[0001] Die Erfindung betrifft eine Weste, insbesondere eine ärmellose Weste für das Sportfischen
und/oder die Jagd, mit einem den Rücken eines Trägers weitgehend abdeckenden Rückenteil.
[0002] Von Fischern, Wanderern und Jägern werden gerne ärmellose Westen in teilweise unterschiedlicher
Ausstattung getragen. Es wird daran insbesondere die nutzungsspezifische Ausstattung
mit Taschen auf der Vorderseite der Weste geschätzt. Die Westen sind überdies eine
in der Regel angemessene Bekleidung, welche den für den aktiven Träger nötigen reduzierten
Wärmeschutz am Oberkörper bietet, die Bewegungsfreiheit und Transpiration jedoch wenig
behindert. Die bekannten Westen erfüllen jedoch nicht alle Anforderungen, welche ein
Jäger, Fischer oder Wanderer an sie stellt. Nachteilig ist insbesondere, dass mit
bekannten Weste schlecht auf Wetterveränderungen reagiert werden kann. Weder bieten
sie einen ausreichenden Regenschutz, noch verschaffen sie dem Sportler ausreichenden
Wärmeschutz, wenn er z.B. am noch sehr kühlen Morgen regungslos auf Lauer liegt. Daher
muss trotz einer Vielzahl von vorhandenen Taschen ein Eintagesrucksack für Pullover,
Regenschutz, aber auch Zwischenverpflegung, Fernglas, topografische Karten etc. mitgeführt
werden.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Weste zu schaffen, welche die obigen Nachteile
wenigstens teilweise mildert. Es soll der Tragkomfort und Nutzen der Weste erhöht
werden. Insbesondere soll der Wärmeschutz in der auf Kälte empfindlichsten Gegend,
der Nieren- und Lendenregion, verbessert werden und regulierbar sein, wobei die Notwendigkeit
des Mitführens eines separaten Behälters für wärmende und schützende Kleidung möglichst
vermieden werden soll.
[0004] Dies wird bei einer Weste der eingangs erwähnten Gattung dadurch erreicht, dass wenigstens
eine Innentasche am Rückenteil vorgesehen ist, welche so angeordnet ist, dass sie
in die Nieren/Lendenregion eines Trägers fällt, und/oder eine abnehmbare Aussentasche
am Rückenteil vorgesehen ist, welche so angeordnet ist, dass sie die Nieren/Lendenregion
eines Trägers überdeckt. Beide Merkmale ermöglichen die Regulierung der Körperabstrahlung
im Nierenbereich. Die Merkmale sind auch kombinierbar, wobei die Aussentasche auch
nicht abnehmbar sein kann, wenn eine Innentasche vorgesehen ist.
[0005] Sind beide Merkmale, Aussentasche und Innentasche, vorgesehen, so überdeckt die Aussentasche
die Innentasche. Dadurch ist der Wärmespender in der Innentasche zur Aussenseite hin
isoliert. Wenn die Aussentasche abnehmbar ist, so kann sie zur thermischen Regulation
abgenommen werden. Das Abnehmen der Tasche kann auch dem besseren Zugriff zu den darin
verstauten Gegenständen dienen, oder dazu, kein störendes oder zerbrechliches Gepäckstück
zwischen Rücken und z.B. einer Autositzlehne zu haben.
[0006] Die Weste weist überdies vorteilhaft zwei Befestigungsvorrichtungen im rückwärtigen
Schulterbereich zur Befestigung eines Gegenstandes an der Weste auf. Dies Befestigungsvorrichtung
kann aus zwei Riemen oder Ösen über jedem Schulterblatt bestehen. Vorgezogen werden
jedoch wenigstens zwei Schlaufen, von denen je eine in den beiden rückwärtigen Schulterbereichen
am Rückenteil angeordnet ist. Die Schlaufen können aus dem gleichen Material wie die
Weste gefertigt sein, tragen nicht auf, und an Ihnen kann mittels Riemen ein beinahe
beliebiger Gegenstand an optimaler Stelle befestigt werden. Dadurch dass es zwei Schlaufen
in den Schulterbereichen sind, ist der Gegenstand stabil befestigt, d.h. er schwenkt
nicht bei jedem Schritt des Trägers hin und her, und liegt in einem zum Tragen angenehmen
Bereich des Körpers des Westenträgers. Mit vier Schlaufen, an jeder Schulter zwei
in Einschlaufrichtung des Riemens hintereinander angeordneten Schlaufen, kann der
Gegenstand auch gegenüber einer Auf- und Abbewegung besser stabilisiert werden, so
dass der Westenträger auch bei Sprüngen die Last kaum spürt.
