(19)
(11) EP 0 982 103 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.2000  Patentblatt  2000/09

(21) Anmeldenummer: 98116378.5

(22) Anmeldetag:  28.08.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25F 5/00, B23B 45/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: CEKA ELEKTROWERKZEUGE AG + Co.KG
CH-9630 Wattwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Breitenmoser, Armin
    9630 Wattwil (CH)

(74) Vertreter: Otte, Peter, Dipl.-Ing. 
Otte & Jakelski Patentanwälte, Mollenbachstrasse 37
71229 Leonberg
71229 Leonberg (DE)

   


(54) Automatische Spindelarretierung


(57) Eine automatische Spindelarretierung für Handwerkzeuge, insbesondere Bohrmaschinen, Bohrschrauber, Winkelschleifer und dergleichen mit einem drehfest mit der Spindel (20) oder dem Gehäuse (10) verbundenen Verriegelungsteil (50; 120), der in beiden Drehrichtungen der Spindel (20) mit wenigstens einem drehfest mit dem Gehäuse (10) bzw. der Spindel (20) verbundenen Arretierteil (40; 140) koppelbar ist und mit einem Antriebsteil (34; 110), der gleichachsig zur Spindel (20) angeordnet ist, und Entriegelungselemente aufweist, durch die das Verriegelungsteil (50; 120) und das Arretierteil (40; 140) entkoppelbar sind, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelungselemente eine oder mehrere an dem Antriebsteil (34; 110) angeordnete Steuerbahnen (38; 116) sind, an denen einer oder mehrere Steuernocken (54; 124) des Verriegelungsteils (50; 120) durch eine Drehbewegung des Antriebsteils (34; 110)) derart gleiten, daß das Verriegelungsteil (50; 120) und das Arretierteil (40; 140) durch Axialverschiebung entweder des Verriegelungsteils (50; 120) und/oder des Arretierteils (40; 140) entkoppelbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine automatische Spindelarretierung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Aus der DE 297 15 257 U1 geht eine Mitnahmevorrichtung für eine Spindel eines motorgetriebenen, handgeführten Arbeitswerkzeuges, insbesondere eines Bohr- oder Schlagschraubers, hervor, mit einem drehfest mit der Spindel verbundenen Abtriebsteil, der in beiden Drehrichtungen der Spindel über Klemmkörper in Form von Walzen eines Freilaufs mit einem gehäusefesten Ring koppelbar ist, mit einem Antriebsteil, welcher gleichachsig zur Spindel angeordnet ist und mit den als Klemmkörper wirkenden Walzen zusammenwirkende Entriegelungselemente aufweist, welche bei angetriebenem Antriebsteil die Klemmkörper freistellen, so daß der Abtriebsteil vom gehäusefesten Ring abgekoppelt und drehbar ist, und mit an dem Abtriebsteil und dem Antriebsteil vorgesehenen drehmomentübertragenden Mitnahmeflächen zum motorgetriebenen Antrieb der Spindel, wobei in Neutralstellung des Antriebsteils die Mitnahmeflächen einen größeren Abstand voneinander aufweisen, als der zwischen dem Entriegelungselement und dem zugeordneten Klemmkörper vorgesehene Abstand. Bei dieser Mitnahmevorrichtung weist der Antriebsteil von dem Entriegelungselement räumlich getrennte Klauen auf, die in das Abtriebsteil hineinragen, wobei die in der jeweiligen Drehrichtung einander zugewandten Flächen von den Klauen und von Mitnahmeöffnungen die drehmomentübertragenden Mitnahmeflächen bilden. Bei der Mitnahmevorrichtung sind insgesamt sechs Klemmkörper in Form von Kugeln vorgesehen. Der Aufbau einer derartigen automatischen Spindelarretierung oder Mitnahmevorrichtung ist sehr aufwendig. Dies hat eine aufwendige und kostspielige Montage zur Folge, da neben dem Antriebsteil und dem Abtriebsteil sechs Klemmkörper montiert werden müssen. Bei einer solchen Vielzahl von bewegten Teilen sind auch Störungen, Ausfälle und Defekte der Spindelarretierung nicht auszuschließen.

