[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen punkturlosen Falzapparat für Rotationsdruckmaschinen,
insbesondere für bahnverarbeitende Rotationsdruckmaschinen.
[0002] US 5,122,109 bezieht sich auf einen Falzzylinder in einem Falzapparat für Rotationsdruckmaschinen.
Eine am Falzzylinder zu schneidende Materialbahn wird von einer Vielzahl, in axialer
Richtung des Falzzylinders gesehen, nebeneinander angeordneten Bänderzügen gehalten.
Durch die Lücken zwischen den einzelnen Bänderzügen treten am Umfang des Falzzylinders
die Spitzen eines Falzmessers hervor. Mindestens zwei Bänderzüge sind innerhalb eines
entsprechenden Bereiches miteinander verbunden, wobei eine Vielzahl solcherart miteinander
verbundener Bänderzüge vorgesehen ist. Diese Gruppen von Bänderzügen am Falzzylinder
sind mit Stelleinheiten verbunden, so daß die Vorspannung eines jeden Bänderzuges
variierbar ist. Vorzugsweise umfaßt jede der Stelleinheiten eine Stellplatte, die
mit einem Stellrechen verbunden ist, dem die Bänderzüge zugeordnet sind., sowie eine
Stellwelle. Die Stellplatte ist in einer zur Stellwelle exzentrischen Position befestigt,
bezogen auf ihre Position am Stellrechen.
[0003] DE 295 11 605 U1 bezieht sich auf eine Trommelfalzvorrichtung für eine Rotationsdruckmaschine
mit einer oberen und einer unteren Bändergruppe, die beide die zu falzenden Produkte
über zwei Falzwalzen leiten, und mit einem mit einer Falztrommel bewegten Falzmesser,
das die zu falzenden Produkte in den Einlaufspalt der Falzwalzen hineindrückt sowie
mit über dem zu falzenden Produkt beiderseits zum Einlaufspalt angeordneten Leitvorrichtungen.
Die Leitbleche mit Zungen oder Zungen ragen in den Bewegungsbereich des Falzmessers
hinein und das Falzmesser weist im Bereich der Zungen fensterförmige Ausnehmungen
auf.
[0004] JP Hei 7-24370 U bezieht sich auf eine Schneidvorrichtung an einem punkturlosen Falzapparat.
Bei dieser Lösung sind sowohl der das Schneidwerkzeug aufnehmende Messerzylinder als
auch der Gegenzylinder mit Streifen aus einem elastischen Material belegt, welches
sich in Umfangsrichtung der Zylinder erstreckt. Die Streifen auf dem Umfang der Zylinder
greifen ineinander und verleihen der zwischen den Zylindern befindlichen Materialbahn
ein gewelltes Profil, um das frei vorgeschobenen Material zu versteifen, so daß ein
einwandfreier Übergang des frei vorgeschobenen Materialbahnabschnitts in die nachgeordneten
Transportbänder möglich ist.
[0005] JP Hei 7-89670 bezieht sich auf eine Klappenfalzapparat für Rotationsdruckmaschinen.
Bei diesem wird die ankommende Materialbahn zuerst nur teilweise geschnitten, anschließend
von Greifern umfaßt, bevor die Materialbahn vollständig abgeschnitten wird. Bei dieser
Konfiguration handelt es sich jedoch nicht um einen punkturlosen Falzapparat, sondern
um einen solchen, bei dem Punkturennnadeln vorgesehen sind.
[0006] Es hat sich gezeigt, daß bei punkturlosen Falzapparaten der Gebrauch von dem Schneidzylinderpaar
nachgeordneten Bänderzügen mit einigen Nachteilen verbunden ist. Insbesondere deren
gleichmäßiges Spannen sowie deren Auswechslung nach Ermüdung ist zeitraubend und sehr
arbeitsintensiv. Mehrstündige Stillstandzeiten der Produktionsanlagen sind die Folge,
was längere Produktionsausfallzeiten zur Folge hat. Ferner sind die Transportbänder
im Vergleich zur Materialbahngeschwindigkeit mit Voreilung angetrieben, was auch nicht
unerheblichen Aufwand nach sich zieht.