[0007] Vorteilhaft ist die Innentasche in zwei nebeneinander angeordnete Taschen unterteilt,
oder es sind zwei Innentaschen vorgesehen, welche jede den Abmessungen eines Wärmeelementes
entspricht. Im Handel erhältliche Wärmebeutel oder Taschenheizungen sind kissenartig
flach und weisen eine Grösse von ca. 10 x 15 cm auf. Die Innentaschen können entsprechend
stehend oder liegend angeordnet sein. Vorteilhaft sind sie im Bereich der Nieren angeordnet.
[0008] Die Aussentasche weist vorteilhaft einen Traggriff auf, damit sie unabhängig von
der Weste handlich getragen werden kann. Sie kann dazu auch einen Schultertragriemen
aufweisen. Sie weist vorzugsweise ein Taschenabteil mit einer seitlichen Zugangsöffnung
auf. Die seitliche Öffnung ermöglicht dem Westenträger den Eingriff in das Taschenabteil,
während die Aussentasche am Rückenteil der Weste befestigt ist.
[0009] Auch eine derartige Weste ohne Innen- bzw. Aussentasche, jedoch mit wenigstens zwei
Befestigungsvorrichtungen im rückwärtigen Schulterbereich zur Befestigung eines Gegenstandes
an der Weste, ermöglicht bereits eine verbesserte thermische Abstimmung zwischen Weste
und wechselnden Bedürfnissen des Trägers. An den wenigstens zwei Schlaufen, von denen
je eine in den beiden rückwärtigen Schulterbereichen am Rückenteil angeordnet ist,
kann ein Pullover und/oder ein Regenschutz befestigt werden. Dieser ist dadurch stets
griffbereit an der Weste angeschnallt. Die Wärmeregulation kann durch Aufbinden oder
Überziehen des mitgeführten Kleidungsstückes geschehen. Wiederum wird durch mehr oder
weniger warm Halten der Nierenregion der Wärmeverlust des Westenträgers reguliert,
indem Teile in dieser Region von der Weste entfernt oder an der Weste angeordnet werden.
[0010] Zwecks einer stabilen Befestigung sind die Schlaufen vorteilhaft etwa in einer Linie
angeordnet, so dass Befestigungsbänder etwa parallel zur Richtung des Rückgrates einer
die Weste tragenden Person in die Schlaufen eingeführt werden können. Für den Tragkomfort
sind die Befestigungsvorrichtungen vorteilhaft im Bereich des oberen Randes der Schulterblätter
einer die Weste tragenden Person am Rückenteil angeordnet.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Beispielen
näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1:
- eine perspektivische Skizze einer ärmellosen Jagdweste mit abnehmbarer Aussentasche
und Befestigungsschlaufen im Schulterbereich,
- Figur 2:
- eine Skizze einer abgenommenen Aussen- oder Rückentasche,
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung einer Wanderweste mit einer geteilten Innentasche für
Wärmebeutel,
- Figur 4:
- eine perspektivische Rückenansicht einer Fischerweste mit integrierter Rückentasche,
zwei Innentaschen für Wärmespender und doppelten Befestigungsschlaufen.
[0012] Die ärmellose Weste oder das Gilet 11 aus Figur 1 besitzt am Rückenteil 13 einen
etwa in der Höhe von zwei Dritteln der Rückenteillänge, quer über die Schulterblätter
des Giletträgers verlaufenden Reissverschluss 15 unter einer Deckleiste 17. Mit dem
Reissverschluss 15 ist eine abnehmbare Rücken- oder Aussentasche 19 am Gilet 11 befestigt.
