[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1,
wie sie aus GB-A-112 292 bekannt ist.
[0002] In dem Aufsatz "Development of noise and vibration performance of building services
pumps" aus der Zeitung WORLD PUMPS, Juni 1993, Seiten 23-28, werden die unterschiedlichsten
Geräusch- und Lärmquellen beim Betrieb einer Kreiselpumpe beschrieben. Eine der möglichen
Ursachen sind strömungsdynamische Schallentwicklungen aufgrund von Strömungsturbulenzen,
Strömungsablösungen sowie Kavitationserscheinungen. Hierzu zählt auch die durch die
Wechselwirkung zwischen Laufrad und nachgeordneter Leiteinrichtung entstehende Geräuschentwicklung.
Beim Vorbeilaufen der Schaufelenden eines Laufrades an der oder an den Anströmkanten
einer nachgeordneten Leiteinrichtung treten im Fördermedium Druckpulsationen auf.
Diese überlagern sich dem statischen Druck innerhalb des Pumpengehäuses. Die Höhe
dieser Druckpulsationen sowie deren Verhalten werden im wesentlichen von dem Abstand
zwischen dem Laufradaustritt und dem Eintritt in die Leiteinrichtung bestimmt. Kleine
Abstände bedingen große Druckpulsationen, die durch eine Vergrößerung des Abstandes
verringert werden können, jedoch unter Inkaufnahme von Wirkungsgradeinbußen und negativen
Rückwirkungen auf den Verlauf der Kennlinie. Weiterhin wird empfohlen, die Anzahl
solcher Hindernisse nach einem Laufrad zu verändern. Auch eine Profiländerung der
Rückenflanke der Laufradschaufeln wird vorgeschlagen.
[0003] Andere Maßnahmen sind aus der WO 91/13259 und der DE-OS 24 22 364 bekannt, mit denen
Pulsationen des Förderstromes von Kreiselpumpen mit Spiralgehäuse vermieden werden
sollen. Die WO 91/13259 sieht dazu eine Schrägstellung der Austrittskanten der Laufradschaufeln
und die Verwendung zusätzlicher Zwischenschaufeln vor. Dieser bei räumlich gekrümmten
Laufradschaufeln sich zwangsläufig einstellende schräge Verlauf der Laufradschaufelenden
weist ein bekannt günstigeres Pulsationsverhalten auf. Dazu wurde eine Schrägstellung
gewählt, bei der die Übergänge zwischen Schaufelaustrittskante und der einen Laufraddeckscheibe
um den Abstand zu einer benachbarten Schaufel an der gegenüberliegenden Laufraddeckscheibe
versetzt angeordnet sind. Gewissermaßen liegen die Übergangspunkte zwischen Schaufelaustrittskante
und Deckscheibe achsparallel zur Drehachse, während der Verlauf der Schaufelaustrittskante
um den Versatz eines Schaufelabstandes diagonal zwischen den Übergangspunkten verläuft.
Nachteilig dabei sind die entgegenstehenden hydraulischen und fertigungstechnischen
Grenzen. Denn die Krümmung, der Austrittswinkel der Laufradschaufeln sowie deren Schrägstellung
können aus hydraulischen Gründen nur in einem relativ kleinen Winkelbereich gegenüber
der Rotationsachse verändert werden, da andernfalls ein gewünschter Betriebspunkt
der Pumpe nicht erreichbar ist. Derartige Veränderungen können zu Wirkungsgradeinbußen
führen.
[0004] Demgegenüber findet bei der DE-OS 24 22 364 ein Laufrad Verwendung, bei dem durch
Einsatz einer Zwischenwand die Anzahl der Schaufelkanäle und die Schaufelanzahl vergrößert
wird. Durch versetzte Anordnung der Schaufeln um eine halbe Schaufelteilung ergibt
sich eine doppelt so hohe Pulsationsfrequenz gegenüber einem Leitapparat, der mit
einem normalen Laufrad zusammenwirkt. Das hier zugrundeliegende Prinzip sieht eine
Verminderung des Massenstromes pro Schaufelkanal vor, wodurch die Pulsationsenergie
vermindert wird.
[0005] Durch die US-A-2 018 092 ist eine einfach wirkende Kreiselpumpe bekannt. In einem
topfförmigen Gehäuse rotiert ein Radialrad und fördert in einen Ringraum. In den Ringraum
erstrecken sich radial auf der inneren Gehäusewandfläche stehende Bleche, die schraubenförmig
zum druckseitigen Radseitenraum hin verlaufen. Die Bleche sind kreisbogenförmig auf
gleichen Durchmesser angeordnet. Infolge der fehlenden Überdeckung dieser Bleche erfolgt
damit keine Drucksteigerung hinter dem Laufrad. Im Radseitenraum angeordnete Bleche
leiten die drallbehaftete Strömung einem Austritt zu.
