröße der Teilchen sorgt, um die Bindefähigkeit für bestimmte Produktgruppen
mit gleichmäßigem Schnittbild von Fleischerzeugnissen zu erhöhen und damit die technologische
Endproduktqualität zu steigern, wodurch der Prozeßvorgang der Bearbeitung verkürzt
wird.
[0016] Mit nachfolgendem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0017] In der dazugehörigen Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen von erfindungsgemäß
ausgestalteten Lochscheiben und Messer dargestellt, so zeigt die
- Figur 1:
- Durchgangsbohrungen mit einem Verengungsquerschnitt,
- Figur 2:
- Durchgangsbohrungen mit mehreren Verengungsquerschnitten,
- Figur 3:
- gestuft abgesetzte Durchgangsbohrungen,
- Figur 4:
- Durchgangsbohrungen in Kombination mehrerer Verengungsquerschnitte.
- Figur 5:
- Messer mit stehenden, hängenden und durchgehenden Messerklingen
- Figur 6:
- Weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Messers
- Figur 7:
- Ansicht auf ein Messer mit davor angeordneter Lochscheibe, in Rohstoff-Flußrichtung
gesehen.
[0018] Die nach der Erfindung ausgebildeten Lochscheiben 1 entsprechen von der äußeren Form
und ihrem Grundaufbau den bekannten Lochscheiben und bestehen dabei aus einem Lochscheibenkörper
2, welcher mit einer Mittelbohrung 3 ausgeführt ist, über die die einzelnen Lochscheiben
1 Aufnahme finden auf dem Achs-Antriebszapfen einer nicht näher dargestellten Förderschnecke,
während die Messer aus verschiedenartigen abstandhaltenden Klingensystemen bestehen.
Die Stirnseiten 9; 10 der Lochscheiben 1 sind als parallele Flächen ausgebildet, wobei
die Stirnseite 9 zur Rohstoff-Flußrichtung 8 ausgerichtet ist und die Messerlaufseite
der jeweiligen Lochscheibe 1 darstellt, während die andere Stirnseite 10 die Rohstoffaustrittsseite
bildet. Wie aus der Darstellung nach Figur 1 ersichtlich, sind die Durchgangsbohrungen
4 der Lochscheiben 1 achsparallel zur Mittelachse der jeweiligen Lochscheibe 1 im
Lochscheibenkörper 2 ausgebildet. Die Schneiden der Messer 15 gemäß der Figur 5;6
bilden zonenartige Messer-Abstandssysteme, sogenannte Schneidzonen 16, die dafür sorgen,
daß Teilchen gleicher Größe entstehen.
Wie gleichfalls aus dieser Figur 1 ersichtlich, sind die Durchgangsbohrungen 4 gestuft
ausgebildet und zwar in der Art, daß die Durchmesser der Eintrittsbohrungen 5 und
der Austrittsbohrungen 7 ein unterschiedliches Maß besitzen und im Übergangsbereich
von der Eintrittsbohrung 5 zur Austrittsbohrung 7 eine funktionsbedingte Unterteilung
des Rohstoff-Flusses erzielt wird, sich somit die erfindungsgemäßen Verweilzonen 11
und Massagezonen 12 ergeben, während die Teilchengrößen innerhalb der Schneidzonen
16 bestimmt werden und so zu gleichmäßig bearbeiteten Fleischteilchen führen.
[0019] Der funktionelle Zusammenhang zwischen den Eintrittsbohrungen 5 und den als Massagebohrung
wirkenden Austrittsbohrungen 7 sowie dem Messerbalkensystem, Schneidzonen 16, wird
unmittelbar bedingt durch die geometrischen Abmaße der Durchgangsbohrungen 4, die
unterteilt sind in Eintrittsbohrungen 5, Mittelbohrungen 6 und Austrittsbohrungen
7. Dabei ist wesentlich, daß in Ableitung aus den einzelnen Durchmesserangaben sich
die Längenbereiche der jeweiligen Verweilzonen 11 und der Massagezonen 12 ergeben.