[0013] Die Aussentasche 19 ist an ihrem dem Reissverschluss gegenüber liegenden Rand zudem
mit Druckknöpfen 20 nahe am Giletsaum befestigt. Sie dehnt sich über den gesamten
Rücken des Trägers zwischen dessen Schulterblättern und etwa dem oberen Beckenrand
aus. Dadurch ist mit der Rückentasche der Nierenbereich und die Lendenwirbelsäule
geschützt. Die Rückentasche 19 besitzt ein erstes Abteil 21, welches von beiden Seiten
her über Eingrifföffnungen 23 zugänglich ist. Eine der Eingrifföffnungen ist aufgrund
des Blickwinkels nicht sichtbar. Ein zweites Abteil 25 ist auf dieses erste Abteil
21 der Rückentasche 19 aufgenäht. Die Öffnung dieses zweiten Abteils 25 liegt unter
einer Lasche 27. Die Lasche 27 ist ihrerseits durch die Abdeckleiste 17 etwas überdeckt,
so dass Wasser von den Schulterbereichen über die Abdeckleiste, die Lasche 27 und
das zweite Abteil 25 der Rückentasche 19 abperlt. Die Lasche 27 ist mit zwei Bändern
29 und Kunststoff-Schnappverschlüssen zugebunden. Unter diese Bänder 29 lässt sich
z.B. ein Kleidungsstück binden. An der Lasche 27 ist ein Traggriff 31 festgenäht.
[0014] Über der Rückentasche 19, d.h. näher den Schulterpartien 33 als die Befestigung der
Rückentasche, sind zwei Schlaufen 35 in der Art von Gürtelschlaufen am Rückenteil
13 befestigt. Durch die Schlaufen 35 sind Bänder hindurchziehbar, mit denen ein Gegenstand,
z.B. eine Regenjacke oder ein erlegter Haase, auf die Schultern gebunden werden kann.
[0015] Die Rückentasche ist abnehmbar. In Figur 2 ist eine Rückentasche 19 in abgenommenem
Zustand dargestellt. Im Gegensatz zur Rückentaschen in Figur 1, deren erstes Abteil
mit Druckknöpfen verschlossen werden kann, weist die Rückentasche 19 in Figur 2 einen
Reissverschluss an der Eingrifföffnung 23 zum ersten Abteil 21 auf. Die Lasche 27
ist mit Druckknöpfen 20 am Taschenkörper befestigbar. Das zweite Abteil ist mit einem
Reissverschluss verschliessbar. Die Rückentasche 19 ist in abgenommenem Zustand als
Tragetasche verwendbar, da sie einen Traggriff 31 aufweist. Als Befestigungsmittel
zur Befestigung der Rückentasche an einem Gilet dienen Klettverschlüsse, z.B. der
Marke Velcro. Am oberen Rand sind dazu Laschen 39 mit einseitig Schlaufen- und umseitig
Hakenmaterial angeordnet. Am Gilet ist entsprechend an der Abdeckleiste 17 und am
durch diese Abdeckleiste abgedeckten Streifen des Rückenteils 13 ebenfalls Haken-
bzw. Schlaufenmaterial angeordnet, welches mit dem Klettverschlussmaterial auf den
Laschen 39 zusammenwirkt.
[0016] Die nicht abgebildeten vorderseitigen Taschen sind auf die Bedürfnisse von Jägern
ausgerichtet und daher z.B. mit Patronenschlaufen ausgestattet. Für Fischer ist ein
Schlaufenstoff appliziert, um die Fischerhaken einzuhängen und für Wanderer ist eine
Kartentasche vorgesehen.
[0017] In Figur 3 ist eine Vorderansicht eines Gilets 11 dargestellt. Nebst den beliebig
ausführbaren Aussentaschen der Vorderseite ist eine unterteilte Innentasche 41 im
Futter des Gilets dargestellt. Die Innentasche 41 ist im Bereich der Lendenwirbelsäule
angeordnet, wobei ein Abteil links und ein zweites rechts der Wirbelsäule eines Trägers
zu liegen kommt.
[0018] In Figur 4 ist nochmals eine Rückenansicht eines Gilets 11 gezeigt. Das in Figur
11 dargestellte Gilet besitzt eine integrierte Rückentasche 43 mit seitlichen Eingrifföffnungen
23. Die Rückentasche 43 ist nicht abnehmbar. Jedoch sind zwei Innentaschen 41 im Nierenbereich
angeordnet. An den rückwärtigen Schulterpartien des Gilets sind beiseitig zwei Laschen
35 angeordnet, durch welche jeweils ein Band 45 hindurchziehbar ist.