[0006] Mit der GB-A-112 292 ist eine Maßnahme zur Beeinflussung des Kavitationsverhalten
von Spiralgehäusepumpen offenbart. Gegenüber den üblichen sich über 360° entwickelnden
Spiralen findet hier eine sich nur über 240° entwickelnde Spirale Verwendung. 120°
des Laufradumfanges sind abgedeckt. Dabei weist die jeweils in Strömungsrichtung gesehene
erste Hälfte der Laufradabdeckung eine allmähliche Versperrung eines Laufradaustrittsquerschnittes
auf, während die zweite Hälfte eine vollständige Versperrung des Laufradaustrittsquerschnittes
bewirkt. Diese Versperrungsmaßnahme wird einen Geräusche verursachenden, pulsierenden
Pumpenbetrieb zur Folge haben.
[0007] Die US-A-2 362 514 lehrt bei Turboladern die Verwendung einer Spaltvergrößerung zwischen
Laufradaustritt und Leitradeintritt. Der Spalt weist einen keilförmigen Querschnitt
auf. Somit sollen Sekundärströmungen im Übergang zwischen Lauf- und Leitrad beeinflußt
werden, um Vibrationen zu vermeiden. Diese Maßnahme verursacht aber Wirkungsgradeinbußen.
[0008] Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Lösung zu entwickeln, mit deren
Hilfe das hydraulische Geräuschverhalten ohne negative Beeinflussung des Pumpenwirkungsgrades
deutlich reduziert wird.
[0009] Die Lösung dieses Problems ist in Anspruch 1 beschrieben. Bei der einem Laufrad nachgeordneten
Leiteinrichtung, welche die vom Laufrad erzeugte Geschwindigkeitsenergie des Fördermediums
in eine Druckenergie umwandelt, kann es sich um eine Spirale mit mindestens einer
Anströmkante oder auch um ein nachgeordnetes Leitrad mit den Anströmkanten der jeweiligen
Leitradschaufeln handeln. Entgegen den üblichen Ausführungsformen, bei denen die Anströmkanten
parallel zur Drehachse verlauten, weisen die Anströmkanten der Leiteinrichtung einen
gegenüber der Drehachse des Laufrades schrägen Verlauf auf. Deren Schrägstellung,
unabhängig davon, ob es sich um einen eine Anströmkante bildenden Sporn einer Spirale
oder um Anströmkanten von Leitradschaufeln handelt, hat keine nachteiligen Auswirkungen
auf die Funktion der Leiteinrichtung. Denn deren Aufgabe, mittels einer in Durchströmrichtung
zunehmenden Querschnittsvergrößerung die Geschwindigkeitsenergie des Mediums in Druckenergie
umzuwandeln, wird durch den Anströmkantenverlauf nicht beeinflußt. Die Schrägstellung
der Anströmkante ist dabei so gewählt, daß der Spalt zwischen Laufrad und Anströmkante
weitgehend gleich groß bleibt. Dies erfordert je nach Art der Leiteinrichtung eine
oder mehrere räumlich gekrümmte, dreidimensionale Schaufeln. Durch deren Verwendung
ergeben sich gleichzeitig bessere hydraulische Verhältnisse.
[0010] Zum Beispiel bei einem Leitrad weisen die Wandflächen der Leitradschaufeln innerhalb
des Leitrades eine der Schrägstellung der Anströmkanten folgende Schrägstellung auf.
Der dazwischen ausgebildete Schaufelkanal hat also - vereinfacht ausgedrückt - eine
Querschnittsfläche, die einem Parallelogramm ähnelt. Entscheidend ist dabei der Verlauf
der Eintrittskante. Der daran anschließende Verlauf der Schaufelflächen der Leiteinrichtung
kann den üblichen Gepflogenheiten oder Auslegungsregeln entsprechen. Wesentlich ist
ein Verlauf, der dem bestimmungsgemäßen Gebrauch der Leiteinrichtung entspricht. In
gleicher Weise gilt dies für den als einzelne Schaufel ausgebildeten Sporn eines Spiralgehäuses.
