[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Bewegung eines einer Fensterfalztasche
eines Taschenfalzwerkes zugeordneten Umlenkelements zwischen einer Umlenkstellung,
in der das vordere Ende des Umlenkelements in den Stauchraum der mit einem Bogenanschlag
versehenen Fensterfalztasche ragt, und einer Ruhestellung, in der das Umlenkelement
den Einlauf der Fensterfalztasche freigibt.
[0002] Aus der DE 24 17 750 C2 ist ein Taschenfalzwerk bekannt, bei dem zur Steuerung des
Umlenkelements eine erste Lichtschranke in der vorletzten Falztasche und eine zweite
Lichtschranke in der letzten Falztasche, d.h. der Fensterfalztasche, angeordnet sind.
Die erste Lichtschranke ist in Längsrichtung der vorletzten Falztasche verstellbar
angeordnet, wodurch der Zeitpunkt eingestellt werden kann, zu dem der zu falzende
Bogen ein Signal der ersten Lichtschranke auslöst. Die zweite Lichtschranke ist an
der Fensterfalztasche ebenfalls in Längsrichtung verstellbar angeordnet. Die erste
Lichtschranke ist so eingestellt, daß die durch ihr Signal ausgelöste Verschiebung
des Umlenkelementes in die Umlenkstellung, in der ihr freies Ende in den Stauchraum
ragt, gerade dann beendet ist, wenn der in die Fensterfalztasche einlaufende Bogen
den Bogenanschlag in der Fensterfalztasche erreicht. Das Umlenkglied bleibt so lange
in der Umlenkstellung, bis infolge eines Impulses der zweiten Lichtschranke die Bewegung
in die zurückgezogene Ruhestellung ausgelöst wird.
[0003] Es ist bei dem bekannten Taschenfalzwerk sehr schwierig, die erste und die zweite
Lichtschranke so zu positionieren, daß ein exaktes Umschalten des Umschaltelementes
zu den richtigen Zeitpunkten stattfindet. Die Einstellung erfolgt anhand der Erfahrung
eines Maschinenbedieners durch Verschiebung der Lichtschranken in Längsrichtung der
entsprechenden Falztasche. Da die Lichtschranken sehr schlecht zugänglich sind und
auch der Ablauf des Bogens innerhalb des Taschenfalzwerks schwer zu beobachten ist,
ist eine Einstellung des Taschenfalzwerkes nur mit sehr großem Zeitaufwand möglich.
Darüber hinaus ist die Positionierung der Lichtschranken nur für eine bestimmte Laufgeschwindigkeit
der Falzmaschine optimal. Falls die Laufgeschwindigkeit der Falzmaschine geändert
wird, muß eine neue Einstellung der Lichtschranken vorgenommen werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung der Bewegung
eines einer Fensterfalztasche eines Taschenfalzwerkes zugeordneten Umlenkelements
zu schaffen, das eine schnelle Anpassung der Bewegung des Umlenkelements an unterschiedliche
Maschinengeschwindigkeiten und verschiede Fensterfalzprodukte ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren von Patentanspruch 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausführungsarten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der
Patentansprüche 2 bis 8.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine genaue Schaltung des Umlenkelements
in Abhängigkeit von der Bogenlänge, der Bogengeschwindigkeit und des vorher eingestellten
Weges des Bogens in dem Taschenfalzwerk.
[0008] Eine Anbringung von schwer zugänglichen Bogensensoren an den Falztaschen ist nicht
erforderlich. Die Schaltzeitpunkte des Umlenkelements können mittels einer mit einer
geeigneten Software versehenen Mikroprozessorsteuerung automatisch anhand der gemessenen
Bogenlänge, der Bogengeschwindigkeit und der ersten und zweiten Bogenwege berechnet
werden.
[0009] Maschinenkonstanten für die Bogenweglänge können in dem Mikroprozessor werksseitig
abgelegt werden. Zur Anpassung an das entsprechende Fensterfalzprodukt müssen durch
den Maschinenbediener nur noch die einzelnen Falzlängen in den Mikroprozessor eingegeben
werden.