[0019] Die Westen können als Gilets 11 ärmellos sein, mit Ärmeln oder mit abnehmbaren Ärmeln
ausgerüstet sein. Als Materialien kommen für Gilet und Rückentasche Textilien aus
pflanzlichen, tierischen und/oder chemischen Fasern, Leder oder Kunstleder in Frage.
Die Weste und die Rückentasche können auch mit einer wasserdichten Lage vergütet sein.
Weste und Tasche können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Die Befestigungsschlaufen
35 können überdies an der Rückentasche 19 angeordnet, und so mit dieser von der Weste
11 abnehmbar sein.
[0020] Zusammenfassend ist ein Jagd-, Fischer-, oder Wandergilet derart ausgestattet, dass
eine Anpassung der Wärmeabgabe des Trägers über den Nierenbereich vorgenommen werden
kann, ohne dass auf von der Weste separat mitgeführte Mittel zurückgegriffen werden
müsste. Dazu dient eine Innentasche zur Aufnahme von Wärmespendern wie chemischen
Wärmebeuteln etc., eine abnehmbare Aussentaschen im Nieren- und Lendenbereich und/oder
Befestigungsmittel an der rückwärtigen Schulterpartie zur Befestigung von Kleidungsstücken
wie Regenschutz oder Pullover etc., welche unter oder über dem Gilet getragen werden
können.
1. Weste (11), insbesondere ärmellose Weste für das Sportfischen und/oder die Jagd, mit
einem den Rücken eines Trägers weitgehend abdeckenden Rückenteil (13), gekennzeichnet
durch wenigstens eine Innentasche (41) am Rückenteil, welche so angeordnet ist, dass
sie in die Nieren/Lendenregion eines Trägers fällt.
2. Weste nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Aussentasche (19) am Rückenteil (13),
welche die Innentasche (41) am Rückenteil überdeckt.
3. Weste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussentasche (19) abnehmbar
ist.
4. Weste (11), insbesondere ärmellose Weste für das Sportfischen und/oder die Jagd, mit
einem den Rücken eines Trägers weitgehend abdeckenden Rückenteil (13), gekennzeichnet
durch eine abnehmbare Aussentasche (19) am Rückenteil, welche so angeordnet ist, dass
sie die Nieren/Lendenregion eines Trägers überdeckt.
5. Weste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Befestigungsvorrichtungen
(35) im rückwärtigen Schulterbereich zur Befestigung eines Gegenstandes an der Weste
(11), insbesondere wenigstens zwei Schlaufen (25), von denen je eine in den beiden
rückwärtigen Schulterbereichen am Rückenteil (13) angeordnet ist.
6. Weste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Innentasche
(41) in zwei nebeneinander angeordnete Taschen unterteilt ist oder zwei Innentaschen
vorgesehen sind, welche jede den Abmessungen eines Wärmespenders entspricht.
7. Weste nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussentasche
(19) einen Traggriff (31) aufweist.
8. Weste nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussentasche
(19) ein Taschenabteil (21) mit einer seitlichen Zugangsöffnung (23) aufweist.
9. Weste (11), insbesondere ärmellose Weste für das Sportfischen und/oder die Jagd, mit
einem den Rücken eines Trägers weitgehend abdeckenden Rückenteil (13), gekennzeichnet
durch wenigstens zwei Befestigungsvorrichtungen (35) im rückwärtigen Schulterbereich
zur Befestigung eines Gegenstandes an der Weste (11), insbesondere wenigstens zwei
Schlaufen (35), von denen je eine in den beiden rückwärtigen Schulterbereichen am
Rückenteil (13) angeordnet ist.
10. Weste nach Anspruch 6 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufen (35) etwa
in einer Linie angeordnet sind, so dass Befestigungsbänder etwa parallel zur Richtung
des Rückgrates einer die Weste tragenden Person in die Schlaufen (35) eingeführt werden
können.
11. Weste nach einem der Ansprüche 5, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtungen
(35) im Bereich des oberen Randes der Schulterblätter einer die Weste (11) tragenden
Person am Rückenteil (13) angeordnet sind.