Bei einer Leiteinrichtung kann der Eintritt in die Leiteinrichtung für optimale Geräuschreduzierung
ausgelegt sein, die Leiteinrichtung selbst für die gewünschte Druckumsetzung gestaltet
sein und der Austritt der Leiteinrichtung für die günstigsten Zuströmverhältnisse
eines nachgeordneten Laufrades konstruiert sein. Die Leiteinrichtung selbst soll zwischen
ihren begrenzenden Wandflächen die gewünschten Druckverhältnisse ermöglichen.
[0011] Diese Gestaltung der Anströmkanten einer einem Laufrad nachgeordneten Leiteinrichtung
läßt sich auch mit Hilfe eines anderen Beispiels erklären. Es gilt die Annahme, daß
die zwischen zwei ringförmigen Wandflächen angeordneten Leitschaufeln eines Leitrades
oder die Anströmkante bzw. der Sporn einer Spirale in der Breite teleskopartig veränderbar
und an den Wandflächen über ihre Länge gelenkig befestigt sind. Die Anströmkanten
lassen sich dann durch Verdrehung der einen Wandfläche gegenüber der anderen Wandfläche
und um deren Mittelpunktachse herum erzeugen. Dabei ändert sich der Verlauf der den
Anströmkanten nachgeordneten Schaufel- oder Spornflächen in entsprechender Weise.
Es kann jedoch auch jeder andere mögliche Schaufelflächenverlauf konstruktiv verwirklicht
werden, der eine bestimmungsgemäße Energieumwandlung durch diffusorartige Vergrößerung
des Leitkanalquerschnittes bewirkt.
[0012] Als ein zusätzlicher Vorteil dieser Gestaltungsart von Anströmkanten einer Leiteinrichtung
hat sich bei praktischen Versuchen in überraschender Weise deren gravierend verbessertes
Kavitationsverhalten gezeigt. Im Vergleich mit einem üblichen Anströmkantenverlauf
wurde offenbar, daß unter gleichen Betriebsbedingungen der Kreiselpumpe, die Anströmkante
über keinerlei Kavitationsschäden verfügte. Demgegenüber wies die konventionelle Anströmkante
einen durch Kavitationserscheinungen bedingten Materialabtrag auf. Und als weiterer
Vorteil hat sich noch herausgestellt, daß so gestaltete Schaufeln einer Leiteinrichtung
während des Betriebes eine wesentlich geringere dynamische Schaufelbelastung aufwiesen.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, erfindungsgemäße Leiteinrichtungen höheren Belastungen
auszusetzen oder hochbelastende Kreiselpumpen mit einem Sicherheitsvorteil auszustatten,
indem die Belastungen an deren Anströmkanten reduziert werden.
[0013] In den Ansprüchen 2 bis 8 sind weitere Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist die Möglichkeit, den radialen Abstand zwischen
einer oder mehreren Anströmkanten der Leiteinrichtung und dem Laufrad kleiner als
bisher üblich auszuführen. Dadurch ergeben sich hydraulische Vorteile. Aus der Schrägstellung
der Anströmkanten eventuell resultierende größere Kräfte lassen sich zum Axialschubausgleich
verwenden.
[0014] Bei einem Vorbeilaufen der Austrittskanten der Laufradschaufeln erfolgt keine linienförmige
achsparallele Begegnung mehr mit der oder den nachgeordneten Anströmkanten der Leiteinrichtung.
Statt dessen streifen die begegnenden Kanten jeweils punktförmig aneinander vorbei.
Der dabei entstehende Druckpuls erfolgt somit über einen zeitlich wesentlich längeren
Zeitraum und ist auf einen erheblich kleineren räumlichen Bereich beschränkt. Der
Aufbau von plötzlichen Druckpulsationen wird damit in einem ganz entscheidenden Maße
reduziert. Anstelle einer stoßartig hohen dynamischen Belastung ergibt sich nun eine
zyklische Belastung mit erheblich niedrigerem Spannungsniveau. Ursächlich dafür ist
eine längere Verweildauer der Schaufelaustrittskanten im Bereich der jeweiligen Anströmkante
der Leiteinrichtung. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung fördert ein Schaufelkanal
eines Laufrades gleichzeitig in zwei Eintrittskanäle einer nachgeordneten Leiteinrichtung.
Dies trifft auch für eine Spirale als Leiteinrichtung zu, da deren spornförmige Anströmkante
dann zur Laufradaustrittsbreite diagonal verläuft und mit einer überleitenden Kanalführung
in die Hauptspirale ausgestattet ist.
