(19)
(11) EP 0 980 652 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.2000  Patentblatt  2000/08

(21) Anmeldenummer: 99810690.0

(22) Anmeldetag:  30.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A41D 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.08.1998 CH 169298

(71) Anmelder: Wolf, Erich
7310 Bad Ragaz (CH)

(72) Erfinder:
  • Wolf, Erich
    7310 Bad Ragaz (CH)

(74) Vertreter: Hasler, Erich, Dr. et al
c/o Riederer Hasler & Partner, Patentanwälte AG, Bahnhofstrasse 10
7310 Bad Ragaz
7310 Bad Ragaz (CH)

   


(54) Weste


(57) Ein Jagd-, Fischer- oder Wandergilet (11) ist mit einer Innentasche (41) zur Aufnahme von Wärmespendern und/oder einer abnehmbaren Aussentasche (19) im Nierenbereich des Giletträgers ausgerüstet. Am rückwärtigen Schulterbereich des Rückenteils (13) des Gilets (11) sind bei beiden Schultern Befestigungsschlaufen (25) angeordnet, an denen mit Riemen ein zusätzliches Kleidungsstück befestigt werden kann.







Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Weste, insbesondere eine ärmellose Weste für das Sportfischen und/oder die Jagd, mit einem den Rücken eines Trägers weitgehend abdeckenden Rückenteil.

[0002] Von Fischern, Wanderern und Jägern werden gerne ärmellose Westen in teilweise unterschiedlicher Ausstattung getragen. Es wird daran insbesondere die nutzungsspezifische Ausstattung mit Taschen auf der Vorderseite der Weste geschätzt. Die Westen sind überdies eine in der Regel angemessene Bekleidung, welche den für den aktiven Träger nötigen reduzierten Wärmeschutz am Oberkörper bietet, die Bewegungsfreiheit und Transpiration jedoch wenig behindert. Die bekannten Westen erfüllen jedoch nicht alle Anforderungen, welche ein Jäger, Fischer oder Wanderer an sie stellt. Nachteilig ist insbesondere, dass mit bekannten Weste schlecht auf Wetterveränderungen reagiert werden kann. Weder bieten sie einen ausreichenden Regenschutz, noch verschaffen sie dem Sportler ausreichenden Wärmeschutz, wenn er z.B. am noch sehr kühlen Morgen regungslos auf Lauer liegt. Daher muss trotz einer Vielzahl von vorhandenen Taschen ein Eintagesrucksack für Pullover, Regenschutz, aber auch Zwischenverpflegung, Fernglas, topografische Karten etc. mitgeführt werden.

[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Weste zu schaffen, welche die obigen Nachteile wenigstens teilweise mildert. Es soll der Tragkomfort und Nutzen der Weste erhöht werden. Insbesondere soll der Wärmeschutz in der auf Kälte empfindlichsten Gegend, der Nieren- und Lendenregion, verbessert werden und regulierbar sein, wobei die Notwendigkeit des Mitführens eines separaten Behälters für wärmende und schützende Kleidung möglichst vermieden werden soll.

[0004] Dies wird bei einer Weste der eingangs erwähnten Gattung dadurch erreicht, dass wenigstens eine Innentasche am Rückenteil vorgesehen ist, welche so angeordnet ist, dass sie in die Nieren/Lendenregion eines Trägers fällt, und/oder eine abnehmbare Aussentasche am Rückenteil vorgesehen ist, welche so angeordnet ist, dass sie die Nieren/Lendenregion eines Trägers überdeckt. Beide Merkmale ermöglichen die Regulierung der Körperabstrahlung im Nierenbereich. Die Merkmale sind auch kombinierbar, wobei die Aussentasche auch nicht abnehmbar sein kann, wenn eine Innentasche vorgesehen ist.

[0005] Sind beide Merkmale, Aussentasche und Innentasche, vorgesehen, so überdeckt die Aussentasche die Innentasche. Dadurch ist der Wärmespender in der Innentasche zur Aussenseite hin isoliert. Wenn die Aussentasche abnehmbar ist, so kann sie zur thermischen Regulation abgenommen werden. Das Abnehmen der Tasche kann auch dem besseren Zugriff zu den darin verstauten Gegenständen dienen, oder dazu, kein störendes oder zerbrechliches Gepäckstück zwischen Rücken und z.B. einer Autositzlehne zu haben.