[0010] Eine noch präzisere Steuerung des Umlenkelements läßt sich dadurch erreichen, daß
zusätzlich Parameter für den Schlupf des Bogens an den Falzwalzen, eine etwaige Schlaufenbildung
des Bogens in den Stauchräumen und die Schaltdauer des Umlenkelements eingegeben werden.
[0011] Darüber hinaus kann noch die Möglichkeit vorgesehen werden, daß sowohl der Abstand
des Bogens von dem Bogenanschlag der Fensterfalztasche zu dem Zeitpunkt, an dem das
Umlenkelement die Umlenkstellung erreicht, als auch der Abstand der Hinterkante und
der Vorderkante des Bogens von dem Falzwalzenpaar zu dem Zeitpunkt, an dem das Umlenkelement
in die Ruhestellung bewegt wird, wählbar sind.
[0012] Der Weg des Bogens läßt sich vorzugsweise durch einen von einem Inkrementalgeber
gebildeten Wegfühler messen, der mit einem Antriebselement der Falzmaschine verbunden
ist. Der Inkrementalgeber übergibt der Mikroprozessorsteuerung Impulssignale, denen
jeweils ein bestimmter Weg des Bogens zugeordnet wird. Anhand der Zeitintervalle zwischen
den Impulsen wird in dem Mikroprozessor die Bogengeschwindigkeit errechnet.
[0013] An dem Erfassungsort ist vorteilhafterweise ein Bogensensor angeordnet, der den Durchlauf
der Vorderkante und der Hinterkante des Bogens erfaßt und entsprechende Signale an
die Mikroprozessorsteuerung weitergibt. Die Mikroprozessorsteuerung kann anhand der
gemessenen Bogengeschwindigkeit und dem Zeitintervall zwischen der Erfassung der Vorderkante
und der Erfassung der Hinterkante des Bogens die Bogenlänge ermitteln.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- schematisch eine Seitenansicht eines Taschenfalzwerks;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines zu einem Fensterfalz zu falzenden Bogens;
- Fig. 3
- den Bogen von Fig. 2 nach einer ersten Falzung;
- Fig. 4
- den Bogen von Fig. 2 nach einer zweiten Falzung;
- Fig. 5
- den Bogen von Fig. 2 nach einer dritten Falzung.
[0015] Das in Fig. 1 gezeigte Taschenfalzwerk dient insbesondere zur Falzung eines Bogens
34 zu einem Fensterfalz, wie er in den Fig. 2 bis 5 gezeigt ist.Der Bogen 34 wird
zunächst um eine erste Falzlinie F1 gefalzt, die sich in einem Abstand L1 zur Vorderkante
40 des Bogens 34 befindet. Die zweite Falzung erfolgt um eine zweite Falzlinie F2,
die von der ersten Falzlinie einen Abstand L2 hat. Schließlich wird noch um eine zwischen
der ersten Falzlinie F1 und der zweiten Falzlinie F2 angeordneten Falzlinie F3 gefalzt,
die von der zweiten Falzlinie F2 den Abstand L3 hat.
[0016] Das in Fig. 1 gezeigte Taschenfalzwerk weist sechs Falzwalzen 10, 12, 14, 16, 18,
20 auf, die in Durchlaufrichtung des Bogens 34 nacheinander angeordnet sind und den
gleichen Durchmesser aufweisen. Die Falzwalzen 10 und 12, 14 und 16 sowie 18 und 20
bilden einen im wesentlichen horizontalen Walzenspalt, wohingegen zwischen den Falzwalzen
12 und 14 sowie 16 und 18 ein im wesentlichen vertikaler Walzenspalt gebildet ist.
In den von den Falzwalzen 10, 12 und 14 gebildeten Stauchraum und in den von den Falzwalzen
14, 16 und 18 gebildeten Stauchraum ragt von oben her jeweils eine erste Falztasche
22 bzw. eine zweite Falztasche 24. In den von den Falzwalzen 16, 18 und 20 gebildeten
Stauchraum ragt von unten her eine Fensterfalztasche 26.