[0015] Bei einer erfindungegemäßen Leiteinrichtung, unabhängig davon, ob es sich um ein
Leitrad oder um eine Spirale handelt, sind in Abhängigkeit von der Anwendung findenden
Größe der Laufrad-Leiteinrichtungskombinationen sowie der Anzahl der verwendeten Schaufeln
eine Vielzahl von möglichen Schrägstellungen der Anströmkante möglich. Die Anströmkante
oder -kanten können beispielsweise auch so angeordnet werden, daß sie von gleicher
bis zu einer entgegengerichteten Schrägstellung zu den Laufradschaufelaustrittskanten
verlaufen. Somit ist ein erheblich größerer Freiraum zur Einflußnahme auf die Geräuschentwicklung
durch die Wechselwirkung zwischen den aneinander vorbeistreichenden Schaufelkanten
gegeben. Bei einer Anordnung der Schaufelkanten von Laufradaustritt und Leiteinrichtungeintritt
mit einer Schrägstellung in gleicher Richtung ist auf einen Winkelversatz zu achten,
um eine linienförmige Passage zwischen Anströmkante und Laufradschaufel auszuschließen.
Bei den Spiralgehäusen weist die auf die Anströmkante eines Spornes folgende Wandfläche
einen strömungsgünstigen Übergang in den nachfolgenden, unveränderten Spiralraum auf.
[0016] Bei Verwendung einer dem Laufrad nachgeordneten erfindungsgemäßen Leiteinrichtung
mit engen Spalten zwischen Laufrad und Leiteinrichtung ließen sich Geräuschreduzierungen
der Druckpulsationen in der Größenordnung von bis zu 20 dB feststellen. Die schräg
verlaufenden Anströmkanten verfügen über eine Länge, die dem 0,1 bis 1,2fachen einer
Laufradschaufelteilung am Laufradaustritt entsprechen. In Umfangsrichtung sind demzufolge
die Enden der in die begrenzenden Wandflächen übergehenden Anströmkanten zueinander
versetzt angeordnet.
[0017] In Abhängigkeit von der Geometrie der Leiteinrichtung, beispielsweise beim Einsatz
in mehrstufigen Pumpen, ist es auch möglich, für die Anströmkanten einen nicht linearen
Verlauf vorzusehen. Dies kann auch sinnvoll sein bei Verwendung von Laufrädern, deren
Schaufelaustrittskanten einen Verlauf aufweisen, welcher eine nicht linear verlaufende
Anströmkante einer Leiteinrichtung sinnvoll erscheinen läßt. Eine pfeilförmige Ausbildung,
die vergleichbar zu einem Pfeilflügel eine positive oder negative Pfeilung aufweisen
kann, ist sowohl an der Anströmkante als auch an der Schaufelaustrittskante des Laufrades
anbringbar. Entsprechende Kombinationen ermöglichen für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle
eine gravierende Reduzierung des Geräuschverhaltens. Eine Pfeilung der Anströmkanten
kann beispielsweise bei doppelflutigen Laufradbauformen sinnvoll sein, um keine Axialschubkräfte
entstehen zu lassen. Bei üblichen einflutigen Laufrädern kann durch den gewählten
Verlauf einer Schrägstellung ein Einfluß auf den Axialschub eines Laufrades ausgeübt
werden. Dies kann abhängig sein von der Druckverteilung an einem Laufradaustritt bei
dem jeweiligen Auslegepunkt. Denn in Abhängigkeit von den bei einem Laufrad Verwendung
findenden Auslegeprinzipien kann die resultierende Druckkomponente zur saug- oder
druckseitigen Deckscheibe des Laufrades hin verschoben sein. Mit Hilfe einer entsprechend
gewählten Schrägstellung der Anströmkante bzw.-kanten einer Leiteinrichtung ist dann
auch eine Beeinflussung der Pumpenkennlinie möglich. Der Punkt optimalen Wirkungsgrades
kann dann zu kleiner oder größerer Menge verschoben werden. Mit Hilfe dieser Schrägstellung
kann als positiver Nebeneffekt die Gestaltungsfreiheit bei der Auslegung einer Kreiselpumpe
vergrößert werden.
[0018] Bezüglich der Geräuschreduzierung ist die erfindungsgemäße Leiteinrichtung unabhängig
von einem Laufrad. Sie bietet damit die Möglichkeit zur nachträglichen Umrüstung von
bereits installierten Anlagen, wenn diese mit einer auswechselbaren Leiteinrichtung
versehen sind bzw. entsprechend anpaßbar sind.
