[0001] Die Erfindung betrifft ein granulares Tensidcompound aus Natriumsilikat und weiteren
Bestandteilen, ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung.
[0002] Kristalline schichtförmige Natriumsilikate (Schichtsilikate), insbesondere solche
der Formel NaMSi
xO
2x+1·yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind, haben sich als
geeignete Ersatzstoffe für die Gerüststoffe Phosphat und Zeolith, vorwiegend in Wasch-
und Reinigungsmitteln, erwiesen.
[0003] Die Verwendung der vorgenannten kristallinen Schichtsilikate zur Enthärtung von Wasser
wird beispielsweise in der EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate
sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt.
[0004] Bevorzugte Einsatzstoffe sind sowohl beta- als auch delta-Natriumdisilikate (Na
2Si
2O
5·yH
2O), wobei beta-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren der PCT/WO 91/08171
erhalten werden kann.
[0005] Ein kommerziell erhältliches kristallines Natriumdisilikat, welches der oben genannten
Formel entspricht, ist beispielsweise das SKS-6 der Clariant GmbH. Dieses Produkt
setzt sich aus den verschiedenen polymorphen Phasen des Natriumdisilikates zusammen
und besteht somit aus alpha-Dinatriumdisilikat, beta-Dinatriumdisilikat und delta-Dinatriumdisilikat.
Bevorzugt ist ein möglichst hoher Gehalt an delta-Dinatriumdisilikat. Als kommerzielles
Produkt können auch Anteile an nichtkristallisiertem Natriumsilikat enthalten sein.
[0006] Üblicherweise werden die vorgenannten Natriumdisilikate zusammen mit Tensiden in
den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Hierzu gehören auch die bekannten anionischen
linearen Alkylbenzolsulfonate (auch als LAS bezeichnet).
[0007] Die vorgenannten bekannten anionischen linearen Alkylbenzolsulfonate (LAS) werden
im allgemeinen in flüssiger wasserhaltiger Form im Waschmittelherstellprozess in einem
Sprühtrocknungsprozess zusammen mit anderen Waschmittelinhaltsstoffen wie Soda, Wasserglas
etc. in eine pulverförmige trockene Form gebracht. Das Material besitzt in der Regel
eine geringe Schüttdichte, da die Sprühtröpfchen sich im Sprühturm infolge der Wasserverdampfung
ausdehnen und Hohlkugeln bilden. Diese Produktform macht die Herstellung von Compact-Waschmitteln
schwierig und dem resultierenden Pulver fehlt es auch an einer guten Fließfähigkeit,
was den Transport im Waschmittelherstellprozess erschwert.
[0008] Der Sprühtrocknungsprozess ist überdies energieaufwendig, da alle Komponenten zu
in einen wassrigen Slurry in Wasser gelöst werden müssen und dieses Wasser energieaufwendig
im Sprühturm verdampft werden muß. Die erforderliche Schüttdichte kann meist nur durch
einen weiteren zusätzlichen Agglomerierungsschritt erreicht werden.
[0009] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, Tensidcompounds zur Verfügung zu stellen,
die eine hohe Fließfähigkeit aufweisen. Es ist ebenfalls Aufgabe der Erfindung, lineare
Alkylbenzolsulfonate von der flüssigen Form in eine feste, granulare gut fließfähige
Form zu überführen.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein granulares Tensidcompound aus Natriumsilikat
und weiteren Bestandteilen der eingangs genannten Art, dadurch gekennzeichnet, daß
es
20 bis 95 Gew.-% Natriumsilikat und
5 bis 80 Gew.-% mindestens eines linearen Alkylbenzolsulfonats
enthält, einen mittleren Teilchendurchmesser ≥ 50 µm und einen ff
C-Wert ≥ 7 aufweist.
[0011] Bevorzugt weist das erfindungsgemäße granulare Tensidcompound einen mittleren Teilchendurchmesser
≥ 150 µm auf.
[0012] Besonders bevorzugt weist das erfindungsgemäße granulare Tensidcompound einen mittleren
Teilchendurchmesser ≥ 300 µm auf.
[0013] Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße granulare Tensidcompound 60 bis 80 Gew.-%
Natriumsilikat und 20 bis 40 Gew.-% mindestens eines linearen Alkylbenzolsulfonats.
[0014] Bevorzugt weist das erfindungsgemäße granulare Tensidcompound einen ff
C-Wert ≥ 10 auf.