[0017] Eine horizontale Übernahmefläche 32 endet vor dem Walzenspalt zwischen den Falzwalzen
10, 12. Oberhalb der Übernahmefläche ist ein Bogensensor 36 zur Erfassung der Vorderkante
40 und der Hinterkante 42 eines auf der Übernahmefläche 32 beförderten Bogens 34 vorgesehen.
[0018] Der Fensterfalztasche 26 ist ein Umlenkelement 30 zugeordnet, das in Längsrichtung
der Fensterfalztasche 26 verschiebbar geführt ist. Das Umlenkelement 30 ist beispielsweise
mittels eines Solenoidantriebs (nicht gezeigt) zwischen einer Umlenkstellung (durchgezogene
Linie) und einer Ruhestellung (gestrichelte Linie) bewegbar. Die dem Stauchraum zugewandte
Umlenkstelle 31 am Ende des Umlenkelements 30 ist so ausgebildet, daß in der Umlenkstellung
des Umlenkelements 30 ein Aufklappen der Falzklappen eines Fensterfalzes so lange
verhindert wird, bis die Vorderkante 40 und die Hinterkante 42 des gefalzten Bogens
den Walzenspalt zwischen den letzten Falzwalzen 18, 20 durchlaufen haben.
[0019] Mit der ersten Falzwalze 10 ist ein Wegfühler 38 gekoppelt, der pro Einheitsdrehwinkel
der Falzwalze 10 ein Impulssignal erzeugt.
[0020] Für die Steuerung der Bewegung des Umlenkelements 30 zwischen der Umlenkstellung
und der Ruhestellung durch den Solenoidantrieb ist eine Steuerung durch einen Mikroprozessor
39 vorgesehen.
[0021] In dem Mikroprozessor 39 ist vom Hersteller die Länge W0 der Teilkreisbögen des Außenumfangs
der Falzwalzen 12, 14, 16, 18 zwischen den tangentialen Berührungspunkten Q1, Q2,
Q3, Q4, Q5 der Falzwalzen 10,12 und 12, 14, der Falzwalzen 12, 14 und 14, 16, der
Falzwalzen 14, 16 und 16, 18 sowie der Falzwalzen 16, 18 und 18, 20 gespeichert. In
dem Mikroprozessor 39 ist auch der Abstand W1 zwischen dem Erfassungsort des Sensors
36 und dem tangentialen Berührungspunkt Q1 der Falzwalzen 10,12 gespeichert. Außerdem
sind in dem Mikroprozessor 39 die meßtechnisch ermittelten Schaltdauern T1 und T2
für die Bewegung des Umlenkelements 30 aus der Ruhestellung in die Umlenkstellung
bzw. aus der Umlenkstellung in die Ruhestellung hinterlegt. Der Mikroprozessor 39
empfängt darüber hinaus die Impulssignale des Wegfühlers 38, wobei er jedem Impulssignal
eine bestimmte Wegstrecke zuordnet, die der Bogen 34 zwischen den Falzwalzen 10 und
12 zurücklegt. Anhand der Zeitdifferenz zwischen den einzelnen Impulssignalen bestimmt
der Mikroprozessor 39 die Umfangsgeschwindigkeit zwischen den Falzwalzen 10 und 12,
die der Bogengeschwindigkeit v des Bogens 34 auf dem Übernahmetisch 32 entspricht.
[0022] Der Mikroprozessor 39 empfängt außerdem zu einem Zeitpunkt t
0 von dem Bogensensor 36 das Erfassungssignal der Vorderkante 40 des Bogens 34 und
zu einem Zeitpunkt t
1 das Erfassungssignal der Hinterkante des Bogens 34. Durch Multiplikation der Zeitdifferenz
mit der berechneten Bogengeschwindigkeit v ermittelt der Mikroprozessor 39 die Länge
L des Bogens 34.
[0023] Durch den Maschinenbediener werden die Falzlängen L1, L2 und L3 (siehe Fig. 2) eingegeben,
mit der der Bogen 34 mit Hilfe der ersten Falztasche 22 (Fig. 3), der zweiten Falztasche
24 (Fig. 4) und der Fensterfalztasche 26 (Fig. 5) zu dem fertigen Fensterfalzprodukt
gefalzt wird. Falls erforderlich, kann ein Wert C zur Korrektur einer aufgrund der
Papierqualität auftretenden Schlaufenbildung in den Stauchräumen eingegeben werden.
