[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens in einer Greiferwebmaschine
gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1, ein System zur Durchführung des Verfahrens
und eine Greiferwebmaschine mit einem solchen System.
[0002] In Greiferwebmaschinen werden zum Eintragen des Schussfadens ein Bringergreifer und
Holergreifer angewendet, wobei die Schussfadenübernahme etwa in der Mitte der Webbreite
erfolgt. Jeder Greifer ist mit einer Fadenklemme versehen.
[0003] Es werden grundsätzlich zwei Arten von Fadenklemmen eingesetzt.
1. Positive "gesteuerte Fadenklemmen", wobei die Fadenübernahme und -abgabe durch
die entsprechende Fadenklemme durch Schliessen und Öffnen mittels eines Betätigungsmittel
erfolgt.
2. Negative oder "selbsttätig klemmende Fadenklemmen", wobei die Fadenübernahme und
-abgabe durch Hinein-bzw. Herausziehen des Fadens in den bzw. aus den vorher eingestellten
Klemmbereich der Fadenklemme erfolgt.
[0004] In einer Greiferwebmaschine mit Übergabe des Schussfadens in der Mitte der Gewebebreite
können der Bringergreifer und der Holergreifer jeweils mit der gleichen Fadenklemme
oder mit unterschiedlichen Fadenklemmen, d.h. negativen, positiven oder einer Mischform
von Klemmentypen ausgerüstet sein.
[0005] Werden zur Herstellung eines bestimmten Gewebes stark unterschiedlich dicke oder
ungleich glatte Schussgarne benötigt, so wird durch Versuche eine mittlere Klemmkraft
bzw. Weite des Klemmspaltes ermittelt und die Fadenklemme dementsprechend fest eingestellt.
Mit der so eingestellten Fadenklemme wird sowohl ein dicker, als auch ein dünner Schussfaden
eingetragen. Die Einstellung der Fadenklemme wird vorwiegend nach dem dünneren Garn
vorgenommen, damit dieser während dem Schusseintrag nicht aus der Klemme rutscht.
Ein dickeres Garn wird demzufolge bei gleicher Einstellung der Fadenklemme und bei
im wesentlichen, gleicher Kontur des Klemmkörpers meist entweder übermässig gequetscht
oder nur ungenügend geklemmt. Insbesondere die negativen Fadenklemmen weisen die Nachteile
auf, dass bei der Übernahme des Schussfadens durch den Holergreifer, Fadenreste bzw.
Fibrillen in der Fadenklemme des Bringergreifers zurückbleiben oder dass z.B. der
dickere Schussfaden bereits vor der Übernahme durch die Greifer verlorengeht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens
zu verbessern.
[0007] Der mit der Erfindung erreichbare Vorteil ist im wesentlichen darin zu sehen, dass
die Einstellung der Fadenklemme ohne Leistungseinbusse und jeweils bei laufender Webmaschine
erfolgt.
[0008] Ein System zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäss durch die Merkmale
des Anspruches 8 gekennzeichnet.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert, wobei
die gleichen Merkmale mit derselben Bezugszahl gekennzeichnet sind.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführung eines erfindungsgemässen Systems mit einem Bringergreifer in
räumlicher Darstellung;
- Fig. 2
- die erste Ausführung des erfindungsgemässen Systems mit einem Holergreifer in räumlicher
Darstellung;
- Fig. 3
- eine Einzelheit A in Fig. 2 in der Draufsicht;
- Fig. 4
- eine zweite Ausführung eines erfindungsgemässen Systems mit einem Holergreifer in
räumlicher Darstellung;
- Fig. 5
- eine modifizierte Ausführung der Anordnung gemäss Fig.4 in räumlicher Darstellung;
- Fig. 6
- eine dritte Ausführung eines erfindungsgemässen Systems mit einem Bringergreifer in
räumlicher Darstellung;
- Fig. 7
- eine modifizierte dritte Ausführung des Systems mit einem Bringergreifer in räumlicher
Darstellung;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer Einrichtung zum Eintragen eines Schussfadens für
eine Greiferwebmaschine mit den Systemen;
- Fig. 9
- ein Diagramm der Greiferbewegung;
- Fig. 10
- eine Ausführung eines Stellgliedes für die Veränderung der Klemmkraft und Weite des
Klemmspaltes einer Fadenklemme;
- Fig. 11
- eine vierte Ausführung eines erfindungsgemässen Systems;
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung einer Einrichtung zum Eintragen von Schussfäden;
- Fig. 13
- eine fünfte Ausführung eines erfindungsgemässen Systems mit einem Bringergreifer;
- Fig. 14
- eine fünfte Ausführung eines erfindungsgemässen Systems mit einem Holergreifer und
- Fig. 15
- eine sechste Ausführung eines erfindungsgemässen Systems mit einem Bringergreifer.
[0012] Wie die Fig. 1 zeigt, weist das System einen Bringergreifer 1 mit einer Fadenklemme
4 und eine Anordnung 3 zum Einstellen der Klemmkraft auf. Die Fadenklemme 4 umfasst
einen ersten Klemmteil 6, der am Gehäuse des Greifers 1 befestigt ist, einen zweiten
Klemmteil 7 mit einem Ansatz 8, der am Gehäuse des Greifers 1 gelagert ist und eine
Blattfeder 9, die freitragend am Gehäuse des Greifers 1 mittels eines Halters 10 so
befestigt ist, dass das freie Federende mit einer bestimmten Vorspannung an der Unterseite
des Ansatzes 8 anliegt.
[0013] Die Anordnung 3 umfasst eine erste Vorrichtung 11 zum Einstellen der Klemmkraft,
die am Gehäuse des Greifers angeordnet ist und eine zweite Vorrichtung 21 zum Betätigen
der ersten Vorrichtung, die ortsfest angeordnet ist.
[0014] Die erste Vorrichtung 11 enthält eine Antriebsscheibe 12 mit einem Stift 13, eine
Umlenkscheibe 14, ein kinematisches Glied 15, welches über die Scheiben 12, 14 geführt
ist und einen Bremsteil 16 umfasst, in welchem die Scheiben drehbeweglich so gelagert
sind, dass zwischen den Scheiben und dem Bremsteil eine Hemmung vorhanden ist. Am
kinematischen Glied ist ein Stellorgan 17 so befestigt, dass es die Blattfeder 9 untergreift.
Die zweite Vorrichtung 21 enthält eine Kulisse 22 und einen elektrischen Antrieb 23
zum Verstellen der Kulisse, der ortsfest angeordnet ist. Die Kulisse 22 ist einseitig
offen und vorzugsweise trichterförmig ausgebildet.
[0015] Wie die Figuren 2 und 3 zeigen, weist das System einen Holergreifer 2 mit einer Fadenklemme
31 und eine Anordnung 30 zum Einstellen der Weite des Klemmspaltes der Fadenklemme
auf. Die Fadenklemme umfasst einen hakenförmigen Klemmteil 32, der einstückig mit
dem Gehäuse des Greifers 2 ausgebildet ist, eine Klemmzunge 33, die mit dem Klemmteil
zusammenwirkt und eine Blattfeder 34. Die Klemmzunge 33 ist an einem zweiarmigen Hebel
35 angelenkt. Der Hebel 35 ist an einem Stift 36 gelagert, der am Gehäuse des Holergreifers
2 befestigt ist (Fig. 3). Der Hebel 35 ist so angeordnet und ausgestaltet, dass der
eine Hebelarm 37 an der Blattfeder 34 anliegt und der andere Hebelarm 38 mit einer
nicht dargestellten an und für sich bekannten Einrichtung zum Öffnen der Fadenklemme
in Eingriff gebracht werden kann.
[0016] Die Anordnung 30 weist eine erste Vorrichtung, die einen Exzenter 39, der in einem
Bremsteil gelagert und einen Stift 40 enthält, der am Exzenter angeordnet ist, um
die Klemmzunge zu betätigen und eine zweite Vorrichtung 21 auf.
[0017] Die Fig. 4 zeigt einen Holergreifer 41 mit einer zweiten Ausführung einer Anordnung
42, die eine erste Vorrichtung 43 zum Einstellen der Weite des Klemmspaltes und die
zweite Vorrichtung 21 enthält. Die erste Vorrichtung 43 enthält eine Welle 44, zwei
Lagerteile 45, die am Gehäuse des Holergreifers 41 befestigt sind, einen Exzenter
46, der auf der Welle 44 angeordnet ist und an dem Hebel 37 anliegt und einen Stift
47, der an der Welle 44 befestigt und mit der Kulisse 22 in und ausser Eingriff bringbar
ist.
[0018] Die Fig. 5 zeigt eine modifizierte Anordnung 52 mit der ersten Vorrichtung 43 (Fig.
4) und mit einer zweiten Vorrichtung 53. Die zweite Vorrichtung enthält einen Antriebsmotor
51 und eine Scheibe 55, die auf der Motorwelle 54 befestigt ist. Die Scheibe 55 ist
mit einem Schlitz 56 versehen. An der Welle 44 der ersten Vorrichtung ist ein Hebel
57 mit einem Stift 58 vorgesehen, welcher mit dem Schlitz 56 in und ausser Eingriff
bringbar ist. Hierzu weist der Schlitz einen Einlaufabschnitt auf.
[0019] Die Fig. 6 zeigt einen Bringergreifer 61 mit der Fadenklemme 4 und mit einer Anordnung
62, die eine erste Vorrichtung 63 zum Einstellen der Klemmkraft und die zweite Vorrichtung
21 zum Betätigen der ersten Vorrichtung 63 umfasst. Die erste Vorrichtung 63 weist
einen Lagerbock 65, der am Gehäuse des Bringergreifers 61 befestigt ist, einen Kniehebel
66, der am Lagerbock schwenkbar gelagert ist, ein Stellorgan 67, das die Blattfeder
9 untergreift, einen Hebel 68, der einerseits mit dem Kniehebel und andererseits mit
dem Stellorgan drehbeweglich verbunden ist und einen Stift 69 auf, der mit der Kulisse
22 in und ausser Eingriff kommen kann.
[0020] Die Fig. 7 zeigt einen Bringergreifer 71 mit der Fadenklemme 4 und mit einer Anordnung
72, die eine erste Vorrichtung 73 zum Einstellen der Klemmkraft und eine zweite Vorrichtung
74 zum Betätigen der ersten Vorrichtung 73 umfasst. Die erste Vorrichtung 73 weist
einen Lagerbock 75, der am Gehäuse des Bringergreifers 71 befestigt ist, einen T-förmigen
Hebel 76, der am Lagerbock schwenkbar gelagert ist, ein Stellorgan 77, das die Blattfeder
9 untergreift, einen Hebel 78, der einerseits mit dem Hebel 76 und andererseits mit
dem Stellorgan beweglich verbunden ist und einen ersten und zweiten Stift 79,80 auf,
die mit der zweiten Vorrichtung 74 in und ausser Eingriff kommen können. Die zweite
Vorrichtung 74 weist einen Lagerbock 81, der ortsfest angeordnet ist, zwei Hebel 82,
die an den Lagerbock angelenkt sind und zwei elektrische Antriebe 83, die mittels
Verbindungsstücke 84 jeweils mit einem Hebel 82 verbunden sind, um durch Schwenken
der Hebel die erste Vorrichtung zu betätigen.
[0021] Nachfolgend wird das Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens unter Einbezug der
Funktion der mit Bezug auf die Figuren 1 bis 3 beschriebenen Systeme erläutert. Die
Fig. 8 zeigt die Elemente, welche zur Bereitstellung eines einzutragenden Schussfaden
mindestens erforderlich sind und zwar einen Fadenvorrat 85, einen Fadenspeicher 86,
eine Fadenbremse 87, einen Fadenvorleger 88 und eine Steuereinheit 89 sowie die Systeme
mit dem Bringergreifer 1 bzw. Holergreifer 2, deren Bewegungsablauf aus der Figur
9 ersichtlich ist. Wie die Fig.8 zeigt, wird der Schussfaden von der linken Seite
der Webmaschine durch den Bringergreifer 1 in ein Webfach eingeführt und in der Mitte
der Webbreite A vom Holergreifer 2 übernommen und aus dem Webfach gezogen. Der Bewegungsablauf
ist sinusförmig, d.h. jeder Greifer 1,2 führt innerhalb eines Drehwinkels von 360°
eine Hin- und Herbewegung aus, wobei bei 0°, 180° und 360° jeweils die Bewegungsumkehr
mit einem Stillstand auftritt. In Abhängigkeit der Gewebebreite wird die Webmaschine
so eingerichtet, dass ein Abschnitt des Bewegungsablaufes der Greifer ausserhalb der
Gewebebreite liegt, der sich aus symmetrischen Rücklauf- und Vorlaufabschnitten zusammensetzt.
Während der Vorlaufbewegung wird in bekannter Weise ein einzutragender Schussfaden
mittels des Fadenvorlegers 88 in die Laufbahn des Bringergreifer 1 verlegt, von der
Fadenklemme erfasst und unmittelbar vor dem Eintritt in die Gewebebreite geschnitten,
oder aus einer den bereits vorgängig geschnittenen Fadenanfang haltenden Aufnahme
übernommen. Während des Rücklauf-, des Quasi-Stillstand- und des Vorlaufabschnittes
bis zum Zeitpunkt der Erfassung des Schussfadens durch die Fadenklemme, kann die Klemmkraft
der Fadenklemme des Bingergreifers bedarfsweise neu eingestellt werden. Hierzu wird
anhand einer im Verlauf des Schussfadens ermittelten Messgrösse, z.B. der Fadenzugkraft
oder der Garnart und/oder Garndicke des einzutragenden Schussfadens ein Signal in
der Steuereinheit 89 erzeugt.
[0022] Die neue Einstellung erfolgt aufgrund dieses Signals aus der Steuereinheit 89 und
wenn der Stift 13 sich in der Kulisse 22 befindet. Die Kulisse kann auch bereits vor
Eintauchen des Stiftes 13 voreingestellt werden, so dass sich der Stift über den trichterförmigen
Einlauf selbsttätig in eine neue Position bewegt. Durch die Verschiebung der Kulisse
22 wird die Antriebsscheibe 12 gedreht und über das kinematische Glied 15 das Stellglied
17 entlang der Blattfeder 9 verschoben, so dass die Federcharakteristik verändert
und die Klemmkraft neu eingestellt wird. Wie bereits erwähnt, übernimmt der Holergreifer
2 den Schussfaden vom Bringergreifer 1. Hierzu weist die Fadenklemme einen keilförmigen
Klemmspalt auf, in welchen der Schussfaden durch den in der Rückwärtsbewegung befindlichen
Holergreifer gezogen wird. Zur Einstellung der Weite des Klemmspaltes wird mittels
der zweiten Vorrichtung 21 der Exzenter 39 über den Stift 40 verstellt. Dadurch wird
der zweiarmige Hebel 35 geschwenkt und die Klemmzuge 33 zurückgezogen, wie dies in
Fig. 3 dargestellt ist.
[0023] Die Fig. 10 zeigt eine Fadenklemme mit einem Klemmspalt 100. Zum Einstellen der Klemmkraft
als auch der Weite des Klemmspaltes ist eine in Fig. 10 dargestellt Anordnung vorgesehen.
Die Anordnung enthält einen keilförmigen Auflageteil 101, der am Gehäuse eines Greifers
z.B. längsverstellbar befestigt ist, einen Führungsteil z.B. in Form einer Rollenanordnung
102, welche auf dem Auflageteil 101 aufliegt und mit der Blattfeder einer Fadenklemme
in Eingriff ist und einen Hebel 103, welcher die Rollenanordnung trägt und mit einer
nicht dargestellten Betätigungsvorrichtung verbunden ist. Ferner ist die Fadenklemme
mit einem Anschlagorgan 104 versehen, um den Schussfaden in dem Klemmspalt 100 zu
halten.
[0024] Es wird auf die Figuren 11 und 12 Bezug genommen. Die Fig. 11 zeigt ein System, bei
welchem die Einstellung der Fadenklemme auf pneumatischen Wege erfolgt und welches
beim Bringergreifer und Holergreifer eingesetzt wird. Das System enthält einen Greifer
mit einer Fadenklemme 105, um einen Schussfaden zu klemmen und eine Anordnung 106
zur Einstellung der Fadenklemme auf. Die Fadenklemme weist einen ersten Klemmteil
107 und einen zweiten Klemmteil 108 mit Ansatz auf, der an den ersten Klemmteil angelenkt
ist, so dass ein Spalt 109 vorhanden ist sowie ein Anschlagorgan 110 auf, um ein Durchziehen
des Schussfadens im Spalt zu verhindern. Die Anordnung 106 umfasst eine erste Vorrichtung
111 zum Einstellen der Klemmkraft und eine zweite Vorrichtung 112 zum Betätigen der
ersten Vorrichtung. Die erste Vorrichtung enthält ein Ventil 115 einen Balg 116, der
mit dem zweiten Klemmteil 108 verbunden ist und eine Leitung 117, um den Balg mit
dem Ventil zu verbinden. Die zweite Vorrichtung 112 enthält einen mit Dichtungen versehenen
Aufnahmeteil 118 welches in der Laufbahn des Greifers ortsfest angeordnet ist und
mit dem Ventil in und ausser Eingriff gebracht werden kann und einen Stift 119 zum
Öffnen des Ventils.
[0025] Wie Fig. 12 zeigt, ist die zweite Vorrichtung 112 jeweils über Schlauchleitungen
120 mit einem Regelventil 113 verbunden, welches von der Steuereinheit 89 (Fig. 8)
gesteuert wird, um die Klemmkraft einzustellen. Eine andere Möglichkeit besteht darin
die Schlauchleitung 120 direkt an den Balg 116 anzuschliessen, so dass die erste Vorrichtung
111 entfallen kann.
[0026] Die Fig. 13 zeigt eine Ausführung des Systems, bei welchem die Einstellung der Fadenklemme
auf direktem elektrischem Wege erfolgt. Wie die Fig. 13 zeigt, weist das System mit
dem Bringergreifer eine Fadenklemme 4, die gleich wie Fadenklemme gemäss Fig. 1 ausgestaltet
ist und eine Anordnung 121 auf. Die Anordnung weist eine erste Vorrichtung 122 zum
Einstellen der Klemmkraft der Fadenklemme und eine zweite Vorrichtung 123 zum Betätigen
der ersten Vorrichtung 122 auf. Die Vorrichtung zum Einstellen der Klemmkraft ist
am Gehäuse des Greifers montiert und enthält eine Spindel mit einem Gewinde 125 an
einem Ende, zwei Lagerblöcken 126 für die Spindel und ein Stellorgan 127, das auf
die Gewindespindel geschraubt und die Blattfeder der Fadenklemme untergreift. Die
Vorrichtung 123 zum Betätigen der Vorrichtung 122 zum Einstellen der Klemmkraft enthält
einen elektrischen Antrieb, dessen feststehender Teil 128 an einem Halter 129 befestigt
ist, so dass dieser ortsfest angeordnet ist. Der rotierende Teil 130 des Antriebes
ist als Endabschnitt der Spindel ausgebildet. Wie bereits erwähnt kann die Klemmkraft
der Fadenklemme bedarfsweise während der Rücklaufbewegung neu eingestellt werden,
d.h. wenn der rotierende Teil 130 der Spindel mit dem feststehenden Teil 128 in Eingriff
ist. Die Gewindespindel wird durch den Antrieb 123 angetrieben, so dass das Stellorgan
127 entlang der Blattfeder verschoben wird, um die Federcharakteristik zu ändern.
Anstelle des vorstehend genannten und dargestellten, direkten elektrischen Antriebes
kann auch ein Getriebemotor verwendet werden, um die Gewindespindel über eine Uebersetzung
zu betätigen. Damit wird allfälligen beschränkten Platzverhältnissen Rechnung getragen.
[0027] Die Fig. 14 zeigt eine Ausführung des Systems, bei welchem die Einstellung der Weite
des Klemmspaltes auf elektrische Weise erfolgt. Wie die Fig. 14 zeigt, weist das System
mit dem Holergreifer eine Fadenklemme 131 und eine Anordnung 132 auf. Die Fadenklemme
weist einen hakenförmigen Klemmteil 133, der einstückig mit dem Gehäuse des Greifers
ausgebildet ist, eine bewegliche Klemmzunge 134, die mit dem hakenförmigen Klemmteil
in und ausser Eingriff bringbar ist, eine Feder 135, um die Fadenklemme in Klemmposition
zu halten und einen Hebel 136 auf, um die Fadenklemme entgegen der Kraft der Feder
zu öffnen. Die Anordnung 132 umfasst eine erste Vorrichtung 138 zum Einstellen der
Weite des Klemmspaltes der Fadenklemme und die zweite Vorrichtung 123 zum Betätigen
der ersten Vorrichtung 138. Die erste Vorrichtung ist am Gehäuse des Greifers montiert
und enthält eine Spindel 125 mit Gewinde an einem Ende, einen Lagerbock 126 für die
Spindel und ein U-förmiges Organ 141, das auf die Gewindespindel geschraubt ist und
mit der beweglichen Klemmzunge 134 in Verbindung steht. Die zweite Vorrichtung 123
ist gleich wie die in Fig.13 gezeigte ausgebildet und wird daher nicht beschrieben.
Wie bereits erwähnt wird die Weite des Klemmspaltes der Fadenklemme während der Rücklaufbewegung
bedarfsweise neu eingestellt, d.h. wenn der rotierende Teil 130 der Spindel mit dem
feststehenden Teil 128 des Antriebes in Eingriff ist. Die Gewindespindel wird durch
den Antrieb 123 angetrieben, so dass das U-förmige Organ 141 entlang der Spindel bewegt
und damit die bewegliche Klemmzunge bezüglich des Hakens verschoben, so das die Weite
des Spaltes verändert wird.
[0028] Wie die Fig.15 zeigt weist das System einen Bringergreifer 151 mit einer Fadenklemme
152 und eine Anordnung 153 zum Einstellen der Klemmkraft auf. Die Fadenklemme umfasst
einen ersten Klemmteil 154, der am Gehäuse des Greifers 151 befestigt ist, einen zweiten
Klemmteil 155 mit einem Ansatz 156, der am ersten Klemmteil 154 gelagert ist und eine
Schraubenfeder 157.
[0029] Die Anordnung 153 umfasst eine erste Vorrichtung 158 zum Einstellen der Klemmkraft,
die am Gehäuse des Greifers angeordnet ist und eine zweite Vorrichtung 159 zum Betätigen
der ersten Vorrichtung, die ortsfest angeordnet ist.
[0030] Die erste Vorrichtung 158 enthält einen Stellhebel 161, der am Gehäuse des Greifers
151 gelagert ist und die Feder 157 trägt, einen Exzenter 162, der mit dem Stellhebel
161 in Berührung steht und eine Achse 163, die in Lagerböcken 164 gelagert ist. Der
Exzenter ist an einem Ende der Achse befestigt. Die Achse weist einen Abschnitt 165
auf, der mit der zweiten Vorrichtung 159 in und ausser Eingriff bringbar ist.
[0031] Die zweite Vorrichtung 159 enthält einen Antrieb 166, ein Getriebe 167 und ein Stellorgan
168, die an einem Träger 169 montiert bzw. gelagert sind.
[0032] Dieses System hat die gleiche Funktion wie die Vorstehend beschriebenen Systeme und
wird daher nicht detailliert beschrieben.
[0033] Bei dem Verfahren wird ein über eine Fadenbremse und einen Fadenvorleger zugeführter
Schussfaden mittels Greifer mit Fadenklemme in ein Webfach eingetragen, wobei während
des Vorganges der Eintragung des Schussfadens die Fadenklemme für jeden Schusseintrag
frei wählbar eingestellt wird. Damit wird erreicht, dass Schussgarne unterschiedlicher
Ausführung und Dicke in ein Webfach eingetragen werden können.
[0034] Das System umfasst einen Greifer 1 mit Fadenklemme 4 und eine Anordnung 4 mit einer
ersten Vorrichtung 11 zum Einstellen der Fadenklemme und mit einer zweiten Vorrichtung
21 zum Betätigen der ersten Vorrichtung.
1. Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens in einer Greiferwebmaschine, wobei der
über eine Fadenbremse (87) und einen Fadenvorleger (88) zugeführte Schussfaden mittels
Greifer (1,2,41,61,71) mit Fadenklemme in ein Webfach eingetragen wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fadenklemme innerhalb eines Webzyklus einzelschussweise und frei wählbar
eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmkraft der Fadenklemme
eingestellt wird
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Weite des Klemmspaltes
eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmkraft und die Weite
des Klemmspaltes eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung
der Klemmkraft und der Spaltweite im Bereich ausserhalb der Breite eines herzustellenden
Gewebes erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung
der Klemmkraft bzw. der Weite des Klemmspaltes in Abhängigkeit einer Messgrösse, insbesondere
der Fadenzugkraft des Schussfadens erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung
der Klemmkraft bzw. der Weite des Klemmspaltes in Abhängigkeit der Garnart und/oder
Garndicke des einzutragenden Schussfadens erfolgt.
8. System zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, welches System
einen Greifer (1,2,41,61,71,151) mit einer Fadenklemme (4,31,105,121,131,152) aufweist,
um den Schussfaden damit zu klemmen, gekennzeichnet durch eine Anordnung (3,30,42,52,62,72,106,121,132,153)
zur Einstellung der Fadenklemme, um die einzutragenden Schussfäden in Abhängigkeit
der Fadenart zu klemmen.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung eine erste Vorrichtung
(11,43,63,73,111,122,138), die am Greifer montiert ist, um die Fadenklemme einzustellen
und eine zweite Vorrichtung (21,53,74,112,123) zum Betätigen der ersten Vorrichtung
aufweist, die in den Laufweg des Greifers ortsfest angeordnet und mit der ersten Vorrichtung
in Eingriff bringbar ist.
10. System nach Anspruch 8, mit einem Greifer, der eine Fadenklemme (4) mit einem feststehenden
Klemmteil, einem beweglichen Klemmteil und einem Federelement aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Vorrichtung ein Organ (17,67,77,127,141), das mit dem Federelement
in Verbindung steht und Mittel aufweist, die dazu bestimmt sind, das Organ bezüglich
des Federelementes zu verlagern, um die Federcharakteristik zu ändern und damit die
Klemmkraft einzustellen.
11. System nach Anspruch 8, mit einem Greifer, der eine Fadenklemme (31,131) mit einem
feststehenden Klemmteil und einem beweglichen Klemmteil aufweist, die einen Klemmspalt
bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorrichtung ein Organ (39,46,141),
das mit dem beweglichen Klemmteil in Verbindung steht und Mittel aufweist, die dazu
bestimmt sind, den beweglichen Klemmteil zu verschieben, um die Weite des Klemmspaltes
einzustellen.
12. System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein Betätigungselement
(13,40,46,58,69,79,80,130) enthalten, welches mit der zweiten Vorrichtung in und ausser
Eingriff kommt.
13. System nach einem der Ansprüche 8 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Vorrichtung
mindestens ein Stellelement (22,46,55,82,130,168) und mindestens einen Antrieb (23,51,83,128,166)
aufweist, der mit dem Stellelement verbunden ist, wobei das Stellelement dazu bestimmt
ist, mit den Mitteln der ersten Vorrichtung in Kontakt zu kommen, um die Fadenklemme
einzustellen.
14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb als Getriebemotor
(166,167) ausgebildet ist.
15. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorrichtung (116) einen
Balg, der mit der Fadenklemme verbunden ist, eine Leitung (117) zum Zuführen von Druckluft
und ein Ventil (115) aufweist und dass die zweite Vorrichtung (112) ein Organ (119)
zum Betätigen des Ventils aufweist.
16. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorrichtung (122,138)
eine Spindel (125) mit Gewinde und ein Stellorgan (127,141) aufweist, das auf die
Spindel geschraubt ist und dass die zweite Vorrichtung (123) ein elektrischer Antrieb
mit einem Stator (128) und einem Rotor (130) enthält, der als Abschnitt der Spindel
ausgebildet ist.
17. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorrichtung einen keilförmigen
Auflageteil (101), eine das Federelement der Fadenklemme umgreifende Führungsteil
(102), der am Auflageteil aufliegt und Mittel (103) umfasst, die dazu bestimmt sind,
den Führungsteil entlang des Federelementes und des Auflageteiles zu verschieben,
um die Klemmkraft und die Weite des Klemmspaltes einzustellen.
18. Webmaschine mit einem System nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Vorrichtung jeweils an der Eintragungsseite und/oder der Auszugseite
ausserhalb eines zu bildenden Webfaches am Webmaschinengestell angeordnet ist.