(19)
(11) EP 0 931 905 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.07.1999  Patentblatt  1999/30

(21) Anmeldenummer: 98123362.0

(22) Anmeldetag:  08.12.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06C 7/16, E06C 7/14, E06C 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.01.1998 AT 11698

(71) Anmelder: Metal Kofler KG
6166 Fulpmes (AT)

(72) Erfinder:
  • Perdolt, Gottfried
    5020 Salzburg (AT)

(74) Vertreter: Haft, von Puttkamer, Berngruber, Czybulka 
Patentanwälte Franziskanerstrasse 38
81669 München
81669 München (DE)

   


(54) Anbauteil für Leitern


(57) Ein Anbauteil für eine Leiter 1 weist einen Grundrahmen 2 aus einer oberen Schiene 10 und einer unteren Schiene 9 zum Einhängen in zwei Sprossen 1a der Leiter 1 und zwei Längsholmen 15 zum Verbinden der Schienen 9, 10 sowie eine Werkzeughalterung 5 auf. Die Längsholme 15 sind mit Einsteckösen 8, 8a, 8b versehen, in die die Werkzeughalterung 5 und/oder eine Rückfallsicherung 4, 4a einsteckbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Anbauteile für Leitern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiges Anbauteil ist bereits aus US-A-3,899,045 bekannt. Die beiden Schienen sind dabei einerseits durch die Längsholme und andererseits durch einen Winkel mit einem Podest miteinander verbunden. An der Rückseite der oberen Schiene sind Haken vorgesehen, in die eine Werkzeugaufnahme eingehängt werden kann.

[0003] Die Werkzeugaufnahme befindet sich damit im Fußbereich des Leiterbenutzers, und zwar auf der anderen Seite der Leitersprossen. Der Benutzer muss sich daher, wenn er ein neues Werkzeug oder Material braucht, jedesmal bücken und zwischen den Sprossen hindurchgreifen. Dies ist nicht nur äußerst unbequem, vielmehr verdecken die Sprossen für den auf der Plattform stehenden Benutzer auch die Sicht auf das unten in der Werkzeugaufnahme liegende Werkzeug. Weiterhin kann die Werkzeugaufnahme nur relativ schmal ausgebildet werden, um die Leiter beispielsweise auch an eine Wand anlehnen zu können.

[0004] Aus DE-A-34 29 033 und GB-A-2,274,132 sind Werkzeugeablagen bekannt, die an der Leitersprosse eingehängt werden und über die Holmwandung gegen Verrutschen gesichert sind.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfach aufgebautes Anbauteil für eine Leiter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitszustellen, das eine ausreichend große, bequem erreichbare Werkzeugaufnahme besitzt.

[0006] Das erfindungsgemäße Anbauteil ist insbesondere für Leitern aus Alu-Profilen geeignet. Mit einer solchen Leiter können beispielsweise handwerkliche Arbeiten in Betrieben, im Garten und im Haus durchgeführt werden, aber auch Baumschnitt und dergleichen. Bei diesen Arbeiten werden zumeist Werkzeuge, Farbeimer, Handmaschinen und dergleichen gebraucht, die das Festhalten des Leiterbenutzers an der Leiter beeinträchtigen. Dies ist mit dem erfindungsgemäßen Anbauteil nicht mehr notwendig. Das erfindungsgemäße Anbauteil kann an allen handelsüblichen Alu-Leitern schnell und einfach montiert werden. Dabei können mit der Werkzeughalterung Werkzeuge sicher abgelegt werden. Zudem kann durch die Rückfallsicherung die Sicherheit bei der Leiterbenutzung wesentlich erhöht werden.

[0007] Das erfindungsgemäße Anbauteil bzw. dessen Grundrahmen bildet eine Einheit, an der links und rechts Werkzeughalterungen und/oder eine Rückfallsicherung befestigt werden kann. Zudem kann die obere Schiene mit den Längsholmen durch ein Stehpodest verbunden werden.

[0008] Der einteilige Grundrahmen kann mit einer Hand nach oben getragen und eingehängt werden. Die Einsteckösen zur Aufnahme der Werkzeughalterung und der Rückfallsicherung sind an dem einstückigen Grundrahmen befestigt, so dass die Werkzeughalterung und die Rückfallsicherung am Grundrahmen stabil befestigbar sind.