So wird die Verweilzone 11 der in der Figur 1 dargestellten Lochscheibe 1 mit einem
Längenmaß von 3 bis 4 x dem Durchmessermaß der Eintrittsbohrung 5 ausgebildet und
das Gesamtbreitenmaß der Lochscheibe 1 wird bestimmt nach dem Verhältnis 5 bis 6 x

[0020] Dabei bedeuten:
D1 = Durchmesser der Austrittsbohrung F,
D2 = Durchmesser der Mittelbohrung 6,
D3 = Durchmesser der Eintrittsbohrung 5.
[0021] Bei der in der Darstellung gemäß Figur 2 dargestellten Lochscheibe 1 handelt es sich
um eine mehrfach gestuft ausgebildete Lochscheibe 1, die im weitesten Sinne auch als
Massagelochscheibe bezeichnet werden kann. Deshalb, da im Lochscheibenkörper 2 einer
so ausgebildeten Lochscheibe 1 Durchgangsbohrungen 4 mit mehreren Übergangsstellen
ausgebildet sind. So sind diese Durchgangsbohrungen 4 nach dieser Darstellung in drei
unterschiedlichen Durchmesserbereichen ausgebildet, die einmal die Eintrittsbohrung
5, die Mittelbohrung 6 und die Austrittsbohrung 7 ergeben.
Bei dieser Ausführungsvariante ergibt sich die Verweilzone 11 unmittelbar im Längenbereich
der Mittelbohrung 7, die sich wertmäßig aus der Beziehung 1 bis 2 x D
2 dem Durchmesser der Mittelbohrung 6, ergibt.
[0022] Das unmittelbare Durchmesserverhältnis der Eintrittsbohrungen 5 zu den Austrittsbohrungen
7 liegt im Bereich 0,5 bis 0,95, während die Verweilzonen, bezogen auf die gleichen
Bohrungsdurchmesser der Eintrittsbohrungen 5 und der Austrittsbohrungen 7, mit Längen
im Bereich von 1 bis 2 oder, je nach gewünschter Häufigkeit der vorzunehmenden Durchmengung
und Massage des Rohstoffes, im Bereich 3 bis 4 x dem jeweiligen Bohrungsdurchmesser
der Eintritts- bzw. Austrittsbohrungen 5, 7 entsprechend, ausgebildet sind.
[0023] Weitere Ausführungen bezüglich der Einbringung und Anordnung der Durchgangsbohrungen
4 in Lochscheiben 1 sind in den Figuren 3 und 4 dargestellt.
Bei der Ausbildung der Lochscheiben 1 gemäß Figur 3 sind die Eintrittsbohrungen 5
und Austrittsbohrungen 7 in ihrem Durchmessermaß gleich ausgebildet, die unmittelbare
funktionsbedingte Unterteilung der Verweilzone 11 und der Massagezone 12 wird durch
einen sich ausbildenden Ansatz 13 zwischen diesen beiden Bohrungen 5; 7 erzielt.
Dies in der Art und Weise, daß die Achsen der Eintrittsbohrungen 5 und der Austrittsbohrungen
7 achsparallel versetzt zueinander ausgebildet sind.
[0024] Diese Variante ist fertigungstechnisch sehr günstig auszuführen. Dies in der Art
und Weise, da die Stirnseiten 9; 10 einzubringenden Eintritts- und Austrittsbohrungen
5; 7 von der jeweiligen Stirnseite 9; 10 in den Lochscheibenkörper 2 eingebracht werden
können, welcher halt kosten-günstig herzustellen ist.
[0025] Bei der Darstellung gemäß Figur 4 besitzen sowohl die Eintrittsbohrungen 5 als auch
die Austrittsbohrungen 7 das gleiche Durchmessermaß, und die Übergangsstelle zwischen
diesen beiden Bohrungen ist als Verweilzone 11 ausgestaltet und ausgebildet, indem
zwischen den Eintrittsbohrungen 5 und den Austrittsbohrungen 7 jeweils eine Übergangsbohrung
14 mit geringerem Durchmesser vorgesehen ist.
