Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wäßriger Tensidkonzentrate,
enthaltend ausgewählte Zuckertenside und Betaine, die sich durch verbesserte anwendungstechnische
Eigenschaften auszeichnen.
Stand der Technik
[0002] Zuckertenside, wie beispielsweise Alkyloligoglykoside, insbesondere Alkyloligoglucoside,
stellen nichtionische Tenside dar, die infolge ihrer ausgezeichneten Detergenseigenschaften
und hohen ökotoxikologischen Verträglichkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen. Herstellung
und Verwendung dieser Stoffe sind gerade in letzter Zeit in einer Reihe von Übersichtsartikeln
dargestellt worden, von denen stellvertretend die Veröffentlichungen von H.Hensen
in
Skin Care Forum, 1, (Okt. 1992), D.Balzer und N.Ripke in
Seifen-Öle-Fette-Wachse 118, 894 (1992) und B.Brancq in
Seifen- Öle-Fette-Wachse 118, 905 (1992) genannt werden sollen. Ähnliches gilt für eine zweite Gruppe von Zuckertensiden,
nämlich den Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden und vorzugsweise Fettsäure-N-alkylglucamiden.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von binären Mischungen von Zuckertensiden
der genannten Art mit anderen Tensiden bekkant. Unter diesen Tensidcompounds nehmen
Kombinationen von Zuckertensiden insbesondere Alkyloligoglucosiden mit Betainen eine
besondere Stellung ein, da über einen breiten Molenbruch eine synergistische Verstärkung
des Schaum- und Reinigungsvermögens sowie der hautkosmetischen Verträglichkeit beobachtet
wird. So ist beispielsweise aus den Deutschen Patentanmeldungen
DE-A1 4234487 (Henkel) ein Handgeschirrspülmittel bekannt, das neben Alkylglucosiden und Betainen
noch Fettalkoholsulfate und Fettalkoholethersulfate enthält. Gemäß der Lehre der
DE-A1 4311114 (Henkel) kommen für den gleichen Zweck auch Mischungen von Alkylglucosiden, Betainen
und ansgewählten Fettalkoholpolyglycolether in Betracht. Aus der
DE-A1 4009616 (Henkel) sind schließlich flüssige Körperreinigungsmittel bekannt, die neben Alkylglucosiden
und Betainen Proteinfettsäurekondensate enthalten.
[0004] EP-A- 0 728 836 ist Stand der Technik unter Artikel 54(3) EPÜ und beschreibt Zuckertensid
konzentrate mit Feststoffgehalten von 25 - 50 Gew.%, welche auch sauer eingestellt
werden können.
[0005] Bei den Mitteln des Stands der Technik handelt es sich jedoch in allen Fällen um
mehr oder minder verdünnte wäßrige Lösungen, während es Ziel eines Herstellers von
Alkylglucosid/Betain-Mischungen sein muß, möglichst hochkonzentrierte Produkte herzustellen,
die im Hinblick auf die Lagerhaltung deutliche Vorteile bieten. Die Herstellung derartiger
Konzentrate ist jedoch mit einer Reihe von Nachteilen behaftet: Mischungen von Alkylglucosiden
und Betainen, die herstellungsbedingt in der Regel alkalisch eingestellt sind, sind
bei Feststoffgehalten im Bereich von 40 bis 60 Gew.-% zähflüssig und oftmals trüb.
Außerdem zeigen sie eine nicht immer zufriedenstellende Lagerstabilität, d.h. im Laufe
der Zeit kann die Viskosität durch Bildung flüssigkristalliner Gelphasen weiter ansteigen
und/oder es kommt zur Kristallisation der Produkte. Dies freilich führt zu einer ganz
erheblichen Beeinträchtigung des ökonomischen Nutzens derartiger Konzentrate.
[0006] Demzufolge hat die komplexe Aufgabe der Erfindung darin bestanden, ein Verfahren
zur Herstellung von binären Tensidkonzentraten zur Verfügung zu stellen, das frei
von den geschilderten Nachteilen ist.
Beschreibung der Erfindung
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung wäßriger Tensidkonzentrate
mit einem Feststoffgehalt von 55 bis 65 Gew.-%, enthaltend
(a1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/oder
(a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide und
(b) Betaine
im Gewichtsverhältnis (a) : (b) von 10 : 90 bis 90 : 10, das sich dadurch auszeichnet,
daß man die Konzentrate auf einen pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 6 und vorzugsweise
4 bis 6 einstellt.
[0008] Überraschenderweise wurde gefunden, daß Abmischungen von Zukkertensiden und Betainen,
die üblicherweise bei alkalischer Einstellung zähflüssig und trüb vorliegen, auf einfachem
Wege dünnflüssig und klar werden, wenn man den pH-Wert der Mischungen in den sauren
Bereich absenkt. Durch diese Maßnhame wird gleichzeitig auch die Lagerstabilität der
Produkte positiv beeinflußt, d.h. die Konzentrate weisen auch bei längerer Lagerung
eine konstant niedrige Viskosität auf und besitzen eine geringere Neigung zur Kristallisation.
Die Erfindung schließt ferner die Erkenntnis ein, daß man durch nachträgliche pH-Wert-Einstellung
zähflüssige Tensidkonzentrate in ihrer Viskosität absenken und Trübungen beseitigen
kann.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
[0009] Alkyl- und Alkenyloligoglykoside stellen bekannte Stoffe dar, die der Formel (I)
folgen,
(I) R1O-[G]p
in der R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht, und
nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden
können. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften
EP-A1-0 301 298 und
WO 90/3977 verwiesen.
[0010] Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit
5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl-
und/ oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside.
[0011] Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel
(I) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden
an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung
stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann,
ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische
Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1,1 bis 3,0
eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen
1,2 und 1,4 liegt.
[0012] Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol
und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der
Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von
Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese anfallen. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside
der Kettenlänge C
8-C
10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem
C
8-C
18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C
12-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer
C
9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3).
[0013] Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14
Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol,
Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol,
sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden können.
Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem C
12/14- Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide
[0014] Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide der Formel
(I),

