[0001] Die Erfindung betrifft Bausteine nach Anspruch 1 und Anspruch 7 sowie ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu dessen Herstellung nach den nebengeordneten Ansprüchen 9 und
13.
Stand der Technik
[0002] Bausteine mit Hohlräumen sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden.
Bei z. B. quaderförmigen Bausteinen in Form von Ziegel können Hohlräume parallel zur
Wandfläche vertikal verlaufen, wie bei sogenannten Hochlochziegeln, oder auch horizontal.
[0003] Wärmeisolierende Bausteine weisen häufig den Baustein vertikal durchdringende, lange
schlitzförmige, quer zur Wärmeflußrichtung liegende Hohlräume auf, die im Querschnitt
eine rechteckige, ovale, dreieckige, rautenförmige oder andere Form besitzen. Derartige
Bausteine zeigen eine verhältnismäßig gute wärmeisolierende Wirkung. Vielfach sind
allerdings die schalldämmenden Eigenschaften mittelmäßig, oft sogar unzureichend,
um im mehrgeschössigen Wohnungsbau eingesetzt werden zu können. Denn die Hohlräume
im Innern der Bausteine werden durch großflächige lange dünne Stege voneinander getrennt,
welche von Schallwellen zu Schwingungen angeregt werden und somit den Schalltransport
innerhalb der Bausteine begünstigen.
[0004] Außerdem schwächen die langen großflächigen Hohlräume den Zusammenhalt der Bausteine,
so daß die Druckfestigkeit von damit erstellten Wänden zu wünschen übrig läßt.
[0005] Eine andere bekannte Möglichkeit wärmeisolierende Bausteine, bspw. aus gebranntem
Ton herzustellen besteht darin, das Ausgangsmaterial mit organischen Produkten wie
Sägemehl, Papierschlamm und anderen zu vermischen. Während dem Brand hinterlassen
diese Porosierungemittel Hohlräume, die die Wärmeisolation verbessern. Es entstehen
aber beim Brennen der Backsteine aus den Porosierungsmitteln Schwelgase, die entweder
die Umwelt belasten oder durch eine aufwendige Nachverbrennung vernichtet werden müssen.
Weiter schwächt eine derartige Porosierung das Scherbengefüge, so daß die Druckfestigkeit
von mit porosierten Bausteinen erstelltem Mauerwerk sinkt und die Putzhaftung beeinträchtigt
wird. Der Verbesserung der Wärmedämmung durch Porosieren sind deshalb Grenzen gesetzt.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit Hohlräumen versehene Bausteine zu schaffen,
die eine verbesserte Wärmeisolation besitzen sowie eine vergleichsweise erhöhte Schallisolation
und Druckfestigkeit aufweisen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, des Anspruchs 7 und durch
die beanspruchten Verfahrensmerkmale sowie Vorrichtungsmerkmale gelöst.
[0008] Die Erfindung geht zunächst von einem Baustein mit einer Vielzahl von inneren Hohlräumen
aus, die den Baustein durchsetzen und mit Stegen, welche die Hohlräume trennen.
[0009] Ein Kerngedanke des erfindungsgemäßen Bausteins liegt nun darin, daß wenigstens ein
Steg im Bausteininnern einmal oder mehrfach nicht ausgebildet wird und damit unterbrochen
ist. Durch diese Maßnahme werden verschiedene Vorteile erreicht. Zunächst nimmt im
Bausteininnern der Materialanteil ab, der zu einer unerwünschten Wärmeleitung beitragen
kann. Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise lassen sich im Weiteren beispielsweise
bei unverändertem äußeren Lochbild im Innern des Bausteins abschnittsweise Hohlräume
mit langem schlitzförmigem Querschnitt quer zur Wärmeflußrichtung erzeugen, die jedoch
nicht die Nachteile von Hohlräumen mit durchgehend langem schlitzförmigem Querschnitt
im Hinblick auf die Druckfestigkeit und das Schalldämmvermögen aufweisen.
[0010] Zu einer weiteren Verbesserung der wärmeisolierenden Eigenschaften wird außerdem
vorgeschlagen, daß wenigstens ein Steg in Längsrichtung über den größten Teil der
Steglänge unterbrochen ist. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls vorteilhaft, wenn
wenigstens ein Steg in Steglängsrichtung mehrfach in Art einer Perforation unterbrochen
ist.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform eines Bausteins weist Hohlräume auf,
deren größtes Verhältnis der Dimensionen (Länge, Breite) ihrer Querschnittsfläche
kleiner 4:1 beträgt, wobei Stegdicken von unter 8 mm sowie Hohlräume mit einer Breite
von weniger als 20 mm vorgesehen sind und dessen Stege in Steglängsrichtung im Innern
des Bausteins in Art einer Perforation unterbrochen sind.
