[0001] Die Erfindung betrifft eine Justiervorrichtung für Druckplatten gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Bei Bogenoffsetdruckmaschinen werden die auf den Plattenzylinder der Druckwerke zu
befestigenden Druckplatten zunächst mit ihrer Druckanfang-Kante an einer entsprechenden
Befestigungsvorrichtung am Plattenzylinder geklemmt und sodann um den Außenumfang
des Plattenzylinders aufgezogen. Sodann erfolgt das Einführen der Druckende-Kante
der Druckplatte in eine entsprechende Spannvorrichtung, woraufhin die Druckplatte
durch Ausüben eines Zuges über das Druckende um den Außenumfang des Plattenzylinders
gespannt wird. Insbesondere für das Klemmen und Spannen sind heutzutage eine Vielzahl
von automatisierten Einrichtungen bekannt, so daß diese Arbeitsschritte beispielsweise
nach Betätigung eines Bedienelementes fernangesteuert ausgeführt werden. Eine Bedienperson
hat demzufolge nur noch die Druckplatte in die entsprechende Druckanfang-Spannschiene
einzuführen und daraufhin ein entsprechendes, ein das Klemmen auslösendes Bedienelement
zu betätigen. Auch das Einführen der Druckende-Kante der Druckplatte in die entsprechende
Spannvorrichtung des Plattenzylinders kann automatisiert ausgeführt werden, so daß
dieser Vorgang vollständig selbsttätig abläuft.
[0003] Aus der DE 4 214 168 C2 ist eine Vorrichtung zum Aufspannen von Druckplatten auf
den Plattenzylinder von Druckmaschinen, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschinen bekannt,
bei welcher eine am Druckanfang befestigte Druckplatte im Bereich des Druckendes an
einer im Zylinderkanal angeordneten Spannschiene befestigbar ist, wobei diese Spannschiene
in Achsrichtung des Plattenzylinders in mehrere Abschnitte unterteilt und jeweils
ein Abschnitt mittels einem Federelement zum Ausüben der entsprechenden Zugkraft auf
das Druckende der Druckplatte versehen ist. Bei dieser vorbekannten Einrichtung sind
dabei die einzelnen Spannschienenabschnitte um zwei unterschiedliche Schwenkachsen
bewegbar, so daß insgesamt eine Bewegung des Spannschienenabschnittes bzw. des die
Druckplatte erfassenden Bereiches nahezu in Umfangsrichtung des Plattenzylinders möglich
ist. Durch die den einzelnen Spannschienenabschnitten zugeordneten Federelemente werden
dabei die einzelnen Elemente (also die Spannschiene insgesamt) von der vorderen Grubenwand
des Plattenzylinders zur Kanalmitte hin verschwenkt bzw. bewegt. Zum Einführen eines
Druckplattenendes werden nach Öffnen der Erfassungsbereiche (Klemmvorrichtung) sämtliche
Abschnitte (also die gesamte Spannschiene) entgegen der Federkraft in Richtung vordere
Grubenwand hin verschwenkt und das Druckplattenende in den Klemmspalt eingeführt.
Sodann wird die Klemmvorrichtung betätigt, wobei sich nach dem Erfassen der Druckplattenhinterkante
und dem Aufbauen der Zugkraft durch die entsprechenden Federelemente eine selbsttätig
sich vergrößernde Klemmkraft ergibt.
[0004] Eine über die Formatbreite der Druckmaschine unterschiedliche Einstellung bzw. Ausübung
von Zugkräften auf die Druckplatte dient nicht nur der Korrektur der durch die Abrollung
zwischen Gummituchzylinder und Gegendruckzylinder hervorgerufenen Längungen des Bedruckstoffes,
insbesondere beeinflußt durch sujetabhängige Feuchtmitteleinwirkung. Eine durch Feuchtmitteleinwirkung
auf den Bedruckstoff hervorgerufene Veränderung der Drucklänge (Länge des Druckbildes
auf dem Bedruckstoff) wirkt sich negativ gerade am Druckende des Druckbildes aus und
muß entsprechend korrigiert werden.
[0005] Demzufolge sind hier entsprechende Korrekturmaßnahmen zu ergreifen, welche bei der
zuvorstehend genannten DE 4 214 168 C2 darin bestehen können, daß die entsprechenden
Vorspannungskräfte für die auf die einzelnen Spannschienenabschnitte wirkenden Federelemente
geändert werden. In diesem Fall hat nach Aufziehen und Spannen einer Druckplatte auf
den Plattenzylinder und nach Herstellen erster Druckabzüge (einige Maschinenumdrehungen)
eine individuelle Regulierung der auf das Druckende ausgeübten Spannkräfte zu erfolgen.