[0006] Die Weste weist überdies vorteilhaft zwei Befestigungsvorrichtungen im rückwärtigen Schulterbereich zur Befestigung eines Gegenstandes an der Weste auf. Dies Befestigungsvorrichtung kann aus zwei Riemen oder Ösen über jedem Schulterblatt bestehen. Vorgezogen werden jedoch wenigstens zwei Schlaufen, von denen je eine in den beiden rückwärtigen Schulterbereichen am Rückenteil angeordnet ist. Die Schlaufen können aus dem gleichen Material wie die Weste gefertigt sein, tragen nicht auf, und an Ihnen kann mittels Riemen ein beinahe beliebiger Gegenstand an optimaler Stelle befestigt werden. Dadurch dass es zwei Schlaufen in den Schulterbereichen sind, ist der Gegenstand stabil befestigt, d.h. er schwenkt nicht bei jedem Schritt des Trägers hin und her, und liegt in einem zum Tragen angenehmen Bereich des Körpers des Westenträgers. Mit vier Schlaufen, an jeder Schulter zwei in Einschlaufrichtung des Riemens hintereinander angeordneten Schlaufen, kann der Gegenstand auch gegenüber einer Auf- und Abbewegung besser stabilisiert werden, so dass der Westenträger auch bei Sprüngen die Last kaum spürt.

[0007] Vorteilhaft ist die Innentasche in zwei nebeneinander angeordnete Taschen unterteilt, oder es sind zwei Innentaschen vorgesehen, welche jede den Abmessungen eines Wärmeelementes entspricht. Im Handel erhältliche Wärmebeutel oder Taschenheizungen sind kissenartig flach und weisen eine Grösse von ca. 10 x 15 cm auf. Die Innentaschen können entsprechend stehend oder liegend angeordnet sein. Vorteilhaft sind sie im Bereich der Nieren angeordnet.

[0008] Die Aussentasche weist vorteilhaft einen Traggriff auf, damit sie unabhängig von der Weste handlich getragen werden kann. Sie kann dazu auch einen Schultertragriemen aufweisen. Sie weist vorzugsweise ein Taschenabteil mit einer seitlichen Zugangsöffnung auf. Die seitliche Öffnung ermöglicht dem Westenträger den Eingriff in das Taschenabteil, während die Aussentasche am Rückenteil der Weste befestigt ist.

[0009] Auch eine derartige Weste ohne Innen- bzw. Aussentasche, jedoch mit wenigstens zwei Befestigungsvorrichtungen im rückwärtigen Schulterbereich zur Befestigung eines Gegenstandes an der Weste, ermöglicht bereits eine verbesserte thermische Abstimmung zwischen Weste und wechselnden Bedürfnissen des Trägers. An den wenigstens zwei Schlaufen, von denen je eine in den beiden rückwärtigen Schulterbereichen am Rückenteil angeordnet ist, kann ein Pullover und/oder ein Regenschutz befestigt werden. Dieser ist dadurch stets griffbereit an der Weste angeschnallt. Die Wärmeregulation kann durch Aufbinden oder Überziehen des mitgeführten Kleidungsstückes geschehen. Wiederum wird durch mehr oder weniger warm Halten der Nierenregion der Wärmeverlust des Westenträgers reguliert, indem Teile in dieser Region von der Weste entfernt oder an der Weste angeordnet werden.

[0010] Zwecks einer stabilen Befestigung sind die Schlaufen vorteilhaft etwa in einer Linie angeordnet, so dass Befestigungsbänder etwa parallel zur Richtung des Rückgrates einer die Weste tragenden Person in die Schlaufen eingeführt werden können. Für den Tragkomfort sind die Befestigungsvorrichtungen vorteilhaft im Bereich des oberen Randes der Schulterblätter einer die Weste tragenden Person am Rückenteil angeordnet.

[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Beispielen näher erläutert. Es zeigt
Figur 1:
eine perspektivische Skizze einer ärmellosen Jagdweste mit abnehmbarer Aussentasche und Befestigungsschlaufen im Schulterbereich,
Figur 2:
eine Skizze einer abgenommenen Aussen- oder Rückentasche,
Figur 3:
eine schematische Darstellung einer Wanderweste mit einer geteilten Innentasche für Wärmebeutel,
Figur 4:
eine perspektivische Rückenansicht einer Fischerweste mit integrierter Rückentasche, zwei Innentaschen für Wärmespender und doppelten Befestigungsschlaufen.


