Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung wenigstens
eines Magnetventils gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung wenigstens eines Magnetventils
sind aus der DE 195 39 071 bekannt. Dort wird eine Vorrichtung zur Ansteuerung wenigstens
eines Magnetventils beschrieben. Das Magnetventil wird zur Steuerung der Kraftstoffzumessung
in eine Brennkraftmaschine eingesetzt. Zum beschleunigten Einschalten wird die an
einem Booster-Kondensator anliegende Spannung an den Verbraucher angelegt. Dies bedeutet
daß zu Beginn der Ansteuerung der Verbraucher mit einer gegenüber der weiteren Ansteuerung
verwendeten Spannung erhöhten Spannung beaufschlagt wird.
[0003] Aufgrund der hohen Boosterspannung und der dem Booster-Kondensator bei der Einspritzung
entnommenen Energie treten sehr hohe Verlustleistungen in der Endstufe auf. Dies beruht
insbesondere darauf, daß die Spannung mit einem verlustbehafteten DC/DC-Wandler erzeugt
wird. Kleinere Boosterspannungen haben geringere Boosterströme, kürzere Boosterzeiten,
eine kleinere Verlustleistung aber auch längere Schaltzeiten des Magnetventils zur
Folge.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung
zur Ansteuerung eines Magnetventils die Verlustleistung zu verringern, wobei gleichzeitig
die Auswirkung der Schaltzeitverlängerung möglichst gering gehalten wird. Diese Aufgabe
wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Vorteile der Erfindung
[0005] Dadurch, daß zur Beginn der Ansteuer die Energie oder die Leistung abhängig vom Betriebszustand
beeinflußbar ist, kann die Verlustleistung erheblich reduziert werden, wobei die Auswirkungen
der dadurch erhöhten Schaltzeiten gering sind. Die Beeinflussung der Energie oder
der Leistung erfolgt vorzugsweise über eine oder mehrere der Größen Boosterspannung,
Boosterstrom oder Boosterzeit, Insbesondere durch die Absenkung der Boosterspannung
und/oder des Boosterstroms und/oder der Boosterzeit in bestimmten Betriebszuständen
wird die Verlustleistung reduziert.
[0006] In Betriebszuständen, in denen kurze Schaltzeiten benötigt werden, können diese aufgrund
der betriebskenngrößenabhängigen Vorgabe der Einschaltbedingungen, das heißt der Energie
oder der Leistung, mit der das Magnetventil beaufschlagt wird, erreicht werden. Auch
können in bestimmten Betriebszuständen kürzere Zeitabstände zwischen zwei Einspritzungen
erzielt werden. Desweiteren kann die Verlustleistung, die im Steuergerät entsteht,
verringert werden. Dadurch ist eine leichtere Integration der Endstufe und des Steuergeräts
in einem Gehäuse möglich. Desweiteren kann der eingesetzte DC-DC/Wandler leistungsschwächer
dimensioniert werden. Dadurch ergeben sich erhebliche Kosteneinsparungen. Ferner verringert
sich die benötigte Leistung, die von der Spannungsversorgung bereitgestellt werden
muß.
[0007] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Zeichnung
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
erläutert. Es zeigen Figur 1 wesentliche Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Figur 2 verschiedene über der Zeit t aufgetragene Signale, Figur 3 ein Detail der
Steuerung und Figur 4 verschiedene Ausführungsformen als Flußdiagramme dargestellt.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0009] Die erfindungsgemäße Einrichtung wird bevorzugt bei Brennkraftmaschinen eingesetzt.
Dort wird die Kraftstoffzumessung mittels elektromagnetischer Ventile gesteuert. Diese
elektromagnetischen Ventile werden im folgenden auch als Verbraucher bezeichnet.
[0010] In Figur 1 sind die wesentlichsten Elemente der erfindungsgemäßen Einrichtung dargestellt.
Bei der dargestellten Ausführungsform handelt es sich um eine Vierzylinderbrennkraftmaschine.
Hierbei ist jedem Verbraucher ein Einspritzventil und jedem Einspritzventil ein Zylinder
der Brennkraftmaschine zugeordnet. Bei höheren Zylinderzahlen der Brennkraftmaschine
sind entsprechend mehr Ventile, Schaltmittel und Dioden vorzusehen.
[0011] Mit 100, 101, 102 und 103 sind vier Verbraucher dargestellt. Jeweils ein Anschluß
der Verbraucher 100 bis 103 steht über ein gemeinsames Schaltmittel 115, eine Diode
110 und einem Meßmittel 125 mit einer Spannungsversorgung 105 in Verbindung.
[0012] Die Diode 110 ist so angeordnet, daß sie mit ihrer Anode mit dem Schaltmittel 115
und mit ihrer Kathode mit den Verbrauchern (100 bis 103) in Verbindung steht. Bei
dem Schaltmittel 115 handelt es sich vorzugsweise um einen Feldeffekttransistor.
[0013] Jeweils der zweite Anschluß der Verbraucher 100 bis 103 stehen über jeweils ein zweites
Schaltmittel 120, 121, 122 und 123 mit einem Widerstandsmittel 125 in Verbindung.
Bei dem Schaltmittel 120 bis 123 handelt es sich ebenfalls vorzugsweise um Feldeffekttransistoren.
Die Schaltmittel 120 bis 123 werden als Low-Side-Schalter und das Schaltmittel 115
als Highside-Schalter bezeichnet. Der zweite Anschluß des widerstandsmittels 125 steht
mit dem zweiten Anschluß der Spannungsversorgung in Verbindung.
[0014] Jedem Verbraucher 100 bis 103 ist eine Diode 130, 131, 132 und 133 zugeordnet. Der
Anodenanschluß der Dioden steht jeweils mit dem Verbindungspunkt zwischen Verbraucher
und Low-Side-Schalter in Kontakt. Der Kathodenanschluß steht mit einem Kondensator
145 sowie einem weiteren Schaltmittel 140 in Verbindung. Der zweite Anschluß des Schaltmittels
140 steht über eine Diode 142 mit den ersten Anschlüssen der Verbraucher 100 bis 103
in Kontakt. Bei dem Schaltmittel 140 handelt es sich ebenfalls vorzugsweise um einen
Feldeffekttransistor. Dieses Schaltmittel 140 wird auch als Booster-Schalter bezeichnet.
Der zweite Anschluß des Kondensators 145 steht ebenfalls mit dem zweiten Anschluß
der Versorgungsspannung 105 in Verbindung.
[0015] Der Highside-Schalter 115 wird von einer Steuereinheit 160 mit einem Ansteuersignal
AH beaufschlagt. Das Schaltmittel 120 wird von der Steuereinheit 160 mit einem Ansteuersignal
AL1, das Schaltmittel 121 mit einem Ansteuersignal AL2, das Schaltmittel 122 mit einem
Ansteuersignal AL3, das Schaltmittel 123 mit einem Ansteuersignal AL4 und das Schaltmittel
140 mit einem Ansteuersignal AC beaufschlagt. Der Steuereinheit 160 wird die am Kondensator
145 anliegende Spannung zugeleitet. Ferner wertet die Steuereinheit 160 die durch
die Verbraucher fließenden Ströme aus. Hierzu werden die Spannungswerte USH0 und USH
erfaßt.
[0016] Zwischen dem zweiten Anschluß der Spannungsversorgung 105 und dem Verbindungspunkt
zwischen der Diode 110 und den ersten Anschlüssen der Verbraucher 100 bis 103 ist
eine Diode 150 geschaltet. Hierbei ist die Anode der Diode mit dem zweiten Anschluß
der Spannungsversorgung 105 verbunden.
[0017] Mittels des Widerstandes 125 kann der durch den Verbraucher fließende Strom ermittelt
werden.
[0018] Mit der dargestellten Anordnung ist eine Strommessung über den Strommeßwiderstand
125 nur möglich, wenn eines der Schaltmittel 120 bis 123 und einer der High-Side-Schalter
(115, 140) geschlossen ist oder der Verbraucher über die Diode 150 und eines der Schaltmittel
120 bis 123 im Freilauf ist. Um den Strom auch bei geöffneten Low-Side-Schaltern erfassen
zu können, kann der Strommeßwiderstand auch an anderer Stelle angeordnet werden. Beispielsweise
kann der zweite Anschluß des Kondensators 145 mit dem Verbindungspunkt zwischen dem
Strommeßmittel 125 und dem Schaltmittel 120 bis 123 verbunden werden. In diesem Fall
ist auch eine Strommessung bei gesperrtem Low-Side-Schalter möglich. Ferner kann das
Strommeßmittel zwischen der Spannungsversorgung und dem Highside-Schalter bzw. Im
ersten oder zweiten Anschluß der Verbraucher angeordnet sein.
[0019] Anstelle des Widerstands 125 bzw. zusätzlich zu dem Widerstand 125 kann ein weiterer
Widerstand 126 zwischen dem ersten Anschluß der Spannungsversorgung 105 und dem High-Side-Schalter
115 angeordnet sein. Mit diesem Widerstand 126 kann ebenfalls eine Strommessung erfolgen.
[0020] Der Verbindungspunkt zwischen dem Schaltmittel 140 und dem Kondensator 145 steht
mit Kathode einer weiteren Diode 180 in Kontakt. Die Anode der Diode 180 steht mit
dem Verbindungspunkt zwischen einer Induktivität 170 und einem weiteren Schaltmittel
175 in Verbindung. Das Schaltmittel 175 wird auch als Ladeschalter bezeichnet. Ein
zweiter Anschluß des weiteren Schaltmittels steht mit dem zweiten Anschluß des Kondensators
145 bzw. mit dem zweiten Anschluß der Versorgungsspannung 105 in Verbindung. Die Induktivität
170 steht ferner mit dem ersten Anschluß der Versorgungsspannung in Verbindung.
[0021] Die Induktivität 170, der Ladeschalter 175 und die Diode 180 bilden einen Spannungswandler.
Anstelle dieser Elemente kann auch eine andere Ausgestaltung eines Spannungswandlers,
insbesondere eines DC/DC Gleichspannungswandlers eingesetzt werden. Der Ladeschalter
wird ebenfalls von der Steuereinheit 160 mit einem Ansteuersignal AS beaufschlagt.
[0022] In jedem Zumeßzyklus werden verschiedene Phasen unterschieden. In einer Phase 0,
vor dem Zeitpunkt t1, der vor der Ansteuerung des Verbrauchers liegt, ist die Endstufe
abgeschaltet. Die Ansteuersignale AC, AH und AL befinden sich auf niederem Potential.
Dies bedeutet, daß der Highside-Schalter 115, die Low-Side-Schalter 120 bis 123 und
der Boosterschalter 140 den Stromfluß sperren. Durch die Verbraucher fließt kein Strom.
Der Kondensator 145 ist auf seine maximale Spannung UC aufgeladen, die vorzugsweise
höher als die Versorgungsspannung Ubat ist. Diese nimmt beispielsweise einen Wert
von ca. 80 Volt an, wohingegen die Spannung der Spannungsversorgung einen Wert von
ca. 12 V annimmt.
[0023] In einer ersten Phase zwischen den Zeitpunkten t1 und t2, die unmittelbar vor der
eigentlichen Ansteuerung liegt und als Vorbestromungsphase bezeichnet wird, verbleibt
das Ansteuersignal AC für den Boosterschalter 140 auf seinem Pegel, so daß der Schalter
140 weiter sperrt. Die Ansteuersignale AH und AL für den Highside-Schalter 115 und
dem Verbraucher zugeordneten Low-Side-Schalter werden auf hohen Pegel gesetzt, damit
diese Schalter den Stromfluß freigeben. Somit fließt ein Strom von der Spannungsversorgung
105, den Highside-Schalter 115 über die Diode 110, den Verbraucher, den entsprechenden
Low-Side-Schalter, den Strommeßwiderstand 125 zurück zur Spannungsquelle 105. Durch
Antakten des High-Side-Schalters wird der Strom, der mittels des Strommeßwiderstandes
125 erfaßt wird, auf einen vorgebbaren Wert für den Vorbestromungsstrom IV geregelt.
Das heißt, bei Erreichen des Sollstroms IV für den Anzugsstrom wird der Highside-Schalter
115 so angesteuert, daß er sperrt. Bei Unterschreiten einer weiteren Schwelle wird
er wieder freigegeben.
[0024] Der Sollwert für den Vorbestromungsstrom IV ist gewählt, daß sich im Verbraucher
ein Magnetfeld aufbaut, das aber noch nicht zum Schalten des Verbraucher ausreicht.
[0025] Bei gesperrten Highside-Schalter 115 wirkt ein Freilaufkreis. Der Strom fließt vom
Verbraucher durch den Low-Side-Schalter, den Widerstand 125 und die Freilaufdiode
150.
[0026] Die erste Phase endet, mit der eigentlichen Ansteuerung des Verbrauchers zum Zeitpunkt
t2. Eine zweite Phase ist durch die Zeitpunkte t2 und t3 definiert. Die Dauer der
zweiten Phase wird auch als Boosterzeit bezeichnet. Die zweite Phase liegt zu Beginn
der Ansteuerung und wird auch als Boosterphase bezeichnet. In dieser Phase wird der
Low-Side-Schalter angesteuert, der dem Verbraucher zugeordnet ist, der Kraftstoff
zumessen soll. Dies bedeutet, daß in der Phase 1 das Signal AL einen hohen Pegel annimmt.
Gleichzeitig nimmt das Ansteuersignal AC für den Boosterschalter 140 einen hohen Pegel
an, das den Schalter 140 durchsteuert. Die Stellung des High-Side-Schalters ist ohne
Bedeutung. In der Regel wird der Highside-Schalter 115 nicht angesteuert, dieser sperrt
in der zweiten Phase.
[0027] Diese Ansteuerung der Schaltmittel bewirkt, daß vom Kondensator 145 über den Boosterschalter
140, den entsprechenden Verbraucher, den dem Verbraucher zugeordneten Low-Side-Schalter
und das Strommeßmittel 125 ein Strom fließt, der auch als Boosterstrom bezeichnet
wird. In dieser Phase steigt der Strom I bedingt durch die hohe Spannung am Verbraucher
sehr schnell an. Zu Beginn der eigentlichen Ansteuerung wird der Verbraucher mit einer
erhöhten Spannung beaufschlagt, die wesentlich größer als die Versorgungsspannung
ist. Diese Spannung wird auch als Boosterspannung bezeichnet. Die Versorgungsspannung
nimmt üblicherweise Werte um 12 oder 24 Volt und die erhöhte Spannung Werte von ca.
40 bis 90 Volt an. Die zweite Phase endet, wenn die am Kondensator 145 anliegende
Spannung einen bestimmten Wert U2 unterschreitet, oder der Strom im Verbraucher einen
definierten Wert erreicht hat.
[0028] Eine dritte Phase, die durch die Zeitpunkte t3 und t4 definiert ist, wird als Anzugsstromphase
bezeichnet. In dieser Phase wird der Einschaltstrom von dem Highside-Schalter 115
übernommen und der Booster inaktiviert. In der dritten Phase wird das Ansteuersignal
für den Boosterschalter 140 zurückgenommen, so daß der Schalter 140 sperrt. Die Ansteuersignale
AH und AL für den Highside-Schalter 115 und dem Verbraucher zugeordneten Low-Side-Schalter
werden auf hohen Pegel gesetzt, damit diese Schalter den Stromfluß freigeben. Somit
fließt ein Strom von der Spannungsversorgung 105 über den Highside-Schalter 115, die
Diode 110, den Verbraucher, den entsprechenden Low-Side-Schalter, den Strommeßwiderstand
125 zurück zur Spannungsquelle 105. Durch Antakten des High-Side-Schalters kann der
Strom, der mittels des Strommeßwiderstandes 125 erfaßt wird, auf einen vorgebbaren
Wert für den Anzugsstrom IA geregelt werden. Das heißt, bei Erreichen des Sollstroms
IA für den Anzugsstrom wird der Highside-Schalter 115 so angesteuert, daß er sperrt.
Bei Unterschreiten einer weiteren Schwelle wird er wieder freigegeben.
[0029] Bei gesperrten Highside-Schalter 115 wirkt ein Freilaufkreis. Der Strom fließt vom
Verbraucher durch den Low-Side-Schalter, den Widerstand 125 und die Freilaufdiode
150.
[0030] Die dritte Phase endet, wenn von der Steuereinheit 160 das Ende der Anzugsphase erkannt
wird. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn eine bestimmte Anzugszeit abgelaufen ist
oder wenn eine Schaltzeitpunkterkennung erkennt, daß der Magnetventilanker seine neue
Endlage erreicht hat. Erkennt die Schaltzeitpunkterkennung nicht innerhalb einer vorgegeben
Zeit, daß der Magnetventilanker seine neue Endlage erreicht hat, so wird auf Fehler
erkannt.
[0031] An die dritte Phase schließt sich eine vierte Phase an, die durch die Zeitpunkte
t4 und t5 definiert ist, und auch als Haltestromregelung bezeichnet wird. Entsprechend
wie in der dritten Phase bleibt das Ansteuersignal für den Low-Side-Schalter auf seinem
hohen Niveau, das heißt der dem Verbraucher zugeordnete Low-Side-Schalter bleibt geschlossen.
Durch Öffnen und Schließen des High-Side-Schalters 115 wird der Strom, der durch den
Verbraucher fließt, auf den Sollwert IH für den Haltestrom eingeregelt. Bei gesperrten
Highside-Schalter 115 wirkt ein Freilaufkreis. Der Strom fließt vom Verbraucher durch
den Low-Side-Schalter, den Widerstand 125 und die Freilaufdiode 150. Die Phase 4 ist
beendet, wenn der Einspritzvorgang abgeschlossen ist. Der Sollwert IH für den Haltestrom
ist so gewählt, daß er möglichst klein ist aber ausreicht um den Verbraucher in seiner
Stellung zu halten.
[0032] Insbesondere beim Abschalten des Verbrauchers zum Zeitpunkt t5 erfolgt eine Schnellöschung.
Beim Übergang zwischen dem Anzugsstroms in der Phase 3 und dem Haltestrom in Phase
4 kann ebenfalls eine Schnellöschung erfolgen. Bei der Schnellöschung wird der entsprechende
Low-Side-Schalter abgeschaltet und der Highside-Schalter 115 bleibt durchgesteuert.
Dadurch fällt der Strom, der durch den Verbraucher fließt, schnell auf den Wert Null
ab. Gleichzeitig steigt die Spannung U, die am Kondensator 145 anliegt an. Die beim
Abschalten freiwerdende Energie wird dabei in den Kondensator 145 umgeladen.
[0033] Bei einer weiteren Ausführungsform der Schnellöschung wird der High-Side-Schalter
und der Low-Side-Schalter gesperrt.
[0034] In den Phasen zwei und drei erfolgt eine Stromregelung durch Antakten des High-Side-Schalters.
Bei gesperrtem Highside-Schalter ist die Freilaufdiode 150 aktiv. In diesen Phasen
fällt der Strom langsam ab. Dies führt zu einer geringeren Schaltfrequenz.
[0035] In einer fünften Phase zwischen den Zeitpunkten t5 und t6, ist die Endstufe inaktiv,
das heißt, es erfolgt keine Kraftstoffzumessung. Dies bedeutet, das Ansteuersignal
AC für den Booster-Schalter 140, das Ansteuersignal AH für den Highside-Schalter und
das Ansteuersignal AL für die Low-Side-Schalter nehmen alle niedriges Niveau an und
alle Schalter sperren. Der Strom, der durch den Verbraucher fließt, bleibt auf 0.
[0036] In einer sechsten Phase nach der Ansteuerung, die durch die Zeitpunkte t6 und t7
definiert und auch als Ladephase bezeichnet ist, wird der Lade-Schalter 175 durch
das Ansteuersignal AS in seinen leitenden Zustand gebracht. Dadurch wird ein Stromfluß
in der Induktivität 170 initialisiert. Der Strom fließt von der Spannungsquelle 105
über den Schalter 175 und die Induktivität 170 in die Spannungsquelle 105. Nach einer
vorgegebenen Zeit, die so gewählt ist, daß in die Induktivität ausreichend Energie
eingespeichert ist, wird der Lade-Schalter so angesteuert, daß er öffnet. Dies bewirkt
wiederum eine Schnellöschung der Induktivität 170 über die Diode 180 in den Kondensator
145. Dadurch steigt die am Kondensator 145 anliegende Spannung an. Dieser Vorgang
wird solange wiederholt, bis die Spannung am Kondensator 145 einen vorgegebenen Wert
U1 erreicht. Alternativ kann auch vorgesehen sein, das eine vorgegebene Anzahl von
Ansteuerung erfolgt oder daß der Ladeschalter 175 für eine vorgegebene Zeitdauer mit
einem getakteten Signal mit vorgegebener Frequenz und Tastverhältnis angesteuert wird.
[0037] Der DC/DC-Wandler kann, da er zur Nachladung keine Verbraucher verwendet, jederzeit
den Kondensator nachladen.
[0038] Vorzugsweise ist aber vorgesehen, daß in der Boosterphase und der Anzugsphase, das
heißt zwischen den Zeitpunkten t2 und t4, ist der DC/DC-Wandler nicht aktiv, da ansonsten
sehr hohe Stromwerte auftreten können, die von der Versorgungsspannung 105 bereitzustellen
sind.
[0039] In der sich anschließenden siebten Phase zwischen den Zeitpunkten t7 und t8, werden
alle Ansteuersignale zurückgenommen und alle Schalter in ihrem gesperrten Zustand
gebracht. Diese Phase entspricht der Phase 0.
[0040] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß die beim Abschalten
freiwerdende Energie nicht in den Kondensator umgeladen wird, wobei dieser dann lediglich
durch den Spannungswandler geladen wird.
[0041] Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise am Beispiel der Boosterspannung
beschrieben. Entsprechend kann an Stelle der Boosterspannung der Boosterstrom und/oder
die Boosterzeit verwendet werden.
[0042] In Figur 3 sind einzelne Elemente der Steuereinheit detaillierter dargestellt. Bereits
in Figur 1 beschriebene Elemente sind mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet.
[0043] Eine Sollwertvorgabe 300 beaufschlagt einen Vergleicher 310 mit einem Signal U1.
Am zweiten Eingang des Vergleichers liegt das Ausgangssignal UC eines A/D-Wandlers
315, der die Spannung, die am Booster-Kondensator anliegt, in ein entsprechendes Signal
UC umwandelt. Der Vergleicher 310 beaufschlagt die Ladesteuerung 320 mit einem Signal.
Die Ladesteuerung 320 steuert entsprechend den Lade-Schalter 175 an. Der Sollwert
U1 und/oder das Signal UC werden von einer Korrektureinrichtung 330 verarbeitet. Diese
liefert ein Signal an die Zeitsteuerung 340, die die Low-Side-Schalter, den High-Side-Schalter
und den Booster-Schalter ansteuert.
[0044] Die Funktionsweise dieser Einrichtung wird im folgenden anhand der Figur 4 beschrieben.
Bei einer ersten Ausführungsform, die in Figur 4a dargestellt ist, wird in einer ersten
Abfrage 200 überprüft, ob bestimmte Betriebszustände vorliegen, in denen auch eine
kleine Boosterspannung ausreichend ist. Liegt ein solcher Betriebszustand nicht vor,
so wird in Schritt 205 von der Sollwertvorgabe 300 der Wert U1 für die Boosterspannung
auf einen großen Wert UCG gesetzt, der in der Größenordnung von ca. 70 bis 90 Volt
liegt. Liegt ein solcher Zustand vor, bei denen eine kleine Boosterspannung ausreichend
ist, wird in Schritt 210 ein Wert für die Boosterspannung USK vorgegeben, der im Bereich
von 40 bis 70 Volt liegt. Anschließend werden in Schritt 215 von der Korrektureinrichtung
330 die Zeitgrößen, die den Einspritzbeginn und das Einspritzende bestimmen, als Funktion
von der kleineren Boosterspannung UCK korrigiert.
[0045] Der Lade-Schalter 175 wird solange entsprechend der sechsten Phase angesteuert, bis
der Vergleicher erkennt, daß der entsprechende Wert der Boosterspannung erreicht ist.
Wenn in Schritt 220 die Boosterspannung erreicht ist bzw. die vorgegebenen Zeitpunkte
t1 bis t5 erreicht sind, werden im Schritt 220 die Schaltmittel entsprechend angesteuert.
[0046] Kleinere Boosterspannungen werden vorzugsweise gewählt, wenn sich eine direkteinspritzende
Benzinbrennkraftmaschine im sogenannten Homogenbetrieb befindet. Im sogenannten Schichtbetrieb
dagegen werden großen Werte UCG der Boosterspannung verwendet. Die verlängerten Schaltzeiten
aufgrund der kleineren Boosterspannung wird im Homogenbetrieb durch Korrektur der
Einspritzzeit und/oder des sogenannten Vorlagerungswinkels in Schritt 215 korrigiert.
Durch diese Maßnahme ergibt sich im Homogenbetrieb eine wesentliche Reduzierung der
Verlustleistung der Endstufe. Alternativ oder ergänzend zum Homogenbetrieb kann die
Umschaltung zu kleineren Boosterspannungen auch bei Vollast, bei Übersteigen einer
bestimmten Drehzahlschwelle oder bei Überschreiten einer bestimmten Einspritzdauer
oder bei Absenken des Kraftstoffdrucks erfolgen.
[0047] Im Schichtbetrieb werden hohe Boosterspannungen vorgegeben, um kurze Schaltzeiten
zu gewährleisten.
[0048] Die Unterscheidung zwischen Homogenbetrieb und Schichtbetrieb erfolgt insbesondere
bei Benzinbrennkraftmaschinen mit Direkteinspritzung von Kraftstoff. Die Umschaltung
zwischen Homogen und Schichtbetrieb erfolgt abhängig vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine.
Dabei werden vorzugsweise die Last und die Drehzahl der Brennkraftmaschine berücksichtigt.
[0049] Der Homogenbetrieb entspricht weitestgehend dem Betrieb einer üblichen fremdgezündeten
Brennkraftmaschine. Im Schichtbetrieb wird der Kraftstoff mit erhöhtem Druck eingespritzt,
dabei ergibt sich eine nichthomogene Verteilung der Kraftstoffkonzentration im Brennraum.
Der Beginn und die Dauer der Einspritzung besitzen einen großen Einfluß auf die Verbrennung.
Häufig wird die Einspritzung in mehrere Teileinspritzungen aufgeteilt.
[0050] Erfindungsgemäß wird in geeigneten Betriebspunkten, beispielsweise im Homogenbetrieb
die Spannung am Booster-Kondensator durch Umschalten abgesenkt, um dadurch die maximale
Verlustleistung der Endstufe zu reduzieren. Im Schichtbetrieb wird die Boosterspannung
wieder erhöht, um die erforderlichen kurzen Einspritzzeiten zu erzielen.
[0051] Eine weitere Ausgestaltung ist in Figur 4b dargestellt. In einem ersten Schritt 230
gibt die Sollwertvorgabe 300 die Boosterspannung U1 als Funktion F einer Betriebskenngröße
H vor. Vorzugsweise wird die Boosterspannung U1 aus einem Kennfeld abhängig von verschiedenen
Betriebskenngrößen ausgelesen. Besonders vorteilhaft ist es wenn die Boosterspannung
abhängig von einer oder mehreren der Größen Drehzahl der Brennkraftmaschine, Motormoment,
Dauer der Ansteuerung, Kraftstoffdruck, Temperatur, Versorgungspannung vorgebbar ist.
[0052] Die sich anschließende Abfrage 235 überprüft, ob die Spannung UC, die am Booster-Kondensator
anliegt, größer als der Schwellwert U1 ist. Ist dies nicht der Fall, so wird in Schritt
236 der Kondensator weiter geladen. Erkennt die Abfrage 235, daß die Spannung UC am
Booster-Kondensator größer als der Schwellwert U1 ist, so erfolgt in Schritt 240 die
Einspritzung, wobei die Schaltmittel zu den vorgegebenen Zeiten t1 bis t5 angesteuert
werden.
[0053] Besonders vorteilhaft ist es, wenn vor der Ansteuerung die Zeiten, bei denen die
Magnetventile angesteuert werden, entsprechend wie in Schritt 215 vor der Ansteuerung
im Schritt 242 als Funktion der vorgegebenen Boosterspannung U1 korrigiert werden.
[0054] Als Betriebskenngrößen in Schritt 330 werden insbesondere die Drehzahl und/oder die
Einspritzdauer berücksichtigt. Erfindungsgemäß kann der Wert auch abhängig davon vorgegeben
werden, ob die Brennkraftmaschine sich im Homogen- oder im Schichtbetrieb befindet.
[0055] Diese Vorgehensweise ist besonders vorteilhaft, wenn die Zeitabstände zwischen zwei
Einspritzungen und/oder zwischen zwei Teileinspritzungen einer Einspritzung in bestimmten
Betriebszuständen sehr kleinen Werte annehmen. Solche Betriebszustände liegen beispielsweise
bei hoher Drehzahl beim Umschalten in den homogenen Betrieb nach geschichtetem Betrieb
und bei Doppel- und Mehrfacheinspritzungen vor. In diesen Zuständen ist für die Aufladung
des Booster-Kondensators auf den definierten Spannungswert ein Mindestzeitabstand
zwischen zwei Einspritzungen erforderlich. Diese Zeit ist so zu bemessen, daß der
verwendete DC-DC/Wandler auch unter ungünstigsten Bedingungen den Booster-Kondensator
auf den definierten Spannungswert aufladen kann- Durch Vorgabe der Boosterspannung
kann der zeitliche Abstand für das Aufladen verkürzt werden, wenn die Aufladezeit
auf den maximalen Wert der Boosterspannung in diesen Betriebszuständen nicht mehr
einzuhalten ist.
[0056] Erfindungsgemäß wird deshalb wie in Figur 4b dargestellt, die Boosterspannung abhängig
von Betriebszustand vorgegeben. Damit werden kürzere Aufladezeiten und damit kürzere
Zeitabstände zwischen zwei Einspritzungen erreicht. Die Spannungswerte des Booster-Kondensators
sind hierbei definiert. Die aus der niederen Boosterspannung resultierenden langsameren
Einschaltzeiten und damit geringere Einspritzmengen, können über eine Korrektur der
Einspritzzeit und/oder des Vorlagerungswinkels in Schritt 242 korrigiert werden.
[0057] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist in Figur 4c dargestellt. Bei dieser Ausgestaltung
wird die Boosterspannung mittels eines AD-Wandlers unmittelbar vor Beginn der Einspritzung
gemessen. In den oben genannten problematischen Betriebspunkten wird es hiermit möglich,
den vorgegeben Zeitabstand zwischen zwei Einspritzung, der erforderlich ist, um eine
optimale Verbrennung zu erzielen, einzuhalten. Mittels des gemessenen Spannungswert
am Booster-Kondensator, werden die sich einstellenden langsameren Einschaltzeiten
und die dadurch geringeren Einspritzmengen korrigiert.
[0058] Hierzu wird in Schritt 250 überprüft, ob eine Einspritzung kurz bevor steht. Ist
dies nicht der Fall, so überprüft eine Abfrage 255 ob die Boosterspannung UC größer
als ein vorgegebener Schwellwert U1 ist. Ist dies nicht der Fall, so wird in Schritt
260 weiter geladen. Erkennt die Abfrage 250, daß eine Einspritzung unmittelbar bevorsteht
und/oder erkennt die Abfrage 255, daß die Boosterspannung UC größer als der Sollwert
ist, so wird in Schritt 265 die aktuelle Boosterspannung erfaßt. Im anschließenden
Schritt 270 werden die Ansteuerzeiten entsprechend abhängig von der gemessenen Boosterspannung
UC korrigiert.
[0059] Anschließend in Schritt 275 erfolgt die Ansteuerung des Magnetventils.
[0060] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Korrektur in den Schritten 215 und 242 in
den Teilfiguren 4a und 4b ebenfalls abhängig von einem gemessenen Wert für die Boosterspannung
durchgeführt wird.
1. Verfahren zur Ansteuerung wenigstens eines Magnetventils, das zur Steuerung der Einspritzung
von Kraftstoff in eine Brennkraftmaschine dient, wobei zu Beginn der Ansteuerung das
Magnetventil mit einer gegenüber der weiteren Ansteuerung erhöhten Spannung beaufschlagt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Größe, die die Energie und/oder
die Leistung beeinflußt, mit dem das Magnetventil zu Beginn der Ansteuerung beaufschlagt
wird, abhängig von wenigstens einer Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine vorgebbar
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie und/oder die Leistung
über wenigstens einer der Größen Boosterspannung, Boosterstrom und/oder Boosterzeit
beeinflußt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie oder die
Leistung abhängig von wenigstens einer der Größen Drehzahl der Brennkraftmaschine,
Motormoment, Dauer der Ansteuerung, Kraftstoffdruck, Temperatur, Versorgungspannung
vorgebbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie oder die
Leistung abhängig vom Vorliegen eines Homogenbetriebs oder dem Vorliegen eines Schichtladungsbetriebs
vorgebbar ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Vorliegen bestimmter Betriebszustände ein kleinerer Wert für die erhöhte Spannung
als beim Nichtvorliegen der Betriebszustände vorgebbar ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß abhängig
vom Betriebszustand mehr als zwei Werte für die erhöhte Spannung wählbar sind.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einspritzdauer abhängig von der erhöhte Spannung korrigierbar ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Korrektur abhängig von der gewählten oder von der gemessenen erhöhte Spannung erfolgt.
8. Vorrichtung zur Ansteuerung wenigstens eines Magnetventils, das zur Steuerung der
Einspritzung von Kraftstoff in eine Brennkraftmaschine dient, wobei zu Beginn der
Ansteuerung das Magnetventil mit einer gegenüber der weiteren Ansteuerung erhöhten
Spannung beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die
wenigstens eine Größe, die die Energie und/oder die Leistung beeinflußt, mit dem das
Magnetventil zu Beginn der Ansteuerung beaufschlagt wird, abhängig von wenigstens
einer Betriebskenngröße der Brennkraftmaschine vorgeben.