[0001] Die Erfindung betrifft eine Hängeschiene für aus Papier-, Karton- oder Kunststoffolien-förmigem
Material hergestellte Gegenstände, wie z.B. Mappen, Hefter, Zeichnungen und Landkarten,
wobei die mit der Hängschiene in Eingriff bringbaren Ränder der Gegenstände einen
umgekehrt V-förmigen Falz aufweisen, und die Hängeschiene mindestens eine in Längsrichtung
der Hängeschiene verlaufende Aussparung aufweist, deren freie Ränder mindestens einen
zur Aussparung gerichteten Flansch aufweisen, so daß jeweils ein umgekehrt V-förmiger
Falz mit einem Flansch in Eingriff bringbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei derartig bekannten Hängeschienen (DE AS 1206391) ist es erforderlich, um die
freien Ränder z.B. einer Mappe mit der Hängeschiene zu verbinden, die mit dem Falz
versehenen Ränder in die Aussparung der Hängeschiene seitlich einzuschieben, woraufhin
dann die freien Ränder in der Hängeschiene mittels des umgebogenen Falzes und der
Klemmwirkung der Hängeschiene gehalten werden. Um ein Herausrutschen der mit dem Falz
versehenen Ränder aus der Hängschiene zu verhindern, sind die gegenüberliegenden inneren
Längskanten der umgebogenen Längsränder der Hängeschiene wellenförmig ausgebildet
oder mit einer leichten Zahnung oder ähnlichen Vorsprüngen versehen. Hierdurch wird
die Mappe zwar sicher in der Hängeschiene gehalten, jedoch ist es schwierig, die Mappe
mit der Hängeschiene auf Grund der Klemmwirkung der Ränder zu verbinden bzw. von ihr
zu trennen.
[0003] Aus der EP 0271217 ist es bekannt, die freien Ränder einer Mappe in eine Hängeschiene
einzuclipsen. Um dort einen sicheren Halt zu gewährleisten, sind die Ränder mit einem
Kunststoffstreifen verstärkt. Dies erhöht die Produktionskosten und erschwert die
nachträgliche Entsorgung.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Hängeschiene der eingangs genannten Art
derart weiterzubilden, daß die Hängeschiene z.B.mit einer Mappe auf eine schnelle
und bequeme Weise verbindbar ist, die Mappe in der Hängeschiene ohne Vorsehen zusätzlicher
Verstärkungen der Ränder sicher gehalten wird und daß die Mappe bei Bedarf leicht
wieder von der Hängeschiene getrennt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst. D.h.
dadurch, daß die Aussparung zur Aufnahme des umgekehrt V-förmigen Falzes mit einer
Länge seines freien Schenkels von ca. 2-10 mm, vorzugsweise 3-8mm und noch bevorzugter
4-6mm ausgebildet ist, und daß der umgekehrt V-förmige Falz von unten in die Aussparung
der Hängeschiene zum Eingriff mit dem Flansch einclipsbar ist.
[0006] Durch eine derartige Ausgestaltung der Aussparung und der freien Ränder des Gegenstandes,
z.B. einer Mappe, kann in überraschender Weise auf die Klemmwirkung der freien Ränder
der Hängeschiene oder eine Verstärkung der freien Ränder des Gegenstandes verzichtet
werden, da der freie Schenkel des umgekehrt V-förmigen Falzes eine ausreichende Festigkeit
aufweist, um den Gegenstand sicher in der Hängeschiene zu halten.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Dadurch, daß die Hängeschiene eine untere und eine obere Aussparung aufweist, wobei
die obere Aussparung ein der unteren Aussparung entsprechendes Profil aufweist, d.h.
durch die Aufdoppelung des Profils, entfällt ein mühsames Orientieren. Die Hängeschiene
ist beidseitig verwendbar.
