[0001] Die Erfindung betrifft ein Spritzwandmodul sowie eine aus solchen Spritzwandmodulen
zusammengesetzte Spritzwand gemaß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
[0002] Spritzwände finden ihre Anwendung in den verschiedensten Bereichen der Oberflächentechnik
in Industrie und Handwerk. Die beispielsweise in Lackierereien durch Spritznebel verunreinigte
Luft wird über solche Spritzwände abgesaugt und gereinigt. Durch den Unterdruck eines
in der Spritzwand installierten Ventilators wird der Spritznebel im Arbeitsbereich
erfaßt und gleichmäßig über die gesamte Fläche der Filtereinrichtung der Spritzwand
abgesaugt. Je nach Ausführung der Filtereinheiten können hier Wirkungsgrade bis 99
% erreicht werden.
[0003] Solche Spritzwände bestehen aus einem einheitlichen, quaderförmigen Gestell mit Boden-,
Rück,- Decken- und Seitenwänden. Die Vorderwand wird durch das Filterelement und einem
davor angeordneten Prallgitter gebildet, das labyrinthartige Gitterlamellen aufweist.
Das oder die Filterelemente werden in einem Rahmen gehalten und an der Vorderseite
der Spritzwand eingesetzt, wo sie mit einem Hebelverschluß in ihrer Position fixiert
werden. Davor wird das Prallgitter angeordnet, das durch die Lamellenanordnung eine
Umlenkung der kontaminierten Luft und somit eine gleichmäßige Verteilung auf das gesamte
Filterelement gewährleistet. Diese Prallgitter weisen ebenfalls einen stabilen Rahmen
auf, in dem die Gitterlamellen als Einzelelemente eingesetzt sind. Da ein solches
Prallgitter sich über die gesamte Vorderwand erstreckt, führt dies zu einem erheblichen
Gewicht. Zum Auswechseln der Filterelemente ist es erforderlich, die schweren Prallgitter
abzunehmen und nach dem Austausch der Filterelemente wieder einzusetzen. Auch die
Prallgitter werden mit entsprechenden Hebelverschlüssen an der Vorderseite der Spritzwand
fixiert. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß solche Spritzwände unflexibel sind
und nicht ohne größeren Aufwand verlängert oder verkürzt werden können.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Spritzwände flexibler zu gestalten und den Austausch
der Filterelemente zu erleichtern und zu vereinfachen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Spritzwandmodul gelöst, das ein ein Modulmaß aufweisendes
Gestell mit mindestens einer Boden-, Rück- und Deckenwand und mit einer für abzusaugende
Luft durchlässigen Vorderwand aufweist, die mindestens ein Filterelement umfaßt, und
das Mittel zum Verbinden mit weiteren Spritzwandmodulen aufweist, wobei das Prallgitter
in Führungsschienen seitlich verschiebbar gehalten ist.
[0006] Unter einem Spritzwandmodul wird ein Spritzwandelement verstanden, das zusammen mit
weiteren Spritzwandmodulen oder Elementen zu einer kompletten Spritzwand zusammengesetzt
werden kann. Es wird dadurch eine modulare Bauweise der Spritzwand realisiert, die
somit in verschiedenen Längen erstellt werden kann. Die Filterelemente bestehen aus
Materialien, die üblicherweise für die Filtration von Spritznebeln eingesetzt werden.
Hierbei können pro Modul auch zwei oder mehrere Filterelemente beispielsweise hintereinander
angeordnet sein.
[0007] Mehrere solcher Spritzwandmodule, deren Breite (Modulmaß) vorzugsweise unter 1 m
liegt, können zu einer Spritzwand beispielsweise zusammengeschraubt werden. Auch andere
Verbindungsmittel, wie Klammern, Rastelemente oder dergleichen sind denkbar.
[0008] Sowohl Spritzwandmodule als Einheit als auch deren Einzelteile sind durch das geringe
Modulmaß leichter handhabbar und transportierbar.