[0015] Die vorgenannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
eines granularen Tensidcompounds aus Natriumsilikaten und weiteren Bestandteilen,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein feinteiliges kristallines Natriumdisilikat mit
einem Teilchendurchmesser d
90 ≤ 150 µm mit mindestens einem linearen Alkylbenzolsulfonat vermischt.
[0016] Bevorzugt weist das feinteilige kristalline Natriumdisilikat einen Teilchendurchmesser
von d
90 ≤ 100 µm auf.
[0017] Besonders bevorzugr weist das feinteilige kristalline Natriumdisilikat einen Teilchendurchmesser
von d
90 ≤ 50 µm auf.
[0018] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen granularen Tensidcompounds
zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln einschließlich Geschirrspülmitteln.
[0019] Die Erfindung betrifft ebenfalls Wasch- und Reinigungsmittel, die ein erfindungsgemäßes
granularen Tensidcompounds, insbesondere neben anderen Inhalts-, Wirk- und Hilfsstoffen,
enthalten. Bei den nachfolgenden Mengenangangaben gilt daher, daß diese gegebenenfalls
- auch wenn nicht immer ausdrücklich erwähnt - durch die üblichen Inhalts-, Wirk-
und Hilfsstoffe für Wasch- und Reinigungsmittel auf die Summe von 100 Gew.-% zu bringen
sind.
[0020] Bevorzugt enthalten solche Wasch- und Reinigungsmittel 1 bis 80 Gew.-% des erfindungsgemäßen
granularen Tensidcompounds.
[0021] Bevorzugt enthalten solche Wasch- und Reinigungsmittel 1 bis 80 Gew.-% Zeolith und
1 bis 80 Gew.-% des erfindungsgemäßen granularen Tensidcompounds.
[0022] Bevorzugt enthalten solche Wasch- und Reinigungsmittel 1 bis 80 Gew.-% Zeolith, 1
bis 80 Gew.-% kristallines Natriumschichtsilikat und 1 bis 80 Gew.-% des erfindungsgemäßen
granularen Tensidcompounds.
[0023] Bei dem vorgenannten Verfahren läßt sich kommerzielles kristallines Natriumdisilikat
SKS-6 ebenso wie das eingesetzte feinteilige kristalline Natriumdisilikat in geeigneten
Mischern mit LAS-Lösung zu einem Tensidcompound verarbeiten.
[0024] Geeignete Mischer können sein: Pflugscharmischertypen der Fa. Lödige, Ringspaltmischertypen
der Fa. Lödige, (z.B. Typ CB30), Flexomix-Mischertypen der Fa. Schugi, Ringspaltmischer
Typ HEC der Fa. Niro, Ringschichtmischer (z.B. Typ K-TTE4) der Fa. Drais/Mannheim,
Eirich-Mischer (z.B. Typ R02), Teischig-Mischer (Typ WPA6), Zig-Zag-Mischer der Fa.
Niro.
[0025] Die zunächst entstehende wasserhaltige Produktmischung wird in einem geeigeten Trockner
getrocknet. Erfindungsgemäße Trockner können sein: Fließbetttrockner der Fa. Hosokawa
Schugi (Typen: Schugi Fluid-Bed, Vometec Fließbett-Trockner), Wirbelbetttrockner der
Fa. Waldner bzw. der Fa. Glatt, Turbo-Flugschichttrockner der Fa. Waldner, Spin-flash-Trockner
der Fa. Anhydro sowie Trommeltrockner.
[0026] Bevorzugt sollte der Trockner durch eine geeignete Bewegung des Materials die Agglomerierung
zu einem granularen Material unterstützen. Die Agglomerierung in diesem Stadium durchzuführen
führt zu einheitlicheren Produkten, als das fortgesetzte Mischen im Mischer.
[0027] Auch dann erhält man eine Agglomerierung. Jedoch ist die Körnung weniger einheitlich
und es treten starke Verklebungen und Verbackungen auf.
[0028] Bevorzugte Betriebsbedingungen im Fließbetttrockner sind: Lufteintrittstemperatur
120-180 °C, Produkttemperatur ca. 60 °C.
[0029] Wie zuvor beschrieben, wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich die vorgenannten
Tensidcompounds je nach Art des eingesetzten Silikates in ihrer Fließfähigkeit stark
unterschieden.