[0006] Nachteilig bei diesem zuvorstehend kurz skizzierten Vorgehen ist jedoch, daß zum
einen das individuelle Einstellen der Vorspannungskräfte der den einzelnen Spannschienenabschnitte
zugeordneten Federelemente ein sehr langwieriger Vorgang ist (Gewindesteigung). Ferner
bleibt auch nach Ausspannen der gebrauchten Druckplatte die jeweils eingestellte Vorspannung
der Federelemente erhalten, so daß auch eine neu zugeführte und dann gespannte Druckplatte
mit dieser individuellen (vorgespannten) Einstellung der Federelemente um den Außenumfang
des Plattenzylinders aufgezogen wird. Eine für einen neuen Druckauftrag vorgesehene
Druckplatte wird also mit einer über die Formatbreite der Druckmaschine unterschiedlichen
Zugkraft um den Außenumfang des Plattenzylinders aufgezogen, wobei diese Unterschiedlichkeit
der Zugkraft über die Formatbreite von einer vom vorherigen Druckauftag ausgeübten
Korrektur resultiert. In diesem Falle ist es somit nicht auszuschließen, daß diese
von dem vorherigen Druckauftrag resultierende Korrektur sich negativ auf das Druckergebnis
insbesondere der ersten Abzüge auswirkt, so daß nicht nur nach dem Auspannen einer
gebrauchten Druckplatte die Spannvorrichtung insgesamt wieder auf eine Ausgangsstellung
zurückversetzt (betätigt) werden muß, sondern auch zu befürchten ist, wird dieses
Zurückbetätigen bzw. Zurückversetzen der Spannvorrichtung in die Ausgangsstellung
vergessen, daß eine neu aufgezogene Druckplatte über die Formatbreite mit derartig
stark unterschiedlichen Zugkräften aufgespannt wird, so daß es zu bleibenden (plastischen)
Deformationen kommt.
[0007] Aus der DE 4 321 751 C1 ist eine Vorrichtung zum paßgenauen Spannen von Druckplatten
auf den Plattenzylinder von Druckmaschinen bekannt, bei welcher, insbesondere zusammenwirkend
mit einer Spannschiene gemäß der vorstehend genannten Schrift ein Handwerkszeug mit
einem Exzenter vorgesehen ist, durch welches die auf die Druckplatte (deren Druckende)
ausgeübten Zugkräfte individuell korrigierbar sind. Der an dem Handwerkszeug angebrachte
Exzenter wirkt dabei derartig auf einen Bereich dieser Spannschiene bzw. der Spannschienenabschnitte
ein, daß insbesondere die auf das Druckende der Druckplatte ausgeübten Zugkräfte vergrößerbar
sind. Die Druckplatte kann also in bestimmten Abschnitten in definierter Weise gelängt
werden, wobei die zu deren Längung nötige Kraft ausschließlich während des Betätigung
des Handwerkszeuges aufgebracht wird. Nach Aufbringen dieser über die Formatbreite
der Druckmaschine abschnittsweisen Längung der Druckplatte wirken wieder ausschließlich
die Federkräfte auf die Druckplatte. Diese Vorrichtung hat dabei gegenüber der eingangs
genannten Druckplattenspannvorrichtung den Vorteil, daß nach Ausspannen einer gebrauchten
und insbesondere individuell abschnittsweise gelängten Druckplatte eine neue Druckplatte
wieder mit über die Formatbreite der Maschine gleichen Spannkräften um den Außenumfang
des Plattenzylinders aufgezogen wird.