[0007] Ausgehend vom skizzierten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
den Schneideinrichtungen nachgeschaltete Transportbänderzüge zu vermeiden und bei
den Schneideinrichtungen den Gegenzylinder einzusparen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0009] Die mit der erfindungsgemäßen Lösung einhergehenden Vorteile sind vielfältiger Natur.
Die erfindungsgemäßen Exemplarhaltevorrichtungen fixieren die Exemplare unmittelbar
nach dem Schneidvorgang, so daß bei mehrlagiger Produktion ein Aufflattern durch den
Luftwiderstand beim Weitertransport des freien Endes ausgeschlossen ist. Auf Transportbänderzüge
zur Förderung der Exemplare zum nächsten Falzzylinder kann vollständig verzichtet
werden, weiterhin wird der Gegenzylinder am Schneidzylinderpaar eingespart, da der
Schneidzylinder mit dem exemplarführenden Zylinder als Gegenzylinder zusammenarbeitet.
[0010] In Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens, können die Exemplarhaltevorrichtungen
auf dem exemplarführenden Zylinder oder auf dem Schneidzylinder angeordnet sein. Die
zyklische Betätigung der Exemplarhalteeinrichtungen erfolgt nach Vollendung des Querschneidevorganges,
die Exemplare werden von Exemplarhalteeinrichtungen übergriffen und am Umfang der
exemplarführenden Zylinder erfaßt.
[0011] Die Exemplarhalteeinrichtungen können elektromotorisch oder mittels einer Kurvensteuerung
oder kraftspeicherbeaufschlagt - etwa durch Federpakete - betätigt werden. Die Erfassungsbewegung
der Exemplarhalteeinrichtungen kann durch überlagerte Ausfahr - und Greifbewegung
durch ein Hebelsystem erfolgen, wobei die miteinander gekoppelten Hebel sich um unterschiedliche
Achsen bewegen. Innerhalb eines Erfassungsbereiches, der sich zwischen 10 ° und 15
°, bezogen auf eine Umdrehung des exemplarführenden Zylinders, erstreckt, fahren die
Exemplarhalteeinrichtungen aus dem Zylinder aus und erfassen die frisch geschnittenen
Vorderkante mit einer entgegen dem Drehsinn des exemplarführenden Zylinders gerichteten
Erfassungsbewegung. Neben der Montage der Exemplarhalteeinrichtungen am exemplarführenden
Zylinder können diese auch am Schneidzylinder vorgesehen sein und dort als Gegenhalter
gegen die Oberfläche des gegenüberliegenden exemplarführenden Zylinders angestellt
werden, um die Vorderkante des abgetrennten Exemplars an diesem zu fixieren. Falzapparate
gemäß der vorliegenden Erfindung werden insbesondere an Rotationsdruckmaschinen eingesetzt
- seien es Akzidenz- oder Zeitungsrotationen.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Schneiden bahnförmigen Materials umfaßt die Unterstützung
eines einlaufenden Materials auf der Oberfläche eines exemplarführenden Zylinders,
das Zusammenarbeiten des Schneidzylinders mit dem exemplarführenden Zylinder sowie
das zyklische Aktivieren von Exemplarhalteeinrichtungen, die mindestens einem der
Zylinder zugeordnet sind sowie entgegengesetzt zum Rotationssinn des exemplarführenden
Zylinder bewegbar sind, wobei sie die Vorderkante des jeweils nächsten Exemplars nach
dem Schneidvorgang erfassen.
[0013] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung nachstehend näher erläutert.
