[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art.
[0002] Bei einer aus AT-B-397 922 bekannten Skibindung ist der Lagerbock um eine vertikale
Achse seitlich ausschwenkbar an der Grundplatte gelagert. Im Lagerbock ist auf der
in etwa horizontalen Hochschwenkachse der Schwenkkopf gelagert, der mittels einer
von eine Auslösefeder belasteten Rastschwinge auslösbar im Lagerbock verriegelt wird.
Der Schwenkkopf weist einen Sohlenniederhalter und einen Trittsporn auf Zwischen der
Grundplatte und dem Lagerbock ist eine Feder vorgesehen, die eine Rückstellung des
Lagerbocks aus einer seitlich ausgeschwenkten Lage in die Mittellage herbeiführt.
Ferner ist eine weitere Rasteinrichtung vorhanden, welche den Lagerbock in der ausgelösten
Stellung des Schwenkkopfes bzw. Sohlenniederhalters in der Mittellage hält. Aufgrund
der Hochschwenkbarkeit des Schwenkkopfes im Lagerbock und der Seitenschwenkbarkeit
des Lagerbockes ist bei dieser Skibindung eine Diagonalauslösung möglich. Die Skibindung
läßt sich als Vorderbacken oder als Fersenbacken konzipieren. Zumindest bei der Verwendung
als Fersenbacken kann eine zusätzliche Zentriervorrichtung für den Schwenkkopf vorgesehen
sein, die seitliche Schwenkbewegungen des Schwenkkopfes bei verriegelter Skibindung
verhindert, aber Seitenschwenkbewegungen unter Auslösekräften dann allmählich zunehmend
zuläßt, wenn der Schwenkkopf bereits eine Hochschwenkbewegung ausgeführt hat. Der
Aufbau der bekannten Skibindung ist aufwendig und vielteilig und damit teuer. Aufgrund
der Bauweise ergibt sich ein relativ hohes Gewicht.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Skibindung der eingangs genannten
Art zu schaffen, weiche trotz Diagonalauslösung kostengünstig herstellbar und gewichtssparend
ausgebildet ist.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Da sich der Schwenkkopf entweder an der Hochschwenkachse oder zusammen mit dieser
relativ zum Lagerbock seitlich verschwenken läßt, wird die Diagonalauslösung auf baulich
einfache Weise gewährleistet. Der Lagerbock benötigt keine seitliche Schwenkbarkeit
und kann deshalb einfach mit der Grundplatte verbunden sein. Dadurch werden Teile
eingespart und ergibt sich eine kostengünstige und gewichtssparende Bauweise. Im Kern
ist die Erfindung darin zu sehen, daß nicht mehr wie bei den bekannten Skibindungen
der Schwenkkopf zusammen mit dem ihn lagernden Lagerbock relativ zur Grundplatte seitlich
bewegt wird, sondern der hochschwenkbare Schwenkkopf direkt im Lagerbock auch seitlich
schwenkbar gehalten wird und für die Diagonalauslösung erforderliche Seitenschwenkbewegungen
relativ zum Lagerbock ausführt.
[0006] Gemäß Anspruch 2 ist zwischen dem Schwenkkopf und der im Lagerbock fixierten Hochschwenkachse
mittig eine virtuelle oder eine gegenständliche Seitenschwenkachse vorgesehen. Mit
virtuell ist gemeint, daß diese Seitenschwenkachse erst dann zur aktiven Wirkung kommt,
wenn eine Seitenschwenkung erfolgt. Die gegenständliche Seitenschwenkachse ist hingegen
als Maschinenelement konstruktiv durchgebildet. Durch die mittige Lage dieser Seitenschwenkachse
werden in beiden Seitenschwenkrichtungen gleiche kinematische Verhältnisse erzielt.
[0007] Alternativ sind gemäß Anspruch 3 zwei außermittige virtuelle Seitenschwenkachsen
vorgesehen, wobei die Hochschwenkachse im Schwenkkopf fixiert ist und dessen Seitenschwenkbewegungen
folgt. Unter virtuell ist zu verstehen, daß die beiden Seitenschwenkachsen bei reinen
Hochschwenkbewegungen des Schwenkkopfes nicht zur Wirkung kommen, sondern dann allenfalls
den Schwenkkopf in Hochschwenkrichtung abstützen. Tritt eine Seitenschwenkbewegung
des Schwenkkopfes auf, ausgelöst durch eine in Seitenschwenkrichtung wirksame Kraft
am Schwenkkopf bzw. dessen Sohlenhalter, dann entsteht in der in dieser Seitenschwenkrichtung
liegenden Abstützung der Hochschwenkachse erst die Seitenschwenkachse, die ein Seiten-Schwenkzentrum
für den Schwenkkopf relativ zum Lagerbock definiert.
[0008] Gemäß Anspruch 4 kreuzt die jeweils benutzte Seitenschwenkachse die Hochschwenkachse.
Dadurch wird in etwa der gleiche Hebelarm für die Ausschwenkkraft benutzt, der auch
für die reine Hochschwenkbewegung um die Hochschwenkachse konstruktiv vorgegeben ist.
[0009] Gemäß Anspruch 5 wird die virtuelle, mittige Seitenschwenkachse auf baulich einfache
Weise durch die Sanduhrglasform des Querschnitts des Aufnahmeschachtes für die Hochschwenkachse
definiert, genauer gesagt zwischen der Einschnürung dieser Querschnittsform und der
Hochschwenkachse. Da keine gegenständliche Seitenschwenkachse konstruktiv vorbestimmt
ist, kann sich der Schwenkkopf exakt in der Richtung seitlich relativ zum Lagerbock
bewegen, in der die vom Skistiefel ausgeübte Kraft wirksam ist. Dadurch werden parasitäre
Reibungsverluste beim Seitwärtsschwenken vermieden.