[0003] Eine Spindelarretierung mit einem ebenfalls aufwendigen Aufbau geht des weiteren beispielsweise aus der EP 0 761 350 A1 hervor.

[0004] Ferner gehen Spindelarretierungen in Form von Adaptern aus der DE 44 45 597 A1 sowie der DE 44 45 598 A1 hervor. Auch diese weisen einen verhältnismäßig komplizierten Aufbau auf.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine automatische Spindelarretierung für Handwerkzeuge der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß sie möglichst wenig Einzelteile umfaßt, auf einfache Weise herstellbar ist und möglichst störunanfällig und verschleißarm arbeitet.

[0006] Diese Aufgabe wird bei einer automatischen Spindelarretierung für Handwerkzeuge der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Dadurch, daß die Entriegelungselemente ein oder mehrere an dem Antriebsteil angeordnete Steuerkurven und einen oder mehrere an diesen durch eine Drehbewegung des Antriebsteils gleitende Steuernocken umfaßt derart, daß das Verriegelungsteil und das Arretierteil durch Axialverschiebung des Verriegelungsteils und/oder des Arretierteils entkoppelbar sind, wird bei einfachem Aufbau und dadurch bedingt einfacher Herstellung eine zuverlässige und verschleißarme Funktionsweise der automatischen Spindelarretierung ermöglicht.

[0008] Was die Ausbildung des Arretierteils, des Antriebsteils und des Verriegelungsteils betrifft, so sind rein prinzipiell die unterschiedlichsten Ausführungsformen denkbar.

[0009] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Arretierteil gehäusefest angeordnet, mit Öffnungen versehen und zur Spindel konzentrisch angeordnet ist, wobei auf dem Verriegelungsteil angeordnete Arretiernocken durch Axialverschiebung des Verriegelungsteils einrückbar sind. Ein derartiges mit Öffnungen versehenes Arretierteil ist einfach herzustellen und einfach im Gehäuse zu montieren.

[0010] Dabei kann auch vorgesehen sein, daß das Arretierteil einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet ist. In diesem Falle kann eine zusätzliche Montage des Arretierteils vollständig entfallen.

[0011] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die Öffnungen jeweils um gleiche Winkel versetzt in dem Arretierteil angeordnet sind. Dies ermöglicht eine schnelle Spindelarretierung in beide Drehrichtungen der Spindel.

[0012] Ebenso ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Arretiernocken und die Steuernocken jeweils aufeinanderfolgend an dem Verriegelungsteil angeordnet sind, wobei sie um die gleichen Winkel versetzt sind, wie die Öffnungen in dem Arretierteil.

[0013] Das Verriegelungsteil ist vorzugsweise entgegen einer in Richtung des Arretierteils wirkenden Rückstellkraft einer Rückstellfeder auf der Spindel axial verschieblich angeordnet. Durch diese Rückstellfeder wird sichergestellt, daß die auf dem Verriegelungsteil angeordneten Arretiernocken im Ruhezustand des Handwerkzeugs in die Öffnungen des Arretierteils eingreifen.

[0014] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform, die insbesondere bei einem Handwerkzeug mit einem Planetengetriebe und mit einer Drehmomentkupplung sehr vorteilhaft eingesetzt werden kann, ist vorgesehen, daß die Arretierung zwischen dem Gehäuse und dem Arretierteil über ein dem Gehäuse zugeordnetes Verriegelungsteil erfolgt.

[0015] Das Arretierteil ist beispielsweise ein Planetenradträger eines Planetengetriebes.

[0016] Das Antriebselement ist vorzugsweise ein Hohlrad des Planetengetriebes.

[0017] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß die Öffnungen um jeweils gleiche Winkel in dem Planetenradträger angeordnet sind. Hierdurch wird eine schnelle Arretierung in beide Drehrichtungen der Spindel ermöglicht.

[0018] Die Arretiernocken und die Steuernocken sind dabei aufeinanderfolgend am Verriegelungsteil angeordnet, wobei sie um die gleichen Winkel versetzt sind wie die Öffnungen im Planetenradträger.