[0019] Aufgrund praktischer Versuche mit einer Leiteinrichtung mit schräg verlaufenden Anströmkanten
wurde festgestellt, daß Veränderungen der Spaltweite zwischen Laufrad und Leiteinrichtung
die Steilheit einer Pumpenkennlinie beeinflussen. Eine Vergrößerung des Spaltes hat
eine Pumpenkennlinie mit flacherer Steigerung zur Folge. Dieser zusätzliche positive
Nebeneffekt hat jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Geräuschentwicklung. Bei
sehr engen Spalten, die sonst bei üblichen Leiteinrichtungen zu starken Druckpulsationen
führen, ergeben sich optimale Ansaugverhältnisse mit einer extremen Geräuschreduzierung.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß der Abstand zwischen den Zylinderebenen,
auf denen jeweils die Anströmkanten der Leiteinrichtung und die Austrittskanten der
Laufschaufeln liegen, unterschiedlich ist. Dieses Merkmal bietet mehrere Vorteile.
So können bei einem Leitrad unterschiedliche Abstände zwischen Laufradaustrittsdurchmesser
und Leitschaufelanströmkanten vorgesehen werden. Genauso gut könnte ein unterschiedlicher
Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Leitschaufeln vorgesehen werden, d. h. jede
zweite Anströmkante hätte dann den gleichen Abstand.
[0021] Damit sind einerseits direkte Einflußnahmen auf die von Laufrad und Leiteinrichtung
produzierten Geräuschemissionen möglich und zum anderen können die auf die Leiteinrichtung
einwirkenden Kräfte besser aufgenommen werden. Die allgemeine Auslegungsregel, wonach
die Schaufelanzahl eines Laufrades aus Geräuschgründen nicht mit der Schaufelanzahl
einer Leiteinrichtung identisch sein soll, braucht bei einer Kreiselpumpe mit einer
erfindungsgemäß gestalteten Leitradeinrichtung nicht mehr beachtet werden.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher erläutert. Es zeigen die
- Fig. 1
- eine Leiteinrichtung als perspektivische Darstellung eines Leitrades, die
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine Kreiselpumpe mit einer Spirale als Leiteinrichtung, die
- Fig. 3 - 5
- verschiedene Schnitte durch die Spirale und die
- Fig. 6 - 9
- am Beispiel einer Anströmkante deren mögliche verschiedene Verlaufsformen.
[0023] In der Fig 1 ist als Leiteinrichtung 1 eine perspektivische Darstellung eines Leitrades
gezeigt. Aus Gründen einer besseren Erkennbarkeit wurde das Leitrad offen dargestellt.
Ein Leitrad besteht üblicherweise aus zwei Wandflächen, zwischen denen verbindende
Leitschaufeln angeordnet sind. Das hier gezeigte Leitrad verfügt über eine Wandfläche
2, mit der mehrere Leitradschaufeln 3 fest verbunden sind. Die Anströmkanten 4 der
Leitschaufeln 3 liegen in dem hier gezeigten Beispiel auf einer Zylinderfläche, die
konzentrisch zur Laufraddrehachse angeordnet ist. Auf dieser Zylinderfläche folgen
die Anströmkanten der Krümmung der Zylinderfläche und erstrecken sich kreuzend zur
Drehachse. Im Meridianschnitt betrachtet, verlaufen bei diesem Beispiel sowohl die
Anströmkanten 4 als auch die Austrittskanten 5 achsparallel. Der Meridianschnitt kennzeichnet
dabei diejenige Fläche, die eine Schaufel bei ihrer Drehung um die Laufraddrehachse
überstreicht.
[0024] In der hier gewählten Darstellung verfügen die Anströmkanten über eine Schrägstellung
oder Überdeckung, welche gleich der Schaufelteilung t der Leiteinrichtung 1 ist. Die
Anströmkante 4 erstreckt sich von ihrem einen Endpunkt 6, der sich auf der Wandfläche
2 befindet, bis zu ihrem anderen, hier frei im Raum stehenden Endpunkt 7. Die Schrägstellung
der Anströmkante 4 wurde dabei so gewählt, daß sich der Endpunkt 7, in Richtung der
auf der Zeichenebene stehenden Drehachse gesehen, oberhalb des Endpunktes 6 einer
angrenzenden Leitschaufel 3 befindet. Der gegenseitige Versatz der Endpunkte 6, 7
einer Anströmkante 4 entspricht hier dem einfachen einer Schaufelteilung. Je nach
Größe der Leiteinrichtung sowie der Schaufelanzahl und der Bauform des Verwendung
findenden Laufrades bzw. je nach spezifischer Drehzahl n
q der Kreiselpumpe, kann die Schrägstellung dem 0,1 bis 1,2fachen einer Schaufelteilung
t eines Laufrades entsprechen. Bei Kreiselpumpenlaufrädern mit kleinem nq, wie sie
von radialen Laufrädern bekannt sind, wird eine Schrägstellung gewählt, die maximal
einer Schaufelteilung am Laufradzustritt entspricht. Gewöhnlich wird die Schrägung
bei solchen Laufrädern einem kleineren Wert entsprechen, um den Eintrittsquerschnitt
einer entsprechend schmalen Leiteinrichtung fertigungstechnisch günstig zu erhalten.