[0009] Vorzugsweise werden drei Spritzwandmodule kombiniert, wobei zwei Spritzwandmodule
den seitlichen Abschluß bilden und ein Spritzwandmodul als Mittelteil zwischen solchen
Endmodulen eingesetzt werden kann. Durch die Anordnung mehrerer solcher mittlerer
Spritzwandmodule kann eine Spritzwand von beliebiger Länge aufgebaut werden, wobei
jedes Spritzwandmodul mindestens ein eigenes Filterelement aufweist.
[0010] Vorzugsweise besitzt jedes Spritzwandmodul ein eigenes vor dem Filterelement angeordnetes
Prallgitter, wodurch die Größe des Prallgitters und damit auch das Gewicht des Prallgitters
auf eine handhabbare Größe reduziert wird. Der Austausch der Prallgitter wird dadurch
erleichtert. Das Prallgitter weist labyrinthartig angeordnete Gitterlamellen auf,
so daß der abgezogene Sprühnebel verwirbelt wird, was wiederum u.a. die Filtration
verbessert. Die Gitterlamellen werden vorzugsweise hintereinander derart angeordnet,
daß sich ein labyrinthartiger Strömungsweg ergibt.
[0011] Eine weitere Erleichterung des Austauschs wird auch dadurch erreicht, daß die Prallgitter
in Führungsschienen seitlich verschiebbar gehalten sind. Wenn mehrere Spritzwandmodule
nebeneinander angeordnet sind, braucht lediglich ein Prallgitter aus den Führungsschienen
herausgenommen zu werden, weil die übrigen Prallgitter lediglich verschoben werden
müssen, um nacheinander an die auszutauschenden Filterelemente gelangen zu können.
[0012] Vorzugsweise sind die Führungsschienen an der Außenseite des Gestells angeordnet,
so daß die Prallgitter ohne Umbauten problemlos zugänglich sind. Eine Nachrüstung
von Spritzwandmodulen mit Prallgittern ist somit auf einfache Weise möglich.
[0013] In einer einfachen Ausführungsform können die Führungsschienen aus Z-förmigen Profilelementen
bestehen, die beispielsweise an das Gestell des Spritzwandmoduls angeschraubt oder
angeschweißt werden können.
[0014] Das Prallgitter besteht vorzugsweise aus zwei hintereinander angeordneten Gitterelementen,
wobei vorteilhafterweise jedes Gitterelement aus einem mit ausgestanzten Öffnungen
versehenen Platten besteht. Solche Platten sind vorzugsweise Bleche. Gegenüber der
Anbringung einzelner Lamellen an einem Rahmen wird hierdurch der Fertigungsaufwand
erheblich vereinfacht. Außerdem entfällt der üblicherweise vorhandene Rahmen, der
den größten Teil zum Gewicht des Prallgitters beiträgt. Durch das geringe Gewicht
wird die Verletzungsgefahr beim Abnehmen bzw. Verschieben der Prallgitter erheblich
reduziert.
[0015] Die durch den Stanzvorgang entstandenen Gitterlamellen sind vorzugsweise über Stege
miteinander verbunden, die beim Ausstanzen der Öffnungen bewußt stehen gelassen werden.
Es wird dadurch eine große Stabilität bei gleichzeitig geringem Gewicht der Gitterelemente
erreicht, wodurch der Austausch der Prallgitter zusätzlich erleichtert wird.
[0016] Vorzugsweise sind die Ränder der Gitterlamellen umgebogen, wobei im Gegensatz zu
den bekannten Prallgittern die Lamellenränder mit den Lamellenmittelabschritten einen
Winkel α bilden, der vorzugsweise zwischen 40° und 50° liegt. Dadurch wird eine bessere
Luftumlenkung und eine geringere Haftung der Verunreinigungen, beispielsweise der
Lackbestandteile, erzielt. Außerdem sind die Prallgitter aufgrund dieser Formgebung
leichter zu reinigen.
[0017] Die Prallgitter können auf modernen Maschinen aus einem Blech gefertigt werden, wobei
nach dem Stanzvorgang mit einem entsprechenden Biegevorgang die Prallgitter schnell
und preisgünstig gefertigt werden können.