in der R
2CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
[0015] Bei den Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden handelt es sich um bekannte Stoffe,
die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak,
einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure,
einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können. Hinsichtlich
der Verfahren zu ihrer Herstellung sei auf die US-Patentschriften
US 1 985 424, US 2 016 962 und
US 2 703 798 sowie die Internationale Patentanmeldung
WO 92/06984 verwiesen. Eine Übersicht zu diesem Thema von H.Kelkenberg findet sich in
Tens. Surf.Det. 25, 8 (1988).
[0016] Vorzugsweise leiten sich die Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide von reduzierenden
Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Die bevorzugten
Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen daher
Fettsäure-N-alkylglucamide dar, wie sie durch die Formel (III) wiedergegeben werden:

[0017] Vorzugsweise werden als Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide Glucamide der Formel
(III) eingesetzt, in der R
3 für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe steht und R
2CO für den Acylrest der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, ölsäure, Elaidinsäure,
Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
oder Erucasäure bzw. derer technischer Mischungen steht. Besonders bevorzugt sind
Fettsäure-N-alkylglucamide der Formel
(III), die durch reduktive Aminierung von Glucose mit Methylamin und anschließende Acylierung
mit Laurinsäure oder C
12/14-Kokosfettsäure bzw. einem entsprechenden Derivat erhalten werden. Weiterhin können
sich die Polyhydroxyalkylamide auch von Maltose und Palatinose ableiten.
Betaine
[0018] Betaine stellen bekannte Tenside dar, die überwiegend durch Carboxyalkylierung, vorzugsweise
Carboxymethylierung von aminischen Verbindungen hergestellt werden. Vorzugsweise werden
die Ausgangsstoffe mit Halogencarbonsäuren oder deren Salzen, insbesondere mit Natriumchloracetat
kondensiert, wobei pro Mol Betain ein Mol Salz gebildet wird. Ferner ist auch die
Anlagerung von ungesättigten Carbonsäuren wie beispielweise Acrylsäure möglich. Zur
Nomenklatur und insbesondere zur Unterscheidung zwischen Betainen und "echten" Amphotensiden
sei auf den Beitrag von U.Ploog in
Seifen-Öle- Fette-Wachse, 198, 373 (1982) verwiesen. Weitere Übersichten zu diesem Thema finden sich beispielsweise von A.O'Lennick
et al. in
HAPPI, Nov. 70 (1986), S.Holzman et al. in
Tens.Det. 23, 309 (1986), R.Bibo et al. in
Soap Cosm.Chem.Spec. Apr. 46 (1990) und P.Ellis et al. in
Euro Cosm. 1, 14 (1994).
[0019] Beispiele für geeignete Betaine stellen die Carboxyalkylierungsprodukte von sekundären
und insbesondere tertiären Aminen dar, die der Formel
(IV) folgen,