Bei Laufrädern mit größerem nq kann infolge der größeren Laufradaustrittsbreite, welcher
gewöhnlich auch eine entsprechend breitere Leiteinrichtung nachgeordnet ist, eine
Schrägstellung Verwendung finden, die bis zum 1,2fachen einer Schaufelteilung reicht.
[0025] An einem Beispiel sei die Zuordnung von Laufradschaufelzahl und Teilung erklärt.
Findet ein Laufrad mit 8 Schaufeln Verwendung, dann würden die Laufradaustrittskanten
auf einem Umfangswinkel von 45° befindlich sein. Eine Schrägstellung der Eintrittskanten
einer Leiteinrichtung mit halber Laufradschaufelteilung, würde dann, bezogen auf den
Umfangswinkel von 45°, einer Schrägstellung von 22,5° entsprechen. Bei einem Laufrad
mit 9 Schaufeln wäre deren Schaufelteilung am Außenumfang=360°:9 = 40°. Bei einer
Schrägstellung entsprechend einer halben Laufradschaufelteilung würden die Anfangs-
und Endpunkte einer Anströmkante einer Leiteinrichtung bezogen auf den Umfangswinkel
des Laufrades, um 20° zueinander versetzt angeordnet sein. Es hat sich bei mehrschaufeligen
Leiteinrichtungen aus hydraulischen Gründen als zweckmäßig herausgestellt, wenn deren
Schaufelanzahl größer ist als die Schaufelanzahl des Laufrades.
[0026] Die hier gezeigte Leiteinrichtung 1 ist aus Gründen einer besseren Erkennbarkeit
als sogenanntes offenes Leitrad dargestellt. Es könnte direkt eingebaut werden und
z. B. bei einer mehrstufigen Pumpe mit der offenen Seite an einer Stufengehäusewand
anliegen. Es ist aber auch ohne weiteres möglich, dieses Leitrad als ein sogenanntes
geschlossenes Leitrad auszubilden. Hierbei wären dann die Schaufeln zwischen zwei
Wandflächen angeordnet.
[0027] Die Fig. 2 zeigt als Schnittdarstellung ein Gehäuse 8 einer Kreiselpumpe. Die Leiteinrichtung
1 ist hier als Spirale 9 ausgebildet. Innerhalb des Gehäuses 8 ist ein Laufrad 10
angeordnet. Dessen Schaufelaustrittskanten 11 passieren während des Betriebes die
Anströmkante 12. Diese erstreckt sich zwischen den Schnittlinien H 1 - H 3 und verläuft
schräg zur senkrecht auf der Zeichenebene stehende Drehachse 13. Aus dem Laufrad 10
austretendes Medium wird durch eine Formgebung 14 teilweise in den Druckstutzen 15
und teilweise in die Spirale 9 geleitet. Hierzu verfügt die Anströmkante sowie die
Spirale über eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Ausformung oder Kehlung 16.
Im Ausführungsbeispiel wurde sie aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit vergrößert
dargestellt. Diese Querschnittsveränderung der Spirale wird gemäß den gewünschten
Betriebsverhältnissen gestaltet. Mit Beginn der Anströmkante 12 entwickelt sich die
Ausformung oder Kehlung 16 wie ein Führungskanal in die Spirale hinein. Damit kann
eine weitgehend ungestörte Ausschüttung aus dem Laufrad in den Druckstutzen und bei
weiterer Drehung des Laufrades der Übergang in den Führungskanal erfolgen. Diese Aufteilung
des Förderstromes im Bereich der Anströmkante ermöglicht gewissermaßen einen gleitenden
geräuscharmen Übergang im Spornbereich.
[0028] Die Schrägstellung der am Sporn befindlichen Anströmkante 12 kann bis zu einer Schaufelteilung
des Laufrades reichen oder bei breiten Laufradaustrittsflächen auch darüberhinaus
reichen. Wesentlich ist auch hier die Beibehaltung eines annähernd gleichmäßigen Spaltes
zwischen Laufradaustritt und Spiralanfang.
