(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 791 711 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
03.05.2000 Patentblatt 2000/18 |
(22) |
Anmeldetag: 12.02.1997 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: E05D 3/06 |
|
(54) |
Weitwinkelscharnier
Wide-angle hinge
Charnière à grand angle d'ouverture
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT DE ES IT |
(30) |
Priorität: |
26.02.1996 AT 34296 16.04.1996 AT 68796
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
27.08.1997 Patentblatt 1997/35 |
(73) |
Patentinhaber: Julius Blum Gesellschaft m.b.H. |
|
6973 Höchst (AT) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Held, Wolfgang
6971 Hard (AT)
|
(74) |
Vertreter: Torggler, Paul Norbert et al |
|
Wilhelm-Greilstrasse 16 6020 Innsbruck 6020 Innsbruck (AT) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Weitwinkelscharnier mit einem Öffnungswinkel von
ca. 170°, mit einem Grundkörper, der an einer Möbelwand befestigbar ist, und einem
Scharniertopf, der an einem Türflügel befestigbar ist, wobei der Grundkörper und der
Scharniertopf mittels Gelenkhebeln miteinander verbunden sind und ein Gelenkhebel
in Führungsnuten od.dgl. des Grundkörpers geführt oder über weitere Hebel mit diesem
verbunden ist, und der zweite Gelenkhebel grundkörperseitig an einem Schieber angelenkt
ist, der in Längsrichtung zum ersten Gelenkhebel verschiebbar ist, dabei lagert am
ersten Gelenkhebel ein Zahnrad, das mit einer Zahnstange, die am Grundkörper ausgebildet
ist, kämmt.
[0002] Weitwinkelscharniere finden im Möbelbau Verwendung, wenn der Wunsch besteht, den
Möbeltürflügel weiter als 90° öffnen zu können, damit ein besserer Zugriff zum Inneren
des Möbelkorpus gestattet ist. Dabei soll der Türflügel in der vollständig geöffneten
Stellung vom Möbelkorpus abgehoben sein, so daß er nicht an einem eventuell angrenzenden,
geschlossenen Türflügel anschlägt.
[0003] Bei den herkömmlichen Weitwinkelscharnieren wird der große Öffnungswinkel mittels
gekreuzter Gelenkhebel erzielt. Diese Weitwinkelscharniere haben den Nachteil, daß
die Gelenkhebel bei geschlossenem Scharnier weit in den Möbelinnenraum hineinstehen,
so daß kostbarer Nutzraum verlorengeht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Weitwinkelscharnier der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, das sehr schmal gebaut werden kann und das sich durch eine exakte Steuerung
der Gelenkhebel auszeichnet.
[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß am Zahnrad außermittig ein
Hebel angelenkt ist, der das Zahnrad mit dem Schieber verbindet.
[0006] Um eine gute Führung für den Schieber zu erzielen, ist vorteilhaft vorgesehen, daß
das Zahnrad um eine Achse drehbar ist, die normal zur Montageebene des Grundkörpers
ausgerichtet ist.
[0007] Damit das Scharnier sehr flach gehalten werden kann, ist vorgesehen, daß der Schieber
seitliche Nuten aufweist, in die seitliche Vorsprünge des Gelenkhebels ragen, an dem
das Zahnrad gelagert ist.
[0008] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß der Hebel beim Zahnkranz
des Zahnrades an diesem angelenkt ist und daß der Hebel bumerangartig abgewinkelt
ist. Dadurch kann der volle Umfang des Zahnrades für die Verschiebung des Schiebers
genützt werden.
[0009] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß das Zahnrad an der zur Montagefläche des Grundkörpers
gerichteten Seite des Gelenkhebels angeordnet ist.
[0010] Ein kompakter Zusammenbau des Scharniers wird dadurch erzielt, daß der Hebel zwischen
dem Zahnrad und dem Gelenkhebel, an dem das Zahnrad lagert, angeordnet ist.