[0024] Das Umlenkelement 30 soll sich kurz vor Auftreffen des Bogens 34 an dem Bogenanschlag
28 in der Umlenkstellung befinden. Der Abstand F, den der Bogen 34 vom Bogenanschlag
28 haben soll, wenn das Umlenkelement 30 die Umlenkstellung erreicht, kann vom Maschinenbediener
als Korrekturfaktor ebenfalls in den Mikroprozessor 39 eingegeben werden.
[0025] Der Mikroprozessor 39 rechnet dann anhand der Werte W0, W1, L1, L2, L3 und C mittels
folgender Formel die Wegstrecke BW, die die dritte Falzlinie F3 des Bogens 34 von
der Erfassung der Vorderkante 40 an bis zu dem Zeitpunkt zurücklegt, an dem sie sich
an der Umlenkstelle 31 des in der Umlenkstellung angeordneten Umlenkelementes 30 befindet,
d.h der Bogen 34 am Bogenanschlag 28 anschlägt:
wobei
- W1:
- Weg zwischen dem Erfassungsort des Sensors 36 und dem tangentialen Berührungspunkt
Q1 des ersten Falzwalzenpaares 10, 12
- W0:
- Länge der einzelnen Teilkreisbögen des Außenumfangs der Falzwalzen 12, 14, 16, 18
zwischen den tangentialen Berührungspunkten Q1, Q2, Q3, Q4 der Falzwalzen 10,12 und
12, 14, der Falzwalzen 12, 14 und 14, 16, der Falzwalzen 14, 16 und 16, 18 sowie der
Falzwalzen 16, 18 und 18, 20.
- L1:
- Abstand zwischen Vorderkante 40 und erster Falzlinie F1 (Einstellung der ersten Falztasche
22),
- L2:
- Abstand erster Falzlinie F1 und zweiter Falzlinie F2 (Einstellung der zweiten Falztasche
24),
- L3:
- Abstand dritter Falzlinie F3 und zweiter Falzlinie F2 (Einstellung der dritten Falztasche
28),
- C:
- Differenz zwischen der tatsächlichen Länge eines Bogenabschnitts zwischen den Berührungspunkten
Q1, Q2, Q3, Q4 zweier aufeinanderfolgender Falzwalzenpaare und W0 (bei Schlaufenbildung).
[0026] Anhand dieser Bogenwegstrecke BW und der Bogengeschwindigkeit v, die beim Durchlauf
des Bogens 34 durch das Taschenfalzwerk im wesentlichen konstant ist, errechnet der
Mikroprozessor 39 die Zeitdauer von dem Zeitpunkt t
0 der Erfassung der Vorderkante 40 durch den Bogensensor 36 bis zu dem Zeitpunkt, an
dem sich das Umlenkelement 30 in der Umlenkstellung befinden soll. Zur Berechnung
des exakten Schaltzeitpunkts S1, an dem von dem Mikroprozessor 39 das Schaltsignal
für die Bewegung des Umlenkelements 30 aus der Ruhestellung in die Umlenkstellung
an den Antrieb, beispielsweise in Form des Solenoids, abgegeben wird, wird von dem
Mikroprozessor 39 der Wert T1 der Schaltdauer des Antriebs subtrahiert. Der Schaltzeitpunkt
S1 läßt sich somit nach folgender Formel berechnen:
wobei
- T1:
- Schaltdauer für die Bewegung des Umlenkelementes 30 aus der Ruhestellung in die Umlenkstellung
- v:
- Umfangsgeschwindigkeit der Falzwalzen
- F:
- Abstand, den der Bogen 34 vom Bogenanschlag 28 haben soll (Korrekturfaktor), wenn
das Umlenkelement 30 die Umlenkstellung erreicht.
