[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Spülgut gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Geschirrspülmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
8.
[0002] Ein solches Verfahren und eine solche Geschirrspülmaschine sind aus der DE 44 43
849 A1 bekannt. Darin ist eine Geschirrspülmaschine offenbart, die ein Trocknungsprogramm
zum Trocknen von Geschirr am Ende eines Spülprogrammes aufweist. Dieses Trocknungsprogramm
umfaßt drei aufeinander-folgende, unterschiedliche Verfahrensschritte, welche aus
einer Abtropfphase, einer Trocknungsphase mit einem Gebläse oder einem Kondensator
und einem automatischen, teilweisen Öffnen einer Spülbehältertüre, welche zum Zwecke
der Beladung der Geschirrspülmaschine öffenbar ist, bestehen. Die einzelnen Verfahrensschritte
sind zeitgesteuert, wobei die Trocknungsphase mit Gebläse oder Kondensator so lange
bemessen sein muß, daß die im Spülbehälter nach dieser Trocknungsphase vorliegende
Restfeuchte gering genug ist, um über der Geschirrspülmaschine angeordnete Teile und
Geräte, z. B. eine Arbeitsplatte, nicht mehr durch Dampfbeaufschlagung zu beschädigen.
Bei der Bemessung der Dauer dieser Trocknungsphase muß der ungünstigste Zustand in
Erwägung gezogen werden. Das heißt, es ist eine Beladung bei der zeitlichen Einstellung
der Trocknungsphase zugrunde zu legen, welche eine besonders hohe Restfeuchtigkeit
nach dem Spülprogramm verursacht. Für den Normalfall einer Mischbeladung oder gar
für den Fall einer Beladung mit Spülgut, welches nur eine geringe Restfeuchtigkeit
nach dem Spülen verursacht, ist diese Einstellung der Länge der Trocknungsphase jedoch
verhältnismäßig groß.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Trocknen von Geschirr sowie
eine Geschirrspülmaschine anzugeben, durch welche die durchschnittliche Länge des
Trocknungsganges und damit die gesamte durchschnittliche Programmlaufdauer verkürzt
werden.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß bei einem Verfahren zum Trocknen
von Spülgut in einem verschließbaren Spülbehälter einer Geschirrspülmaschine, welches
nach einer Trocknungsphase mit verschlossenem Spülbehälter eine Trocknungsphase mit
wenigstens teilweise geöffnetem Spülbehälter umfaßt, dadurch, daß der Trocknungsprozeß
in Bezug auf die Temperatur und/oder die Luft innerhalb des Spülbehälters überwacht
wird.
[0005] Bei einer Geschirrspülmaschine mit einem verschließbaren Spülbehälter, in welchem
eingebrachtes Spülgut reinigbar und während eines Trocknungsganges trockenbar ist,
wobei der Trocknungsgang eine Trocknungsphase mit verschlossenem Spülbehälter und
eine zweite Trocknungsphase mit wenigstens teilweise geöffnetem Spülbehälter umfaßt,
wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens ein Sensor zur Überwachung
der Temperatur und/oder der Luftfeuchtigkeit innerhalb des Spülbehälters umfaßt ist.
[0006] Mit Hilfe eines Sensors zur Überwachung der Temperatur und/oder der Luftfeuchtigkeit
in einem Spülbehälter und einem Verfahren zur Überwachung des Trocknungsprozesses
während des Trocknungsganges beim Spülen von Spülgut ist es möglich, den fortgeschrittenen
Trocknungsverlauf zu erkennen und gegebenenfalls Maßnahmen für ein beschleunigtes
Trocknen zu ergreifen. Befinden sich bei fortgeschrittenem Trocknungsverlauf die Temperatur
und die Luftfeuchtigkeit innerhalb des Spülbehälters in jeweils einem Bereich, in
welchem eine derartige Atmosphäre weder für den Betreiber der Geschirrspülmaschine
noch für die Einrichtungsgegenstände und sonstige Geräte in der Umgebung der Geschirrspülmaschine
schädlich ist, kann es besonders günstig sein, die den Spülbehälter verschließende
Beschickungstüre automatisch in einen Zustand einer teilweisen oder auch vollständigen
Öffnung überzuführen.