in der R
4 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
5 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
6 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 6 und X für
ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht.
[0020] Typische Beispiele sind sind die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin,
Hexyldimethylamin, Octyldimethylamin, Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin, Dodecyldimethylamin,
Dodecylethylmethylamin, C12/14-Kokosalkyldimethylamin, Myristyldimethylamin, Cetyldimethylamin,
Stearyldimethylamin, Stearylethylmethylamin, Oleyldimethylamin, C
16/18-Talgalkyldimethylamin sowie deren technische Gemische.
[0021] Weiterhin kommen auch Carboxyalkylierungsprodukte von Amidoaminen in Betracht, die
der Formel (V) folgen,

in der R
7CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis
3 Doppelbindungen, m für Zahlen von 1 bis 3 steht und R
5, R
6, n und X die oben angegebenen Bedeutungen haben.
[0022] Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
namentlich Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Gemische, mit N,N-Dimethylaminoethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin,
N,N-Diethylaminoethylamin und N,N-Diethylaminopropylamin, die mit Natriumchloracetat
kondensiert werden. Bevorzugt ist der Einsatz eines Kondensationsproduktes von C
8/18-Kokosfettsäure-N,N-di-methylaminopropylamid mit Natriumchloracetat.
[0023] Weiterhin kommen als geeignete Ausgangsstoffe für die im Sinne der Erfindung einzusetzenden
Betaine auch
Imidazoline in Betracht, die der Formel
(VI) folgen,