[0012] Eine andere vorteilhafte Ausführungsform eines Bausteins weist Hohlräume auf, deren
größtes Verhältnis der Dimension (Länge, Breite) ihrer Querschnittsfläche kleiner
5:1 beträgt, wobei Stegdicken unter 6 mm sowie Hohlräume mit einer Breite von weniger
als 15 mm vorgesehen sind und dessen Stege in Steglängsrichtung im Innern des Bausteins
in Art einer Perforation unterbrochen sind.
[0013] Im weiteren geht die Erfindung von einem Baustein aus, der zur Wärmedämmung eine
Vielzahl von Hohlräumen aufweist, die parallel zur Bausteinauflagefläche einen Querschnitt
besitzen, dessen Längsausdehnung im Verhältnis zur Breitenausdehnung größer 2:1 ist,
wobei die Längsausdehnung quer zur Wärmeflußrichtung orientiert ist. Der wesentliche
Aspekt bei diesem Baustein liegt nun darin, daß in den Hohlräumen in Wärmeflußrichtung
kurze die Hohlraumwandungen verbindende Stegabschnitte vorgesehen sind. Das heißt
diese Stegabschnitte verlaufen allenfalls über einen Teilabschnitt der Bausteinhöhe.
Durch diese erfindungsgemäße Vorgehensweise können die in Wandrichtung verlaufenden
Längsstege durch die kurzen quer dazu ausgerichteten Stegabschnitte ausgesteift werden.
Damit wird nicht nur die Druckfestigkeit verbessert, sondern auch die Resonanzfähigkeit
mit unerwünschtem Schalltransport unterdrückt, ohne daß das Wärmedämmvermögen abnimmt.
[0014] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Stegabschnitte
wenigstens an den Auflageflächen des Bausteins angeordnet. Durch diese Maßnahme ist
die Auflagefläche, auf die in der Regel beim Vermauern der Mauermörtel aufgebracht
wird, mit einem höherem Materialanteil ausgebildet, so daß weniger Mörtel in die Hohlräume
fällt. Dadurch wird Mörtel gespart und die Wärmedämmung und Druckfestigkeit des Mauerwerks
verbessert.
[0015] Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Bausteinen mittels
Extrudieren durch ein Mundstück besteht darin, daß zur Erzeugung von unterschiedlichen
Lochbildern während des Extrudierens Durchlaßquerschnitte druckseitig im Mundstück
zeitweise verschlossen werden. Das heißt das Mundstück wird in einem Bereich verschlossen,
in welchem das zu extrudierende Bausteinmaterial noch unter Druck steht, also sich
noch nicht auf atmosphärischen Druck entspannt hat.
[0016] Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren besteht darin, daß die Bausteine zunächst mit
einem vorbestimmten Lochmuster extrudiert werden, wobei der Extrudiervorgang für wenigstens
einen Steg im Bausteininnern einmal oder mehrfach unterbrochen wird. Auf diese Weise
bleibt das äußere Erscheinungsbild des Bausteins unbeeinflußt, während er im Inneren
erfindungsgemäß ausgebildet wird.
[0017] Um eine perforationsartige Unterbrechung zumindest bei einem Teil der Stege zu erzielen,
wird überdies vorgeschlagen, daß der Extrudiervorgang für diese Stege entsprechend
dem Perforationemuster periodisch unterbrochen wird.
[0018] Um zu gewährleisten, daß die unterbrochenen Stege im Innern des Bausteins ausgebildet
werden, wird darüber hinaus vorgeschlagen, daß die Unterbrechungen des Extrudiervorgangs
mit einer Ablängeinrichtung (Abschneider), mit welcher der Extrudierstrang abgelängt
werden kann, synchronisiert wird.
[0019] Eine bevorzugte Vorrichtung zur Herstellung von erfindungsgemäßen Bausteinen besitzt
eine Extrudiereinheit, die ein Mundstück zur Ausformung einer Bausteinmasse umfaßt,
das einen Rahmen und an einer Halteeinrichtung innerhalb des Rahmens angeordnete Extrudierkerne
aufweist. Erfindungsgemäß sind Mittel zum Verschließen der Zwischenräume zwischen
den Kernen zumindest über einen Teil der Länge der Kerne in Extrudierrichtung im Druckbereich
des Mundstücks vorgesehen, die während des Extrudiervorgangs betätigbar sind. Auf
diese Weise läßt sich jederzeit ein beliebiges Unterbrechungsmuster der Stege im Innern
des Bausteins in Extrudierrichtung realisieren.
[0020] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung umfassen die Mittel
zum Verschließen der Zwischenräume ein oder mehrere Stabelemente, die von der Druckseite
der Extrudiereinheit passend zwischen die Kerne einschiebbar sind. Dies stellt eine
vergleichsweise einfache Realisierungsmöglichkeit dar, den Extrudiervorgang effektiv
für bestimmte Stege zu unterbrechen.
[0021] Um eine sichere Unterbrechung eines Steges zu gewährleisten, wird überdies vorgeschlagen,
daß das Stabelement bis zum Ende der aneinandergrenzenden Kerne zwischen diese einschiebbar
ist.
[0022] Um eine einfache Positionierbarkeit der Stabelemente zu erreichen, wird im Weiteren
vorgeschlagen, daß die Stabelemente an Bügel angeordnet sind, die auf der Druckseite
der Extrudiereinheit im Abstand zu den Kernen quer zum Mundstück verlaufen.
[0023] Für eine einfache Positionsvorgabe der Stabelemente für den Fall einer Anbringung
der Stabelemente an Bügel, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Bügel in Extrudierrichtung
verschiebbar sind. Vorzugsweise lassen sich die Bügel durch eine Hydraulik verschieben.
[0024] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfassen die
Mittel zum Verschließen der Zwischenräume bewegliche Kerne, die quer zur Extrudierrichtung
verschiebbar und/oder drehbar sind. Auf diese Weise müssen die Mittel zum Verschließen
der Zwischenräume in Verschieberichtung nicht gegen das zu extrudierende Bausteinmaterial
bewegt werden.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es außerdem, daß die Halteeinrichtung eine massive Lochplatte
oder einen Gitterrost umfaßt. An einer Lochplatte oder einem Gitterrost lassen sich
die Kerne einfach und mechanisch stabil anbringen.
[0026] Schließlich ist es vorteilhaft, daß eine Ablängeinrichtung für den extrudierten Bausteinstrang
mit den Mitteln zum Verschließen der Zwischenräume zwischen den Kernen synchronisiert
ist. Wie bereits oben erwähnt, wird auf diese Weise sichergestellt, daß unterbrochene
Steganteile im Bausteininneren ausgebildet werden.
Zeichnungen
[0027] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer Vorteile und Einzelheiten
näher erläutert.
[0028] Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematisch dargestellte Vorrichtung zur Herstellung von Bausteinen mit einer
Extrudiereinheit,
- Fig. 2a-2c
- drei erfindungsgemäße Mundstücke für eine Extrudiereinheit gemäß Fig. 1 teilweise
geschnitten und ausschnittsweise dargestellt,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Bausteins in einer perspektivischen Ansicht
und
- Fig. 4 A-C
- Schnittansichten des in Fig. 3 ausschnittsweise dargestellten Bausteins entlang der
in Fig. 3 eingezeichneten Schnittlinien A-A bis C-C.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0029] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Bausteinen 1 dargestellt. Die
Vorrichtung 1 umfaßt ein Extrudergehäuse 2, an dessen vorderem Ende ein Mundstück
3 angeordnet ist. Eine Förderschnecke 4 drängt Rohmaterial (z. B. Ton) mit hohem Druck
gegen das Mundstück 3, aus welchem ein Bausteinstrang 5 ausgepreßt wird. Aus dem extrudierten
Strang werden mittels einer Ablängeinrichtung 6 Einzelbausteine 7 erzeugt.
[0030] Die Fig. 2a-2c zeigen Ausschnitte von erfindungsgemäßen Mundstücken 3a-3c in einer
geschnittenen Seitenansicht. Das Mundstück 3a in Fig. 2a umfaßt eine Lochplatte 8,
an welcher Extrudierkerne 9, fest angeordnet sind. Zusätzlich sind auf der Druckseite
in Extrudierrichtung im Bereich hinter den Kernen 9 Stabelemente 10 vorhanden, die
in Extrudierrichtung in die Zwischenräume 11 der Extrudierkerne verfahrbar sind, um
diese zu verschließen. Die in einer Ebene liegenden Stabelemente 10 sind an einem
Querbügel 12 befestigt. In Fig. 2 ist in ausgezogenen Linien eine Position des Querbügels
12 mit daran angeordneten Stabelementen 10 dargestellt, in welcher das Rohmaterial
die Zwischenräume 11 zwischen den Kernen 9 ungehindert passieren kann, um an dieser
Stelle einen hohlraumbegrenzenden Steg auszubilden. Dagegen ist strichpunktiert eine
Position des Querbügels 12 mit Stäben 10 gezeigt, in welcher die Zwischenräume 11
zwischen den Kernen 9 blockiert sind. D. h. an dieser Stelle kann kein unter Druck
stehendes Rohmaterial den Kernzwischenraum passieren und somit auch keinen Steg ausbilden.
[0031] In Fig. 2b ist ein weiteres Mundstück 3b abgebildet, bei welchem ähnliche Bauteile
mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 2a bezeichnet sind. Der Unterschied zur Ausführungsform
gemäß Fig. 2a besteht darin, daß die Querbügel 12 mit daran befestigten Stabelementen
10 in Extrudierrichtung nicht vor der Lochplatte 8 angeordnet sind, sondern danach,
allerdings vor den Kernen 9. Auf diese Weise ist es möglich, die Querbügel 12 in der
Abdeckung der Verbindungsstege der Lochplatte 12 zu führen, so daß die Querbügel 12
nicht dem vollen Druck des sich in Extrudierrichtung bewegenden Bausteinmaterials
ausgesetzt sind. Das Mundstück 3a kann dadurch vergleichsweise einfacher und damit
kostengünstiger aufgebaut werden.
[0032] In Fig. 2c ist ein Mundstück 3c im Gegensatz zu den Abbildungen nach Fig. 2a und
b aus einer Betrachtungsrichtung dargestellt, die der Extrudierrichtung entspricht.
In den Fig. 2a und b liegt dagegen die Extrudierrichtung in der Bildebene. Beim Mundstück
3c werden Zwischenräume 11 zwischen Kernen 9 durch bewegliche Kerne 9c verschlossen,
die quer zur Extrudierrichtung verschiebbar sind (siehe Doppelpfeil). Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß die beweglichen Kerne 9c nicht von Querbügeln 12c, an welchen
die beweglichen Kerne 9c angeordnet sind, in Richtung des sich bewegenden Bausteinmaterials
bewegt werden müssen.
[0033] Um ein Querschnittsmuster von Hohlräumen gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Baustein
zu erzeugen, sind entsprechend den Hohlräumen 13, 14 Kerne 9 auf der Lochplatte 8
angeordnet. In gleicher Weise sind an einer Stelle oder an mehreren Stellen über die
Fläche des Bausteinquerschnitts verteilt z.B. an einem oder mehreren Querbügel Stabelemente
10 vorgesehen, die im Querschnitt einem Steg 15 zwischen zwei Hohlräumen 13 (s. Fig.
3) entsprechen.
[0034] Bei den Stegen 15 handelt es sich um Querstege, da sie quer zu einer Ebene ausgerichtet
sind, in der z. B. eine aus den Steinen erstellte Wand liegt. Diese Querstege 15 sitzen
im Ausführungsbeispiel senkrecht auf Längsstegen 16, welche dann längs der oben bezeichneten
Ebene verlaufen.
[0035] Sofern die Stabelemente 10 sich in einer zurückgefahrenen Position befinden, entsteht
ein Schlitzlochmuster, welches dem der Lagerfläche 17 des Bausteins 18 in Fig. 3 entspricht.
Während des Extrudiervorgangs lassen sich jedoch die Stabelemente (sofern mehrere
vorhanden sind) in die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte Verschlußposition verfahren.
Dann wird an dieser Stelle der Extrudiervorgang, z. B. eines Steges (s. Fig. 3), unterbrochen.
Geschieht dies im Bausteininnern mehrfach, bildet sich ein perforierter Steg mit Stegelementen
15a, 15b und 15c aus.
[0036] Durch entsprechende Formgebung der Kerne 9 bzw. der Stäbe 10 oder beweglicher Kernelemente
9c und durch eine entsprechende Positionierung der Stäbe 10 bzw. der Kernelemente
9c lassen sich Stegstrukturen im Innern eines Bausteins 18 in mannigfaltiger Weise
erzeugen. Aufgrund dessen, daß sich eine Schlitzlochstruktur, wie z. B. auf der Lagerfläche
17 des Bausteins 18 in Fig. 3, nicht zwangsläufig auch im Innern eines Bausteins fortsetzen
muß, können die Stege so plaziert werden, daß sich nicht nur die Wärme- und Schallisolationseigenschaften
des Bausteins verbessern, sondern zusätzlich auch seine Festigkeit zunimmt. Denn die
sonst herkömmlichen dünnen Längsstege 16 werden durch kurze Querstege ausgesteift,
womit der wärmeleitende Querschnitt abnimmt, was ein ungünstiges Resonanzverhalten
der Längsstege verhindert sowie den Zusammenhalt der Bausteine verbessert und damit
die Druckfestigkeit aus derartigen Bausteinen erstellten Wänden erhöht wird.
[0037] In Fig. 4 A, welche ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-A am Bausteinausschnitt
gemäß Fig. 3 in einer Ebene parallel zur Extrudierrichtung zeigt, liegen durchgehende
Stege 15 neben zweifach unterbrochenen Stegabschnitten 15a, 15b, 15c. Hierdurch entstehen
einerseits in Wärmeflußrichtung, d. h. senkrecht zur zeichenebene, weniger Wärmebrücken,
wodurch sich das Isolationsverhalten verbessert. Andererseits steifen die kurzen Stegabschnitte
15a, 15b und 15c die Längsstege 16 aus und reduzieren damit das Resonanzverhalten
dieser langen Längsstege. Darüber hinaus nimmt die Festigkeit des Bausteins zu, da
die Längsstege ausgesteift sind. Selbst wenn man Festigkeit, Schall- und Wärmeisolationsaspekte
außer Acht läßt, hat die erfindungsgemäße Vorgehensweise den Vorteil, daß weniger
Rohstoff zu seiner Herstellung notwendig ist, womit der Baustein leichter wird und
sich vergleichsweise geringere Herstellungskosten ergeben. Zur Verdeutlichung des
inneren Gefüges des Bausteins sind in Fig. 4 B und 4 C zwei Schnitte durch den Bausteinausschnitt
18 in Fig. 3 gemäß den Schnittlinien B-B bzw. C-C dargestellt. Das Schnittbild entlang
der Schnittlinie C-C entspricht der Schlitzlochstruktur der Auflagefläche 17. Dagegen
bilden an der Schnittstelle B-B durch einen fehlenden Steg 15 jeweils zwei Hohlräume
13 einen über doppelt so langen neuen Hohlraum 19.
[0038] Damit die unterbrochenen Stegabschnitte im Innern des Bausteins zu liegen kommen,
so wie in Fig. 1 durch eine besonders lange Unterbrechung 20 verdeutlicht, wird die
Ablängeinrichtung mit der Bewegung der Stabelemente 10 synchronisiert.
Bezugszeichenliste:
[0039]
- 1
- Vorrichtung zur Herstellung von Bausteinen
- 2
- Extrudergehäuse
- 3a
- Mundstück
- 3b
- Mundstück
- 3c
- Mundstück
- 4
- Förderschnecke
- 5
- Bausteinstrang
- 6
- Ablängeinrichtung / Abschneider
- 7
- Baustein
- 8
- Lochplatte
- 9
- Kern
- 9c
- beweglicher Kern
- 10
- Stabelement
- 11
- Zwischenraum
- 12
- Querbügel
- 12c
- Querbügel
- 13
- Hohlraum
- 14
- Hohlraum
- 15
- Quersteg (quer Wandeinrichtung)
- 15a
- Stegabschnitt
- 15b
- Stegabschnitt
- 15c
- Stegabschnitt
- 16
- Längssteg (parallel bzw. längs zur Wandrichtung)
- 17
- Lagerfläche
- 18
- Baustein
- 19
- Hohlraum
- 20
- Unterbrechung
1. Baustein mit einer Vielzahl von inneren Hohlräumen, die den Baustein durchsetzen und
mit Stegen, welche die Hohlräume trennen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein
Steg (15) im Bausteininnern ein- oder mehrfach nicht ausgebildet wird und damit unterbrochen
ist.
2. Baustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Steg in Steglängsrichtung
über den größten Teil der Steglänge unterbrochen ist.
3. Baustein nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Steg (15a, 15b, 15c) über die Steglänge mehrfach in Art einer Perforation unterbrochen
ist.
4. Baustein nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit in Richtung der Bausteinhöhe
verlaufenden Hohlräumen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Stege
(15a, 15b, 15c) quer zur Wärmeflußrichtung in Richtung der Bausteinhöhe in Art einer
Perforation unterbrochen sind.
5. Baustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Hohlräume vorgesehen sind, deren
größtes Verhältnis der Dimensionen ihrer Querschnittsfläche weniger als 4:1 betragen,
wobei Stegdicken von unter 8 mm sowie Hohlräume mit einer Breite von weniger als 20
mm vorhanden sind und Stege in Steglängsrichtung im Innern des Bausteins in Art einer
Perforation unterbrochen sind.
6. Baustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Hohlräume vorgesehen sind, deren
größtes Verhältnis der Dimensionen ihrer Querschnittsfläche weniger als 5:1 betragen,
wobei Stegdicken unter 6 mm sowie Hohlräume mit einer Breite von weniger als 15 mm
vorhanden sind und Stege in Steglängsrichtung im Innern des Bausteins in Art einer
Perforation unterbrochen sind.
7. Baustein, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der zur Wärmedämmung
eine Vielzahl von Hohlräumen aufweist, die parallel zur Bausteinauflagefläche einen
Querschnitt besitzen, dessen Längsausdehnung im Verhältnis zur Breitenausdehnung größer
2:1 ist, wobei die Längsausdehnung quer zur Wärmeflußrichtung orientiert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Hohlräumen (14) in Wärmeflußrichtung kurze die Hohlraumwandungen
verbindende Stegabschnitte vorgesehen sind.
8. Baustein nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegabschnitte wenigstens
an den Auflageflächen (17) angeordnet sind.
9. Verfahren zur Herstellung von Bausteinen, insbesondere Bausteine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mittels Extrudieren durch ein Mundstück, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung von unterschiedlichen Lochbildern während des Extrudierens Durchlaßquerschnitte
durckseitig im Mundstück zeitweise verschlossen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bausteine zunächst mit
einem vorbestimmten Lochmuster extrudiert werden, wobei der Extrudiervorgang für wenigstens
einen Steg im Bausteininnern ein- oder mehrfach unterbrochen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrudiervorgang
für zumindest einen Teil der Stege zur Erzeugung von perforationsartigen Unterbrechungen
periodisch unterbrochen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechungen
des Extrudiervorgangs mit einer Ablängeinrichtung (6), mit welcher der Extrudierstrang
abgelängt wird, synchronisiert wird.
13. Vorrichtung zur Herstellung von Bausteinen, insbesondere Bausteine nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, mit einer Extrudiereinheit, die ein Mundstück zur Ausformung einer
Bausteinmasse umfaßt, das einen Rahmen und an einer Halteeinrichtung innerhalb des
Rahmens angeordnete Extrudierkerne aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (10,
12) zum Verschließen eines Zwischenraums oder mehrerer Zwischenräume zwischen den
Kernen wenigstens über einen Teil der Länge der Kerne (9) in Extrudierrichtung im
Druckbereich des Mundstücks vorgesehen sind, die während des Extrudiervorgangs betätigbar
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Verschließen
der Zwischenräume ein oder mehrere Stabelemente (10) umfassen, die von der Druckseite
der Extrudiereinheit in Extrudierrichtung passend zwischen die Kerne (9) einschiebbar
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das eine oder die mehreren
Stabelemente (10) in Extrudierrichtung bis zum Ende der aneinandergrenzenden Kerne
zwischen diese einschiebbar sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die stabelemente an Bügel
(12) angeordnet sind, die auf der Druckseite der Extrudiereinheit im Abstand zu den
Kernen (9) quer zur Mundstücköffnung verlaufen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bügel (12) mit den Stabelementen
(10) in Extrudierrichtung verschiebbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
zum Verschließen der Zwischenräume bewegliche Kerne (9c) umfassen, die quer zur Extrudierrichtung
verschiebbar und/oder drehbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung
eine Lochplatte (8)oder ein Gitterrost umfaßt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ablängeinrichtung
(6) für den extrudierten Bausteinstrang (5) vorhanden ist, die mit den Mitteln zum
verschließen der Zwischenräume zwischen den Kernen (9) synchronisierbar ist.