[0027] Die Ermittlung des Schaltzeitpunkts S2 für die Bewegung des Umlenkelements 30 aus
der Umlenkstellung in die Ruhestellung erfolgt auf ähnliche Weise. Durch den Maschinenbediener
kann zusätzlich ein Wert E in den Mikroprozessor eingegeben werden, der den Schlupf
kompensiert, den die Vorderkante 40 bzw. die Hinterkante 42 beim Durchlauf durch die
Falzwalzen 18, 20 durch die notwendige lose Einstellung der Falzwalzen 18, 20 erfahren
kann.
[0028] Anhand der Werte W1, W0, L2, C und E sowie der Bogengeschwindigkeit v berechnet der
Mikroprozessor 39 die Zeitdauer zwischen dem Zeitpunkt t
0 der Erfassung der Vorderkante 40 bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Vorderkante
40 im Walzenspalt zwischen den Falzwalzen 18 und 20 befindet. Der Mikroprozessor 39
berechnet außerdem anhand der Werte W1, W0, L1, L2, L3 C und E sowie der ermittelten
Bogenlänge L die Zeitdauer zwischen dem Zeitpunkt t
0 und dem Zeitpunkt, an dem sich die Hinterkante 42 im Berührungspunkt Q5 des Walzespaltes
der Falzwalzen 18 und 20 befindet.
[0029] Die größere der beiden Zeitdauern wird dann von dem Mikroprozessor 39 als Zeitdauer
zur Berechnung des Schaltzeitpunktes S2 für die Bewegung des Umlenkelements 30 aus
der Umlenkstellung in die Ruhestellung verwendet, um sicherzustellen, daß bei der
Umschaltung sowohl die Vorderkante 40 als auch die Hinterkante 42 des Bogens 34 die
Falzwalzen 18, 20 durchlaufen haben.
[0030] Es ergeben sich folgende Formeln zur Berechnung des Schaltzeitpunktes S2. Der größere
Wert wird zur Schaltung der Bewegung des Umlenkelementes 30 aus der Umlenkstellung
in die Ruhestellung verwendet.
[0031] Die Steuerung des Umlenkelements 30 kann an einen neuen Fensterfalz mit unterschiedlichen
Falzlängen L1, L2 und L3 auf einfache Weise dadurch angepaßt werden, daß die neuen
Falzlängen in den Mikroprozessor 39 eingegeben werden. Der Mikroprozessor 39 errechnet
daraufhin automatisch die neuen Schaltzeitpunkte S1 und S2, die für ein exaktes Umschalten
des Umlenkelementes 30 erforderlich sind. Für einen symmetrischen Fensterfalz können
anstatt der Werte L1, L2 und L3 ein Wert, beispielsweise L1, eingegeben werden. Die
anderen Werte werden automatisch durch den Mikroprozessor 39 berechnet.
[0032] Neue Schaltzeitpunkte S1 und S2 werden von dem Mikroprozessor 39 auch bei Änderung
der Bogengeschwindigkeit v automatisch ermittelt.
[0033] Die Mikroprozessorsteuerung ermöglicht es außerdem, durch einen geeigneten Algorithmus
den minimalen Bogenabstand AB zweier aufeinanderfolgender Bogen 34 in Abhängigkeit
von der gewählten Falzart selbständig berechnen und einstellen zu lassen. Hierzu kan
folgende Gleichung herangezogen werden:
[0034] Der Mindestabstand beträgt 2cm.
[0035] Bei den einzelnen Berechnungen werden ggf. Korrekturwerte F, E, C verwendet, die
den Schlupf zwischen den einzelnen Falzwalzenpaaren, die Reaktionszeit der Schaltantriebe
bzw. die Schlaufenbildung berücksichtigen.
[0036] Bei allen Berechnungen wurden die Schaltzeitpunkte mittels Zeiteinheiten ab Erfassung
der Vorderkante des Bogens ermittelt. Die Berechnung kann jedoch auch mittels inkrementaler
Wegstrecken erfolgen.