[0019] Das axial verschiebliche Verriegelungsteil ist vorteilhafterweise entgegen einer in Richtung des Planetenrades wirkenden Rückstellkraft einer Rückstellfeder am Gehäuse drehfest angeordnet. Durch diese Rückstellfeder wird sichergestellt, daß die auf dem Verriegelungsteil angeordneten Arretiernocken im Ruhezustand des Handwerkzeugs in die Öffnungen des als Arretierteil wirkenden Planetenrades eingreifen.

[0020] Bei einer Handwerkzeugmaschine, die über eine Drehmomentkupplung verfügt, ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß das Hohlrad Teil einer Drehmomentkupplung ist, wobei die Periodizität von Klemmkörpern der Drehmomentkupplung der Periodizität der Steuerbahnen bzw. Steuernocken entspricht.

[0021] Die auf dem Antriebsteil angeordneten Steuerbahnen können durch einen einseitigen Anschlag begrenzt sein. Auf diese Weise wird ein präzises Ausrücken des Arretierteils aus dem Abtriebteil und umgekehrt realisiert und ein unerwünschtes erneutes Einrücken dieser beiden Teile vermieden.

[0022] Die Steuerbahnen selbst können auf die unterschiedlichste Art und Weise ausgebildet sein. Eine insbesondere hinsichtlich der Herstellung vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die Steuerbahnen eine Grundfläche, eine im wesentlichen ebene Steigungsfläche mit einer in Axialrichtung angeordneten Steigung und eine sich an die Steigungsfläche anschließende ebene, senkrecht zur Axialrichtung verlaufende Plateaufläche aufweisen.

[0023] Weitere Vorteile und Merkmale sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.

[0024] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
eine teilweise weggebrochene Teilschnittdarstellung des vorderen Teils einer Handwerkzeugmaschine mit einer erfindungsgemäßen automatischen Spindelarretierung;
Fig. 2
eine Darstellung des Arretierteils und des Verriegelungsteils;
Fig. 3
eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Antriebsteils, Verriegelungsteils und Arretierteils;
Fig. 4
eine Draufsicht des in Fig. 1 bis 3 dargestellten Verriegelungsteils;
Fig. 5
eine teilweise weggebrochene Teilschnittdarstellung eines Bohrschraubers mit einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Spindelarretierung und
Fig. 6
eine detaillierte Schnittdarstellung sowie Draufsichten auf das Verriegelungsteil, das Abtriebsteil und das Arretierteil der in Fig. 5 dargestellten automatischen Spindelarretierung.


[0025] Ein Handwerkzeug, beispielsweise eine Bohrmaschine, deren vorderer Teil in Fig. 1 dargstellt ist, umfaßt ein Gehäuse 10, in dem eine Spindel 20 drehbar gelagert ist. Die Spindel 20 wird von einer Antriebswelle 30 eines (nicht dargestellten) Motors über ein als Antriebsteil ausgebildetes Hohlrad 34, das mit der Spindel 20 drehfest verbunden ist, angetrieben. Hierzu ist die Antriebswelle 30 des Motors an ihrem vorderen Ende mit einer Verzahnung 32 versehen, die in eine Innenverzahnung des Hohlrads 34 eingreift.

[0026] Eine automatische Spindelarretierung umfaßt neben dem Hohlrad 34 ein gehäusefest angeordnetes Arretierteil 40 in Form einer Arretierscheibe und ein Verriegelungsteil 50, das entgegen der Rückstellkraft einer Rückstellfeder 60 auf im Bereich des Verriegelungsteils 50 mehrkantförmig abgeschrägten Gleitflächen 22 der Spindel 20 axialverschieblich ist. Die Spindel 20 dient der Aufnahme eines (nicht dargestellten) Werkzeugs, beispielsweise eines Bohrers, der mittels eines drehbaren Spannelements 26 in einer Spindelöffnung befestigbar ist.

[0027] Die Funktionsweise der aus Hohlrad 34, Arretierteil 40 und Verriegelungsteil 50 gebildeten automatischen Spindelarretierung wird nachfolgend in Verbindung mit den Fig. 2, 3 und 4 beschrieben.