[0026] Eine vorteilhafte Nutzung der vorgestellten erfinderischen Lochscheiben 1 besteht
in einer paarweisen Anordnung derart ausgebildeter Lochscheiben 1. Was bedeutet, daß
auf dem Antriebszapfen einer Förderschnecke ein oder mehrere Lochscheiben 1 nebeneinander
angeordnet werden, wodurch eine Änderung der Verweilzeiten des zu zerkleinernden Rohstoffes
innerhalb der Verweilzonen 11 und Massagezonen 12 erreicht wird. Eine derartige Anordnung
mehrerer Lochscheiben 1 ist immer dann sinnig, wenn die Verweil- und Massagezeiten,
in abhängig des zu wolfenden Gutes, anzupassen sind.
[0027] Ferner erhalten die erfindungsgemäßen Lochscheiben 1 eine Wärmebehandlung, die so
gewählt wird, daß die Härten der Stirnseiten 9; 10 unterschiedliche Werte aufweisen.
So besitzen die Stirnseiten 9 der Messerlaufseiten höhere Härtewerte als die der Messerlaufseite
abgewandten Stirnseiten 10.
[0028] Wesentlicher Vorteil all dieser Ausführungsvarianten der vorgestellten erfindungsmäßen
Lochscheiben ist der, daß infolge der Ausbildung der Übergangsstellen zwischen den
einzelnen gestuft ausgebildeten Durchgangsbohrungen 4, nämlich den Eintrittsbohrungen
5, den Mittelbohrungen 6 und den Austrittsbohrungen 7, bewußt sogenannte Stau-, Massage-
und Reibsysteme geschaffen werden, die den durch die Durchgangsbohrungen 4 hindurchdringenden
Rohstoff einer Umwälzung, einer Reibung innerhalb des Rohstoffgutes unterziehen, um
die Bindigkeit des Rohstoffes, vorzugsweise des Rohstoffes Fleisch, zu erhöhen, was
schließlich eine höhere Wasseraufnahmefähigkeit des gewolften Gutes bewirkt, wodurch
schließlich auch die ökonomischen und die qualitätsbestimmenden Merkmale des Wolfgutes
des Fleisches, erhöht werden.
[0029] Während die Ausbildung und Gestaltung der Durchgangsbohrungen 4 der Lochscheiben
1 wesentlich sind für die Durchmischung, Mengung und der Erhöhung der Bindefähigkeit
des Wolfgutes verantwortlich sind, kommt den mit den Lochscheiben 1 in Wirkzusammenhang
stehenden Messern 15 die Aufgabe zu, gleich große Schneidzonen 16 zu bilden, in denen
durch die Ausbildung und Anordnung von hängenden Klingen 17, stehenden Klingen 18
und durchgehenden Klingen 19 gleiche Schnittfolgen zum Abschneiden der in den Durchgangsbohrungen
4 der Lochscheiben 1 eingedrungenen Rohstoffteilchen zu ermöglichen.
[0030] Dies wird dadurch realisiert, daß einmal die Messer 15 gemäß obigen Ausführungen
und wie in den Figuren 5 und 6 dargestellt, ausgeführt sind und zum anderen dadurch,
daß die einzelnen Klingen 17; 18; 19 unter einem bestimmten Abstand a angeordnet sind.
[0031] Dir Paarung einer Lochscheibe 1 mit einem zugeordneten Messer 15 zeigt die Figur
7, aus der gleichzeitig ersichtlich ist, wie durch die Paarung von Messer 15 zur Lochscheibe
1 sich die Schneidzonen 20 herausbilden, und es ist gleichfalls gezeigt, daß die einzelnen
Klingen 17; 18; 19 unter einem gleich großen Abstand a angeordnet sind.
[0032] Durch die Ausbildung und Anordnung der Klingen 17; 18; 19 innerhalb eines Messers
15 wird gesichert, daß dem zu wolfenden Rohstoff genügend Zeit verbleibt, in die Durchgangsbohrungen
4 der Lochscheibe 1 einzudringen und sich als Teilchen einer bestimmten Korngröße
auszubilden, und es ist sichergestellt, daß über die gesamte Schnittfläche der Lochscheibe
1 ein gleichmäßiger Schnitt erfolgt, was eben gleich große Körnungen der Rohstoffteilchen
garantiert.
Bedingt durch die gleichen Abstandsmaße a für die einzelnen Klingen 17; 18; 19 ergibt
sich somit die gleiche Schnittfolge über den gesamten Bereich, was bedeutet, daß die
Schnitte im äußeren Bereich der Lochscheibe 1 wie im inneren Bereich der Lochscheibe
1 gleichzeitig erfolgen.