[0018] Aufgrund ihres Aufbaus sind die Prallgitter stapelbar und somit auch platzsparend
zu lagern.
[0019] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Spritzwand, die aus drei Spritzwandmodulen zusammengesetzt ist, in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch ein in der Fig. 1 gezeigtes Spritzwandmodul,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung einer Spritzwand ohne Prallgitter,
- Fig. 4
- die Vorderansicht eines Prallgitters und
- Fign. 5a und 5b
- einen Horizontalschnitt längs der Linie V-V des in Fig. 4 gezeigten Prallgitters einschließlich
einer Detailvergrößerung.
[0021] In der Fig. 1 ist eine Spritzwand 1 in perspektivischer Darstellung zu sehen, die
aus drei Spritzwandmodulen 2a,b,c zusammengesetzt ist. Typische Abmessungen eines
solchen Moduls sind 50 cm x 50 cm x 200 cm. Jedes Spritzwandmodul 2a,b,c weist eine
Bodenwand 6, eine Rückwand 5 und eine Deckwand 7 auf, wobei die seitlichen Spritzwandmodule
2a,c auch über jeweils eine Seitenwand 4 verfügen. Das mittlere Spritzwandmodul 2b
besitzt in der Deckenwand 7 eine Absaugöffnung 3, in der beispielsweise ein Ventilator
eingesetzt werden kann, der die Luft aus dem Inneren der Spritzwand 1 absaugt. Dadurch
wird die kontaminierte Luft über die Vorderwand 8 in das Innere der Spritzwand 1 angesaugt.
[0022] Wie aus der Schnittzeichnung der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist ein rahmenartiges Gestell
22 vorgesehen, dessen Vorderwand 8 durch ein Filterelement 9 und ein davorgesetztes
Prallgitter 12 gebildet wird.
[0023] In der Fig. 3 ist eine Spritzwand 1 dargestellt, bei der die Prallgitter 12 weggelassen
worden sind, so daß die Filterelemente 9 zu sehen sind. Die Filterelemente werden
in einem Rahmen 10 gehalten, der mittels eines oben und unten angeordneten Hebelverschlusses
11 im jeweiligen Spritzwandmodul 2a-d gehalten wird.
[0024] Wie in den Fign. 1 und 2 dargestellt ist, ist an der Ober- und Unterseite des Gestells
22 jeweils eine Schiene 18 und 19 angeordnet, die beispielsweise aus einem Z-förmigen
Profilelement, insbesondere einem entsprechend geformten Blech bestehen kann. Es ist
möglich, diese Schienen 18 und 19, wie in der Fig. 1 zu sehen ist, durchgängig auszubilden.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, jedem Modul eine eigene Schiene zuzuordnen,
die dann auch Suchten müssen, um ein ungehindertes seitliches Verschieben der Prallgitter
12 zu ermöglichen.
[0025] Wenn ein Austausch der Filterelemente stattfinden soll, wird lediglich eines der
Prallgitter 12 aus den Schienen 18 und 19 seitlich herausgeschoben und neben der Spritzwand
1 abgestellt. Es ist dann das entsprechende Filterelement des betreffenden Spritzwandmoduls
2a-c zugänglich. Nach dem Austausch dieses betreffenden Filterelementes wird das benachbarte
Prallgitter 12 verschoben, so daß das darunter befindliche Filterelement für einen
Austausch zugänglich ist. So können nacheinander die einzelnen Filterelemente ausgetauscht
werden.
[0026] In der Fig. 4 ist ein Prallgitter 12 vergrößert dargestellt. Das Prallgitter 12 kann
ebenso wie die anderen Komponenten der Spritzwandmodule 2a-d aus beliebigen Materialien
hergestellt sein. Bevorzugt werden jedoch Bleche für die Herstellung der einzelnen
Komponenten verwendet. Die das Prallgitter bildenden Gitterelemente 13,14 (s. auch
Fig. 5a,b) können jeweils aus einem einzigen Blech gefertigt werden, wobei Öffnungen
21 eingestanzt werden, die in der hier gezeigten Ausführungsform länglich ausgebildet
sind, so daß sich zwischen den Öffnungen vertikal ausgerichtete Gitterlamellen 15
ausbilden. Die ausgestanzten Öffnungen 21 sind so angeordnet, daß zwischen den Gitterlamellen
15 Stege 20 verbleiben, die die Gitterlamellen untereinander verbinden. Es kann daher
auf einen die Gitterlamellen 15 umgreifenden Rahmen verzichtet werden, so daß das
Prallgitter 12 insgesamt leichter wird.
