[0001] Die Erfindung betrifft eine Schalterkombination aus einem elektrischen Kippschalter
und einem weiteren elektrischen Schalter, nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Insbesondere zur Steuerung eines Tempomats eines Motorrads ist eine Schalterkombination
bekannt, aus einem elektrischen Kippschalter, der aus einer Mittelstellung in zwei
Kippstellungen verschwenkt werden kann und sich selbsttätig wieder in Mittelstellung
zurückstellt und einem weiteren elektrischen Schalter, der zwei verschiedene Schaltstellungen
einnehmen kann. Eine solche Schalterkombination wird zur Steuerung eines Tempomats
an den Motorrädern des Typs Ultra Classic E-Glide des Herstellers Harley-Davidson
verwendet. Der weitere Schalter ist ein Ein-/Ausschalter mit zwei Schaltstellungen,
zum Beispiel als Kippschalter ausgebildet. Er dient zum Ein- bzw. Ausschalten der
Tempomatfunktion. Der elektrische Kippschalter, der aus seiner Mittelstellung in zwei
Kippstellungen verschwenkt werden kann und sich selbsttätig wieder in die Mittelstellung
zurückstellt dient dazu, die einzelnen Funktionen des Tempomats anzusteuern. Befindet
sich der elektrische Kippschalter in seiner Mittelstellung, wird der Status quo beibehalten.
Das heißt, es wird entweder eine bestimmte vorher eingestellte Geschwindigkeit gefahren
oder der Tempomat ist außer Betrieb. Das letztere, wenn durch Betätigung des Gasdrehgriffs,
der Bremse oder der Kupplung des Fahrzeugs die Tempomatfunktion ausgeschaltet wurde.
Allerdings muß, um überhaupt einen dieser beiden Betriebszustände des Tempomaten zu
erreichen, dieser am weiteren elektrischen Schalter durch Einschalten in Betrieb gesetzt
worden sein. Steht der weitere elektrische Schalter auf Aus, so ist überhaupt keine
Tempomatfunktion anwählbar und die Geschwindigkeitssteuerung des Motorrads erfolgt
ausschließlich über den Gasdrehgriff und die Bremse.
[0003] Bei über den weiteren elektrischen Schalter eingeschaltetem Tempomat wird durch die
Bewegung des elektrischen Kippschalters aus seiner Mittelstellung heraus in die eine
Endlage, ein momentan gefahrener Geschwindigkeitswert als Sollgeschwindigkeit eingespeichert,
oder bei längerem Halten des Schalters in dieser Endlage, das Fahrzeug kontinuierlich
beschleunigt. Ein Verschwenken des elektrischen Kippschalters in die andere Endlage
verzögert das Fahrzeug kontinuierlich oder setzt einen gespeicherten Sollgeschwindigkeitswert,
der zum Beispiel durch Drehen am Gasdrehgriff für eine gewisse Zeit außer Funktion
gesetzt wurde, wieder in Funktion.
[0004] Die beiden Schalter zur Steuerung des Tempomats sind optisch nicht als Einheit zu
erkennen, deshalb erfordert die Bedienung des Tempomats erhöhte Aufmerksamkeit durch
den Fahrer. So zum Beispiel muß beim Bedienen des elektrischen Kippschalters vorher
geprüft werden, ob der weitere elektrische Schalter in Einschaltstellung steht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektrische Schalterkombination bereitzustellen,
die einfach zu bedienen ist und bei der durch die Anordnung der einzelnen Schalter,
deren Zusammenwirken und gemeinsame Funktion ohne weiteres Zutun sofort erkenntlich
ist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Nach der Erfindung ist eine elektrische Schalterkombination, aus einem elektrischen
Kippschalter, der aus einer Mittelstellung in zwei Kippstellungen verschwenkt werden
kann und sich selbsttätig wieder in die Mittelstellung zurückstellt, und aus einem
weiteren elektrischen Schalter, der mindestens zwei verschiedene Schaltstellungen
einnehmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere elektrische Schalter ein Schiebeschalter
ist, dessen weiteres Betätigungsorgan mit dem Betätigungsorgan des Kippschalters in
gegenseitiger Abhängigkeit steht, indem das weitere Betätigungsorgan des Schiebeschalters
in wenigstens einer Schaltstellung das Betätigungsorgan des Kippschalters in seiner
Mittelstellung mechanisch blockiert.