in der R
8 für einen Alkylrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen, R
9 für eine Hydroxylgruppe, einen OCOR
8- oder NHCOR
8-Rest und m für 2 oder 3 steht. Auch bei diesen Substanzen handelt es sich um bekannte
Stoffe, die beispielsweise durch cyclisierende Kondensation von 1 oder 2 Mol Fettsäure
mit mehrwertigen Aminen wie beispielsweise Aminoethylethanolamin (AEEA) oder Diethylentriamin
erhalten werden können. Die entsprechenden Carboxyalkylierungsprodukte stellen Gemische
unterschiedlicher offenkettiger Betaine dar.
[0024] Typische Beispiele sind Kondensationsprodukte der oben genannten Fettsäuren mit AEEA,
vorzugsweise Imidazoline auf Basis von Laurinsäure oder wiederum C
12/14-Kokosfettsäure, die anschließend mit Natriumchloracetat betainisiert werden.
Tensidkonzentrate
[0025] Bei den Tensidkonzentraten handelt es sich um wäßrige Lösungen bzw. Pasten mit einem
Feststoffgehalt von 55 bis 65 Gew.-%. Die Komponenten (a) und (b) sind in den Konzentraten
im Gewichtsverhältnis 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 80 : 20 bis 20 : 80 und insbesondere
60 : 40 bis 40 : 60 enthalten.
[0026] Die Herstellung der Tensidcompounds kann auf unterschiedlichem Wege erfolgen. Es
ist beispielsweise möglich verdünnte Lösungen der Zuckertenside und der Betaine zu
vermischen und anschließend aufzukonzentrieren. Günstiger ist es freilich, die Konzentrate
zu vermischen und auf diese Weise eine umständliche Entfernung von Wasser aus den
Gemischen zu vermeiden. Schließlich fallen die Konzentrate bei der Herstellung der
Betaine unmittelbar an, wenn man die Quaternierung der den Betainen zugrundeliegenden
tertiären Amine in Gegenwart der wäßrigen Zuckertenside als Lösungsmittel durchführt.
Der Zeitpunkt der Einstellung des pH-Wertes ist dabei unkritisch. Es ist sogar möglich,
zähflüssige, trübe Konzentrate nachträglich in aus anwendungstechnischer Sicht einwandfreie
Produkte zu überführen. Die Einstellung des pH-Wertes erfolgt vorzugsweise durch Zugabe
von Mineralsäuren wie beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure oder vorzugsweise Phosphorsäure
oder organischen Säuren wie Milchsäure, Citronensäure und dergleichen. Für den gleichen
Zweck kommen auch bei Raumtemperatur flüssige Fettsäuren mit 8 bis 18, vorzugsweise
12 bis 14 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Laurinsäure oder Ölsäure in Frage.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0027] Durch die Absenkung des pH-Wertes lassen sich Konzentrate von Zuckertensiden und
Betainen über einen weiten Bereich des Molenbruchs zur Verfügung stellen, die eine
für die Handhabung vorteilhaft niedrige Viskosität aufweisen, klar sind und eine erhöhte
Lagerstabilität aufweisen. Die Konzentrate eignen sich zur Herstellung oberflächenaktiver
Mittel wie insbesondere manuelle Geschirrspülmittel sowie Haarshampoos.
[0028] Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne
ihn darauf einzuschränken.
Beispiele
I. Eingesetzte Tenside
[0029]
A1) C8/10-Alkyloligoglucosid (Plantaren(R) APG 225)
A2) C12/16-Alkyloligoglucosid (Plantaren(R) APG 1200)
A3) C8/16-Alkyloligoglucosid (Plantaren(R) APG 2000)
A4) Mischung aus A1 und A3 (60:40 Gewichtsteile)