[0011] In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Führung der Gelenkhebel dadurch verbessert,
daß der Gelenkhebel, der das Zahnrad trägt, in zwei Führungsbahnen des Grundkörpers
geführt ist, die je zwei gerade im Winkel zueinander verlaufende Führungsabschnitte
aufweisen, wobei die zur Drehachse des Scharniers gerichteten Führungsabschnitte parallel
zur Montageebene des Grundkörpers verlaufen.
[0012] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen beschrieben.
[0013] Die Fig. 1 bis 8 zeigen schematische Ansichten des erfindungsgemäßen Weitwinkelscharniers
bei verschiedenen Stellungen des Türflügels.
[0014] In den Figuren der Zeichnungen ist die Möbelseitenwand mit 26 und der Türflügel mit
dem Bezugszeichen 25 bezeichnet. In den Türflügel 25 ist ein Scharniertopf 13 eingesetzt
und mittels Schrauben 12 gehalten. In dem Scharniertopf 13 lagern zwei Gelenkhebel
3, 5 auf Achsen 14 und 15.
[0015] An der Möbelseitenwand 26 ist eine Grundplatte 7 mittels Schrauben 11 befestigt und
auf der Grundplatte 7 lagert ein Zwischenstück 18, das den Grundkörper 1 trägt. Das
Zwischenstück 18 ist auf der Grundplatte 7 in der gleichen Art und Weise befestigt
wie das Zwischenstück gemäß der AT-PS 386 862 bzw. der EU-0 225 609 B1 der gleichen
Anmelderin.
[0016] In der Fig. 1 ist der Kipphebel, der zur Arretierung des Zwischenstückes 18 dient,
mit 29 bezeichnet.
[0017] Am Zwischenstück 18 befindet sich eine Schraube 17, die der Verstellung des Scharnierkörpers
1 in der Richtung des Pfeiles X dient und eine Verstellschraube 19, die der Verstellung
in der Richtung des Pfeiles Y dient.
[0018] Der Gelenkhebel 5 ist mit seinem vom Scharniertopf 13 abgewandten Ende in nutenartigen
Führungen 27, 28 des Grundkörpers 1 geführt.
[0019] Am Gelenkhebel 5 lagert das Zahnrad 2 mittels einer Achse 23, die senkrecht zur Montagefläche
des Grundkörpers 1 ausgerichtet ist. An einer Wand des Grundkörpers 1 ist eine Zahnstange
22 angeordnet, mit der das Zahnrad 2 kämmt. Am Zahnrad 2 ist über einen Steuerwegbolzen
10 ein Steuerweghebel 4 angelenkt, der an seinem anderen Ende über einen Bolzen 21
mit einem als Nutenstein ausgeführten Schieber 6 verbunden ist. Am Nutenstein bzw.
Schieber 6 ist das vom Scharniertopf 13 entfernte Ende des Gelenkhebels 3 angelenkt.
[0020] Der Schieber 6 weist seitliche Nuten auf, in die seitliche Vorsprünge des Gelenkhebels
5 ragen und mit denen der Schieber 6 am Gelenkhebel 5 geführt ist.
[0021] Zwischen dem Zahnrad 2 und dem Gelenkhebel 5 ist eine Distanzhülse 24 angeordnet,
die die Achse 23 umgibt und die das Zahnrad 2 vom Gelenkhebel 5 distanziert.
[0022] Die Führung des Gelenkhebels 5 in den Führungsbahnen 27, 28 des Grundkörpers 1 erfolgt
über Führungshülsen 9 und Führungsbolzen 8, wobei die Führungsbolzen 8 die Seitenstege
des Gelenkhebels 5 durchdringen und in den Führungsschlitzen oder Nuten 27 des Grundkörpers
1 geführt sind.
[0023] Die Führungsbahnen 27, 28 weisen jeweils einen vorderen Abschnitt auf, der parallel
zur Montageebene des Grundkörpers 1 ausgerichtet ist, und einen hinteren Abschnitt,
der schräg zur Montageebene verläuft.
[0024] Wird der Türflügel 25 geöffnet, zieht der Gelenkhebel 3 den Schieber 6 und den Steuerweghebel
4 in der Richtung zur Vorderkante der Möbelseitenwand 26. Dadurch wird das Zahnrad
2 gedreht und, da es mit der Zahnstange 22 an der Seite des Grundkörpers 1 kämmt,
bewegt sich das Zahnrad 2 zusammen mit dem Gelenkhebel 5, an dem es gelagert ist,
in der Richtung zur Vorderkante der Möbelseitenwand 26. Beim Schließen des Türflügels
25 erfolgt die Bewegung in umgekehrter Richtung.
[0025] Dadurch, daß der Hebel 4 bumerangartig abgewinkelt ist, kann das Zahnrad 2 um 180°
gedreht werden.
1. Weitwinkelscharnier mit einem Öffnungswinkel von ca. 170°, mit einem Grundkörper,
der an einer Möbelwand befestigbar ist, und einem Scharniertopf, der an einem Türflügel
befestigbar ist, wobei der Grundkörper und der Scharniertopf mittels Gelenkhebeln
miteinander verbunden sind und ein Gelenkhebel in Führungsnuten od.dgl. des Grundkörpers
geführt oder über weitere Hebel mit diesem verbunden ist, und der zweite Gelenkhebel
grundkörperseitig an einem Schieber angelenkt ist, der in Längsrichtung zum ersten
Gelenkhebel verschiebbar ist, dabei lagert am ersten Gelenkhebel ein Zahnrad, das
mit einer Zahnstange, die am Grundkörper ausgebildet ist, kämmt, dadurch gekennzeichnet,
daß am Zahnrad (2) außermittig ein Hebel (4) angelenkt ist, der das Zahnrad (2) mit
dem Schieber (6) verbindet.
2. Weitwinkelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (2) um
eine Achse drehbar ist, die normal zur Montageebene des Grundkörpers (1) ausgerichtet
ist.
3. Weitwinkelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (6)
seitliche Nuten aufweist, in die seitliche Vorsprünge des Gelenkhebels (5) ragen,
an dem das Zahnrad (2) gelagert ist.
4. Weitwinkelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (4) beim
Zahnkranz des Zahnrades (2) an diesem angelenkt ist.
5. Weitwinkelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (4) bumerangartig
abgewinkelt ist.
6. Weitwinkelscharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (2) an
der zur Montagefläche des Grundkörpers (1) gerichteten Seite des Gelenkhebels (5)
angeordnet ist.
7. WeitwinKelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebel (4) zwischen dem Zahnrad (2) und dem Gelenkhebel (5), an dem das Zahnrad
(2) lagert, angeordnet ist.
8. Weitwinkelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gelenkhebel (5), der das Zahnrad (2) trägt, in zwei Führungsbahnen (27, 28) des
Grundkörpers (1) geführt ist, die je zwei gerade im Winkel zueinander verlaufende
Führungsabschnitte aufweisen, wobei die zur Drehachse des Scharniers gerichteten Führungsabschnitte
parallel zur Montageebene des Grundkörpers verlaufen.
1. Wide-angle hinge with an opening angle of about 170°, having a base body securable
to a wall of a piece of furniture and a hinge cup securable to a door wing, the base
body and the hinge cup being interconnected by means of articulated levers, and one
articulated lever being guided in guide grooves or the like of the base body or being
connected to the latter via further levers, and the second articulated lever being
articulated, on the base-body side, on a slide displaceable in the longitudinal direction
relative to the first articulated lever, there being mounted on the first articulated
lever a toothed wheel meshing with a toothed rack formed on the base body, characterized
in that a lever (4) connecting the toothed wheel (2) to the slide (6) is eccentrically
articulated on the toothed wheel (2).
2. Wide-angle hinge according to Claim 1, characterized in that the toothed wheel (2)
is rotatable about an axle oriented normal to the mounting plane of the base body
(1).
3. Wide-angle hinge according to Claim 1, characterized in that the slide (6) has lateral
grooves into which there project lateral projections of the articulated lever (5)
on which the toothed wheel (2) is mounted.
4. Wide-angle hinge according to Claim 1, characterized in that the lever (4) is articulated
on the toothed wheel (2) at the toothed rim of the latter.
5. Wide-angle hinge according to Claim 1, characterized in that the lever (4) is bent
boomerang-like.
6. Wide-angle hinge according to Claim 2, characterized in that the toothed wheel (2)
is arranged on the side of the articulated lever (5) directed towards the mounting
surface of the base body (1).
7. Wide-angle hinge according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the lever
(4) is arranged between the toothed wheel (2) and the articulated lever (5) on which
the toothed wheel (2) is mounted.
8. Wide-angle hinge according to one of Claims 1 to 7, characterized in that the articulated
lever (5) carrying the toothed wheel (2) is guided in two guideways (27,28) of the
base body (1) which each have two straight guide portions running at an angle to one
another, the guide portions directed towards the axis of rotation of the hinge running
parallel to the mounting plane of the base body.
1. Charnière à grand angle d'ouverture présentant un angle d'ouverture d'environ 170°,
comprenant un corps de base qui peut être fixé sur une paroi de meuble, et une cuvette
de charnière qui peut être fixée sur un battant de porte, le corps de base et la cuvette
de charnière étant reliés entre eux au moyen de leviers articulés et un levier articulé
étant guidé dans des rainures de guidage ou analogues du corps de base ou étant relié
à celui-ci par d'autres leviers, et le second levier articulé étant, côté corps de
base, articulé à un coulisseau qui peut se déplacer dans la direction longitudinale
par rapport au premier levier articulé, une roue dentée étant montée sur le premier
levier articulé, laquelle roue dentée engrène avec une crémaillère qui est réalisée
sur le corps de base, caractérisée en ce qu'un levier (4) est articulé de manière
excentrée sur la roue dentée (2), lequel levier relie la roue dentée (2) avec le coulisseau
(6).
2. Charnière à grand angle d'ouverture selon la revendication 1, caractérisée en ce que
la roue dentée (2) peut tourner autour d'un axe qui est orienté normalement au plan
de montage du corps de base (1).
3. Charnière à grand angle d'ouverture selon la revendication 1, caractérisée en ce que
le coulisseau (6) présente des encoches latérales dans lesquelles pénètrent des saillies
latérales du levier articulé (5) sur lequel est montée la roue dentée (2).
4. Charnière à grand angle d'ouverture selon la revendication 1, caractérisée en ce que
le levier (4) est articulé à roue dentée (2) au niveau de la couronne dentée de celle-ci.
5. Charnière à grand angle d'ouverture selon la revendication 1, caractérisée en ce que
le levier (4) est coudé à la manière d'un boomerang.
6. Charnière à grand angle d'ouverture selon la revendication 2, caractérisée en ce que
la roue dentée (2) est disposée sur le côté du levier articulé (5) tourné vers la
face de montage du corps de base (1).
7. Charnière à grand angle d'ouverture selon une des revendications 1 à 6, caractérisée
en ce que le levier (4) est disposé entre la roue dentée (2) et le levier articulé
(5) sur lequel est montée la roue dentée (2).
8. Charnière à grand angle d'ouverture selon une des revendications 1 à 7, caractérisée
en ce que le levier articulé (5), qui porte la roue dentée (2), est guidé dans deux
glissières (27, 28) du corps de base (1), lesquelles glissières présentent chacune
deux tronçons de guidage droits formant un angle l'un avec l'autre, les tronçons de
guidage dirigés vers l'axe de rotation de la charnière s'étendant parallèlement au
plan de montage du corps de base.