(19)
(11) EP 0 931 893 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.07.1999  Patentblatt  1999/30

(21) Anmeldenummer: 99100680.0

(22) Anmeldetag:  15.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 15/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.01.1998 DE 19801686

(71) Anmelder: Waldenburger, André
06679 Hohenmölsen (DE)

(72) Erfinder:
  • Waldenburger, André
    06679 Hohenmölsen (DE)

(74) Vertreter: Schinke, Herbert, Dr. Dr., 
Patentanwaltskanzlei Postfach 11 11
06236 Leuna
06236 Leuna (DE)

   


(54) Verfahren zur Herstellung von Steinfussböden und Fussböden aus steinartigem Material


(57) Die Erfindung betrim ein Verfahren zur Herstellung von Steinfußböden und Fußböden aus steinartigem Material.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung solcher Fußböden, die mit Platten aus steinartigem Material belegt und insbesondere mittels Epoxidharz verfugt sind, dadurch gelöst, daß
Das Verfahren ist zur Herstellung neuer Steinfußböden und neuer Fußböden aus steinartigem Material und zur Regenerierung und Sanierung bereits verlegter Fußböden geeignet.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Steinfußböden und Fußböden aus steinartigem Material. Sie wird im Bauwesen angewendet, insbesondere beim Schleifen von Fußböden in geschlossenen Räumen, deren Oberfläche durch einzelne, mittels eines zementartigen Zusatzes mit dem Untergrund verbundene, flächig aneinandergelegte Platten aus Stein oder steinartigem Material gebildet wird, wobei die jeweils zwischen den Platten entstehenden Fugen mit Epoxidharz ausgegossen sind.

[0002] Bekannt sind Schleifverfahren für Steinfußböden, auf denen aus steinartigem Material bestehende Platten verlegt sind.

[0003] Die Platten ihrerseits bilden dabei eine durchgehende, ebene Oberfläche, indem die sich zwischen den einzelnen Platten ergebenden Fugen mit einem zementartigem Material verfüllt sind.

[0004] Eine Nachbearbeitung derartig verlegter Fußböden erfolgt nach dem Abbinden des zementartigen Materials üblicherweise in der Weise, daß die Fußbodenoberfläche durch Überschleifen egalisiert wird.

[0005] Soweit nun Fußböden geschliffen werden sollen, deren zwischen den einzelnen Platten vorhandenen Fugen mit Epoxidharz verfüllt sind, ergibt sich die Schwierigkeit, eine von Schleifspuren freie, optisch saubere Plattenoberfläche zu erzielen.

[0006] Derartige, aus Platten keramischen Materials belegte und mittels Epoxidharz verfugte Fußböden werden beispielsweise für solche Räume vorgesehen, in denen mit Säuren, Laugen oder anderweitig aggressiven Substanzen gearbeitet wird und in denen Fußböden mit einer hohen Abriebfestigkeit verlangt werden. Außerdem verhindert das Verfugen mittels Epoxidharz das Eindringen dieser aggressiven Substanzen in die Fugen und gewährleistet darüber hinaus - bei entsprechendem Zusatz von Graphit - die elektrische Leitfähigkeit des Fußbodens.

[0007] Den vorstehend beschriebenen, erhöhten Anforderungen an die Fußbodenoberfläche werden die bisher verwendeten Schleifkörper und praktizierten Schleifverfahren insofern nicht gerecht, als diese die gewünschte, optisch einwandfreie Fußbodenoberfläche nicht gewährleisten.

[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu entwickeln, welches geeignet ist, den mit keramischen Platten belegten und mittels Epoxidharz verfugten Fußböden eine Oberfläche höchster Qualität und mit planebenen Fugen herzustellen.

[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von Steinfußböden und Fußböden aus steinartigem Material, die mit Platten aus steinartigem Material belegt und insbesondere mittels Epoxidharz verfugt sind, dadurch gelöst, daß
  • auf die Oberfläche der Platten gegebenenfalls ein an sich bekanntes, die Haftfähigkeit von Epoxidharz verminderndes Trennmittel aufgebracht wird,
  • danach das Epoxidharz über die gesamte Fußbodenfläche verfugt wird, wobei
  • dieses die zwischen den einzelnen Platten vorhandenen Fugen ausfüllt und über dem gesamten Fußboden einen dünnen Film bildet, und
  • die so vorbereitete Fußbodenfläche mit Schleifwerkzeugen überschliffen wird.


[0010] Das Verfugen derartiger Fußböden ist insofern nicht problemlos, als eine durchgehend ebene Oberfläche infolge des nach dem Verfüllen eintretenden Schrumpfungsprozesses des Epoxidharzes nicht erreicht wird. Die unerwünschte Rillenbildung an den Fugen läßt sich erfahrungsgemäß auch durch nachträgliches Auffüllen mit Epoxidharz nicht vermeiden, weil dadurch der Verbund des Epoxidharzes und somit die Haltbarkeit der Verfugung nicht gewährleistet wäre.

[0011] Um dennoch eine gleichmäßige und weitgehend ebene Fläche bei mit Epoxidharz verfugten Fußböden zu gewährleisten, erfolgt das Verfugen in der Weise, daß die gesamte Fläche mit Epoxidharz überzogen wird. Zweckmäßig wird das Epoxidharz vollflächig per Hand verfugt, vorteilhaft in 2 bis 3 Arbeitsgängen. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, daß zunächst ein flüssiges Trennmittel auf die Oberfläche der Platten aufgebracht wird, bevor die Fläche mit Epoxidharz überzogen wird. Dabei dringt der größte Teil des Epoxidharzes in die zwischen den einzelnen Platten vorhandenen Fugen ein und füllt diese aus. Der verbleibende Teil des Epoxidharzes bildet einen dünnen, sich gleichmäßig über der gesamten Fußbodenoberfläche ausbreitenden Film.

[0012] Alsdann erfolgt mittels eines Schleifwerkzeuges abschnittweise ein Überschleifen der Fußbodenoberfläche, bis die Plattenoberfläche und die Fugenoberfläche ein und dasselbe Niveau aufweisen. Das Aussehen und die Oberflächengüte der einzelnen Platten weisen danach keinerlei Unterschiede im Vergleich zu der vor dem Schleifen vorhandenen Qualität auf.

[0013] Das Verfahren ist nicht nur zur Herstellung neuer Steinfußböden und neuer Fußböden aus steinartigem Material geeignet, sondern auch zur Regenerierung und Sanierung bereits verlegter Fußböden, wenn sich in stark belasteten Bereichen die Verfugung herausgelöst hat. Der zu bearbeitende Fußboden sollte dann vorher gründlich gereinigt werden.

[0014] So lassen sich mit dem Verfahren auch begrenzte und besonders strapazierte Flächen wieder zu Oberflächen höchster Qualität und mit planebenen Fugen herstellen.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von Steinfußböden und Fußböden aus steinartigem Material, die mit Platten aus steinartigem Material belegt und insbesondere mittels Epoxidharz verfugt sind, dadurch gekennzeichnet, daß

- auf die Oberfläche der Platten gegebenenfalls ein an sich bekanntes, die Haftfähigkeit von Epoxidharz verminderndes Trennmittel aufgebracht wird,

- danach das Epoxidharz über die gesamte Fußbodenfläche verfugt wird, wobei

- dieses die zwischen den einzelnen Platten vorhandenen Fugen ausfüllt und über dem gesamten Fußboden einen dünnen Film bildet, und

- die so vorbereitete Fußbodenfläche mit Schleifwerkzeugen überschliffen wird.