[0008] Nachteilig bei der zuletzt genannten Korrektureinrichtung ist jedoch, daß sich mittels
diesem Handwerkszeug ausschließlich abschnittsweise Längungen der Druckplatte erzeugen
lassen. Es ist somit nicht möglich, eine Druckplatte insbesondere nur in wenigen Abschnitten
hinsichtlich der auf ihr Druckende ausgeübten Spannkräfte zu entlasten, die Zugkräfte
auf das Druckplattenende also abschnittsweise zu verringern.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 derartig zu erweitern, so daß unter Vermeidung des Ausübens zu großer
Zugkräfte auf die Druckplatte eine individuelle Korrektur der auf das Druckende der
Druckplatte ausgeübten Zugkräfte insbesondere bei abschnittsweiser Ausführung der
Spannschiene möglich ist und ferner bei einer automatisierten Druckplattenspannvorrichtung
eine bestehende Korrektur beim Wechseln der Druckplatte selbsttätig rückgängig gemacht
wird, damit eine neue Druckplatte zunächst mit über die Formatbreite gleichmäßiger
bzw. einheitlicher Zugkraft aufgespannt werden kann.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß die insbesondere über die Formatbreite der
Maschine (des Plattenzylinders) in mehrere Abschnitte unterteilte Spannschiene, welcher
jeweils eine oder mehrere Federelemente zugeordnet sind, durch wenigstens ein Einstellelement,
vorzugsweise ausgebildet als Stellschraube, entgegen der die Spannkraft für die Druckplatte
aufbringenden Federelemente betätigt werden kann. Das den Spannschienenabschnitten
bzw. der Spannschiene insgesamt zugeordnete Einstellelement ist dabei derartig der
Spannschiene zugeordnet, so daß dies von einer ersten, nicht auf die Spannschiene
bzw. die Spannschienenabschnitte einwirkenden Position (Stand-by) in eine Arbeitsposition
verschwenkt werden kann und daraufhin nach Betätigung die entsprechenden Korrekturkräfte
auf die Spannschiene bzw. den Spannschienenabschnitt entgegen der Kraft der Federelemente
aufbringt. Die auf die Druckplatte bzw. deren Druckende durch die Federelemente aufgebrachte
Zugkraft kann nun individuell reguliert werden, also insbesondere kann abschnittsweise
ein Verringern der auf das Druckplattenende ausgeübten Spannkraft erzeugt werden.
[0012] Das erfindungsgemäß vorgesehene Einstellelement, welches in einer ersten Position
keinen Kontakt zur Spannschiene bzw. den Spannschienenabschnitten aufweist, ist vorzugsweise
gegen die Kraft einer zugeordneten Feder (Drehschenkelfeder) verschwenkbar um eine
Achse gelagert, derart, daß das Einstellelement entgegen der Federkraft in die Position
zum Ausüben der entsprechenden Korrekturkräfte auf die Spannschiene bzw. die Spannschienenabschnitte
zu verschwenken ist. Nachdem das erfindungsgemäße Einstellelement in die zum Korrigieren
vorgesehene Stellung verschwenkt worden ist, kann insbesondere unter Zuhilfenahme
eines Werkzeuges (Gabelschlüssel) die entsprechende Korrekturkraft auf den vorgesehenen
Spannschienenabschnitt eingestellt werden. Nach Beendigen der Druckarbeit erfolgt
dann zum Lösen der gebrauchten Druckplatte ein Bewegen der Spannschiene bzw. sämtlicher
Spannschienenabschnitte in Richtung Druckplatte freigeben (in Richtung auf die dem
Druckende zugeordnete Grubenwand des Plattenzylinders), so daß das oder die Einstellelemente,
welche zuvor in Eingriff mit den entsprechenden Spannschienenabschnitten gebracht
worden sind, aufgrund der gespannten Federkräfte in ihre Ausgangslage (Stand-by-Position)
zugrückgeschwenkt werden, so daß das Aufspannen einer neuen Druckplatte für einen
nächsten Druckauftrag mit einer einheitlichen Ausgangskraft erfolgt, also insbesondere
ohne die beim vorherigen Druckauftrag individuell eingestellten Korrekturen. Sollen
bei dem nächsten Druckauftrag wiederum Korrekturen vorgenommen werden, so sind die
entsprechenden Einstellelemente durch Verschwenken in ihre Arbeitsposition und gegebenenfalls
nötiges Zurückdrehen der Stellmuttern, wieder in Eingriff mit der Spannschiene bzw.
den Spannschienenabschnitten bringbar.
[0013] Die erfindungsgemäße Justiervorrichtung zum Ausüben insbesondere über die Formatbreite
abschnittsweise unterschiedlicher Zugkräfte auf einer Druckplatte über deren Druckende
findet dabei vorzugsweise bei einem um ein oder mehrere Schwenkachsen verkippbare
Spannschiene Verwendung, welche weiter obenstehend (DE 4 214 168 C2) erläutert worden
ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dabei aber auch bei sämtlichen Spannschienen
Verwendung finden, bei denen die zum Spannen einer Druckplatte ausgeübte Kraft durch
vorgespannte Federelemente bewirkt wird, und die zum Erfassen des Druckendes einer
neuen als auch zum Freigeben des Druckende einer gebrauchten Druckplatte auf das Druckplattenende
hin bewegt werden, und bei welchen nach Befestigen (Klemmen) des Druckplattenendes
ausschließlich die durch die vorgespannten Federelemente freigesetzten Kräfte über
die Spannschiene bzw. die Spannschienenabschnitte auf das Druckplattenende wirken.
