(19)
(11) EP 0 964 164 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.12.1999  Patentblatt  1999/50

(21) Anmeldenummer: 99111259.0

(22) Anmeldetag:  10.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F15B 15/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.06.1998 DE 19826488

(71) Anmelder: DAUTEL GMBH
D-74211 Leingarten (DE)

(72) Erfinder:
  • Straib, Kurt
    74211 Leingarten (DE)
  • Dautel, Peter, Dr.
    74211 Leingarten (DE)

(74) Vertreter: Clemens, Gerhard, Dr.-Ing. et al
Patentanwaltskanzlei, Müller, Clemens & Hach, Lerchenstrasse 56
74074 Heilbronn
74074 Heilbronn (DE)

   


(54) Kolben-Zylinder-Aggregat


(57) Kolben-Zylinder-Aggregat (10.1) mit einem Zylinderrohr (12), einer ortsfest an einem Bauteil befestigbaren Führungsbuchseneinheit (14), einem der Führungsbuchseneinheit (14) gegenüberliegenden, das Zylinderrohr (12) abschließenden Zylinderboden (24), einem Kolben (16) mit Kolbenstange (18), der entlang einer zentralen Achse (20) linear verschiebbar ist und mit der Innenwandung des Zylinderrohres (12) zumindest einen Kolbenringraum (22) bildet, wobei der Kolben (16) während der Verschiebung (V) an der Innenwandung des Zylinderrohres (12) entlanggleitet und die Kolbenstange (18) in der Führungsbuchseneinheit (14) gleitet und zumindest einer Anschlusseinheit (28) für die Zu-/Abführleitung des Druckmediums, zeichnet sich dadurch aus, dass das Zylinderrohr (12) zum veränderbaren Positionieren der Anschlusseinheit (28) drehbar (D) um die zentrale Achse (20) ausgebildet ist.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kolben-Zylinder-Aggregat mit einem Zylinderrohr, einer ortsfest an einem Bauteil befestigbaren Führungsbuchseneinheit, einem der Führungsbuchseneinheit gegenüberliegenden, das Zylinderrohr abschließenden Zylinderboden, einem Kolben mit Kolbenstange, der entlang einer zentralen Achse linear verschiebbar ist und mit der Innenwandung des Zylinderrohres zumindest einen Kolbenringraum bildet, wobei der Kolben während der Verschiebung an der Innenwandung des Zylinderrohres entlanggleitet und die Kolbenstange in der Führungsbuchseneinheit gleitet und zumindest einer Anschlusseinheit für die Zu-/Abführleitung des Druckmediums.

STAND DER TECHNIK



[0002] Es sind Kolben-Zylinder-Aggregate bekannt, bei denen das Zylinderrohr fest mit dem Befestigungsteil verbunden ist. Dadurch kann es beim Einbau derartiger Kolben-Zylinder-Aggregate, insbesondere beim Einbau im Rahmen eines Fahrzeugaufbaus eines Lastkraftwagens, infolge der beengten Platzverhältnisse zu erheblichen Problemen hinsichtlich des Anschlusses von Anschlussleitungen eines Hydraulik-Kreislaufes, der zum Betreiben des Kolben-Zylinder-Aggregates erforderlich ist, kommen. Dadurch wird die Montage derartiger Kolben-Zylinder-Aggregate erschwert, was sich negativ auf eine wirtschaftliche Herstellung eines Fahrzeugaufbaus auswirkt. Darüber hinaus bestehen dann Probleme hinsichtlich der Zugänglichkeit, insbesondere bei einer späteren Wartung.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0003] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung das technische Problem beziehungsweise die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Kolben-Zylinder-Aggregat anzugeben, das besonders montagefreundlich ist und damit eine einfache und wirtschaftlich Montage ermöglicht, hinsichtlich der Zugänglichkeit für eine spätere Wartung Vorteile mit sich bringt und gleichzeitig die Anforderungen hinsichtlich Funktionsfähigkeit und Zuverlässigkeit wie bei den bekannten Kolben-Zylinder-Aggregaten gewährleistet.

[0004] Eine erfindungsgemäße Ausführungsvariante ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gegeben. Eine weitere vorteilhafte Ausführung ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 2 gegeben. Gegenstand der von den genannten Ansprüchen abhängigen Ansprüche sind vorteilhafte und bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen.

[0005] Gemäß einer ersten Alternative und Ausgestaltung eines Kolben-Zylinder-Aggregates der eingangs genannten Art zeichnet sich diese Entwicklung dadurch aus, dass das Zylinderrohr zum veränderbaren Positionieren der Anschlusseinheit drehbar um die zentrale Achse ausgebildet ist.

[0006] Die zweite erfindungsgemäße, unabhängig von der erstgenannten Lösung entwickelte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass eine auf der Außenwandung des Zylinderrohres und um die Achse drehbare Anschlussringeinrichtung vorhanden ist, die die Anschlusseinheit für die Zu-/Abführleitung für das Druckmedium aufweist und die zumindest einen umlaufend dichtend an der Außenwand des Zylinderrohres vorhandenen Ringraum besitzt, der mit der Anschlusseinheit und dem zumindest einen Kolbenringraum in Kommunikationsverbindung steht.

[0007] Eine hinsichtlich der täglichen Montagepraxis ausreichende Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Drehbarkeit des Zylinderrohres beziehungsweise der Anschlussringeinrichtung auf wenige Umdrehungen begrenzt ist.

[0008] Nachdem das Zylinderrohr beziehungsweise die Anschlussringeinrichtung bei der Montage in die entsprechende günstige Position für den Anschluss der Zu-/Abführleitungen gedreht worden ist, ist es erfindungsgemäß möglich, diese vorteilhafte Montageposition zu fixieren.

[0009] Eine konstruktiv besonders einfache und eine zuverlässige Drehung während der Montage gewährleistende Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungsbuchseneinheit ein Außengewinde aufweist, in dem ein Innengewinde des Zylinderrohres drehbar kämmt. Durch das Vorsehen eines Gewindes ist darüber hinaus eine gegebenenfalls erforderliche Feineinstellung des Hubes des Kolbens problemlos möglich.

[0010] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung, die eine dauerhaft zuverlässig funktionierende Zu-/Abführung des Druckmediums gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass die Kommunikationsverbindung zwischen Anschlusseinheit und Kolbenringraum durch in der Wandung des Zylinderrohres vorhandene Kanäle hergestellt ist.

[0011] Insbesondere bei den Einsatz des erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Aggregates für bewegliche Fahrzeugaufbauten von Lastkraftwagen hat es sich als günstig herausgestellt, erfindungsgemäße Kolben-Zylinder-Aggregate so auszugestalten, dass die Anschlusseinheit im Bereich des Zylinderbodens oder im an den Zylinderboden anschließenden Außenwandbereich des Zylinderrohres vorhanden ist, wobei dies hinsichtlich des vertikalen Einbaus der Kolben-Zylinder-Aggregate bei Fahrzeugaufbauten besondere Vorteile der Zugänglichkeit mit sich bringt.

[0012] Eine alternative, bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Aggregates zeichnet sich dadurch aus, dass die Kommunikationsverbindung zwischen Anschlusseinheit und Kolbenringraum über eine außenliegende Leitung hergestellt ist.

[0013] Erfindungsgemäß können die dargestellten Ausführungsvarianten bei einem doppelt wirkenden Kolben-Zylinder-Aggregat eingesetzt werden, wodurch ein besonders wirtschaftlicher Einsatz gewährleistet wird.

[0014] Wie bereits erwähnt, ist es besonders vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Aggregate bei Lastkraftwagen mit durch derartige Kolben-Zylinder-Aggregate bewegbare Fahrzeugaufbauten einzusetzen, da in diesem Einsatzfall besonders enge Platzverhältnisse vorhanden sind und die Zu-/Abführung von dem Druckmedium unter beengten Einbauverhältnissen häufig große Schwierigkeiten bei der Montage mit sich bringt, was mit dem erfindungsgemäßen Aggregat vermieden wird.