[0012] Die ärmellose Weste oder das Gilet 11 aus Figur 1 besitzt am Rückenteil 13 einen etwa in der Höhe von zwei Dritteln der Rückenteillänge, quer über die Schulterblätter des Giletträgers verlaufenden Reissverschluss 15 unter einer Deckleiste 17. Mit dem Reissverschluss 15 ist eine abnehmbare Rücken- oder Aussentasche 19 am Gilet 11 befestigt.

[0013] Die Aussentasche 19 ist an ihrem dem Reissverschluss gegenüber liegenden Rand zudem mit Druckknöpfen 20 nahe am Giletsaum befestigt. Sie dehnt sich über den gesamten Rücken des Trägers zwischen dessen Schulterblättern und etwa dem oberen Beckenrand aus. Dadurch ist mit der Rückentasche der Nierenbereich und die Lendenwirbelsäule geschützt. Die Rückentasche 19 besitzt ein erstes Abteil 21, welches von beiden Seiten her über Eingrifföffnungen 23 zugänglich ist. Eine der Eingrifföffnungen ist aufgrund des Blickwinkels nicht sichtbar. Ein zweites Abteil 25 ist auf dieses erste Abteil 21 der Rückentasche 19 aufgenäht. Die Öffnung dieses zweiten Abteils 25 liegt unter einer Lasche 27. Die Lasche 27 ist ihrerseits durch die Abdeckleiste 17 etwas überdeckt, so dass Wasser von den Schulterbereichen über die Abdeckleiste, die Lasche 27 und das zweite Abteil 25 der Rückentasche 19 abperlt. Die Lasche 27 ist mit zwei Bändern 29 und Kunststoff-Schnappverschlüssen zugebunden. Unter diese Bänder 29 lässt sich z.B. ein Kleidungsstück binden. An der Lasche 27 ist ein Traggriff 31 festgenäht.

[0014] Über der Rückentasche 19, d.h. näher den Schulterpartien 33 als die Befestigung der Rückentasche, sind zwei Schlaufen 35 in der Art von Gürtelschlaufen am Rückenteil 13 befestigt. Durch die Schlaufen 35 sind Bänder hindurchziehbar, mit denen ein Gegenstand, z.B. eine Regenjacke oder ein erlegter Haase, auf die Schultern gebunden werden kann.

[0015] Die Rückentasche ist abnehmbar. In Figur 2 ist eine Rückentasche 19 in abgenommenem Zustand dargestellt. Im Gegensatz zur Rückentaschen in Figur 1, deren erstes Abteil mit Druckknöpfen verschlossen werden kann, weist die Rückentasche 19 in Figur 2 einen Reissverschluss an der Eingrifföffnung 23 zum ersten Abteil 21 auf. Die Lasche 27 ist mit Druckknöpfen 20 am Taschenkörper befestigbar. Das zweite Abteil ist mit einem Reissverschluss verschliessbar. Die Rückentasche 19 ist in abgenommenem Zustand als Tragetasche verwendbar, da sie einen Traggriff 31 aufweist. Als Befestigungsmittel zur Befestigung der Rückentasche an einem Gilet dienen Klettverschlüsse, z.B. der Marke Velcro. Am oberen Rand sind dazu Laschen 39 mit einseitig Schlaufen- und umseitig Hakenmaterial angeordnet. Am Gilet ist entsprechend an der Abdeckleiste 17 und am durch diese Abdeckleiste abgedeckten Streifen des Rückenteils 13 ebenfalls Haken- bzw. Schlaufenmaterial angeordnet, welches mit dem Klettverschlussmaterial auf den Laschen 39 zusammenwirkt.

[0016] Die nicht abgebildeten vorderseitigen Taschen sind auf die Bedürfnisse von Jägern ausgerichtet und daher z.B. mit Patronenschlaufen ausgestattet. Für Fischer ist ein Schlaufenstoff appliziert, um die Fischerhaken einzuhängen und für Wanderer ist eine Kartentasche vorgesehen.

[0017] In Figur 3 ist eine Vorderansicht eines Gilets 11 dargestellt. Nebst den beliebig ausführbaren Aussentaschen der Vorderseite ist eine unterteilte Innentasche 41 im Futter des Gilets dargestellt. Die Innentasche 41 ist im Bereich der Lendenwirbelsäule angeordnet, wobei ein Abteil links und ein zweites rechts der Wirbelsäule eines Trägers zu liegen kommt.