1. Lochscheiben-Messer-Kombination für Schneidsätze von Fleischwölfen und für nach dem
Wolfprinzip arbeitenden Zerkleinerungsmaschinen, die mit einfachen oder mehrteiligen
Schneidsätzen bestückt sind, wobei das zu der Förderschnecke des Fleischwolfes angetriebene
Messer an der Fläche der mit Durchgangslöchern versehenen Lochscheibe gleitend anliegt,
das in der Förderschnecke transportierte und vom Messer abgeschnittene Gut über die
Durchgangslöcher nach außen aus dem Schneidsatz herausgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Lochscheiben (1) und Messer (15) zueinander gepaart und unter Bildung gleichgroßer
Schneidzonen (20) innerhalb eines Schneidsatzes angeordnet sind, wobei das Messer
(15) mit hängenden, stehenden und durchgehenden Klingen (17;18;19) ausgebildet ist
und die in den Lochscheibenkörpern (2) von Lochscheiben (1) vorgesehenen Durchgangsbohrungen
(4) gestuft und mit unterschiedlichen Durchmessern ausgeführt sind, die Durchgangsbohrungen
(4) je eine Verweilszone (10) sowie eine Massagezone (11) besitzen und die Durchgangsbohrungen
(4) achsparallel zur Mittelachse der Lochscheibe (1) im Lochscheibenkörper (2) angeordnet
sind.
2. Lochscheiben-Messer-Kombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die gestuft gestalteten Durchgangsbohrungen (4) in Form von Eintrittsbohrungen (5),
Mittelbohrungen (6) sowie Ausgangsbohrungen (7) ausgebildet und deren Durchmesser
nach der Beziehung D3/D2/D1 = 0,5 bis 0,95 bestimmt sind.
3. Lochscheiben-Messer-Kombination nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Abstufung der Durchmesser D3;D2;D1 der Durchgangsbohrungen (4) in den Bereichen der Eintrittsbohrungen (5), der Mittelbohrungen
(6) und der Austrittsbohrungen (7), vom größeren Durchmesser D3 der Eintrittsbohrung (5), auf der als Messerlaufseite ausgebildeten Stirnseite (9)
einer Lochscheibe (1), zum kleineren Durchmesser D1 der Austrittsbohrungen (7) auf der Messerlaufseite abgewandten Stirnseite (11) einer
Lochscheibe erfolgt.
4. Lochscheiben-Messer-Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Längen der Verweilzonen (11) und der Massagezonen (12) in Abhängigkeit der Durchmesser
der Durchgangsbohrungen (4) festlegbar und nach der Beziehung 3 bis 4 x D3 bzw. 1
bis 3 x D2 bestimmt sind.
5. Lochscheiben-Messer-Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Breite der Lochscheiben (1) nach der Beziehung 5 bis 6 x

bestimmt sind.
6. Lochscheiben-Messer-Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 5 , dadurch gekennzeichnet,
daß
die Lochscheiben (1) ein- oder mehrfach zu einer Kompaktlochscheibe gepaart auf dem
Schneckenzapfen einer Förderschnecke angeordnet sind.
7. Lochscheiben-Messer-Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 6 , dadurch gekennzeichnet,
daß
die Stirnseite (9), die Messerlaufseite, der Lochscheibe (1) eine höhere Härte als
die Stirnseite (10) aufweist und der Härteverlauf von der Stirnseite (9) zur Stirnseite
(10) abfallend linear verläuft.
8. Lochscheiben-Messer-Kombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die hängenden, stehenden und durchgehenden Klingen (17;18;19) des Messers (15) unter
einem gleich großen Abstand a ausgebildet sind.
9. Lochscheiben-Messer-Kombination nach einem der Ansprüche 1 und 8, dadurch gekennzeichnet,
daß
infolge des gleichen Abstandes der einzelnen Klingen (17;18;19) des Messers (15) ein
gleichzeitiger Schnitt in den einzelnen Schneidzonen (20) erfolgt
10. Lochscheiben-Messer-Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Durchgangsbohrungen (4) in Durchflußrichtung verjüngend ausgebildet sind.