1. Verfahren zum Steuern der Bewegung eines einer Fensterfalztasche (26) eines Taschenfalzwerkes
zugeordneten Umlenkelementes (30) zwischen einer Umlenkstellung, in der das vordere
Ende des Umlenkelementes in den Stauchraum der mit einem Bogenanschlag (28) versehen
Fensterfalztasche (26) ragt, und einer Ruhestellung, in der das Umlenkelement (30)
den Einlauf der Fensterfalztasche (26) freigibt, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Ermitteln der Bogengeschwindigkeit (v) eines zu falzenden Bogens (34),
- Ermitteln der Bogenlänge (L),
- Bestimmung einer ersten Zeitdauer der Bogenbewegung anhand eines ersten Bogenweges
(BW) zwischem einem Erfassungsort (36) vor der Eintrittstelle des Bogens (34) in das
Taschenfalzwerk und dem Auftreffen des Bogens (34) auf den Bogenanschlag (28) der
Fensterfalztasche (26) sowie der gemessenen Bogengeschwindigkeit (v),
- Bestimmung einer zweiten Zeitdauer der Bogenbewegung anhand eines zweiten Bogenweges
zwischem dem Erfassungsort (36) und dem Zeitpunkt, an dem die Vorderkante (40) und
die Hinterkante (42) des Bogens das der Fensterfalztasche (26) zugeordnete Falzwalzenpaar
(18, 20) gerade durchlaufen haben, der gemessenen Bogengeschwindigkeit (v) und der
Bogenlänge (L),
- Ermittlung eines ersten Schaltzeitpunktes (S1) für die Bewegung des Umlenkelementes
(30) aus der Ruhestellung in die Umlenkstellung anhand der bestimmten ersten Zeitdauer
derart, daß sich das Umlenkelement (30) kurz vor dem Auftreffen des Bogens (34) auf
den Bogenanschlag (28) in der Umlenkstellung befindet,
- Ermittlung eines zweiten Schaltzeitpunktes (S2) für die Bewegung des Umlenkelementes
(30) aus der Umlenkstellung in die Ruhestellung anhand der bestimmten zweiten Zeitdauer
derart, daß das Umlenkelement (30) kurz nach Durchlauf der Vorderkante (40) und der
Hinterkante (42) des Bogens (34) durch das der Fensterfalztasche (26) zugeordnete
Falzwalzenpaar (18, 20) in die Ruhestellung bewegt wird,
- Starten der Bewegung des Umlenkelements (30) aus der Ruhestellung in die Umlenkstellung
zum ersten Schaltzeitpunkt (S1),
- Starten der Bewegung des Umlenkelements (30) aus der Umlenkstellung in die Ruhestellung
zum zweiten Schaltzeitpunkt (S2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der zweiten
Zeitdauer
- die Zeitdauer der Bewegung der Vorderkante (40) des Bogens (34) von der Erfassung
an dem Erfassungsort (36) bis kurz nach dem Durchlauf der Vorderkante (40) durch das
Falzwalzenpaar (18, 20) berechnet wird,
- die Zeitdauer der Bewegung der Hinterkante (42) vom Zeitpunkt der Erfassung der
Vorderkante (40) an dem Erfassungsort (36) bis kurz nach dem Durchlauf der Hinterkante
(42) durch das Falzwalzenpaar (18, 20) berechnet wird, und
- die längere der beiden berechneten Zeitdauern als zweite Zeitdauer bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite
Bogenweg anhand eines fest voreingestellten Weges, den der Bogen (34) ohne Falzung
durch das Taschenfalzwerk zurücklegen würde, und wahlweise einstellbaren Falzlängen
(L1, L2, L3) berechnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Bestimmung des ersten und zweiten Bogenweges der Schlupf an den Falzwalzen (10
bis 20) berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Bestimmung des ersten und zweiten Bogenweges die Schlaufenbildung des Bogens (34)
in den Stauchräumen berücksichtigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Ermittlung der Schaltzeitpunkte (S1) die Schaltdauer (T1) des Umlenkelementes
(30) für die Bewegung aus der Ruhestellung in die Umlenkstellung berücksichtigt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand (F) des Bogens (34) von dem Bogenanschlag (28) der Fensterfalztasche (26)
zu dem Zeitpunkt, an dem das Umlenkelement (30) die Umlenkstellung erreicht, wählbar
ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der Hinterkante (42) und der Vorderkante (40) des Bogens (34) von dem letzten
Falzwalzenpaar (18, 20) zu dem Zeitpunkt, an dem das Umlenkelement (30) in die Ruhesstellung
bewegt wird, wählbar ist.
