[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbindungsvorrichtung zwischen einem mit einem
Auflagerschenkel verschenen Profilträger, der ein Traufenprofil einer Dachkonstruktion
sein kann, und einem aufgelagerten Profil, z.B. einem Sparrenprofil, wobei der Auflagerschenkel
eine hinterschnittene, einen Verbinder aufnehmende Nut aufweist, und der Verbinder
mit einer Längsbohrung und einer die Längsbohrung teilweise durchsetzenden Querbohrung
zur Aufnahme eines kegelförmigen Bundes eines am aufgelagerten Profil festgelegten
Bundbolzens versehen und in die Längsbohrung ein mit der Kegelfläche des Bundbolzens
zusammenarbeitendes Spannelement einführbar ist.
[0002] Es ist eine Verbindungsvorrichtung dieser Art bekannt (SCHÜCO-Katalog für die Serie
ROYAL S 50V, Seite 4-2), bei der mit der Kegelfläche des Bundbolzens zusammenwirkendes
Spannelement ein zylindrischer Bolzen verwendet, der in die Längsbohrung des Verbinders
eingeführt wird. Der Spannbolzen ist im vorderen Bereich konisch gestaltet, um ein
Ansehnäbeln am Bundbolzen zu erreichen. Der Durchmesser des Spannbolzens ist so bemessen,
daß er die Lage der Verbindung durch seine zylindrische Fläche sichert.
[0003] Bei dieser Verbindungsvorrichtung ergeben sich Nachteile aus den Fertigungstoleranzen
bei der Herstellung des Verbinders, der Profile und des Bundbolzens, der am Sparrenprofil
befestigt wird. Es kann sich eine nicht feste, klappernde Verbindung ergeben, sofern
der Spannbolzen an der Kegelfläche des Bundbolzens nicht zur Anlage kommt. Es können
sich aber auch Überschneidungen ergeben, durch die der Spannbolzen nicht oder nur
mit großer Mühe eingeschlagen werden kann. Durch dieses Einschlagen ist die exakte
Position des Sparrenprofils nicht gewährleistet, so daß ein nachteiliges Nachrichten
erforderlich wird.
[0004] Es ist ferner eine Verbindungsvorrichtung zwischen einem L-förmigen Profilträger,
der ein Traufenprofil einer Dachkonstruktion bilden kann, und einem Sparrenprofil
bekannt (EP 0 615 072), bei der der untere waagerechte Schenkel des Tragprofils eine
hinterschnittene Aufnahmenut für einen Verbinder aufweist. Der Verbinder ist mit einer
quer zu seiner Längsachse sich erstreckenden, mittigen Bohrung versehen, die zum Einführen
eines Bundbolzens dient, der am Sparrenprofil festgelegt ist. Von der mittigen Bohrung
des Verbinders erstrecken sich unter einem Winkel zur Längsachse des Verbinders Nuten,
die mit dem vertikalen Schenkel des Profilträgers bzw. des Traufenprofils einen spitzen
Winkel bilden. Ferner ist die Unterseite des Verbinders quer zur Längsachse geneigt
ausgebildet.
[0005] Durch einseitiges Verschieben des Verbinders unter gleichzeitigem Festhalten des
Sparrenprofiles in seiner zukünftigen Montagelage stützt sich der Schaft des Bundbolzens
an der schräg verlaufenden Längsnut ab, während der das untere Ende des Bundbolzens
bildende Bund die unteren Längsränder der Längsnut untergreift.
[0006] Durch eine Verschiebung des Verbinders in Längsrichtung wird einerseits die vertikale
Stirnfläche des Sparrenprofils gegen den vertikalen Schenkel des Profilträgers gepreßt
und andererseits aufgrund des Zusammenwirkens des Bundes des Bundbolzens mit der Schrägfläche
an der Unterseite des Verbinders das Sparrenprofil auf den horizontalen Auflagerschenkel
des Profilträgers gepreßt.