[0028] Im Ruhezustand der Bohrmaschine sind auf dem Verriegelungsteil 50 angeordnete Arretiernocken 52 in Öffnungen 42, die in dem als Arretierscheibe ausgebildeten Arretierteil 40 vorgesehen sind, eingerückt, wie es in der oberen Bildhälfte der Fig. 1 und in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei sind die Öffnungen 42 des Arretierteils 40 sowie die Rastnocken 52 auf dem Verriegelungsteil 50 periodisch um gleiche, vorzugsweise kleine Winkel versetzt zueinander angeordnet, wodurch ein schnelles Einrasten der automatischen Spindelarretierung bei einer Drehung der Spindel 20 in deren beide Drehrichtungen ermöglicht wird.

[0029] Zur Herbeiführung des normalen Betriebszustands, d.h. eines Bohr- oder Schraubbetriebs des Handwerkzeugs gleiten Steuernocken 54, die auf dem Verriegelungsteil 50 angeordnet sind, auf Steuerbahnen 38, die an dem Hohlrad 34 auf dessen dem Verriegelungsteil 50 zugewandter Seite vorgesehen sind, derart entlang, daß das Verriegelungsteil 50 eine Axialbewegung entgegen der Rückestellkraft der Feder 60, d.h. weg von dem Hohlrad 34 ausführt. Die Steuerbahnen 38 und die Steuernocken 54 wirken dabei derart zusammen, daß eine Axialbewegung soweit stattfindet, daß die Arretiernocken 52 aus den Öffnungen 42 in der Arretierscheibe 40 ausgerückt werden. Ein derartiges Ausrücken geschieht dabei in beide Drehrichtungen der Spindel 20. In diesem ausgerückten Zustand wird die Spindel 20 von dem Hohlrad 34 durch die Antriebswelle 30 angetrieben und kann sich frei drehen. Dieser Zustand ist in Fig. 1 in der unteren Hälfte dargestellt.

[0030] Zum Befestigen eines Werkzeugs in der Aufnahmespindel dreht man das Verriegelungsteil 50 durch Drehen an dem Spannelement 26 bei stillstehender Antriebswelle 30 und damit stillstehendem Hohlrad 34. Aufgrund dieser Drehbewegung gleiten die Steuernocken 54, die auf dem Verriegelungsteil 50 angeordnet sind, auf den Steuerbahnen 38 an dem Hohlrad 34 entlang, bis die Arretiernocken 52 in die Öffnungen 42 in der Arretierscheibe 40 einrücken, und sich die Spindel 20 in dem arretierten Ruhezustand befindet, so daß durch Drehen des Spannelements 26 ein Öffnen und Schließen zur Befestigung oder Entnahme eines Bohrwerkzeugs möglich ist.

[0031] Wie insbesondere in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt ist, weisen die auf dem Hohlrad 34 angeordneten Steuerbahnen 38 eine Grundfläche 38a, eine im wesentlichen ebene Steigungsfläche 38b mit einer in Axialrichtung angeordneten Steigung und eine sich an die Steigungsfläche 38b anschließende ebene, senkrecht zur Axialrichtung verlaufende Plateaufläche 38c auf. Zwischen benachbarten Steuerbahnen 38 kann ein Anschlagnocken 37 für die Steuernocken 54 vorgesehen sein (Fig. 2) . In dieser Position ist die Axialverschiebung des Verriegelungsteils 50 maximal. Die Arretiernocken 52 sind vollständig aus den Öffnungen 42 des Arretierteils 40 ausgerückt.

[0032] Bei einer weiteren, in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform einer automatischen Spindelarretierung, die insbesondere bei Bohrschraubern zum Einsatz kommt, ist das Antriebselement als Hohlrad 110 eines Planetengetriebes 100 ausgebildet. Dieses Hohlrad 110 wird über ein Planetenrad 112 auf an sich bekannte Weise angetrieben.

[0033] Bei dieser Ausführungsform ist das Verriegelungsteil 120 drehfest dem mit Vorsprüngen 130 versehenen Gehäuse 10 zugeordnet und weist auf seiner dem Antriebsteil 110 zugewandten Seite Arretiernocken 122 und Steuernocken 124, wie es insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht, auf.