1. A method of controlling the movement of a deflecting element (30) associated with
a window folding bag (26) of a bag folding machine between a deflecting position,
in which the front end of the deflecting element projects into the compression space
of the window folding bag (26) provided with a sheet stop member (28), and a rest
position, in which the deflecting element (30) frees the inlet of the window folding
bag (26), characterised by the following steps:
- detecting the sheet velocity (v) of a sheet (34) to be folded,
- detecting the sheet length (L),
- determining a first period of sheet movement on the basis of first sheet travel
(BW) between a sensing location (36) upstream of the entry point of the sheet (34)
into the bag folding machine and the impingement of the sheet (34) on the sheet stop
member (28) of the window folding bag (26), and also the measured sheet velocity (v),
- determining a second period of sheet movement on the basis of a second sheet travel
between the sensing location (36) and the time at which the front edge (40) and the
rear edge (42) of the sheet have passed right through the pair of folding rollers
(18,20) associated with the window folding bag (26), the measured sheet velocity (v)
and the sheet length (L),
- detecting a first switching time (S1) for the movement of the deflecting element
(30) from the rest position into the deflecting position on the basis of the determined
first period in such a way that the deflecting element (30) is situated in the deflecting
position just before the sheet (34) encounters the sheet stop member (28),
- detecting a second switching time (S2) for the movement of the deflecting element
(30) from the deflecting position into the rest position on the basis of the determined
second period in such a way that the deflecting element (30) is moved into the rest
position shortly after the front edge (40) and the rear edge (42) of the sheet (34)
have passed through the pair of folding rollers (18,20) associated with the window
folding bag (26),
- starting the movement of the deflecting element (30) from the rest position into
the deflecting position at the first switching time (S1),
- starting the movement of the deflecting element (30) from the deflecting position
into the rest position at the second switching time (S2).
2. A method according to Claim 1, characterised in that to determine the second period
- the duration of the movement of the front edge (40) of the sheet (34) from the sensing
at the sensing location (36) until just after the passage of the front edge (40) through
the pair of folding rollers (18,20) is calculated,
- the duration of the movement of the rear edge (42) from the time of the sensing
of the front edge (40) at the sensing location (36) until just after the passage of
the rear edge (42) through the pair of folding rollers (18,20) is calculated, and
- the longer of two periods calculated is determined as the second period.
3. A method according to Claim 1 or 2, characterised in that the first and the second
sheet travel is calculated on the basis of a fixed preset travel, which the sheet
(34) would cover through the bag folding machine without folding, and selectively
adjustable folding lengths (L1,L2,L3).
4. A method according to any one of the preceding Claims, characterised in that in determining
the first and second sheet travel the slippage at the folding rollers (10 to 20) is
taken into account.
5. A method according to any one of the preceding Claims, characterised in that in determining
the first and second sheet travel the loop formation of the sheet (35) in the compression
spaces is taken into account.
6. A method according to any one of the preceding Claims, characterised in that in determining
the switching times (S1) the switching duration (T1) of the deflecting element (30)
for the movement from the rest position into the deflecting position is taken into
account.
7. A method according to any one of the preceding Claims, characterised in that the distance
(F) of the sheet (34) from the sheet stop member (28) of the window folding bag (26)
at the instant at which the deflecting element (30) reaches the deflecting position
can be selected.
8. A method according to any one of the preceding Claims, characterised in that the distance
of the rear edge (42) and the front edge (40) of the sheet (34) from the last pair
of folding rollers (18,20) at the instant at which the deflecting element (30) is
moved into the rest position can be selected.