A5) Mischung aus A1 und A3 (80:20 Gewichtsteile)
A6) Mischung aus A1 und A3 (75:25 Gewichtsteile)
A7) Mischung aus A1 und A3 (50:50 Gewichtsteile)
A8) Mischung aus A1 und A3 (43:57 Gewichtsteile)
A9) Kokosfettsäure-N-methylglucamid
B1) Betain auf Basis Fettsäureaminoamid (Dehyton(R) PK 45)
B2) Betain auf Basis tertiärem Amin (Dehyton(R) AB 30)
II. Anwendungstechnische Ergebnisse
[0030] Die Mischungen gemäß den Beispielen 1 bis 13 wurden auf einen Feststoffgehalt von
50 Gew.-% und pH = 4 bis 6 eingestellt. Die Viskosität der Produkte wurde nach der
Brookfield-Methode (20°C, 10 UpM, Spindel 2) sofort sowie nach einer Lagerung bei
10°C über einen Zeitraum von 6 Monaten bestimmt. Die Beschaffenheit wurde visuell
nach einer Lagerzeit von 10 d beurteilt. Die Produkte nach den Vergleichsbeispielen
V1 bis V4 wurden gleich behandelt, jedoch auf alkalisch eingestellt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt (Prozentangaben als Gew.-%).
Tabelle 1
Viskositätsmessungen und Lagertests |
Bsp. |
A |
B |
A : B |
FG % |
pH |
Vis. [mPa*s] |
Prod. |
|
|
|
|
|
|
1 h |
6 m |
|
1* |
A1 |
B1 |
25:75 |
51 |
4,2 |
500 |
550 |
klar |
2 |
A1 |
B1 |
50:50 |
56 |
5,6 |
2700 |
2800 |
klar |
3 |
A1 |
B1 |
75:25 |
62 |
5,7 |
6150 |
6175 |
klar |
4* |
A2 |
B2 |
50:50 |
50 |
5,0 |
3000 |
3100 |
klar |
5* |
A3 |
B1 |
25:75 |
40 |
5,0 |
250 |
275 |
klar |
6* |
A3 |
B1 |
50:50 |
44 |
4,7 |
1500 |
1550 |
klar |
7* |
A3 |
B1 |
75:25 |
47 |
4,2 |
1200 |
1300 |
klar |
8* |
A4 |
B1 |
57:43 |
54 |
5,1 |
3100 |
3200 |
klar |
9 |
A5 |
B1 |
59:41 |
55 |
5,4 |
3000 |
3100 |
klar |
10* |
A6 |
B1 |
48:52 |
53 |
5,5 |
2400 |
2500 |
klar |
11 |
A7 |
B1 |
67:33 |
55 |
5,1 |
3100 |
3200 |
klar |
12 |
A8 |
B1 |
75:25 |
56 |
5,1 |
2900 |
3000 |
klar |
13* |
A9 |
B1 |
50:50 |
50 |
5,0 |
1200 |
1250 |
klar |
V1 |
A1 |
B1 |
50:50 |
56 |
10,8 |
6000 |
- |
trüb |
V2 |
A2 |
B2 |
50:50 |
50 |
9,5 |
7500 |
- |
trüb |
V3 |
A3 |
B1 |
75:25 |
47 |
11,0 |
1700 |
- |
trüb |
V4 |
A3 |
B1 |
50:50 |
48 |
10,0 |
6600 |
- |
trüb |
Legende:
FG = Feststoffgehalt
Vis. = Viskosität
Prod. = Optische Beschaffenheit des Produktes
* Beispiele außerhalb des beanspruchten Konzentrationsbereichs. |
[0031] Die Produkte nach dem Verfahren der Erfindung weisen auch nach 6-monatiger Lagerung
eine konstant niedrige Viskosität auf und sind klar. Die Vergleichsprodukte fallen
hingegen schon bei der Herstellung als zähflüssige, trübe Mischungen an, die über
den Zeitraum der Lagerung entweder kristallisieren oder weiter eindicken.
1. Verfahren zur Herstellung wäßriger Tensidkonzentrate mit einem Feststoffgehalt von
55 bis 65 Gew.-%, enthaltend
(a1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/oder
(a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide und
(b) Betaine
im Gewichtsverhältnis (a) : (b) von 10 : 90 bis 90 : 10,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentrate auf einen pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 6,5 einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (a1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside der Formel (I) einsetzt,
(I) R1O-[G]p
in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide der Formel
(II) einsetzt,