[0007] Vorteilhafterweise werden Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit nicht lediglich einmal
bestimmt, sondern es wird die zeitliche Änderung der Temperatur bzw. Luftfeuchtigkeit
erfaßt. Dies kann in diskreten zeitlichen Abständen voneinander geschehen, es kann
aber auch der jeweilige Änderungsverlauf kontinuierlich aufgezeichnet und ausgewertet
werden. Dann kann nicht nur bei Erreichen eines vorgegebenen Grenzwertes bzw. vorgegebener
Grenzwerte der Temperatur und/oder der Luftfeuchtigkeit der Spülbehälter geöffnet
werden, es kann darüber hinaus bereits während der Trocknungsphase mit geschlossenem
Spülbehälter der Trocknungsverlauf günstig in Abhängigkeit von den Meßwerten beeinflußt
werden. Dies ist insbesondere durch zeitweises Zuschalten einer gegebenenfalls vorhandenen
Heizungseinrichtung möglich.
[0008] Bei einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung umfaßt der Trocknungsgang folgende
Programmschritte:
1. Einen Heizschritt zur Zufuhr von Wärmeenergie, welche z. B. von einer Heizungsquelle,
insbesondere einem Heizstab innerhalb des Spülbehälters stammt,
2. einen Luftaustauschschritt, in dem bei geschlossenem Spülbehälter mittels eines
Gebläses Frischluft dem Spülbehälter zugeführt und Feuchtluft aus dem Spülbehälter
abtransportiert wird,
3. einen Türöffnungsschritt, bei dem bei Vorliegen einer vorgegebenen maximalen Luftfeuchtigkeit
und/oder einer vorgegebenen Maximaltemperatur innerhalb des Spülbehälters die Beschickungstüre
zumindest teilweise geöffnet wird, und
4. einen Belüftungsschritt, bei dem die Beschickungstüre in dieser Öffnungsstellung
verharrt.
[0009] Die zeitliche Einstellung der einzelnen Programmschritte erfolgt beladungsabhängig
und somit abhängig von der Spülraumatmosphäre zu jedem Zeitpunkt des Trocknungsganges.
Die genannten Programmschritte können in einer zeitlichen Aufeinanderfolge eingestellt
werden, es kann jedoch auch eine teilweise oder vollständige Überlappung dieser Programmschritte
erfolgen. Insbesondere überlappen sich der Heizschritt und der Luftaustauschschritt
in wenigstens einem zeitlichen Intervall, so daß während dieses Zeitraumes bzw. dieser
Zeiträume eine besonders wirkungsvolle Trocknung des Spülgutes erfolgen kann.
[0010] Ein besonderes Anliegen beim Trocknen von Spülgut ist es, eine Wrasenbildung beim
Öffnen der Beschickungstüre an Einbaumöbeln zu vermeiden. Da eine solche Wrasenbildung
auch von der Atmosphäre des Aufstellortes der Geschirrspülmaschine abhängt, sieht
eine Weiterbildung der Erfindung zusätzlich zu dem Sensor bzw. den Sensoren, die die
Bedingungen innerhalb des Spülbehälters messen, auch wenigstens einen Sensor vor,
der zusätzlich die Temperatur und/oder die Luftfeuchtigkeit des Aufstellortes der
Geschirrspülmaschine, also die Umgebungsbedingungen erfaßt. Dann kann wenigstens ein
Programmschritt des Trocknungsganges von den ermittelten Umgebungsbedingungen beeinflußt
werden. Insbesondere ist von diesen Meßwerten der Zeitpunkt des Türöffnungsschrittes
abhängig.
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0012] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Übersicht einer Grobeinteilung eines Spülprogrammes in einer Haushalt-Geschirrspülmaschine;
- Fig. 2
- eine Feineinteilung des Trocknungsganges am Ende des Spülprogrammes gemäß Fig. 1;
und
- Fig. 3
- ein Diagramm über den zeitlichen Verlauf der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit
innerhalb eines Spülbehälters der Haushalt-Geschirrspülmaschine während des Trocknungsganges
gemäß Fig. 2.