[0015] Zusammenfassend lassen sich folgende Vorteile des erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Aggregates, insbesondere bei der Montage an Fahrzeugaufbauten von Lastkraftwagen, feststellen: Hinsichtlich der Position der Anschlusseinheiten für die Zu-/Abführleitungen von den Druckmedium ist eine hohe Variabilität gewährleistet, so dass das Kolben-Zylinder-Aggregat auch mit dem Druckmedium versorgt werden kann in beengten Bereichen, in denen normalerweise ein Anschluss von Leitungen für das Druckmedium nicht möglich ist. Durch die in dem jeweiligen Einsatzfall infolge der Drehbarkeit einstellbare Position der Anschlusseinheiten wird eine schnelle und wirtschaftliche Montage ermöglicht. Hinsichtlich einer späteren Zugänglichkeit der Anschlüsse ist es vorteilhaft, dass die Wartung ohne großen Aufwand durchgeführt werden kann.

[0016] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Aggregats besteht darin, dass die Anforderungen in bezug auf die Krümmung der zugeführten Leitungen des Druckmediums problemlos eingehalten werden können. Es sind günstigere Krümmungsverhältnisse möglich, insbesondere hinsichtlich der vorgegebenen Mindestbiegeradien der Zu-/Abführleitungen des Druckmediums. Aufgrund dieser Möglichkeiten kann bei der Montage bereits berücksichtigt werden, dass bezüglich der zugeführten Leitungen keine Bereiche entstehen, die einen erhöhten Staudruck mit sich bringen und bei Dauerbetrieb zu einer Aufheizung des Leitungssystems führen würden.

[0017] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG



[0018] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder Zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
Fig. 1
schematischer Längsschnitt durch ein Kolben-Zylinder-Aggregat mit drehbar an der Führungsbuchseneinheit angeordnetem Zylinderrohr,
Fig. 2
schematische Ansicht des Kolben-Zylinder-Aggregates gemäß Ansicht 1-1 in Fig. 1,
Fig. 3
schematische Detaildraufsicht mit Detailschnitt auf das Kolben-Zylinder-Aggregat gemäß Fig. 1 im Bereich des rechtsseitigen Endes des Zylinderrohrs des Kolben-Zylinder-Aggregates gemäß Fig. 1,
Fig. 4
schematischer Detailquerschnitt durch ein Kolben-Zylinder-Aggregat mit drehbarer Anschlussringeinrichtung für die Anschlusseinheiten,
Fig. 5
schematischer Detailquerschnitt durch ein Kolben-Zylinder-Aggregat mit in der Wandung des Zylinderrohrs geführten Kanälen für das Druckmedium,
Fig. 6
schematischer Querschnitt durch ein Kolben-Zylinder-Aggregat gemäß Fig. 5, bei dem das Zylinderrohr auf die Führungsbuchseneinheit drehbar aufgeschraubt ist und
Fig. 7
schematische Draufsicht auf einen Lastkraftwagen ohne Wechselaufbau mit Kolben-Zylinder-Aggregaten gemäß den Fig. 1 bis 6.

WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG



[0019] Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Kolben-Zylinder-Aggregat 10.1 besitzt außenseitig ein Zylinderrohr 12, das an seinem in Fig. 1 rechten Stirnendrand mit einem Zylinderboden 24 verschlossen ist. Innerhalb des Zylinderrohres 12 ist ein Kolben 16 mit Kolbenstange 18 angeordnet, der entlang der Achse 20 verschieblich (Pfeil V) vorhanden ist. Am linken Endbereich ist die Kolbenstange 18 in einer Führungsbuchseneinheit 14 verschieblich geführt, an der außen umfangsseitig dichtend der linke Endbereich der Wandung des Zylinderrohres 12 anliegt. Weiterhin ist an die Führungsbuchse 14 im linken Randbereich ein Flansch 26 angeschweißt, der bei der Montage des Kolben-Zylinder-Aggregates 10.1 an die umliegenden tragenden Bauteile - die in Fig. 1 nicht dargestellt sind - angeschlossen wird.