in der R
2CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (b) Betaine der Formel
(IV) einsetzt,

in der R
4 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
5 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
6 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 6 und X für
ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (b) Betaine der Formel (V) einsetzt,

in der R
7CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis
3 Doppelbindungen, R
5 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
6 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m für Zahlen von 1 bis 3, n für Zahlen
von 1 bis 6 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht.
1. A process for the production of water-containing surfactant concentrates with a solids
content of 55 to 65% by weight, containing
(a1) alkyl and/or alkenyl oligoglycosides and/or
(a2) fatty acid-N-alkyl polyhydroxyalkylamides and
(b) betaines
in a ratio by weight of (a) to (b) of 10:90 to 90:10, characterized in that the concentrates
are adjusted to a pH value of 3.5 to 6.5.
2. A process as claimed in claim 1, characterized in that alkyl and/or alkenyl oligoglycosides
corresponding to formula (I):
R1O-[G]p (I)
where R1 is an alkyl and/or alkenyl radical containing 4 to 22 carbon atoms, G is a sugar
unit containing 5 or 6 carbon atoms and p is a number of 1 to 10,
are used as component (a1).
3. A process as claimed in claim 1, characterized in that fatty acid-N-alkyl polyhydroxyalkylamides
corresponding to formula (II):

in which R
2CO is an aliphatic acyl radical containing 6 to 22 carbon atoms, R
3 is hydrogen, an alkyl or hydroxyalkyl radical containing 1 to 4 carbon atoms and
[Z] is a linear or branched polyhydroxyalkyl radical containing 3 to 12 carbon atoms
and 3 to 10 hydroxyl groups,
are used as component (a2).
4. A process as claimed in claims 1 to 3, characterized in that betaines corresponding
to formula (IV):

in which R
4 represents alkyl and/or alkenyl radicals containing 6 to 22 carbon atoms, R
5 is hydrogen or alkyl radicals containing 1 to 4 carbon atoms, R
6 represents alkyl radicals containing 1 to 4 carbon atoms, n is a number of 1 to 6
and X is an alkali and/or alkaline earth metal or ammonium,
are used as component (b).
5. A process as claimed in claims 1 to 3, characterized in that betaines corresponding
to formula (V):

in which R
7CO is an aliphatic acyl radical containing 6 to 22 carbon atoms and 0 or 1 to 3 double
bonds, R
5 is hydrogen or an alkyl radical containing 1 to 4 carbon atoms, R
6 is an alkyl radical containing 1 to 4 carbon atoms, m is a number of 1 to 3, n is
a number of 1 to 6 and X is an alkali metal and/or alkaline earth metal or ammonium,
are used as component (b).
1. Procédé de préparation de concentrés de tensioactifs aqueux ayant une teneur en matières
solides de 55 à 65 % en poids, contenant,
(a1) des alkyl et/ou alkenyloligoglycosides et/ou
(a2) des N-alkylpolyhydroxyalkylamides d'acide gras et,
(b) des bétaïnes
dans un rapport en poids (a):(b) de 10:90 à 90:10,
caractérisé en ce qu'
on ajuste les concentrés à une valeur de pH dans la plage de 3,5 à 6,5.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'
on met en oeuvre comme composant (a1) des alkyl- et/ou alkényloligoglycosides de formule
(I),
R1O-[G]p (I)
dans laquelle R1 représente un radical alkyle et/ou alkényle ayant de 4 à 22 atomes de carbone, G
représente un radical de sucre ayant 5 ou 6 atomes de carbone et p représente des
nombres allant de 1 à 10.
3. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'
on met en oeuvre comme composant (a2) des N-alkylpolyhydroxyalkylamides d'acide gras
de formule (II)

dans laquelle R
2CO représente un reste acyle aliphatique ayant de 6 à 22 atomes de carbone, R
3 représente de l'hydrogène, un radical alkyle ou un radical hydroxyalkyle ayant de
1 à 4 atomes de carbone et [Z] représente un radical polyhydroxyalkyle linéaire ou
ramifié, ayant de 3 à 12 atomes de carbone et de 3 à 10 groupes hydroxyle.
4. Procédé selon les revendications 1 à 3,
caractérisé en ce qu'
on met en oeuvre comme composant (b) des bétaïnes de formule IV,

dans laquelle R
4 représente des radicaux alkyle et/ou alkényle ayant de 6 à 22 atomes de carbone,
R
5 représente de l'hydrogène ou des radicaux alkyle ayant de 1 à 4 atomes de carbone,
R
6 représente des radicaux alkyle ayant de 1 à 4 atomes de carbone, n représente des
nombres allant de 1 à 6, et x représente un métal alcalin et/ou alcalino-terreux ou
l'ammonium.
5. Procédé selon les revendications 1 à 3,
caractérisé en ce qu'
on met en oeuvre comme composant (b) des bétaïnes de formule générale (V)

dans laquelle R
7CO représente un radical acyle aliphatique ayant de 6 à 22 atomes de carbone et 0
ou 1 à 3 double liaisons, R
5 représente de l'hydrogène ou des radicaux alkyle ayant de 1 à 4 atomes de carbone,
R
6 représente des radicaux alkyle ayant de 1 à 4 atomes de carbone, m représente des
nombres allant de 1 à 3, n représente des nombres allant de 1 à 6 et X représente
un métal alcalin, et/ou alcalino-terreux ou l'ammonium.