[0009] Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen jeweils perspektivisch
Fig. 1
eine Leiter mit zwei Anbauteilen, wobei das eine Anbauteil mit einer Werkzeughalterung und einer Rückfallsicherung versehen ist, während das andere Anbauteil ein Podest aufweist;
Fig. 2
das Anbauteil mit dem Podest nach Figur 1 mit einer weiteren Ausführungsform der Rückfallsicherung;
Fig. 3
einen Grundrahmen mit Klemmteil;
Fig. 4
das Anbauteil mit dem Podest nach Figur 1 in vergrößerter Wiedergabe und mit zusätzlichen Einsteckösen an den Seiten der Längsholme;
Fig. 5
den Grundrahmen des oberen Anbauteils nach Figur 1 in vergrößerter Wiedergabe;
Fig. 6
einen dem Grundrahmen nach Figur 5 entsprechenden Grundrahmen, jedoch mit sich von den Längsholmen seitlich nach außen erstreckenden Armen mit zusätzlichen Einsteckösen;
Fig. 7
zusätzliche Einsteckösen;
Fig. 8 und 9
eine Werkzeugkiste als Werkzeugablage bzw. eine Werkzeughalterung zur Aufnahme der Kiste; und
Fig. 10
die Rückfallsicherung nach Figur 1 in vergrößerter Wiedergabe.


[0010] Gemäß Figur 1 sind an den Sprossen 1a einer Leiter 1, die aus zwei Längsholmen und Sprossen 1a beispielsweise aus Aluminiumwerkstoff-Profilen besteht, im Abstand zwei Grundrahmen 2 eingehängt. Jeder Grundrahmen 2 besteht aus einer oberen Schiene 10 und einer unteren Schiene 9, die jeweils in eine Sprosse 1a der Leiter eingehängt sind. Durch eine Befestigungsschraube 11, die durch die vordere Wand der Schiene 9 ragt, ist der Grundrahmen 2 gegen seitliches Verrutschen und Aushängen fixiert. Die Längsholme 15 des Grundrahmens 2 sind mit Einsteckösen 8, 8b versehen (vergleiche Figuren 4 und 5). Die Längsholme 15 sind durch Formrohre oder Hohlprofile gebildet. Während die Einsteckösen 8 durch die Enden dieser Hohlprofile gebildet sind, sind die Einsteckösen 8b seitlich an den Längsholmen 5 befestigt, und zwar gemäß Figur 5 oben nach vorne geneigt.

[0011] In die Einsteckösen 8, 8b des in Figur 1 oben angeordneten Grundrahmens 2 ist eine Werkzeughalterung 5 und eine Rückfallsicherung 4 eingesteckt. Die Werkzeughalterung 5 ist gemäß Figur 9 dazu mit einem Einsteckteil 14 versehen, das in eine der seitlich schräg an den Längsholmen 15 angeordneten Einsteckösen 8b eingesteckt ist, während die Rückfallsicherung 4 gemäß Figur 10 zwei Einsteckteile 14 aufweist, die in die Einstecköse 8 an dem einen bzw. anderen Längsholm 15 des Grundrahmens 2 eingesteckt sind.

[0012] Die Rückfallsicherung 4 nach Figur 10 besteht aus zwei seitlichen Geländerstützen 4b, an denen die Einsteckteile 14 an einem Ende befestigt sind, während die von der Leiter 1 abgewandten Enden der beiden Geländerstützen 4b durch einen Gurt 4c miteinander verbunden werden.

[0013] An den beiden Längsholmen 15 des Grundrahmens 2 sind Handgriffe 12 befestigt.

[0014] Die untere Schiene 9 ist zum Fixieren an der Leitersprosse 1a an ihrer unteren Öffnung verengt ausgebildet. Dazu kann eine Seitenwand der Schiene 9 am unteren Ende nach innen abgewinkelt sein, wie aus Figur 4 zu ersehen, oder die hintere Seitenwand kann zur vorderen Seitenwand hin abgewinkelt sein, wie in Figur 3 dargestellt.

[0015] Während zur Fixierung des Grundrahmens 2 nach Figuren 1, 2 sowie 4 bis 6 die Befestigungsschraube 11 in der unteren Schiene 9 vorgesehen ist, die an der Leitersprosse 1a angreift, ist nach Figur 3 ein Klemmteil 11a vorgesehen. Das Klemmteil 11a ist dabei an einem Griffteil 13 befestigt, das mit einem Griff 12 versehen und entlang dem einen Längsholm 15 verschiebbar gelagert ist. Das Klemmteil 11a greift durch eine Öffnung 18 in der unteren Schiene 9 an der Leitersprosse 1a an. Mit einer Feststellschraube 19 ist das Griffteil 13 in der Klemmposition des Klemmteils 11a fixierbar.

[0016] Die Länge der Schienen 9 und 10 ist auf den Abstand der Holme der Leiter 1 abgestimmt, oder es ist eine Anpassungsvorrichtung gegen seitliches Verrutschen der Schienen 9 und 10 vorgesehen.

[0017] Die obere Schiene 10 des unteren Anbauteils ist, wie insbesondere aus Figur 4 ersichtlich, nicht direkt an den Längsholmen 15 des Grundrahmens 2 befestigt, sondern an der Unterseite eines Podestes 3, das mit den beiden Längsholmen 15 des Grundrahmens 2 verbunden ist.