[0014] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen punkturlosen Falzapparat gemäß des Standes der Technik mit nach dem Schneidzylinderpaar
angeordneten Transportbändern,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Zylinderkonfiguration im Falzapparat mit dem exemplarführenden
Zylinder zugeordneten Schneidzylinder,
- Fig. 3
- die miteinander zusammenarbeitenden Schneidzylinder in vergrößerter Seitenansicht;
und
- Fig. 4 - 7
- die verschiedenen Stadien, die die Exemplarhalteeinrichtungen beim Ausfahren aus dem
entsprechenden Zylinder und dem Erfassen der Vorderkante des jeweils nächsten Exemplars
durchlaufen.
[0015] Fig. 1 zeigt einen punkturlosen Falzapparat gemäß des Standes der Technik mit nach
dem Schneidzylinderpaar angeordneten Transportbändern.
[0016] Eine ein- oder auch mehrlagige Materialbahn 3 läuft über ein erstes Zugwalzenpaar
2 sowie eine weiteres Zugwalzenpaar 4 in einem Falzapparat 1 ein. Im Spalt zwischen
dem Schneidzylinderpaar werden Exemplare von der Materialbahn 3 abgetrennt, die dann
nach Eintritt zwischen die umlaufenden Transportbänder 6, 7 an den Falzmesserzylinder
gefördert werden. Von diesem werden die ankommenden Exemplare durch Greifer 19 ergriffen
und anschließend die Falzrücken der Exemplare von den Falzmessern in die Falzklappen
des Falzklappenzylinders 11 eingestoßen.
[0017] Von diesem gelangen die Exemplare an einen unteren bzw. oberen Transportzylinder
12, bzw. 13, welche die Exemplare kontinuierlich vom Umfang des Falzklappenzylinders
11 abnehmen. Jedem der Transportzylinder 12 bzw. 13 ist eine obere bzw. unter Auslage
14 bzw. 15 zugeordnet, über die die Exemplare einer Weiterverarbeitung zugeführt werden.
[0018] Fig. 3 zeigt die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zylinderkonfiguration im Falzapparat
mit einem dem exemplarführenden Zylinder zugeordneten Schneidzylinder.
[0019] Die Materialbahn 3, die über das erste bzw. das weitere Zugwalzenpaar 2 bzw. 4 in
den Falzapparat einläuft, wird ohne Zwischenschaltung von Transportbändern (vgl. Fig.
1) in den Schneidspalt zwischen dem Falzmesserzylinder 8 und dem Schneidzylinder 16
transportiert. Der Schneidzylinder 16 umfaßt zwei Schneidmesser 17 und vermag an seiner
Mantelfläche zwei Exemplare hintereinander liegend aufzunehmen, man spricht in diesem
Zusammenhang auch von doppeltem Durchmesser, während der Falzmesserzylinder in dieser
Konfiguration gemäß Fig. 2 vier Exemplare an seiner Umfangsfläche 19 hintereinander
liegend aufnehmen kann. Die Exemplarhalteeinrichtungen am Falzmesserzylinder 8 werden
in den nachfolgenden Figuren noch eingehender beschrieben. Der Falzmesserzylinder
8 arbeitet mit dem in dieser Konfiguration ebenfalls vier Exemplare aufnehmenden Falzklappenzylinder
11 zusammen, der mit Falzklappen 20 ausgestattet ist. Greifer 21 an den beiden Transportzylindern
12 bzw. 13 nehmen die quergefalzten Exemplare vom Umfang des Falzklappenzylinders
11 ab und leiten sie einer oberen bzw. einer unteren Auslage 14 bzw. 15 zu.
[0020] Fig. 3 zeigt die miteinander zusammenarbeitenden Schneidzylinder sowie den exemplarführenden
Zylinder in vergrößerter Seitenansicht.