[0007] Diese Ausführung hat den Nachteil, daß zwei schräge Fläche miteinander korrespondieren
müssen, um die in zwei Ebenen gerichteten Anzugskräfte zu erzeugen. Die bei der Herstellung
und Montage entstehenden Toleranzen der Schrägflächen an dem Verbinder, die Toleranzen
an den Profilen und dem Bundbolzen stellen die einwandfreie Festlegung des Sparrenprofils
in Frage. Der größte Nachteil liegt jedoch darin, daß der formschlüssig in der hinterschnittenen
Nut des Auflagenschenkels des Profilträgers einliegende Verbinder mittels Hammerschläge
bewegt werden muß, und daß bei der Montage das Trägerprofil durch diese Schlagbeanspruchungen
des Verbinders seine exakte Montageposition nicht erreicht, so daß hier ein Nachrichten
des Sparrenprofils mit allen Risiken der Oberflächenbeschädigung der in der Regel
beschichteten Profile erforderlich wird.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindungsvorrichtung der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß die Profilverbindung toleranzunempfindlich ist
und daß das auf die Auflagerschenkel des Profilträgers aufliegende Profil und der
zugeordnete Verbinder während des Spannvorganges in ihrer Ausrichtposition verbleiben
und nicht durch äußere Kräfte, die zum zweidimensionalen Verspannen des Profils mit
dem Profilträger erforderlich sind, verschoben werden.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Spannelement als Schraube
ausgebildet ist, die im Bereich ihres Gewindes auf die Kegelfläche des Bundbolzens
wirkt.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform tangiert die Kegelfläche des Bundbolzens
den Kerndurchmesser der Längsbohrung.
[0011] Die Längsbohrung des Verbinders kann als Gewindebohrung ausgeführt sein und die Schraube
ein Gewinde mit geringer Steigung aufweisen. Infolge des geringen Steigungswinkels
des Gewindes ist eine Selbsthemmung und damit eine Sicherung der Verbindung gewährleistet,
die durch unbeabsichtigte, äußere Anstöße im Bereich der Profile nicht gelöst werden
kann.
[0012] Die Kräfte, die die Schraube zur Fixierung der Verbindung auf den Bundbolzen ausübt,
setzen sich nicht nach außen zu den Profilen fort, sondern werden als Reaktionskräfte
im Gewinde des Verbinders aufgenommen.
[0013] Die Längsbohrung des Verbinders kann auch eine glatte Innenfläche aufweisen und die
Schraube als selbstschneidende Schraube ausgebildet sein.
[0014] In die Längsbohrung des Verbinders können auch zwei einander entgegengerichtete Schrauben
eingesetzt werden.
[0015] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung ist in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- in perspektivischer Darstellung ein Sparrenprofil, den Verbinder und die als Spannelement
wirkende, mit einem metrischen Gewinde versehene Schraube,
- Figur 2
- ein L-förmiges Tragprofil im Schnitt, verbunden mit einem Sparrenprofil,
- Figur 3
- das L-förmige Tragprofil nach der Fig. 2 in vergrößertem Maßstab, verbunden mit einem
Sparrenprofil, und
- Figur 4
- den Verbinder nach der Fig. 3 im Grundriß und teilweise geschnitten.
[0017] In der Fig. 1 ist der Verbinder 1 dargestellt, der eine Verankerungsleiste 2 für
die formschlüssige Festlegung in einer hinterschnittenen Nut 17 des L-förmigen Tragprofils
14 aufweist. Der Verbinder ist mit zwei sich kreuzenden Bohrungen ausgerüstet, und
zwar mit einer mittig angeordneten, durchgehenden Querbohrung 3, die teilweise eine
Längsbohrung 12 durchsetzt.
[0018] In die Querbohrung 3 wird der kegelförmige Bund 4 eines Bundbolzens 5 eingeführt,
wobei der Bund 14 mit Spiel in die Querbohrung 3 eingreift. Der Bundbolzen 5 ist mit
einem Distanzschaft 6 ausgerüstet, an den sich ein abgesetzter Gewindeschaft 7 anschließt.
Dieser Gewindeschaft erstreckt sich durch eine Positionsbohrung 8 der unteren Profilwandung
des Sparrenprofils 10 und wir dort von einer Gewindemutter 11 festgelegt.
[0019] Der Verbinder 1 ist auf einer Längsseite mit der Verankerungsleiste 2 ausgerüstet
und weist benachbart der anderen Längsseite die Längsbohrung 12 auf, die in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel als Gewindebohrung ausgebildet ist und in die als Spannelement,
das mit der Kegelfläche des Bundes 4 zusammenwirkt, eine Schraube 13 eingeschraubt
wird. Die Gewindeschaftlänge der Schraube 13 reicht mindestens bis zum Mittelpunkt
der Querbohrung 3.
