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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
08.05.1991 DE 4115135
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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11.11.1992 Patentblatt 1992/46 |
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Patentinhaber: ALD Vacuum Technologies GmbH |
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63526 Erlensee (DE) |
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Erfinder: |
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- Preisser, Friedrich, Dr. Dipl.-Phys.
W-6467 Büdingen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 226 729 DE-A- 2 851 983 GB-A- 749 992 GB-A- 2 044 804 US-A- 2 779 697
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EP-A- 0 485 686 DE-C- 4 005 710 GB-A- 1 309 257 JP-A- 52 145 343
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- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN, unexamined applications, Field C, Band 5, Nr. 124, 11.
August 1981 THE PATENT OFFICE JAPANESE GOVERNMENT Seite 6 C 66
- G. Spur et al "Handbuch der Fertigungstechnik", Band 4, "Abtragen, Beschichten und
wärmebehandeln". 1987, C. Hanser Verlag, München, S. 722,723,816,817
- H.J. Bergel et al "Werkstoffkunde", 1988, VDI-Verlag, Düsseldorf, S. 27-28
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichmäßigen thermochemischen Karburierung
von Hohlkörpern und Bohrungen oder von außen schwer zugängliche Flächen aufweisenden
Bauteilen aus Stahl mit kohlenstoffabgebenden Gasen bei Temperaturen von 870 bis 1000°C.
[0002] Die thermochemische Behandlung von metallischen Bauteilen zur Herstellung von verschleiß-
und korrosionsbeständigen Randschichten ist im Maschinen- und Getriebebau weit verbreitet.
Als thermochemisches Verfahren kommt beispielsweise das Karburieren für Stähle zur
Anwendung. Bevorzugte Prozeßmedien sind kohlenstoffabgebende Gasgemische, die die
diffusionsfähigen bzw. verbindungsbildenden Substanzen an die Werkstückoberfläche
bei den gewählten Behandlungstemperaturen abgeben. Neben Temperaturen, Gaszusammensetzungen
und Stahlarten sind die Behandlungsergebnisse auch von der Form der Bauteile und von
der Art der Chargierung innerhalb der Wärmebehandlungsanlage und der Durchströmung
der Charge mit dem kohlenstoffabgebenden Gas abhängig.
[0003] Trotz langjähriger Erfahrungen und zahlreicher Verfahrensmodifikationen ist es technisch
und wirtschaftlich nur bedingt möglich, in solchen Gasgemischen kompliziert geformte
Bauteile an von außen schwer zugänglichen Innenflächen aufzukohlen. Darunter werden
z.B. Stahlteile mit Hinterschneidungen, Innenbohrungen oder Sacklöchern, beziehungsweise
Düsenkörper mit zu härtenden Innenflächen verstanden. Die mangelnde Gleichmäßigkeit
zwischen Innen- und Außenflächen ist mit der mangelnden Verfügbarkeit des kohlenstoffabgebenden
Gases innerhalb der Hohlkörper zu begründen. Das Gas füllt zwar den Hohlraum, jedoch
verarmt dieses Prozeßgas an kohlungsfähigem Material, da der Gausaustausch mit der
Umgebung nicht erfolgt, weil innerhalb des Hohlkörpers die Strömungsgeschwindigkeit
des Gases nahe Null ist. Üblicherweise wird mit Gasdrücken von 0,1 MPa absolut gearbeitet,
das heißt unter Normaldruck.
[0004] Auch ein periodischer Druckwechsel im Unterdruckbereich, wie er zum Beispiel in der
US-A-4,160,680 beschrieben ist, verbessert die Kohlungsschichten an schwer zugänglichen
Flächen nur unwesentlich.
[0005] Weiterhin ist aus der DE-A-28 51 983 ein Verfahren zum gleichmäßigen Aufkohlen von
mit Bohrungen versehenen und unterschiedliche Wandstärken aufweisenden Hohlkörpern
bekannt, bei dem Teile des Hohlkörpers abgedeckt bzw. einer geringeren Kohlungsaktivität
ausgesetzt werden. Dieses Verfahren ist jedoch sehr zeitaufwendig und bedienungsunfreundlich.
[0006] Eine Reihe von bekannten Verfahren betrifft die Gasnitrierung von Bauteilen aus Stahl
unter Druck.
[0007] Die JP-A-52-145 343 wird das Nitrieren von Kasettenrecordergehäusen mit Ammoniak
unter Druck beschrieben. Auch das Nitrierverfahren nach der DE-A-0 485 686 für Stahlwerkstücke
arbeitet unter Druck. Die US-A-2 779 697 beschreibt ein Verfahren, bei dem Stähle
in gasförmigem Ammoniak unter Druck in einem Druckgefäß nitriert werden. In der GB-A-749
992 wird ebenfalls ein Nitrierverfahren für Stahloberflächen geoffenbart, wobei Ammoniak
unter Druck eingesetzt wird.
[0008] Aus der EP-A-0 226 729 ist ein Verfahren zur Aufkohlung von Wälzlagerbauteilen bekannt,
wobei die Aufkohlung bei Temperaturen von 800 bis 1000° mit Methan und/oder Propan
als kohlenstoffabgebenden Gasen stattfindet.