[0021] Zur Sicherstellung des Exemplartransfers an den exemplarführenden Zylinder 8 - hier
den Falzmesserzylinder 8 - nach Vollendung des Querschneidevorganges, sind sowohl
der Falzmesserzylinder 8 als auch der Schneidzylinder 16 mit Exemplarhalteeinrichtungen
22 ausgestattet. In der dargestellten Konfiguration vermag der Falzmesserzylinder
8, drei Exemplare am Umfang 19, der Schneidzylinder 16 zwei Exemplare am Umfang aufzunehmen.
Am Falzmesserzylinder 8 sind am Umfang 19 erkennbar drei Nutenbalken 32 vorgesehen,
die mit dem in Messerlagerungen 18 gehaltenen Schneidmessern 17 des Schneidzylinders
16 zusammenarbeiten. In Exemplarlaufrichtung gesehen, sind unmittelbar hinter den
Nutenbalken 32 Exemplarhalteeinrichtungen 22 - hier als Greifer 10 ausgebildet - angeordnet.
Am Schneidzylinder 16 sind Exemplarhalteeinrichtungen in Gestalt von Gegenhaltern
27 vorgesehen, die - in Exemplarlaufrichtung gesehen - vor den Schneidmessern 17 angeordnet
sind. Die Gegenhalter 27 stützen sich im Ruhezustand auf einer abgerundeten Fläche
23 der Messerlagerung 18 ab und werden beispielsweise durch ein in Fig. 3 gezeigtes
Kurven/Rollensystem aus- bzw. wieder eingefahren. Der Gegenhalter 27 ist an einem
Hebel 24 aufgenommen, der um eine Drehachse 25 bewegbar ist, wobei die Schwenkbewegung
um die Achse 25 durch eine Kurvenrolle 26 erzeugt wird, die auf einer in Fig. 3 nicht
dargestellten Steuerkurve abläuft. In Exemplarlaufrichtung gesehen, kontaktiert der
ausgefahrene Gegenhalter 27 die Vorderkante eines jeweils durch eines der Schneidmesser
17 neu abgetrenntes Exemplars und drückt die Vorderkante desselben nach vollendetem
Schnitt gegen die Umfangsfläche 19 des Falzmesserzylinders 8. Somit ist die Vorderkante
des Exemplars zunächst fixiert, bevor die Exemplarhalteeinrichtungen 22 in Gestalt
von Greifern 10 aus dem Falzmesserzylinder 8 ausfahren, um die Vorderkante des Exemplars
zu übernehmen. Die während der Exemplarübernahme auftretenden Stadien der einzelnen
Komponenten der Exemplarhalteeinrichtungen an den Zylindern sind in der Figurenabfolge
der Fig. 4 - 8 genauer dargestellt.
[0022] Im in Fig. 4 gezeigten Zustand wird eine neue Exemplarvorderkante 36 eines neuen
Exemplars 35 gebildet. Das Schneidmesser 17 des Schneidzylinders 16 durchtrennt die
Materialbahn, wodurch sich im Schneidspalt 34 eine neue Exemplarvorderkante ausbildet.
Im gezeigten Zustand ist die Exemplarhalteeinrichtung 22 in Gestalt des Greifers 10
am Falzmesserzylinder noch in ihrer Ruheposition. Auf den hier fragmentarisch angedeuteten
Steuerkurven 30, 33 für die Steuerrollen 26 bzw. 31, nehmen diese die jeweils dargestellten
Positionen im eingefahrenen Zustand ein.
[0023] Die beiden Steuerrollen 26 bzw. 31 liegen jeweils auf den Hochpunkten der jeweiligen
Steuerkurven auf und verlassen diesen, wie nachfolgend im Zusammenhang mit der Beschreibung
der Fig. 5 erläutert werden wird.