[0013] Eine Haushalt-Geschirrspülmaschine wird mit einem Spülprogramm betrieben, welches
gemäß Fig. 1 die Spülprogrammschritte Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen, Klarspülen
und einen abschließenden Trocknungsgang umfaßt. Während der Spülschritte Vorspülen
bis Klarspülen wird ein eingebrachtes Spülgut mittels einer Spülflüssigkeit, welche
im Wesentlichen aus Frischwasser und chemischen Zusatzmitteln besteht, von anhaftenden
Speiseresten gereinigt. Im letzten wasserführenden Programmteil, dem Klarspülgang,
erfolgt ein Aufheizen der Reinigungsflüssigkeit auf 70°C mittels eines Heizelementes,
welches von der Geschirrspülmaschine umfaßt ist. Die aufgeheizte Reinigungsflüssigkeit
überträgt diese Wärmeenergie auf das zu reinigende Spülgut, so daß am Ende des Klarspülganges
der gesamte Spülgut-Aufnahmeraum der Geschirrspülmaschine samt dem darin eingeordneten
Spülgut ebenso eine Temperatur von annähernd 70°C einnimmt. Der nachfolgende Trocknungsgang
ist gemäß Fig. 2 grob in die folgenden Programmschritte eingeteilt:
1. Eine Abkühl- und Kondensationsphase, in der bei geschlossenem Spülbehälter mittels
eines Gebläses Frischluft dem Spülbehälter zugeführt und Feuchtluft aus dem Spülbehälter
abtransportiert wird und in der im Abstand von ca. 3 min die Temperatur T und die
relative Luftfeuchtigkeit rH gemessen und mit jeweils einem Grenzwert Gw verglichen
werden,
2. einen Türöffnungsschritt, bei dem bei Vorliegen jeweils des Grenzwertes der relativen
Luftfeuchtigkeit und der Temperatur im Spülbehälter eine den Spülbehälter abschließende,
um eine horizontale Achse verschwenkbare Beschickungstüre um ca. 15° geöffnet wird,
und
3. einen Belüftungsschritt, bei welchem die Beschickungstüre in dieser Offenstellung
verharrt.
[0014] Der Belüftungsschritt kann derart ausgestaltet sein, daß er sofort in einen Spülprogrammende-Schritt
übergeht, so daß unmittelbar nach dem automatischen, teilweisen Türöffnen das im Spülbehälter
angeordnete Spülgut entnommen werden kann. Vorzugsweise wird jedoch der Belüftungsschritt
auf eine Dauer von 10 bis 20 Minuten festgelegt, wobei in diesem Zeitraum ein vollständiges
Öffnen der Beschickungstüre verhindert bzw. einer erschwerten Bedienung unterworfen
ist.
[0015] Fig. 3 zeigt den ungefähren zeitlichen Verlauf der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit
innerhalb des Spülbehälters der Geschirrspülmaschine während des Trocknungsganges.
Dabei sind in diesem Diagramm die Kurven zweier unterschiedlicher Spülmaschinenbeladungen
B1, B2 dargestellt. Dabei ist ein Grenzwert Gw festgelegt, bei welchem die Spülbehälter-Innentemperatur
T und die relative Luftfeuchtigkeit rH unschädlich für eine Bedienperson und die die
Geschirrspülmaschine aufnehmenden Einbaumöbeln sind. Zum Zeitpunkt t
1 bei der Beladung B1 bzw. zum Zeitpunkt t
2 bei der Beladung B2 ist jeweils dieser Grenzwert Gw erreicht, so daß zu dem entsprechenden
Zeitpunkt t
1, t
2 der Türöffnungsschritt für das teilweise Öffnen der Beschickungstüre durchgeführt
wird.
[0016] Die unterschiedlichen Kurven der verschiedenen Beladungen sind darin begründet, daß
bei Beladung B2 eine gegenüber B1 geringere Anzahl von Spülgut und/oder eine Art von
Spülgut eingebracht ist, welches eine geringere Restfeuchte speichert.
Aus Gründen der übersichtlichen Darstellung liegen in Fig. 3 die Grenzwerte der Temperatur
T und der Luftfeuchtigkeit rH auf gleicher Höhe und tragen die gleiche Bezeichnung
Gw. In der Praxis liegen die zu erreichenden Grenzwerte der Temperatur T und der Luftfeuchtigkeit
rH üblicherweise auseinander und definieren dann jeweils unterschiedliche Zeitpunkte
t
1 bzw. t
2. Der Zeitpunkt t
1 bzw. t
2, bei dem in diesem Fall der Türöffnungsschritt erfolgt, ist dann erreicht, wenn der
spätere der Grenzwerte Gw der Temperatur T und Luftfeuchtigkeit rH erreicht ist.