[0018] Wie insbesondere aus Figuren 3 und 5 ersichtlich, verengt sich die obere Schiene 10 nach oben, um sie an unterschiedlichen Sprossenformen festklemmen zu können.

[0019] Gemäß Figur 6 weist der Grundrahmen 2 neben den durch die oberen Enden der Längsholme 15 gebildeten Öffnungen 8 und den schräg nach außen geneigt angeschweißten Hohlprofilstücken zur Bildung der Einstecköffnungen 8b, durch die bei schräger Leiterstellung die Werkzeughalterung 5 in waagrechter Lage bleibt, am unteren Bereich der Längsholme 15 Seitenarme 20 auf, an deren äußeren Enden senkrechte Hohlprofile befestigt sind, um Einsteckösen 8a zu bilden.

[0020] Gemäß Figur 7 können die Werkzeughalterungen 5 und Rückfallsicherungen 4 und 4a weitere Einsteckösen 8b tragen, um zusätzliche Werkzeughalterungen 5 dazustecken zu können.

[0021] Gemäß Figur 2 kann in die Einsteckösen 8b an den Längsholmen 15 des unteren Rundrahmens 2, der das Podest 3 trägt, eine Rückfallsicherung 4a gesteckt werden, die aus zwei Längsholmen 21, die von dem Podest 3 seitlich wegkragen, und einem Bügel oder dergleichen Verbindungsteil 22 besteht, das die Längsholme 21 im oberen Bereich miteinander verbindet. Die Rückfallsicherung 4a nach Figur 2 ist ferner mit Handgriffen 12 sowie zusätzlichen Einsteckösen 8c versehen, in die die Werkzeughalterung 5 mit dem Einsteckteil 14 einsteckbar ist.

[0022] Gemäß Figuren 8 und 9 besteht die Werkzeughalterung 5 aus einem Ring oder Rahmen, in den eine Ablage 7 einhängbar ist.

[0023] Die Ablage 7 kann dabei als eine mit einem Griff versehene Kiste oder als Korb ausgebildet sein. Zudem kann die Werkzeughalterung 5 Aufnahmen 6 zur Befestigung von Werkzeug, wie Hammer oder Zange, oder von Kabeln und dergleichen versehen sein.


Ansprüche

1. Anbauteil für Leitern mit einem Grundrahmen (2) mit einer oberen Schiene (10) und einer unteren Schiene (9) zum Einhängen in zwei Sprossen (1a) der Leiter (1) und zwei Längsholmen (15) zum Verbinden der Schienen (9, 10) und mit einer Werkzeughalterung (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Längsholme (15) mit Einsteckösen (8, 8a, 8b) versehen sind und die Werkzeughalterung (5) und/oder eine Rückfallsicherung (4, 4a) mit Einsteckteilen (14) in die Steckösen (8, 8a, 88b) einsteckbar ist.
 
2. Anbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückfallsicherung (4, 4a) zwei Einsteckteile (14) aufweist, die in die Einsteckösen (8, 8a, 8b) an dem einen bzw. anderen Längsholm (15) des Grundrahmens (2) einsteckbar sind.
 
3. Anbauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsholme (15) als Formrohre ausgebildet sind und die Enden der Formrohre die Einsteckösen (8) zum Einstecken des Einsteckteils (14) der Werkzeughalterung (5) und/oder der Einsteckteile (14) der Rückfallsicherung (4, 4a) bilden.
 
4. Anbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsteckösen (8a, 8b) seitlich an den Längsholmen (15) befestigt sind.
 
5. Anbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Fixieren der unteren Schiene (9) an der Leitersprosse (1a) die untere Schiene (9) unten verengt ausgebildet ist und eine Befestigungsschraube (11) oder ein Klemmteil (11a) vorgesehen ist.
 
6. Anbauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Längsholm (15) ein Griffteil (13) mit einem Griff (12) verschiebbar angeordnet ist, wobei an dem Griffteil (13) der Klemmteil (11a) befestigt ist.
 
7. Anbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückfallsicherung (4) aus zwei Geländerstützen (4b) mit den Einsteckteilen (14) und einem Gurt (4c) besteht, der die beiden Geländerstützen (4b) verbindet.
 
8. Anbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Schiene (10) mit den Längsholmen (15) über ein Podest (3) verbunden ist.
 
9. Anbauteil nach Anspruch 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückfallsicherung (4a) an zwei Längsholmen (21) weitere Einsteckösen (8, 8c) zum Einstecken der Einsteckteile (14) der Werkzeughalterung (5) aufweist.
 
10. Anbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeughalterung (5) durch einen Ring oder Rahmen gebildet wird, der eine Ablage (7) aufnimmt.
 




Zeichnung