[0010] Gemäß Anspruch 6 ist die mittige Seitenschwenkachse gegenständlich durch den Schwenkstift
definiert, so daß der Schwenkkopf eine durch den Schwenkstift geführte Seitenschwenkbewegung
ausführt. Von der den Schwenkkopf beaufschlagenden Seitwärtskraft des Skistiefels
wird dann eine Komponente genutzt, die in der durch den Schwenkstift definierten Schwenkrichtung
liegt.
[0011] Gemäß Anspruch 7 ist zwar eine gegenständliche Seitenschwenkachse durch den Formschluß
zwischen der Lagerpfanne und dem Gelenkkörper definiert. Jedoch kann die Lage der
Seitenschwenkachse im Raum mit der Richtung der vom Skistiefel auf den Schwenkkopf
ausgeübten Kraft variieren.
[0012] Gemäß Anspruch 8 wird dem für die Auslösesteuerung vorgesehenen Verriegelungskörper
des Schwenkkopfes die zusätzliche Aufgabe zugewiesen, den Aufnahmeschacht für die
Hochschwenkachse bereitzustellen. Es lassen sich auf diese Weise günstige Hebelverhältnisse
sowohl für Hochschwenk- als auch für Seitenschwenkbewegungen erzielen. Dies ist auch
herstellungstechnisch zweckmäßig.
[0013] Gemäß Anspruch 9 sind die außenliegenden Endabschnitte der im Schwenkkopf fixierten
Hochschwenkachse im Lagerbock beweglich abgestützt. Die Führungsschlitze bestimmen
die Richtung, in der der Schwenkkopf relativ zum Lagerbock seitlich schwenkt.
[0014] Gemäß Anspruch 10 wird die Hochschwenkachse an beiden außenliegenden Enden in den
Wangen des Schwenkkopfes fixiert, was eine stabile Kraftabstützung erbringt, oder
im die Nockenfläche tragenden Verriegelungskörper des Schwenkkopfes und damit zwischenden
beiden virtuellen Seitenschwenkachsen. Um eine besonders stabile Abstützung der Hochschwenkachse
im Schwenkkopf zu erzielen, ist es möglich, die Hochschwenkachse sowohl im Verriegelungskörper
als auch in den Wangen zu fixieren.
[0015] Gemäß Anspruch 11 sind die Führungsschlitze in etwa horizontal in seitlichen Schenkeln
des Lagerbocks angeordnet, oder in Seitenschwenkrichtung schräg ansteigend. Dadurch
wird je nach Bedarf eine annähernd senkrechte Position oder eine nach vorne schräg
geneigte Position der jeweiligen Seitenschwenkachse festgelegt.
[0016] Gemäß Anspruch 12 ist für Hochschwenkbewegungen und Seitenschwenkbewegungen dieselbe
Verriegelungsvorrichtung wirksam. Um dennoch unterschiedliche Auslösecharakteristika
für die Hochschwenk- bzw. Seitenschwenkbewegungen des Schwenkkopfes zu erzielen, sind
die miteinander kooperierenden Nockenflächen der Verriegelungsvorrichtung entsprechend
gestaltet. Zweckmäßigerweise sind - in einer Draufsicht auf die Skibindung gesehen
- die kooperierenden Nockenflächen für die Seitwärtsschwenkbewegung zueinander konvex
gerundet, gegebenenfalls sogar kreisbogenartig, wobei die Rundung der Nockenfläche
am Verriegelungskörper des Schwenkkopfes einem Kreisbogen um die Hochschwenkachse
folgen kann. Bei den zwei außermittigen Hochschwenkachsen ergibt sich dann ein aus
zwei äußeren Kreisbogenabschnitten, jeweils mit dem Zentrum einer Hochschwenkachse,
und einem verbindenden konvexen Nockenflächenteil gestaltetes Nockenflächenprofil.
Die Verwendung derselben Verriegelungsvorrichtung für beide Schwenkarten trägt ferner
zur baulichen Vereinfachung und Gewichtseinsparung der Skibindung bei.
[0017] Gemäß Anspruch 13 ist im Lagerbock ein beweglich gelagertes Riegelglied enthalten,
das von der Auslösefeder beaufschlagt wird. Dieses Riegelglied kann linear geführt
sein oder als schwenkbare Klinke ausgebildet werden.
[0018] Gemäß Anspruch 14 sind seitliche Seitenschwenkspiele vorgesehen, damit der Schwenkkopf
die Seitenschwenkbewegungen ohne Kollision mit dem Lagebock auszuführen vermag. Das
jeweilige Seitenschwenkspiel kann so bemessen werden, daß sich eine selbsttätige Schwenkbegrenzung
ergibt. Denkbar ist es, in diesen Seitenschwenkspielen Federn oder federnde Komponenten
unterzubringen, die eine Zentrierung des Schwenkkopfes in der Mittellage zumindest
in der geöffneten Position der Skibindung bewirken.
[0019] Gemäß Anspruch 15 ist zwischen dem Lagerbock und dem Schwenkkopf eine federnde Zentriervorrichtung
vorgesehen, um den Schwenkkopf bei ausgelöster bzw. geöffneter Skibindung in einer
zentrierten Mittellage zu halten, in der das Einsteigen in die Skibindung komfortabel
vorzunehmen ist.
[0020] Gemäß Anspruch 16 ist zwischen dem Schwenkkopf und der Grundplatte oder einem grundplattenfesten
Abschnitt des Lagerbockes eine Zusatzverriegelung vorgesehen, die den Schwenkkopf
in der geschlossenen Stellung der Skibindung zentriert und Seitenschwenkbewegungen
mit zunehmendem Hubweg erst bei zuvor begonnener Hochschwenkbewegung des Schwenkkopfes
zuläßt. Dies trägt zur einwandfreien Skisteuerung bei verriegelter Skibindung bei
und läßt die Diagonalauslösung erst mit zunehmender Hochschwenkbewegung zur Wirkung
kommen, d.h., gezielt erst dann, wenn sie benötigt wird.