[0024] Im in Fig. 5 gezeigten Zustand, nach Vollendung des Querschneidevorganges zwischen
Nutenbalken 32 und Schneidmesserzylinder 16, haben sich die beiden Steuerrollen 26
bzw. 31 von ihren Hochpunkten der jeweiligen Kontur der Steuerkurven 30 und 33 entfernt
und bewirken dadurch ein Ausfahren der Exemplarhalteeinrichtungen 22 in den Schneidspalt
34. Dies ist ohne Beeinträchtigung durch die jeweiligen Zylindermantelflächen möglich,
da sich die Exemplarhalteeinrichtungen 22 schon etwas vom eigentlichen Schneidspalt
34 fort in den angrenzenden Zylinderzwickel bewegt haben. Wie der Darstellung gemäß
Fig. 5 zu entnehmen ist, hat sich die Spitze des Gegenhalters 27 gegen die Vorderkante
36 des Exemplars 35 gestellt und drückt diese damit im Bereich des Nutenbalkens 32
gegen die Umfangsfläche 19 des Falzmesserzylinders 8. Damit wird die Vorderkante 36
des Exemplars 5 unmittelbar nach dem vollendeten Querschnitt an der Umfangsfläche
19 des exemplarführenden Falzmesserzylinders 8 fixiert. Gleichzeitig sind die Exemplarhalteeinrichtungen
22 in Gestalt der Greifer 10 in den sich an den Schneidspalt 34 anschließenden Zylinderzwickel
ausgefahren und im Begriff, die Vorderkante 36 des Exemplars 35 zu übergreifen. Um
Kollisionen zwischen den ausfahrenden Exemplarhalteeinrichtungen 22 zu vermeiden,
sind diese jeweils versetzt zueinander an den Umfangsflächen der Zylinder 8 bzw. 16
aufgenommen. Die auslaufende Spitze des Gegenhalters 27 kann an die Wölbung der Umfangsfläche
19 des exemplarführenden Zylinders angepaßt sein und aus elastischem Material bestehen.
Die Nachgiebigkeit des Gegenhalters 27 erlaubt eine Verarbeitung auch unterschiedlich
dicker Exemplare 35, was nicht zuletzt von deren Seitenzahl sowie dem bedruckten Material
abhängt.
[0025] Gemäß Fig. 6 schieben sich die Exemplarhalteeinrichtungen 22 während der gemeinsamen
weiteren Rotation des exemplarführenden Zylinders 8 mit dem Schneidzylinder 16 in
den an den Schneidspalt 34 angrenzenden Zylinderzwickel. Die Greifer 10 des exemplarführenden
Zylinders 8 bewegen sich entgegen der Rotationsrichtung desselben und übergreifen
somit allmählich die Vorderkante 36 der Exemplare 35. Die Vorderkante 36 wird im in
Fig. 6 gezeigten Zustand noch von dem ausgefahrenen Gegenhalter 27 gegen die Umfangsfläche
19 des exemplarführenden Zylinders 8 am Nutenbalken 32 gedrückt.
[0026] In Fig. 7 ist nach weiterer gemeinsamer Rotation der Zylinder 8 und 16 dargestellt,
wie die Exemplarhalteeinrichtungen 22 in Gestalt von Greifern 10, die Vorderkante
36 des Exemplars 35 am Nutenbalken 32 an der Umfangsfläche 19 des exemplarführenden
Zylinders 8 erfaßt haben. Der Gegenhalter 27 bewegt sich aus dem Bereich des an den
Schneidspalt 34 angrenzenden Zylinderzwickels hinaus. Durch den hier nicht näher dargestellten
weiteren Verlauf der Steuerkurve 30 bewegt sich der Gegenhalter 27 wieder in seine
in den Schneidzylinder 16 zurückgefahrene Position. Das Exemplar 35 ist nunmehr an
der Mantelfläche 19 des exemplarführenden Zylinders 8 aufgenommen und wird sich auf
diese Weise kontrolliert durch den Schneidspalt 34 und den angrenzenden Zylinderzwickel
bewegen, ohne daß die Vorderkante 36 aufflattert oder andere Beeinträchtigungen erfährt.
