[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung eines von einem Fahrzeug an
eine Pannennotrufdienstzentrale ausgesandten Pannennotrufes und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE 197 35 567 ist ein ebenso in einer Notrufsäule wie in einem Fahrzeug implementierbares
Verfahren zum Übertragen von Notrufen bekannt, bei welchem ein Fahrzeug exakt identifizierende
Daten, wie der Fahrzeugtyp, das Baujahr, das Kennzeichen etc., vom Fahrzeug an eine
Pannennotrufdienstzentrale übertragen werden, damit ein Pannenfahrzeug die richtigen
Werkzeuge, Ersatzteile, Betriebsanleitungen etc. zum Pannenort mitnehmen kann und
eine effektive Pannenhilfe ermöglicht wird.
[0003] Hiervon ausgehend ist die Aufgabe der Erfindung die Bereitstellung eines möglichst
einfachen, kostengünstigen, ergonomischen und dabei effizienten Verfahrens zur Bearbeitung
eines von einem Fahrzeug an eine Pannennotrufdienstzentrale oder Service-Zentrale
ausgesandten Pannennotrufes, welches insbesondere eine gute Identifikation der Art
der Panne ermöglicht, sowie die Bereitstellung einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens. Die Aufgabe wird jeweils durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt im Gegensatz zum Stand der Technik nicht nur
eine optimierte Identifikation des Fahrzeuges hinsichtlich Alter, Kennzeichen, Typ
usw., sondern auch eine Erfassung von Fahrzeugzustandsdaten zur Vereinfachung der
Ermittlung der Ursache der Panne. Damit wird die Pannenhilfe erheblich erleichtert.
[0005] Fahrzeugzustandsdaten können insbesondere den Verschleiß des Fahrzeugs betreffende
Daten und/oder Zustände von Aggregaten des Fahrzeuges betreffende Daten und/oder das
Fahrverhalten des Fahrzeugs vor der Panne betreffende Daten enthalten. Dies können
den Zustand von Aggregaten des Fahrzeugs betreffende Daten, insbesondere Daten über
die Temperatur von Aggregaten (wie Motorblock oder Bremsen) und/oder Füllungsgrade
von Behältern mit Öl, Benzin, Kühlwasser, Bremsflüssigkeit etc., sein.
[0006] Zweckmäßig führt das Fahrzeug eine Diagnose zur Erstellung der Fahrzeugzustandsdaten
aus, welche beispielsweise die Erfassung von Temperaturen, Behälterbefüllungen mit
Wasser, Öl etc. und/oder auch das Fahrverhalten vor der Panne betreffen kann.
[0007] Vorzugsweise wird die Anfragenachricht von der Pannennotrufdienstzentrale an eine
Service-Zentrale übermittelt, welche die Pannennotrufdienstzentrale aufgrund einer
in derAnfragenachricht enthaltenen Identifikation (z.B. der Telefonnummer durch CLIP)
identifiziert, wobei die Service-Zentrale die Anfragenachricht an das zuvor durch
den Pannennotruf bei der Service-Zentrale identifizierte Pannen-Fahrzeug weiterleitet.
Durch die Kommunikation der Pannennotrufdienstzentrale mit dem Fahrzeug über eine
Service-Zentrale wird die Einbindung des Pannennotrufdienstes in andere Dienste und
Datenbanken sowie eine Vorbehandlung von Pannennotrufen in der Service-Zentrale ermöglicht.
Insbesondere können Sicherheitsfunktionen, wie Identifikationsfunktionen, in der Service-Zentrale
implementiert werden, um beispielsweise zu vermeiden, daß jemand anderer als die Pannennotrufzentrale
Fahrzeugzustandsdaten aus einem Fahrzeug ausliest. Dazu ist es insbesondere zweckmäßig,
wenn die von der Service-Zentrale an das Endgerät gesandte Diagnoseaufforderung eine
Servic-Zentrale-ldentifikation enthält.
[0008] Die Übertragung zwischen dem Fahrzeug und der Service-Zentrale erfolgt zweckmäßig
per Funk, insbesondere Mobilfunk, insbesondere in Form einer Kurznachricht (SMS).
[0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung. Dabei zeigt
- Fig. 1
- ein liegengebliebenes Fahrzeug mit einer Panne und
- Fig. 2
- den Kommunikationsablauf der Kommunikation zwischen dem Fahrzeug, der Service-Zentrale
und der Pannennotrufdienstzentrale.
[0010] Fig. 1 zeigt ein an einer Straße 1 liegengebliebenes Fahrzeug 2, eine Service-Zentrale
3 und eine Pannennotrufzentrale 4. Das Fahrzeug 2 weist eine Mobilfunkantenne 5 zum
Kommunizieren mit der Service-Zentrale 3 (über ein nicht dargestelltes Mobilfunknetz)
auf, welche (hier über eine Mobilfunkantenne 6) per Mobilfunk erreichbar ist. Im Falle
einer Panne sendet ein Endgerät 7 im Fahrzeug 2 automatisch (insbesondere nach Unfällen)
oder auf Eingabe eines Fahrzeuginsassen hin einen Notruf 14 an die Service-Zentrale,
welche diesen an die Pannennotrufzentrale weiterleitet (9). Die Pannennotrufzentrale
übermittelt eine Anfragenachricht 10 an die Service-Zentrale 3, welche diese Anfragenachricht
an das Fahrzeug 2 weiterleitet (10a).
[0011] Durch die Anfragenachricht (10,10a) wird das Fahrzeug 2 aufgefordert, eine Diagnose
zu erstellen oder auf vorhandene Diagnosedaten zurückzugreifen und Diagnosedaten an
die Service-Zentrale 3 zu übermitteln (11), worauf sie von der Service-Zentrale 3
an die Pannennotrufzentrale 4 weiter übermittelt (12) werden.
[0012] Fig. 2 verdeutlicht den zeitlichen Ablauf der übermittelten Nachrichten zwischen
einem Endgerät 7 eines Fahrzeuges, einer (mit Service Operator bezeichnete) Service-Zentrale
3 und einer Pannennotrufzentrale 4.
[0013] Auf einen Pannennotruf 14 des Endgeräts 7 des Kraftfahrzeugs bei der Service-Zentrale
3 hin übermittelt die Service-Zentrale 3 den Pannennotruf 9 an die Pannennotrufzentrale
4 weiter. Die Pannennotrufzentrale 4 sendet eine Anfragenachricht 10 an die Service-Zentrale,
welche diese (10) an das Endgerät 7 weiterleitet (10a), welches (7) bereits von der
Service-Zentrale 3 nach dem Notruf 4 (aufgrund der Endgerät-Anrufer-Telefonnummer
etc.) identifiziert wurde; die Weiterleitung 10a der Anfragenachricht kann ebenso
wie der Pannennotruf 14 per Mobilfunk erfolgen.
[0014] Im Endgerät 7 wird entweder eine Fahrzeugdiagnose des Fahrzeuges ausgelöst oder eswerden
Fahrzeugdiagnosedaten aus einer früheren Diagnose oder laufenden Diagnose eingelesen
und evtl. selektiert. Fahrzeugdiagnose-Daten können beispielsweise die Temperatur
des Motors, die Temperatur von Bremsen, die Temperatur des Kühlwassers, der Befüllungsgrad
der Behälter für Öl, Kühlwasser, Bremsflüssigkeit, Verschleißdaten unterschiedlichster
Aggregate usw.durch eine Diagnose erfaßbare.Daten im Fahrzeug enthalten; ggf. können
sie auch Informationen über das Fahrverhalten vor der Panne enthalten, insbesondere
Fahrzeuggeschwindigkeit, Motorumdrehungszahlen, Bremsbetätigung etc. Nach dem endgerätseitigen
Einsammeln der zu sendenden Daten werden diese als Diagnose 11 an die Service-Zentrale
3 übermittelt. Von der Service-Zentrale 3 werden die Diagnosedaten (welche vom Endgerät
7 an die Service-Zentrale 3 im Schritt 11 übermittelt wurden) im Schritt 12 an die
Notrufdienstzentrale 4 übermittelt. Hierdurch wird eine sehr effiziente Pannenhilfe
in der Pannennotrufdienstzentrale 4 ermöglicht. Insbesondere können bei kleinen Pannen
konkrete Anweisungen zu deren Behebung per Funk direkt oder über die Service-Zentrale
3 an das Engerät 7 im Fahrzeug übermittelt werden. Auch ist es möglich, einem Pannenfahrzeug
die richtigen Ersatzteile mitzugeben, wenn in der Pannennotrufdienstzentrale 4 aufgrund
der Diagnosedaten und einer evtl. ausgeführten Überarbeitung die Art der Panne, insbesondere
die defekten oder möglicherweise defekten Aggregate im Fahrzeug festgestellt werden
können.
1. Verfahren zur Bearbeitung eines von einem Fahrzeug an eine Pannennotrufdienstzentrale
oder Service-Zentrale ausgesandten Pannennotrufes (14), wobei von der Pannennotrufdienstzentrale
(4) für die Art der Panne bedeutende Fahrzeugzustandsdaten beim Fahrzeug (2,7) nach
Eingang des Notrufes durch eine Anfragenachricht (10) angefordert werden und vom Fahrzeug
(2,7) Fahrzeugzustandsdaten zurückübertragen (11,12) werden.
2. Verfahren nach Anpruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anfragenachricht (10) von der Pannennotrufdienstzentrale (4) an eine Service-Zentrale
(3) übermittelt (10) wird, welche (3) die Berechtigung der Pannennotrufdienstzentrale
(4) aufgrund einer in der Anfragenachricht (10) enthaltenen Identifikation feststellt
und daß die Service-Zentrale die Anfragenachricht (10) an das durch den Pannennotruf
(14) bei der Service-Zentrale (3)identifizierte Fahrzeug (7, 2) weiterleitet (10a).
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug eine Diagnose zur Erstellung der Fahrzeugzustandsdaten ausführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Service-Zentrale (3) an das Endgerät (7) gesandte Diagnoseaufforderung
(10a) eine die Berechtigung zur Aufforderung zur Diagnose implizierende Identifikation
enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung zwischen dem Fahrzeug (2,7) und der Service-Zentrale (3) per Funk,
insbesondere Mobilfunk, insbesondere Kurznachricht, über ein Mobilfunknetz erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Pannennotruf (4) eines Fahrzeuges (2,7) eines oder mehrere der Datenfelder
Pannenursache, frei definierbarer Text, Fahrzeughersteller definierte Daten enthält.
7. Service-Zentrale
- mit einem Speicher mit einem Programm zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
- mit einer Funkkommunikations-Einrichtung (6) zur Kommunikation mit einem fahrzeugseitigen
Endgerät (7),
- mit einer Funk- oder Festnetzkommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit einer
Pannennotrufdienstzentrale,
- mit einer ldentifikationseinrichtung zur Identifikation einer mit der Service-Zentrale
verbundenen, eine Anfragenachricht sendenden Pannennotrufdienstzentrale (4).