[0021] Gemäß Anspruch 17 enthält die Zusatzverriegelung baulich einfach und zuverlässig
einen keilförmigen Vorsprung unter dem Trittsporn und eine V-förmige Eingriffsvertiefung
für den Vorsprung.
[0022] Gemäß Anspruch 18 wird schließlich die Seitenschwenkbewegung bzw. Diagonalauslösung
feinfühlig gesteuert, wobei sich auf baulich einfache Weise, d.h. durch die Form der
Nockenflächen, für seitliche Auslösebewegungen ein geringerer Auslösewiderstand oder
eine andere Auslösecharakteristik vorbestimmen läßt als für die Hochauslösung.
[0023] Der erfindungsgemäße Kern ist in jedem Fall die seitenschwenkbewegliche Lagerung
des ohnedies hochschwenkbaren Schwenkkopfes direkt im Lagerbock.
[0024] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Horizontalschnitt einer ersten Ausführungsform einer Skibindung, beispielsweise
eines Fersenbackens, entsprechend einem Schnitt I-I in Fig. 2,
- Fig. 2
- einen Vertikalteilschnitt der Skibindung von Fig. 1, enstprechend dem Schnittverlauf
II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Horizontalschnitt in der Schnittebene III-III von Fig. 4 einer weiteren Ausführungsform
einer Skibindung,
- Fig. 4
- einen Vertikalschnitt mit dem Schnittverlauf IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5 + 6
- ein Detail der vorhergehenden Ausführungsformen in Blickrichtung V in Fig. 2 und in
zwei unterschiedlichen Bewegungsphasen,
- Fig. 7
- perspektivisch ein Bauelement für eine weitere Ausführungsform einer Skibindung,
- Fig. 8 + 9
- zwei einander zugeordnete Schnitte der vorerwähnten weiteren Ausführungsform einer
Skibindung, wobei Fig. 9 ein Schnitt IX-IX in Fig. 8 ist,
- Fig. 10
- perspektivisch ein Bauteil für eine weitere Ausführungsform einer Skibindung, und
- Fig. 11
- einen Schnitt dieser weiteren Ausführungsform ohne den Bauteil von Fig. 10.
[0025] Eine erste Ausführungsform einer Skibindung S weist in den Fig. 1, 2, 5 und 6 einen
auf einer nicht dargestellten Grundplatte mit dieser verbindbaren Lagerbock B auf,
der eine Verriegelungsvorrichtung V enthält, und an dem um eine in etwa horizontale
Hochschwenkachse H ein Schwenkkopf K hochschwenkbar gelagert ist. Zusätzlich zur Hochschwenkachse
H ist mittig eine virtuelle Seitenschwenkachse Q vorgesehen, um die sich der Schwenkkopf
K relativ zum Lagerbock B seitwärts schwenken läßt. Mit dem Schwenkkopf K ist ein
Betätigungshebel C einstückig verbunden. Diese Skibindung S ist als Fersenbacken F
konzipiert, obwohl auch ein Zehenbacken (nicht gezeigt) nach einem ähnlichen Aufbau-
und Funktionsprinzip konzipiert sein könnte.
[0026] Der Lagerbock B ist als kastenartiges Gehäuse 1 mit sich in etwa in Skilängsrichtung
und parallel zueinander erstreckenden seitlichen Schenkeln 2, 3 ausgebildet, in denen
nahe ihren freien Enden Befestigungsöffnungen 4 vorgesehen sind. Die im Lagerbock
B untergebrachte Verriegelung V weist eine das hintere Ende des Lagerbocks B durchsetzende
Einstellschraube 5 für die axiale Position eines Federwiderlagers 6 auf an dem sich
eine Auslösefeder 7 abstützt, die mit ihrem anderen Ende ein im Lagerbock B bewegliches
Riegelglied 8 beaufschlagt. Das Riegelglied 8 ist beispielsweise linear geführt oder
als schwenkbare Klinke (nicht gezeigt) ausgebildet. Das Riegelglied 8 trägt eine Nockenfläche
9, die räumlich konvex gekrümmt ist, d.h. sowohl im Horizontalschnitt der Fig. 1 als
auch im Vertikalschnitt der Fig. 2 eine konvexe Krümmung besitzt.
[0027] Die Hochschwenkachse H wird von einem Achszapfen 10 gebildet, der in den Befestigungsöffnungen
4 festgelegt und beispielsweise bei 11 außenseitig vernietet ist. Auf diese Weise
ist die Hochschwenkachse H im Lagerbock B fixiert.
[0028] Der Schwenkkopf K weist an seiner in Fig. 1 linken Seite einen Sohlenhalter bzw.
Sohlenniederhalter 12 auf (nur teilweise angedeutet) sowie einen unterseitigen Trittsporn
13. Ferner ist am Schwenkkopf K ein in den Lagerbock B eingreifender Verriegelungskörper
14 vorgesehen, zweckmäßigerweise einstückig angeformt, der eine mit der Nockenfläche
9 kooperierende Nockenfläche 15 trägt. Auch die Nockenfläche 15 ist im Horizontalschnitt
und im Vertikalschnitt jeweils konvex gekrümmt. Im Horizontalschnitt von Fig. 1 ist
die konvexe Krümmung der Nockenfläche 15 zweckmäßigerweise nahezu ein Kreisbogenabschnitt,
dessen Zentrum in etwa in der Seitenschwenkachse Q liegt. Zwischen den Schenkeln 2,
3 des Lagerbocks B und dem Verriegelungskörper 14 ist an jeder Seite ein Seitenschwenkspiel
vorgesehen.
[0029] Der Verriegelungskörper 14 wird von einem in etwa horizontalen Aufnahmeschacht 16
durchsetzt, der in einem Achsschnitt die Form eines Sanduhrglases mit beidendigen
Erweiterungen 18 und einer mittigen Einschnürung 17 hat, wobei die Einschnürung 17
die Hochschwenkachse H mit einer leichten Passung umfaßt.
[0030] Zwischen dem Schwenkkopf K und dem Lagerbock B ist zweckmäßigerweise eine (nicht
gezeigte) federnde Zentriervorrichtung vorgesehen, mit der der Schwenkkopf K in ausgelöster
Stellung der Skibindung S in seiner Mittellage zentriert wird, um das Einsteigen in
die Skibindung zu erleichtern. Diese Zentriervorrichtung könnte beispielsweise durch
federnde Elemente in den Seitenschwenkspielen zwischen dem Verriegelungskörper 14
und den Schenkeln 2, 3 des Lagerbocks B gebildet werden. Andere konstruktive Durchbildungen
dieser Zentriervorrichtung sind möglich.
[0031] Zusätzlich kann eine Zusatzverriegelung V1 für den Schwenkkopf K vorgesehen sein
(Fig. 2, 5 und 6), um den Schwenkkopf K in der verriegelten Lage der Skibindung (Fig.
2) an Seitenschwenkbewegungen um die Seitenschwenkachse Q zu hindern, solange nicht
eine Hochschwenkbewegung des Schwenkkopfes K um die Hochschwenkachse H auftritt. Die
Zusatzverriegelung V1 besteht aus einem an der Unterseite des Trittsporns 3 angeformten,
sich nach unten verjüngenden, keilförmigen Vorsprung 19, und einer in der Grundplatte
oder einem Vorderabschnitt 21 des grundplattenfesten Lagerbocks B eingeformten, im
Querschnitt (Fig. 5, 6) V-förmigen Eingriffsvertiefung 20 für den Vorsprung 19. Der
Vorsprung 19 besitzt geradlinige, schräge Seitenflanken 22, die nach unten in einen
mittigen Zentriervorsprung 23 übergeführt sind. Die Eingriffsvertiefung 20 besitzt
zu den Flanken 22 passende, schräge Flanken 24 und eine etwas tiefer als der Vorsprung
23 ausgebildete Zentriervertiefung 25. Es könnte auch ausreichen, nur den keilförmigen
Vorsprung 19 in die nach unten offene Eingriffsvertiefung 20 eingreifen zu lassen
(etwa in der in Fig. 2 angedeuteten Weise).
[0032] In der verriegelten Lage des Skibindung S, Fig. 1, 2 und 5 ist der Schwenkkopf K
durch den Eingriff der Zusatzverriegelung V1 gegen Seitenschwenkbewegungen stabil
abgestützt. Durch die Überdeckung der Nockenflächen 9 und 15 (Fig. 2) wird unter der
Kraft der Auslösefeder 7 der Schwenkkopf K gegen Hochschwenkbewegungen um die Hochschwenkachse
H abgestützt. Auf diese Weise wird der Skistiefel in der Skibindung festgelegt. Übt
der Skistiefel eine vertikale Hebekraft auf den Schwenkkopf K aus, deren Ausmaß die
Haltekraft der Verriegelungsvorrichtung V zu überwinden vermag, dann schwenkt der
Schwenkkopf K im Uhrzeigersinn um die Hochschwenkachse H hoch, wobei die Nockenflächen
9, 15 aneinander gleiten und gegebenenfalls das Riegelglied 8 nach rechts gegen die
Kraft der Auslösefeder 7 verschoben wird, bis schließlich der Auslösepunkt überschritten
wird und der Schwenkkopf K in die Auslösestellung gelangt, in der der Skistiefel nach
oben aus der Skibindung S austreten kann. Diese Bewegung läßt sich auch durch Drücken
des Handhebels C nach unten manuell vornehmen (reine Hochauslösung bzw. normales Öffnen
der Skibindung). In der ausgelösten bzw. geöffneten Stellung wird der Schwenkkopf
K durch die Wirkung der Verriegelungseinrichtung V gehalten. In die Schließstellung
wird die Skibindung S entweder durch Druck mit dem Skistiefel auf den Trittsporn 3
überführt, oder durch Hochziehen des Handgriffes C entgegen dem Uhrzeigersinn um die
Hochschwenkachse H.
[0033] Sobald die Hochschwenkbewegung des Schwenkkopfes K um die Hochschwenkachse H beginnt,
löst sich der Vorsprung 19 aus der Eingriffsvertiefung 20. Sofern dann der Skistiefel
eine seitliche Kraft auf den Schwenkkopf K auslöst, wird die virtuelle mittige Seitenschwenkachse
Q wirksam, so daß der Schwenkkopf K zusätzlich auch in der Kraftwirkrichtung seitlich
verschwenkt (in Fig. 1 gestrichelt angedeutet). Das Ausmaß dieser seitlichen Schwenkbewegung
wird gesteuert durch die Zusammenarbeit zwischen dem Vorsprung 19 und der Eingriffsvertiefung
20. Ist der Vorsprung 19 vollständig aus der Eingriffsvertiefung 20 ausgehoben, dann
läßt sich der Schwenkkopf K ungesteuert seitlich verschwenken, gegebenenfalls bis
das Seitenschwenkspiel zwischen dem Verriegelungskörper 14 und den Schenkeln 2, 3
beseitigt ist oder die Hochschwenkachse H in den Erweiterungen 18 zur Anlage kommt.
Der Seitenschwenkbewegung des Schwenkkopfes K wirkt der Widerstand zwischen den Nockenflächen
9 und 15 entgegen. Ist die Nockenfläche 15 in dem Horizontalschnitt der Fig. 1 kreisbogenförmig
mit Kreiszentrum in der Seitenschwenkachse Q, dann hängt der seitliche Ausschwenkwiderstand
im wesentlichen nur von den Reibungsverhältnissen zwischen den Nockenflächen 9, 15
ab. Durch eine andere Formgebung der Nockenflächen 15 und/oder 9 läßt sich jedoch
auch eine bestimmte Auslösecharakteristik für die Seitenschwenkbewegungen vorbestimmen.
[0034] Überschreitet die vom Skistiefel ausgeübte Kraft auf den Schwenkkopf den Auslösewiderstand
der Verriegelungsvorrichtung V nicht, dann stellt sich die Skibindung S selbsttätig
wieder in die geschlossene und zentrierte Grundstellung zurück, und zwar durch die
Wirkung der Verriegelungsvorrichtung V und der Zusatzverriegelung V1. Übersteigt die
Kraft des Skistiefels hingegen den Widerstand der Verriegelungsvorrichtung V, dann
kommt es schließlich zum Überschreiten des Auslösepunktes, wobei der Skistiefel nicht
nur nach oben aus der Skibindung freikommt, sondern gegebenenfalls sogar seitlich.
[0035] Bei der Ausführungsform in den Fig. 3 und 4 sind entsprechende Komponenten mit denselben
Bezugszeichen versehen wie in den Fig. 1 und 2. Die Zusatzverriegelung V1 ist nur
schematisch angedeutet, entspricht aber in Ausbildung und Funktion der Zusatzverriegelung
V1 der Fig. 1 und 2, 5 und 6.
[0036] In den Fig. 3 und 4 sind die Schenkel 2, 3 des grundplattenfesten Lagerbocks B in
ihren freien Endbereichen 2a, 3a z.B. bogenförmig gekrümmt. Die im wesentlichen horizontale
Hochschwenkachse H ist bei dieser Ausführungsform im Schwenkkopf K fixiert und durchsetzt
mit ihren außenliegenden Endabschnitten in etwa horizontale Führungsschlitze 4' (Langlöcher)
des Lagerbocks B. Die Hochschwenkachse H bzw. die Führungsschlitze 4' liegen relativ
hoch im Lagerbock B. Der Schwenkkopf K übergreift mit seitlichen Wangen 28 die Schenkel
2, 3 des Lagerbockes B von außen und enthält in den Wangen 28 Befestigungsöffnungen
26 für die außenliegenden Enden des Stiftes 10, der die Hochschwenkachse H bildet.
In den Befestigungsöffnungen 26 ist die Hochschwenkachse H im Schwenkkopf K fixiert.
Fig. 3 deutet zwar an, daß die Hochschwenkachse H auch in einem als Bohrung 27 ausgebildeten
Aufnahmeschacht des Verriegelungskörpers 14 zusätzlich fixiert sein kann. Dies ist
jedoch nicht notwendig, falls sich (Fig. 4) der Verriegelungskörper 14 unterhalb der
Hochschwenkachse H befinden sollte. Andererseits ist es möglich, die Hochschwenkachse
H nur im dann höher gezogenen Verriegelungskörper 14 zu fixieren und den Stift 10
an den Außenseiten der Schenkel 2, 3 enden zu lassen. Die Wangen 28 könnten dann weggelassen
werden.
[0037] Der Schwenkkopf K ist zusammen mit der in ihm fixierten Hochschwenkachse H relativ
zum Lagerbock B seitlich schwenkbar, und zwar um jeweils eine von zwei virtuellen
Seitenschwenkachsen Q1, Q2, die durch die Zusammenwirkung zwischen den Führungsschlitzen
4' und der Hochschwenkachse H in Abhängigkeit von der jeweiliegen Seitenschwenkrichtung
gebildet werden. Tritt in Fig. 3 eine Kraft des Skistiefels nach oben auf, dann kommt
die untere Seitenschwenkachse Q1 zur Wirkung und der obere Endabschnitt der Hochschwenkachse
H verlagert sich im oberen Führungsschlitz 4' nach rechts (gestrichelt angedeutet).
Wirkt hingegen vom Skistiefel eine nach unten gerichtete Kraft in Fig. 3, dann kommt
die obere Seitenschwenkachse Q2 zur Wirkung, und der untere Endabschnitt der Hochschwenkachse
H verlagert sich im unteren Führungsschlitz 4' nach rechts (gestrichelt angedeutet).
Die weitere Funktion entspricht der zur ersten Ausführungsform geschilderten Funktion.
[0038] Die Nockenfläche 15 kann in dem Horizontalschnitt der Fig. 3 aus zwei jeweils zu
einer Seitenschwenkachse Q1, Q2 konzentrischen oder annähernd konzentrischen Kreisbogenabschnitten
und einem mittigen konvexen Krümmungsabschnitt zusammengesetzt sein. Die Diagonalauslösung
wird - wie gesagt - bis zu einem bestimmten Hochschwenkhub des Schwenkkopfes K gesteuert
durch die Zusatzverriegelung V1.
[0039] Zwischen dem Schwenkkopf K und dem Lagerbock B kann wiederum eine nicht gezeigte,
federnde Zentriervorrichtung vorgesehen sein, um den Schwenkkopf K in geöffneter Lage
der Skibindung S (hier ebenfalls ein Fersenbacken F) in der Mittelstellung zu zentrieren.
In Fig. 3 sind zwischen den Wangen 28 und den vorderen Endabschnitten 2a, 3a der Schenkel
2, 3 sowie zwischen diesen und dem Verriegelungskörper 14 Seitenschwenkspiele vorgesehen,
die jedoch übertrieben groß dargestellt sind.
[0040] Gestrichelt sind in Fig. 4 Führungsschlitze 4'' angedeutet, die in Seitenschwenkrichtung
schräg ansteigen. Die Führungsschlitze 4', 4'' sind gerade gezeigt, könnten jedoch
auch gekrümmt verlaufen. Im Falle der schräg ansteigenden Führungsschlitze 4'' wäre
der Lagerbock B in diesem Bereich höher ausgebildet als gezeigt. Die Führungsschlitze
4', 4'' müssen nicht notwendigerweise beidendig geschlossene Langlöcher sein. Es wäre
denkbar, z.B. zur Vereinfachung der Montage, die Führungsschlitze 4, 4' an ihren rechtsseitigen
Enden offen zu lassen.
[0041] Ein in Fig. 7 gezeigtere Achsenkörper D ist für die dritte Ausführungsform der Fig.
8 und 9 der Skibindung bestimmt, von der in den Fig. 8 und 9 nur wichtige Teile angedeutet
sind. Der Achsenkörper D besteht beispielsweise aus zwei koaxialen Achszapfenstummeln
10a, 10b, die über einen runden Scheibenkörper 29 miteinander verbunden sind und die
Hochschwenkachse H definieren, die in den Befestigungsöffnungen 4 der Schenkel 2,
3 des Lagerbocks B fixiert wird. Der Scheibenkörper 29 besitzt beispielsweise eine
mittige Bohrung 30, in die ein Seitenschwenkstift 31 einschiebbar ist. Gegebenenfalls
bildet der Achskörper D einen komplett vorgefertigten Bauteil mit festgelegtem Seitenschwenkstift
31. Der Seitenschwenkstift 31 definiert eine gegenständliche Seitenschwenkachse Q
für den Schwenkkopf. Zu diesem Zweck ist der Verriegelungskörper 14 des Schwenkkopfes
K (Fig. 8 und 9) mit einem in etwa horizontalen Aufnahmeschacht 32 versehen, in den
der Achskörper D so eingesetzt ist, daß der Scheibenkörper 29 in Richtung der Seitenschwenkachse
Q gesichert ist, in Drehrichtung um die Seitenschwenkachse Q jedoch Spiel hat. Im
Verriegelungskörper 15 ist ferner eine den Aufnahmeschacht 32 kreuzende, mittige Bohrung
33 vorgesehen, in die der Seitenschwenkstift 31 eingepreßt wird, wobei er den Scheibenkörper
29 durchsetzt und die Hochschwenkachse H kreuzt.
[0042] In Fig. 9 ist angedeutet, daß der Aufnahmeschacht 32 schräg liegt, so daß auch die
Seitenschwenkachse Q in der geschlossenen Stellung der Skibindung von unten nach oben
und schräg nach vorne verläuft. Es wäre jedoch denkbar, den Aufnahmeschacht 32 in
der Schließstellung der Skibindung waagrecht zu legen. Ferner wäre es denkbar, den
Seitenschwenkstift 31 wegzulassen, und dafür direkt den kreisrunden Scheibenkörper
29 im Aufnahmeschacht 32 in einer entsprechend geformten Lagerpfanne zu fassen (ähnlich
wie in Fig. 11 später erläutert), so daß der Formschluß zwischen dem Scheibenkörper
29 und dieser Lagerpfanne die gegenständliche Seitenschwenkachse Q definiert.
[0043] Der Scheibenkörper 29 braucht nicht notwendigerweise rund zu sein. Es ist nur erforderlich,
eine stabile Verbindung der Zapfenstummel 10a, 10b mit dem Verbindungsteil 29 herzustellen,
die es gestattet, den Seitenschwenkzapfen 31 einzustecken. Alternativ wäre es möglich,
den Seitenschwenkzapfen 31 mit dem Verbindungsteil 29 einstückig auszubilden, und
dafür den Zapfen 10 wie in den Fig. 3 und 1 nachträglich durchzustecken.
[0044] In Fig. 10 wird ein einstückiger Achskörper D gezeigt, der aus zwei koaxialen Zapfenstummeln
10a, 10b und einem diese verbindenen Gelenkkörper G besteht, der als Kugel 29 ausgebildet
sein kann. Alternativ könnte der Gelenkkörper G auch auf einen durchgehenden Zapfen
10 entsprechend den Fig. 1 und 3 aufgeschoben und in der Mitte fixiert sein. Der Achskörper
D in Fig. 10 definiert mit den Zapfenstummeln 10a, 10b die Hochschwenkachse H, während
der Gelenkkörper G eine Vielzahl von Seitenschwenkachsen Q bestimmt. Dies ergibt sich
aus Fig. 11, in der der Verriegelungskörper 14 des Schwenkkopfes K mit dem horizontal
orientierten Aufnahmeschacht 16 (einer annähernden Sanduhr-Glasform ähnlich wie in
Fig. 1) mit endseitigen Erweiterungen für den Achskörper D ausgebildet ist. Im Mittelbereich
des Aufnahmeschachtes 16 ist jedoch eine Lagerpfanne 34 eingeformt, z.B. eine Kugelpfanne,
in die der Gelenkkörper 29 des Achskörpers D der Fig. 10 eingepaßt wird. Um die Montage
zu vereinfachen, kann ein konisches Einsatzteil 35 in die eine Aufweitung 18 eingeschoben
und durch eine Verrastung 36 festgelegt werden, sobald der Gelenkkörper G in die Lagerpfanne
34 eingeführt worden ist. Bei reinen Hochschwenkbewegungen des Schwenkkopfes dreht
sich dieser in der Ebene des in einer Ebene parallel zur Skilängsrichtung liegenden
Äquators des Gelenkkörpers G, während ihm Seitenschwenkbewegungen in praktisch jeder
Richtung auf dem Gelenkkörper 29 möglich sind.
[0045] Wesentlich ist bei allen Ausführungsformen, daß der Lagerbock B grundplattenfest
angeordnet ist und sich der Schwenkkopf entweder auf der Hochschwenkachse H oder zusammen
mit dieser relativ zum Lagerbock B seitlich schwenken läßt, d.h. grundsätzlich ohne
Seitenschwenkbarkeit des Lagerbocks direkt in und relativ zu diesem. Die Hochschwenkachse
wird auch zur Bewegungssteuerung bei Seitenschwenkbewegungen des Schwenkkopfes herangezogen.
Um die Anzahl der Teile gering zu halten und Gewicht zu sparen, ist es zweckmäßig,
die baulichen Mittel zur gegenständlichen oder virtuellen Bildung der jeweiligen Seitenschwenkachse
so einfach wie möglich zu gestalten. Die Darstellungen in den Fig. sind nur schematischer
Natur und bezüglich der Hebelarme für die Hochschwenk- und die Seitenschwenkbewegungen
sowie der Krümmungen der Nockenflächen nicht aussagefähig.
1. Skibindung (S) mit Diagonalauslösung, mit einem auf einer Grundplatte angeordneten
Lagerbock (B), an dem ein einen Sohlenhalter (12) aufweisender Schwenkkopf (K) gegen
die Kraft einer federbelasteten Verriegelung (V) um ein in etwa horizontale Hochschwenkachse
(H) hochschwenkbar gelagert ist, und wobei zumindest der Schwenkkopf (K) zusätzlich
seitlich relativ zur Grundplatte schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf (K) an oder zusammen mit der Hochschwenkachse (H) am grundplattenfest
angeordneten Lagerbock (B) relativ zu diesem seitlich schwenkbar gelagert ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schwenkkopf (K) und der im Lagerbock (B) fixierten Hochschwenkachse
(H) mittig eine virtuelle oder eine gegenständliche, in etwa vertikale Seitenschwenkachse
(Q) vorgesehen ist.
3. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der im Schwenkkopf (K) fixierten Hochschwenkachse (H) und dem Lagerbock
(B) zwei außermittige, virtuelle Seitenschwenkachsen (Q1, Q2) vorgesehen sind, von
denen seitenschwenkrichtungsabhängig jeweils eine zur Wirkung bringbar ist.
4. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenschwenkachse (Q, Q1, Q2) die Hochschwenkachse (H) kreuzt.
5. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) einen in einem Achsschnitt sanduhrglasförmigen
Aufnahmeschacht (16) durchsetzt, und daß die virtuelle Seitenschwenkachse (Q) durch
Formschluß zwischen einem eingeschnürten Mittelbereich (17) des Aufnahmeschachts (16)
und der Hochschwenkachse (H) bildbar ist.
6. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) einen Aufnahmeschacht (32) des Schwenkkopfes (K) mit
Seitenschwenkspiel durchsetzt und mit einem Schwenkstift (31) verbunden ist, dessen
Achse die Hochschwenkachse (H) kreuzt, und der in eine den Aufnahmeschacht (32) in
etwa mittig kreuzende Bohrung (33) im Schwenkkopf (K) einbringbar ist, und daß die
gegenständliche Seitenschwenkachse (Q) durch Formschluß zwischen dem Schwenkstift
(31) und der Bohrung (33) bildbar ist.
7. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) einen Aufnahmeschacht (16) des Schwenkkopfes (K) mit
Seitenschwenkspiel durchsetzt, daß auf der Hochschwenkachse (H) ein Gelenkkörper (G)
angeordnet ist, der in eine aufgeweitete, mittige Lagerpfanne (34), vorzugsweise eine
Kugelpfanne, des Aufnahmeschachtes (16) einbringbar ist, und daß die jeweilige Seitenschwenkachse
(Q) durch Formschluß zwischen der Lagerpfanne (34) und dem Gelenkkörper (G) bildbar
ist.
8. Skibindung nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf (K) einen eine Nockenfläche (15) tragenden Verriegelungskörper
(14) aufweist, und daß der Aufnahmeschacht (16, 32) im Verriegelungskörper (14) vorgesehen
ist.
9. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Schwenkkopf (K) fixierte Hochschwenkachse (H) mit außenliegenden Endabschnitten
in außermittige Führungsschlitze (4', 4'') im Lagerbock (B) eingreift, und daß jede
virtuelle Seitenschwenkachse (Q1, Q2) durch einen seitenschwenkrichtungsabhängig lösbaren
Formschluß zwischen einem Endabschnitt der Hochschwenkachse (H) und einem Führungsschlitz
bildbar ist, während der gegenüberliegende Endabschnitt im anderen Führungsschlitz
geführt wird.
10. Skibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) in den Lagerbock (B) außen übergreifenden
Wangen (28) und/oder in einem den Lagerbock (B) eingreifenden, eine Nockenfläche (15)
tragenden Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K) fixiert ist.
11. Skibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschlitze (4', 4'') im Lagerbock (B), vorzugsweise in Lagerbockschenkeln
(3, 2, 2a, 3a), in etwa horizontal oder in Auslöserichtung schräg ansteigend angeordnet
sind.
12. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf (K) gegen Auslenkbewegungen um die Hochschwenkachse (H) und um
die Seitenschwenkachse (Q, Q1) durch dieselbe Verriegelungsvorrichtung (V) beaufschlagt
ist.
13. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K) ein im Lagerbock (B) gegen
die Vorspannung einer Auslösefeder (7) bewegliches, vorzugsweise in etwa horizontal
verschieblich geführtes, eine Nockenfläche (9) tragendes Riegelglied (8) angreift.
14. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (B) seitlich am Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K)
vorbeigreifende Schenkel (2, 3, 2a, 3a) aufweist, in die die Hochschwenkachse (H)
eingreift, und daß zwischen den Schenkeln (3, 3a) und dem Verriegelungskörper (14)
seitlich jeweils ein Seitenschwenkspiel vorgesehen ist.
15. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Lagerbock (B) und dem Schwenkkopf (K) bzw. zwischen der Grundplatte
und dem Schwenkkopf (K) eine federnde Zentriervorrichtung vorgesehen ist, mit der
der Schwenkkopf (K) bei ausgelöster bzw. geöffneter Skibindung (S) in einer zentrierten
Mittellage haltbar ist.
16. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schwenkkopf (K), vorzugsweise einem Trittsporn (13) des Schwenkkopfes
(K), und der Grundplatte oder einem Abschnitt (21) des grundplattenfesten Lagerbockes
(B) eine, vorzugsweise formschlüssige, in Seitenschwenkrichtung wirkende, durch Hochschwenken
des Schwenkkopfes (K) um die Hochschwenkachse (H) allmählich lösbare Zusatzverriegelung
(V1) vorgesehen ist.
17. Skibindung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzverriegelung (V1) aus einem keilförmigen Vorsprung (19) unten am Trittsporn
(13) und aus einer V-förmigen Eingriffsvertiefung (20) in der Grundplatte (21) oder
dem Abschnitt (21) des Lagerbocks (B) besteht.
18. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verriegelungsvorrichtung (V) die miteinander kooperierenden Nockenflächen
(15, 9) - in einer Draufsicht auf die Skibindung - im wesentlichen zumindest teilweise
konvex ausgebildet sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Skibindung (S) mit Diagonalauslösung, mit einem auf einer Grundplatte angeordneten
Lagerbock (B), an dem ein einen Sohlenhalter (12) aufweisender Schwenkkopf (K) gegen
die Kraft einer federbelasteten Verriegelung (V) um eine in etwa horizontale Hochschwenkachse
(H) hochschwenkbar gelagert ist, und wobei der Schwenkkopf (K) zusätzlich seitlich
relativ zur Grundplatte um eine Seitenschwenkachse schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schwenkkopf (K) und dem Lagerbock (B) an der Hochschwenkachse (H)
eine einzige mittige virtuelle Seitenschwenkachse (Q) oder zwei außermittige, virtuelle
Seitenschwenkachsen (Q1, Q2) vorgesehen sind, und daß die jeweilige virtuelle Seitenschwenkachse
(Q, Q1, Q2) erst bei Seitwärtsschwenken des Schwenkkopfes (K) relativ zum Lagerbock
(B) seitenschwenkrichtungsabhängig zur aktiven Wirkung bringbar ist
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Lagerbock (B) fixiert ist, und daß die einzige virtuelle
mittige Seitenschwenkachse (Q) zwischen dem Schwenkkopf (K) und der Hochschwenkachse
(H) vorgesehen ist
3. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) fixiert ist, und daß zwischen der
Hochschwenkachse (H) und dem Lagerbock (B) die beiden außermittigen virtuellen Seitenschwenkachsen
(Q1, Q2) vorgesehen sind.
4. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Lagerbock (B) fixierte Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) einen in
einem Achsschnitt sanduhrglasförmigen Aufnahmeschacht (16) durchsetzt, und daß die
einzige virtuelle Seitenschwenkachse (Q) durch Formschluß zwischen einem eingeschnürten
Mittelbereich (17) des Aufnahmeschachts (16) und der Hochschwenkachse (H) bildbar
ist
5. Skibindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf (K) einen eine Nockenfläche (15) fragenden Verriegelungskörper
(14) aufweist, und daß der Aufnahmeschacht (16) im Verriegelungskörper (14) vorgesehen
ist.
6. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Schwenkkopf (K) fixierte Hochschwenkachse (H) mit außenliegenden Endabschnitten
in außermittige Führungsschlitze (4', 4'') im Lagerbock (B) eingreift, und daßjede
virtuelle Seitenschwenkachse (Q1, Q2) durch einen seitenschwenkrichtungsabhängig lösbaren
Formschluß zwischen einem Endabschnitt der Hochschwenkachse (H) und einem Führungsschlitz
bildbar ist, während der gegenüberliegende Endabschnitt im anderen Führungsschlitz
geführt wird.
7. Skibindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) in den Lagerbock (B) außen übergreifenden
Wangen (28) und/oder in einem den Lagerbock (B) eingreifenden, eine Nockenfläche (15)
fragenden Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K) fixiert ist
8. Skibindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschlitze (4', 4'') im Lagerbock (B), vorzugsweise in Lagerbockschenkeln
(3, 2, 2a, 3a), in etwa horizontal oder in Auslöserichtung schräg ansteigend angeordnet
sind.
9. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (B) seitlich am Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K)
vorbeigreifende Schenkel (2, 3, 2a, 3a) aufweist, in die die Hochschwenkachse (H)
eingreift, und daß zwischen den Schenkeln (3, 3a) und dem Verriegelungskörper (14)
seitlich jeweils ein Seitenschwenkspiel vorgesehen ist.
10. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Lagerbock (B) und dem Schwenkkopf (K) bzw. zwischen der Grundplatte
und dem Schwenkkopf (K) eine federnde Zentriervorrichtung vorgesehen ist, mit der
der Schwenkkopf (K) bei ausgelöster bzw. geöffneter Skibindung (S) in einer zentrierten
Mittellage haltbar ist.
11. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schwenkkopf (K), vorzugsweise einem Trittsporn (13) des Schwenkkopfes
(K), und der Grundplatte oder einem Abschnitt (21) des grundplattenfesten Lagerbockes
(B) eine, vorzugsweise formschlüssige, in Seitenschwenkrichtung wirkende, durch Hochschwenken
des Schwenkkopfes (K) um die Hochschwenkachse (H) allmählich lösbare Zusatzverriegelung
(V1) vorgesehen ist
12. Skibindung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzverriegelung (V1) aus einem keilförmigen Vorsprung (19) unten am Trittsporn
(13) und aus einer V-förmigen Eingriffsvertiefung (20) in der Grundplatte (21) oder
dem Abschnitt (21) des Lagerbocks (B) besteht.
13. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verriegelungsvorrichtung (V) die miteinander kooperierenden Nockenflächen
(15, 9) - in einer Draufsicht auf die Skibindung - im wesentlichen zumindest teilweise
konvex ausgebildet sind.