[0034] Konzentrisch zu dem Hohlrad 110 ist ein als Arretierteil wirkender Planetenradträger 140 angeordnet, welcher jeweils um gleiche Winkel zueinander versetzte Öffnungen 142 aufweist. Die Öffnungen 142 und die Arretiernocken 122 sind dabei jeweils auf dem Planetenradträger 140 sowie dem Verriegelungsteil 120 um gleiche Winkel zueinander versetzt, so daß ein Einrasten der Arretiernocken 122 des Verriegelungsteils 120 in die Öffnungen 142 des Planetenradträgers 140 möglich ist.

[0035] Das Hohlrad 110 weist ferner an seiner Stirnseite Führungsbahnen für Klemmkörper 114 auf, die entgegen der Rückstellkraft einer Rückstellfeder 115 aufeinander bzw. auf die Führungsbahn 113 gedrückt werden. Auf diese Weise wird eine an sich bekannte Drehmomentkupplung realisiert, wobei die Führungsbahnen 113 derart periodisch auf dem Hohlrad 110 angeordnet sind, daß abhängig von der einstellbaren Federkraft der Rückstellfeder 115 eine Drehmomentübertragung möglich ist.

[0036] Auf diese Drehmomentkupplung, die nicht Gegenstand vorliegender Erfindung ist, wird weiter nicht detailliert eingegangen. Es ist jedoch ein wesentliches Merkmal, daß die Periodizität der Führungsbahnen 113 mit der Periodizität von Steuerbahnen 116, die an dem Hohlrad vorgesehen sind, übereinstimmt (siehe Fig. 6, linke Hälfte). Diese Steuerbahnen 116 umfassen eine ebene Grundfläche 116a, eine ebene Steigungsfläche 110b in Umfangsrichtung und eine weitere ebene gegenüber der Grundfläche 116a in Richtung des Verriegelungsteils 120 axial versetzt angeordnete Plateaufläche 116c.

[0037] Die Funktion der in Fig. 5 und 6 dargestellten automatischen Spindelarretierung wird nachfolgend beschrieben, wobei zu beachten ist, daß jeweils in der oberen Bildhälfte der Fig. 5 und 6 der nicht arretierte Zustand der Spindel dargestellt ist, wohingegen in der unteren Bildhälfte der arretierte Ruhezustand dargestellt ist.

[0038] Zur Herbeiführung des normalen Betriebszustands, d.h. beim Bohren oder Schrauben, gleiten die Steuernocken 124 des auf Vorsprüngen 130 axial verschieblich geführten Verriegelungsteils 120 entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder 150 über die Steigungsfläche 116b auf die Plateaufläche 116c und bewirken auf diese Weise eine Axialverschiebung des Verriegelungsteils 120. Die Steigung der Steigungsflächen 116b ist dabei so ausgelegt, daß eine Axialverschiebung des Verriegelungsteils 120 resultiert, die so groß ist, daß die Arretiernocken 122 aus den Öffnungen 142 des Planetenrades 140 ausgerückt sind. In diesem in Fig. 5 in der unteren Hälfte dargestellten Zustand, wird die Spindel 20 durch den Motor angetrieben.

[0039] Zum Festspannen eines Werkzeugs bei stillstehendem Motor wird durch Drehen an einem Spannelement 190 eine Drehmitnahme des Verriegelungsteils 120 derart bewirkt, daß die Steuernocken 124 in der umgekehrten Richtung von der Plateaufläche 116c über die Steigungsfläche 116b auf die Grundfläche 116a gleiten, in der die Arretiernocken 122 in die Öffnungen 142 des Planetenrades 140 einrücken. In diesem Zustand ist die Spindel 20 arretiert, es können Werkzeuge, beispielsweise Bohrer oder Schraubwerkzeuge durch Drehen des Spannelements 190 in dafür vorgesehenen Aufnahmen befestigt werden.