[0029] Die Fig. 3, eine Ansicht gemäß der Schnittlinie H 1, zeigt einen Blick auf die schräg
zur Zeichenebene verlaufende Anströmkante 12, welche aus der Spirale 9 austretendes
Medium in den Druckstutzen 15 leitet.
[0030] Ein in Strömungsrichtung dahinter liegender Schnitt nach Linie H 2 ist in Fig. 4
dargestellt. Aus dem Laufrad 10 austretendes Medium strömt zum einen in die Kehlung
16 und dort weiter in die Spirale 9. Ein anderer Teil gelangt entlang der Formgebung
14 in den Druckstutzen 15. Je nach Länge bzw. Schrägstellung der Anströmkante 12 kann
der für die Zeitdauer des Passierens eines jeweiligen Schaufelkanales eines Laufrades
10 entlang der Anströmkante 12, ein geringer Teil des Fördermediums vom Laufrad 10
direkt in den Druckstutzen 15 gelangen. Eine Wirkungsgradeinbuße ist davon nicht zu
erwarten und kann gegebenenfalls durch einfache Anpassungen des Laufrades eleminiert
werden.
[0031] In Fig. 5 ist der Querschnitt am Ende der Anströmkante durch die Spirale 9 gemäß
Schnitt H 3 gezeigt. Ab dieser Stelle wird das aus dem Laufrad 10 austretende Fördermedium
von der Kehlung 16 oder Anformung in die nachfolgende Spirale geleitet.
[0032] Der Verlauf einer Anströmkante 4, 12 kann, wie in den Abwicklungen der Fig. 6 - 9
am Beispiel von jeweils einzelnen Anströmkanten 4, 12 gezeigt ist, auch eine von einer
geraden Linie abweichende Form aufweisen. Dies können stetige oder unstetige Verläufe,
sprunghafte Veränderungen oder dergleichen sein. Je nachdem an einem Laufradaustritt
vorherrschenden Druckverteilungsprofil kann bei Bedarf ein Verlauf einer Anströmkante
4, 12 gewählt werden, der günstigste Verhältnisse im Hinblick auf Stabilität, Geräuschreduzierung
und Axialschubverhalten bietet. Die in den Fig. 6 - 9 gezeigten Verläufe sind nur
beispielhaft und der Erfindungsgegenstand ist nicht darauf beschränkt. Auch hier ergeben
sich durch den gewählten Verlauf keine nachteiligen Auswirkungen auf das Verhalten
eines Leitradkanals oder Spiralraumes. Denn dessen Möglichkeit zur Energieumwandlung
wird überwiegend durch das dessen Querschnittsverhältnisse bestimmt.
1. Kreiselpumpe, in deren Gehäuse (8) mindestens ein Laufrad (10) angeordnet ist, dem
Laufrad (10) eine Leiteinrichtung (1) zur Umwandlung der Strömungsenergie eines Laufrades
(10) in Druckenergie nachgeordnet ist und zu größeren Durchmessern hin verlaufende
strömungsführende Flächen der Leiteinrichtung mit ein oder mehreren, einem Laufradaustritt
gegenüberliegenden Anströmkanten (4, 12) versehen sind, wobei eine Anströmkante (12)
oder die Anströmkanten (4) der Leiteinrichtung (1) im Winkel zur Laufraddrehachse
(13) angeordnet sind und bei einem Passieren der Laufradschaufeln ein punktförmiges
Überschneiden zwischen Laufradschaufeln und jeweiliger Anströmkante (4, 12) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß die leiteinrichtung derart ausgebildet ist, daß sich deren Strömungskanal oder
deren Strömungskanäle ausgehend von der Anströmkante (12) oder den Anströmkanten (4)
in Durchströmrichtung erweitert bzw. erweitern.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge einer schräg verlaufenden
Anströmkante (4, 12) größer als die Breite einer Leiteinrichtung (1) ist.
3. Kreiselpumpe nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Länge
der Anströmkanten (4, 12) begrenzenden Endpunkte (6, 7,) um das 0,1fache bis 1,2fache
einer Laufradschaufelteilung gegeneinander versetzt angeordnet sind.
4. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Laufradaustritt und Anströmkante ein annähernd gleichbleibender Spalt angeordnet ist.
5. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Anströmkante (4, 12) einen nicht linearen Verlauf aufweisen.
6. Kreiselpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anströmkante (4, 12)
pfeilförmig verläuft.
7. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittskanten
einer Laufradschaufel pfeilförmig verlaufen.
8. Kreiselpumpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen den Ebenen, auf denen jeweils die Anströmkanten (4, 12) der
Leiteinrichtung (1) und die Austrittskanten der Laufschaufeln liegen, unterschiedlich
ist.
1. Centrifugal pump in whose housing (8) at least one impeller (10) is arranged, a guide
device (1) is arranged downstream of the impeller (10) for converting the flow energy
of an impeller (10) into pressure energy, and flow-guiding surfaces of the guide device
extending to larger diameters and having one or more leading edges (4,12) opposite
an impeller outlet are provided, where a leading edge (12) or the leading edges (4)
of the guide device (1) are arranged at an angle to the impeller axis (13), and where
upon passing of the impeller blades a punctiform overlap is produced between the impeller
blades and the respective leading edge (4, 12), characterized in that the guide device
is constructed such that its flow channel or its flow channels widens or widen in
the throughflow direction, starting from the leading edge (12) or the leading edges
(4).
2. Centrifugal pump according to Claim 1, characterized in that the length of an obliquely
extending leading edge (4, 12) is greater than the width of a guide device (1).
3. Centrifugal pump according to Claim 1 or 2, characterized in that the end points (6,
7) limiting the length of the leading edges (4, 12) are arranged offset with respect
to one another by 0.1 to 1.2 times an impeller blade pitch.
4. Centrifugal pump according to one of Claims 1, 2 or 3, characterized in that an approximately
constant gap is arranged between the impeller outlet and the leading edge.
5. Centrifugal pump according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the respective
leading edges (4, 12) have a nonlinear profile.
6. Centrifugal pump according to Claim 5, characterized in that the leading edge (4,
12) extends in the form of an arrow.
7. Centrifugal pump according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the outlet
edges of an impeller blade extend in the form of an arrow.
8. Centrifugal pump according to one or more of Claims 1 to 3 and 5 to 7, characterized
in that the distance between the planes on which the leading edges (4, 12) of the
guide device (1) and the outlet edges of the rotating blades respectively lie varies.
1. Pompe centrifuge, dans le corps (8) de laquelle au moins un rotor (10) est disposé,
un dispositif de guidage (1) pour convertir l'énergie d'écoulement d'un rotor (10)
en énergie de pression est disposé derrière le rotor (10), et des faces du dispositif
de guidage conduisant l'écoulement et s'étendant vers les diamètres croissants sont
pourvues d'une ou de plusieurs arêtes d'attaque (4, 12) en face d'une sortie du rotor,
une arête d'attaque (12) ou les arêtes d'attaque (4) du dispositif de guidage (1)
étant disposées à un certain angle par rapport à l'axe de rotation du rotor (13) et
lors d'un passage des aubes du rotor, une intersection ponctuelle se produisant entre
les aubes du rotor et chaque arête d'attaque (4, 12), caractérisée en ce que le dispositif de guidage est conçu de telle sorte que son canal d'écoulement ou ses
canaux d'écoulement s'élargit ou s'élargissent depuis l'arête d'attaque (12) ou les
arêtes d'attaque (4) dans la direction de l'écoulement.
2. Pompe centrifuge selon la revendication 1, caractérisée en ce que la longueur d'une
arête d'attaque s'étendant en biais (4, 12) est plus grande que la largeur d'un dispositif
de guidage (1).
3. Pompe centrifuge selon les revendications 1 ou 2, caractérisée en ce que les points
(6, 7) limitant la longueur des arêtes d'attaque (4, 12) sont disposés avec un décalage
mutuel de 0,1 fois à 1,2 fois le pas entre les aubes de rotor.
4. Pompe centrifuge selon l'une quelconque des revendications 1, 2 ou 3, caractérisée
en ce qu'entre la sortie du rotor et l'arête d'attaque est disposée une fente quasiinvariable.
5. Pompe centrifuge selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en
ce que les arêtes d'attaque respectives (4, 12) présentent un profil non linéaire.
6. Pompe centrifuge selon la revendication 5, caractérisée en ce que l'arête d'attaque
(4, 12) s'étend en forme de flèche.
7. Pompe centrifuge selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en
ce que les arêtes de fuite d'une aube de rotor s'étendent en forme de flèche.
8. Pompe centrifuge selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 1 à 3 et 5
à 7, caractérisée en ce que l'écart entre les plans dans lesquels se trouvent respectivement
les arêtes d'attaque (4, 12) du dispositif de guidage (1) et les arêtes de fuite des
aubes directrices est différent.