[0009] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur gleichmäßigen
thermochemischen Karburierung von Hohlkörpern und Bohrungen oder von außen schwer
zugängliche Flächen aufweisenden Bauteilen aus Stahl mit kohlenstoffabgebenden Gasen
bei Temperaturen von 870 bis 1000° C zu entwickeln, das einfach durchzuführen ist
und gleichmäßige Behandlungsschichten auch an den von außen schwer zugänglichen Flächen
liefert.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Behandlung bei Drucken
oberhalb 0,2 MPa stattfindet.
[0011] Zum Karburieren verwendet man vorzugsweise Methan oder Methangemische. Außerdem ist
es vorteilhaft, die Behandlung mit dem kohlenstoffabgebenden Gas unter konstantem
Druck durchzuführen.
[0012] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei einer Verdichtung des Kohlungsgases
während der Behandlungsphase auf Drücke größer als 0,2 MPa die genannten Schwierigkeiten
nicht auftreten. Der höhere Druck des Kohlungsgases innerhalb eines Hohlkörpers bewirkt
eine schnelle und vollständige Ausbildung von Randschichten. Die im Kohlungsgas gespeicherte
Menge des reaktiven Stoffes ist ausreichend, die typischerweise erforderlichen Einhärtetiefen
beziehungsweise Verbindungsschichtdicken zu erzeugen. Eine Verarmung innerhalb des
Hohlraumes an reaktiven Stoffen tritt zwar ein, jedoch nicht bis auf diejenige Konzentration,
in der zum Beispiel das Wachstum von Verbindungsschichten gestört ist. Die Konzentration
des Kohlungsgases ist innen und außen jeweils so hoch, daß die Abgabe von Kohlenstoff
an das Behandlungsgut die insgesamt verfügbare Konzentration weniger vermindert als
bei Behandlung unter Normaldruck oder Unterdruck. Je weiter der Behandlungsdruck oberhalb
0,2 MPa liegt, desto geringer wird die prozentuale Änderung der Zusammensetzung des
Prozeßgases durch Diffusion ins beziehungsweise Reaktion mit dem Werkstück. Dadurch
werden auch die bislang bekannten unerwünschten Unterschiede zwischen Innen- und Außenflächen
von zu behandelnden Hohlkörpern eliminiert.
[0013] Dies bedeutet, daß Unterschiede zwischen Innen- und Außenflächen sehr klein werden.
Zusätzliche Gaseindüsung oder Gasumwälzung im Innenraum ist daher nicht erforderlich.
[0014] Die Drucke bewegen sich im allgemeinen zwischen 0,2 und 10 MPa, wobei die obere Druckgrenze
abhängig ist von dem zur Verfügung stehenden Ofen.
[0015] Folgendes Beispiel soll die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens verdeutlichen:
[0016] Eine Einspritzdüse aus einem Werkstoff 16MnCr5 wird in einem druckfesten Ofen mit
Methan bei 0,8 MPa während 2 Stunden bei 930° C karburiert. Die Einspritzdüsen sind
dabei als Schüttgut im Chargenraum ohne besondere Anordnung oder Ausrichtung plaziert.
Nach Abschluß der Behandlung wird die Dicke der Kohlungsschicht außen auf der Düse
und in der Innenbohrung gemessen. Es ergeben sich gleichmäßige Aufkohlungstiefen innen
und außen.
[0017] Bemerkenswert ist, daß die Austrittsbohrungen der Düse an der Düsenspitze mit einem
Ausgangsdurchmesser von 0,2 mm und einer Länge von 1,5 mm in den Innenflächen durchkarburiert
sind. Die Schichtdicke ist gleich der Schichtdicke in der gesamten Innenbohrung der
Düse.
[0018] Die hohe Konzentration an reaktiven Elementen im Behandlungsgas, ermöglicht eine
dichte Packung der Chargeneinzelteile. Bislang müssen zur gleichmäßigen Behandlung
der Einzelteile gewisse, empirisch ermittelte Abstände zwischen den Einzelteilen eingehalten
werden. Diese Abstände lassen sich bei Drücken > 0,2 MPa verringern, ohne daß die
Gleichmäßigkeit der Schichten darunter leidet.
[0019] Zum Aufkohlen lassen sich alle bekannten Aufkohlungsgase verwenden.
1. Verfahren zur gleichmäßigen thermochemischen Karburierung von Bauteilen aus Stahl
mit von außen schwer zugänglichen Innenflächen, wie Teile mit Hinterschneidungen,
Sacklöcher oder Düsenkörper, mit kohlenstoffabgebenden Gasen bei Temperaturen von
870 bis 1000° C,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung bei Drucken oberhalb 0,2 MPa stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Methan verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung unter konstantem Druck stattfindet.
1. A process for the uniform thermochemical carburization of components composed of steel
having inner surfaces poorly accessible from the exterior, such as components with
undercuts, blind holes or nozzle bodies, with carbon-emitting gases at temperatures
of 870 to 1000°C, characterised in that the treatment takes place at pressures exceeding
0.2 MPa.
2. A process according to claim 1, characterised in that methane is used.
3. A process according to claim 1 or 2, characterised in that the treatment takes place
under constant pressure.
1. Procédé de carburation ou cémentation thermochimique uniforme de pièces constitutives
en acier avec des surfaces internes difficilement accessibles de l'extérieur, comme
des pièces à contre-dépouilles, des trous borgnes ou des corps de buses, avec des
gaz cédant du carbone à des températures de 870 à 1000°C,
caractérisé en ce que
le traitement a lieu en des pressions supérieures à 0,2 MPa.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'
on utilise du méthane.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
le traitement a lieu sous pression constante.