[0030] Nimmt man einen gleichen Gehalt an linearem Alkylbenzolsulfonat im Tensidcompound
als gegeben an, so zeigein erfindungsgemäße granulare Tensidcompounds, hergestellt
aus feinteiligem Natriumdisilikat mit einem d
90-Wert unter 150µm, bevorzugt unter 100µm und besonders bevorzugt unter 50µm überraschenderweise
sehr viel bessere Fließfähigekeiten als Tensidcompounds mit gröberem Silikat-Ausgangsmaterial.
Solche Tensidcompounds aus feinteiligem kristallinem Natriumdisilkat und linearem
Alkylbenzolsulfonat sind somit wesentlich vorteilhafter für den Waschmittelherstellprozess
als Tensidcompounds, die mit grobteiligem Natriumdisilikat hergestellt werden.
[0031] Ist andererseits ein gewisses Fließverhalten vorgegeben, so kann mit feinteiligem
kristallinem Natriumdisilikat eine wesentlich größere Menge an linearem Alkylbenzolsulfonat
in die granulare, gut fließfähige Form gebracht werden als mit grobteiligem kristallinem
Natriumdisilikat.
[0032] Die erfindungsgemäßen Tensidcompounds sind in in der ganzen Bandbreite der heute
gängigen Pulverwaschmittel einsetzbar. Bevorzugt bringt man den Schichtsilikatanteil
und besonders bevorzugt den LAS-Anteil in der Formulierung über die erfindungsgemäßen
Tensidcompounds ein.
[0033] Die Beispiele 6 bis 9 zeigen, daß die erfindungsgemäßen Tensidcompounds (hergestellt
mit feinteiligem kristallinem Natriumsilikat) in Waschmittelformulierungen vorteilhaft
einsetzbar sind und hinsichtlich der für den Waschmittelbuilder wichtigen Hauptkenngröße
"anorganische Inkrustierungen" Tensidcompounds aus grobteiligem kristallinem Natriumsilikat
gleichwertig sind.
[0034] Der wesentliche Vorteil von Tensidompounds aus feinteiligem kristallinen Natriumsilikat
ist die bessere Fließfähigkeit des resultierenden Tensidcompounds und die Möglichkeit
zum Verzicht auf die energie- und kostenaufwendige Sprühturmtechnologie.
[0035] Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen granularen Tensidcompounds wurde anhand folgender
Meßmethoden bestimmt.
Bestimmung der Kornverteilung durch Siebanalyse
[0036] In eine Siebmaschine der Fa. Retsch werden die Einsätze mit gewünschten Sieben eingesetzt.
Dabei nimmt die Maschenweite der Siebe von oben nach unten ab. 50 g des zu untersuchenden
Pulvers werden aufdas weiteste Sieb aufgegeben. Durch die Schwingbewegung der Siebmaschine
wird das Pulvermaterial durch die verschiedenen Siebe befördert. Die Rückstände auf
den Sieben werden ausgewogen und rechnerisch auf die Materialeinwaage bezogen. Aus
den Werten können d
50- und d
90-Werte berechnet werden.
Fließfähigkeit
[0037] Die Fähigkeit von Pulvern und Granulaten frei beweglich, rieselfähig zu sein bezeichnet
der Fachmann als Fließfähigkeit. Dies ist eine sehr wichtige Kenngröße, denn sie ist
ein Maß wie gut das Material handhabbar, d.h. transportierbar, in Gebinden lagerfähig
und vor allem den Gebinden wieder entnehmbar ist. Für die Herstellung moderner Waschmittel
in Pulver- oder Granulatform müssen bereits die Rohstoffe eine Reihe von vorteilhaften
Eigenschaften aufweisen. Sowohl das Waschmittel selbst (entspricht der Summe aller
Inhaltstoffe) als auch die Zwischenstufen bei der Herstellung müssen eine ausreichend
hohe Fließfähigkeit besitzen, um eine gute Handhabung bei der Waschmittelherstellung
und auf dem Weg zum und beim Verbraucher zu sichern. Unter guter Handhabung versteht
man zum Beispiel den einfachen Transport des Materials bei der Herstellung (rieselfähig),
das Unterbleiben von Verklumpungen und Anbackungen bei der Herstellung und schließlich
auch in der Endverpackung.
[0038] Die Fließfähigkeit von Schüttgütern kann mit Hilfe des ff
c-Wertes charakterisiert werden. Die Messung der Fließeigenschaften wird in einem Ringschergerät
durchgeführt. Dazu wird eine Materialprobe in der zylindrischen Ringmesskammer unter
Einwirkung einer Spannung und gleichzeitiger Drehung des Kammerbodens gegen den Kammerdeckel
verfestigt. Zur besseren Kraftübertragung sind an Kammerboden und -deckel Mitnehmerbleche
angebracht Dann wird die Spannung bestimmt, bei der das das Material durch die Torsionsbewegung
gerade schon geschert wird. Dies wird von D. Schulze in Chem.-Ing.-Techn.