Durch die Steuerkurve 33 am exemplarführenden Zylinder 8 wird die Position der Exemplarhalteeinrichtungen
am exemplarführenden Zylinder nicht mehr verändert, bis durch die Querfalzeinrichtungen
der Rücken des jeweiligen Exemplars 35 in eine einem Falzmesser gegenüberliegende
Falzklappe des Falzklappenzylinders eingestoßen wird.
[0027] In Fig. 7 ist dargestellt, wie sich die Exemplarhalteeinrichtungen 22, insbesondere
der Gegenhalter 27, am Schneidzylinder 16 aus dem Exemplarkontaktbereich im Schneidspalt
34 wegbewegt haben. Der Gegenhalter 27 fährt nunmehr wieder in den Schneidzylinder
16 ein. Sobald durch gemeinsame Rotation von exemplarführendem Zylinder 8 und Schneidzylinder
16 das Exemplar 35 komplett durch den Schneidspalt 34 bewegt worden ist, haben je
ein Nutenbalken 32 sowie ein Schneidmesser 17 wieder eine einander gegenüberliegende
Position zur Abtrennung eines weiteren Exemplars 35 von der Materialbahn 3 eingenommen.
[0028] Bei dem exemplarführenden Zylinder 8 kann es sich - wie hier dargestellt - um einen
Falzmesserzylinder oder um einen Transferzylinder handeln, der die Exemplare 35 weiteren
Zylindern zuführt. Der exemplarführende Zylinder 8 kann auch ein Sammelzylinder sein,
an dessen Umfangsfläche 19 eine unterschiedliche Anzahl von Exemplaren 35 gesammelt
und anschließend gemeinsam weitertransportiert oder gemeinsam quergefalzt wird. Bei
den Querfalzvorgängen kann es sich sowohl um Parallelfalz oder auch Doppelparallelfalz
handeln. Auch Deltafalze sind gängige Falzformate.
[0029] Durch die Erfassung der Vorderkante 36 der von der Materialbahn 3 abgetrennten Exemplare
werden die Exemplare 35 an einer Relativbewegung in bezug auf die Zylindermantelfläche
19 wirksam gehindert. Da diese Schwachstelle nun entfällt, ist auch eine wesentlich
höhere Weiterverarbeitungsqualität der Exemplare gewährleistet. Die Exemplarqualität
von Exemplaren aus einem Falzapparat, der gemäß der vorliegenden Erfindung beschaffen
ist, steigt erheblich. Auch kann nunmehr eine größere Fläche der Exemplare 35 bedruckt
werden, da ja Punktureneinstiche, die in einem weiteren nachfolgenden Arbeitsschritt
zu beseitigen wären, nicht mehr auftreten. Somit kann Bedruckstoff eingespart werden,
sowie mehr Platz für das zu druckende Sujet gewonnen werden.
TEILELISTE
[0030]
- 1
- Falzapparat
- 2
- erstes Zugwalzenpaar
- 3
- Materialbahn
- 4
- zweites Zugwalzenpaar
- 5
- Schneidzylinderpaar
- 6
- erstes Transportband
- 7
- zweites Transportband
- 8
- Falzmesserzylinder
- 9
- Falzmesser
- 10
- Greifer
- 11
- Falzklappenzylinder
- 12
- oberer Transportzylinder
- 13
- unterer Transportzylinder
- 14
- obere Auslage
- 15
- untere Auslage
- 16
- Schneidzylinder
- 17
- Schneidmesser
- 18
- Messerlagerung
- 19
- Umfangsfläche
- 20
- Falzklappen
- 21
- Greifer (Transportzylinder)
- 22
- Exemplarhaltevorrichtungen
- 23
- Auflagefläche
- 24
- Hebel
- 25
- Drehachse
- 26
- Steuerrolle
- 27
- Gegenhalter
- 28
- Hebel
- 29
- Kontaktfläche
- 30
- Steuerkurve
- 31
- Steuerrolle
- 32
- Nutenbalken
- 33
- Steuerkurve
- 34
- Schneidspalt
1. Falzapparat für Rotationsdruckmaschinen mit einem exemplarführenden Zylinder, der
um seine Achse rotiert und das einlaufende Material aufnimmt, und mit einem Schneidzylinder
auf dessen Umfang Schneideinrichtungen aufgenommen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zyklisch aktivierbare Exemplarhaltevorrichtungen (22) mindestens einem der Zylinder
(8, 16) zugeordnet sind, welche entgegengesetzt zum Rotationsrichtung des exemplarführenden
Zylinders (8) bewegbar sind und die Vorderkante (36) eines jeweils nächsten Exemplars
(35) nach dem Schneidvorgang ergreifen.