[0009] Durch die Aufdoppelung des Profils der Hängeschiene kann in der oberen Aussparung
ein Reiter mit dem gleichen Befestigungsprinzip wie des umgekehrt V-förmige Falzes
in der unteren Aussparung einclipsbar angeordnet werden.
[0010] Der Reiter kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung aus
einem folienförmigen Material bestehen oder als Spritzgußteil aus Kunststoff ausgebildet
sein.
[0011] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
die Aussparung an ihrem Boden im jeweiligen Endbereich der Hängeschiene eine Arretierungsprägung
zur Festlegung des umgekehrt V-förmigen Falzes aufweist.
[0012] Weiter ist es gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft, daß die Ränder
der oberen Aussparung Positionierausstanzungen für den Reiter aufweisen. Dies erleichtert
das Positionieren der Reiter für eine sog. Staffelsicht.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß an den inneren Seitenwänden
der Aussparung in Längsrichtung der Aussparung verlaufende Vorsprünge zur Abstützung
des umgekehrt V-förmigen Falzes vorgesehen sind. Hierdurch wird auch bei einer momentanen
Überlastung, z.B. beim "Einwerfen" einer stark gefüllten Hängemappe in einen Hängekorb,
ein Lösen der Mappe aus der Hängeschiene verhindert.
[0014] Schließlich sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, daß
der umgekehrt V-förmige Falz bei einem Hängehefter als durchgehende Ausstanzung oder
mittels mehreren absatzweise angeordneten Ausstanzungen im Bereich des Hefterrückens
ausgebildet ist. Auf diese Weise ist es möglich, ebenfalls Hängehefter mit einer derartigen
Hängeschiene zu verbinden.
[0015] Der erfindungsgemäßen Hängeschiene liegt gegenüber herkömmlichen Hängeschienen ein
völlig neuartiges Prinzip zu Grunde. Die Gegenstände, wie z.B. Mappen, Hefter oder
Zeichnungen werden nicht in die Hängeschienen eingeschoben, sondern lassen sich mittels
einer Schnappverbindung verriegeln und leicht wieder entfernen. Dies erhöht die Wiederverwendbarkeit
der Hängeschienen gegenüber dem Stand der Technik, da dort die Hängeschienen auf Grund
der schwierigen Trennbarkeit von Gegenstand und Hängeschiene häufig am Gegenstand
verbleiben. Durch diese bessere Wiederverwendbarkeit der Hängeschienen ergibt sich
besonders für große Verwaltungen ein entscheidender Kostenvorteil: Bei der "2.Generation"
z.B. der Hängemappen werden die Kosten nahezu halbiert, da nur noch Nachfüllpackungen
mit Mappen bzw. Heftern benötigt werden. Weitere Vorteile bestehen in der Platzersparnis
bei der Archivierung und Lagerung, in dem optimalen Bedienungskomfort des Reiters,
und in der Möglichkeit einer Farbcodierung durch farbige Hängeschienen. Ein weiterer
wichtiger Vorteil besteht in ökologischer Hinsicht durch die Möglichkeit einer einfachen
Entsorgung sowie in der Ressourcenschonung.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
weiteren näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig.1
- einen Querschnitt einer Hängeschiene mit Reiter und Mappe;
- Fig.2
- eine perspektivische Ansicht der Hängeschiene;
- Fig.3
- einen perspektivische Ansicht einer Hängemappe;
- Fig.4
- eine perspektivische Ansicht eines Hängehefters; und
- Fig.5a, b und c
- Ansichten eines als Spritzgußteil ausgebildeten Reiters.