67 (1995) 60-68 beschrieben. Der ff
c-Wert ist gleich dem Quotienten von Verfestigungsspannung Sigma
1 durch die Schüttgutfestigkeit Sigma
c.
[0039] Hiernach markieren ff
c-Werte von 2 bis 4 kohäsive Schüttgüter, Werte von 4 bis 10 leicht fließende und Werte
über 10 frei fließende Produkte.
Herstellung von Compounds aus feinteiligem kristallinem Natriumdisilikat und linearem
Alkylbenzolsulfonat (LAS)
[0040] In einem Mischer des Typs M 20MK der Fa. Lödige werden 1750 g SKS-6 Pulver vorgelegt.
Unter kontinuierlichem Mischen werden als lineares Alkylbenzolsulfonat 1000g Marlon
A 375 (Fa. Hüls) zügig zugetropft. Es wird 1/2 min nachgemischt. Das Produkt wird
in einem Labortrockner der Fa. Retsch 25min bei 100°C Lufteintrittstemperatur getrocknet,
dann (als Granulat) über ein Sieb mit einer Machenweite von 1180 µm gesiebt und der
geringe Überkornanteil verworfen.
Herstellung der Testwaschmittel
[0041] Die optischen. Aufheller werden in einem Viertel der Nonionic-Menge angerührt und
im Haushalts-Multimixer (Fa. Braun) mit der Hälfte der Sodamenge gemischt. Im Pflugscharmischer
der Fa. Lödige wird der Rest Soda und die Gesamtmengen Zeolith und Polymer 15 Minuten
bei 300 U/Min. gemischt. Dann wird die Hälfte des restlichen Nonionic in 5 Minuten
aufgesprüht. Dann wird das SKS-6 zugegeben und 10 Minuten gemischt. Dann wird die
restliche zweite Hälfte Nonionic in weiteren 5 Minuten aufgesprüht. Schließlich werden
Anionic, Seife, Antischaum, Phosphonat und Opt. Aufheller zugegeben und 10 Minuten
bei 300 U/Min. nachgemischt. Im Taumelmischer wird die Mischung aus dem Lödigemischer
unter geringer Scherbelastung mit Perborat, TAED und Enzymen versetzt und 15 Minuten
vermischt.
[0042] Es ist selbstverständlich auch möglich, die Reihenfolge der Zusammengabe der Substanzen
zu ändern.
Waschversuche
[0043] In einer haushaltsüblichen Waschmaschine (Typ: Novotronic 927 WPS, Fa. Miele) werden
bei 60°C und einer Wasserhärte von 18°dH spezielle Testgewebe mit diesem Testwaschmittel
bei einer Dosierung von 65g/Waschgang wiederholt (15 mal) gewaschen. Den Testgeweben,
dies sind insbesondere ein Baumwollfrottee- (Fa. Vossen), jeweils ein Baumwolldoppelripp-,
Polyester/Baumwolle-Mischgewebe (Typ 20A) und Standardbaumwollgewebe (Typ 10A)der
Fa. Wäschereiforschung Krefeld Testgewebe GmbH und ein Standardbaumwollgewebe der
Eidgenössischen Materialprüfanstalt St. Gallen, Schweiz, wird weiterer Wäscheballast
(3,75 kg) beigefügt. Nach 15 Wäschen wird vonjedem der Gewebe eine Probe genommen
und diese in einem Muffelofen bei einer Temperatur 1000 °C und einer Zeitdauer von
24 Stunden verascht.
Beispiel 1 (Vergleich)
[0044] Auf ein elektrisches Schwingsieb (Typ TMA 3070 der Fa. Siemens) mit einem Metallsieb
der Maschenweite 1000 um werden portionsweise 10 kg kommerziell erhältliches SKS-6
(Clariant GmbH, Frankfurt) aufgegeben. Das Ausgangsmaterial hat nach dieser Siebanalyse
folgende Kornverteilung:
>1000 µm: 5,5 %
> 500 µm: 19,8 %
> 300 µm: 27,9 %
> 150 µm: 42,2 %
> 75 µm: 63,2 %
d50 =122 µm
d90 =843 µm
[0045] Als Unterkorn wurden ca. 9 kg SKS-6 Pulver mit folgender Kornverteilung (Siebanalyse)
erhalten:
>1000 µm: 0,2 %
> 850 µm: 0,4 %
> 710 µm: 2,15 %
> 500 µm: 6,9 %
> 300 µm: 13,7 %
> 150 µm: 26,9 %
d50 = 68µm
d90 = 321 µm
[0046] Der Siebrückstandstest ergab 91,3 % Rückstand.