2. Falzapparat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22, 10) auf dem exemplarführenden Zylinder (8)
angeordnet sind.
3. Falzapparat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) als Gegenhalter (27) am Schneid-Zylinder (16)
aufgenommen sind.
4. Falzapparat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) zyklisch betätigbar eine aus dem jeweiligen
Zylinder (8, 16) ausgefahrene bzw. in den jeweiligen Zylinder (8, 16) eingefahrene
Position einnehmen.
5. Falzapparat gemäß der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) durch eine Kurvensteuerung (26, 30, 31, 33)
betätigbar sind.
6. Falzapparat gemäß der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) federbeaufschlagt betätigbar sind.
7. Falzapparat gemäß der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) die Vorderkante (36) des jeweiligen nächsten
Exemplars (35) durch eine überlagerte Bewegung eines Hebelsystems (24, 28) erfassen.
8. Falzapparat gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) zunächst aus der Umfangsfläche (19) der Zylinder
(8, 16) auftauchen, bevor sie entgegengesetzt zur Rotationsrichtung des exemplarführenden
Zylinders (8) bewegen.
9. Falzapparat gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Übernahmebereich der Exemplare (35) über 10 ° bis 15 ° einer Zylinderumdrehung
des exemplarführenden Zylinders (8) erstreckt.
10. Falzapparat gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Exemplarhalteeinrichtungen (22) als Gegenhalter (27) an einem Schneidzylinder
(16) vorgesehen sind.
11. Falzapparat gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhalter (27) kurvengesteuert ist.
12. Falzapparat gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhalter (27) federbeaufschlagt betätigbar ist.
13. Rotationsdruckmaschine mit einem Falzapparat, der einen exemplarführenden Zylinder
für flaches Material umfaßt, der sich um seine Rotationsachse bewegt und dessen Mantelfläche
ein einlaufendes Material unterstützt sowie mit einem Schneidzylinder mit Schneideinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zyklisch aktivierbare Exemplarhalteeinrichtungen (22) mindestens einem der Zylinder
(8, 16, 11) zugeordnet sind, welche entgegengesetzt zur Rotationsrichtung des exemplarführenden
Zylinders (8)bewegbar sind, und die Vorderkante (36) eines jeweils nächsten Exemplars
(35) nach dem Schneidvorgang ergreifen.
14. Verfahren zum Schneiden bahnförmigen Materials in einem punkturlosen Falzapparat mit
nachfolgenden Verfahrensschritten:
Unterstützung eines in den Falzapparat einlaufenden Materials (3) auf einem um seine
Achse rotierenden exemplarführenden Zylinder (8), dem Zusammenarbeiten eines Schneidzylinders
(16), an dem Schneideinrichtungen aufgenommen sind, mit einem exemplarführenden Zylinder
(8), und dem zyklischen Aktivieren von Exemplarhalteeinrichtungen (22), die mindestens
einem der Zylinder (8, 16) zugeordnet sind und die entgegengesetzt zur Rotationsrichtung
des exemplarführenden Zylinders (8) bewegbar, die Vorderkante (36) des jeweils nächsten
Exemplars (35) nach dem Schneidvorgang erfassen.