[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterung für zumindest einen Behang, insbesondere Vorhang,
wobei die Halterung aus einem linienförmigen Gebilde besteht, dessen eines Ende an
einem ersten Befestigungspunkt und dessen anderes Ende an einem als Spannvorrichtung
ausgebildeten zweiten Befestigungspunkt anbringbar ist.
[0002] Mithilfe derartiger Halterungen werden beispielsweise Gardinen, Vorhänge oder Stores
vor Fenstern oder Türen aufgehangen. Hierzu werden entweder in die Raumwand oder in
die Raumdecke Befestigungsösen als Befestigungspunkte angebracht, zwischen denen das
linienförmige Gebilde befestigt und mittels der Spannvorrichtung gespannt wird. Damit
der gewünschte Behang an dem linienförmigen Gebilde befestigt werden kann, sind beispielsweise
an der oberen Kante des Behanges Haken vorgesehen, die in das linienförmige Gebilde
eingehakt werden.
[0003] Insbesondere bei hohen und großen Räumen mit hohen und breiten Fenstern sind die
Halterungen insbesondere bei einer Raumdeckenmontage sehr hoch angeordnet, so dass
das Auf- oder Abhängen des betreffenden Behangs sehr mühselig und zeitintensiv ist.
Zum einen muss sich die Person zunächst einer Leiter bedienen, damit sie überhaupt
an die Halterung gelangt. Dies birgt natürlich eine hohe Unfallgefahr in sich, da
gerade im Haushalt viele Unfälle infolge von Stürzen zu verzeichnen sind. Zum anderen
ist das Auf- und Abhängen beispielsweise von schweren Übergardinen sehr kraftintensiv,
da mit dem einen Arm die Gardine gehalten werden muss, während mit dem anderen Arm
über Kopf sämtliche Haken der Gardine in das linienförmige Gebilde eingehakt werden
müssen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine bekannte Halterung für einen Behang dahingehend
zu verbessern, dass die vorgenannten Nachteile vermieden und das Auf- oder Abhängen
erleichtert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das linienförmige Gebilde zusätzlich zu der
im gespannten Zustand als Halterung dienenden Länge eine nicht unerhebliche Überlänge
aufweist und die Überlänge des linienförmigen Gebildes mittels der Spannvorrichtung
in den Bereich, den die Halterung im gespannten Zustand einnimmt, einbringbar ist.
Durch diese erfindungsgemäße Halterung wird sowohl das Auf- als auch das Abhängen
eines Behanges stark vereinfacht, da die betreffende Person den Behang ohne ein Hilfsmittel
wie beispielsweise eine Leiter Auf- oder Abhängen kann. So wird lediglich die Spannvorrichtung
betätigt, so dass das linienförmige Gebilde entweder ge- oder entspannt wird.
[0006] Beim Aufhängen eines Behangs wird durch Betätigen der Spannvorrichtung das linienförmige
Gebilde entspannt, bis sich das linienförmige Gebilde in der Mitte etwa in Augenhöhe
der Person befindet. Nun kann der betreffende Behang einfach an dem linienförmigen
Gebilde befestigt werden, da zum einen der Behang nicht gehalten und über Kopf mit
einer Hand eingehakt werden muss und zum anderen die betreffende Person sicher auf
dem Raumboden steht und sich beispielsweise keiner Leiter bedienen muss. Im Anschluss
daran wird durch Betätigung der Spannvorrichtung das linienförmige Gebilde erneut
gespannt.
[0007] Beim Abhängen eines Behanges wird durch Betätigen der Spannvorrichtung das linienförmige
Gebilde entspannt, so dass der Behang leicht in der gewünschten Höhe von dem linienförmigen
Gebilde genommen werden kann.
[0008] Es ist offensichtlich, dass die erfindungsgemäße Halterung sowohl unterhalb einer
Raumdecke als auch an einer Raumwand montiert werden kann.
[0009] Unter einem linienförmigen Gebilde im Sinne der Erfindung wird beispielsweise ein
Drahtseil, eine Kette oder eine Schnur verstanden.
[0010] Zweckmäßigerweise ist eine zwischen den Befestigungspunkten angeordnete Umlenkeinrichtung
zur Umlenkung des linienförmigen Gebildes vorgesehen. Unter der Länge des linienförmigen
Gebildes gemäß Anspruch 1 wird selbstverständlich die Länge über die Umlenkeinrichtung
zwischen den beiden Befestigungspunkten verstanden. Bei einer derartigen Anordnung
ist die Spannvorrichtung beispielsweise in Augenhöhe neben einem Fenster angebracht.
Über die Umlenkeinrichtung wird das in diesem Fall oberhalb des Fensters senkrecht
geführte linienförmige Gebilde in Richtung der Spannvorrichtung umgelenkt.
[0011] Die Spannvorrichtung kann als Aufwickelvorrichtung ausgebildet sein. So kann die
Aufwickelvorrichtung beispielsweise eine Trommel aufweisen, auf die das linienförmige
Gebilde aufgewickelt wird. Die Aufwickelvorrichtung kann dabei über eine Kurbel manuell
oder aber motorisch beispielsweise durch einen elektrischen Motor betätigbar sein.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann zumindest eine endseitige
Fixiereinrichtung für den Behang vorgesehen sein. Diese Fixiereinrichtung umfasst
zumindest teilweise das gespannte linienförmige Gebilde derart, dass sich beiderseits
der Fixiereinrichtung Haken des Behanges befinden. Hierdurch wird verhindert, dass
der Behang beim Zuziehen zu weit gezogen wird.
[0013] Zweckmäßigerweise kann die Fixiereinrichtung als eine in Richtung des benachbarten
Endes des linienförmigen Gebildes schwenkbarer Anschlag ausgebildet sein. Diese Ausbildung
der Fixiereinrichtung ermöglicht, dass der Anschlag zwar in Richtung des benachbarten
Endes des linienförmigen Elementes bewegbar ist, jedoch die zwischen dem benachbarten
Ende des linienförmigen Gebildes und dem Anschlag befindlichen Haken am Passieren
gehindert werden.
[0014] Vorzugsweise kann der Anschlag in der unteren Kante eine Ausnehmung aufweisen, in
die das linienförmige Gebilde im gespannten Zustand eingreift. Wird hingegen das linienförmige
Gebilde entspannt, so fasst das linienförmige Gebilde nicht mehr in die Ausnehmung
ein, so dass der Behang beliebig hin- und herziehbar ist. Beim erneuten Spannen tritt
das linienförmige Gebilde automatisch in die Ausnehmung des betreffenden Anschlages
ein.
[0015] Zusätzlich kann eine Verblendung vorgesehen sein, damit die Halterung nicht sichtbar
ist.
[0016] Im folgenden wird ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Halterung für einen Behang,
- Fig. 2
- eine Vergrößerung des Ausschnittes A aus Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Vergrößerung des Ausschnittes B aus Fig. 1.
[0017] Für gleiche oder gleichartige Teile werden in sämtlichen Zeichnungen die gleichen
Ziffern verwandt.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Halterung für einen Behang 1, die unterhalb einer Raumdecke 2 montiert
ist. Der Behang 1 weist oberseitig Haken 3 auf, mit denen der Behang 1 in ein linienförmiges
Gebilde 4 eingehakt ist. Das linienförmige Gebilde 4 kann beispielsweise ein Seil,
eine Schnur, ein Drahtseil oder eine Kette sein. Das linienförmige Gebilde 4 ist mit
dem einen Ende an einer Befestigungsöse 5 als einem ersten Befestigungspunkt und mit
dem anderen Ende mit einer Spannvorrichtung 6 als einem zweiten Befestigungspunkt
verbunden.
[0019] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Spannvorrichtung 6 als eine Aufwickelvorrichtung
7 mit einer Kurbel 8 ausgebildet. Da die Aufwickelvorrichtung 7 nicht an der Raumdecke
2, sondern an einer nicht dargestellten Raumwand montiert ist, ist eine Umlenkeinrichtung
9 an der Raumdecke 2 vorgesehen, die das linienförmige Gebilde 4 umlenkt. Die Umlenkeinrichtung
9 kann im einfachsten Fall aus einer Umlenkrolle bestehen.
[0020] Das linienförmige Gebilde 4 befindet sich in der gestrichelt eingezeichneten Lage
im ungespannten Zustand. Die Person, die den Behang 1 an dem linienförmigen Gebilde
4 befestigen will, kann je nach Belieben das linienförmige Gebilde 4 absenken. Wenn
alle Haken 3 des Behanges 1 eingehakt sind, wird das linienförmige Gebilde 4 über
die Aufwickelvorrichtung 7 gespannt, so dass das linienförmige Gebilde 4 parallel
zur Raumdecke 2 verläuft (durchgezogene Linie).
[0021] Damit der Behang 1 randseitig fixiert ist, ist im Bereich der Befestigungsöse 5 und
der Umlenkeinrichtung 9 je eine Fixiereinrichtung 10 vorgesehen, die vergrößert in
Fig. 3 dargestellt ist.
[0022] In Fig. 1 ist die Halterung unterhalb der Raumdecke 2 montiert. Es ist aber durchaus
möglich, dass die Halterung auch an einer Raumwand befestigt wird. Auch können mehrere
Halterungen hintereinander vorgesehen sein, damit beispielsweise Gardinen und Übergardinen
auf getrennten Halterungen aufgehangen werden können.
[0023] Im Gegensatz zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Aufwickelvorrichtung
7 auch motorisch verstellbar sein. Auch kann auf die Umlenkeinrichtung 9 verzichtet
werden, sofern die Spannvorrichtung 6 anstelle der Umlenkeinrichtung 9 an der Raumdecke
2 befestigt wird. In diesem nicht dargestellten Fall ist die Spannvorrichtung 6 als
Aufwickelvorrichtung 7 ausgebildet, die beispielsweise über einen Motor angetrieben
wird. Der Motor kann z. B. über einen ebenfalls nicht dargestellten Schalter gesteuert
werden, der für die betreffende Person gut erreichbar ist.
[0024] Fig. 2 zeigt die Aufwickelvorrichtung 7, die eine Aufwickeltrommel 11 mit der Kurbel
8 aufweist. An der Aufwickeltrommel 11 sind außenseitig Zähne 12 vorgesehen, in die
eine Rastnase 13 eingreift. Die Rastnase 13 ist schwenkbar an der Aufwickelvorrichtung
7 gelagert und wird über eine Feder 14 gegen die Zähne 12 gezogen. Auf die Aufwickeltrommel
11 wird das linienförmige Gebilde 4 aufgewickelt.
[0025] In Fig. 3 ist die Fixiereinrichtung 10 in vergrößerter Form dargestellt. Unterhalb
der Raumdecke 2 ist über Befestigungsmittel 15 eine Platte 16 geschraubt. An der Platte
16 ist die Befestigungsöse 5 angeformt. Im Abstand zu dieser Befestigungsöse 5 befindet
sich die Fixiereinrichtung 10.
[0026] Die Fixiereinrichtung 10 besteht aus einem Anschlag 17, der in Richtung der Befestigungsöse
5 schwenkbar ist. Ein an den Anschlag 17 angeformter Winkel 18 verhindert ein Verschwenken
des Anschlages 17 in die von der Befestigungsöse 5 abgewandte Richtung.
[0027] Durch das einseitige Verschwenken des Anschlages 17 können die Haken 3 lediglich
in Richtung der Befestigungsöse 5 bewegt werden. Hierdurch ist gewährleistet, daß
beim Zuziehen des Behanges 1 dieser nicht zu weit gezogen werden kann, da der zwischen
dem Anschlag 17 und der Befestigungsöse 5 befindliche Haken 3 durch den Anschlag 17
gestoppt wird.
[0028] Es bedarf keiner näheren Erläuterungen, dass der Anschlag 17 der Fixiereinrichtung
10, der der Umlenkeinrichtung 9 benachbart ist, in Richtung der Umlenkeinrichtung
9 schwenkbar ist, damit ein zwischen Umlenkeinrichtung 9 und Anschlag 17 befindlicher
Haken gestoppt wird.
1. Halterung für zumindest einen Behang (1), insbesondere Vorhang, wobei die Halterung
aus einem linienförmigen Gebilde (4) besteht, dessen eines Ende an einem ersten Befestigungspunkt
und dessen anderes Ende an einem als Spannvorrichtung (6) ausgebildeten zweiten Befestigungspunkt
anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das linienförmige Gebilde (4) zusätzlich
zu der im gespannten Zustand als Halterung dienenden Länge eine nicht unerhebliche
Überlänge aufweist und die Überlänge des linienförmigen Gebildes (4) mittels der Spannvorrichtung
(6) in den Bereich, den die Halterung im gespannten Zustand einnimmt, einbringbar
ist.
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zwischen dem Befestigungspunkten
angeordnete Umlenkeinrichtung (9) zur Umlenkung des linienförmigen Gebildes (4) vorgesehen
ist.
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung
(6) als Aufwickelvorrichtung (7) ausgebildet ist.
4. Halterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelvorrichtung (7)
über eine Kurbel (8) betätigbar ist.
5. Halterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelvorrichtung (7)
motorisch betätigbar ist.
6. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
eine endseitige Fixiereinrichtung (10) für den Behang (1) vorgesehen ist.
7. Halterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtung (10)
als eine in Richtung des benachbarten Endes des linienförmigen Gebildes (4) schwenkbarer
Anschlag (17) ausgebildet ist.
8. Halterung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (17) in der unteren
Kante eine Ausnehmung aufweist.
9. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verblendung
vorgesehen ist.