[0020] Der Kolben 16 unterteilt den Innenraum des Zylinderrohrs 12 in einen ersten und zweiten Kolbenringraum 22.1, 22.2. Der erste Kolbenringraum 22.1 wird durch die Innenwandung des Zylinderrohres 12, die nach innen weisende Wandung der Führungsbuchseneinheit 14 und die zur Führungsbuchseneinheit 14 hinweisende Wandung des Kolbens 16 begrenzt. Der zweite Kolbenringraum 22.2 wird durch die Innenseite des Zylinderbodens 24, die Innenwandung des Zylinderrohrs 12 und die dem Zylinderboden 24 zugewandte Seite des Kolbens 16 gebildet. Beide Kolbenringräume 22.1, 22.2 sind wahlweise mit einem Druckmedium, insbesondere Hydrauliköl, beaufschlagbar, abhängig von der gewünschten Verschiebebewegung V der Kolbenstange 18. Beim Verschiebevorgang gleitet der Kolben 16 an der Innenwandung des Zylinderrohrs 12 und die Kolbenstange 18 gleitet in der Innenwandung der Führungsbuchseneinheit 14. An der Innenwandung der Führungsbuchseneinheit 14 sind mehrere Dichtringelemente 44 in entsprechenden Nuten vorhanden.

[0021] Über eine außenseitig als Innengewindeeinheit ausgebildete Anschlusseinheit 28, die in Fig. 1 im rechten Endbereich des Zylinderrohrs 12 befestigt ist, kann Über eine außenseitig parallel zum Zylinderrohr 12 verlaufende Leitung 27, die an eine kurz vor der Führungsbuchseneinheit 14 in der Wandung des Zylinderrohrs 12 vorhandene Öffnung 46 mündet, das Druckmedium in den Kolbenringraum 22.1 gedrückt werden, so dass sich die Kolbenstange 18 mit Kolben 16 in Fig. 1 nach rechts bewegt, wobei der momentan in Fig. 1 dargestellte Zustand keine Bewegung nach rechts erlaubt, da der Kolben 16 sich bereits am rechten Endanschlag befindet.

[0022] Weiterhin ist in Umfangsrichtung um circa 45° versetzt (Fig. 2) eine weitere Anschlusseinheit 29 für ein Druckmedium vorhanden, die ebenfalls als Innengewindeeinheit ausgebildet ist und über eine Öffnung 48 mit dem zweiten Kolbenringraum 22.2 in Verbindung steht. Wird über diese Anschlusseinheit 29 beziehungsweise die Öffnung 48 der Kolbenringraum 22.2 mit Druckmedium beaufschlagt, verschiebt sich der Kolben 16 mit Kolbenstange 18 in Fig. 1 nach links, das heißt die Kolbenstange 18 fährt aus.

[0023] Ein wesentliches Merkmal des Kolben-Zylinder-Aggregates 10.1 besteht darin, dass das Zylinderrohr 12 um die Achse 20 drehbar (Doppelpfeil D) an die Führungsbuchseneinheit 14 angeschlossen ist. In dem WandAnschlussbereich zwischen Führungsbuchse 14 und Innenwandung des Zylinderrohrs 12 sind eine O-Ring-Abdichtung 50 und zwei Sicherungsringe 52 angeordnet. Die Drehbarkeit D des Zylinderrohrs 12 in Relation zu der über den Flansch 26 ortsfest an den umliegenden Bauteilen angeschlossenen Führungsbuchseneinheit 14 ermöglicht bei der Montage des Kolben-Zylinder-Aggregates 10.1 - beispielsweise an einem Lastkraftwagen 60 - die Positionierung der Anschlusseinheiten 28, 29 für die Ölzufuhr in der Art, dass die daran anschließenden Ölleitungen problemlos zugeführt und montagetechnisch einfach unter Einhaltung der zulässigen Krümmungsradien angeschlossen werden können, wobei gleichzeitig eine einfache Zugänglichkeit dieser Anschlusspunkte für eine spätere Wartung gewährleistet wird. Nachdem das Zylinderrohr 12 mit seinen Anschlusseinheiten 28, 29 in die günstige Montageposition gedreht worden ist, kann das Zylinderrohr 12 über nicht näher dargestellte Arretiermittel an der Führungsbuchseneinheit 14 in seiner Drehposition gesichert werden.

[0024] Fig. 5 zeigt in einem Detailschnitt eine weitere Ausführungsvariante eines Kolben-Zylinder-Aggregates 10.3, bei den ebenfalls das Zylinderrohr 12 drehbar an der Führungsbuchseneinheit 14 vorhanden ist. Gleiche Bauteile tragen dasselbe Bezugszeichen und werden nicht nochmals erläutert. Ein wesentlicher Unterschied zum Kolben-Zylinder-Aggregat 10.1 gemäß Fig. 1 besteht darin, dass für den Kolbenringraum 22.1 eine Anschlusseinheit 28.3 an der äußeren Stirnseite des Zylinderbodens 24 befestigt ist, die mit einem in der Wandung des Zylinderrohrs 12 verlaufenden Kanal 36 in Verbindung steht, der in den ersten Kolbenringraum 22.1 mündet. Eine mit dem zweiten Kolberingraum 22.2 in Verbindung stehende Anschlusseinheit 29.3 ist als Innengewindeeinheit in dem Zylinderboden 24 ausgebildet.

[0025] Die in Fig. 6 dargestellte weitere Ausführungsvariante eines Kolben-Zylinder-Aggregates 10.4 besitzt praktisch den gleichen Aufbau wie das Kolben-Zylinder-Aggregat 10.3 gemäß Fig. 5, jedoch ist hier außenseitig an der Führungsbuchseneinheit 14 ein Außengewinde 40 vorhanden, in dem ein an der Innenwandung des Zylinderrohrs 12 vorhandenes Innengewinde 42 kämmt. Über diese Gewindeanordnung ist ein gezieltes Drehen des Zylinderrohrs 12 um die Drehachse 20 gewährleistet.

[0026] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Kolben-Zylinder-Aggregates 10.2, bei dem ebenfalls Anschlusseinheiten 31, 32 während der Montage des Aggregates 10.2 in eine günstige Montageposition gedreht werden können. Hierzu besitzt das Kolben-Zylinder-Aggregat 10.2, das grundsätzlich einen ähnlichen Aufbau aufweist hinsichtlich der oben beschriebenen Aggregate, eine außenumfangsmäßig um die Außenwandung dichtend umlaufende Anschlussringeinrichtung 30, die zwei als Innegewindeeinheit ausgebildete, nebeneinander angeordnete Anschlusseinheiten 31, 32 aufweist. Diese Anschlusseinheiten 31, 32 münden jeweils in einen Ringraum 34, wobei benachbart zu jedem Ringraum 34 zwischen der Innenwandung der Anschlussringeinrichtng 30 und der Außenwandung des Zylinderrohres 12 Dichtringelemente 54 angeordnet sind. Der in Fig. 4 links dargestellte Ringraum 34 mündet in einen Kanal 38, der als durchgehende bohrung senkrecht zur Wandung des Zylinderrohrs 12 ausgebildet ist. Der in Fig. 4 rechts dargestellte Ringraum 34 mündet in einen Kanal 36, der in der Wandung des Zylinderohres 12 zunächst parallel zur Achse 20 verläuft und im rechten Endbereich über die Zylinderboden 24 mit dem zweiten Kolbenringraum 22.2 in Verbindung steht.

[0027] Die Anschlussringeinrichtung 30 kann auch in Seitenwandbereich des Zylinderbodens 24 angeordnet sein. In diesem Fall verläuft der Kanal 38 bereichsweise in der Wandung des Zylinderrohrs 12 parallel zur Achse 20 und mündet in den Ringraum 22.1.

[0028] Die Anschlussringeinrichtung 30 kann in beliebige Drehpositionen gedreht werden, wobei in jeder Drehposition gewährleistet wird, dass über die Anschlusseinheiten 31, 32, die Ringräume 34 und die Kanäle 36, 38 die entsprechenden Kolbenringräume 22.1, 22.1 bedarfsweise mit dem Druckmedium beaufschlagbar sind.

[0029] In Fig. 7 ist schematisch in der Draufsicht ein Lastkraftwagen 60 dargestellt, bei dem die erfindungsgemäßen Kolben-Zylinder-Aggregate 10 eingesetzt werden. Die Darstellung betrifft einen Lastkraftwagen 60 mit Wechselaufbau, der jedoch in Fig. 7 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist. Die Einbauposition der Kolben-Zylinder-Aggregate 10 entspricht der in Fig. 6 dargestellten Lage, das heißt die Kolbenstange 18 fährt oberseitig ein beziehungsweise aus und der Zylinderboden 24 ist unterseitig angeordnet. Die Darstellung in Fig. 7 zeigt, wie beengt die Platzverhältnisse beim Einbau der Kolben-Zylinder-Aggregate 10 sind. So sind die in Fig. 7 am hinteren Ende des Lastkraftwagen 60 angeordneten Kolben-Zyliner-Aggregate 10 zwischen den Rädern 62 und den Längsträgern 64 für den Fahrzeugaufbau angeordnet. Der Montageraum für die vorderen Kolben-Zylinder-Aggregate 10 wird durch vorhandene Kraftstofftanks 66 oder Werkzeugkästen 68 oder sonstige erforderliche weitere Aggregate stark eingeengt.