[0018] In Figur 4 ist nochmals eine Rückenansicht eines Gilets 11 gezeigt. Das in Figur 11 dargestellte Gilet besitzt eine integrierte Rückentasche 43 mit seitlichen Eingrifföffnungen 23. Die Rückentasche 43 ist nicht abnehmbar. Jedoch sind zwei Innentaschen 41 im Nierenbereich angeordnet. An den rückwärtigen Schulterpartien des Gilets sind beiseitig zwei Laschen 35 angeordnet, durch welche jeweils ein Band 45 hindurchziehbar ist.

[0019] Die Westen können als Gilets 11 ärmellos sein, mit Ärmeln oder mit abnehmbaren Ärmeln ausgerüstet sein. Als Materialien kommen für Gilet und Rückentasche Textilien aus pflanzlichen, tierischen und/oder chemischen Fasern, Leder oder Kunstleder in Frage. Die Weste und die Rückentasche können auch mit einer wasserdichten Lage vergütet sein. Weste und Tasche können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Die Befestigungsschlaufen 35 können überdies an der Rückentasche 19 angeordnet, und so mit dieser von der Weste 11 abnehmbar sein.

[0020] Zusammenfassend ist ein Jagd-, Fischer-, oder Wandergilet derart ausgestattet, dass eine Anpassung der Wärmeabgabe des Trägers über den Nierenbereich vorgenommen werden kann, ohne dass auf von der Weste separat mitgeführte Mittel zurückgegriffen werden müsste. Dazu dient eine Innentasche zur Aufnahme von Wärmespendern wie chemischen Wärmebeuteln etc., eine abnehmbare Aussentaschen im Nieren- und Lendenbereich und/oder Befestigungsmittel an der rückwärtigen Schulterpartie zur Befestigung von Kleidungsstücken wie Regenschutz oder Pullover etc., welche unter oder über dem Gilet getragen werden können.


Ansprüche

1. Weste (11), insbesondere ärmellose Weste für das Sportfischen und/oder die Jagd, mit einem den Rücken eines Trägers weitgehend abdeckenden Rückenteil (13), gekennzeichnet durch wenigstens eine Innentasche (41) am Rückenteil, welche so angeordnet ist, dass sie in die Nieren/Lendenregion eines Trägers fällt.
 
2. Weste nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aussentasche (19) am Rückenteil (13), welche die Innentasche (41) am Rückenteil überdeckt.
 
3. Weste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussentasche (19) abnehmbar ist.
 
4. Weste (11), insbesondere ärmellose Weste für das Sportfischen und/oder die Jagd, mit einem den Rücken eines Trägers weitgehend abdeckenden Rückenteil (13), gekennzeichnet durch eine abnehmbare Aussentasche (19) am Rückenteil, welche so angeordnet ist, dass sie die Nieren/Lendenregion eines Trägers überdeckt.
 
5. Weste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Befestigungsvorrichtungen (35) im rückwärtigen Schulterbereich zur Befestigung eines Gegenstandes an der Weste (11), insbesondere wenigstens zwei Schlaufen (25), von denen je eine in den beiden rückwärtigen Schulterbereichen am Rückenteil (13) angeordnet ist.
 
6. Weste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Innentasche (41) in zwei nebeneinander angeordnete Taschen unterteilt ist oder zwei Innentaschen vorgesehen sind, welche jede den Abmessungen eines Wärmespenders entspricht.
 
7. Weste nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussentasche (19) einen Traggriff (31) aufweist.
 
8. Weste nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussentasche (19) ein Taschenabteil (21) mit einer seitlichen Zugangsöffnung (23) aufweist.
 
9. Weste (11), insbesondere ärmellose Weste für das Sportfischen und/oder die Jagd, mit einem den Rücken eines Trägers weitgehend abdeckenden Rückenteil (13), gekennzeichnet durch wenigstens zwei Befestigungsvorrichtungen (35) im rückwärtigen Schulterbereich zur Befestigung eines Gegenstandes an der Weste (11), insbesondere wenigstens zwei Schlaufen (35), von denen je eine in den beiden rückwärtigen Schulterbereichen am Rückenteil (13) angeordnet ist.
 
10. Weste nach Anspruch 6 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufen (35) etwa in einer Linie angeordnet sind, so dass Befestigungsbänder etwa parallel zur Richtung des Rückgrates einer die Weste tragenden Person in die Schlaufen (35) eingeführt werden können.
 
11. Weste nach einem der Ansprüche 5, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtungen (35) im Bereich des oberen Randes der Schulterblätter einer die Weste (11) tragenden Person am Rückenteil (13) angeordnet sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht