(19)
(11) EP 0 985 434 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.2000  Patentblatt  2000/11

(21) Anmeldenummer: 98115543.5

(22) Anmeldetag:  18.08.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63C 9/084
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: HTM Sport- und Freizeitgeräte Aktiengesellschaft
2320 Schwechat (AT)

(72) Erfinder:
  • Maryschka, Michael
    1030 Wien (AT)
  • Mestan, Reinhard
    1210 Wien (AT)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
 


(54) Skibindung mit Diagonalauslösung


(57) Bei einer Skibindung (S) mit Diagonalauslösung und einem auf einer Grundplatte angeordneten Lagerbock (B), an dem ein einen Sohlenhalter (12) aufweisender Schwenkkopf (K) gegen die Kraft einer Verriegelung (V) um eine in etwa horizontale Hochschwenkachse (H) hochschwenkbar gelagert ist, wobei zumindest der Schwenkkopf (K) zusätzlich auch seitlich relativ zur Grundplatte schwenkbar ist, wird der Schwenkkopf (K) an oder zusammen mit der Hochschwenkachse (H) am grundplattenfest angeordneten Lagerbock (B) relativ zu diesem seitlich schwenkbar gelagert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.

[0002] Bei einer aus AT-B-397 922 bekannten Skibindung ist der Lagerbock um eine vertikale Achse seitlich ausschwenkbar an der Grundplatte gelagert. Im Lagerbock ist auf der in etwa horizontalen Hochschwenkachse der Schwenkkopf gelagert, der mittels einer von eine Auslösefeder belasteten Rastschwinge auslösbar im Lagerbock verriegelt wird. Der Schwenkkopf weist einen Sohlenniederhalter und einen Trittsporn auf Zwischen der Grundplatte und dem Lagerbock ist eine Feder vorgesehen, die eine Rückstellung des Lagerbocks aus einer seitlich ausgeschwenkten Lage in die Mittellage herbeiführt. Ferner ist eine weitere Rasteinrichtung vorhanden, welche den Lagerbock in der ausgelösten Stellung des Schwenkkopfes bzw. Sohlenniederhalters in der Mittellage hält. Aufgrund der Hochschwenkbarkeit des Schwenkkopfes im Lagerbock und der Seitenschwenkbarkeit des Lagerbockes ist bei dieser Skibindung eine Diagonalauslösung möglich. Die Skibindung läßt sich als Vorderbacken oder als Fersenbacken konzipieren. Zumindest bei der Verwendung als Fersenbacken kann eine zusätzliche Zentriervorrichtung für den Schwenkkopf vorgesehen sein, die seitliche Schwenkbewegungen des Schwenkkopfes bei verriegelter Skibindung verhindert, aber Seitenschwenkbewegungen unter Auslösekräften dann allmählich zunehmend zuläßt, wenn der Schwenkkopf bereits eine Hochschwenkbewegung ausgeführt hat. Der Aufbau der bekannten Skibindung ist aufwendig und vielteilig und damit teuer. Aufgrund der Bauweise ergibt sich ein relativ hohes Gewicht.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Skibindung der eingangs genannten Art zu schaffen, weiche trotz Diagonalauslösung kostengünstig herstellbar und gewichtssparend ausgebildet ist.

[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Da sich der Schwenkkopf entweder an der Hochschwenkachse oder zusammen mit dieser relativ zum Lagerbock seitlich verschwenken läßt, wird die Diagonalauslösung auf baulich einfache Weise gewährleistet. Der Lagerbock benötigt keine seitliche Schwenkbarkeit und kann deshalb einfach mit der Grundplatte verbunden sein. Dadurch werden Teile eingespart und ergibt sich eine kostengünstige und gewichtssparende Bauweise. Im Kern ist die Erfindung darin zu sehen, daß nicht mehr wie bei den bekannten Skibindungen der Schwenkkopf zusammen mit dem ihn lagernden Lagerbock relativ zur Grundplatte seitlich bewegt wird, sondern der hochschwenkbare Schwenkkopf direkt im Lagerbock auch seitlich schwenkbar gehalten wird und für die Diagonalauslösung erforderliche Seitenschwenkbewegungen relativ zum Lagerbock ausführt.

[0006] Gemäß Anspruch 2 ist zwischen dem Schwenkkopf und der im Lagerbock fixierten Hochschwenkachse mittig eine virtuelle oder eine gegenständliche Seitenschwenkachse vorgesehen. Mit virtuell ist gemeint, daß diese Seitenschwenkachse erst dann zur aktiven Wirkung kommt, wenn eine Seitenschwenkung erfolgt. Die gegenständliche Seitenschwenkachse ist hingegen als Maschinenelement konstruktiv durchgebildet. Durch die mittige Lage dieser Seitenschwenkachse werden in beiden Seitenschwenkrichtungen gleiche kinematische Verhältnisse erzielt.

[0007] Alternativ sind gemäß Anspruch 3 zwei außermittige virtuelle Seitenschwenkachsen vorgesehen, wobei die Hochschwenkachse im Schwenkkopf fixiert ist und dessen Seitenschwenkbewegungen folgt. Unter virtuell ist zu verstehen, daß die beiden Seitenschwenkachsen bei reinen Hochschwenkbewegungen des Schwenkkopfes nicht zur Wirkung kommen, sondern dann allenfalls den Schwenkkopf in Hochschwenkrichtung abstützen. Tritt eine Seitenschwenkbewegung des Schwenkkopfes auf, ausgelöst durch eine in Seitenschwenkrichtung wirksame Kraft am Schwenkkopf bzw. dessen Sohlenhalter, dann entsteht in der in dieser Seitenschwenkrichtung liegenden Abstützung der Hochschwenkachse erst die Seitenschwenkachse, die ein Seiten-Schwenkzentrum für den Schwenkkopf relativ zum Lagerbock definiert.

[0008] Gemäß Anspruch 4 kreuzt die jeweils benutzte Seitenschwenkachse die Hochschwenkachse. Dadurch wird in etwa der gleiche Hebelarm für die Ausschwenkkraft benutzt, der auch für die reine Hochschwenkbewegung um die Hochschwenkachse konstruktiv vorgegeben ist.

[0009] Gemäß Anspruch 5 wird die virtuelle, mittige Seitenschwenkachse auf baulich einfache Weise durch die Sanduhrglasform des Querschnitts des Aufnahmeschachtes für die Hochschwenkachse definiert, genauer gesagt zwischen der Einschnürung dieser Querschnittsform und der Hochschwenkachse. Da keine gegenständliche Seitenschwenkachse konstruktiv vorbestimmt ist, kann sich der Schwenkkopf exakt in der Richtung seitlich relativ zum Lagerbock bewegen, in der die vom Skistiefel ausgeübte Kraft wirksam ist. Dadurch werden parasitäre Reibungsverluste beim Seitwärtsschwenken vermieden.

[0010] Gemäß Anspruch 6 ist die mittige Seitenschwenkachse gegenständlich durch den Schwenkstift definiert, so daß der Schwenkkopf eine durch den Schwenkstift geführte Seitenschwenkbewegung ausführt. Von der den Schwenkkopf beaufschlagenden Seitwärtskraft des Skistiefels wird dann eine Komponente genutzt, die in der durch den Schwenkstift definierten Schwenkrichtung liegt.

[0011] Gemäß Anspruch 7 ist zwar eine gegenständliche Seitenschwenkachse durch den Formschluß zwischen der Lagerpfanne und dem Gelenkkörper definiert. Jedoch kann die Lage der Seitenschwenkachse im Raum mit der Richtung der vom Skistiefel auf den Schwenkkopf ausgeübten Kraft variieren.

[0012] Gemäß Anspruch 8 wird dem für die Auslösesteuerung vorgesehenen Verriegelungskörper des Schwenkkopfes die zusätzliche Aufgabe zugewiesen, den Aufnahmeschacht für die Hochschwenkachse bereitzustellen. Es lassen sich auf diese Weise günstige Hebelverhältnisse sowohl für Hochschwenk- als auch für Seitenschwenkbewegungen erzielen. Dies ist auch herstellungstechnisch zweckmäßig.

[0013] Gemäß Anspruch 9 sind die außenliegenden Endabschnitte der im Schwenkkopf fixierten Hochschwenkachse im Lagerbock beweglich abgestützt. Die Führungsschlitze bestimmen die Richtung, in der der Schwenkkopf relativ zum Lagerbock seitlich schwenkt.

[0014] Gemäß Anspruch 10 wird die Hochschwenkachse an beiden außenliegenden Enden in den Wangen des Schwenkkopfes fixiert, was eine stabile Kraftabstützung erbringt, oder im die Nockenfläche tragenden Verriegelungskörper des Schwenkkopfes und damit zwischenden beiden virtuellen Seitenschwenkachsen. Um eine besonders stabile Abstützung der Hochschwenkachse im Schwenkkopf zu erzielen, ist es möglich, die Hochschwenkachse sowohl im Verriegelungskörper als auch in den Wangen zu fixieren.

[0015] Gemäß Anspruch 11 sind die Führungsschlitze in etwa horizontal in seitlichen Schenkeln des Lagerbocks angeordnet, oder in Seitenschwenkrichtung schräg ansteigend. Dadurch wird je nach Bedarf eine annähernd senkrechte Position oder eine nach vorne schräg geneigte Position der jeweiligen Seitenschwenkachse festgelegt.

[0016] Gemäß Anspruch 12 ist für Hochschwenkbewegungen und Seitenschwenkbewegungen dieselbe Verriegelungsvorrichtung wirksam. Um dennoch unterschiedliche Auslösecharakteristika für die Hochschwenk- bzw. Seitenschwenkbewegungen des Schwenkkopfes zu erzielen, sind die miteinander kooperierenden Nockenflächen der Verriegelungsvorrichtung entsprechend gestaltet. Zweckmäßigerweise sind - in einer Draufsicht auf die Skibindung gesehen - die kooperierenden Nockenflächen für die Seitwärtsschwenkbewegung zueinander konvex gerundet, gegebenenfalls sogar kreisbogenartig, wobei die Rundung der Nockenfläche am Verriegelungskörper des Schwenkkopfes einem Kreisbogen um die Hochschwenkachse folgen kann. Bei den zwei außermittigen Hochschwenkachsen ergibt sich dann ein aus zwei äußeren Kreisbogenabschnitten, jeweils mit dem Zentrum einer Hochschwenkachse, und einem verbindenden konvexen Nockenflächenteil gestaltetes Nockenflächenprofil. Die Verwendung derselben Verriegelungsvorrichtung für beide Schwenkarten trägt ferner zur baulichen Vereinfachung und Gewichtseinsparung der Skibindung bei.

[0017] Gemäß Anspruch 13 ist im Lagerbock ein beweglich gelagertes Riegelglied enthalten, das von der Auslösefeder beaufschlagt wird. Dieses Riegelglied kann linear geführt sein oder als schwenkbare Klinke ausgebildet werden.

[0018] Gemäß Anspruch 14 sind seitliche Seitenschwenkspiele vorgesehen, damit der Schwenkkopf die Seitenschwenkbewegungen ohne Kollision mit dem Lagebock auszuführen vermag. Das jeweilige Seitenschwenkspiel kann so bemessen werden, daß sich eine selbsttätige Schwenkbegrenzung ergibt. Denkbar ist es, in diesen Seitenschwenkspielen Federn oder federnde Komponenten unterzubringen, die eine Zentrierung des Schwenkkopfes in der Mittellage zumindest in der geöffneten Position der Skibindung bewirken.

[0019] Gemäß Anspruch 15 ist zwischen dem Lagerbock und dem Schwenkkopf eine federnde Zentriervorrichtung vorgesehen, um den Schwenkkopf bei ausgelöster bzw. geöffneter Skibindung in einer zentrierten Mittellage zu halten, in der das Einsteigen in die Skibindung komfortabel vorzunehmen ist.

[0020] Gemäß Anspruch 16 ist zwischen dem Schwenkkopf und der Grundplatte oder einem grundplattenfesten Abschnitt des Lagerbockes eine Zusatzverriegelung vorgesehen, die den Schwenkkopf in der geschlossenen Stellung der Skibindung zentriert und Seitenschwenkbewegungen mit zunehmendem Hubweg erst bei zuvor begonnener Hochschwenkbewegung des Schwenkkopfes zuläßt. Dies trägt zur einwandfreien Skisteuerung bei verriegelter Skibindung bei und läßt die Diagonalauslösung erst mit zunehmender Hochschwenkbewegung zur Wirkung kommen, d.h., gezielt erst dann, wenn sie benötigt wird.

[0021] Gemäß Anspruch 17 enthält die Zusatzverriegelung baulich einfach und zuverlässig einen keilförmigen Vorsprung unter dem Trittsporn und eine V-förmige Eingriffsvertiefung für den Vorsprung.

[0022] Gemäß Anspruch 18 wird schließlich die Seitenschwenkbewegung bzw. Diagonalauslösung feinfühlig gesteuert, wobei sich auf baulich einfache Weise, d.h. durch die Form der Nockenflächen, für seitliche Auslösebewegungen ein geringerer Auslösewiderstand oder eine andere Auslösecharakteristik vorbestimmen läßt als für die Hochauslösung.

[0023] Der erfindungsgemäße Kern ist in jedem Fall die seitenschwenkbewegliche Lagerung des ohnedies hochschwenkbaren Schwenkkopfes direkt im Lagerbock.

[0024] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert Es zeigen:
Fig. 1
einen Horizontalschnitt einer ersten Ausführungsform einer Skibindung, beispielsweise eines Fersenbackens, entsprechend einem Schnitt I-I in Fig. 2,
Fig. 2
einen Vertikalteilschnitt der Skibindung von Fig. 1, enstprechend dem Schnittverlauf II-II in Fig. 1,
Fig. 3
einen Horizontalschnitt in der Schnittebene III-III von Fig. 4 einer weiteren Ausführungsform einer Skibindung,
Fig. 4
einen Vertikalschnitt mit dem Schnittverlauf IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 + 6
ein Detail der vorhergehenden Ausführungsformen in Blickrichtung V in Fig. 2 und in zwei unterschiedlichen Bewegungsphasen,
Fig. 7
perspektivisch ein Bauelement für eine weitere Ausführungsform einer Skibindung,
Fig. 8 + 9
zwei einander zugeordnete Schnitte der vorerwähnten weiteren Ausführungsform einer Skibindung, wobei Fig. 9 ein Schnitt IX-IX in Fig. 8 ist,
Fig. 10
perspektivisch ein Bauteil für eine weitere Ausführungsform einer Skibindung, und
Fig. 11
einen Schnitt dieser weiteren Ausführungsform ohne den Bauteil von Fig. 10.


[0025] Eine erste Ausführungsform einer Skibindung S weist in den Fig. 1, 2, 5 und 6 einen auf einer nicht dargestellten Grundplatte mit dieser verbindbaren Lagerbock B auf, der eine Verriegelungsvorrichtung V enthält, und an dem um eine in etwa horizontale Hochschwenkachse H ein Schwenkkopf K hochschwenkbar gelagert ist. Zusätzlich zur Hochschwenkachse H ist mittig eine virtuelle Seitenschwenkachse Q vorgesehen, um die sich der Schwenkkopf K relativ zum Lagerbock B seitwärts schwenken läßt. Mit dem Schwenkkopf K ist ein Betätigungshebel C einstückig verbunden. Diese Skibindung S ist als Fersenbacken F konzipiert, obwohl auch ein Zehenbacken (nicht gezeigt) nach einem ähnlichen Aufbau- und Funktionsprinzip konzipiert sein könnte.

[0026] Der Lagerbock B ist als kastenartiges Gehäuse 1 mit sich in etwa in Skilängsrichtung und parallel zueinander erstreckenden seitlichen Schenkeln 2, 3 ausgebildet, in denen nahe ihren freien Enden Befestigungsöffnungen 4 vorgesehen sind. Die im Lagerbock B untergebrachte Verriegelung V weist eine das hintere Ende des Lagerbocks B durchsetzende Einstellschraube 5 für die axiale Position eines Federwiderlagers 6 auf an dem sich eine Auslösefeder 7 abstützt, die mit ihrem anderen Ende ein im Lagerbock B bewegliches Riegelglied 8 beaufschlagt. Das Riegelglied 8 ist beispielsweise linear geführt oder als schwenkbare Klinke (nicht gezeigt) ausgebildet. Das Riegelglied 8 trägt eine Nockenfläche 9, die räumlich konvex gekrümmt ist, d.h. sowohl im Horizontalschnitt der Fig. 1 als auch im Vertikalschnitt der Fig. 2 eine konvexe Krümmung besitzt.

[0027] Die Hochschwenkachse H wird von einem Achszapfen 10 gebildet, der in den Befestigungsöffnungen 4 festgelegt und beispielsweise bei 11 außenseitig vernietet ist. Auf diese Weise ist die Hochschwenkachse H im Lagerbock B fixiert.

[0028] Der Schwenkkopf K weist an seiner in Fig. 1 linken Seite einen Sohlenhalter bzw. Sohlenniederhalter 12 auf (nur teilweise angedeutet) sowie einen unterseitigen Trittsporn 13. Ferner ist am Schwenkkopf K ein in den Lagerbock B eingreifender Verriegelungskörper 14 vorgesehen, zweckmäßigerweise einstückig angeformt, der eine mit der Nockenfläche 9 kooperierende Nockenfläche 15 trägt. Auch die Nockenfläche 15 ist im Horizontalschnitt und im Vertikalschnitt jeweils konvex gekrümmt. Im Horizontalschnitt von Fig. 1 ist die konvexe Krümmung der Nockenfläche 15 zweckmäßigerweise nahezu ein Kreisbogenabschnitt, dessen Zentrum in etwa in der Seitenschwenkachse Q liegt. Zwischen den Schenkeln 2, 3 des Lagerbocks B und dem Verriegelungskörper 14 ist an jeder Seite ein Seitenschwenkspiel vorgesehen.

[0029] Der Verriegelungskörper 14 wird von einem in etwa horizontalen Aufnahmeschacht 16 durchsetzt, der in einem Achsschnitt die Form eines Sanduhrglases mit beidendigen Erweiterungen 18 und einer mittigen Einschnürung 17 hat, wobei die Einschnürung 17 die Hochschwenkachse H mit einer leichten Passung umfaßt.

[0030] Zwischen dem Schwenkkopf K und dem Lagerbock B ist zweckmäßigerweise eine (nicht gezeigte) federnde Zentriervorrichtung vorgesehen, mit der der Schwenkkopf K in ausgelöster Stellung der Skibindung S in seiner Mittellage zentriert wird, um das Einsteigen in die Skibindung zu erleichtern. Diese Zentriervorrichtung könnte beispielsweise durch federnde Elemente in den Seitenschwenkspielen zwischen dem Verriegelungskörper 14 und den Schenkeln 2, 3 des Lagerbocks B gebildet werden. Andere konstruktive Durchbildungen dieser Zentriervorrichtung sind möglich.

[0031] Zusätzlich kann eine Zusatzverriegelung V1 für den Schwenkkopf K vorgesehen sein (Fig. 2, 5 und 6), um den Schwenkkopf K in der verriegelten Lage der Skibindung (Fig. 2) an Seitenschwenkbewegungen um die Seitenschwenkachse Q zu hindern, solange nicht eine Hochschwenkbewegung des Schwenkkopfes K um die Hochschwenkachse H auftritt. Die Zusatzverriegelung V1 besteht aus einem an der Unterseite des Trittsporns 3 angeformten, sich nach unten verjüngenden, keilförmigen Vorsprung 19, und einer in der Grundplatte oder einem Vorderabschnitt 21 des grundplattenfesten Lagerbocks B eingeformten, im Querschnitt (Fig. 5, 6) V-förmigen Eingriffsvertiefung 20 für den Vorsprung 19. Der Vorsprung 19 besitzt geradlinige, schräge Seitenflanken 22, die nach unten in einen mittigen Zentriervorsprung 23 übergeführt sind. Die Eingriffsvertiefung 20 besitzt zu den Flanken 22 passende, schräge Flanken 24 und eine etwas tiefer als der Vorsprung 23 ausgebildete Zentriervertiefung 25. Es könnte auch ausreichen, nur den keilförmigen Vorsprung 19 in die nach unten offene Eingriffsvertiefung 20 eingreifen zu lassen (etwa in der in Fig. 2 angedeuteten Weise).

[0032] In der verriegelten Lage des Skibindung S, Fig. 1, 2 und 5 ist der Schwenkkopf K durch den Eingriff der Zusatzverriegelung V1 gegen Seitenschwenkbewegungen stabil abgestützt. Durch die Überdeckung der Nockenflächen 9 und 15 (Fig. 2) wird unter der Kraft der Auslösefeder 7 der Schwenkkopf K gegen Hochschwenkbewegungen um die Hochschwenkachse H abgestützt. Auf diese Weise wird der Skistiefel in der Skibindung festgelegt. Übt der Skistiefel eine vertikale Hebekraft auf den Schwenkkopf K aus, deren Ausmaß die Haltekraft der Verriegelungsvorrichtung V zu überwinden vermag, dann schwenkt der Schwenkkopf K im Uhrzeigersinn um die Hochschwenkachse H hoch, wobei die Nockenflächen 9, 15 aneinander gleiten und gegebenenfalls das Riegelglied 8 nach rechts gegen die Kraft der Auslösefeder 7 verschoben wird, bis schließlich der Auslösepunkt überschritten wird und der Schwenkkopf K in die Auslösestellung gelangt, in der der Skistiefel nach oben aus der Skibindung S austreten kann. Diese Bewegung läßt sich auch durch Drücken des Handhebels C nach unten manuell vornehmen (reine Hochauslösung bzw. normales Öffnen der Skibindung). In der ausgelösten bzw. geöffneten Stellung wird der Schwenkkopf K durch die Wirkung der Verriegelungseinrichtung V gehalten. In die Schließstellung wird die Skibindung S entweder durch Druck mit dem Skistiefel auf den Trittsporn 3 überführt, oder durch Hochziehen des Handgriffes C entgegen dem Uhrzeigersinn um die Hochschwenkachse H.

[0033] Sobald die Hochschwenkbewegung des Schwenkkopfes K um die Hochschwenkachse H beginnt, löst sich der Vorsprung 19 aus der Eingriffsvertiefung 20. Sofern dann der Skistiefel eine seitliche Kraft auf den Schwenkkopf K auslöst, wird die virtuelle mittige Seitenschwenkachse Q wirksam, so daß der Schwenkkopf K zusätzlich auch in der Kraftwirkrichtung seitlich verschwenkt (in Fig. 1 gestrichelt angedeutet). Das Ausmaß dieser seitlichen Schwenkbewegung wird gesteuert durch die Zusammenarbeit zwischen dem Vorsprung 19 und der Eingriffsvertiefung 20. Ist der Vorsprung 19 vollständig aus der Eingriffsvertiefung 20 ausgehoben, dann läßt sich der Schwenkkopf K ungesteuert seitlich verschwenken, gegebenenfalls bis das Seitenschwenkspiel zwischen dem Verriegelungskörper 14 und den Schenkeln 2, 3 beseitigt ist oder die Hochschwenkachse H in den Erweiterungen 18 zur Anlage kommt. Der Seitenschwenkbewegung des Schwenkkopfes K wirkt der Widerstand zwischen den Nockenflächen 9 und 15 entgegen. Ist die Nockenfläche 15 in dem Horizontalschnitt der Fig. 1 kreisbogenförmig mit Kreiszentrum in der Seitenschwenkachse Q, dann hängt der seitliche Ausschwenkwiderstand im wesentlichen nur von den Reibungsverhältnissen zwischen den Nockenflächen 9, 15 ab. Durch eine andere Formgebung der Nockenflächen 15 und/oder 9 läßt sich jedoch auch eine bestimmte Auslösecharakteristik für die Seitenschwenkbewegungen vorbestimmen.

[0034] Überschreitet die vom Skistiefel ausgeübte Kraft auf den Schwenkkopf den Auslösewiderstand der Verriegelungsvorrichtung V nicht, dann stellt sich die Skibindung S selbsttätig wieder in die geschlossene und zentrierte Grundstellung zurück, und zwar durch die Wirkung der Verriegelungsvorrichtung V und der Zusatzverriegelung V1. Übersteigt die Kraft des Skistiefels hingegen den Widerstand der Verriegelungsvorrichtung V, dann kommt es schließlich zum Überschreiten des Auslösepunktes, wobei der Skistiefel nicht nur nach oben aus der Skibindung freikommt, sondern gegebenenfalls sogar seitlich.

[0035] Bei der Ausführungsform in den Fig. 3 und 4 sind entsprechende Komponenten mit denselben Bezugszeichen versehen wie in den Fig. 1 und 2. Die Zusatzverriegelung V1 ist nur schematisch angedeutet, entspricht aber in Ausbildung und Funktion der Zusatzverriegelung V1 der Fig. 1 und 2, 5 und 6.

[0036] In den Fig. 3 und 4 sind die Schenkel 2, 3 des grundplattenfesten Lagerbocks B in ihren freien Endbereichen 2a, 3a z.B. bogenförmig gekrümmt. Die im wesentlichen horizontale Hochschwenkachse H ist bei dieser Ausführungsform im Schwenkkopf K fixiert und durchsetzt mit ihren außenliegenden Endabschnitten in etwa horizontale Führungsschlitze 4' (Langlöcher) des Lagerbocks B. Die Hochschwenkachse H bzw. die Führungsschlitze 4' liegen relativ hoch im Lagerbock B. Der Schwenkkopf K übergreift mit seitlichen Wangen 28 die Schenkel 2, 3 des Lagerbockes B von außen und enthält in den Wangen 28 Befestigungsöffnungen 26 für die außenliegenden Enden des Stiftes 10, der die Hochschwenkachse H bildet. In den Befestigungsöffnungen 26 ist die Hochschwenkachse H im Schwenkkopf K fixiert. Fig. 3 deutet zwar an, daß die Hochschwenkachse H auch in einem als Bohrung 27 ausgebildeten Aufnahmeschacht des Verriegelungskörpers 14 zusätzlich fixiert sein kann. Dies ist jedoch nicht notwendig, falls sich (Fig. 4) der Verriegelungskörper 14 unterhalb der Hochschwenkachse H befinden sollte. Andererseits ist es möglich, die Hochschwenkachse H nur im dann höher gezogenen Verriegelungskörper 14 zu fixieren und den Stift 10 an den Außenseiten der Schenkel 2, 3 enden zu lassen. Die Wangen 28 könnten dann weggelassen werden.

[0037] Der Schwenkkopf K ist zusammen mit der in ihm fixierten Hochschwenkachse H relativ zum Lagerbock B seitlich schwenkbar, und zwar um jeweils eine von zwei virtuellen Seitenschwenkachsen Q1, Q2, die durch die Zusammenwirkung zwischen den Führungsschlitzen 4' und der Hochschwenkachse H in Abhängigkeit von der jeweiliegen Seitenschwenkrichtung gebildet werden. Tritt in Fig. 3 eine Kraft des Skistiefels nach oben auf, dann kommt die untere Seitenschwenkachse Q1 zur Wirkung und der obere Endabschnitt der Hochschwenkachse H verlagert sich im oberen Führungsschlitz 4' nach rechts (gestrichelt angedeutet). Wirkt hingegen vom Skistiefel eine nach unten gerichtete Kraft in Fig. 3, dann kommt die obere Seitenschwenkachse Q2 zur Wirkung, und der untere Endabschnitt der Hochschwenkachse H verlagert sich im unteren Führungsschlitz 4' nach rechts (gestrichelt angedeutet). Die weitere Funktion entspricht der zur ersten Ausführungsform geschilderten Funktion.

[0038] Die Nockenfläche 15 kann in dem Horizontalschnitt der Fig. 3 aus zwei jeweils zu einer Seitenschwenkachse Q1, Q2 konzentrischen oder annähernd konzentrischen Kreisbogenabschnitten und einem mittigen konvexen Krümmungsabschnitt zusammengesetzt sein. Die Diagonalauslösung wird - wie gesagt - bis zu einem bestimmten Hochschwenkhub des Schwenkkopfes K gesteuert durch die Zusatzverriegelung V1.

[0039] Zwischen dem Schwenkkopf K und dem Lagerbock B kann wiederum eine nicht gezeigte, federnde Zentriervorrichtung vorgesehen sein, um den Schwenkkopf K in geöffneter Lage der Skibindung S (hier ebenfalls ein Fersenbacken F) in der Mittelstellung zu zentrieren. In Fig. 3 sind zwischen den Wangen 28 und den vorderen Endabschnitten 2a, 3a der Schenkel 2, 3 sowie zwischen diesen und dem Verriegelungskörper 14 Seitenschwenkspiele vorgesehen, die jedoch übertrieben groß dargestellt sind.

[0040] Gestrichelt sind in Fig. 4 Führungsschlitze 4'' angedeutet, die in Seitenschwenkrichtung schräg ansteigen. Die Führungsschlitze 4', 4'' sind gerade gezeigt, könnten jedoch auch gekrümmt verlaufen. Im Falle der schräg ansteigenden Führungsschlitze 4'' wäre der Lagerbock B in diesem Bereich höher ausgebildet als gezeigt. Die Führungsschlitze 4', 4'' müssen nicht notwendigerweise beidendig geschlossene Langlöcher sein. Es wäre denkbar, z.B. zur Vereinfachung der Montage, die Führungsschlitze 4, 4' an ihren rechtsseitigen Enden offen zu lassen.

[0041] Ein in Fig. 7 gezeigtere Achsenkörper D ist für die dritte Ausführungsform der Fig. 8 und 9 der Skibindung bestimmt, von der in den Fig. 8 und 9 nur wichtige Teile angedeutet sind. Der Achsenkörper D besteht beispielsweise aus zwei koaxialen Achszapfenstummeln 10a, 10b, die über einen runden Scheibenkörper 29 miteinander verbunden sind und die Hochschwenkachse H definieren, die in den Befestigungsöffnungen 4 der Schenkel 2, 3 des Lagerbocks B fixiert wird. Der Scheibenkörper 29 besitzt beispielsweise eine mittige Bohrung 30, in die ein Seitenschwenkstift 31 einschiebbar ist. Gegebenenfalls bildet der Achskörper D einen komplett vorgefertigten Bauteil mit festgelegtem Seitenschwenkstift 31. Der Seitenschwenkstift 31 definiert eine gegenständliche Seitenschwenkachse Q für den Schwenkkopf. Zu diesem Zweck ist der Verriegelungskörper 14 des Schwenkkopfes K (Fig. 8 und 9) mit einem in etwa horizontalen Aufnahmeschacht 32 versehen, in den der Achskörper D so eingesetzt ist, daß der Scheibenkörper 29 in Richtung der Seitenschwenkachse Q gesichert ist, in Drehrichtung um die Seitenschwenkachse Q jedoch Spiel hat. Im Verriegelungskörper 15 ist ferner eine den Aufnahmeschacht 32 kreuzende, mittige Bohrung 33 vorgesehen, in die der Seitenschwenkstift 31 eingepreßt wird, wobei er den Scheibenkörper 29 durchsetzt und die Hochschwenkachse H kreuzt.

[0042] In Fig. 9 ist angedeutet, daß der Aufnahmeschacht 32 schräg liegt, so daß auch die Seitenschwenkachse Q in der geschlossenen Stellung der Skibindung von unten nach oben und schräg nach vorne verläuft. Es wäre jedoch denkbar, den Aufnahmeschacht 32 in der Schließstellung der Skibindung waagrecht zu legen. Ferner wäre es denkbar, den Seitenschwenkstift 31 wegzulassen, und dafür direkt den kreisrunden Scheibenkörper 29 im Aufnahmeschacht 32 in einer entsprechend geformten Lagerpfanne zu fassen (ähnlich wie in Fig. 11 später erläutert), so daß der Formschluß zwischen dem Scheibenkörper 29 und dieser Lagerpfanne die gegenständliche Seitenschwenkachse Q definiert.

[0043] Der Scheibenkörper 29 braucht nicht notwendigerweise rund zu sein. Es ist nur erforderlich, eine stabile Verbindung der Zapfenstummel 10a, 10b mit dem Verbindungsteil 29 herzustellen, die es gestattet, den Seitenschwenkzapfen 31 einzustecken. Alternativ wäre es möglich, den Seitenschwenkzapfen 31 mit dem Verbindungsteil 29 einstückig auszubilden, und dafür den Zapfen 10 wie in den Fig. 3 und 1 nachträglich durchzustecken.

[0044] In Fig. 10 wird ein einstückiger Achskörper D gezeigt, der aus zwei koaxialen Zapfenstummeln 10a, 10b und einem diese verbindenen Gelenkkörper G besteht, der als Kugel 29 ausgebildet sein kann. Alternativ könnte der Gelenkkörper G auch auf einen durchgehenden Zapfen 10 entsprechend den Fig. 1 und 3 aufgeschoben und in der Mitte fixiert sein. Der Achskörper D in Fig. 10 definiert mit den Zapfenstummeln 10a, 10b die Hochschwenkachse H, während der Gelenkkörper G eine Vielzahl von Seitenschwenkachsen Q bestimmt. Dies ergibt sich aus Fig. 11, in der der Verriegelungskörper 14 des Schwenkkopfes K mit dem horizontal orientierten Aufnahmeschacht 16 (einer annähernden Sanduhr-Glasform ähnlich wie in Fig. 1) mit endseitigen Erweiterungen für den Achskörper D ausgebildet ist. Im Mittelbereich des Aufnahmeschachtes 16 ist jedoch eine Lagerpfanne 34 eingeformt, z.B. eine Kugelpfanne, in die der Gelenkkörper 29 des Achskörpers D der Fig. 10 eingepaßt wird. Um die Montage zu vereinfachen, kann ein konisches Einsatzteil 35 in die eine Aufweitung 18 eingeschoben und durch eine Verrastung 36 festgelegt werden, sobald der Gelenkkörper G in die Lagerpfanne 34 eingeführt worden ist. Bei reinen Hochschwenkbewegungen des Schwenkkopfes dreht sich dieser in der Ebene des in einer Ebene parallel zur Skilängsrichtung liegenden Äquators des Gelenkkörpers G, während ihm Seitenschwenkbewegungen in praktisch jeder Richtung auf dem Gelenkkörper 29 möglich sind.

[0045] Wesentlich ist bei allen Ausführungsformen, daß der Lagerbock B grundplattenfest angeordnet ist und sich der Schwenkkopf entweder auf der Hochschwenkachse H oder zusammen mit dieser relativ zum Lagerbock B seitlich schwenken läßt, d.h. grundsätzlich ohne Seitenschwenkbarkeit des Lagerbocks direkt in und relativ zu diesem. Die Hochschwenkachse wird auch zur Bewegungssteuerung bei Seitenschwenkbewegungen des Schwenkkopfes herangezogen. Um die Anzahl der Teile gering zu halten und Gewicht zu sparen, ist es zweckmäßig, die baulichen Mittel zur gegenständlichen oder virtuellen Bildung der jeweiligen Seitenschwenkachse so einfach wie möglich zu gestalten. Die Darstellungen in den Fig. sind nur schematischer Natur und bezüglich der Hebelarme für die Hochschwenk- und die Seitenschwenkbewegungen sowie der Krümmungen der Nockenflächen nicht aussagefähig.


Ansprüche

1. Skibindung (S) mit Diagonalauslösung, mit einem auf einer Grundplatte angeordneten Lagerbock (B), an dem ein einen Sohlenhalter (12) aufweisender Schwenkkopf (K) gegen die Kraft einer federbelasteten Verriegelung (V) um ein in etwa horizontale Hochschwenkachse (H) hochschwenkbar gelagert ist, und wobei zumindest der Schwenkkopf (K) zusätzlich seitlich relativ zur Grundplatte schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf (K) an oder zusammen mit der Hochschwenkachse (H) am grundplattenfest angeordneten Lagerbock (B) relativ zu diesem seitlich schwenkbar gelagert ist.
 
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schwenkkopf (K) und der im Lagerbock (B) fixierten Hochschwenkachse (H) mittig eine virtuelle oder eine gegenständliche, in etwa vertikale Seitenschwenkachse (Q) vorgesehen ist.
 
3. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der im Schwenkkopf (K) fixierten Hochschwenkachse (H) und dem Lagerbock (B) zwei außermittige, virtuelle Seitenschwenkachsen (Q1, Q2) vorgesehen sind, von denen seitenschwenkrichtungsabhängig jeweils eine zur Wirkung bringbar ist.
 
4. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenschwenkachse (Q, Q1, Q2) die Hochschwenkachse (H) kreuzt.
 
5. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) einen in einem Achsschnitt sanduhrglasförmigen Aufnahmeschacht (16) durchsetzt, und daß die virtuelle Seitenschwenkachse (Q) durch Formschluß zwischen einem eingeschnürten Mittelbereich (17) des Aufnahmeschachts (16) und der Hochschwenkachse (H) bildbar ist.
 
6. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) einen Aufnahmeschacht (32) des Schwenkkopfes (K) mit Seitenschwenkspiel durchsetzt und mit einem Schwenkstift (31) verbunden ist, dessen Achse die Hochschwenkachse (H) kreuzt, und der in eine den Aufnahmeschacht (32) in etwa mittig kreuzende Bohrung (33) im Schwenkkopf (K) einbringbar ist, und daß die gegenständliche Seitenschwenkachse (Q) durch Formschluß zwischen dem Schwenkstift (31) und der Bohrung (33) bildbar ist.
 
7. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) einen Aufnahmeschacht (16) des Schwenkkopfes (K) mit Seitenschwenkspiel durchsetzt, daß auf der Hochschwenkachse (H) ein Gelenkkörper (G) angeordnet ist, der in eine aufgeweitete, mittige Lagerpfanne (34), vorzugsweise eine Kugelpfanne, des Aufnahmeschachtes (16) einbringbar ist, und daß die jeweilige Seitenschwenkachse (Q) durch Formschluß zwischen der Lagerpfanne (34) und dem Gelenkkörper (G) bildbar ist.
 
8. Skibindung nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf (K) einen eine Nockenfläche (15) tragenden Verriegelungskörper (14) aufweist, und daß der Aufnahmeschacht (16, 32) im Verriegelungskörper (14) vorgesehen ist.
 
9. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Schwenkkopf (K) fixierte Hochschwenkachse (H) mit außenliegenden Endabschnitten in außermittige Führungsschlitze (4', 4'') im Lagerbock (B) eingreift, und daß jede virtuelle Seitenschwenkachse (Q1, Q2) durch einen seitenschwenkrichtungsabhängig lösbaren Formschluß zwischen einem Endabschnitt der Hochschwenkachse (H) und einem Führungsschlitz bildbar ist, während der gegenüberliegende Endabschnitt im anderen Führungsschlitz geführt wird.
 
10. Skibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) in den Lagerbock (B) außen übergreifenden Wangen (28) und/oder in einem den Lagerbock (B) eingreifenden, eine Nockenfläche (15) tragenden Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K) fixiert ist.
 
11. Skibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschlitze (4', 4'') im Lagerbock (B), vorzugsweise in Lagerbockschenkeln (3, 2, 2a, 3a), in etwa horizontal oder in Auslöserichtung schräg ansteigend angeordnet sind.
 
12. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf (K) gegen Auslenkbewegungen um die Hochschwenkachse (H) und um die Seitenschwenkachse (Q, Q1) durch dieselbe Verriegelungsvorrichtung (V) beaufschlagt ist.
 
13. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K) ein im Lagerbock (B) gegen die Vorspannung einer Auslösefeder (7) bewegliches, vorzugsweise in etwa horizontal verschieblich geführtes, eine Nockenfläche (9) tragendes Riegelglied (8) angreift.
 
14. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (B) seitlich am Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K) vorbeigreifende Schenkel (2, 3, 2a, 3a) aufweist, in die die Hochschwenkachse (H) eingreift, und daß zwischen den Schenkeln (3, 3a) und dem Verriegelungskörper (14) seitlich jeweils ein Seitenschwenkspiel vorgesehen ist.
 
15. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Lagerbock (B) und dem Schwenkkopf (K) bzw. zwischen der Grundplatte und dem Schwenkkopf (K) eine federnde Zentriervorrichtung vorgesehen ist, mit der der Schwenkkopf (K) bei ausgelöster bzw. geöffneter Skibindung (S) in einer zentrierten Mittellage haltbar ist.
 
16. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schwenkkopf (K), vorzugsweise einem Trittsporn (13) des Schwenkkopfes (K), und der Grundplatte oder einem Abschnitt (21) des grundplattenfesten Lagerbockes (B) eine, vorzugsweise formschlüssige, in Seitenschwenkrichtung wirkende, durch Hochschwenken des Schwenkkopfes (K) um die Hochschwenkachse (H) allmählich lösbare Zusatzverriegelung (V1) vorgesehen ist.
 
17. Skibindung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzverriegelung (V1) aus einem keilförmigen Vorsprung (19) unten am Trittsporn (13) und aus einer V-förmigen Eingriffsvertiefung (20) in der Grundplatte (21) oder dem Abschnitt (21) des Lagerbocks (B) besteht.
 
18. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verriegelungsvorrichtung (V) die miteinander kooperierenden Nockenflächen (15, 9) - in einer Draufsicht auf die Skibindung - im wesentlichen zumindest teilweise konvex ausgebildet sind.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


1. Skibindung (S) mit Diagonalauslösung, mit einem auf einer Grundplatte angeordneten Lagerbock (B), an dem ein einen Sohlenhalter (12) aufweisender Schwenkkopf (K) gegen die Kraft einer federbelasteten Verriegelung (V) um eine in etwa horizontale Hochschwenkachse (H) hochschwenkbar gelagert ist, und wobei der Schwenkkopf (K) zusätzlich seitlich relativ zur Grundplatte um eine Seitenschwenkachse schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schwenkkopf (K) und dem Lagerbock (B) an der Hochschwenkachse (H) eine einzige mittige virtuelle Seitenschwenkachse (Q) oder zwei außermittige, virtuelle Seitenschwenkachsen (Q1, Q2) vorgesehen sind, und daß die jeweilige virtuelle Seitenschwenkachse (Q, Q1, Q2) erst bei Seitwärtsschwenken des Schwenkkopfes (K) relativ zum Lagerbock (B) seitenschwenkrichtungsabhängig zur aktiven Wirkung bringbar ist

2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Lagerbock (B) fixiert ist, und daß die einzige virtuelle mittige Seitenschwenkachse (Q) zwischen dem Schwenkkopf (K) und der Hochschwenkachse (H) vorgesehen ist

3. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) fixiert ist, und daß zwischen der Hochschwenkachse (H) und dem Lagerbock (B) die beiden außermittigen virtuellen Seitenschwenkachsen (Q1, Q2) vorgesehen sind.

4. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Lagerbock (B) fixierte Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) einen in einem Achsschnitt sanduhrglasförmigen Aufnahmeschacht (16) durchsetzt, und daß die einzige virtuelle Seitenschwenkachse (Q) durch Formschluß zwischen einem eingeschnürten Mittelbereich (17) des Aufnahmeschachts (16) und der Hochschwenkachse (H) bildbar ist

5. Skibindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkopf (K) einen eine Nockenfläche (15) fragenden Verriegelungskörper (14) aufweist, und daß der Aufnahmeschacht (16) im Verriegelungskörper (14) vorgesehen ist.

6. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Schwenkkopf (K) fixierte Hochschwenkachse (H) mit außenliegenden Endabschnitten in außermittige Führungsschlitze (4', 4'') im Lagerbock (B) eingreift, und daßjede virtuelle Seitenschwenkachse (Q1, Q2) durch einen seitenschwenkrichtungsabhängig lösbaren Formschluß zwischen einem Endabschnitt der Hochschwenkachse (H) und einem Führungsschlitz bildbar ist, während der gegenüberliegende Endabschnitt im anderen Führungsschlitz geführt wird.

7. Skibindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochschwenkachse (H) im Schwenkkopf (K) in den Lagerbock (B) außen übergreifenden Wangen (28) und/oder in einem den Lagerbock (B) eingreifenden, eine Nockenfläche (15) fragenden Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K) fixiert ist

8. Skibindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschlitze (4', 4'') im Lagerbock (B), vorzugsweise in Lagerbockschenkeln (3, 2, 2a, 3a), in etwa horizontal oder in Auslöserichtung schräg ansteigend angeordnet sind.

9. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (B) seitlich am Verriegelungskörper (14) des Schwenkkopfes (K) vorbeigreifende Schenkel (2, 3, 2a, 3a) aufweist, in die die Hochschwenkachse (H) eingreift, und daß zwischen den Schenkeln (3, 3a) und dem Verriegelungskörper (14) seitlich jeweils ein Seitenschwenkspiel vorgesehen ist.

10. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Lagerbock (B) und dem Schwenkkopf (K) bzw. zwischen der Grundplatte und dem Schwenkkopf (K) eine federnde Zentriervorrichtung vorgesehen ist, mit der der Schwenkkopf (K) bei ausgelöster bzw. geöffneter Skibindung (S) in einer zentrierten Mittellage haltbar ist.

11. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schwenkkopf (K), vorzugsweise einem Trittsporn (13) des Schwenkkopfes (K), und der Grundplatte oder einem Abschnitt (21) des grundplattenfesten Lagerbockes (B) eine, vorzugsweise formschlüssige, in Seitenschwenkrichtung wirkende, durch Hochschwenken des Schwenkkopfes (K) um die Hochschwenkachse (H) allmählich lösbare Zusatzverriegelung (V1) vorgesehen ist

12. Skibindung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzverriegelung (V1) aus einem keilförmigen Vorsprung (19) unten am Trittsporn (13) und aus einer V-förmigen Eingriffsvertiefung (20) in der Grundplatte (21) oder dem Abschnitt (21) des Lagerbocks (B) besteht.

13. Skibindung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verriegelungsvorrichtung (V) die miteinander kooperierenden Nockenflächen (15, 9) - in einer Draufsicht auf die Skibindung - im wesentlichen zumindest teilweise konvex ausgebildet sind.


 




Zeichnung













Recherchenbericht