[0014] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung. Es zeigt:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in ihrer Ausgangsstellung (Stand-by),
- Fig. 2 - 4
- das Betätigen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einstellen unterschiedlicher Spannkräfte,
- Fig. 5 + 6
- das Rückstellen der erfindungsgemäßen Korrekturvorrichtung beim Entspannen einer gebrauchten
Druckplatte,
- Fig. 7 - 9
- eine Betätigungsvorrichtung für eine Spannschiene bzw. einen Spannschienenabschnitt,
mit welcher die erfindungsgemäße Vorrichtung bevorzugt zusammenwirkt und
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf zwei Spannschienenabschnitte mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sowie der Betätigungsvorrichtung gemäß der Figuren 7 bis 9.
[0015] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Plattenzylinders 1 im Bereich des mit DE gekennzeichneten
Druckendes. In einer achsparallelen Grube 2 ist dem Druckende DE eine Spannschiene
3 zugeordnet, welche insbesondere aus mehreren nebeneinanderliegenden Spannschienenabschnitten
besteht (Fig. 10). Die Spannschiene 3 bzw. die einzelnen Spannschienenabschnitte sind
dabei insgesamt um wenigstens eine Schwenkachse 4 schwenkbar, so daß ein Klemmspalt
5 innerhalb der Spannschiene 3 bzw. der Spannschienenabschnitte nahezu in Umfangsrichtung
des Plattenzylinders 1 bewegt werden kann.
[0016] In Fig. 1 nicht dargestellt sind der Spannschiene 3 bzw. den Spannschienenabschnitten
zugeordnete Federelemente, vermittels denen die Spannschiene 3 bzw. die einzelnen
Spannschienenabschnitte um die Schwenkachse 4 (bzw. nacheinander um mehrere Schwenkachsen)
derartig verschwenkbar ist, so daß eine im Klemmspalt 5 befestigte Druckplatte 6 um
die Außenkontur des Druckendes DE des Plattenzylinders 1 gespannt wird. Die Anordnung
derartiger Federelemente zum Ausüben der Zugkräfte über die Spannschiene 3 bzw. mehrere
Spannschienenabschnitte ist an sich bekannt und bedarf daher an dieser Stelle keiner
weiteren Erläuterung. Ferner sind in der Spannschiene 3 bzw. in den einzelnen nebeneinander
liegenden und sich über die Formatbreite der Druckmaschine (des Plattenzylinders 1)
erstreckenden Spannschienenabschnitten Klemmeinrichtungen angeordnet, durch welche
zum Befestigen einer Druckplatte 6 im Klemmspalt 5 das Druckende der Druckplatte 6
befestigbar ist.
[0017] Zunächst sei an dieser Stelle zum besseren Verständnis der Erfindung die der Spannschiene
3 bzw. den mehreren Spannschienenabschnitten zugeordnete Betätigungseinrichtung 7
erläutert, durch welche die Spannschiene 3 bzw. die Spannschienenabschnitte zum Freigeben
einer gebrauchten Druckplatte bzw. zum Aufspannen einer neuen Druckplatte entgegen
der Federkaft der nicht dargestellten Federelemente verschwenkbar ist. Parallel zur
Spannschiene 3 bzw. den mehreren um die gemeinsame Schwenkachse 4 verschwenkbaren
Spannschienenabschnitten erstreckt sich in der Grube 2 des Plattenzylinders 1 eine
am Boden der Grube mehrfach drehbar gelagerte Welle 8, welche entsprechend der abschnittsweisen
Unterteilung der Spannschiene 3 mehrere Hebel 9 mit an deren schwenkbaren Enden angebrachten
drehbar gelagerten Rollen 10 aufweist (Fig. 6 - 9). Diese Rollen 10 wirken mit an
den dem Druckende DE abgewandten Bereich der Spannschiene 3 bzw. den Spannschienenabschnitten
angebrachten Konturen 11 nach Art einer Kurvensteuerung zusammen.
[0018] In Fig. 7 ist zum Aufnehmen einer neuen auf dem Plattenzylinder 1 aufgezogenen Druckplatte
6 die Spannschiene 3 bzw. die einzelnen Spannschienenabschnitte durch vollständiges
Rückschwenken der Welle 8 nebst der Hebel 9 und der Rollen 10 derartig freigegeben,
so daß die Spannschiene 3 bzw. die Gesamtheit der Spannschienenabschnitte eine durch
die Kraft der nicht dargestellten Federelemente definierte Endstellung einnimmt. Diese
Endstellung gemäß Fig. 7 kann dabei insbesondere durch nicht dargestellte Anschläge
definiert sein.
[0019] Nachdem das Ende der Druckplatte 6 in eine definierte Lage verbracht worden ist,
erfolgt durch Verschwenken der Welle 8 nebst der daran befestigten Hebel 9 und der
Rollen 10 in einer Drehrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn, das Verschwenken der Spannschiene
3 bzw. der Spannschienenabschnitte um die Schwenkachse 4, so daß das Ende der Druckplatte
6 in den geöffneten Klemmspalt 5 (die entsprechende Klemmvorrichtung wurde zuvor betätigt)
eingeführt wird (Fig. 8).
[0020] Nach Betätigen der nicht dargestellten Klemmvorrichtung, nachdem also das Ende der
Druckplatte 6 im Klemmspalt 5 befestigt ist, erfolgt das Entlasten der Welle 8, so
daß die Spannschiene 3 bzw. die Gesamtheit der Spannschienenabschnitte durch die Kraft
der nicht dargestellten Federelemente zum Spannen der Druckplatte 6 zurückschwenkt.
Fig. 9 zeigt dabei die durch die Spannschiene 3 bzw. die Spannschienenabschnitte gespannte
Druckplatte 6.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht gemäß den Darstellungen der Figuren 1 bis
5 sowie der Figur 10 aus ein oder mehreren der Spannschiene 3 bzw. den Spannschienenabschnitten
in entsprechender Anzahl zugeordneten Stellelementen 12, welche zylinderfest abgestützt
schwenkbar um die Welle 8 der Betätigungseinrichtung 7 der Spannschiene 3 gelagert
sind. Jedes Stellelement 12 ist somit zylinderfest abgestützt und schwenkbar um insbesondere
eine Achse parallel zur Achse des Plattenzylinders gelagert. Das erfindungsgemäß vorgesehene
Stellelement 12 ist ferner durch die Kraft jeweils einer vorgespannten Feder 20, welche
als Drehschenkelfeder um die Welle 8 der Betätigungseinrichtung 7 gelegt ist, in eine
sogenannte Stand-by-Position gemäß Fig. 1 verschwenkt, wobei diese Position durch
einen zylinderfesten Anschlag 13 definiert ist.
[0022] Das erfindungsgemäße Stellelement 12 besteht aus einem die Welle 8 nach Art einer
Buchse umfassenden Gelenkteils 14, in welches in einer entsprechenden Bohrung eingelassen
ein Gewindebolzen 15 längsbeweglich sitzt, der an seinem aus dem Gelenkteil 14 herausragenden
und zur Spannschiene 3 bzw. den Spannschienenabschnitten weisenden Ende ballig ausgeführt
ist (Fig. 1). Auf den Gewindebolzen 15 ist jeweils eine Mutter 16, beispielsweise
als Sechskant- bzw. als Rändelmutter ausgeführt, aufgedreht, welche sich ihrerseits
in einem im Gelenkteil 14 angebrachten Schlitz 17 befindet. Der Außendurchmesser der
Mutter 16 ist dabei größer als die Breite des Gelenkteiles 14, so daß die Mutter 14
beispielsweise mittels Gabelschlüssel verdrehbar ist. Durch Verdrehen der über die
Flanken des Schlitzes 17 an einer axialen Bewegung gehinderten Mutter 16 kann der
Gewindebolzen 15 mehr oder weniger weit aus dem Gelenkteil 14 ausgedreht werden.
[0023] Die Figuren 2 bis 4 zeigen die Verwendung des erfindungsgemäßen Stellelementes. Zur
Benutzung des erfindungsgemäßen Stellelementes, um also die Spannschiene 3 bzw. ein
oder mehrere Abschnitte der Spannschiene 3 bei aufgespannter Druckplatte 6 hinsichtlich
der auf die Druckplatte 6 ausgeübten Zugkräfte zu regulieren, wird zunächst das Stellelement
12 entgegen der in Fig. 10 dargestellten Feder 20 (Drehschenkelfeder) aus der in Fig.
1 dargestellten Stand-by-Position ein Stück in die Grube 2 des Plattenzylinders 1
hineingeschwenkt. Auf der dem Druckende DE des Plattenzylinders 1 abgewandten Seite
der Spannschiene 3 bzw. der Spannschienenabschnitte weist die Spannschiene 3 bzw.
die Spannschienenabschnitte jeweils eine Einsenkung 18 auf, welche mit dem balligen
Ende des Gewindebolzens 15 des oder der Stellelemente 12 zusammenwirkt. Nach dem Hereinschwenken
des oder der Stellelemente 12 aus der Stand-by-Position gemäß Fig. 1 in die Position
gemäß Fig. 2 erfolgt beispielsweise von Hand ein Verdrehen der Mutter 16, bis das
ballige Ende des Gewindebolzens 15 mit der Einsenkung 18 der Spannschiene 3 bzw. der
Spannschienenabschnitte in Kontakt kommt (Fig. 3). Wird nun die Mutter 16 des Stellelementes
12 zum Herausdrehen des Gewindebolzens 15 weiter verdreht, so übt der Gewindebolzen
15 über das sich auf der Welle 8 abstützende Gelenkteil eine Kraft derartig auf die
Spannschiene 3 bzw. den jeweiligen Spannschienenabschnitt aus, so daß die Spannschiene
3 bzw. dieser Spannschienenabschnitt in Richtung Druckplatte freigeben verschoben
wird, also die durch das nicht dargestellte Federelement auf die Druckplatte 6 ausgeübte
Zugkraft entsprechend verringert wird. Dieses Verschwenken der Spannschiene 3 bzw.
des Spannschienenabschnittes zum Verringern der Zugkraft auf die Druckplatte 5 ist
in Fig. 4 durch die gestrichelte Position der Spannschiene 3 bzw. des jeweiligen Spannschienenabschnittes
angedeutet.
[0024] Zum Wechseln einer gebrauchten Druckplatte 6 wird nun die Spannschiene 3 bzw. die
mehreren Spannschienenabschnitte durch die Betätigungseinrichtung 7 aus einer in den
Figuren 3, 4 sowie 9 dargestellten Position zum Druckende DE hin verschwenkt, was
wie bereits vorstehend erläutert, durch Verschwenken der Welle 8 und über die auf
die Konturen 11 der Spannschiene 3 bzw. der Spannschienenabschnitte einwirkenden Rollen
10 bewirkt wird. Die Spannschiene 3 bzw. die Spannschienenabschnitte werden somit
entgegen der Kraft der nicht dargestellten Federelemente zum Druckende DE hin verschwenkt.
Beim Verschwenken der Spannschiene 3 bzw. der Spannschienenabschnitte zum Druckende
DE wird gleichzeitig das oder die balligen Ende der Gewindebolzen 5 der zuvor für
eine Korrektur genutzten Stellelemente 12 durch die damit zusammenwirkenden Einsenkungen
18 an den jeweiligen Abschnitten der Spannschiene 3 freigegeben, so daß nun durch
die Kraft der den Stellelementen 12 zugeordneten Federn 20 die Stellelemente 12 in
die Stand-by-Position gemäß Fig. 1 zurückschwenken. Das Zurückschwenken des oder der
Stellelemente 12 bei Verschwenken der Spannschiene 3 bzw. der Spannschienenabschnitte
durch die Betätigungseinrichtung 7 zeigen hier insbesondere die Figuren 5 und 6. Die
Stand-by-Position des oder der Stellelemente 12 wird dabei durch jeweils zylinderfeste
Anschläge 13 definiert.
[0025] Wie in der Darstellung gemäß Fig. 5 erkennbar ist nach Zurückschwenken eines bei
einem zuvorigen Druckvorgang für Korrekturen benötigten Stellelementes 12 der Gewindebolzen
15 entsprechend der zuvor gemachten Korrektur entsprechend weit aus dem Gelenkteil
14 herausgedreht. Der maximale Längenbetrag, um welchen der Gewindebolzen 15 aus dem
Gelenkteil 14 herausgedreht werden kann, ist dabei derartig gewählt, so daß das Ende
des Gewindebolzens 15 eines Stellelementes 12 in der Stand-by-Position nicht aus dem
Teilkreis des Plattenzylinders herausragt, um nicht mit den entsprechenden Bauteilen
des mit dem Plattenzylinder 1 zusammenwirkenden Gummituchzylinders bzw. den Walzen
des Farb- bzw. Feuchtwerkes zu kollidieren. Um das Stellelement 12 gemäß Fig. 5 für
Korrekturvorgänge in einem nächsten Druckvorgang wieder zu benutzen, muß der Gewindebolzen
15 über die Mutter 16 lediglich um einen bestimmten Betrag wieder hereingedreht werden,
um dann nach zuvorigem Aufspannen einer neuen Druckplatte wieder durch Einschwenken
des Stellementes aus der Stand-by-Position (Fig. 1) wieder in Anlage mit der Spannschiene
3 bzw. dem jeweiligen Spannschienenabschnitt (Einsenkung 18) gebracht zu werden.
[0026] Fig. 10 zeigt die Anordnung von zwei bzw. mehreren Abschnitten einer Spannschiene
3 in der Grube eines nicht dargestellten Plattenzylinders. Die einzelnen Abschnitte
der Spannschiene 3 sind jeweils zwischen beabstandet voneinander am Boden der Grube
2 montierten Trägern 19 verschwenkbar angeordnet. Die einzelnen Träger 19 dienen dabei
ferner noch der Lagerung der Welle 8 der Betätigungseinrichtung 7 zum Spannen bzw.
zum Freigeben einer nicht dargestellten Platte. Die erfindungsgemäß vorgesehenen Stellelemente
12 sind dabei jeweils benachbart den Hebeln 9 mit den Rollen 10 verschwenkbar auf
der Welle 8 gelagert zugeordnet. Jedem Stellelement 12 ist dabei eine auf der Welle
8 sitzende und diese in mehreren Windungen umschlingende Feder 20 als Drehschenkelfeder
zugeordnet, wobei sich ein Ende der Drehschenkelfeder (Feder 20) an einem Träger 19
abstützt und das jeweils andere, vorgespannte Ende der Drehschenkelfeder (Feder 20)
in nicht dargestellter Weise auf das Gelenkteil 14 des Stellelementes 12 einwirkt,
um das Stellelement 12 in die in Fig. 1 gezeigte und durch den zylinderfesten Anschlag
13 definierte Stand-by-Position zu verschwenken.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Plattenzylinder
- 2
- Grube
- 3
- Spannschiene (Spannschienenabschnitt)
- 4
- Schwenkachse (Spannschiene 3)
- 5
- Klemmspalt
- 6
- Druckplatte
- 7
- Betätigungseinrichtung (Spannschiene 3)
- 8
- Welle
- 9
- Hebel
- 10
- Rolle
- 11
- Kontur
- 12
- Stellelement
- 13
- Anschlag
- 14
- Gelenkteil
- 15
- Gewindebolzen
- 16
- Mutter
- 17
- Schlitz
- 18
- Einsenkung
- 19
- Träger
- 20
- Feder (Drehschenkelfeder)
- DE
- Druckende
1. Justiervorrichtung für Druckplatten auf dem Plattenzylinder von Druckmaschinen, insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschinen, mit einer insbesondere abschnittsweise unterteilten Spannschiene
(3), deren die Druckplatte aufnehmender Bereich nahezu in Umfangsrichtung des Plattenzylinders
(1) bewegbar angeordnet ist, und der Spannschiene die Zugkraft für die Druckplatte
aufbringende Federelemente zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannschiene (3) bzw. den Spannschienenabschnitten wenigstens ein zylinderfest
abgestütztes, verschwenkbar gelagertes, durch die Kraft einer Feder (20) in einer
Position ohne Kontakt zur Spannschiene (3) gehaltenes Stellelement (12) zugeordnet
ist, welches entgegen der Kraft der Feder (20) zum Verringern der durch die Federelemente
auf die Druckplatte (6) ausgeübten Zugkräfte in Kontakt mit der Spannschiene (3) bringbar
ist.
2. Justiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Unterteilung der Spannschiene (3) in mehrere Spannschienensabschnitte jedem
Abschnitt ein Stellelement (12) zugeordnet ist.
3. Justiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die Stellelemente (12) um eine parallel zur Achse des Plattenzylinders
(1) verlaufende Achse verschwenkbar gelagert sind.
4. Justiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die Stellelemente (12) auf einer Welle (8) einer der Spannschiene (3)
bzw. den Spannschienenabschnitten zugeordneten Betätigungseinrichtung (7) gelagert
sind.
5. Justiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement (12) aus einem schwenkbar bezüglich dem Plattenzylinder (1) gelagerten
Gelenkteil (14) mit einem darin axial beweglich geführten Gewindebolzen (15) besteht,
auf dessen Gewindeschaft eine gegen axiale Bewegung gesicherte Mutter (16) aufgedreht
ist und das aus dem Gelenkteil (14) herausragende Ende des Gewindebolzens (15) mit
einem Teil der Spannschiene (3) bzw. einem Teil des Spannschienenabschnittes zusammenwirkt.
6. Justiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannschiene (3) bzw. Spannschienenabschnitte jeweils an der dem Druckende
(DE) abgewandten Seite Einsenkungen (18) aufweisen, welche mit den verschwenkbaren
Enden der jeweiligen Stellelemente (12) zusammenwirken.
1. Dispositif d'ajustage pour des plaques d'impression sur le cylindre porte-plaque de
machines d'impression, en particulier des machines d'impression offset à feuilles,
comportant une barre de serrage (3) en particulier subdivisée en tronçons, dont la
zone recevant la plaque d'impression est agencée de façon mobile pratiquement en direction
périphérique du cylindre porte-plaque (1), et, à la barre de serrage, sont associés
des éléments élastiques appliquant la force de traction pour la plaque d'impression,
caractérisé en ce que, à la barre de serrage (3) ou aux tronçons de la barre de serrage,
il est associé au moins un élément de réglage (12) supporté de façon solidaire du
cylindre, monté de façon pivotante, et maintenu par la force d'un ressort (20) dans
une position sans contact par rapport à la barre de serrage (3), lequel élément de
réglage peut être amené en contact avec la barre de serrage (3), à l'encontre de la
force du ressort (20), pour diminuer les forces de traction exercées par les éléments
élastiques sur la plaque d'impression (6).
2. Dispositif d'ajustage selon la revendication 1,
caractérisé en ce que, lorsque la barre de serrage (3) est subdivisée en plusieurs
tronçons de barre de serrage, un élément de réglage (12) est associé à chaque tronçon.
3. Dispositif d'ajustage selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que le ou les éléments de réglage (12) sont montés de façon pivotante
autour d'un axe s'étendant parallèlement à l'axe du cylindre porte-plaque (1).
4. Dispositif d'ajustage selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le ou les éléments de réglage (12) sont montés sur un arbre
(8) d'un dispositif d'actionnement (7) associé à la barre de serrage (3) ou aux tronçons
de la barre de serrage.
5. Dispositif d'ajustage selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément de réglage (12) est constitué d'une pièce d'articulation
(14), montée de façon pivotante relativement au cylindre porte-plaque (1), avec un
axe fileté (15) guidé de façon axialement mobile dans celle-ci, sur l'arbre fileté
duquel est vissé un écrou (16) bloqué vis-à-vis d'un déplacement axial, et l'extrémité,
en saillie de la pièce d'articulation (14), de l'axe fileté (15) coopère avec une
partie de la barre de serrage (3) ou une partie du tronçon de la barre de serrage.
6. Dispositif d'ajustage selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la barre de serrage (3) ou les tronçons de la barre de serrage
présentent, à chaque fois, sur le côté opposé à la fin de l'impression (DE), des creux
(18) qui coopèrent avec les extrémités pivotantes des éléments respectifs de réglage
(12).
1. Adjustment device for printing plates on the plate cylinders of printing presses,
particularly offset sheet printing presses, with a tensioning rail (3) particularly
one divided into sections, of which the region receiving the printing plate is arranged
movably substantially in the peripheral direction of the plate cylinder (1) and spring
elements are fitted to the tensioning rail applying the pulling force for the printing
plate, characterised in that fitted to the tensioning rail (3) or the tensioning rail
sections is at least one adjustment element (12) maintained by the force of a spring
(20) in a position without contact relative to the tensioning rail (12) mounted swivellably
and supported fixed with respect to the cylinder, which can be brought into contact
with the tensioning rail (3) counter to the force of the spring (20) in order to diminish
the pulling forces exerted by the spring elements on the printing plate (6).
2. Adjusting device according to Claim 1, characterised in that in the case of division
of the tensioning rail (3) into several tensioning rail sections, an adjusting element
(12) is fitted to each section.
3. Adjusting device according to Claim 1 or 2, characterised in that the adjusting element(s)
(12) are mounted swivellably around an axis running parallel to the axis of the plate
cylinder (1).
4. Adjusting device according to one of the preceding Claims, characterised in that the
adjusting element(s) (12) are mounted on a shaft (8) of an actuation device (7) fitted
to the tensioning rail (3) or the tensioning rail sections.
5. Adjusting device according to one of the preceding Claims, characterised in that the
adjusting element (12) consists of a joint piece (14) mounted swivellably with respect
to the plate cylinder (1) with a threaded pin guided axially movably therein, on the
threaded shaft of which a nut (16) secured against axial movement is threaded and
the end of the threaded pin (15) projecting out of the joint piece (14) cooperates
with a part of the tensioning rail (3) or a part of the tensioning rail section.
6. Adjusting device according to one of the preceding Claims, characterised in that the
tensioning rail (3) or tensioning rail sections in each case have on the side away
from the print end (DE) niches (18) which cooperate with the swivellable ends of the
respective adjusting elements (12).