TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von Stromkontaktanordnungen eines Stromschalters
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 nimmt die Erfindung auf einen Stand der
Technik Bezug, wie er aus der DE 19524217 Al bekannt ist. Dort ist ein mit einem gasförmigen
Isolier- und Löschmittel gefüllter Leistungsschalter angegeben, dessen Nennstrom über
eine Kontaktbrücke geführt wird. Die Kontaktbrücke ist drehbar gelagert und über eine
Zugfeder mit der feststehenden Kontaktanordnung verbunden. Beim Öffnen des Leistungsschalters
bildet sich zwischen endseitigen Auflagestellungen der Kontaktbrücke und den beiden
Kontaktanordnungen zeitlich nacheinander je ein Lichtbogen aus, so daß ein ausreichender
Gasdruck entsteht, um auch stromschwache Lichtbögen sicher zu löschen.
[0003] Nachteilig dabei ist, daß bei der Trennung dieses Nennstromkontaktes nur ein Lichtbogen
entsteht und damit für die Kommutation des Stromes auf den Abbrandkontakt nur die
einem Lichtbogen entsprechende Lichtbogenspannnung zur Kommutation zur Verfügung steht.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Die Erfindung, wie sie im Patentanspruch 1 definiert ist, löst die Aufgabe, Stromkontaktanordnungen
eines Stromschalters der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß bei
der Trennung des Schaltkontaktes zwei Unterbrechungen und somit zwei Lichtbögen entstehen.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
definiert.
[0006] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß beim Trennen der Schaltkontakte insgesamt
eine höhere Lichtbogenspannung entsteht, die eine schnellere Kommutation des Stromes
gewährleistet.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können diese Doppel-Stromunterbrechungen
durch einfache Führungselemente erreicht werden, die an einer der beiden Stromkontaktanordnungen
angeordnet sind.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einem Ausschnitt einen Querschnitt der oberen Hälfte von Stromkontaktanordnungen
eines doppeltunterbrechenden Stromschalters in Schließstellung mit einer Kontaktbrücke
mit nockenförmigem Führungselement,
- Fig. 2
- Stromkontaktanordnungen gemäß Fig. 1 in geöffnetem Zustand,
- Fig. 3 und 5
- eine Prinzipdarstellung bzw. eine vereinfachte Schnittdarstellung der oberen Hälfte
von Stromkontaktanordnungen eines doppeltunterbrechenden Stromschalters in Schließstellung
mit einer Kontaktbrücke mit einem Zapfen, der in einem Führungsschlitz drehbar gelagert
ist, und
- Fig. 4 und 6
- Stromkontaktanordnungen gemäß den Fig. 3 und 5 in geöffnetem Zustand.
[0009] Zum Verständnis der Erfindung nicht notwendige Konstruktionselemente sowie das Gehäuse
des Stromschalters sind in den Zeichnungen weggelassen worden. Der Übersichtlichkeit
wegen einstückig dargestellte Teile können in der Praxis aus konstruktiven und fertigungstechnischen
Gründen aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0010] In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0011] Fig. 1 zeigt in einem Ausschnitt eine Schnittdarstellung einer kreiszylindrischen
Nennstrom-Kontaktanordnung eines Leistungsschalters bzw. Stromschalters im Schließzustand,
wobei mit (1) dessen Längsachse bezeichnet ist. Eine bewegliche 1. Stromkontaktanordnung
(K1) und eine feststehende 2. Stromkontaktanordnung (K2) sind durch einen Kontaktfinger
bzw. durch eine Kontaktbrücke (3) stromleitend überbrückt. Diese Kontaktbrücke (3)
ist zwischen einem 1. endseitigen Schaltkontakt (P1), welcher im Schließzustand des
Stromschalters mit der 1. Stromkontaktanordnung (K1) in Druckverbindung steht, und
einem 2. endseitigen Schaltkontakt (P2), welcher im Schließzustand des Stromschalters
mit der 2. Stromkontaktanordnung (K2) in Druckverbindung steht, in einer Ausbuchtung
bzw. einem Brückenführungselement (A) nockenförmig ausgebildet. Der Kontaktdruck wird
mittels einer Druckfeder (4), welche einerseits in einer Aussparung der 2.
[0012] Stromkontaktanordnung (K2) und andererseits in einer Aussparung der Kontaktbrücke
(3) gelagert ist, erzeugt.
[0013] An der 1. Stromkontaktanordnung (K1) ist ein elektrisch isolierendes Stromkontaktführungselement
(2) mit einer endseitigen Kontaktfläche (2A) starr befestigt, z. B. mittels einer
Schraubverbindung. Diese Kontaktfläche (2A) korrespondiert mit dem Brückenführungselement
(A); sie ist im Schließzustand des Stromschalters geringfügig von dem Brückenführungselement
(A) beabstandet.
[0014] Fig. 2 zeigt die Stromkontaktanordnungen des Stromschalters gemäß Fig. 1 in seinem
Öffnungszustand. Gegenüber dem Schließzustand ist die 1. Stromkontaktanordnung (K1)
in Richtung eines Pfeiles (5) nach rechts verschoben und damit auch das Stromkontaktführungselement
(2), welches mit seiner Kontaktfläche (2A) gegen das Brückenführungselement (A) gegen
die Druckwirkung der Druckfeder (4) die Kontaktbrücke (3) nach oben drückt, wobei
die Kontaktbrücke (3) mit einem Brückenanschlag (Al) an einem Gegenanschlag der 2.
Stromkontaktanordnung (K2) anliegt. Beim Öffnen des Stromschalters trennt sich zunächst
der 1. Schaltkontakt (P1) von der 1. Stromkontaktanordnung (K1), ohne daß die Kontaktfläche
(2A) des Stromkontaktführungselementes (2) an dem Brückenführungselement (A) anliegt,
so daß dort ein 1. Lichtbogen (B1) entsteht. Kurz danach kommt die Kontaktfläche (2A)
zur Anlage an das Brückenführungselement (A) und drückt die Kontaktbrücke (3) gegen
die Wirkung der Druckfeder (4) nach oben, bis der Brückenanschlag (Al) zum Anschlag
kommt. Danach entfernt sich der 2. Schaltkontakt (P2) von der 2. Stromkontaktanordnung
(K2), so daß dort ein 2. Lichtbogen (B2) entsteht, der elektrisch in Reihe zum 1.
Lichtbogen (B1) geschaltet ist und somit die Lichtbogenspannung verdoppelt.
[0015] Die Fig. 3 und 5 zeigen eine Prinzipdarstellung und eine Ausführungsvariante von
Stromkontaktanordnungen eines Stromschalters im Schließzustand, bei denen eine Kontaktbrücke
(3'), im Unterschied zur Kontaktbrücke (3) gemäß Fig. 1, als Brückenführungselement
einen zylindrischen Zapfen (8) aufweist, um dessen Achse die Kontaktbrücke (3') drehbar
ist. Dieser Zapfen (8) ist in einem Langloch bzw. Führungsschlitz (7) mit einem unteren
Anschlag (9) in einer an der 2. Stromkontaktanordnung (K2) befestigten Gleitführung
(6) verschiebbar. Die Druckfeder (4) greift rechts vom Drehpunkt des Zapfens (8) an.
Im geschlossenen Zustand wirkt die Kraft der Druckfeder (4) auf die gesamte Kontaktbrücke
(3') derart ein, daß die beiden 1. und 2. Schaltkontakte (P1, P2) an die 1. bzw. 2.
Stromkontaktanordnungen (K1, K2) angedrückt sind. Der Zapfen (8) liegt dabei nicht
am Anschlag (9) an.
[0016] Die Fig. 4 und 6 zeigen Stromkontaktanordnungen des Stromschalters gemäß den Fig.
3 und 5 in seinem Öffnungszustand, wobei der Zapfen (8) am Anschlag (9) des Führungsschlitzes
(7) anliegt. Wenn die 1. Stromkontaktanordnung (K1) beim Schaltvorgang seitwärts nach
rechts verschoben wird, dann wird die rechte Seite der Kontaktbrücke (3') durch die
fortbewegte 1. Stromkontaktanordnung (K1) nicht mehr unterstützt, so daß der 1. Schaltkontakt
(P1) abhebt und trennt. Dabei entsteht dort ein 1. Lichtbogen (B1). Danach fällt die
Kontaktbrücke (3'), von der Druckfeder (4) getrieben, bis ihr Zapfen (8) gegen den
Anschlag (9) anschlägt. Anschließend führt die Kontaktbrücke (3'), unter dem weiterdauernden
Einfluß der Druckfeder (4), eine Drehbewegung aus, die zur Öffnung des 2. Schaltkontaktes
(P2) führt, so daß dort ein 2. Lichtbogen (B2) in Reihe zum 1. Lichtbogen (B1) entsteht.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0017]
- 1
- Längsachse des Stromschalters
- 2
- Stellglied, Stromkontaktführungselement
- 2A
- nockenförmige Kontaktfläche von 2
- 3, 3'
- Kontaktbrücken, Kontaktfinger
- 4
- Feder, Druckfeder, Blattfeder
- 5
- Pfeil
- 6
- Gleitführung
- 7
- Stromkontaktführungselement, Führungsbahn, Führungsschlitz in 6
- 8
- Zapfen in 3'
- 9
- Anschlag von 7
- A
- nockenförmiges Brückenführungselement in 3
- A1
- Brückenanschlag von 3
- B1
- Lichtbogen zwischen P1 und K1
- B2
- Lichtbogen zwischen P2 und K2
- K1
- bewegliche Stromkontaktanordnung
- K2
- feststehende Stromkontaktanordnung
- P1, P2
- endseitige Schaltkontakte von 3, 3'
1. Stromkontaktanordnungen eines Stromschalters
a) mit mindestens einer beweglichen 1. Stromkontaktanordnung (K1),
b) die im geschlossenen Zustand des Stromschalters über eine bewegliche Kontaktbrücke
(3, 3')
c) mit mindestens einer 2. Stromkontaktanordnung (K2) in mechanischer Druckverbindung
steht,
dadurch gekennzeichnet,
d) daß im geöffneten Zustand des Stromschalters die Kontaktbrücke (3, 3') von den
beiden 1. und 2. Stromkontaktanordnungen (K1, K2) getrennt ist und
e) daß die Kontaktbrücke (3, 3') ein Brückenführungselement (A, 8) aufweist, welches
zumindest im geöffneten Zustand des Stromschalters mit einer der Stromkontaktanordnungen
(K1, K2) in mechanischer Verbindung steht.
2. Stromkontaktanordnungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
a) daß das Brückenführungselement (A) zwischen einem 1. endseitigen Schaltkontakt
(P1), welcher im geschlossenen Zustand des Stromschalters mit der 1. Stromkontaktanordnung
(K1) in Druckverbindung steht, und einem 2. endseitigen Schaltkontakt (P2), welcher
im geschlossenen Zustand des Stromschalters mit der 2. Stromkontaktanordnung (K2)
in Druckverbindung steht, nockenförmig ausgebildet ist,
b) daß das Stromkontaktführungselement (2) an der 1. Stromkontaktanordnung (K1) starr
befestigt und
c) elektrisch isolierend ist.
3. Stromkontaktanordnungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
a) daß das Brückenführungselement ein Zapfen (8) ist und
b) daß das Stromkontaktführungselement eine Führungsbahn (7) für diesen Zapfen (8)
in einer Gleitführung (6) ist, welche mit der 2. Stromkontaktanordnung (K2) starr
verbunden ist.