[0027] In der Fig. 5a ist ein Schnitt längs der Linie V-V in der Fig. 4 dargestellt. Es
ist deutlich zu sehen, daß jedes Prallgitter 12 aus zwei Gitterelementen 13 und 14
besteht, wobei die Gitterlamellen 15 jeweils versetzt zueinander angeordnet sind,
so daß eine entsprechende Luftumlenkung, die durch die Pfeile gekennzeichnet ist,
stattfinden kann, bevor die kontaminierte Luft auf die Filterelemente gelangt. Jede
einzelne Lamelle 15 besteht, wie in der Fig. 5b vergrößert dargestellt ist, aus einem
Lamellenmittelabschnitt 17 und den beiden Lamellenrändern 16, die mit dem Lamellenmittelabschnitt
17 einen Winkel α bilden, der vorzugsweise 45° beträgt. Dadurch wird eine verbesserte
Umlenkung und eine geringere Anhaftung der in der Luft befindlichen Stoffe erzielt.
Bezugszeichen
[0028]
- 1
- Spritzwand
- 2a,b,c,d
- Spritzwandmodul
- 3
- Absaugöffnung
- 4
- Seitenwand
- 5
- Rückwand
- 6
- Bodenwand
- 7
- Deckenwand
- 8
- Vorderwand
- 9
- Filterelement
- 10
- Rahmen des Filterelementes
- 11
- Hebelverschluß
- 12
- Prallgitter
- 13
- Gitterelement
- 14
- Gitterelement
- 15
- Gitterlamelle
- 16
- Lamellenrand
- 17
- Lamellenmittelabschnitt
- 18
- obere Führungsschiene
- 19
- untere Führungsschiene
- 20
- Steg
- 21
- Öffnung
- 22
- Gestell
1. Spritzwandmodul, gekennzeichnet durch ein ein Modulmaß aufweisendes Gestell (22) mit mindestens einer Boden-, Rück- und
Deckenwand (5,6,7) und mit einer für abzusaugende Luft durchlässigen Vorderwand (8),
die mindestens ein Filterelement (9) umfaßt, und durch Mittel zum Verbinden mit mindestens
einem weiteren Spritzwandmodul (2a-d).
2. Spritzwandmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Filterelement (9) ein Prallgitter (12) mit labyrinthartig angeordneten
Gitterlamellen (15) angeordnet ist, wobei das Prallgitter (12) in Führungsschienen
(18,19) seitlich verschiebbar gehalten ist.
3. Spritzwandmodul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (18,19) an der Außenseite des Gestells (22) angeordnet
sind.
4. Spritzwandmodul nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (18,19) aus Z-förmigen Profilelementen bestehen.
5. Spritzwandmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Prallgitter (12) aus zwei hintereinander angeordneten Gitterelementen (13,14)
besteht.
6. Spritzwandmodul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Gitterelement (13,14) aus einer mit ausgestanzten Öffnungen (21) versehenen
Platte besteht.
7. Spritzwandmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitterlamellen (15) über Stege (20) miteinander verbunden sind.
8. Spritzwandmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder (16) der Gitterlamellen (15) umgebogen sind.
9. Spritzwandmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenränder (16) mit den Lamellenmittelabschnitten (17) einen Winkel
α mit 40° < α < 50° bilden.
10. Spritzwand mit Boden-, Decken- und Seitenwänden und mit einer für abzusaugende Luft
durchlässigen Vorderwand, die aus mindestens einem Filterelement besteht, gekennzeichnet durch mindestens zwei nebeneinander angeordnete Spritzwandmodule (2a-d) mit jeweils mindestens
einem eigenem Filterelement (9).