1. Procédé pour commander le mouvement d'un élément de déviation (30) associé à un sac
de pliage à fenêtre (26) d'une machine de plage à sacs entre une position de déviation,
dans laquelle l'extrémité antérieure de l'élément de déviation avance dans l'espace
de refoulement du sac de pliage à fenêtre (26) pourvu d'une butée de feuille (28),
et une position de repos dans laquelle l'élément de déviation (30) libère l'entrée
du sac de plage à fenêtre (26), caractérisé par les étapes suivantes :
- détection de la vitesse (v) d'une feuille (34) à plier,
- détection de la longueur (L) de la feuille,
- détermination d'une première durée du mouvement de la feuille en se basant sur une
première distance (BW) parcourue par la feuille entre un lieu de saisie (36) situé
avant le point d'entrée de la feuille (34) dans la machine de pliage à sacs et l'arrivée
de la feuille (34) sur la butée de feuille (28) du sac de pliage à fenêtre (26), ainsi
que sur la vitesse (v) mesurée de la feuille,
- détermination d'une seconde durée du mouvement de la feuille en se basant sur une
seconde distance parcourue par la feuille entre le lieu de saisie (36) et l'instant
où l'arête antérieure (40) et l'arête postérieure (42) de la feuille viennent de traverser
la paire de cylindres de pliage (18, 20) associée au sac de pliage à fenêtre (26),
sur la vitesse (v) mesurée de la feuille et sur la longueur (L) de la feuille,
- détermination d'un premier instant de commutation (S1) pour le mouvement de l'élément
de déviation (30) de la position de repos dans la position de déviation en se basant
sur la première durée déterminée, de manière à ce que l'élément de déviation (30)
se trouve dans la position de déviation juste avant l'arrivée de la feuille (34) sur
la butée de feuille (28),
- détermination d'un second instant de commutation (S2) pour le mouvement de l'élément
de déviation (30) de la position de déviation dans la position de repos en se basant
sur la seconde durée déterminée, de manière à ce que l'élément de déviation (30) soit
déplacé dans la position de repos juste après le passage de l'arête antérieure (40)
et de l'arête postérieure (42) de la feuille (34) à travers la paire de cylindres
de plage (18, 20) associée au sac de pliage à fenêtre (26),
- démarrage du mouvement de l'élément de déviation (30) de la position de repos dans
la position de déviation au premier instant de commutation (S1),
- démarrage du mouvement de l'élément de déviation (30) de la position de déviation
dans la position de repos au deuxième instant de commutation (S2).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, pour déterminer la deuxième
durée,
- on calcule la durée du mouvement de l'arête antérieure (40) de la feuille (34) depuis
la détection au niveau du lieu de saisie (36) jusque peu après le passage de l'arête
antérieure (40) à travers la paire de cylindres de plage (18, 20),
- on calcule la durée du mouvement de l'arête postérieure (42) depuis l'instant de
la détection de l'arête antérieure (40) au niveau du lieu de saisie (36) jusque peu
après le passage de l'arête postérieure (42) à travers la paire de cylindres de plage
(18, 20), et
- on prend la plus longue des deux durées calculées en tant que seconde durée.
3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que les première
et seconde distances parcourues par la feuille sont calculées en se basant sur un
trajet préalablement fixé qui serait parcouru par la feuille (34), sans pliage, à
travers la machine de pliage à sacs, et sur des longueurs de plage (L1, L2, L3) pouvant
être réglées de manière facultative.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, lors de
la détermination des première et seconde distances parcourues par la feuille, on prend
en compte le glissement sur les cylindres de pliage (10 à 20).
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, lors de
la détermination des première et seconde distances parcourues par la feuille, on prend
en compte la formation de boucles par la feuille (34) dans les espaces de refoulement.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, lors de
la détermination des instants de commutation (S1), on prend en compte la durée de
commutation (T1) de l'élément de déviation (30) pour le mouvement de la position de
repos dans la position de déviation.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on peut
sélectionner la distance (F) de la feuille (34) par rapport à la butée de feuille
(28) du sac de pliage à fenêtre (26) à l'instant où l'élément de déviation (30) atteint
la position de déviation.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'on peut
sélectionner la distance de l'arête postérieure (42) et de l'arête antérieure (40)
de la feuille (34) par rapport à la dernière paire de cylindres de pliage (18, 20)
à l'instant où l'élément de déviation (30) est déplacé dans la position de repos.