Ansprüche

1. Automatische Spindelarretierung für Handwerkzeuge, insbesondere Bohrmaschinen, Bohrschrauber, Winkelschleifer und dergleichen mit einem drehfest mit der Spindel (20) oder dem Gehäuse (10) verbundenen Verriegelungsteil (50; 120), der in beiden Drehrichtungen der Spindel (20) mit wenigstens einem drehfest mit dem Gehäuse (10) bzw. der Spindel (20) verbundenen Arretierteil (40; 140) koppelbar ist und mit einem Antriebsteil (34; 110), der gleichachsig zur Spindel (20) angeordnet ist, und Entriegelungselemente aufweist, durch die das Verriegelungsteil (50; 120) und das Arretierteil (40; 140) entkoppelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelungselemente eine oder mehrere an dem Antriebsteil (34; 110) angeordnete Steuerbahnen (38; 116) sind, an denen einer oder mehrere Steuernocken (54; 124) des Verriegelungsteils (50; 120) durch eine Drehbewegung des Antriebsteils (34; 110)) derart gleiten, daß das Verriegelungsteil (50; 120) und das Arretierteil (40; 140) durch Axialverschiebung entweder des Verriegelungsteils (50; 120) und/oder des Arretierteils (40; 140) entkoppelbar sind.
 
2. Automatische Spindelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierteil (40) gehäusefest, mit Öffnungen (42) versehen und zur Spindel konzentrisch angeordnet ist, wobei in die Öffnungen (42) auf dem Verriegelungsteil (50) angeordnete Arretiernocken (52) durch Axialverschiebung des Verriegelungsteils (50) einrückbar sind.
 
3. Automatische Spindelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierteil (40) einstückig mit dem Gehäuse (10) ausgebildet ist.
 
4. Automatische Spindelvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (42) um jeweils gleiche Winkel versetzt in dem Arretierteil (40) angeordnet sind.
 
5. Automatische Spindelarretierung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiernocken (52) und die Steuernocken (54) jeweils aufeinanderfolgend an dem Verriegelungsteil (50) angeordnet sind, wobei sie um die gleichen Winkel versetzt sind wie die Öffnungen (42) in dem Arretierteil (40).
 
6. Automatische Spindelarretierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsteil (50) entgegen einer in Richtung des Arretierteils (40) wirkenden Rückstellkraft einer Rückstellfeder (60) auf der Spindel (20) axial verschieblich angeordnet ist.
 
7. Automatische Spindelarretierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsteil (120) gehäusefest angeordnet ist und neben den Steuernocken (124) Arretiernocken (122) aufweist, die in zu ihnen komplementär in dem Arretierteil (140) vorgesehene Öffnungen durch Axialverschiebung des Verriegelungsteils (120) einrückbar sind.
 
8. Automatische Spindelarretierung nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierteil ein Planetenradträger (140) eines Planetengetriebes ist.
 
9. Automatische Spindelarretierung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (110) ein Hohlrad des Planetengetriebes ist.
 
10. Automatische Spindelarretierung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Öffnungen (142) um jeweils gleiche Winkel in dem Planetenradträger (140) angeordnet sind.
 
11. Automatische Spindelarretierung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiernocken (122) und die Steuernocken (124) aufeinanderfolgend am Verriegelungsteil (120) angeordnet sind, wobei sie um die gleichen Winkel versetzt sind wie die Öffnungen (142) in dem Planetenradträger (140).
 
12. Automatische Spindelarretierung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsteil (120) entgegen einer in Richtung des Planetenradträgers (140) wirkenden Rückstellkraft einer Rückstellfeder (150) zum Gehäuse (10) drehfest verschieblich angeordnet ist.
 
13. Automatische Spindelarretierung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlrad (110) Teil einer Drehmomentkupplung ist, wobei die Periodizität von Laufbahnen von Klemmkörpern (113, 114) der Drehmomentkupplung der Periodizität der Steuerbahnen (116) bzw. Steuernocken (124) entspricht.
 
14. Automatische Spindelarretierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerbahnen (30) durch einen einseitigen Anschlag begrenzt sind.
 
15. Automatische Spindelarretierung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerbahnen (38; 116) eine Grundfläche (38a; 116a), eine im wesentlichen ebene Steigungsfläche (38b; 116b) mit einer in Axialrichtung angeordneten Steigung und eine sich an die Steigungsfläche anschließende ebene, senkrecht zur Axialrichtung verlaufende Plateaufläche (38c; 116c) aufweisen.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht