(19)
(11) EP 0 984 115 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.2000  Patentblatt  2000/10

(21) Anmeldenummer: 99100287.4

(22) Anmeldetag:  09.01.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 10/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 03.09.1998 DE 19840165

(71) Anmelder: Schmitz-Werke GmbH & Co.
48282 Emsdetten (DE)

(72) Erfinder:
  • Wessels, Bernhard
    48432 Rheine (DE)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Halteeinrichtung für Tuchkeder von Markisen


(57) Bei einer Halteeinrichtung für Tuchkeder für Markisen ist zur Erzielung einer einfachen, wirkungsvollen, das Markisentuch schonenden seitlichen Festlegung vorgesehen, daß die Halteeinrichtung (8) einen ersten Abschnitt (9) aufweist, der sich seitlich des Tuchsaumes (2) bzw. -keders (3) in der Kedergasse (4) erstreckt und dem Keder (3) anliegt, und einen zweiten Abschnitt (12), der sich bezogen auf die Kedergasse (4) jenseits des jeweiligen Kederendes (7) radial erstreckt und eine Bohrung (13) für eine radial von außen einzubringende Feststellschraube (14) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Halteeinrichtung für Tuchkeder von Markisen zur Festlegung des mit einem Keder versehenen Markisensaums in einer Kedergasse.

[0002] Diese Festlegung wird herkömmlicherweise mit Hilfe von Expansionsdübeln bewerkstelligt, die verhindern sollen, daß die Tuchsäume seitlich aus den Kedergassen herausrutschen.

[0003] Aus DE-A-41 41 687.2 ist ein Klemmdübel für eine Markise mit einem Nocken zum Verhindern des Verdrehens bekannt.

[0004] Die herkömmlichen Expansionsdübel weisen den Nachteil auf, daß im Bereich der Außennähte der Saum des Tuches geweitet und damit das Tuch insgesamt verkürzt wird. Dies kann zu einem Ausleiern der Tücher an den Seitensäumen führen, was dann einen Abkippeffekt des Tuches an seinen Rändern zur Folge hat.

[0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Halteeinrichtung zu schaffen, die diese Nachteile vermeidet und gleichzeitig eine einfache und wirkungsvolle Festlegung gestattet.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Halteeinrichtung einen ersten Abschnitt aufweist, der sich seitlich des Tuchsaumes bzw. -keders in der Kedergasse erstreckt und dem Keder anliegt, und einen zweiten Abschnitt, der sich bezogen auf die Kedergasse jenseits des jeweiligen Kederendes radial erstreckt und eine Bohrung für eine radial von außen einzubringende Feststellschraube aufweist.

[0007] Erfindungsgemäß wird insofern also ein neuer Weg beschritten, als die Halteeinrichtung nicht in den Saum eingreift, sondern seitlich desselben bzw. unter demselben angreift und das Tuch nach oben drückt. Durch diese Ausgestaltung wird dementsprechend erreicht, daß das Tuch im Bereich der Außensäume im Vergleich zum Stand der Technik ungleich weniger gelängt wird und damit weniger zu einem Abkippen der Außensäume neigt.

[0008] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß der erste Abschnitt eine geriffelte Anlagefläche aufweist, die vorzugsweise konkav gekrümmt etwa entsprechend dem Krümmungsradius des Keders ausgebildet ist. Hierdurch wird ein besonders guter Halteeffekt erzielt.

[0009] Die Halteeinrichtung ist günstigerweise einstückig aus Kunststoff gespritzt und die Feststellschraube mit einem selbstschneidenden Gewinde versehen, so daß in dem Kunststoffspritzteil kein Gewinde ausgebildet zu werden braucht.

[0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, dabei zeigen:
Fig. 1
einen Schnitt durch das Ende eines Markisentuches im Bereich der Kedergasse,
Fig. 2
eine gegenüber Fig. 1 um 90° versetzte Schnittdarstellung,
Fig. 3
eine Ansicht der Halteeinrichtung von der Stirnseite und
Fig. 4
eine Seitenansicht der Halteeinrichtung.


[0011] Ein Markisentuch 1 ist längs seines unteren Endes unter Ausbildung eines Hohl-Saums 2 um 180° eingefaltet und vernäht. In dem Hohl-Saum 2 ist ein Keder 3 angeordnet, der in eine Kedergasse 4 eingebracht ist, die beispielsweise in einem Ausfallprofil 5 ausgebildet ist. Die Kedergasse 4 weist an ihrer Oberseite eine Nut 6 auf, durch welche das Markisentuch 1 in die Kedergasse hinein- und herausgeführt wird. Um zu verhindern, daß das Markisentuch 1 bzw. der Keder 2 seitlich aus der Kedergasse 4 herausrutschen, ist im Bereich der beiden stirnseitigen Enden 7 des Keders 3 eine Halteeinrichtung 8 vorgesehen.

[0012] Die Halteeinrichtung 8 weist einen ersten Abschnitt 9 auf, der sich - wie insbesondere in Fig. 2 erkennbar - seitlich bzw. unterhalb des Keders erstreckt und dem Tuch 1 bzw. dem Hohlsaum 2 bzw. dem Keder 3 mit einer geriffelten, leicht konkav gewölbten Anlagefläche 10 anliegt. Das freie innere Ende des ersten Abschnitts 9 ist als Konus 11 ausgebildet.

[0013] Weiterhin umfaßt die Halteeinrichtung 8 einen zweiten Abschnitt 12, der sich ausgehend von dem Abschnitt 9 bezogen auf die Längsrichtung der Kedergasse 4 radial über das stirnseitige Ende 7 des Keders 3 erstreckt. Er weißt eine Bohrung 13 auf, in die eine Feststellschraube 14 eingebracht werden kann, die den Schlitz 6 an der Oberseite der Kedergasse 4 durchsetzt und im angezogenen Zustand mit ihrem Kopf 15 die Seitenränder des Schlitzes 6 übergreift.

[0014] Die Halteeinrichtung 8 ist im Ausführungsbeispiel einstückig aus Kunststoff gespritzt, so daß die Feststellschraube 14 nach Art einer Blechschraube ausgebildet und eingeschraubt werden kann, ohne daß in der Bohrung 13 ein Gewinde ausgebildet zu sein bräuchte, weil dieses beim Einschrauben der Feststellschraube 14 geschnitten wird. Diese Lösung ist besonders kostengünstig.


Ansprüche

1. Halteeinrichtung für Tuchkeder von Markisen zur Festlegung des mit einem Keder versehenen Markisensaums in einer Kedergasse, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (8) einen ersten Abschnitt (9) aufweist, der sich seitlich des Tuchsaumes (2) bzw. -keders (3) in der Kedergasse (4) erstreckt und dem Keder (3) anliegt, und einen zweiten Abschnitt (12), der sich bezogen aufdie Kedergasse (4) jenseits des jeweiligen Kederendes (7) radial erstreckt und eine Bohrung (13) für eine radial von außen einzubringende Feststellschraube (14) aufweist.
 
2. Halteeinrichtung für Tuchkeder von Markisen, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (9) eine geriffelte Auflagefläche (10) aufweist.
 
3. Halteeinrichtung für Tuchkeder von Markisen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (10) konkav gekrümmt etwa entsprechend dem Krümmungsradius des Keders (3) ausgebildet ist.
 
4. Halteeinrichtung für Tuchkeder von Markisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (8) einstückig aus Kunststoff gespritzt ist.
 
5. Halteeinrichtung für Tuchkeder von Markisen gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststellschraube (14) mit einem selbstschneidenden Gewinde versehen ist.
 




Zeichnung