Ansprüche

1. Kolben-Zylinder-Aggregat (10.1, 10.3, 10.4) mit

- einem Zylinderrohr (12),

- einer ortsfest an einem Bauteil befestigbaren Führungsbuchseneinheit (14),

- einem der Führungsbuchseneinheit (14) gegenüberliegenden, das Zylinderrohr (12) abschließenden Zylinderboden (24),

- einem Kolben (16) mit Kolbenstange (18), der entlang einer zentralen Achse (20) linear versehiebbar ist und mit der Innenwandung des Zylinderrohres (12) zumindest einen Kolbenringraum (22) bildet, wobei der Kolben (16) während der Verschiebung (V) an der Innenwandung des Zylinderrohres (12) entlanggleitet und die Kolbenstange (18) in der Führungsbuchseneinheit (14) gleitet und

- zumindest einer Anschlusseinheit (28, 29) für die Zu-/Abführleitung des Druckmediums,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zylinderrohr (12) zum veränderbaren Positionieren der Anschlusseinheit (28, 29) drehbar (D) um die zentrale Achse (20) ausgebildet ist.


 
2. Kolben-Zylinder-Aggregat (10.2) nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine auf der Außenwandung des Zylinderrohres (12) und um die Achse (20) drehbare Anschlussringeinrichtung (30) vorhanden ist, die die Anschlusseinheit (31, 32) für die Zu-/Abführleitung für das Druckmedium aufweist und die zumindest einen umlaufend dichtend an der Außenwand des Zylinderrohres (12) vorhandenen Ringraum (34) besitzt, der mit der Anschlusseinheit (31, 32) und dem zumindest einen Kolbenringraum (22.1) in Kommunikationsverbindung steht.
 
3. Kolben-Zylinder-Aggregat (10) nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehbarkeit des Zylinderrohres (12) beziehungsweise der Anschlussringeinrichtung (30) auf wenige Umdrehungen begrenzt ist.
 
4. Kolben-Zylinder-Aggregat (10) nach einein oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zylinderrohr (12) beziehungsweise die Anschlussringeinrichtung (30) in seiner beziehungsweise ihrer gedrehten Endlage fixierbar ist.
 
5. Kolben-Zylinder-Aggregat (10.4) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 3, 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsbuchseneinheit (14) ein Außengewinde (40) aufweist, in dem ein Innengewinde (42) des Zylinderrohres (12) drehbar kämmt.
 
6. Kolben-Zylinder-Aggregat (10) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kommunikationsverbindung zwischen Anschlusseinheit (28, 29; 31, 32) und Kolbenringraum (22.1, 22.2) durch in der Wandung des Zylinderrohres (12) vorhandene Kanäle (36, 38) hergestellt ist.
 
7. Kolben-Zylinder-Aggregat (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlusseinheit (28, 29; 31, 32) im Bereich des Zylinderbodens (24) oder im an den Zylinderboden (24) anschließenden Außenwandbereich des Zylinderrohres (12) vorhanden ist.
 
8. Kolben-Zylinder-Aggregat (10) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 3, 4, 5, 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kommunikationsverbindung zwischen Anschlusseinheit (28) und Kolbenringraum (22) über eine außenliegende Leitung (27) hergestellt ist.
 
9. Kolben-Zylinder-Aggregat (10) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kolben-Zylinder-Aggregat (10) als doppelt wirkendes Kolben-Zylinder-Aggregat mit zwei Kolbenringräumen (22.1, 22.2) und entsprechend zwei Anschlusseinheiten (28, 29) ausgebildet ist.
 
10. Lastkraftwagen (60) mit über ansteuerbare Kolben-Zylinder-Aggregate (10) bewegbaren Fahrzeugaufbauten, insbesondere Wechselaufbauten oder Hubladebühnen oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Kolben-Zylinder-Aggregat (10) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche vorhanden ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht