(19)
(11) EP 0 981 987 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.2000  Patentblatt  2000/09

(21) Anmeldenummer: 99115852.8

(22) Anmeldetag:  12.08.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47H 1/19
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.08.1998 DE 29815279 U

(71) Anmelder: Lauke, Christian
47807 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Lauke, Christian
    47807 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. 
Moerser Strasse 140
47803 Krefeld
47803 Krefeld (DE)

   


(54) Halterung für zumindest einen Behang, insbesondere Vorhang


(57) Die Erfindung betrifft eine Halterung für zumindest einen Behang (1), insbesondere Vorhang, wobei die Halterung aus einem linienförmigen Gebilde (4) besteht, dessen eines Ende an einem ersten Befestigungspunkt (5) und dessen anderes Ende an einem als Spannvorrichtung (6) ausgebildeten zweiten Befestigungspunkt anbringbar ist. Um das Auf- oder Abhängen von z.B. schweren Übergardinen zu erleichtern, soll das linienförmige Gebilde (4) zusätzlich zu der im gespannten Zustand als Halterung dienenden Länge eine nicht unerhebliche Überlänge aufweisen und die Überlänge des linienförmigen Gebildes (4) mittels der Spannvorrichtung (6) in den Bereich, den die Halterung im gespannten Zustand einnimmt, einbringbar sein.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterung für zumindest einen Behang, insbesondere Vorhang, wobei die Halterung aus einem linienförmigen Gebilde besteht, dessen eines Ende an einem ersten Befestigungspunkt und dessen anderes Ende an einem als Spannvorrichtung ausgebildeten zweiten Befestigungspunkt anbringbar ist.

[0002] Mithilfe derartiger Halterungen werden beispielsweise Gardinen, Vorhänge oder Stores vor Fenstern oder Türen aufgehangen. Hierzu werden entweder in die Raumwand oder in die Raumdecke Befestigungsösen als Befestigungspunkte angebracht, zwischen denen das linienförmige Gebilde befestigt und mittels der Spannvorrichtung gespannt wird. Damit der gewünschte Behang an dem linienförmigen Gebilde befestigt werden kann, sind beispielsweise an der oberen Kante des Behanges Haken vorgesehen, die in das linienförmige Gebilde eingehakt werden.

[0003] Insbesondere bei hohen und großen Räumen mit hohen und breiten Fenstern sind die Halterungen insbesondere bei einer Raumdeckenmontage sehr hoch angeordnet, so dass das Auf- oder Abhängen des betreffenden Behangs sehr mühselig und zeitintensiv ist. Zum einen muss sich die Person zunächst einer Leiter bedienen, damit sie überhaupt an die Halterung gelangt. Dies birgt natürlich eine hohe Unfallgefahr in sich, da gerade im Haushalt viele Unfälle infolge von Stürzen zu verzeichnen sind. Zum anderen ist das Auf- und Abhängen beispielsweise von schweren Übergardinen sehr kraftintensiv, da mit dem einen Arm die Gardine gehalten werden muss, während mit dem anderen Arm über Kopf sämtliche Haken der Gardine in das linienförmige Gebilde eingehakt werden müssen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine bekannte Halterung für einen Behang dahingehend zu verbessern, dass die vorgenannten Nachteile vermieden und das Auf- oder Abhängen erleichtert wird.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das linienförmige Gebilde zusätzlich zu der im gespannten Zustand als Halterung dienenden Länge eine nicht unerhebliche Überlänge aufweist und die Überlänge des linienförmigen Gebildes mittels der Spannvorrichtung in den Bereich, den die Halterung im gespannten Zustand einnimmt, einbringbar ist. Durch diese erfindungsgemäße Halterung wird sowohl das Auf- als auch das Abhängen eines Behanges stark vereinfacht, da die betreffende Person den Behang ohne ein Hilfsmittel wie beispielsweise eine Leiter Auf- oder Abhängen kann. So wird lediglich die Spannvorrichtung betätigt, so dass das linienförmige Gebilde entweder ge- oder entspannt wird.

[0006] Beim Aufhängen eines Behangs wird durch Betätigen der Spannvorrichtung das linienförmige Gebilde entspannt, bis sich das linienförmige Gebilde in der Mitte etwa in Augenhöhe der Person befindet. Nun kann der betreffende Behang einfach an dem linienförmigen Gebilde befestigt werden, da zum einen der Behang nicht gehalten und über Kopf mit einer Hand eingehakt werden muss und zum anderen die betreffende Person sicher auf dem Raumboden steht und sich beispielsweise keiner Leiter bedienen muss. Im Anschluss daran wird durch Betätigung der Spannvorrichtung das linienförmige Gebilde erneut gespannt.

[0007] Beim Abhängen eines Behanges wird durch Betätigen der Spannvorrichtung das linienförmige Gebilde entspannt, so dass der Behang leicht in der gewünschten Höhe von dem linienförmigen Gebilde genommen werden kann.

[0008] Es ist offensichtlich, dass die erfindungsgemäße Halterung sowohl unterhalb einer Raumdecke als auch an einer Raumwand montiert werden kann.

[0009] Unter einem linienförmigen Gebilde im Sinne der Erfindung wird beispielsweise ein Drahtseil, eine Kette oder eine Schnur verstanden.

[0010] Zweckmäßigerweise ist eine zwischen den Befestigungspunkten angeordnete Umlenkeinrichtung zur Umlenkung des linienförmigen Gebildes vorgesehen. Unter der Länge des linienförmigen Gebildes gemäß Anspruch 1 wird selbstverständlich die Länge über die Umlenkeinrichtung zwischen den beiden Befestigungspunkten verstanden. Bei einer derartigen Anordnung ist die Spannvorrichtung beispielsweise in Augenhöhe neben einem Fenster angebracht. Über die Umlenkeinrichtung wird das in diesem Fall oberhalb des Fensters senkrecht geführte linienförmige Gebilde in Richtung der Spannvorrichtung umgelenkt.

[0011] Die Spannvorrichtung kann als Aufwickelvorrichtung ausgebildet sein. So kann die Aufwickelvorrichtung beispielsweise eine Trommel aufweisen, auf die das linienförmige Gebilde aufgewickelt wird. Die Aufwickelvorrichtung kann dabei über eine Kurbel manuell oder aber motorisch beispielsweise durch einen elektrischen Motor betätigbar sein.

[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann zumindest eine endseitige Fixiereinrichtung für den Behang vorgesehen sein. Diese Fixiereinrichtung umfasst zumindest teilweise das gespannte linienförmige Gebilde derart, dass sich beiderseits der Fixiereinrichtung Haken des Behanges befinden. Hierdurch wird verhindert, dass der Behang beim Zuziehen zu weit gezogen wird.

[0013] Zweckmäßigerweise kann die Fixiereinrichtung als eine in Richtung des benachbarten Endes des linienförmigen Gebildes schwenkbarer Anschlag ausgebildet sein. Diese Ausbildung der Fixiereinrichtung ermöglicht, dass der Anschlag zwar in Richtung des benachbarten Endes des linienförmigen Elementes bewegbar ist, jedoch die zwischen dem benachbarten Ende des linienförmigen Gebildes und dem Anschlag befindlichen Haken am Passieren gehindert werden.

[0014] Vorzugsweise kann der Anschlag in der unteren Kante eine Ausnehmung aufweisen, in die das linienförmige Gebilde im gespannten Zustand eingreift. Wird hingegen das linienförmige Gebilde entspannt, so fasst das linienförmige Gebilde nicht mehr in die Ausnehmung ein, so dass der Behang beliebig hin- und herziehbar ist. Beim erneuten Spannen tritt das linienförmige Gebilde automatisch in die Ausnehmung des betreffenden Anschlages ein.

[0015] Zusätzlich kann eine Verblendung vorgesehen sein, damit die Halterung nicht sichtbar ist.

[0016] Im folgenden wird ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Halterung für einen Behang,
Fig. 2
eine Vergrößerung des Ausschnittes A aus Fig. 1 und
Fig. 3
eine Vergrößerung des Ausschnittes B aus Fig. 1.


[0017] Für gleiche oder gleichartige Teile werden in sämtlichen Zeichnungen die gleichen Ziffern verwandt.

[0018] Fig. 1 zeigt eine Halterung für einen Behang 1, die unterhalb einer Raumdecke 2 montiert ist. Der Behang 1 weist oberseitig Haken 3 auf, mit denen der Behang 1 in ein linienförmiges Gebilde 4 eingehakt ist. Das linienförmige Gebilde 4 kann beispielsweise ein Seil, eine Schnur, ein Drahtseil oder eine Kette sein. Das linienförmige Gebilde 4 ist mit dem einen Ende an einer Befestigungsöse 5 als einem ersten Befestigungspunkt und mit dem anderen Ende mit einer Spannvorrichtung 6 als einem zweiten Befestigungspunkt verbunden.

[0019] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Spannvorrichtung 6 als eine Aufwickelvorrichtung 7 mit einer Kurbel 8 ausgebildet. Da die Aufwickelvorrichtung 7 nicht an der Raumdecke 2, sondern an einer nicht dargestellten Raumwand montiert ist, ist eine Umlenkeinrichtung 9 an der Raumdecke 2 vorgesehen, die das linienförmige Gebilde 4 umlenkt. Die Umlenkeinrichtung 9 kann im einfachsten Fall aus einer Umlenkrolle bestehen.

[0020] Das linienförmige Gebilde 4 befindet sich in der gestrichelt eingezeichneten Lage im ungespannten Zustand. Die Person, die den Behang 1 an dem linienförmigen Gebilde 4 befestigen will, kann je nach Belieben das linienförmige Gebilde 4 absenken. Wenn alle Haken 3 des Behanges 1 eingehakt sind, wird das linienförmige Gebilde 4 über die Aufwickelvorrichtung 7 gespannt, so dass das linienförmige Gebilde 4 parallel zur Raumdecke 2 verläuft (durchgezogene Linie).

[0021] Damit der Behang 1 randseitig fixiert ist, ist im Bereich der Befestigungsöse 5 und der Umlenkeinrichtung 9 je eine Fixiereinrichtung 10 vorgesehen, die vergrößert in Fig. 3 dargestellt ist.

[0022] In Fig. 1 ist die Halterung unterhalb der Raumdecke 2 montiert. Es ist aber durchaus möglich, dass die Halterung auch an einer Raumwand befestigt wird. Auch können mehrere Halterungen hintereinander vorgesehen sein, damit beispielsweise Gardinen und Übergardinen auf getrennten Halterungen aufgehangen werden können.

[0023] Im Gegensatz zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Aufwickelvorrichtung 7 auch motorisch verstellbar sein. Auch kann auf die Umlenkeinrichtung 9 verzichtet werden, sofern die Spannvorrichtung 6 anstelle der Umlenkeinrichtung 9 an der Raumdecke 2 befestigt wird. In diesem nicht dargestellten Fall ist die Spannvorrichtung 6 als Aufwickelvorrichtung 7 ausgebildet, die beispielsweise über einen Motor angetrieben wird. Der Motor kann z. B. über einen ebenfalls nicht dargestellten Schalter gesteuert werden, der für die betreffende Person gut erreichbar ist.

[0024] Fig. 2 zeigt die Aufwickelvorrichtung 7, die eine Aufwickeltrommel 11 mit der Kurbel 8 aufweist. An der Aufwickeltrommel 11 sind außenseitig Zähne 12 vorgesehen, in die eine Rastnase 13 eingreift. Die Rastnase 13 ist schwenkbar an der Aufwickelvorrichtung 7 gelagert und wird über eine Feder 14 gegen die Zähne 12 gezogen. Auf die Aufwickeltrommel 11 wird das linienförmige Gebilde 4 aufgewickelt.

[0025] In Fig. 3 ist die Fixiereinrichtung 10 in vergrößerter Form dargestellt. Unterhalb der Raumdecke 2 ist über Befestigungsmittel 15 eine Platte 16 geschraubt. An der Platte 16 ist die Befestigungsöse 5 angeformt. Im Abstand zu dieser Befestigungsöse 5 befindet sich die Fixiereinrichtung 10.

[0026] Die Fixiereinrichtung 10 besteht aus einem Anschlag 17, der in Richtung der Befestigungsöse 5 schwenkbar ist. Ein an den Anschlag 17 angeformter Winkel 18 verhindert ein Verschwenken des Anschlages 17 in die von der Befestigungsöse 5 abgewandte Richtung.

[0027] Durch das einseitige Verschwenken des Anschlages 17 können die Haken 3 lediglich in Richtung der Befestigungsöse 5 bewegt werden. Hierdurch ist gewährleistet, daß beim Zuziehen des Behanges 1 dieser nicht zu weit gezogen werden kann, da der zwischen dem Anschlag 17 und der Befestigungsöse 5 befindliche Haken 3 durch den Anschlag 17 gestoppt wird.

[0028] Es bedarf keiner näheren Erläuterungen, dass der Anschlag 17 der Fixiereinrichtung 10, der der Umlenkeinrichtung 9 benachbart ist, in Richtung der Umlenkeinrichtung 9 schwenkbar ist, damit ein zwischen Umlenkeinrichtung 9 und Anschlag 17 befindlicher Haken gestoppt wird.


Ansprüche

1. Halterung für zumindest einen Behang (1), insbesondere Vorhang, wobei die Halterung aus einem linienförmigen Gebilde (4) besteht, dessen eines Ende an einem ersten Befestigungspunkt und dessen anderes Ende an einem als Spannvorrichtung (6) ausgebildeten zweiten Befestigungspunkt anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das linienförmige Gebilde (4) zusätzlich zu der im gespannten Zustand als Halterung dienenden Länge eine nicht unerhebliche Überlänge aufweist und die Überlänge des linienförmigen Gebildes (4) mittels der Spannvorrichtung (6) in den Bereich, den die Halterung im gespannten Zustand einnimmt, einbringbar ist.
 
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zwischen dem Befestigungspunkten angeordnete Umlenkeinrichtung (9) zur Umlenkung des linienförmigen Gebildes (4) vorgesehen ist.
 
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (6) als Aufwickelvorrichtung (7) ausgebildet ist.
 
4. Halterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelvorrichtung (7) über eine Kurbel (8) betätigbar ist.
 
5. Halterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelvorrichtung (7) motorisch betätigbar ist.
 
6. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine endseitige Fixiereinrichtung (10) für den Behang (1) vorgesehen ist.
 
7. Halterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtung (10) als eine in Richtung des benachbarten Endes des linienförmigen Gebildes (4) schwenkbarer Anschlag (17) ausgebildet ist.
 
8. Halterung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (17) in der unteren Kante eine Ausnehmung aufweist.
 
9. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verblendung vorgesehen ist.
 




Zeichnung