[0008] Das hat den Vorteil, daß das Zusammenwirken der beiden elektrischen Schalter und
deren gemeinsame Funktionsweise visuell sofort erkannt wird. Außerdem kann, wenn der
Schiebeschalter als Ein-/Ausschalter verwendet wird, für den Kippschalter eine andere
elektrische Schaltungsvernetzung vorgesehen werden, da der Kippschalter mechanisch
durch den Schiebeschalter blockiert wird und so seine Betätigung bereits eingeschränkt
ist.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung stehen die Bewegungsrichtungen des
Betätigungsorgans und des weiteren Betätigungsorgans senkrecht aufeinander und das
weitere Betätigungsorgan des Schiebeschalters umgreift in einer von zwei Schaltstellungen
das Betätigungsorgan des Kippschalters in seiner Mittelstellung mindestens teilweise
formschlüssig.
[0010] Insbesondere zur Steuerung eines Tempomats ist diese Schalterkombination günstig
gewählt. Der elektrische Schiebeschalter blockiert in einer seiner Endstellungen den
Kippschalter formschlüssig, wobei der Schiebeschalter sich in seiner Aus-Stellung
befindet. So ist der abgeschaltete Tempomat sofort visuell erkennbar und gleichzeitig
sind seine Stellorgane mechanisch blockiert.
[0011] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist eine Kontrolleuchte
vorgesehen, die vom weiteren Betätigungsorgan des Schiebeschalters in einer seiner
Schaltstellungen abgedeckt wird.
[0012] Eine Kontrolleuchte, die den Einschaltzustand durch Beleuchtung anzeigt, ist vorteilhafterweise
so plaziert, daß sie durch den Schiebeschalter im Ausschaltzustand abgedeckt wird.
Hierdurch wird zusätzlich visuell deutlich, daß der Schiebeschalter sich auf Aus befindet.
Außerdem entsteht so eine kompakte Schalteinheit mit Kontrolleuchte, die sehr günstig
im Griffbereich eines Motorradfahrers am Motorradlenker angebracht werden kann.
[0013] Eine Prinzipdarstellung und zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind
in der nachfolgenden Beschreibung mit der zugehörigen Zeichnung dargestellt. Es zeigen
- Figur 1
- die Prinzipdarstellung der Schalterkombination, in der das Zusammenwirken der Betätigungsorgane
deutlich wird,
- Figur 2
- eine Schalterkombination zur Steuerung eines Tempomats eines Motorrads und
- Figur 3
- eine Schalterkombination entsprechend Figur 2 in anderer Ausführung.
[0014] Jede Figur zeigt die jeweilige Schalterkombination in den zwei verschiedenen Schaltstellungen
Ein / Aus.
[0015] Von einer elektrischen Schalterkombination sind in den Figuren 1 bis 3 ausschließlich
die Betätigungsorgane dargestellt. Die Funktionsweise der elektrischen Schalter selbst
ist nicht Gegenstand der Erfindung und daher nicht gezeichnet und nicht näher erläutert.
Es sei nur so viel erwähnt, daß diese Schalter, was ihren Aufbau bezüglich der elektrischen
Funktion betrifft, ohne weiteres von einem Fachmann aufgebaut werden können, unter
Verwendung bekannter elektrischer Schalteinrichtungen.
[0016] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen ein Betätigungsorgan 1 eines elektrischen Kippschalters,
das aus einer gezeichneten Mittelstellung in zwei Kippstellungen verschwenkt werden
kann. Die Kipprichtungen sind in den Figuren 2 und 3 angedeutet dargestellt durch
die Schalteraufschriften für die Funktionen SET und RES, die bei der Ansteuerung eines
Tempomats üblich sind. Wird das Betätigungsorgan 1 des Kippschalters kurzfristig nach
oben verschwenkt in Richtung SET, so wird ein neuer Geschwindigkeitssollwert gesetzt.
Bei längerem Verweilen in dieser Verschwenkposition beschleunigt das Fahrzeug kontinuierlich
bis zu einem Geschwindigkeitswert, der dann gespeichert wird, wenn das Betätigungsorgan
1 losgelassen wird und deshalb selbsttätig wieder in seine Mittelstellung zurückkehrt.
[0017] Wird das Betätigungsorgan 1 des elektrischen Kippschalters in Richtung der Aufschrift
RES bewegt, so wird ein gespeicherter Geschwindigkeitssollwert verwendet, nämlich
der, der vor der Betätigung einer Bremse oder eines Gasdrehgriffs oder einer Kupplung
des Motorrads, die die Tempomatfunktion abschaltet, eingestellt war. Bei längerem
Auslenken des Betätigungsorgans 1 in Richtung RES verzögert das Fahrzeug kontinuierlich
bis auf einen Geschwindigkeitssollwert, der der Geschwindigkeit beim Loslassen des
Betätigungsorgans 1 entspricht. Die Rückstellung des Betätigungsorgans 1 in die gezeichnete
Mittelstellung erfolgt selbsttätig
[0018] Eine Kontrolleuchte 2 und zusätzlich die Aufschrift ON zeigt an, daß die Tempomatfunktion
eingeschaltet ist.
[0019] Wird ein Schiebeschalter, als weiterer elektrischer Schalter, von dieser Stellung,
in der die Tempomatfunktion eingeschaltet ist, senkrecht zur Bewegungsrichtung des
Betätigungsorgans 1 in dessen Richtung bewegt, so schiebt sich ein weiteres Betätigungsorgan
3 des Schiebeschalters mit einer Ausnehmung 4 über eine Ausbuchtung 5 am Betätigungsorgan
1 des elektrischen Kippschalters. Dadurch wird das Betätigungsorgan 1 teilweise formschlüssig
vom weiteren Betätigungsorgan 3 umgriffen.
[0020] Das Betätigungsorgan 1 des elektrischen Kippschalters kann nun nicht mehr nach oben
oder unten ausgelenkt werden, es ist in seiner Mittelstellung fixiert. Die Kontrolleuchte
2 und die Aufschrift ON sind abgedeckt durch das weitere Betätigungsorgan 3 des Schiebeschalters.
Zusätzlich wird die Aufschrift OFF vom weiteren Betätigungsorgan 3 des Schiebeschalters
freigegeben. Dieser befindet sich in seiner Endstellung, in der der Tempomat ausgeschaltet
ist, das heißt, dessen Ansteuerung nicht möglich ist. Das wird visuell auch dadurch
deutlich, daß das Betätigungsorgan 1 für den elektrischen Kippschalter durch das weitere
Betätigungsorgan 3 des Schiebeschalters blockiert ist und an seiner Auslenkung gehindert
wird.
1. Schalterkombination, insbesondere zur Steuerung eines Tempomats eines Motorrads, mit
einem elektrischen Kippschalter, der aus einer Mittelstellung in zwei Kippstellungen
verschwenkt werden kann und sich selbsttätig wieder in die Mittelstellung zurückstellt,
und mit einem weiteren elektrischen Schalter, der mindestens zwei verschiedene Schaltstellungen
einnehmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere elektrische Schalter ein Schiebeschalter
ist, dessen weiteres Betätigungsorgan (3) mit dem Betätigungsorgan (1) des Kippschalters
in gegenseitiger Abhängigkeit steht, indem das weitere Betätigungsorgan (3) des Schiebeschalters
in wenigstens einer Schaltstellung das Betätigungsorgan (1) des Kippschalters in seiner
Mittelstellung mechanisch blockiert.
2. Schalterkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsrichtungen
des Betätigungsorgans (1) und des weiteren Betätigungsorgans (3) senkrecht aufeinander
stehen und daß das weitere Betätigungsorgan (3) des Schiebeschalters in einer von
zwei Schaltstellungen das Betätigungsorgan (1) des Kippschalters in seiner Mittelstellung
mindestens teilweise formschlüssig umgreift.
3. Schalterkombination nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kontrolleuchte
(2) vorgesehen ist, die vom Betätigungsorgan (3) des Schiebeschalters in einer der
Schaltstellungen abgedeckt wird.