[0017] Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Hängeschiene 10 bildet in Verbindung mit
einer Mappe 36 oder einem Hefter 64 eine Hängemappe 46 (siehe Fig. 3) oder einen Hängehefter
66 (siehe Fig.4). Die in Fig.1 dargestellte Hängeschiene 10 weist einen allgemein
rechteckigen Querschnitt auf, und ist an ihren Enden jeweils mit einer Aussparung
zum Eingriff mit einer Tragschiene eines Hängekorbes versehen. Die beiden Seitenwände
12,14 sind mittels eines jeweils die Böden 18,20 von Aussparungen 22,24 bildenden
Stegs 16 verbunden und bilden die obere und die untere Aussparung 22,24. Die jeweils
freien Ränder 26,28,30,32 der Seitenwände 12,14 weisen jeweils einen zur Aussparung
22,24 gerichteten Flansch 34 auf. Mit der Verdoppelung der Aussparung wird auf einfache
Weise das Befestigungsprinzip der Tasche 36 an der Hängeschiene 10 auf einen Reiter
48 übertragen.
[0018] Die in Fig.3 dargestellte Hängemappe 46 besteht aus einem in bekannter Weise V-förmig
gefalteten, rechteckigen Zuschnitt (Mappe 36), dessen obere freie Ränder 40 einen
umgekehrt V-förmigen Falz 44 (nur ein Rand bzw. Falz dargestellt) aufweisen.
[0019] Zur Herstellung der Hängemappe 46 wird der jeweils obere Rand 38,40 der Mappe 36
in eine Aussparung 22,24 der Hängeschiene 10 gesteckt und mittels einer Schnappverbindung
auf Grund der Elastizität des Materials des Mappenzuschnitts hinter dem Flansch 34
der Hängeschiene 10 verriegelt. Der andere freie Rand 40 wird entsprechend mit einer
weiteren Hängeschiene 10 verbunden. Bei einem Hängehefter 66 werden die umgekehrt
V-förmigen Falze 68 mittels durchgehenden (nicht dargestellt) oder absatzweise angeordneten
Ausstanzungen 62 im Bereich des Hefterrückens 70 ausgebildet. Zur Vereinfachung der
Handhabung ist die Hängeschiene 10 mit vier Flanschen 34 ausgebildet. Es ist jedoch
ebenfalls möglich nur einen, zwei oder drei Flansche vorzusehen.
[0020] Bei der dargestellten Ausführungsform der Hängeschiene 10 sind eine untere und eine
obere Aussparung 22,24 vorgesehen. Die untere Aussparung 22 dient, wie erläutert,
zur Aufnahme eines Randes 40 der Mappe 36 oder des Hefterrückens 70 und die obere
Aussparung 24 zur Aufnahme eines Reiters 48, dessen Ränder entsprechend der Mappe
16 ausgebildet sind und mit dem Flansch 34 der oberen Aussparung 24 mittels einer
Schnappverbindung verriegelbar sind. Es ist jedoch ebenfalls möglich, den Reiter 48
als Spritzgußteil aus Kuststoff mit Haken 72 auszubilden, die mit den Flanschen 34
der oberen Aussparung 24 der Hängeschiene 10 in Eingriff bringbar sind. Der Reiter
48 ist dabei leicht gebogen und weist an seinen vier Ecken Führungsnasen 74 zum Einstecken
eines Beschriftungsschildchens auf. Weiter sind Positioniervorsprünge 76 vorgesehen,
die mit den Positionierausstanzungen 60 der Hängeschiene 10 in Eingriff bringbar sind.
Die Hängeschiene 10 weist an den inneren Seitenwänden der Aussparung 22,24 Vorsprünge
56 auf, die zur Abstützung des V-förmigen Falzes dienen (Fig. 1). Diese Vorsprünge
sind jedoch nicht unbedingt erforderlich, da der Falz im allgemeinen eine ausreichende
Festigkeit besitzt. In dem Boden 18,20 der Aussparungen 22,24 der Hängeschiene 10
sind Arretierungsprägungen 58, die zur Positionierung der Mappe 36 in der Hängeschiene
10 dienen, vorgesehen. Diese Verriegelung ist beim Aufbringen einer bestimmten Kraft
überwindbar, so daß die Mappe 36 und die Hängeschiene 10 durch Herausziehen der Mappe
36 bzw. des Hefters 64 aus der Aussparung 22 in Längsrichtung der Hängeschiene 10
bei Bedarf wieder getrennt werden können. Entsprechendes gilt für den Reiter 48. Zum
Verschließen einer Mappe 36, z.B für Archievierungszwecke, ist es möglich, beide Ränder
40 in der unteren Aussparung 24 einer Hängeschiene 10 anzuordnen. Weiter ist es möglich,
die Ränder 40 von zwei benachbarten Mappen 36 in einer Hängeschiene 10 zur Ausbildung
einer Ziehharmonika-ähnlichen Mappe anzuordnen.
[0021] Obwohl bei der Beschreibung der Ausführungsbeispiele die verschiedenen Rast- und
Arretierungsmittel für die Mappe bzw. den Hefter und den Reiter jeweils an dem Boden
der unteren Aussparung bzw. an den freien Rändern der oberen Aussparung beschrieben
wurden, ist es aus Kostengründen und aus Gründen der universellen Handhabung der Hängeschiene
vorteilhaft, diese Rast- und Arretierungmittel an der unteren und der oberen Aussparung
vorzusehen, so daß die Hängeschiene zwei identische Profile aufweist.
1. Hängeschiene für aus Papier-,Karton- oder Kunststoffolienförmigem Material hergestellte
Gegenstände, wie z.B. Mappen, Hefter, Zeichnungen und Landkarten, wobei die mit der
Hängeschiene in Eingriff bringbaren Ränder der Gegenstände einen umgekehrt V-förmigen
Falz aufweisen, und die Hängeschiene mindestens eine in Längsrichtung der Schiene
verlaufende Aussparung aufweist, deren freie Ränder mindestens einen zur Aussparung
gerichteten Flansch aufweisen, so daß jeweils ein umgekehrt V-förmiger Falz mit einem
Flansch in Eingriff bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (22,24)
zur Aufnahme des umgekehrt V-förmigen Falzes (44) mit einer Länge seines freien Schenkels
von ca. 2-10 mm, vorzugsweise 3-8mm und noch bevorzugter 4-6mm ausgebildet ist, und
daß der umgekehrt V-förmige Falz (44) von unten in die Aussparung (22,24) der Hängeschiene
(10) zum Eingriff mit dem Flansch (34) einclipsbar ist.
2. Hängeschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hängeschiene 10 eine
untere und eine obere Aussparung (22,24) aufweist, wobei die obere Aussparung (24)
ein der unteren Aussparung (22) entsprechendes Profil aufweist.
3. Hängeschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der oberen Aussparung
(24) ein Reiter (48) mit dem gleichen Befestigungsprinzip wie des umgekehrt V-förmigen
Falzes (44) in der unteren Aussparung (22) einclipsbar angeordnet ist.
4. Hängeschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reiter (48) aus einem
folienförmigen Material besteht.
5. Hängeschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Reiter (48) als Sprizgußteil
aus Kunststoff ausgebildet ist.
6. Hängeschiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aussparung (22) an ihrem Boden im jeweiligen Endbereich der Hängeschiene (10)
eine Arretierungsprägung (58) zur Festlegung des umgekehrt V-förmigen Falzes (44)
aufweist.
7. Hängeschiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ränder der oberen Aussparung (24) Positionierausstanzungen (60) für den Reiter
(48) aufweisen.
8. Hängeschiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
an den inneren Seitenwänden der Aussparung (22,24) in Längsrichtung der Aussparung
(22,24) verlaufende Vorsprünge (56) zur Abstützung des umgekehrt V-förmigen Falzes
(44) vorgesehen sind.
9. Hängeschiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß
der umgekehrt V-förmige Falz (44) bei einem Hefter (64) als durchgehende Ausstanzung
oder mittels mehreren absatzweise angeordneten Ausstanzungen (62) im Bereich des Hefterrückens
ausgebildet ist.