1. Verfahren zum Trocknen von Spülgut in einem verschließbaren Spülbehälter einer Geschirrspülmaschine,
welches nach einer Trocknungsphase mit verschlossenem Spülbehälter eine Trocknungsphase
mit wenigstens teilweise geöffnetem Spülbehälter umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trocknungsprozeß in Bezug auf die Temperatur (T) und/oder die Luftfeuchtigkeit
(rH) innerhalb des Spülbehälters überwacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitliche Änderung der
Temperatur (T) und/oder der Luftfeuchtigkeit (rH) erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen eines vorgegebenen
Grenzwertes bzw. vorgegebener Grenzwerte (Gw) der Spülbehälter geöffnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Trocknen des Spülgutes
folgende Schritte umfaßt sind:
a) Ein Heizschritt zur Zufuhr von Wärmeenergie,
b) eine Abkühl- und Kondensationsphase, in der bei geschlossenem Spülbehälter durch
Wärmeabgabe ein Abkühlen des Spülgutes bei gleichzeitigem Kondensieren der Feuchtluft
an ebenfalls abgekühlten Spülbehälterwänden erfolgt,
c) ein Türöffnungsschritt, bei dem bei Vorliegen eines Grenzwertes (Gw) der relativen
Luftfeuchtigkeit (rH) und/oder der Temperatur (T) innerhalb des Spülbehälters eine
den Spülbehälter abschließende Beschickungstüre wenigstens teilweise geöffnet wird;
und
d) einen Belüftungsschritt, bei dem die Beschickungstüre in ihrer zumindest teilweisen
Öffnung verharrt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß während der Abkühl- und Kondensationsphase
ein umfaßtes Gebläse Frischluft dem Spülbehälter zuführt und Feuchtluft aus dem Spülbehälter
abtransportiert.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizschritt und
die Abkühl- und Kondensationsphase sich wenigstens teilweise überlappen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
die Temperatur und/oder die Luftfeuchtigkeit des Aufstellortes der Geschirrspülmaschine
erfaßt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Schritt des
Trocknungsganges von der ermittelten Temperatur und/oder der Luftfeuchtigkeit des
Aufstellortes beeinflußt wird.
9. Geschirrspülmaschine mit einem verschließbaren Spülbehälter, in welchem eingebrachtes
Spülgut während eines Spülprogrammes reinigbar und während eines vom Spülprogramm
umfaßten Trocknungsganges trockenbar ist, wobei der Trocknungsgang eine erste Trocknungsphase
mit verschlossenem Spülbehälter und eine zweite Trocknungsphase mit wenigstens teilweise
geöffnetem Spülbehälter umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Sensor
zur Überwachung der Temperatur (T) und/oder der Luftfeuchtigkeit (rH) innerhalb des
Spülbehälters umfaßt ist.
10. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische
Steuerung umfaßt ist, durch welche die von dem Sensor bzw. den Sensoren ermittelten
Meßwerte auswertbar sind.
11. Geschirrspülmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß durch die elektronische
Steuerung die Parameter des Trocknungsganges einstellbar sind.
12. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trocknungsgang folgende Schritte umfaßt:
a) Ein Heizschritt zur Zufuhr von Wärmeenergie,
b) eine Abkühl- und Kondensationsphase, in der bei geschlossenem Spülbehälter durch
Wärmeabgabe ein Abkühlen des Spülgutes bei gleichzeitigem Kondensieren der Feuchtluft
an ebenfalls abgekühlten Spülbehälterwänden erfolgt,
c) ein Türöffnungsschritt, bei dem bei Vorliegen eines Grenzwertes (Gw) der relativen
Luftfeuchtigkeit (rH) und/oder der Temperatur (T) innerhalb des Spülbehälters eine
den Spülbehälter abschließende Beschickungstüre wenigstens teilweise geöffnet wird;
und
d) einen Belüftungsschritt bei dem die Beschickungstüre in ihrer zumindest teilweisen
Öffnung verharrt.
13. Geschirrspülmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein weiterer Sensor umfaßt ist, der die Temperatur und/oder die Luftfeuchtigkeit
außerhalb des Spülbehälters erfaßt.