Nach der allgemeinen Vorschrift "Herstellung von Compounds aus feinteiligem kristallinem
Natriumdisilikat" wurde dieses grobteilige Produkt mit Marion A 375 zu einem Tensidcompound
verarbeitet. Das Ausgangsmaterial haue einen ffc-Wert von 10,0, das Tensidcompound
von 6,1. Das Tensidcompound ist also schlechter fließfähig als das Ausgangsmaterial.
Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 2 (Vergleich)
[0047] SKS-6 Pulver wurde wie in Beispiel 1 gesiebt. Das Ausgangsmaterial haue folgende
Phasenverteilung: alpha-Dinatriumdisilikat 5,6 %, beta-Dinatriumdisilikat 2,3 %, delta-Dinatriumdisilikat
90,4 %, amorpher Anteil 1,4 % (Gew.-%).
Es haue nach Siebanalyse folgende Kornverteilung:
>1000 µm: 3,4 %
> 500 µm: 17,5 %
> 300 µm: 26,6 %
> 150 µm: 44,6 %
> 75 µm: 65,9 %
d50 =131 µm
d90 =766 µm
[0048] Als Unterkorn wurden ca. 8 kg SKS-6 Pulver mit folgender Kornverteilung (Siebanalyse)
erhalten.
>500 µm: 0,1 %
>300 µm: 9,1 %
>150 µm: 29,8 %
>100 µm: 51,7 %
d50 = 81 µm
d90 = 245 µm
[0049] Der Siebrückstandstest ergab 86,9 % Rückstand.
Nach der allgemeinen Vorschrift "Herstellung von Compounds aus feinteiligem kristallinem
Natriumdisilikat" wurde dieses grobteilige Produkt mit Marlon A 375 zu einem Tensidcompound
verarbeitet. Das Tensidcompound hatte einen ffc-Wert von 5,6. Die weiteren Analysendaten
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 3 (Vergleich)
[0050] SKS-6 Pulver wurde wie in Beispiel 1 gesiebt. Das Ausgangsmaterial hafte folgende
Phasenverteilung: alpha-Dinatriumdisilikat 10,8 %, beta-Dinatriumdisilikat 4,4 %,
delta-Dinatriumdisilikat 79,4 %, amorpher Anteil 5,4 %.
Es hatte nach Siebanalyse folgende Kornverteilung:
>1000 µm: 4,4 %
> 500 µm: 18,3 %
> 300 µm: 26,9 %
> 150 µm: 43,6 %
> 75 µm: 64,4 %
d50 =127 µm
d90 =799 µm
[0051] Das Überkorn wurde in einer Kugelmühle 3 h mit einer Kugelmühle U 280A0 der Fa. Welte
gemahlen, die innen metallausgekleidet ist und deren Trommel sich mit ca. 50 U/min
dreht. Als Mahlkörper werden 44kg Porzellankugeln mit Durchmessern von 1,8, 2,9, 3,5
und 5cm eingesetzt. Darm wurde noch einmal gesiebt. Die Unterkornfraktionen, insgesamt
9 kg, wurden vereinigt und hauen folgende Kornverteilung (Siebanalyse):
>150 µm: 13,8 %
>75 µm: 44,3 %
>63 µm: 54,3 %
>53 µm: 67,1 %
d50 = 72 µm
d90 = 157 µm
[0052] Der Siebrückstandstest ergab 73,5 % Rückstand.
Nach der allgemeinen Vorschrift "Herstellung von Compounds aus feinteiligem kristallinem
Natriumdisilikat" wurde dieses grobteilige Produkt mit Marlon A 375 zu einem Tensidcompound
verarbeitet. Das Tensidcompound haue einen ffc-Wert von 6,8. Die weiteren Analysendaten
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 4 (Erfindung)
[0053] 10 kg SKS-6 Pulver wurden analog Beispiel 3 gemahlen. Es haue nach Siebanalyse folgende
Kornverteilung:
>1000 µm: 3,9 %
> 500 µm: 19,5 %
> 300 µm: 28,8 %
> 150 µm: 47,1 %
> 75 µm: 68,6 %
d50 =140 µm
d90 =805 µm
[0054] Das erhaltene Mahlprodukt (ca. 10 kg) besitzt folgende Kornverteilung (Microtrac):
>53 µm: 0,5 µm
>33 µm: 10 µm
>20 µm: 30,6 µm
d50 = 11,9 µm
d90 = 33,9 µm
[0055] Das Mahlprodukt hatte folgende Phasenverteilung: alpha-Dinatriumdisilikat 22,0 %,
beta-Dinatriumdisilikat 12,1 %, delta-Dinatrium-disilikat 65,3 %, amorpher Anteil
0,6 %. Der Siebrückstandstest ergab 20,3 % Rückstand.
Nach der allgemeinen Vorschrift "Herstellung von Compounds aus feinteiligem kristallinem
Natriumdisilikat" wurde dieses feinteilige Produkt mit Marion A 375 zu einem Tensidcompound
verarbeitet. Das Ausgangsmaterial haue einen ffc-Wert von 5,6, das Tensidcompound
von 10,0. Das Tensidcompound ist also besser fließfähig als das Ausgangsmaterial.
Die weiteren Analysendaten sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 5 (Erfindung)
[0056] In einer Aeroplex-Fließbeu-Gegenstrahlmühle der Fa. Hosokawa-Alpine AG (Typ AFG-200)
wurde bei einem Materialeintrag von 6-10 kg/h und einer Sichterscheibendrehzahl von
6000 U/min SKS-6 gemahlen. Es haue nach Siebanalyse folgende Kornverteilung:
>1000 µm: 5,8 %
> 500 µm: 20,0 %
> 300 µm: 28,3 %
> 150 µm: 45,5 %
> 75 µm: 68,6 %
d50 =135 µm
d90 =852 µm
[0057] Das erhaltene Mahlprodukt (ca. 600 kg) ergab folgende Kornverteilung (Microtrac):
d50 = 5,5 µm
d90 = 12 µm
[0058] Das Mahlprodukt haue folgende Phasenverteilung: alpha-Dinatriumdisilikat 10,6 %,
beta-Dinatriumdisilikat 6,9 %, delta-Dinatrium-disilikat 80,3 %, amorpher Anteil 2,3
%.Der Siebrückstandstest ergab 21,1 % Rückstand.
Nach der allgemeinen Vorschrift "Herstellung von Compounds aus feinteiligem kristallinem
Natriumdisilikat" wurde dieses feinteilige Produkt mit Marlon A 375 zu einem Tensidcompound
verarbeitet. Das Tensidcompound haue einen ffc-Wert von 12,3. Die weiteren Analysendaten
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1
| Merkmale der Tensidcompounds |
| |
Bsp.1 |
Bsp.2 |
Bsp.3 |
Bsp.4 |
Bsp.5 |
| Gehalt Silikat |
66,7 |
66,4 |
66,5 |
65,9 |
62,7 |
| Gehalt LAS |
32,9 |
33,3 |
32,6 |
33,7 |
36,5 |
| Trockenverlust [%] |
0,40 |
0,29 |
0,88 |
0,41 |
0,83 |
| Glühverlust [%] |
27,37 |
27,56 |
27,60 |
28,04 |
30,75 |
| Kornanteil > 1180 µm [%] |
0,71 |
0,35 |
0,21 |
0,68 |
0,00 |
| Kornanteil > 1000 µm [%] |
8,62 |
2,40 |
3,39 |
12,38 |
0,74 |
| Kornanteil > 710 µm [%] |
45,84 |
18,04 |
23,69 |
39,14 |
12,30 |
| Kornanteil > 425 µm [%] |
88,02 |
66,15 |
74,19 |
68,39 |
42,90 |
| Kornanteil > 212 µm [%] |
99,25 |
98,19 |
99,12 |
96,16 |
80,28 |
| Kornanteil > 150 µm [%] |
99,85 |
99,79 |
99,69 |
99,19 |
85,97 |
| Kornanteil > 150 µm [%] |
0,15 |
0,21 |
0,31 |
0,81 |
14,03 |
| d50-Wert [µm] |
681,9 |
520,7 |
561,5 |
604,2 |
384,5 |
| Fließfähigkeit [ffc] |
6,1 |
5,6 |
6,8 |
10,0 |
12,3 |
| Fließfähigkeit des |
10,0 |
- |
- |
5,6 |
- |
| Ausgangsmaterials [ffc] |
|
|
|
|
|
| LAS = lineares Alkylbenzolsulfonat |
Beispiel 6 (Erfindung)
[0059] Entsprechend der allgemeinen Vorschrift "Herstellung der Testwaschmittel" wurde ein
Test-Compact-Vollwaschmittel mit 27,4 Gew.-% Tensidcompound aus Beispiel 5 und 13,8
Gew.-% kommerziell käuflichem SKS-6 Pulver (das entpricht 31 Gew.-% an Silikat und
10 Gew.-% an linearem Alkylbenzolsulfonat) hergestellt. In Modellwaschversuchen entsprechend
der allgemeinen Vorschrift "Waschversuche" wurde die Bildung von anorganischen Inkrustierungen
untersucht. Der Mittelwert der Asche-Werte aller fünf Gewebe beträgt 1,7 %.
Beispiel 7 (Erfindung)
[0060] Entsprechend der allgemeinen Vorschrift "Herstellung der Testwaschmittel" wurde ein
Test-Compact-Colorwaschmittel mit 20,8 Gew.-% Tensidcompound aus Beispiel 4 und 21,3
Gew.-% kommerziell käuflichem SKS-6 Pulver (das entspricht 35 Gew.-% an Silikat und
7 Gew.-% an linearem Alkylbenzolsulfonat) hergestellt. In Modellwaschversuchen entsprechend
der allgemeinen Vorschrift "Waschversuche" wurde die Bildung von anorganischen Inkrustierungen
untersucht. Der Mittelwert der Asche-Werte aller fünf Gewebe beträgt 1,9 %.
Beispiel 8 (Erfindung)
[0061] Entsprechend der allgemeinen Vorschrift "Herstellung der Testwaschmittel" wurde ein
Test-Compact-Vollwaschmittel mit 27,4 Gew.-% Tensidcompound aus Beispiel 5 und 3,1
Gew.-% kommerziell käuflichem SKS-6 Pulver hergestellt (das entspricht 20,3 Gew.-%
an Silikat und 10 Gew.-% an linearem Alkylbenzolsulfonat). In Modellwaschversuchen
entsprechend der allgemeinen Vorschrift "Waschversuche" wurde die Bildung von anorganischen
Inkrustierungen untersucht. Der Mittelwert der Asche-Werte aller fünf Gewebe betrug
1,9 %.
Beispiel 9 (Vergleich)
[0062] Entsprechend der allgemeinen Vorschrift "Herstellung der Testwaschmittel" wurde ein
Test-Compact-Vollwaschmittel mit 30,4 Gew.-% Tensidcompound aus Beispiel 1 hergestellt
(das entspricht 20,3 Gew.-% an Silikat und 10 Gew.-% an linearem Alkylbenzolsulfonat).
In Modellwaschversuchen entsprechend der allgemeinen Vorschrift "Waschversuche" wurde
die Bildung von anorganischen Inkrustierungen untersucht. Der Mittelwert der Asche-Werte
aller fünf Gewebe beträgt 2,2 %.
Tabelle 2
| Zusammensetzung der Testwaschmittel |
| |
Bsp.6 |
Bsp.7 |
Bsp.8 |
Bsp.9 |
| Zeolith A |
0 |
0 |
10,7 |
10,7 |
| SKS-6 |
13,8 |
21,3 |
3,1 |
0 |
| Compound |
27,4 |
20,8 |
27,4 |
30,4 |
| Polymer |
5 |
5 |
5 |
5 |
| Soda |
15,8 |
0 |
15,8 |
15,8 |
| Bicarbonat |
0 |
15 |
0 |
0 |
| Percarbonat |
18 |
0 |
0 |
0 |
| Perboratmonohydrat |
0 |
0 |
18 |
18 |
| Perborattetrahydrat |
0 |
0 |
0 |
0 |
| TAED |
5 |
0 |
5 |
5 |
| Lineares Alkylbenzolsulfonat |
0 |
0 |
0 |
0 |
| Nonionics |
8 |
10 |
8 |
8 |
| Seife |
2 |
1,5 |
2 |
2 |
| Entschäumer |
1 |
0,5 |
1 |
1 |
| Enzym I |
1,5 |
1 |
1,5 |
1,5 |
| Enzym II |
1,5 |
1 |
1,5 |
1,5 |
| Opt. Aufheller I |
0,25 |
0 |
0,25 |
0,25 |
| Opt. Aufheller II |
0,25 |
0 |
0,25 |
0,25 |
| Phosphonat |
0,5 |
0 |
0,5 |
0,5 |
| Natriumcitrat |
0 |
2 |
0 |
0 |
| Polyvinylpyrrolidon |
0 |
1 |
0 |
0 |
| Soil release Polymer |
0 |
1 |
0 |
0 |
| CMC |
0 |
1 |
0 |
0 |
| Sulfat |
Rest |
Rest |
Rest |
Rest |
| Dosierung [g/Wäsche] |
65 |
65 |
65 |
65 |
| Asche [%] |
1,7 |
1,9 |
1,9 |
2,2 |
Eingesetzte Substanzen:
[0063]
- Zeolith A:
- Wessalith P, Fa. Degussa
- SKS-6:
- Schichtsilikat SKS-6 Pulver, Fa. Clariant
- Polymer:
- Sokalan CP5, Fa. BASF
- Soda:
- Schwersoda, Fa. Matthes&Weber
- Bicarbonat:
- Fa. Solvay
- Percarbonat:
- Oxyper C, Fa. Solvay Interox
- Perboratmonohydrat:
- Fa. Degussa
- Perborat tetrahydrat:
- Fa. Degussa
- TAED:
- TAED 4049, Fa. Clariant
- Lineares Alkylbenzolsulfonat:
- Marlon A 375, Fa. Hüls
- Nonionics:
- Genapol OAA 080, Fa. Clariant
- Seife:
- Liga Grundseife HM11E
- Entschäumer:
- 11.Plv.ASP3, Fa. Wacker
- Enzym I:
- Termamyl 601, Fa. Solvay Enzymes
- Enzym II:
- Savinase 6.0 TW, Fa. Solvay Enzymes
- Optischer Aufheller I:
- Tinopal CBS-X, Fa. Ciba
- Optischer Aufheller II:
- Tinopal DMS-X, Fa. Ciba
- Phosphonat:
- Dequest 2041, Fa. Monsanto
- Natriumcitrat:
- Fa. Fluka
- Polyvinylpyrrolidon:
- Sokalan HP50, Fa. BASF
- Soil release Polymer:
- SRC 1, Fa. Clariant
- CMC:
- Tylose 2000, Fa. Clariant
- Sulfat:
- Leichtsulfat, Fa. Solvay
1. Granulares Tensidcompound aus Natriumsilikat und weiteren Bestandteilen, dadurch gekennzeichnet,
daß es 20 bis 95 Gew.-% Natriumsilikat und 5 bis 80 Gew.-% mindestens eines linearen
Alkylbenzolsulfonats enthält, einen mittleren Teilchendurchmesser ≥ 50 µm und einen
ffC-Wert ≥ 7 aufweist.
2. Granulares Tensidcompound nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es einen mittleren
Teilchendurchmesser ≥ 150 µm aufweist.
3. Granulares Tensidcompound nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es einen
mittleren Teilchendurchmesser ≥ 300 µm aufweist.
4. Granulares Tensidcompound nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es 60 bis 80 Gew.-% Natriumsilikat und 20 bis 40 Gew.-% mindestens
eines linearen Alkylbenzolsulfonats enthält.
5. Granulares Tensidcompound nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es einen ffC-Wert ≥ 10 aufweist.
6. Verfahren zur Herstellung eines granularen Tensidcompounds aus Natriumsilikaten und
weiteren Bestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein feinteiliges kristallines
Natriumdisilikat mit einem Teilchendurchmesser d90 ≤ 150 µm mit mindestens einem linearen Alkylbenzolsulfonat vermischt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das feinteilige kristalline
Natriumdisilikat einen Teilchendurchmesser d90 ≤ 100 µm aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das feinteilige kristalline
Natriumdisilikat einen Teilchendurchmesser d90 ≤ 50 µm aufweist.
9. Verwendung von granularen Tensidcompounds nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5 zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln einschließlich Geschirrspülmitteln.
10. Wasch- und Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es 1 bis 80 Gew.-% des granularen
Tensidcompounds nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 enthält.
11. Wasch- und Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es 1 bis 80 Gew.-% Zeolith
und 1 bis 80 Gew.-% des granularen Tensidcompounds nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5 enthält.
12. Wasch- und Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es 1 bis 80 Gew.-% Zeolith,
1 bis 80 Gew.-% kristallines Natriumschichtsilikat und 1 bis 80 Gew.-% des granularen
Tensidcompounds nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 enthält.