[0020] Aus der Fig. 4 ergibt sich, daß die Achse 3a der Querbohrung 3 in der Längsmitte
des Verbinders 1 angeordnet ist. Der Gewindeschaft der Schraube 13 ist geringfügig
länger als die halbe Länge des Verbinders 1.
[0021] Die Kegelfläche 19 des Bundes 4 des Bundbolzens 5 tangiert den Kerndurchmesser der
Längsbohrung 12. Diese tangierende Lage der Kegelfläche 19 an die Kernbohrung der
Gewindebohrung 12 ist in der Fig. 4 dargestellt, wobei sich der Schnitt des Bundbolzens
5 auf die Ebene bezieht, die dem tangierenden Punkt mit der Kernbohrung vorgegeben
ist.
[0022] Die Schraube 13, deren Gewindedurchmesser größer ist als der Kerndurchmesser wirkt
somit auf den aufsteigenden Durchmesser der Kegelfläche 19 des Bundbolzens 5. Durch
die so entstehende Keilwirkung der Schraube an dem Bundbolzen ergibt sich eine Kraftwirkung
des Sparrenprofiles 10 auf den Auflageschenkel 16 und auf den vertikalen Schenkel
15 des Profilträgers 14.
[0023] In der Fig. 4 ist die durch die Schraube 13 erzeugte Druckkraft im auftreffenden
Tagentialbereich an dem Bundbolzen die Kraft F
S. aus dem Kräfteparallogramm ergibt sich dementsprechend eine Horizontalkraft F
H. Überträgt man die Wirkkraft F
H in die Fig. 3 und dort als resultierenden Verlauf in den Tangentialpunkt von Schraube
und Kegelfläche 19, so ergibt sich daraus durch Zerlegung der resultierenden Kraft
unter Ansatz der Horizontalkraft eine Kraft F
V, die damit aufzeigt, in welchen Größenverhältnissen ein Anpressen des Sparrenprofiles
10 an die beiden Schenkel des Profilträgers erzeugt wird.
[0024] Anstelle einer Schraube 13, die in der Fig. 4 dargestellt ist, können auch zwei Schrauben
gegeneinander gerichtet in die Längsbohrung 12 eingeführt werden.
[0025] Aus der Darstellung der Fig. 3 kann man entnehmen, daß der in die Nut 17 eingesetzte
Verbinder mit seiner Verankerungsleiste 2 einen mit einer hinterschnittenen Fläche
versehenen Steg 18 hintergreift.
1. Verbindungsvorrichtung zwischen einem mit einem Auflagerschenkel versehenen Profilträger
und einem aufgelagerten Profil, z.B. einem Sparrenprofil, wobei der Auflagerschenkel
eine hinterschnittene, einen Verbinder aufnehmende Nut aufweist und der Verbinder
mit einer Längsbohrung und einer die Längs-bohrung teilweise durchsetzenden Querbohrung
zur Aufnahme eines kegelförmigen Bundes eines am aufgelagerten Profil festgelegten
Bundbolzens versehen und in die Längsbohrung ein mit der Kegelfläche des Bundbolzens
zusammenarbeitenden Spannelement einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement als Schraube (13) ausgebildet ist, die im Bereich ihres Gewindes
aufdie Kegelfläche (19) des Bundbolzens (5) wirkt.
2. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (3a)
der Querbohrung (3) in der Längsmitte des Verbinders (1) angeordnet und der Gewindeschaft
der Schraube (13) geringfügig länger ist als die halbe Länge des Verbinders (1).
3. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsbohrung
(12) als Gewindebohrung ausgeführt ist und die Schraube (13) ein Gewinde mit geringer
Steigung aufweist.
4. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsbohrung
des Verbinders (1) eine glatte Innenfläche aufweist und die Schraube als selbstschneidende
Schraube ausgebildet ist.
5. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander
entgegengerichtete Schrauben in die Längsbohrung (12) des Verbinders (1) eingesetzt
sind.
6. Verbindungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kegelfläche (19) des Bundbolzens (5) den Kerndurchmesser der Längsbohrung (12)
tangiert.