[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für die Prüfung von Münzen
in einem Münzgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Induktive Anordnungen zur Münzprüfung sind seit langem bekannt. Ein typischer induktiver
Sensor besteht aus einer Primärspule und einer Sekundärspule, durch deren Magnetfeld
die Münzen hindurchlaufen. Je nach Beschaffenheit findet eine Dämpfung des Primär-
bzw. Sekundärsignals statt. Die Dämpfung ist auch abhängig von der gewählten Frequenz
des Primärsignals. Bei einer hohen Frequenz und einem unmagnetischen Material findet
ein sog. Skineffekt statt, und die bei einem derartigen Signal verursachte Dämpfung
läßt eine Aussage über die Oberflächenbeschaffenheit der Münze zu. Bei niedrigen Frequenzen
dringt das Feld weiter in die Münze ein, so daß eine Aussage über die Art des Materials
im Inneren der Münze und auch über ihre Dicke getroffen werden kann.
[0003] In manchen Fällen kommt es darauf an, dem Sendesignal eine bestimmte Kurvenform zu
verleihen, beispielsweise ein Rechteck- oder Dreiecksignal zu verwenden. Derartige
Signale erzeugen eine Mehrzahl von gerad- oder ungeradzahligen Harmonischen, die jeweils
von der Münze gedämpft werden, jedoch stark frequenzabhängig. Bei einer älteren Anmeldung
(DE 197 26 449) wird diese Tatsache ausgenutzt, um mit einem einzigen induktiven Sensor
eine Mehrzahl von Münzeigenschaften zu testen.
[0004] Eine derartige Schaltungsanordnung setzt jedoch für eine genaue Bestimmung voraus,
daß Temperatur und andere Einflüsse nicht so auf das Sendesignal bzw. Sendefeld einwirken,
daß es gegenüber dem Signal des Signalgebers verfälscht ist. Denn die Auswerteschaltung
muß stets davon ausgehen, daß die ermittelten Dämpfungskurven solche sind, denen vorgegebene
Sendekurven entsprechen. Ist dies nicht mehr der Fall, leidet die Auswertung.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung zu schaffen,
bei der die in der Primärspule induzierte Spannung gleich der Eingangsspannung ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist eine dritte Spule vorgesehen, die
mit der Primärspule induktiv gekoppelt ist, wobei das Signal der dritten Spule so
auf das Sendesignal des Signalgebers einwirkt, daß das Signal mit dem Sendesignal
übereinstimmt.
[0008] Die in der dritten Spule induzierte Spannung wirkt als Gegenkopplungssignal und bewirkt,
daß die in der Primärspule induzierte Spannung gleich der Spannung ist, mit der die
Primärspule angesteuert wird (Sendesignal). Im Leerlauf wird mithin die Empfängerspule
(Sekundärspule) vom selben magnetischen Fluß wie die Primärspule durchsetzt, wodurch
auch in dieser Spule die induzierte Spannung die gleiche Kurvenform wie in der Primärspule
aufweist. Lediglich die Amplitude ist bedingt durch die verminderte Kopplung kleiner.
[0009] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Signalgeber über ein
Operationsverstärker auf die Primärspule geschaltet ist und das Signal der dritten
Spule aufden anderen Eingang des Operationsverstärkers geschaltet wird.
[0010] Eine besonders einfache Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die dritte Spule
als weitere Wicklung auf den Wickelkörper für die Primärspule gewickelt ist. Die Primärspule
kann im übrigen ein Ferritkern aufweisen oder auch als Luftspule ausgeführt sein.
Das Sendesignal ist vorzugsweise eine Rechteck- oder Dreieckspannung. Es kann jedoch
auch ein Impuls beliebiger Form sein.
[0011] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ermöglicht eine vorgebbare Kurvenform für
das Sendefeld, die über den gesamten Temperaturbereich konstant ist. Es ist daher
möglich, unabhängig von Störeinwirkungen Materialuntersuchungen an den Münzen mit
oberwellenhaltigen Feldern durchzuführen.
[0012] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0013] Die einzige Figur zeigt eine Schaltungsanordnung nach der Erfindung.
[0014] In der Zeichnung ist eine Primärspule 10 dargestellt, die magnetisch mit einer Sekundärspule
12 gekoppelt ist. Zwischen den Spulen 10, 12 befindet sich der Laufweg einer nicht
dargestellten Münze. Bei der Durchquerung des Magnetfeldes durch die Münze erfolgt
eine Dämpfung des Magnetfeldes und damit eine Änderung des Sekundärsignals an der
Sekundärspule 12. Eine dritte Spule 14 ist auf den gleichen Wickelkern wie die Primärspule
10 gewickelt und lastfrei geschaltet. Die in ihr induzierte Spannung wird auf den
negativen Eingang eines Operationsverstärkers 16 gegeben, dessen positiver Eingang
mit einem Signalgeber 18 verbunden ist. Der Signalgeber erzeugt z. B. eine Rechteckspannung.
[0015] Die in der Spule 14 induzierte Spannung L
14dφ/dt wird mithin als Gegenkopplungssignal auf den Differenzverstärker 16 gegeben.
Dadurch wird bewirkt, daß das Ausgangssignal des Operationsverstärkers 16 gleich dem
Eingangssignal ist, unabhängig davon, ob Temperaturänderungen aufgetreten sind oder
eine Bedämpfung der Primärspule 10 stattgefunden hat. Im Leerlauf ist mithin der Spannungsverlauf
des Signal an der Sekundärspule 12 mit dem des Sendesignals des Signalgebers 18 gleich.
1. Schaltungsanordnung für die Prüfung von Münzen in einem Münzgerät, mit einem Signalgeber,
der eine Primärspule mit einem periodischen Sendesignal speist, einer mit der Primärspule
induktiv gekoppelten Sekundärspule, wobei das magnetische Feld zwischen den Spulen
von den Münzen durchquert wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Spule (14)
induktiv mit der Primärspule (10) gekoppelt ist, wobei das Signal der dritten Spule
(14) so auf das Sendesignal des Signalgebers (18) einwirkt, daß das Signal mit dem
Sendesignal übereinstimmt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (18)
über einen Operationsverstärker (16) auf die Primärspule (10) geschaltet ist und das
Signal der dritten Spule (14) auf den anderen Eingang des Operationsverstärkers geschaltet
wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Primärspule
(10) und dritte Spule (14) auf einem gemeinsamen Wickelkörper gewickelt sind.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Primärspule einen Ferritkern aufweist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Primärspule eine Luftspule ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sendesignal eine Rechteck- oder Dreieckspannung ist.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sendesignal ein Impuls beliebiger Form ist.